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Heidrun Schimmel (mit Dorothea Frigo)
Mich fasziniert der seit altersher existenziell und symbolisch mit dem menschlichen Leben verbundene textile Faden.
Vom „Fadengewirr“ zum „rettenden Faden“,vom „Sich Verstricken“/“Verhaspeln“ übers „Vernetzen“ zum „Gedulds“-und
„Leitfaden“: Instabilität,Fragilität,Endlosigkeit,Chaos und Ordnung sind fadenspezifische Charakteristika.
Vielleicht wurde deshalb Faden in Mythen und wird Faden auch heute noch in unserem Sprachgebrauch oftmals zum Träger
menschlichen Schicksals: „...an einem Faden hängen...“.
Ich arbeite mit schwarzem Ausgangsmaterial und weißem Faden.Schwarz und transparent ist der Seiden-oder Baumwollstoff,
auf den ich mit der Hand „Stich für Stich“ weißen Baumwollfaden hefte - ein uraltes,sehr einfaches Verfahren und gerade
deshalb sehr wandlungsfähig.
Warum schwarzes Ausgangsmaterial?
Schwarz ist raum-und zeitlos,zugleich enthält es das Raum-Zeitphänomen,das Prinzip von Licht,Leben,Wandlung.
Schwarz ist synonym für die höchste Konzentration von Energie.
Schwarz ist keine Farbe,sondern ein Wesensprinzip (um Joseph Beuys zu zitieren),das Aktivität entfalten kann.
Schwarz hat enthüllende und/oder verbergende,also auch textile Eigenschaften.
Letztere ist das Thema meiner hier gezeigten zweiteiligen Arbeit „geschützt“
Kurzvita
Heidrun Schimmel,Bamberg,geboren 1941,Studium 1960-1965 Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und
München:Textilkunst und Malerei,Diplom.Seit 1979 Teilnahme an zahlreichen Textilkunst-Ausstellungen im In-und
Ausland,mehrere Auszeichnungen.April 2010:Internat.Kunstmesse SOFA New York,NYC.Bis Oktober 2011 „Taking
Time:Craft and the Slow Revolution“,curator:craftspace Birmingham,UK.
Kontakt:
Schimmel Heidrun, Textilkünstlerin
Dr. Martinet-Str. 22, 96049 Bamberg, Fon 0951/9686636, heidrun.schimmel@arcor.de, www.heidrun-schimmel.de