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Im Bilde 02/2006 - BBK-Bayern

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LIEBE LESER/INNEN<br />

Da wir momentan ein Großereignis übergestülpt<br />

bekommen haben, mit dem sich zugegebener<br />

Maßen ganz Deutschland identifiziert,<br />

stellt sich die Frage nach der Wertigkeit<br />

so einer Veranstaltung. Wieweit diese Frage<br />

beantwortet werden kann, hängt von den jeweiligen<br />

Interessen ab. Ich nehme zwei heraus,<br />

die Wirtschaft und die Kultur. Die Wirtschaft<br />

und die Dienstleistungsindustrie weiß,<br />

was sie erwartet: PROFIT.<br />

Um diesen erreichen zu können heißt das<br />

Zauberwort = Großereignis: FIFA WM <strong>2006</strong>,<br />

also Fußballweltmeisterschaft <strong>2006</strong> in<br />

Deutschland. Die deutschen Geister sind beseelt<br />

von der Vorstellung, dass Deutschland<br />

Fußballweltmeister wird, immerhin haben<br />

wir den Standortvorteil und mussten uns<br />

nicht für die Teilnahme qualifizieren, was auf<br />

einen Weltmeistertitel hinweist. Skeptiker<br />

sind verpönt, denn der Titelgewinn bedeutet<br />

noch mehr Profit. Die Politiker bedienen sich<br />

inzwischen des Fußballvokabulars, um ihre<br />

Volksnähe zu zeigen. Auch unsere Kanzlerin<br />

ist nun Fußballfachfrau. Banale Worte werden<br />

uns angeboten, die von den wirklichen<br />

Problemen ablenken. <strong>Im</strong> Grunde genommen<br />

gibt es nur ein nationales Problem - wir sind<br />

Weltmeister. Aber sind wir wirklich richtig<br />

„aufgestellt“, stimmt das „Problembewusstsein“<br />

oder müssen wir die „Spitze stärken“?<br />

Noch nie wurden soviel inhaltsleere Trainer-<br />

und Politikerinterviews gegeben wie in der<br />

letzten Zeit. Verlorene Spiele werden auf der<br />

gleichen Ebene kommentiert wie verlorene<br />

Wahlen oder wie der der Nichtlösbarkeit von<br />

gesellschaftlichen Problemen. Wir sind Fußball.<br />

Großbildschirme, Flachbildschirme, eine<br />

Vernetzung, wie wir sie uns für die Kultur<br />

wünschen würden. Deutschland und die ganze<br />

Welt im Runden vereint, auf das 22 Beine<br />

pro Spiel einzudreschen versuchen. Ein Gesamtkunstwerk.<br />

Wofür eigentlich die mühseligen<br />

Versuche von Veranstaltern und Künstlern<br />

in Kunstausstellungen, sich an die große<br />

Show anzuhängen, z.B. „Das Runde in das<br />

Eckige“? Es ist der Versuch, auch etwas von<br />

dem großen Geldtopf abzubekommen. Aber<br />

finanziert wird doch nur das Großevent. Bei<br />

den Kleinveranstaltungen zahlt der Künstler<br />

die Zeche - Transport, Einlieferung, keine<br />

Versicherung, alles wie bekannt. Aber wir<br />

haben künstlerische Zeichen gesetzt, unsere<br />

Meinung in Bild und Werk der Öffentlichkeit<br />

gezeigt. Der Künstler meldet sich zu Wort<br />

und es macht Spaß, insoweit sind diese Veranstaltungen<br />

gerechtfertigt.<br />

Zwei Positionen, die den öffentlichen Raum<br />

betreffen, finde ich in diesem Zusammenhang<br />

beachtenswert. In Nürnberg wurde von der<br />

dortigen Kulturreferentin Julia Lehner Ende<br />

April <strong>2006</strong> das Projekt einer zehnteiligen<br />

Ausstellung von „Kunst im öffentlichen<br />

Raum“ vorgestellt. Unter dem Titel „Das<br />

Große Rasenstück“ werden bis 9. Juli zwischen<br />

Bahnhof und Burg die Arbeiten zu sehen<br />

sein. Der erste Proteststurm brach bereits<br />

bei der Aufstellung des ersten Kunstobjektes<br />

von Olaf Metzel aus. Die Skulptur wird vor<br />

dem „ Schönen Brunnen“ am Hauptmarkt<br />

realisiert und verstellt durch gestapelte Stadionssitze<br />

die Sicht auf den Brunnen. So werden<br />

die erhofften 500 000 Besucher die Postkartenattraktion<br />

nicht wahrnehmen können.<br />

Eine Provokation für die Tourismusmanager,<br />

die ein eigenes Motto für das Fußballfest entwickelt<br />

haben: „Nürnberg kickt“. Dieser<br />

geistreiche Werbeslogan wurde sogar von der<br />

Stadtkasse bezahlt. Für das Kunstprojekt<br />

wurde von der Stadt kein Zuschuss gegeben.<br />

Ergebnis: Beachtlich der Entschluss, ein<br />

Kunstprojekt, das nicht die kommerziellen<br />

Kalkulationen respektiert, zu genehmigen.<br />

Aber armselig, sich aus der Finanzierung herauszuhalten<br />

und nur Dummsprüche zu finanzieren.<br />

Kunst im öffentlichen Raum, ein Reizthema<br />

für den mündigen Bürger. Aggressivität<br />

sind seine Argumente. Es gibt weitere unzählige<br />

Beispiele, nur einige hier erwähnt: Die<br />

Bronzeskulptur „Aphrodite“ von Markus<br />

Lüpertz wurde in Augsburg abgelehnt, in<br />

Chemnitz wurde die „Tassenskulptur“ verhindert,<br />

in Frankfurt wurden Skulpturen von<br />

Michael Beutler von der Straßenreinigung<br />

entsorgt usw. Aber auch der Architekturkritiker<br />

der Süddeutschen Zeitung, Gerhard<br />

Matzig, verstieg sich zu einer sehr fragwürdigen,<br />

populistisch undifferenzierten Kritik an<br />

Objekten im öffentlichen Raum.<br />

Die zweite Position betrifft München. Hier<br />

gab es bereits vor drei Jahren die Vision, ein<br />

großes Projekt im öffentlichen Raum mit einer<br />

beachtlichen Fördersumme zu realisieren:<br />

„Ortstermine“. Ohne auf Details einzugehen,<br />

kann nur fatalistisch festgestellt werden, dass<br />

dieses Projekt kläglich gescheitert ist. Seither<br />

zieren den öffentlichen Raum „innovativ“ gestaltete<br />

Löwen. Nichts wird in München zur<br />

WM <strong>2006</strong> den Blick auf eines der Postkartenmotive<br />

verstellen. Es gibt aber doch ein Projekt<br />

des Anstoßes, zumindest für die Stadtspitze.<br />

Laut Fifa-Statuten dürfen nur Namen<br />

von offiziellen Sponsoren auf den Stadien<br />

stehen. In München heißt das neue Stadion<br />

Allianz-Arena. Also müssen die unerwünschten<br />

Buchstaben für die Zeit der Weltmeisterschaft<br />

entfernt werden. Wirtschaft und Werbung<br />

haben hier das Sagen, die wissen, wo es<br />

langgeht. Das Haus der Kunst zeigt bis 30.<br />

Juli eine Ausstellung der Allianz-Arena-Architekten<br />

Herzog & de Meuron. Als Reaktion<br />

auf die ganze Problematik Werbung, Tourismus<br />

und Vermarktung gibt es nun zu dieser<br />

Ausstellung das Haus der Kunst mit neuem<br />

Namen „Allianz Arena“. Eine spektakuläre<br />

Aktion mit viel Stoff für Gespräche und Diskussionen.<br />

Es gibt also in dem großen Feld<br />

von populistischen Schnick-Schnack-Veranstaltungen<br />

zur WM <strong>2006</strong> auch einiges Nachdenkliche,<br />

aber erschreckend wenig wichtige<br />

Kulturveranstaltungen, zumindest in <strong>Bayern</strong>.<br />

Die Welt zu Gast ...........!<br />

Eines ist sicher: die Preise in den Austragungsorten<br />

werden steigen, aber der Kultur<br />

wird daraus kein PROFIT erwachsen.<br />

Klaus von Gaffron<br />

KUNST IM LANDKREIS<br />

MÜNCHEN <strong>2006</strong><br />

Kunst und Kultur sind längst nicht mehr auf<br />

die Großstadt München konzentriert. Künstler<br />

leben und arbeiten dort, wo sie für ihre<br />

schöpferische Tätigkeit gute Bedingungen<br />

vorfinden. In vielen Gemeinden unseres<br />

Landkreises haben sich deshalb bedeutende<br />

Künstler niedergelassen. Die Arbeiten der<br />

professionellen Künstler, die bei uns wohnen<br />

und wirken und sich bereits einen Namen gemacht<br />

haben, präsentiert der Kulturpolitische<br />

Arbeitskreis der CSU München-Land seit<br />

1992 in seiner Ausstellungsreihe „Kunst im<br />

Landkreis“. Nachdem in den letzten Jahren<br />

Künstler wie Dietrich Bartscht, Andreas<br />

Bindl, Hans Daucher, Lothar Fischer, Heike<br />

Pillemann, Walter Raum, Helmut Sturm und<br />

Walter Tafelmair ausgestellt wurden, haben<br />

wir für die Ausstellungsreihe „Kunst im<br />

Landkreis <strong>2006</strong>“ freischaffende professionelle<br />

Künstlerinnen und Künstler bis zum Alter<br />

von 45 Jahren durch eine öffentliche Aussschreibung<br />

eingeladen. Sie sind die Vertreter<br />

der jungen Kunst, für die es heute besonders<br />

schwer ist, sich Räume und Lorbeeren zu erobern.<br />

Eine erneut hochrangige Fachjury bürgt<br />

für die Qualität der Ausstellungsreihe. Für ihre<br />

künstlerische Beratung danken wir bei<br />

„Kunst im Landkreis <strong>2006</strong>“: Rita Baedeker,<br />

Leiterin der Kulturredaktion der Süddeutschen<br />

Zeitung für den Landkreis Gisela Hesse,<br />

Kuratorin des Kallmann Museums in Ismaning,<br />

Klaus von Gaffron, 1. Vorsitzender<br />

des Berufsverbandes <strong>Bilde</strong>nder Künstler von<br />

München und Oberbayern, Marcel Schreib,<br />

Leiter der Kulturredaktion des Münchner<br />

Merkur für den Landkreis München<br />

Ausgewählt wurden: Verena Appel aus<br />

Lochham, Elisabeth Heindl aus Hohenschäftlarn,<br />

Matthias Jähnke aus Gräfelfing,<br />

Inge Jakobsen aus Hebertshausen, Michael<br />

Lapper aus Hohenschäftlarn, Friederike<br />

Oeser aus Neubiberg, Sybille Rath aus Ottobrunn,<br />

Thomas Schmelzer aus Haar, Dali Sun<br />

aus Haar, Julia Wegat aus Ottobrunn und<br />

Caroline Weiss aus Grünwald.<br />

Die erste Station der Wanderausstellung<br />

war vom 10.1. – 28.2.<strong>2006</strong> im Landratsamt<br />

München. Das Echo bei den Besuchern und<br />

in der Presse war hervorragend. Vom 17. Mai<br />

bis zum 23. Juni wird die Ausstellung im<br />

Bürgerhaus in Pullach, Heilmannstraße 2,<br />

gezeigt. Für die finanzielle Unterstützung<br />

danken wir der Kreissparkasse München-<br />

Starnberg und dem bayerischen Staatsministerium<br />

für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst. Doch nicht alles kann über Sponsoring<br />

gelöst werden. Die Verantwortung für<br />

den Kulturbereich liegt deshalb zu Recht<br />

auch in den öffentlichen Händen. Wir haben<br />

unserem Landrat Heiner Janik zum wiederholten<br />

Male sehr zu danken, dass er die<br />

KünstlerInnen so herzlich in sein Haus eingeladen<br />

hat und „Kunst im Landkreis“ in vielerlei<br />

Hinsicht und all seinen Facetten unter-<br />

stützt.<br />

Ursula Kober, Vorsitzende des Kulturpolitischen<br />

Arbeitskreises der CSU München-Land<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Vorwort<br />

1


<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />

2<br />

FLUSS OHNE UFER<br />

<strong>BBK</strong> Oberfranken, Ausstellung in der Stadtgalerie Villa Dessauer, Bamberg,<br />

30. 6. - 30. 7. <strong>2006</strong>.<br />

Die Eröffnung ist am 30. Juni um 19 Uhr. Da zu dieser Zeit die Fußballweltmeisterschaft<br />

in ihren Endzügen tobt, haben wir unser großes, seltenes, exquisites, kreatives, lustiges,<br />

regensicheres (alles ohne Gewähr) Villa-Dessauer-Gartenfest verschoben. Es findet am<br />

15. Juli <strong>2006</strong> statt.<br />

Zum Titel der Ausstellung: einer hat ein Werk so getauft, eine hat in den Satzflüssen<br />

gegründelt, manche haben gehört, mehrere haben gewogen, alle haben abgestimmt.<br />

Das Paradoxon sei eine Leitlinie fürs Uferlose.<br />

Claudia Fritz<br />

Labyrinth 1-4<br />

Mischtechnik (Tusche, Farbe, Tesa, u.a.)<br />

Labyrinth<br />

Mit Tusche Hindernisse überwinden.<br />

Zufällig verlaufen und aufgeklebt.<br />

Wege suchen und zeichnen.<br />

Experimentieren und Kontraste erkennen.<br />

Chaos überkleben mit Risiko.<br />

Ebenen ordnen und Struktur kratzen.<br />

Übergänge komponieren zum Ausgang.<br />

Wolfgang Männling (Abb. oben rechts)<br />

-Riß-, -Rolling Stones-, -Kiste-<br />

3 Skulpturen aus Basalt (Dolerit)<br />

Die ‚Kiste’, ein Quader aus miteinander<br />

verblockten Steinkrusten, spielt mit dem<br />

Volumen bei geringer Masse. Der „Riß“ kümmert<br />

sich um eine Begleiterscheinung der<br />

Bildhauerei und bindet das Arbeitsgeräusch<br />

als Komposition mit ein. Und die „Rolling<br />

Stones“, in Reihe hintereinander angeordnete<br />

Steinquader, erzählen etwas über die “Choreographie<br />

der Arbeit“. Wolfgang Männling<br />

akzeptiert die vorgegebenen Strukturen seiner<br />

Steine und greift nur minimal ein. Gerade<br />

das Verborgene enthält die bildhauerische<br />

Leistung. So schließt die „Kiste“ die meiste<br />

Arbeitsenergie im nicht sichtbaren Teil ein.<br />

Beim „Riß“ wurden die Klänge des Spaltungsprozesses<br />

im Tonstudio eingefroren und<br />

als Musikstück abgemischt. Die künstlerische<br />

Arbeit an den „Rolling Stones“ besteht aus<br />

dem Schneiden der Standflächen und dem<br />

Ordnen der Steinblöcke zueinander. Der<br />

sensible Umgang mit dem Stein begreift die<br />

„Poesie des Materials“ und verführt zum<br />

Träumen.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Renate Fukerider (Abb. oben)<br />

„Zeit und Raum“,<br />

Installation: Schuhe und Flügel<br />

Welchen Raum Zeit einnimmt ist vom individuellen<br />

Empfinden abhängig. Zeit ist nicht<br />

beeinflussbar, aber die Empfindung. Jeder<br />

Raum definiert sich aus seinen Grenzen, auch<br />

den gedanklichen. Diese gilt es von Zeit zu<br />

Zeit zu überwinden. Zeit ist, wenn überhaupt,<br />

nur schwer greifbar und in der Reflexion darstellbar.<br />

Eine größere Anzahl von „Schuhen“,<br />

gefertigt aus Gips, Wachs und organischem<br />

Material, geben durch ihre Außen- und Innenform<br />

etwas von der momentanen Befindlichkeit<br />

des Trägers preis. Die fest strukturierte<br />

Anordnung der unterschiedlichen Fußhüllen<br />

steht für Bodenhaftung, Gesetzmäßigkeit,<br />

Gleichschritt, aber durch die morbid-fragile<br />

Materialität für Gelebtes, aus dem Tritt<br />

Gekommenes und Grenzen Überschrittenes.<br />

Das Schmale, an den Wänden umlaufende<br />

objekthafte Fries aus Papier und Wachs, stellvertretend<br />

für Flügel – Flügel eine Metapher<br />

für geistige und körperliche Freiheit und<br />

Beweglichkeit, wo alles Bodenverhaftete an<br />

seine Grenzen stößt. Dualität und Polarität<br />

zugleich. Raum und Zeit verliert seine<br />

Bedeutung.<br />

Carla Schmidhuber<br />

„Der Garten des alten Chinesen“<br />

Serie von Monotypien bzw. Decalcomanien,<br />

kombiniert mit reliefartigen Oberflächen aus<br />

Farbpigmenten und verschiedenen Bindemitteln.<br />

Fremde Kulturen faszinieren mich<br />

immer wieder als Spiegelung der eigenen<br />

Wahrnehmungen, fern und doch im Innersten<br />

vertraut. Der alte Chinese stellt für mich<br />

gelebtes Leben und dessen Verinnerlichung<br />

dar. In seinem „Garten“ (dieser Begriff ist<br />

durchaus auch symbolisch zu verstehen) gibt<br />

es Vergangenes, Bewahrendes, aber auch<br />

Wachsendes und Suchendes. Die fragmentarischen<br />

Zeichen auf den <strong>Bilde</strong>rn, die spurenhaft<br />

erscheinen, lassen vielleicht einen Einblick<br />

in das Wesen der Dinge atmosphärisch und<br />

verschlüsselt erspüren.<br />

Peter Schoppel (Abb. unten)<br />

„Landschaften“<br />

Malerei, Acryl auf Maltuch<br />

„… Farbe als Ordnung der Landschaft, Landschaft<br />

als Ordnung der Farbe …“<br />

7 Arbeiten im kleinen Format, entstanden vor<br />

der Natur, es sind fränkische Landschaften,<br />

oder aus meinem Gundelsheimer Garten …<br />

und als „Gegenpol“ eine große Arbeit, ein<br />

„virtuelles Bild“, eine künstliche Landschaft…<br />

„… Schönheit ist offenbar am ergreifendsten,<br />

am deutlichsten dort, wo sie an die Grenze<br />

zum Chaos vorstößt, wo sie ihre Ordnung<br />

freiwillig aufs Spiel setzt. Schönheit ist<br />

eine schmale Gratwanderung zwischen dem<br />

Risiko zweier Abstürze: auf der einen Seite<br />

die Auflösung aller Ordnung in Chaos, auf<br />

der anderen die Erstarrung in Symmetrie und


Ordnung. Nur auf diesem gefährlichen Grat<br />

entsteht Schönheit, wird Gestalt …“ (Friedrich<br />

Cramer, „Gratwanderungen. Das Chaos<br />

der Künste und die Ordnung der Zeit“)<br />

Werner Kohn<br />

„Kunst im Fluss“<br />

Entwürfe für eine Fotoinstallation<br />

„Kunst im Fluss“ ist Teil des vom Wasserwirtschaftsamt<br />

Bamberg initiierten Projekts:<br />

„Lebensader Regnitz in der Weltkulturerbestadt<br />

Bamberg“. Fotografien sollen unter<br />

Wasser angebracht werden, flach im Fluss<br />

liegend, teilweise unter Wasser und außerhalb,<br />

an verschiedenen Orten: Fluss, Kanal,<br />

Wehr, Weiher, Graben und Hainbad. Die<br />

weltweit wohl erste Foto-Ausstellung unter<br />

Wasser soll das Wechselspiel zwischen Bild,<br />

Wasser und der städtischen Flussarchitektur<br />

thematisieren und interpretieren.<br />

Matthias Heß<br />

„Petites-Maisons“, Holz, Beton, Stahl<br />

Eine kniende Figur ist grob und doch grazil<br />

aus Teilen eines Buchenstammes montiert.<br />

Kopf und Hände fehlen. Die Beine enden in<br />

einem horizontalen Block aus Stahlbeton.<br />

Der Gestus ist flehend, tastend nach vorne<br />

gerichtet. Wäre der Körper nicht durch den<br />

Betonblock mit einem zeltförmigen Gitter<br />

aus Stahlstreben, als Gegengewicht und<br />

Stütze verbunden, würde die Figur unweigerlich<br />

kopfüber kippen. Das Stahlgestell hält<br />

zwar die fragile Balance, kann der Figur aber,<br />

metaphorisch gesprochen, keinen Schutz,<br />

keinen Halt bieten, da die Seitenwände, die<br />

Hülle fehlt. Die Verbindung, das stützende<br />

Gerüst, das kleine offene Haus hält am<br />

Leben, gleichzeitig jedoch gefangen.<br />

„Petites-Maisons“<br />

... die Wendung „ganz aus dem Häuschen<br />

sein, aufgeregt, außer sich sein“ ist beeinflusst<br />

von französischen Redensarten, die<br />

sich an den Namen Petites-Maisons eines<br />

ehemaligen Pariser Hospitals mit Irrenanstalt<br />

anschließen ...<br />

Ullrich Duttenhofer<br />

„un coup des dés“, Stahl, Spanplatten gebeizt<br />

197 Einzelelemente - Würfel - dessen Form<br />

rein geometrisch, präzise und vorgegeben<br />

ist, stehen im formalen Gegensatz zur fast<br />

willkürlichen Anhäufung zu einem hügelähnlichen<br />

Gebilde. Die Bewegung, die bei der<br />

Entstehung vorherrschend war, ist noch im<br />

statischen Anblick der fertigen Arbeit spürbar.<br />

Eingefroren fordert sie den Betrachter<br />

heraus etwas über ihre Herkunft in Erfahrung<br />

zu bringen.<br />

„un coup des dés“ - ein Würfelwurf, passiert<br />

und nicht mehr zu ändern.<br />

Dagmar Ohrndorf<br />

Bildräume 1 und 2, Acryl auf Papier<br />

Erdiges Erleben 1, Acryl auf Leinwand<br />

Drei <strong>Bilde</strong>r, bestimmt von grafisch-malerischen<br />

Linien und Flächen, beschreiben<br />

Räume. Eine Spannung zwischen Verspieltheit,<br />

Leichtigkeit, Verdichtung und Tiefe.<br />

Innen- und Außenwelt werden darin sichtbar<br />

und spürbar.<br />

Maria Söllner<br />

Nocturnes oder „…ortlos wie das Dunkel …“<br />

Bleistiftzeichnungen, Kaltnadelradierungen<br />

die Linie<br />

……<br />

zeichnen, aufzeichnen<br />

wie ein Seismograph<br />

Linie für Linie<br />

aneinanderreihen<br />

im Takt, im Rhythmus<br />

der eigenen Befindlichkeit<br />

……<br />

dichten, verdichten<br />

zum nächtlichen Schwarz<br />

die ungesäumte Fläche<br />

……<br />

wischen verwischen<br />

die Linie verschwimmt<br />

im Staccato der Zeit.<br />

Heidrun Schimmel (Abb. unten)<br />

„... an einem Faden hängend“<br />

9 Textil-Elemente, Wandinstallation<br />

Weißer Baumwollfaden, mit der Hand auf<br />

transparenten schwarzen Seidenstoff geheftet.<br />

Mich fasziniert die Gegebenheit des<br />

„…an einem Faden hängend“ im realen und<br />

übertragenen Sinne. Die Elemente sind mit<br />

Hilfe einer Nadel entlang einer Diagonalen<br />

direkt in die Wand gesteckt. Sie sind - da an<br />

einer Stelle mit einem Faden an einer Nadel<br />

befestigt - zwangsläufig permanent in langsamer<br />

Drehbewegung.<br />

„zwischen den Zeilen“<br />

32 Textil-Teile, Installation an der Wand<br />

Weißer Baumwollfaden, mit der Hand auf<br />

transparenten schwarzen Seidenstoff geheftet.<br />

Die einzelnen Teile sind mit schwarzem<br />

Papier unterlegt und mit Stahlnadeln direkt<br />

auf eine Wandplatte gesteckt. Ausgehend von<br />

dem lat. „texere“ beschäftigt mich seit Jahren<br />

die sprachliche und bildnerische Beziehung<br />

von: Textil-Text-Architektur.<br />

„... Sticken ist ein Vorgang in der Zeit, wie<br />

Schreiben mit Nadel und Faden, Ein- und<br />

Ausatmen ...“ (Barbara Hammann)<br />

Christine Gruber (Abb. oben Mitte)<br />

Verlorene <strong>Bilde</strong>r<br />

Fotografien von Dockwänden.<br />

Schiffe und Docks sind Wasser, Wetter und<br />

Erosionen ausgesetzt. Das Schiff wird im<br />

Dock wieder instand gesetzt. Die Werftarbeit<br />

muss schnell und genau sein. Übrig bleiben<br />

das leere Dock und die Spuren von Gewicht,<br />

Hitze und Arbeit. Ausprobierte Farben,<br />

gelegentlich Graffiti. Rost blüht, Farbe<br />

blättert, Kabel kringeln sich. Die Werftarbeiter<br />

hinterlassen ein Naturereignis kollektiver<br />

Abstraktionen. Monumentale <strong>Bilde</strong>r von<br />

weiten wilden Landschaften aus Eisen und<br />

Markierungen, als hätten fremde Götter eine<br />

neue Welt entworfen. Absichtslos erfüllen sie<br />

ein Kriterium, das nach Kleist Voraussetzung<br />

ist für Schönheit: entweder gar keins oder ein<br />

unendliches Bewusstsein.<br />

Tina Deininger & Gerhard Jaugstetter<br />

(Abb. oben)<br />

Fotografen<br />

Blick aus dem Fenster, Spiegelungen.<br />

Für uns sind Fenster nicht nur Gestaltungselemente.<br />

Fenster geben Einblicke und Ausblicke.<br />

Der Blick aus dem Fenster zeigt einen<br />

Ausschnitt unseres begrenzten Lebens, er<br />

öffnet Barrieren, weist uns andere Wege und<br />

Perspektiven. Wir werden aufgefordert, uns<br />

auf den Weg zu machen oder (endgültig) das<br />

Fenster zu schließen. Seine Oberfläche aus<br />

Glas kann transparent oder spiegelnd sein.<br />

Spiegelungen verdeutlichen die Vielfältigkeit<br />

unseres Seins.<br />

Christine Gruber<br />

<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06 3


<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />

4<br />

WWW.KUNSTVEREINGRAZ.DE<br />

Der KunstvereinGRAZ in Regensburg ist<br />

eine Plattform für Ausstellungen, Performances,<br />

Medienkunst, Lesungen, Parties, Konzerte,<br />

Vorträge, Tanztheater, Diskussionen, etc.<br />

<strong>Im</strong> Sommer 20<strong>02</strong> haben sich ein paar „alte<br />

Recken“ aus der Regensburger freien Kunstszene<br />

zusammengetan, die schon in den 80er<br />

und 90er Jahren die Biederkeit im hiesigen<br />

Kunstbetrieb „aufmischten“.<br />

Wolfgang Grimm, Stefan Göler und Prof.<br />

Erich Gohl (ehemals „Kunstwerk“) und Jürgen<br />

Huber (ehemals WARUM VÖGEL FLIE-<br />

GEN) holten die jungen und erfolgreichen<br />

Musiker der Pop-Band „beigeGT“ dazu und<br />

etwas später kamen noch Dr. Gerd Burger<br />

(Übersetzer) und die bekannte Autorin Barbara<br />

Krohn („Rosas Rückkehr“, demnächst im<br />

TV). Die Genres Literatur, Musik und bildende<br />

Kunst und deren Überschneidungen, das<br />

crossover, sollte die modernisierung des Kulturbegriffs<br />

in Regensburg beeinflussen. Ein<br />

urbaner Kunstort entstand. Am ersten Veranstaltungswochende<br />

kamen mehr als 1000<br />

Gäste in das ehemalige Bahngebäude im<br />

westlichen Rangierbahnhof (Ladehofstraße<br />

20). „Das ist ja hier wie in Berlin“ stand auf<br />

den ersten Seiten des Gästebuchs, was einer<br />

Seeligsprechung des Vatikan gleichkommt.<br />

Zu den Künstlern kamen noch Claudia Hess<br />

(Schule der Fantasie) und Gisela Bender (Finanzen).<br />

Von Herbst 20<strong>02</strong> bis heute fanden über 60<br />

Veranstaltungen statt, mit Gästen aus NYC,<br />

Umea (Schweden), Helsinki und Vasa (Finnland),<br />

Bydgoszcz, Poznan und Olsztyn (Polen)<br />

und aktuell mit Künstlern, Musikern und<br />

DJs aus Sarajevo (Bosnien und Herzegowina):<br />

„Unchain the EU“ (siehe nebenstehendes<br />

Bild).<br />

Einzelausstellungen unkonventioneller<br />

Künstler wie die des Hamburgers Joachim<br />

Jakob „micromegas“ (Inszenierte Fotografie),<br />

mit einem wissenschaftlichen Diavortrag von<br />

Marcus Spangenberg zu König Ludwig II.<br />

untermauert, oder die Installationen von Philip<br />

Wiegard (Berlin), von den „Risko-Boys“<br />

aus München begleitet oder die 727 Comic-<br />

Orginalzeichnungen des Österreichers Martin<br />

Hofbauer (Graz) zeigen einen offenen Kunstbegriff<br />

auf. Mehrere polnisch-deutsche<br />

Künstlersymposien wurden in Bromberg,<br />

Regensburg und im Künstlerort Kallmünz<br />

organisiert. Eine gössere Ausstellung in den<br />

Räumen der Städtischen Galerie, des KV<br />

GRAZ, in Zusammenarbeit mit Jazzclub und<br />

Filmgalerie („Maikäfer flieg“) mit polnischer<br />

Kunst von 1945 bis heute zeigte eine Bestandsaufnahme<br />

des EU-Beitrittslandes.<br />

Die Regensburger Grazer nahmen sich<br />

auch urban-ästhetischer Fragen an. „Wo ist<br />

der Brückenadler?“ thematisierte den Umgang<br />

mit Herrschaftssymbolen. Mehr als 20<br />

Künstler, meist aus dem süddeutschen Raum,<br />

machten sich daran, den sogenannten Nazi-<br />

Adler, der auf dem Neubau der Nibelungen<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

brücke über die Donau keinen Platz mehr gefunden<br />

hatte, künstlerisch zu transformieren.<br />

Die Ausstellung und die Podiumsdiskussion<br />

wurden zum Regensburger Stadtgespräch,<br />

bis in die Referate der Stadtverwaltung.<br />

Puppetmastaz (Hamburg), MTV-bekannte<br />

Rap-Puppen (schmutziger Ghetto-Kids)<br />

spielten life vor überregional angereistem<br />

Publikum. Schinderwies-Release-Party mit<br />

„Herztechnik“, Synästhesie mit „Heidimaschine“<br />

(Illmenau), Logh aus Schweden, Seaside<br />

Stars aus Weiden, Pelzig (Ingolstadt) mit<br />

deren Konzerten, aber auch Kunst-Musik-<br />

Performer, wie „Sentementol und die depressiven<br />

Metzger“ (Weiden) oder „Der Postmann<br />

und der Mann ohne Hund“, „Pomodoro<br />

Bolzano“ und das Revirement von „Delir<br />

Noir“ aus Regensburg lieferten die gewünschte<br />

Überschneidung von Bild, Text<br />

und Ton.<br />

Thematische Ausstellungen wie „Vorbild -<br />

Feindbild“ mit vielen jungen Künstlern aus<br />

<strong>Bayern</strong>, Berlin und Wien, die Fotografie-Ausstellung<br />

„Ein_Sicht Um_Sicht Aus_Sicht“<br />

mit u.a. Herman Posch (München) und Herbert<br />

Stolz (Regensburg) oder die Grafik-Design-Ausstellung<br />

„dere:05“ Deutsches Design?<br />

waren der offenen Kunstpraxis verpflichtet<br />

und konnten dies dem Regensburger<br />

Publikum vorstellen. Der Bayerische Rundfunk<br />

kürte GRAZ zum 2ten Sieger (von 370)<br />

beim bayernweiten Wettbewerb „Respekt!<br />

Kultur“.<br />

Man könnte sich zufrieden zurücklehnen,<br />

sich in der eigenen Grosszügigkeit sonnen,<br />

denn alle diese Aktivitäten zum Wohle der<br />

Stadt und der Region werden 100%ig ehrenamtlich<br />

erbracht, aber der Friede will nicht so<br />

recht einkehren. Warum? Das Umfeld, in dem<br />

die Regensburger Grazer sich abrackern, ist<br />

weiterhin konservativ-behäbig, rückwärtsge-<br />

wandt-touristisch, ja oft sogar böseignorant.<br />

Die Veranstaltungen im KV<br />

GRAZ sind meist gut besucht, es hat<br />

sich herumgesprochen im Laptoplederhosenland,<br />

aber der Kulturpolitik in Regensburg<br />

ist GRAZ wohl eher ein Dorn<br />

im Auge, nicht der Staatskanzlei in<br />

München, die schon oft geholfen hat,<br />

wenn große Not war.<br />

Das verunsichernde Potential einer<br />

zeitgemäßen Kunst, das man ja als bereicherndes<br />

Element der eigenen Lebenspraxis<br />

nehmen könnte, das man als<br />

Kreativitätspool einer Wissensgesellschaft<br />

verstehen könnte, das man als nötige<br />

Transformationsenergie begreifen<br />

dürfte, ja - die Kunst macht offenbar<br />

mehr Angst als Hoffnung - in Regensburg,<br />

das vor einem Jahr noch Kulturhauptstadt<br />

Europas 2010 werden wollte!<br />

Aber vielleicht ist das ja genau was sein<br />

soll und GRAZ wirkt doch?<br />

Gegen eine Unkostengebühr von 5,-<br />

Euro kann unsere Broschüre „1001<br />

Nacht im KunstvereinGRAZ“ bestellt<br />

werden: per Fax 0941 - 34 87 2 oder<br />

burgarena@web.de<br />

GROSSE OSTBAYERISCHE<br />

KUNSTAUSSTELLUNG <strong>2006</strong><br />

im Kunst- und Gewerbeverein Regensburg<br />

+ Stadt- und Donauraum<br />

Die traditionelle Jahresausstellung „Große<br />

Ostbayerische Kunstausstellung“, die am<br />

05. Mai <strong>2006</strong> von Schirmherrn Regierungspräsident<br />

Dr. Wolfgang Kunert eröffnet<br />

wurde, zeigt einen Querschnitt künstlerischen<br />

Schaffens ostbayerischer Künstlerinnen und<br />

Künstler unterschiedlichster Positionen und<br />

Ausdrucksmittel.<br />

Kunst- und Gewerbeverein Regensburg e.V.<br />

Ludwigstraße 6, 93047 Regensburg<br />

Dauer der Ausstellung noch bis Sonntag,<br />

04. Juni <strong>2006</strong><br />

Öffnungszeiten: Di – Fr 12.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa, So und Feiertag 12.00 – 18.00 Uhr<br />

Die „Große Ostbayerische Kunstausstellung“<br />

wird durch ein zusätzliches „Aktionsfeld“<br />

bereichert. Auf dem ehemaligen Gelände der<br />

Fa. Ostermeier, Wurst- und Fleischwaren am<br />

Donaumarkt setzen sich Gastkünstler aus<br />

Österreich und regionale Künstler (Tanja<br />

Linzbichler, Wien, Daniela Heissl, Wien,<br />

Otto Ruhsam, Linz, Notburga Karl, Jürgen<br />

Böhm, Albert Plank, Karin Hannak, Wels,<br />

Renate Haimerl-Brosch, Peter Weidl, Angela<br />

und Arthur Summereder, Wien) mit der besonderen<br />

Situation Stadtraum im Wandel<br />

– Abbruchareal und Donauraum auseinander.<br />

Kooperationspartner:<br />

Architekturkreis Regensburg,<br />

Neuer Kunstverein Regensburg<br />

Dauer der Ausstellung bis Freitag. 30. Juni<br />

<strong>2006</strong>, einsehbar bis auf Abruf


DER BUNKER<br />

Videoarbeit „Bunkerball“<br />

von Christoph Draeger<br />

Kunst an ungewöhnlichen Orten<br />

Bunkeranlage im Stadtteil Rieb in Hemau,<br />

Landkreis Regensburg<br />

Die 780 qm große Bunkeranlage, die 1958<br />

erbaut und bis 1990 militärisch genutzt<br />

wurde, war eine von 32 Exemplaren in Westdeutschland,<br />

die ein Informationsnetz tief<br />

unter der Erde bildeten.<br />

Die Künstler Carlos de Apreu, München;<br />

L. Wigg Bäuml, Kallmünz; Klaus Caspers,<br />

Regensburg; Christoph Draeger, USA/London;<br />

Reynold Reynolds, USA/Berlin; Christian<br />

Schnurer, München stellen eine Korrespondenz<br />

zwischen Bunker und Außenraum<br />

her. In mehrteiligen Arbeiten soll ein Kontext<br />

zwischen Bunker, in dem man optisch und<br />

akustisch vollkommen von der Außenwelt<br />

abgeschnitten ist, und öffentlichem Raum in<br />

einen konzeptionellen Zusammenhang gebracht<br />

und neue Raumdefinitionen hergestellt<br />

werden.<br />

Die entstanden Installationen in der Bunkeranlage,<br />

die Diskussionsbeiträge, historischen<br />

Hintergründe usw. werden in Form von<br />

Textbeiträgen, Statements, Ideenentwürfen,<br />

Skizzen in einer begleitenden Ausstellung im<br />

Zehentstadel in Hemau dokumentiert.<br />

Bunkerbetrieb 24. Juni – 30. Juli <strong>2006</strong><br />

Bunker-Eröffnung: Sa. 24. Juni, 15.30 Uhr<br />

Staatsminister Dr. Thomas Goppel<br />

Fa. Holzbau Semmler, Stadtteil Rieb/Hemau<br />

Öffnungszeiten: Di./Do. vormittags auf<br />

Anmeldung, Tel. 09491 - 94 11 10<br />

Sa. – So. 11.00 – 18.00 Uhr<br />

Eröffnung Ausstellung: Fr. 23. Juni, 20 Uhr<br />

Zehentstadel Hemau, Propsteigaßl 4,<br />

93155 Hemau<br />

Öffnungszeiten: Sa./So. 14 – 17 Uhr<br />

Di. – Fr. zu den Geschäftszeiten<br />

Kunst in der Regierung der Oberpfalz<br />

„ANNEGRET HOCH<br />

– AUFLÖSUNG DES<br />

ORNAMENTS<br />

Zeichen und Rhythmen, Mäander und Linien<br />

setzt die Malerin Annegret Hoch mit klaren,<br />

leuchtenden Ei-Tempera- und Acrylfarben auf<br />

ihre Tapetenbilder, Figuration und Abstraktion<br />

manifestieren sich in ihren Tafelbildern.<br />

Mit <strong>Bilde</strong>rn von der Rolle, auf die Rückseite<br />

von Tapetenbahnen gemalt, Tapezierungen<br />

und Leinwänden zeigt Annegret Hoch in<br />

den Ausstellungsräumen der Regierung der<br />

Oberpfalz einen Ausschnitt aus ihrer gegenwärtigen<br />

Arbeit. Annegret Hoch rollt uns ihre<br />

Tapetenbahnen entgegen und verlässt damit<br />

das Tafelbild in Richtung Installation. Die<br />

an die Wand gehängten Tapetenrollen laufen<br />

über den Boden weiter, bleiben am Ende<br />

eingerollt und beziehen in diese Bewegung<br />

den Betrachter ein. Das jederzeit mögliche<br />

Zurückrollen des widerspenstigen, festen<br />

Papieres und damit des Verschwindens der<br />

<strong>Bilde</strong>r in der Rolle schwebt im Raum und<br />

erzeugt eine ganz eigene Spannung. Mit<br />

Tapezierungen einzelner bemalter Bahnen<br />

verändert Annegret Hoch den hier Ein- und<br />

Ausgehenden den vertrauten Raum und vermitteln<br />

eine andere, eine neue Wahrnehmung<br />

des Gebäudes. (Dies bestätigte ausdrücklich<br />

auch Dr. Kunert, der damit auch die postiven<br />

Reaktionen seiner Mitarbeiter widergab<br />

– Anm. d. Verf.).<br />

Für ihre Rollenbilder bemalt Annegret Hoch<br />

die Rückseiten von mit Mustern bedruckten<br />

Tapeten aus den 70er Jahren und gibt ihnen<br />

so eine individuelle Markierung. Der eigentliche<br />

Dekor der Tapeten ist in der Installation<br />

nur auf einen Ausschnitt begrenzt an der<br />

Außenseite der Rollen sichtbar: Blumenmuster,<br />

geometrische Formen der 1970er Jahre<br />

und Muster im Barockstil liegen zufällig<br />

vor. Auf diese vorgegebenen, deutlichen<br />

Prägungen, die auch teilweise als Struktur<br />

im Papier tast- und fühlbar sind, reagiert die<br />

Malerin, indem sie sich in ihrer Arbeit auf der<br />

Rückseite der Bahnen mit der malerischen<br />

Auflösung dieser ornamentalen Strukturen<br />

beschäftigt. Sie interpretiert das Vorgefundene<br />

in Setzungen von farblicher und struktureller<br />

Harmonie.<br />

In ihren neueren Arbeiten löst sich Annegret<br />

Hoch mit den malerischen Interpretationen<br />

der Ornamente vom Rollenbild und bringt<br />

sie mit Ei-Temperafarben auf Nessel. Die<br />

Auflösung des Ornaments wandert von der<br />

<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />

Rückseite der Tapetenbahn auf die Leinwand,<br />

ganz der klassischen Auffassung von Malerei<br />

verpflichtet. Auf Tafelbildern sind Versatzstücke<br />

zu sehen, die vom Betrachter wiederum<br />

als Ornament weitergedacht werden können.“<br />

Weiter beschreibt die Laudatorin zwei direkt<br />

auf die Wand gemalte „Tapezierungen“,<br />

die - so der Regierungspräsident in seinem<br />

Vorwort im kleinen, feinen Katalog – nach<br />

Ausstellungsende im Gegensatz zu den anderen<br />

Arbeiten „nur zum Preis der Zerstörung“<br />

zu haben seien. Und in der Tat – gerade diese<br />

beiden „Tapeten“ prägen den Eingangsbereich<br />

des Regierungsgebäude auf eine heitere<br />

und liebenswürdige Weise. Sie bringen nicht<br />

nur Farbe hinein, sondern verändern die<br />

strenge, nüchterne Architektur durch ihre<br />

lebensfrohe Wirkung.<br />

Hier noch kurz der künstlerische Werdegang<br />

von Annegret Hoch:<br />

Geboren 1969 in Cham/Oberpfalz, aufgewachsen<br />

in Furth im Wald, 1992 Auslandsaufenthalt<br />

an der „Ecole des Beaux Arts“,<br />

Clermont-Ferrand, Frankreich, 1993 – 1999<br />

Studium der Malerei an der Akademie der<br />

<strong>Bilde</strong>nden Künste München, Meisterschülerin<br />

bei Prof. Jerry Zeniuk, 1996 Auslandsaufenthalt<br />

an der „Accademia di Brera“,<br />

Mailand, Italien, 2000 Diplom, <strong>Im</strong>matrikulation<br />

am Chelsea College of Art and Design,<br />

London, 2001 „Master of Arts“, 2003 Aufenthalt<br />

am „Virginia Center for the Creative<br />

Arts“, USA.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

5


<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />

6<br />

KURZMELDUNGEN<br />

- „Kontrast“ wie er prägnanter nicht sein<br />

könnte. Zwischen dem Maler Peter Stein mit<br />

hochkultivierten, opulenten Zeichnungen und<br />

Pastellen und dem Bildhauer Joachim Koch,<br />

dessen Eisenarbeiten sich in einer minimalistischen<br />

Strenge manifestieren. <strong>BBK</strong>-Galerie<br />

im Kulturspeicher Würzburg, 3.2.-26.2.06.<br />

- Lucian Freud, der Maler schonungslos einsamer<br />

Männer (mit Ratte zum Spielen) und<br />

Frauen. Francis Bacon, sein Freund und Maler<br />

vom Mensch, das Thema destruktiv auf<br />

die Spitze getrieben. In einem Dia-Vortrag<br />

am 9.3.06 wurden sie von Dr. Eva Suzanne<br />

Bayer auf ihre verletzliche Körperlichkeit befühlt.<br />

<strong>BBK</strong>-Galerie im Kulturspeicher Würzburg.<br />

- Non Stop, im Programm der langen Nacht<br />

von Museen und Galerien. So geschehen im<br />

Kulturspeicher Würzburg. 24.3.06, an diesem<br />

Abend demonstrierte im Künstlerhaus das<br />

bewährte schwarze Finger-Team Winfried<br />

Henkel, Lithografie, Hermann Oberhofer,<br />

Hochdruck, Kristin Finsterbusch, Radierung.<br />

- Denken an Denklerblock, in Fotografien<br />

und Texten. Zielort, ein Wohnblock in der<br />

Zellerau Würzburg. Anvisiert von der Kommunikationsdesignerin<br />

Renate Weingärtner.<br />

Künstlerhaus vom 4.4.-27.4.06<br />

- Elsbeth und Ronald haben jetzt geheiratet<br />

und heißen beide Johnson. Der <strong>BBK</strong>/Ufr applaudiert<br />

und gratuliert geschlossen.<br />

- Die Galerieleiterin des <strong>BBK</strong>/Ufr, Margot<br />

Garutti, beging ihren runden 60er Geburtstag<br />

am 24.2.06. Der <strong>BBK</strong>/Ufr applaudiert und<br />

gratuliert geschlossen.<br />

- Kultur-Schul- und Sportreferat - Referat 3,<br />

der Stadt Würzburg. Beim Grafen Eckart 1,<br />

97070 Würzburg.<br />

Das neue Aussehen: noch bis 31.8.06, Reiner<br />

Hartenstein Kultur-, Schul- und Sportreferent.<br />

Ab 1.9.06 neuer Kultur-Schul-und Sportreferent<br />

Muchtar Al-Ghusain.<br />

Referat 3, 1. Fachbereich Kultur: Fachbereichsleiter,<br />

Johannes Engels Kulturmanager<br />

der Stadt Würzburg.<br />

2. Fachbereich Schule: Leiter Heinz Benkert.<br />

3. Fachbereich Sport: Leiter Jens Röder. Dem<br />

Referat 3 zugeordnet, Museum im Kulturspeicher:<br />

Leitung Dr. Marlene Lauter.<br />

Stadtarchiv: Leitung Dr. Ulrich Wagner.<br />

Stadtbücherei: Leitung Dr. Hannelore Vogt<br />

- Liebe Kollegen, die Informationen über<br />

Privatausstellungen sind springflutartig angewachsen.<br />

Das ist natürlich eine prima Sache,<br />

wenn eine rege Kunst-Guerilla, Sparkassenräume,<br />

Vinotheken, Hospitäler, Kleingalerien,<br />

aufgelassene Kirchen und Märkte und<br />

vieles mehr okkupiert. Nun in dieser Spalte<br />

Kurzmeldungen kann das leider nicht mehr<br />

berücksichtigt werden. Zur Veröffentlichung<br />

sei dafür auf den hinteren Seiten von „im <strong>Bilde</strong>“<br />

die Spalten „Aktivitäten unserer Mitglieder“<br />

empfohlen.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Georg Ruedinger<br />

KRAFTKERN UND<br />

KRAFTPAKET<br />

Malereien und Skulpturen, <strong>BBK</strong>-Galerie,<br />

3.3.-26.3.06<br />

An den Wänden neue Malereien von Helmut<br />

Booz. Auf dem Boden Skulpturen von Ursula<br />

Kensy. Schlicht, reduziert entworfene Skulptur<br />

steht in ihrer kraftvollen Askese im Kontrast<br />

zu den temperamentvoll überbordenden<br />

Bildwelten. Diese Bildwelten sind in der<br />

Regel in einer Schwebe gehalten zwischen<br />

Abstraktion, einem umfangreichen Formenkanon<br />

und sparsam eingesetzter Gegenständlichkeit.<br />

Bis auf die Serie Portraitstudien<br />

2001-<strong>2006</strong>. Dem Gegenständlichen und<br />

der Ähnlichkeit verpflichtet, handelt es sich<br />

hierbei um eine duftig leichte Malweise, wie<br />

sie nur aus den gut beherrschten Mitteln entstehen<br />

kann. Die Malerei von Helmut Booz<br />

schaut man gerne an. Sie hat sowas Einladendes.<br />

Nicht zuletzt Organisches, fast möchte<br />

man meinen, die Formen atmen in ihrer Körperlichkeit.<br />

Als typisches „Booz-Element“<br />

könnte man eine mit dem Pinsel umrissene<br />

Form bezeichnen, die dann gefüllt wird mit<br />

Pinselschlägen und fragmentarischer Zeichnung.<br />

Diese Elemente wirken häufig als die<br />

Bausteine der <strong>Bilde</strong>r. Dazu kommt noch bei<br />

der Komposition ein starker innerer Zusammenhang,<br />

sozusagen ein Kraftkern und eine<br />

angenehme und sichere Pinselführung. In den<br />

neueren <strong>Bilde</strong>rn werden die Kontraste durch<br />

Aufladen mit Licht, weicher. Es kommt zu<br />

mehr Verschmelzen der Formen und Partien.<br />

3 Pommeranzen aus Buchenholz, richtige<br />

Kraftpakete, leiten den Blick zu den Arbeiten<br />

von Ursula Kensy. Körperschmeichelnd<br />

eingemuldet, laden sie zum Draufsitzen ein.<br />

Nur sollte man hier schon fragen, ob man<br />

das darf. Dazu gesellt sich noch ein filigraner<br />

Bootskörper. Wegen seiner Beschaffenheit<br />

aus den Materialien, Papier, Bambus, Zwiebelschalen,<br />

ist er für eine Main-Wassertour<br />

denkbar ungeeignet und daher um so mehr<br />

Kunst. Vervollständigt wird Kensys Beitrag<br />

noch durch „Rondos“ aus Sandstein und<br />

floral wirkende Kleinbronzen.<br />

Georg Ruedinger<br />

GEGEN DIE ZWÄNGE<br />

„Wenn Künstler sammeln ...“<br />

8.3.-30.3.06, Künstlerhaus<br />

Die Zeiten, in denen der Ordnungshüter<br />

nach künstlerischen Aktionen schon mal<br />

den Notizblock zückte, Strafzettel verteilt<br />

wurden und überhaupt fröhliche Kulturanarchie<br />

angesagt war, sind lange vorbei. Der<br />

Künstler-Bürgerschreck ist heute auf 60 plus<br />

und die „zornigen jungen Männer“, sind<br />

heute nur noch jung. Sei`s drum, Zwänge<br />

sind da und manche Künstler sind dagegen.<br />

So kam es in unserem Künstlerhaus zu einer<br />

Ausstellung der besonderen Art mit Affront<br />

gegen steif feierliche und hochernste Art.<br />

Zuflucht für Kunstwerke, Anti-Kunstwerke<br />

und Kunst-Schmunzelwerke. Fazit: originell,<br />

kreativ, ausgefallen, skurril, trotzig, selten.<br />

Kein einziges der Exponate schrie „Bitte kauf<br />

mich!“ Dafür erzählten sie leidenschaftlich<br />

Geschichten. Da gab es die Schwarzwälder<br />

„Vögeluhr“, erotisiert von Mechanikus<br />

Magnus Kuhn. Der Steinkasten mit beleuchteten<br />

Gucklöchern von Tilmar Hornung. Das<br />

Baumsamen-Stachelobjekt von Hanna Böhl.<br />

Von Margret Hirschmiller-Reinhard den<br />

Restfarben-Nachlass. Constanze Hochmuth-<br />

Simonettis alte Plakate erzählen von Würzburgs<br />

gewaltigem Durst auf´s „Bogsbeudele“.<br />

Mit morbidem Touch, getrocknete Frösche,<br />

Schlangen, Fledermäuse nebst Schädeln, im<br />

Schamanenbaum von Edwin Kaiser. Starke<br />

Medizin von Ronald Johnson in seinen afrikanischen<br />

Kultmasken. Hermann Oberhofer,<br />

ein Sammler von Pinseln, verschlissen auf<br />

dem Schlachtfeld bekämpfter Quadratmeter.<br />

Das Kuba-Objekt von Georg Ruedinger<br />

erinnert an Zeiten als man noch unbeschwert<br />

Rauchen durfte. Was Burkhard Schürmann<br />

zeigte, war ein Hammer. Nein, es waren viele<br />

Hämmer. Schließlich präsentierte Susanne<br />

Streit die vom letzten Pirschgang erlegten<br />

Affen-und Johannisbrotschoten.<br />

Georg Ruedinger<br />

Internetadresse: www.bbk-unterfranken.de


DU BOIS.<br />

Fünf Neue erzählen vom Holz<br />

Dabei kam in der <strong>BBK</strong>-Galerie vom 31.3. bis<br />

23.4.06 eine ganze Menge heraus. An Themen,<br />

Farben, Formen, Gestaltung und Einfällen.<br />

Sozusagen Kreativ-Brainstorming im<br />

Fünfer-Block. Da wäre Michael Bauer, auf<br />

dessen Bildhauerarbeiten 5 K`s passen. Konkav-Konvex-<br />

Kastanie-Kuhle-Kettensäge.<br />

Damit ist schon fast alles über Form, Holzart<br />

und Werkzeug gesagt. Er haut also frei Hand<br />

mit nur der Kettensäge weg, was weg muss.<br />

So wächst innen, außen, Höhe und Tiefe. Die<br />

langen Holzobjekte liegen wie überdimensionale<br />

Schöpfkellen satt am Boden. Sein Nachbar<br />

in der Ausstellung ist auch ein Bildhauer,<br />

Michael Heide. Der stellt aus Kiefernholz,<br />

dem er eine glatte, samtige Oberfläche verpasst,<br />

„Dialoge“ her. Das will heißen organische<br />

Form wie z.B. ein Knochen, in der Auseinandersetzung<br />

mit anorganischer Form, wie<br />

z.B. ein Kubus. Das Ganze steht als Säule,<br />

verwachsen mit seinem Sockel wie die<br />

Schnecke mit ihrem Haus. Sophie Brandes<br />

baut Holzobjekte zusammen. Mal ziemlich<br />

naturbelassen wie bei gesammeltem Strandgut,<br />

im Kastenrahmen zur Komposition gefügt.<br />

<strong>Im</strong> anderen Falle assembliert sie mit viel<br />

Geduld das Fundgut. Sie montiert übereinander,<br />

verspachtelt, klebt und nagelt drauf, versieht<br />

Teile mit Farbfassung. Holzbilder im<br />

besten Sinne. „Dunkle Tage“ bei Anita<br />

Scholz. Diese Fotoserie zeigt was geschieht,<br />

wenn man sich in einer Holzhütte einschneien<br />

lässt. Der Mensch (ohne Fernseher!) reduziert<br />

sich auf eine nicht stimulierte, notwendige<br />

Tätigkeit. Jeden Tag schlafen, essen, malen.<br />

Spaziergang nur im Geiste, denn vor der<br />

Türe wartet die unerbittliche Schneewand. So<br />

entstehen,vom Platzmangel bestimmt, kleinere<br />

Formate, Buntstift- und Papier mit Holz-<br />

Arbeiten. Dorette Riedels Gesamtkunstwerk,<br />

das aus 3 Werkabschnitten besteht, ist sehr<br />

vielseitig. Ihr Thema „Myrrha und der freie<br />

Fall“ beschreibt den Mythos von der Zwischenwelt,<br />

in der Myrrha als Baum verwandelt<br />

das Leben und der Tod versagt bleibt.<br />

Da gibt es eine weibliche Puppe, nur mit<br />

ihrem rosigen Inkarnat bekleidet. Das kleine<br />

Schwarze (Kleidchen) liegt nebendran.<br />

Diverse Kästchen an der Wand mit Farbe auf<br />

Foto-Effekten und schließlich das Öl-Bild<br />

Myrrha selbst, von schleichendem Holzwuchs<br />

okupiert.<br />

Georg Ruedinger<br />

linke Seite: Aussstellungseröffnung Boos/Kensy<br />

links: Eröffnung der Ausstellung „Du Bois“<br />

von oben: Blick in die Ausstellung Kontrast,<br />

Performance von Georg Ruedinger und Magnus Kuhn<br />

bei „Wenn Künstler Sammeln“ (Fotos: Horst Ziegler)<br />

darunter: Unser Mann In Havanna (Mitte)<br />

HENRY WALINDA MACHT<br />

DEN ANFANG<br />

Stefanskirche Würzburg, 21.11.05-<br />

30.1.06<br />

Die Begeisterung liegt ganz bei den Kunstfreunden<br />

und den Künstlern, wenn unerwartet<br />

frische Iniativen neue Kunst-Foren ins Leben<br />

rufen. Wie jüngst wieder das Projekt in der<br />

St. Stefanuskirche. Dort sollen regelmäßig<br />

Ausstellungen stattfinden. Nun, ausgestellt<br />

wird viel in dieser Stadt, doch zu Beifall<br />

stimulierende Projekte sind immer noch<br />

willkommen. Bedanken möchte sich der<br />

<strong>BBK</strong>/Ufr dafür an dieser Stelle bei Herrn<br />

Dekan Dr. Breitenbach und bei den Kollegen<br />

Margot Garutti und Thomas Reuter. In der<br />

ersten Ausstellung stellte der Maler Henry<br />

Walinda ein Triptychon vor, ausgeführt in<br />

Ei-Tempera auf großen Tafeln, stilmäßig<br />

expressiv und abstrahiert. Als die Wirkung<br />

des Gemäldes vertiefend wurde die Empore<br />

gewählt. Von dort konnte die dynamische<br />

Malerei mit dem gesamten Kirchenraum<br />

und Partien der Einrichtung einen Dialog<br />

aufnehmen ohne dabei ihre Selbstständigkeit<br />

einzubüßen. Als nächste Künstlerin, die ihre<br />

Arbeit hier vorstellen wird, ist Hanna Böhl<br />

vorgesehen.<br />

Georg Ruedinger<br />

Neue Öffnungszeiten:<br />

Mi / Do / Fr / So 11.00 - 18.00 Uhr<br />

Sa 13.00 - 20.00 Uhr<br />

<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />

Pressemitteilung<br />

UNSER MANN IN HAVANNA<br />

Pressesprecher des <strong>BBK</strong> zu Besuch in Kuba<br />

La Habana. Während der letzten Monate hat<br />

der Winter alle verfügbaren Kräfte aufgezehrt.<br />

Das fehlende Licht und der Zwang sich<br />

in beheizten Räumen aufhalten zu müssen,<br />

hat die Handlungsfähigkeit künstlerisch<br />

tätiger Menschen stark eingeschränkt. Um<br />

die abgestumpften Sinne mit Sonne wiederzubeleben,<br />

weilt der Pressesprecher des <strong>BBK</strong><br />

Unterfrankens Dr. Magnus-P. Kuhn zwischen<br />

22. März und 8. April in Kuba. Sein besonderes<br />

Interesse gilt dabei der kubanischen<br />

Spezialität, dem „inventar“. Darunter versteht<br />

man die Fähigkeit auch unter widrigen<br />

Bedingungen für technische Probleme eine<br />

Lösung anzubieten. <strong>Im</strong>mer wieder gelingt<br />

es den Kubanern mit unglaublicher Kreativität<br />

die sozialistische Mangelwirtschaft zu<br />

überwinden. Kuhn versucht im Kontakt mit<br />

kreativen Einheimischen mehr über diese<br />

Erfindungsgabe in Erfahrung zu bringen. Als<br />

Plastiker gilt sein brennendes Interesse dem<br />

metallverarbeitenden Gewerbe. Großen kubanischen<br />

Meistern gelingt es immer wieder,<br />

nur mit etwas Blech und einem einfachem<br />

Schweißgerät alte amerikanische Straßenkreuzer<br />

am Leben zu erhalten. Von diesen<br />

virtuosen Spezialisten können auch deutsche<br />

Künstler noch viel lernen. Von großem<br />

Nutzen ist Kuhn auch die allgemeine Hilfsbereitschaft<br />

der Bevölkerung. So gelang es<br />

recht schnell Fachkräfte zu organisieren, die<br />

bei der Erledigung der Pressearbeit behilflich<br />

sind (siehe Bild). Die kubanische Lebensart<br />

enthält viele Elemente, von denen der <strong>BBK</strong><br />

profitieren kann. Musik, Sonne und Erfindungsreichtum<br />

schaffen eine Atmosphäre, in<br />

der Arbeiten Freude bereitet.<br />

Magnus-P. Kuhn aus Havanna<br />

Antwort des „im <strong>Bilde</strong>“ <strong>BBK</strong>/Ufr. Schreibe-<br />

Bevollmächtigten.<br />

Ja was sagt man dazu? Das hat er uns und<br />

an die Presse geschickt. Der Dr. Magnus P.<br />

Kuhn, Mechanikus, Dipl. Ing., und Komik-<br />

Künstler im <strong>BBK</strong>/Ufr. Halt, Pressesprecher<br />

ist er ja auch noch. Hängt, wie mitgeteilt,<br />

derzeit in La Habana ab und fährt schicke<br />

alte amerikanische Straßenkreuzer (Ami-<br />

Schlitten). Wer weiß, wer da neben ihm<br />

sitzt. Gewiß was ziemlich Jüngeres als der<br />

Straßenkreuzer. Somit läßt sich die sozialistische<br />

Mangelwirtschaft leichter ertragen.<br />

Bleibt uns, die wir im fehlenden Licht und in<br />

beheizten Räumen hausen müssen, Hoffnung<br />

und Zuversicht. Daß er bei seinem nüchternklar-coolen<br />

Technikverstand bald wieder<br />

zurück kommen möge, der Dr. Dipl.-Pressesprecher<br />

und dort nicht „Mochito“-süchtig<br />

(Papa Hemingway Spezial) wird. Aber vorher<br />

hat er noch Order, eine aufgelassene Zigarrenfabrik<br />

zu finden. Wir wollen dort mal so<br />

richtig riesenhaft und bodenlos ausstellen.<br />

Georg Ruedinger<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06 7


<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />

8<br />

DER ANDERE BLICK<br />

AUF EIN GENIE<br />

Ausstellung und Kunstpreis der Stadt<br />

Augsburg zum Thema Mozart,<br />

2. bis 30. April <strong>2006</strong>,<br />

<strong>BBK</strong>-Galerie im Kulturforum abraxas<br />

Mozart aushalten. Mozart ist überall. Auf jedem<br />

Kanal, in Radio, Fernsehen, Konzert und<br />

Bühne. Da darf natürlich auch die <strong>Bilde</strong>nde<br />

Kunst nicht abseits stehen. Und so wurde im<br />

Mozartjahr auch eine Themenausstellung<br />

vom <strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg mit<br />

der Stadt Augsburg - inklusive Kunstpreis -<br />

ausgeschrieben.<br />

„.wie die Sachen oft querre gehen.“, lautet<br />

ein Mozart-Briefzitat (Vater an den Sohn),<br />

welches als Grundlage zur künstlerischen<br />

Ideenfindung und gleichzeitig als Ausstellungstitel<br />

gewählt wurde. Über 100 Arbeiten<br />

wurden zum Thema eingereicht, aus denen<br />

die Jury letztlich 34 Werke von 21 Künstlerinnen<br />

und Künstlern herausfilterte.<br />

Der Kunstpreis der Stadt Augsburg (1500<br />

€) wurde der aus Werdohl stammenden<br />

Künstlergruppe N-E-S-T für ihre Installation<br />

„Der goldene Käfig“ zuerkannt. Ein Käfig als<br />

intelektuelles Gedanken- und Wortspiel oder<br />

gar ein literarisch-musikalischer Verweis auf<br />

Mozarts „Zauberflöte“. Nun ja, man muß<br />

schon etwas suchen, um einen Bezug zum<br />

Protagonisten der Ausstellung herzustellen.<br />

Aber wie dem auch sei, einen großen Vorteil<br />

hat dieser goldene Vogelkäfig, er ist nach unten<br />

offen und wird niemand lange hinter seinen<br />

Stäben halten.<br />

Neben den Preisträgern waren recht originelle<br />

Exponate auszumachen, wobei eher die<br />

künstlerische Qualität im Vordergrund stand<br />

und nicht der unmittelbare Mozart-Bezug.<br />

Die Dinge gehen eben quer. Allen voran sicher<br />

Hermann Coning und Pit Kinzer mit ihren<br />

ironisch verspielten Deutungen. Bei Conings<br />

Xerographie fungiert eine Mozartkugel<br />

als Augenersatz und verleiht dem keck blickenden<br />

Amadeus somit auch die Form eines<br />

Doppelportraits. „Auch ein Genie muss Geld<br />

verdienen“, nennt Kinzer seine Fotoarbeit.<br />

Hier sind kleine Trachten-Figuren im Halbkreis<br />

aufgereiht, die Mozart als Dirigenten ihrer<br />

Blechbläserkapelle huldigen. Was tut<br />

man nicht alles für Geld und Mozart litt wohl<br />

an chronischer Knappheit. Monika Schultes<br />

Mischtechniken gehen in gewohnt ornamental<br />

angelegter Bildsprache an das Thema heran.<br />

Man könnte sich die Arbeiten gut in Programmheften<br />

für Oper oder Theater vorstellen.<br />

Mozart im Spiegelkabinett zeigt Erika<br />

Berckhemer. Verschiedene Blickwinkel und<br />

Raumverschachtelungen umspielen das ehemalige<br />

Wunderkind. Filigrane Tuschzeichnungen,<br />

stilsicher und gekonnt, die irgendwie<br />

jedoch nicht in der Gegenwart wurzeln, sind<br />

von Max P. Häring zu entdecken.<br />

Angekohlte und geflammte Baum- wie<br />

Wurzelstücke sind das Material, mit denen<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Die Künstlergruppe N-E.-S-T mit dem Sieger-Käfig<br />

Wolfgang Schenk seine Mozartportraits recht<br />

eigenwillig inszeniert. Laut und trashig dagegen<br />

die beiden Assemblagen von Stephan<br />

Pauer. Mozart als ungezogenes Kind und<br />

ständiger Besucher sämtlicher Flohmärkte.<br />

Ein ästhetischer <strong>Bilde</strong>rfries von Helmut<br />

Ranftl aus Relief, Malerei und Collage vereint<br />

starke Gegensätze zur Einheit. In den<br />

Stundenbüchern von Babette Ueberschär hätte<br />

man gerne geblättert, doch der leider notwendige<br />

Schutz hatte sie in eine Glasvitrine<br />

gesperrt. Daneben Christine Schells Eddingspuren<br />

auf Überweisungsträger: Autonome<br />

Zeichnungen nach Klaviersonaten mit sensibler<br />

Strichführung, Überlagerung und Verdichtung.<br />

„Allegro furioso“, so der Titel des zerbrechlich<br />

wirkenden Notenbuch-Objekts von<br />

Friederike Klotz, zitiert die Musikalität.<br />

Jutta Hieret-Piosczyk zeigt Fotografien von<br />

Straßenmusikern, das Spannungsfeld der<br />

Strukturen bearbeitet Ada Mee in ihrer mehrteiligen<br />

Druckgrafik und Edgar Schmandt ist<br />

mit einem malerischen Querkopf vertreten.<br />

Reisesituationen und das Unterwegssein, analog<br />

zu Mozart, thematisiert Andre Lemmens<br />

mit seinen mehrschichtigen Plexiglasobjeten.<br />

Des weiteren Acrylmalerei in differenten<br />

Grautönen von Ehrenfried Kuhn, lockere<br />

Strichführung in Figur und Abstraktion von<br />

Lilo Ring, Ernst Eichinger und Gabriele<br />

Fischer. Und natürlich nicht zu vergessen<br />

das kleine Objekt von Mathias Wolf. Zwei in<br />

der Mitte zerbrochene Weingläser, wobei der<br />

jeweilige Kelch über den Griff gestülpt ist.<br />

Eine wirklich ausweglose Situation. „Was<br />

nun“ fragt somit auch Mathias Wolf und dies<br />

ist keine schlechte Frage!<br />

Stefan Wehmeier<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNG <strong>2006</strong><br />

Freitag, 20.06.<strong>2006</strong> – 19 Uhr in der <strong>BBK</strong>-<br />

Galerie im Abraxas, Augsburg<br />

<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd und Schwaben Nord<br />

und Augsburg gemeinsam im Internet:<br />

www.kunst-aus-schwaben.de<br />

GESCHICHTEN<br />

MACHEN<br />

Debutanten Edith Toth und Frank Mardaus<br />

<strong>BBK</strong>-Galerie im abraxas, Augsburg<br />

In der Redewendung man solle doch „keine<br />

Geschichten machen“ steckt fast unverhüllt<br />

die Ermahnung, man solle doch gefälligst alle<br />

Übertreibungen unterlassen und direkt und<br />

ungekünstelt agieren. Was natürlich nichts<br />

anderes ist als die Sanktionierung der eigenen<br />

starren und letztlich unhaltbaren Position.<br />

Künstler machen aber notwendigerweise<br />

Geschichten, sobald sie die Augen öffnen<br />

und ein Bild hineingehen lassen. Ein Foto ist<br />

umso stärker, je mehr Geschichtenfäden in<br />

ihm verwoben sind. Frank Mardaus, 1969 in<br />

Althegnenberg geboren, Fotograf und Fotosammler<br />

mit beträchtlichem Bildarchiv, zeigt<br />

Fotoserien in Reihen oder Blöcken auf Blech<br />

und Glas montiert; dabei setzt er in der<br />

neuerdings scheinbar nur noch digitalisiert<br />

vorliegenden Welt bewusst auf analoge Technik.<br />

Die Fotos sind allesamt Handabzüge,<br />

in der Regel schwarz/weiß, gelegentlich mit<br />

farbigen Einschüben. Die Auswahl der <strong>Bilde</strong>r<br />

und die Zusammenstellung der Sequenzen ist<br />

der Part von Caroline Rusch. Bei manchen<br />

Bildfolgen bestimmen formale Kriterien die<br />

Ordnung, wiederkehrende Kreise, Linien.<br />

Gesichter. Neben solchen paradigmatischen<br />

Schichtungen gibt es aber auch Sequenzen,<br />

bei denen der inhaltliche Zusammenhang<br />

deutlicher ins Auge geht und ein syntaktisches<br />

Fließen einsetzt. Die Haltung des Fotografen<br />

wird deutlich: F. Mardaus sammelt<br />

<strong>Bilde</strong>r der Welt, schnell, spontan, gelegentlich<br />

bedächtig. Er nimmt die widersprüchlichen<br />

Elemente in den Blick, das Banale und<br />

das Heilige, das Private, das Öffentliche; er<br />

archiviert gleichermaßen Schnappschüsse,<br />

Serien konzeptioneller Kunst und klassische<br />

Szenen; da stehen erste Trophäen des 10jährigen<br />

Knipsers neben streng komponierten<br />

Bildgestaltungen des reifen Künstlers. Der<br />

Unübersehbarkeit und Vielfalt der Welt als<br />

Motivspenderin versucht er nicht dadurch<br />

beizukommen, dass er allem ein formales<br />

Raster überstülpt (einzige Konstante ist die<br />

Größe der stets quadratischen Fotoabzüge).<br />

Er lässt die <strong>Bilde</strong>r anfluten. Unschärfe ist<br />

hier keine modische Applikation, sondern<br />

ein Effekt der Spontaneität. Daneben stehen<br />

Fotografien von makelloser Schärfe und Körnung,<br />

beides jedoch nicht das Maß der Dinge<br />

abgebend. Frank Mardaus ist immer auf der<br />

Suche nach den Zwischentönen, die nicht in<br />

klassischer Bildaufteilung und Detailzeichnung<br />

fassbar sind. Fotosequenzen präsentieren<br />

Motive, Knotenpunkte einer weiter<br />

gespannten Erzählung in grafischer Ordnung.<br />

Bei F. Mardaus sind die Motive nicht so eng<br />

gekoppelt, dass dem Betrachter nur eine<br />

einzige Variante der Geschichte zum Lesen<br />

übrigbleibt. Sinn und Eindeutigkeit werden<br />

konsequent verweigert. Vielmehr scheint


Melancholisches durch, Vergangenheit<br />

zumal, authentifiziert durch den Blick des<br />

Fotografen, die durch die Montage zu neuen<br />

Syntagmen im Präsens sich verwandelt. Der<br />

Erkenntnis folgend, dass Erinnerung keine<br />

exakte Rekonstruktion sein kann, sondern<br />

immer Neukonstruktion in der Gegenwart<br />

sein muss.<br />

Edith Toth, 1967 in Temesvar geboren,<br />

Bildhauerin, erfindet andere Geschichten. Sie<br />

fängt bei sich an, schaut sich dort um, von wo<br />

sie ausgeht. Sie zeigt Figuren, Gestalten, Personengruppen,<br />

meistens ohne dass sie in eine<br />

Szene eingebunden wären. Toth verzichtet<br />

auf Detailfülle, auf Welthaltigkeit oder Ornamentales:<br />

die Motive wirken eher wie<br />

Studien und Experimente. Edith Toths Fotografien<br />

(in der Regel digital ausgedruckt auf<br />

Papier, Leinwand) zeigen die Fotografierten<br />

meist in starrer Haltung; gestenarm, oder sie<br />

zeigen schlichte Gegenstände wie Stühle,<br />

einen Bootssteg. Fotografien sind bei E. Toth<br />

nicht das künstlerische Endprodukt, sondern<br />

ein Mittel ihrer Kunst, sie werden weiterverarbeitet<br />

als Element von Objekten, Kisten,<br />

Schachteln, Fahnen, die wiederum eigenen<br />

Materialwert haben, nicht nur Bildträger sind,<br />

sondern als Körper Raum beanspruchen und<br />

erobern. Diese Kunstkörper werden weiter<br />

bearbeitet, indem die Künstlerin als Malerin<br />

eingreift: Sie verwendet flüssiges Wachs,<br />

hauchdünn oder pastos, durchscheinend oder<br />

opak, das sie mit freiem Gestus aufträgt und<br />

damit die Energielinien der Fotovorlagen<br />

aufspürt und kenntlich macht, oder Bildinformationen<br />

übermalt und dem forschenden<br />

Auge des Betrachters statt der Motive das<br />

erkaltete Wachs vor Augen führt. E. Toth<br />

erzählt Geschichten vom Staunen, Verhüllen<br />

und Entdecken und von der Schwierigkeit<br />

oder Unmöglichkeit, freie Sicht in tiefere<br />

Schichten zu gewinnen. „Die Tage dazwischen“,<br />

ein Zyklus aus 121 Teilen erinnert an<br />

die Chronografien von Eadweard Muybridge<br />

aus den Pionierzeiten der Fotografie. Aber<br />

es geht E. Toth nicht darum, den physiologischen<br />

oder technischen Ablauf einer<br />

Bewegung zu studieren und zu sezieren.<br />

Die Einzelbilder sind hier nicht logisch und<br />

Edith Toth und Frank Mardaus, im Hintergrund ein Ausschnitt<br />

von „Die Tage dazwischen“, von E. Toth<br />

Dialog, Ausschnitt aus einem Werk von F. Mardaus<br />

Text, Fotos Wolfgang Mennel<br />

chronologsich geordnet, sondern grafisch,<br />

auch spielerisch: einzelne Elemente aus dem<br />

privaten Alltag anonymer Menschen wiederholen<br />

sich in einem Muster. Begegnungen,<br />

Annäherungen, Berührungen, Abschiede.<br />

Aber was gleich aussieht, scheint nur so,<br />

denn durch den malerischen Eingriff der<br />

Künstlerin wird alles zum Unikat unter einer<br />

ebenso konservierenden wie verhüllenden<br />

letztlich ausschließenden Wachsschicht. Die<br />

ganze Serie lebt von dieser paradoxen, unauflösbaren<br />

Schichtung.<br />

Ein Glück für die Ausstellung, dass sich<br />

die beiden künstlerischen Positionen nah und<br />

dennoch ganz fremd sind. Daraus entsteht eine<br />

Spannung, die beide Erzählungen sichtbar<br />

macht.<br />

Zur Ausstellung sind zwei sehenswerte Kataloge<br />

erschienen, gefördert aus Mitteln des<br />

Bayerischen Staates und der LfA Förderbank<br />

<strong>Bayern</strong>. Werkabbildungen und Bezugsquellen<br />

findet man über www.kunst-aus-schwaben.de<br />

18 JAHRE ALT –<br />

UND IMMER NOCH<br />

ATTRAKTIV<br />

Am 7. April <strong>2006</strong> fand die Vernissage statt.<br />

Zahlreiche Freunde der Kunst, viele Aussteller<br />

und andere Künstler waren gekommen.<br />

Da der Schirmherr Jürgen Reichert, Präsident<br />

des Bezirktags von Schwaben, aus Termingründen<br />

leider nicht anwesend sein konnte,<br />

übernahm der Direktor der Schwabenakademie,<br />

Dr. Rainer Jehl, die Begrüßung, Eröffnung<br />

und die Einführung in die Ausstellung,<br />

verbunden mit der Begründung des Magnus-<br />

Remy-Preises <strong>2006</strong>, gleich in Personalunion.<br />

Uta Weik, die andere Vorsitzende des <strong>BBK</strong><br />

Schwaben-Süd, sprach für beide Verbände<br />

das Grußwort. Die intensive musikalische<br />

Umrahmung leisteten Max Kinker an Vibraphon<br />

und Josef Ernst am Flügel. Der Magnus-Remy-Preis<br />

Preis, dotiert mit 3000 € und<br />

von der Meckatzer Löwenbräu zur Verfügung<br />

gestellt, wurde in diesem Jahr an Hans Heichele<br />

verliehen (siehe auch nebenstehenden<br />

Bericht). Anschließend wurden, einer langen<br />

Tradition gehorchend, die Kunstschaffenden<br />

wieder im Kellergewölbe der Klostergaststätte<br />

zum gemeinsamen, vom Bezirk ermöglichten<br />

Künstleressen eingeladen.<br />

„Eine Bestandsaufnahme der laufenden<br />

Kunstproduktion macht alljährlich nicht nur<br />

die Große Schwäbische Kunstausstellung<br />

in Augsburg. Vergleichbares leistet auch ihr<br />

südliches Pendant, die in jedem Frühjahr<br />

stattfindende Schau schwäbischer Künstler<br />

im Kloster Irsee – auch sie gemeinschaftlich<br />

veranstaltet von den beiden schwäbischen<br />

<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg / <strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />

oben Blick in die Ausstellung<br />

unten: Dr. Rainer Jehl, die Repräsentantin des Meckatzer<br />

Löwenbräu, Hans Heichele und Uta Weik<br />

Künstler-Berufsverbänden. Hier wie dort<br />

vermischt sich das Bekannte mit dem Neuen,<br />

begegnet man über Jahre hinweg den selben<br />

Künstlern ebenso, wie man jedesmal wieder<br />

auf neue Namen stößt. Kontinuitäten eines<br />

Werks lassen sich dabei nicht weniger verfolgen<br />

wie unvermutete Schwenks und Aufbrüche.<br />

Die Irseer Ausstellung gibt traditionell<br />

weder Themen noch sonstige künstlerische<br />

Limitierungen vor, lediglich die Zahl der zur<br />

Jurierung zugelassenen Werke ist begrenzt. In<br />

diesem Jahr umfasst die Auswahl 68 Arbeiten<br />

von 59 Künstlern. Somit präsentiert sich die<br />

18. Ausstellung in gattungsspezifischen, technischen<br />

und stilistischen Belangen vielfältig<br />

wie stets, wobei die Malerei quantitativ den<br />

Vorrang behauptet.“ (Stefan Dosch in der<br />

Gesamtausgabe der Augsburger Allgemeinen/<br />

Allgäuer Zeitung) Helmut Domnik<br />

ANDREAS-GRABEN UND CASA LEM<br />

Magnus-Remy-Kunstpreis für Hans<br />

Heichele.<br />

Bei der diesjährigen Ausstellung schwäbischer<br />

Künstler im Kloster Irsee wurde der<br />

Magnus-Remy-Kunstpreis an den Augsburger<br />

Bildhauer Hans Heichele vergeben.<br />

Heichele ist mit seinen Arbeiten seit langer<br />

Zeit immer wieder in Ausstellungen präsent.<br />

So würdigte die Jury in Irsee auch ausdrücklich<br />

die Kontinuität seines Schaffens. Das für<br />

preiswürdig befundene Wandobjekt „Casa<br />

Lem“ ist typisch für Hans Heicheles Arbeiten<br />

der letzten Zeit. Architektur und landschaftliche<br />

Struktur werden miteinander verschmolzen<br />

und in Holz oder Pappe nachgebildet.<br />

Er macht sich dabei die unterschiedlichen<br />

Maserungen und Texturen seiner Materialien<br />

zunutze. Doch gerade in der Reduzierung<br />

auf das profane Material der Wellpappe liegt<br />

die Kraft und Ausstrahlung der prämierten<br />

Arbeit. So sind seine Objekte eher als abstrakte<br />

Wandreliefs denn als Architekturmodelle<br />

zu betrachten. Stefan Wehmeier<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06 9


<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />

10<br />

ZWIESPRACHE IV<br />

Kunsthalle Kempten, 11.03 –26.03.06<br />

Seit nunmehr vier Jahren führt der <strong>BBK</strong><br />

Schwaben-Süd in engster Zusammenarbeit<br />

mit den Museen der Stadt Kempten diese<br />

Ausstellung durch. Sie wird von der Stadtverwaltlung<br />

nicht nur als museumspädagogisches<br />

Konzept sehr geschätzt, sondern auch<br />

wegen des qualitativ hohen Anspruchs und<br />

der durchaus positiven Resonanz beim Publikum<br />

und der guten, begleitenden Berichterstattung<br />

in den Zeitungen. Die Mitglieder der<br />

<strong>BBK</strong> können sich leider nicht immer erwärmen,<br />

da hierfür eigens produziert werden<br />

muss und die Verkaufgewähr dadurch auch<br />

nicht steigt.<br />

Dieses Jahr wurden folgende Objekte aus<br />

der Sammlung des Allgäu-Museums ausgewählt:<br />

Bruderschaftstafel der Gastwirte, Bierkrug<br />

mit Zinndeckel zum XII. Bayerischen<br />

Turnfest 1905, Gesteckpfeife mit Rehmotiv<br />

aus dem 19. Jh., Zither mit Saitenschondecke<br />

und die Schützenkette (1954/55) des Schützenvereins<br />

Löwen Schelldorf (1894-2004).<br />

Sie waren Anlass und Ausgangspunkt für die<br />

bildnerische Auseinandersetzung, Begegnung<br />

oder Zwiesprache durch zeitgenössische<br />

Künstler. Das künstlerische Schaffen reichte<br />

von realistischer Umsetzung über diverse Abstraktionsgrade<br />

bis zu Lösungen, die durch<br />

Assoziationen inspiriert wurden. Der Einsatz<br />

der gestalterischen Mittel unterlag keiner<br />

Einschränkung. Die gemeinsame Schnittstelle<br />

der Ausgangssituation war einmal die Begegnung<br />

mit der Sammlung des Allgäu-Museums<br />

und zum anderen die Thematisierung<br />

von geselligem Zusammensein in der regionalen<br />

Vergangenheit.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Helmut Domnik<br />

Die Sparkassen-Galerie im Schloss <strong>Im</strong>menstadt<br />

zeigte vom 07. – 19.03.<strong>2006</strong> in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem <strong>BBK</strong> Schwaben-<br />

Süd e.V. Arbeiten von den <strong>BBK</strong>-Mitgliedern<br />

Matthias Buchenberg (plastische Objekte)<br />

und Bernhard Jott Keller (Malerei auf verschiedenen<br />

Trägern). Die Vernissage wurde<br />

hochkarätig von Johannes Tonio Kreusch mit<br />

der klassischen Gitarre begleitet. Prof. Dr.<br />

Thomas Raff hielt eine allseits anerkannte,<br />

äußerst gekonnte Laudatio, die sich intensiv<br />

mit den dort gezeigten Werken und mit ihren<br />

hintergründigen und anspruchsvollen Deutungen<br />

auseinander setzte.<br />

WAS IST DORT IM BUSCH?<br />

„Augen auf“ hieß es im Rittersaal des <strong>Im</strong>menstädter<br />

Schlosses. Was dort los ist - so<br />

der gleich lautende Titel einer Arbeit - zeigen<br />

zwei Künstler, die dem Betrachter nicht nur<br />

Rätsel aufgeben. Sie scheinen sich einen<br />

Spaß zu erlauben und spielen mit Formen,<br />

Farben, Linien, Strukturen und mit Worten.<br />

Unter dem Motto „Leichter als Eisen –<br />

Schwerer als Papier“, präsentieren Matthias<br />

Buchenberg und Bernhard Jott Keller Objekte<br />

und Arbeiten auf Leinwand und Papier.<br />

Seit über 20 Jahren stellen jeweils im März<br />

ausgesuchte Künstler in der Galerie der Sparkasse<br />

Allgäu aus. Diesmal hat sich ein Paar<br />

gefunden, das auf geheimnisvolle Art und<br />

Weise dieselbe Sprache spricht, wenngleich<br />

mit extrem unterschiedlichen Voraussetzungen.<br />

Während Bernhard Jott Keller seinen<br />

Malgrund mit beschriftetem Papier aufbereitet,<br />

bedient sich Matthias Buchenberg einer<br />

Schweißtechnik, die fragile und durchsichtig<br />

aufbereitete Körper entstehen lässt. Dabei<br />

geht der Vorderburger Bildhauer sensibel auf<br />

Eine Arbeit von Brigitte Hafer, Helmut Domnik „Ceci est<br />

un pipe“, Matthias Buchenberg „Fallende“ (Eisen und<br />

Schweißdraht), oben Bernhard Jott Keller „Da war was<br />

im Busch“ (Acryl und Kreide auf Leinwand und Papier)<br />

MATTHIAS BUCHENBERG UND BERNHARD JOTT KELLER<br />

den Prozess des Werdens und Vergehens ein<br />

und fragt zurecht: „Was ist hier los?“ Denn<br />

zunächst wirken seine hauchzart entwickelten<br />

Formen aus Schweißdraht wie Stühle, wie ein<br />

Vogelschnabel oder ein menschliches Organ.<br />

Bei genauerer Betrachtung entstehen jedoch<br />

aus den stuhlförmig angeordneten Kompositionen<br />

weibliche Figuren, die durch das<br />

Spiel mit den Schatten in ihrer Aussagekraft<br />

verstärkt werden. Matthias Buchenberg betritt<br />

fast einen immateriellen Bereich, arbeitet<br />

mit der Durchlässigkeit, dem Licht- und<br />

Schattenspiel und haucht damit seinen plastischen<br />

Werken eine überaus fragmentarische<br />

Leichtigkeit ein, die fortwährende Lebendigkeit<br />

suggeriert. Gleiche Verrätselungen<br />

schafft Bernhard Jott Keller mit dem Pinsel,<br />

der Linie und dem Wort. „Nicht wirklich fern<br />

und doch so nah“, bezeichnet er eines seiner<br />

Exponate. Was vordergründig architektonische<br />

Strukturen aufweist, zeigt nach kurzer<br />

Zeit tiefgehende und verwinkelte Ebenen<br />

auf, die zu einer Spurensuche einladen.<br />

Alle seine Entwürfe ziehen den Betrachter<br />

an, saugen ihn in Bereiche, die gleichzeitig<br />

Vergangenes und Zukünftiges in sich tragen.<br />

Wortfetzen unterstreichen jene Entwicklung.<br />

„Da war was im Busch“, „Ereignis zwischen<br />

Gehäusen“ und „Fliegen oder Blühen“ titelt<br />

er seine Arbeiten und setzt seine Kommentare<br />

als stilistisches Apercu mitten ins Bild.<br />

Beide Künstler bereicherten ihre heiter geprägte<br />

und lebendige Schau mit einer begrenzten<br />

Auflage von Kleinplastiken und ungerahmten<br />

Zeichnungen zu besonders günstigen<br />

Preisen.<br />

Zur Ausstellung erschien ein 16-seitiger<br />

Katalog im Format 11 x 7,5 cm.<br />

Anna Köhl


WERNER KAPFER<br />

HORIZONTE<br />

Großformatige <strong>Bilde</strong>r entfalten ihre Wirkung<br />

natürlich hervorragend in den weiten Räumen<br />

der Harderbastei. Für Werner Kapfers <strong>Bilde</strong>r<br />

ist dieser Raum ideal, für uns Betrachter bestmöglichste<br />

Ausgangssituation zum Betrachten,<br />

Nachvollziehen, Empfinden. Werner<br />

Kapfer nennt seine Ausstellung „Horizonte“<br />

und das ist wohl im doppelten Sinne zu verstehen:<br />

„Der Blick in die Ferne hat etwas Befreiendes.<br />

Unendliche Weite, der Horizont nie<br />

greifbar, aber stets da. Raum und Zeit im stetigen<br />

Wandel. Wir blicken in die Ferne, um<br />

zu uns zu kommen.“ So lauten die Worte vorne<br />

im Katalog. Es geht also auch um die<br />

Selbstfindung im Malerischen oder Persönlichen<br />

neben der in den meisten <strong>Bilde</strong>rn erkennbaren,<br />

nahezu identischen Kompositionsweise<br />

und Aufbauweise. Werner Kapfer<br />

schildert dies in seinem Katalogtext. „Um<br />

Farbtiefe und steuerbare Wirkung der Farbe<br />

zu erreichen, arbeite ich für die Werkreihe<br />

„Horizonte“ mit Layern. Diese Farbebenen<br />

bieten mir die Möglichkeit die Wirkung feiner<br />

Farbnuancen zu erproben.“ Und weiter: „<br />

Das <strong>Bilde</strong>rgebnis entwickelt sich zum Transparent<br />

des Handlungsablaufs. Jede lasierend<br />

oder deckend übermalte Farbebene wird zu<br />

einem Stück Vergangenheit, die neue zur Gegenwart,<br />

die Vision der kommenden zur Zukunft“<br />

Schließlich: “Nähe, also Gegenwärtiges<br />

und Ferne , also Vergangenes sind eindeutig<br />

zu unterscheiden, weil sie optisch in<br />

den Kontext des Arbeitsablaufes einzuordnen<br />

sind. In der Natur liegt der Horizont jedoch<br />

vor uns in der Ferne, der Weg hinter uns in<br />

der Vergangenheit. die „Horizonte“ öffnen<br />

Fernes vor uns wie überlagerte Erinnerungen.“<br />

Sehe ich diese Methoden und Inhalte,<br />

war meine Frage nach der voreilig verzehrten<br />

Lektüre? Ja, man ahnt den Arbeitsablauf, man<br />

sieht an den Rändern, wie als Beleg für den<br />

Malablauf, die nicht in die letzten Malphasen<br />

miteinbezogenen Randzonen. Auf denen zeigen<br />

sich, fast wie bei Freilegungen von mehrfach<br />

übermalten Wandmalereien, dem Kunsthistoriker<br />

entgegenkommend, die tieferen<br />

Schichten des <strong>Bilde</strong>s. Eine Horizontlinie wird<br />

graphisch immer sichtbar, eine Tiefe im plastischen<br />

Sinn aber nur ausnahmsweise, also<br />

keine Landschaft im klassischen Sinn? Ja,<br />

aber manchmal glaubt man Architektur, Küstensilhouetten,<br />

Waldränder zu entdecken,<br />

aber da rudere ich bald zurück: „Modulierte<br />

Farbklänge“ und „räumlich-zeitliche Schichtungen“,<br />

zwei malerischen Erfahrungen aus<br />

früheren Werkreihen miteinander verbunden,<br />

ließen die „Horizonte“ entstehen. „Kapfers<br />

vom Gegenstand entrückte Farbwelt dunstiger<br />

Zwischentöne entführt uns in weit entfernte<br />

Farbräume“, schreibt Prof. Günter<br />

Köppel in seiner Hommage. „In erkennbarer<br />

Handschrift werden Farben erfunden entsteht<br />

ein Konzert melodischer Tonigkeit, das starke<br />

synästhetische Effekte zeitigt. Man „hört“<br />

seine <strong>Bilde</strong>r, wenn man sich hineinziehen<br />

lässt in den Klang ihrer simultanen Farbflächen.“<br />

Sich Hineinziehen lassen, das ist es<br />

auch für mich, was die Farbigkeit der <strong>Bilde</strong>r<br />

von Werner Kapfer anbietet. Jenseits von Intellekt,<br />

von Hören auf Deutung und Konzept<br />

bilden sich dabei überraschend eindeutige<br />

Gefühle und Stimmungen: von oft gesehenen<br />

melancholischen Landschaften, vom Rühren<br />

in einer italienischen Tomatensuppe bis zu<br />

Rilkes Herbstgedicht. All deren Farben erscheinen<br />

mir hier. Wir blickten in die Ferne,<br />

um zu uns zu kommen, hieß es nicht so am<br />

Anfang, und das stimmt.<br />

Richard Gruber<br />

MIT ZIEL MALLORCA<br />

.... so lautet das Thema der diesjährigen Jahresausstellung<br />

des <strong>BBK</strong> Oberbayern Nord &<br />

Ingolstadt. Vom 22. Januar bis 26. Februar<br />

war sie in der Harderbastei zu sehen. Der Gedanke<br />

des Kunstaustausches war Anlass für<br />

eine vielseitige Aktion. Nicht nur Mallorquiner<br />

Künstler präsentieren sich in Ingolstadt,<br />

sondern auch eine Gruppe des <strong>BBK</strong> stellt im<br />

Gegenzug im September in Palma de Mallorca<br />

in der Galerie der Regierung von Mallorca<br />

aus. Es war eine spannende Aufgabe für die<br />

Kolleginnen und Kollegen sich einer Gruppe<br />

zuzuordnen und sich in einem gemeinsamen<br />

Thema inhaltlich wiederzufinden.<br />

Aufgrund der Anfrage der Kuratorin für<br />

Kunstaustausch Isabel Cadeval an die Ingolstädter<br />

Künstler, einen spanisch-deutschen<br />

Kunst- und Kulturaustausch zu organisieren,<br />

entstand für den Ingolstädter <strong>BBK</strong> die Chance,<br />

über ein neues Auswahlverfahren nachzudenken.<br />

Man einigte sich, dass sich nur Gruppen<br />

von fünf Künstlern mit einem inhaltlichen<br />

Konzept einer Jury stellen konnten.<br />

Aber auch für die nicht ausgewählten Gruppen<br />

war und ist die Arbeit interessant. Die<br />

unterschiedlichsten Folgeausstellungen sind<br />

geplant, wie z. B. 2007 in Regensburg. 2008<br />

sollen sich nochmals alle Gruppen einzeln<br />

präsentieren, wobei auch Eigeninitiative für<br />

Einzelgruppenpräsentationen gefragt ist.<br />

Grundlage des erfolgreichen Arbeitsprozesses<br />

war die Bereitschaft der Kolleginnen und<br />

Kollegen auf den Aufruf zur Beteiligung in<br />

Treffen und Gesprächen Gruppen zu finden,<br />

die ein gemeinsames Arbeiten ermöglichten.<br />

Einzige Vorgabe war die Einbindung mindestens<br />

einer bildhauerischen Arbeit.<br />

Schließlich stellten im Januar sechs Gruppen<br />

eine Auswahl ihrer Arbeiten der bayernweit<br />

zusammengesetzten Jury vor. Neben den<br />

<strong>BBK</strong> Oberbayern Nord und Ingolstadt<br />

Landesvorsitzenden Klaus von Gaffron und<br />

Bernd Wagenhäuser fungierten die Bundesvorsitzende<br />

Annemarie Helmer-Heichele und<br />

der Regionalvorsitzende Richard Pinkert, sowie<br />

die Kuratorin Isabel Cadeval als Jury.<br />

Der Gedanke von der Gruppenarbeit wurde<br />

von der Jury positiv reflektiert, einzige Einschränkung<br />

war die übervolle Präsentation.<br />

Durch die Themenfreiheit des Titels ergaben<br />

sich ganz individuelle Denk- und Arbeitsansätze:<br />

Gruppe „Tafeln“ mit Helga Dick, Hanni<br />

Goldhardt, Richard Gruber, Roswitha<br />

Prehm und Matthias Schlüter. Gruppe „Up<br />

and Down“ mit Anton Heinrich, Patricia Hofmann,<br />

Elisabeth-Anna Jung, Heinz Stocker<br />

und Dorothea Scheibe-Nährlich. Gruppe<br />

„Adoramus te“ mit Hans Dollinger, Michael<br />

Graßl, Heide Frahm, Dagmar Hummel und<br />

Babette Ueberschär.<br />

Gruppe „Austausch“ mit Sieglinde Bottesch,<br />

Hubert Dietz, Elizabeth Steinhauser, Karin<br />

Timm und Norbert Zagel. Gruppe „Horizonte“<br />

mit Helga Bartetzko, Johanna Hertle,<br />

Werner Kapfer, Stefan Pfättisch und Klaus<br />

Sporer. Gruppe „Inseln“ mit Rudolf Ackermann,<br />

Beatrix Eitel, Tom Neumeier, Christa<br />

Rausch, Konrad Risch und Viktor Scheck.<br />

Nach intensiver Sitzung wählte sie die Gruppenarbeiten<br />

unter dem Titel „Inseln“ für die<br />

Präsentation in Palma de Mallorca aus.<br />

Alles in allem kann schon jetzt resümiert<br />

werden, dass die Arbeit an diesem Projekt für<br />

alle Beteiligten eine interessante Ergänzung<br />

und Bereicherung war und ist. Die Auseinandersetzung<br />

in der Gruppe setzt für die persönliche<br />

Arbeit neue Akzente und Ausblicke.<br />

Das gefundene Ausstellungskonzept fand<br />

breite Zustimmung und positive Resonanz,<br />

dass ich mir wünsche, dass es noch viele vergleichbare<br />

Aktionen geben wird. Nachahmung<br />

ist erwünscht. Zur Zeit findet im Rahmen<br />

des Kunst- und Kulturaustausches die<br />

Ausstellung der Mallorquiner Künstler in Ingolstadt<br />

statt. Erste Reaktion der Presse im<br />

Artikel vom 20. April <strong>2006</strong>: Der <strong>BBK</strong> hat<br />

Besuch aus Spanien, und das ist mehr als gut<br />

so. Weil die Gäste beste Kunst mitbrachten.<br />

Elizabeth Steinhauser, Vorsitzende<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06 11


<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

12<br />

Eröffnung der Jubiläumsausstellung im Kulturmodell Bräugasse<br />

20 JAHRE <strong>BBK</strong> NIEDERBAYERN E.V.<br />

(Einführung: Dr. Maximilian Seefelder, Bezirksheimatpfleger)<br />

Jubiläumsfeiern – und sei es eben das zwanzigjährige<br />

Bestehen einer etablierten Kulturinstitution<br />

wie des Berufsverbands <strong>Bilde</strong>nder<br />

Künstler Niederbayern e.V. – folgen in der<br />

Regel einem Muster: Der Blick schweift<br />

zurück, die Reden rühmen die Erfolgsgeschichte<br />

und die Jahre harter Arbeit. Lob den<br />

Verantwortlichen und aller Dank dazu.<br />

Nicht zu vergessen bei Anlässen wie dem<br />

heutigen: Wert und Nutzen der bildenden<br />

Kunst sind hervorzuheben – im Allgemeinen<br />

wie im Besonderen. Es darf philosophiert<br />

werden. Wo sonst, wenn nicht hier? Es gilt,<br />

möglichst blumige Worte für bunte <strong>Bilde</strong>r<br />

finden.<br />

Gerne wird dabei die Formel vom ‚Traumberuf<br />

Künstler’ bemüht, den wir um seine<br />

geistig kreative Freiheit beneiden, der uns die<br />

Aura des mystisch Schöpferischen atmen<br />

lässt – ein ‚creator mundi’, fähig seine eigene<br />

kleine Welt zu erschaffen.<br />

Die Realität indes sieht anders aus. Der<br />

Welt des Künstlers sind oft sehr enge, schier<br />

unüberwindbare Grenzen gesetzt. Freilich,<br />

das ist nicht der Stoff, aus dem man Festreden<br />

macht. Tatsache bleibt aber: Neun von<br />

zehn Kunststudierenden schaffen es nicht,<br />

nach dem Kunststudium von ihrer Kunst zu<br />

leben. Und dann - aus der Traum von der ungehinderten<br />

Verwirklichung der eigenen kreativen<br />

Fähigkeiten, von den Freiheiten, die mit<br />

einem gewöhnlichen Beruf nicht zu erreichen<br />

sind?!<br />

Diese Freiheit hat ihren Preis – und wirklich<br />

bewusst ist dies oft weder Kunstliebhabern<br />

noch angehenden Künstlerinnen und<br />

Künstlern. Schnell wird dann mehr Anerkennung<br />

für die unverzichtbare Arbeit Kunst-<br />

und Kulturschaffender gefordert – vor allem<br />

mehr Förderung und finanzielle Unterstützung.<br />

Nur, Realität ist auch: Die Zahl entsprechender<br />

Fördertöpfe ist überschaubar, die<br />

eingestellten Mittel sind endlich. Und bei der<br />

Diskussion über die wirklichen Notwendigkeiten,<br />

über das Unentbehrliche und Unverzichtbare<br />

zieht zumeist die Kunst – die edle,<br />

schöne Muse – den Kürzeren.<br />

Dennoch, es bleibt dabei: Kunst ist ein Gewinn.<br />

Sie bereichert das Leben – nicht nur im<br />

Wortsinn das des einzelnen Sammlers und<br />

des Kunstliebhabers, sondern auch das öffentliche.<br />

Mehr noch: Ein Demokratisierungsprozess<br />

hat stattgefunden. Kunst ist<br />

nicht mehr wie ehedem den Musentempeln<br />

und elitären Minderheiten vorbehalten, sondern<br />

sie ist beinahe allgegenwärtig in Bahnhofshallen,<br />

Parkgaragen oder Kneipen erlebbar.<br />

Sie lädt ein, regt an oder provoziert zur<br />

Beschäftigung mit ihr. Diese Auseinandersetzung,<br />

diesen Luxus kann und sollte sich jeder<br />

leisten. Er ist nicht von materiellen Mitteln<br />

abhängig.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Die Künstler sind es, die konventionelle<br />

Sichtweisen überwinden und neue Perspektiven<br />

eröffnen – Ihnen, mir, allen. Und, das ist<br />

das Faszinierende daran, sie schaffen es ohne<br />

Worte.<br />

Doch ehe ich ins Schwärmen gerate – Tatsache<br />

bleibt auch: Kunst ist und war auch immer<br />

schon ein Geschäft. Die romantisch verklärte<br />

Vorstellung vom Maler, der mit Picknickkorb<br />

und Staffelei ins Grüne zieht, an<br />

den Wochenenden in den Salons der Gesellschaft<br />

zuhause ist und seine Arbeiten zwischen<br />

Kanapees und Champagner quasi im<br />

Vorbeigehen zu gutem Geld macht, fand in<br />

der Realität kaum ihre Entsprechung. Selbst<br />

die Gunst großzügiger Mäzene musste oft auf<br />

erniedrigende Weise gewonnen und erhalten<br />

werden und nicht selten lebte unbeachtet und<br />

verarmt, wer heute als großer Meister gerühmt<br />

wird.<br />

In Zeiten knapper öffentlicher Mittel und<br />

der verschärften Situation auf allen Märkten<br />

wird den Kunstschaffenden ein großes Maß<br />

an Realitätsbezug, Unternehmergeist und Engagement<br />

abverlangt. Es ist notwendig, Allianzen<br />

zu schmieden und Kooperationen einzugehen,<br />

um gemeinsame Interessen vertreten<br />

und so neben ideellem auch materiellen<br />

Gewinn aus der aktiven Arbeit mit und an der<br />

Kunst ziehen zu können.<br />

Doch auch diese Erkenntnis ist nicht wirklich<br />

neu. Mit dem Ziel, sich gemeinsam für<br />

die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

freier künstlerischer Arbeit<br />

einzusetzen, wurde schon vor 150 Jahren die<br />

„Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft“<br />

als erster nationaler Zusammenschluss regionaler<br />

Kunstvereine gegründet. Sie vertrat<br />

fortan die Interessen bildender Künstler gegenüber<br />

Politik und Öffentlichkeit. Sie war<br />

maßgeblich an der Erstellung der gesetzlichen<br />

Grundlagen für das erste deutsche Urheberrecht<br />

von 1876 beteiligt. Darüber hinaus<br />

brachte sich die Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft<br />

auch normativ in die nationale<br />

Kunstszene ein. Sie kontrollierte damit<br />

nicht nur den Kunstmarkt, sondern ebenso<br />

den Zugriff auf staatliche Förderungen.<br />

Interne Auseinandersetzungen blieben nicht<br />

aus, zumal insbesondere zeitgenössisch<br />

„moderne“ Künstler kaum Unterstützung von<br />

den bestehenden Organisationen erwarten<br />

konnten. <strong>Bilde</strong>r – z. B. die des norwegischen<br />

Malers Edvard Munch, heute einer der Vertreter<br />

der klassischen Moderne – wurden als<br />

„abstoßend, hässlich und gemein“ bezeichnet<br />

und von Ausstellungen ausgeschlossen. So<br />

musste es letztendlich zum Bruch kommen<br />

zwischen der progressiven, liberalen Künstlerschaft<br />

und dem bis dahin dominierenden<br />

traditionell akademischen Kunstbetrieb, den<br />

auch die Allgemeine Deutsche Kunstgenos-<br />

senschaft vertrat. Abspaltungen – treffend<br />

als „Sezession“ bezeichnet – fanden an der<br />

Wende zum 20. Jahrhundert in allen deutschsprachigen<br />

Zentren moderner bildender<br />

Kunst statt: München 1893, Wien 1897,<br />

Berlin 1898.<br />

Warum erzähle ich das? Weil daran auch<br />

das generelle Dilemma moderner Kunst offensichtlich<br />

wird: Innovativ, progressiv, visionär<br />

und ihrer Zeit voraus soll und will sie<br />

sein – mit dem Ergebnis, dass sie es dementsprechend<br />

schwer hat, verstanden, toleriert<br />

oder gar anerkannt zu werden.<br />

Die Kunstgeschichte zeigt zahllose Beispiele<br />

dieser immer wieder kehrenden Problematik.<br />

Breitenwirksame, offiziell propagierte<br />

Kunstdefinitionen halten sich oft hartnäckig<br />

und lassen kaum Raum für Neues.<br />

Dennoch überholen sich solch zeitgenössische<br />

Kunstauffassungen regelmäßig selbst.<br />

Ehedem verschmähte Künstler wie Munch,<br />

Klimt und Co sind heute populär und nahezu<br />

inflationär auf Kaffeetassen und Einkaufstüten<br />

zu finden. Popularität allein – posthum<br />

ebenso wenig wie zu Lebzeiten – kann es<br />

aber nicht sein, was ein Künstler, eine Künstlerin<br />

zum Leben braucht. Mit schillernden<br />

Vernissagen und hoch gelobten Ausstellungen<br />

ist es nicht getan, wenn dem nicht Aufträge<br />

und Verkäufe folgen.<br />

So gilt es grundlegende Akzeptanz zu<br />

schaffen, Berührungsängste abzubauen,<br />

Kunst für jedermann – sowohl inhaltlich als<br />

auch finanziell – zugänglich zu machen. Dazu<br />

bedarf es der gezielten Öffentlichkeitsarbeit<br />

und des Marketings als vorrangige Aufgabe<br />

und Ziel sowohl der öffentlichen Kulturarbeit,<br />

der Kulturförderung, als auch von<br />

Künstlervertretungen wie dem <strong>BBK</strong> und der<br />

Kunstschaffenden selbst.<br />

Sicher war es kein Zufall, dass die Gründungsinitiative<br />

des <strong>BBK</strong> Regionalverbandes<br />

ausgerechnet vom östlichen – um nicht zu sagen<br />

„hintersten“ – Niederbayern ausging. Pionierarbeit<br />

im eigentlichen Sinne war hier gefragt.<br />

Es galt künstlerisches Terrain urbar zu<br />

machen, mit dem Wesentlichen auszustatten<br />

und auf unbürokratischem Weg einheitliche<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen, die die<br />

Selbständigkeit bildender Künstler in der Region<br />

fernab der großen Kunst- und Kulturzentren<br />

erst möglich machten.<br />

Die Einrichtung des „Kulturmodell Bräugasse“<br />

als Präsentationsplattform, Arbeitsplatz<br />

und Begegnungsstätte von Künstlern<br />

und Laien war dabei ein großer Schritt. Der<br />

Vorsitzende des <strong>BBK</strong> Landesverbandes <strong>Bayern</strong>,<br />

Klaus von Gaffron, konnte bereits anlässlich<br />

des 10jährigen Bestehens des <strong>BBK</strong><br />

Niederbayern e.V. 1996 konstatieren:<br />

„10 Jahre <strong>BBK</strong> Niederbayern heißt: Aus einer<br />

künstlerischen Diaspora ist ein lebendiges<br />

Forum geworden, eine Schnittstelle an der<br />

Künstler aus den verschiedenen Bundesländern,<br />

aber auch aus den Nachbarländern Ausstellungsmöglichkeiten<br />

fanden und anregend<br />

auf die regionale Kunstszene wirkten.“


So gesehen bin ich nun doch bei der klassischen<br />

Jubiläumsrede angelangt, denn selbstverständlich<br />

ist es angebracht, auf die Verdienste<br />

des <strong>BBK</strong> zu sprechen zu kommen,<br />

der bildenden Künstlerinnen und Künstlern<br />

seit zwei Jahrzehnten als Ideen- und Interessensvertretung<br />

vor Ort mit Rat und Tat zur<br />

Seite steht. Unterstützung in allen wirtschaftlichen<br />

und kulturpolitischen Fragen bietet der<br />

Berufsverband übrigens nicht nur seinen Mitgliedern,<br />

sondern allen interessierten, ratsuchenden<br />

Künstlerinnen und Künstlern. Denn,<br />

wie der langjährige Vorsitzende Hubert Huber<br />

es formuliert: „Wir können keine Künstler<br />

machen, aber wir wollen auch keine verhindern.“<br />

Es geht also nicht um die Gestaltung<br />

der regionalen Kunstszene mittels<br />

qualitativer Kriterien, sondern um unabhängige<br />

Lobbyarbeit auf Basis einer Künstler-Solidargemeinschaft.<br />

Erklärtes Ziel ist es, künstlerisches und<br />

kulturelles Schaffen aktiv zu fördern und ideell<br />

wie fachlich zu unterstützen, auf die besondere<br />

Lebenssituation von Künstlerinnen<br />

und Künstlern aufmerksam zu machen und<br />

ihnen eine Plattform zur Entfaltung kreativen<br />

Potentials zu bieten. Als überregional agierende<br />

Kulturinstitution schaffte sich der <strong>BBK</strong><br />

ein Netzwerk von Kontakten zu nationalen<br />

und internationalen Kultureinrichtungen, zu<br />

politischen Gremien, Medien, Verbänden, Organisationen<br />

und sonstigen Multiplikatoren.<br />

Damit nimmt er durchaus auch Einfluss auf<br />

die regionale und nationale Kulturpolitik –<br />

sei es durch die Einrichtung der Künstlersozialkasse<br />

auf Bundesebene oder die Künstlerdatenbank,<br />

die den Dialog zwischen bildenden<br />

Künstlerinnen und Künstlern, aber auch<br />

zwischen Kunstinteressierten und Kunstschaffenden<br />

erleichtert. Die Gründer, aber<br />

auch die zahlreichen Mitglieder, die die Arbeit<br />

des Berufsverbands seit Jahren mit ihrem<br />

Beitrag unterstützen, haben an solchen Erfolgen<br />

gleichermaßen Anteil.<br />

Untrennbar verbunden mit dem <strong>BBK</strong><br />

Niederbayern ist der Name des langjährigen<br />

Vorsitzenden Hubert Huber. Bereits in den<br />

Geburtsstunden des Verbands 1986 mit dabei,<br />

übernahm er ein Jahr später die Vorstandschaft<br />

und leitet seither mit Engagement und<br />

Kreativität die Geschicke des <strong>BBK</strong>. Offen<br />

und pragmatisch, oft auch unnachgiebig<br />

verfolgt er Ideen und Ziele bis zu ihrer gelungenen<br />

Umsetzung. Kollegen und Mitstreiter<br />

im Alltagsgeschäft der Kulturarbeit kennen<br />

ihn als streitbaren, aber kooperativen, fairen<br />

Verfechter der Interessen seiner Künstlerkolleginnen<br />

und Kollegen. Ihm und seiner<br />

Vorstandschaft ist es gelungen, bildenden<br />

Künstlern in der Region eine deutlich vernehmbare<br />

Stimme zu verleihen.<br />

Bleibt zu wünschen, dass der Berufsverband<br />

<strong>Bilde</strong>nder Künstler Niederbayern e.V.<br />

auch in den nächsten 20 Jahren eine glückliche<br />

Hand beweist und den roten Faden wegweisend<br />

weiter zieht – zum Wohl der Künstlerschaft<br />

und zur Bereicherung der gesamten<br />

regionalen Kulturszene. Dass die künstlerische<br />

Programmatik und das Konzept der Jubiläumsausstellung<br />

ebenfalls unverkennbar<br />

die Handschrift des Künstlers und Organisators<br />

Hubert Huber trägt, muss wohl nicht explizit<br />

erwähnt werden. Es scheint fast so, als<br />

wolle er damit einmal mehr beweisen, dass es<br />

zu schaffen ist, eine Heerschar individuellster<br />

und eigenständigster Künstler unter einem<br />

Dach zu vereinen.<br />

Ich wünsche den Verantwortlichen und<br />

Mitgliedern des <strong>BBK</strong> ein erfolgreiches Jubiläumsjahr,<br />

Ihnen allen einen eindrucksvollen<br />

‚quadratischen’ Kunstgenuss und einen unterhaltsamen<br />

Abend.<br />

Dr. Maximilian Seefelder M.A., Bezirksheimatpfleger<br />

PREISTRÄGER DER DR.FRANZ<br />

UND ASTRID RITTER-STIF-<br />

TUNG <strong>2006</strong> AUSGEWÄHLT<br />

Der Kulturpreis der Dr. Franz und Astrid<br />

Ritter-Stiftung für <strong>Bilde</strong>nde Kunst <strong>2006</strong> geht<br />

an Barbara Proksch aus Salching/Oberpiebing<br />

– sie erhält damit ein Preisgeld in Höhe<br />

von 15.000 Euro sowie eine Ausstellung in<br />

der Galerie im Weytterturm Straubing.<br />

Barbara Proksch arbeitet in der Tradition<br />

der Arte povera, des Objet trouvé und der<br />

Performance. Sie verwendet karge, scheinbar<br />

wertlose Materialien wie Stein, Holz, Draht<br />

und Papier und nutzt die kreative Ausstrahlungskraft<br />

dieser Dinge, um auf „vergessene“<br />

Zusammenhänge hinzuweisen. „Mit der Auszeichnung<br />

soll die konsequente Haltung als<br />

Künstlerin, die Intensität der sensiblen Wahrnehmung<br />

und die Eindringlichkeit der kreativen<br />

Prozesse, das antiwissenschaftliche Forschen<br />

im Labor der abgebrauchten Objektwelt<br />

und das Schenken der Erkenntnisse und<br />

Regierungspräsident Dr. Walter Zitzelsberger, Bezirkstagspräsident<br />

Manfred Hölzlein, OB Albert Zankl,<br />

Dr. Maximilian Seefelder und Hubert Huber,<br />

Foto Jäger Thomas/PNP -<br />

unten Barbara Proksch „Das Testament der Dinge“<br />

der bildnerischen Ergebnisse an die Mitmenschen<br />

gewürdigt werden“, begründet die Jury<br />

ihre Wahl. In der engeren Wahl standen von<br />

den insgesamt 52 eingereichten Bewerbungen<br />

außerdem Dagmar Pachtner (Landshut), Rudolf<br />

Huber-Wilkoff (Simbach am Inn) und<br />

Aldo Canins (Vilsheim) – drei ebenfalls etablierte<br />

und renommierte niederbayerische<br />

Künstler. „Trotz der geringeren Zahl an Einsendungen<br />

gegenüber dem Vorjahr ist das<br />

künstlerische Niveau wieder sehr hoch“, freut<br />

sich deshalb Hubert Huber, Vorsitzender der<br />

Jury, „und wenn man berücksichtigt, dass fast<br />

zwei Drittel der diesjährigen Künstler sich<br />

letztes Jahr gar nicht beworben hatten, lässt<br />

sich erahnen, wie viele tolle Künstler wir in<br />

Niederbayern haben.“<br />

Arbeiten der Preisträgerin sind vom 8. Juli<br />

bis 20. August <strong>2006</strong> in einer Ausstellung in<br />

der Galerie im Weytterturm Straubing zu sehen.<br />

Die öffentliche Preisverleihung an Barbara<br />

Proksch findet dort am 7. Juli im Rahmen<br />

der Vernissage statt.<br />

<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

Carolin Ahrendt<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06 13


<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

14<br />

PLATTFORM MIT<br />

VIEL NIVEAU<br />

Der Preis „Junge Kunst“ geht an Örni<br />

Poschmann (D), Thomas Weber (A)<br />

und Vit Pavlik (CZ)<br />

Kunst spiegelt nicht nur das Leben und den<br />

Alltag, sie blickt auch hinter die Zeitumstände<br />

und dient der Verbesserung und<br />

Sicherung der Lebensqualität vor Ort. Das<br />

ist der zugrundeliegende Gedanke für den<br />

einzigen niederbayerischen Kunstpreis. Der<br />

Preis „Junge Kunst“ will Künstlern eine<br />

erste große Plattform geben und darauf<br />

aufmerksam machen, wie überaus reich die<br />

Dreiländerregion an kreativem Nachwuchs<br />

ist. Der Preis geht heuer ins zehnte Jahr.<br />

Ihn zu initieren war das eine, ihn über Jahre<br />

hinweg am Laufen und auf höchstes Niveau<br />

zu führen, das andere. Dem Berufsverband<br />

<strong>Bilde</strong>nder Künstler sowie der Sparkasse,<br />

die den Preis auslobt und finanziert, gebührt<br />

dafür Anerkennung und Dank.<br />

Am Donnerstag traf sich die Jury im Passauer<br />

Sparkassensaal. Sie tagte lange. Grund<br />

war die überaus große Zahl von knapp 100<br />

sich beteiligenden Künstlern aus Niederbayern,<br />

Oberösterreich und Südböhmen, aber vor<br />

allem auch die Qualität der eingereichten Arbeiten.<br />

Nach vielen Diskussionen kürten die<br />

Jurymitglieder - unter ihnen Dr. Maximilian<br />

Seefelder von der Regierung von Niederbayern,<br />

Prof. Oswald Miedl, Hubert Huber vom<br />

<strong>BBK</strong>, Prof. Dr. Wolfgang Reimann und Uta<br />

Spies vom Kunstverein Passau, Dr. Hartmut<br />

Beck von der Sparkasse, Konrad Schmid<br />

(erster Preisträger Junge Kunst 1996) und Radomir<br />

Postl vom Südböhmischen Künstlerverband<br />

- aus jedem Land einen Sieger.<br />

Der Gewinner aus Tschechien heißt Vit<br />

Pavlik. Er kam 1976 in Volary (Wallern) zur<br />

Welt und legt seinen Schwerpunkt auf Zeichnung<br />

und monumentale Malerei. Sein Zyklus<br />

vom Böhmerwald, die architektonische Projektion<br />

der räumlichen Komposition im Terrain<br />

und die strukturierte Differenzierung seiner<br />

Profile überzeugten die Jury.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Der Sieger aus Oberösterreich heißt Thomas<br />

Weber. Er wurde 1965 in Schärding geboren<br />

und lebt heute in Reichersberg. Aquarelle<br />

mit reduzierten geografischen Formen<br />

und Strukturen legte er vor. Eine große Geschlossenheit<br />

und Strenge zeichnen die <strong>Bilde</strong>r<br />

aus. Ein kühler und stiller, aber ausdrucksstarker<br />

Kontrapunkt zum Tschechen.<br />

Ein Bildhauer machte das Rennen für Niederbayern.<br />

Örni Poschmann ist eigentlich ein<br />

gebürtiger Berliner (1965), aber er lebt und<br />

arbeitet seit vielen Jahren in Aham. Wenn er<br />

mit seiner Motorsäge auftaucht, fliegen die<br />

Späne. Wenn er sie absetzt, hat das rohe Holz<br />

kraftvolle Form und ein Gesicht, das Stärke<br />

wie Dynamik ausdrückt, die Gebrochenheit<br />

des Lebens ebenso wie die Vielschichtigkeit<br />

aller Existenz. Die drei Preisträger erhalten<br />

jeweils einen Katalog und dürfen in einer<br />

großen Ausstellung in der St.-Anna-Kapelle<br />

in Passau Kostproben ihres Könnens präsentieren.<br />

Am 20. Juni um 19 Uhr ist es soweit.<br />

Bis dahin werden alle drei Preisträger neue<br />

Arbeiten schaffen. Wie all den bisherigen<br />

Preisträgern dürfte ihnen viel Aufmerksamkeit<br />

zuteil werden. Der Preis zahlt sich bestens<br />

aus.<br />

Stefan Rammer PNP<br />

DER BALL IST RUND<br />

Kunsthalle K während der DreiLänder-<br />

Messe Passau, 18. – 26. März <strong>2006</strong><br />

Die Sonderschau „DreiLänderKunst“ in der<br />

Halle K im Rahmen des „Passauer Frühlings<br />

– DreiLänderMesse“ stellt in mehrfacher<br />

Weise eine Premiere da: Zum einen ist ein<br />

derart umfangreiches Präsentationsprojekt<br />

mit einer Gesamt-Ausstellungsfläche von<br />

über 1000 Quadratmetern noch nie auf einer<br />

regionalen Verbraucherausstellung in <strong>Bayern</strong><br />

verwirklicht worden. Zum anderen ist diese<br />

Sonderschau aber auch die erste große öffentliche<br />

und gemeinsame Plattform für Künstler<br />

aus Oberösterreich, Südböhmen und Nieder-<br />

bayern. Mit dem Berufsverband <strong>Bilde</strong>nder<br />

Künstler Niederbayern (<strong>BBK</strong>), der Innviertler<br />

Künstlergilde und dem Südböhmischen<br />

Kunstverband haben sich dazu drei wichtige<br />

Partner zusammengetan, die ohnehin schon<br />

seit Jahren – meist unspektakulär hinter den<br />

Kulissen – zusammenarbeiten. Mit der Drei-<br />

LänderMesse wird diese gelebte Kooperation<br />

erstmals einer breiten Öffentlichkeit bekannt.<br />

Der Organisator der Sonderschau, <strong>BBK</strong>-<br />

Vorsitzender Hubert Huber, sieht die Sonderschau<br />

auch als Ausdruck einer „Kulturlandschaft“<br />

im eigentlichen Wortsinn. Über die<br />

Jahrhunderte habe sich in dem jetzt als Dreiländerregion<br />

bezeichneten Gebiet eine gemeinsame<br />

Kultur- und Wertewelt entwickelt,<br />

die zwar durch den Eisernen Vorhang für<br />

Jahrzehnte gespalten wurde – die aber deswegen<br />

nicht aufgehört hat, zu existieren. Dabei<br />

war immer die Kunst – und hier vor allem die<br />

Musik und die bildende Kunst – die Weltsprache,<br />

die alle verstanden haben. Diese gemeinsame<br />

Kulturlandschaft zu dokumentieren<br />

könne nirgends besser erstmals vollzogen<br />

werden, als in der Europastadt Passau. Hubert<br />

Huber: „Wenn Künstler aus den drei Ländern<br />

hier gemeinsam ihre Arbeiten zeigen, die Besucher<br />

miteinbeziehen und Kontakte pflegen,<br />

so können daraus wieder neue Projekte entstehen<br />

und die Sonderschau wirkt fort. Dann<br />

ist sie der <strong>Im</strong>pulsgeber, den wir von ihr erwarten.“<br />

In Passau bestehe nun an den neun<br />

Messetagen die Chance, die Einzigartigkeit<br />

dieser Kulturlandschaft zu erleben.<br />

Grundsätzlich stand die Halle K allen<br />

Kunstschaffenden offen. Die beteiligten Verbände<br />

haben dazu beigetragen, dass ein breiter<br />

und aussagefähiger Querschnitt des<br />

Kunstschaffens in den drei Ländern zu sehen<br />

ist. <strong>Im</strong> Mittelpunkt steht das Motto „Der Ball<br />

ist rund“ in Anlehnung an das WM-Jahr<br />

<strong>2006</strong>. Fußball ist dabei aber nur ein Aspekt,<br />

die Künstler nähern sich diesem Thema auf<br />

die verschiedenste Weise. Ob Fotokünstler<br />

aus den Dreiländern - Rudi Klaffenböck (D),<br />

Volker Martin (D), Robert Geisler (D), Alois


links: Örni Poschmann „ich hab dich tanzen gesehen“,<br />

2005, 100x100x80 cm, Kettensäge, Farbe, Holz<br />

links unten: Zdenek Lhoták (CZ), Fotografie, 80x60 cm<br />

oben: Volker Martin (D), Fotografie, 60x80 cm,<br />

unten: Franz Linschinger (A), Fotografie, 80x60 cm<br />

Furnter (A), Karl Zierlinger (A), Franz Linschinger<br />

(A), Zdenek Lhoták (CZ), Frantisek<br />

Panec (CZ), Anna Kocourkoá (CZ), Berufsfotografen<br />

Niederbayern (www.fotografenniederbayern.de).<br />

Die Fotokünstler und die<br />

Fotografen-Innung Niederbayern nutzen die<br />

Sonderschau auch, um Beispiele herausragender<br />

Sportfotografie vorzustellen. Bildhauer,<br />

Maler und Grafiker – sie alle setzen das<br />

Thema individuell um. Wichtig ist dem Veranstalter<br />

und dem Künstlerverband, dass in<br />

vielfältiger Weise Möglichkeiten geschaffen<br />

werden, damit Künstler und Besucher miteinander<br />

in Kontakt treten. Da ist zum einen der<br />

Bühnenbereich für Aktionskunst und Diskussionen,<br />

das sind aber auch lebende Werkstätten<br />

und Ateliers wie z. B. anwesende Helmut<br />

Maria u. Dagmar Neuwerth, Helga Mader,<br />

Annette Niepoth, Jutta Leitner, Gabi Cegla,<br />

Eva Schmidt, Stefan Berger, Elisabeth Spatz-<br />

Distler und viele mehr. Für die Kommunikation<br />

der Künstler untereinander hat am 18.<br />

März am Abend ein Internationales Künstlerfest<br />

stattgefunden, zu dem die Kinold Ausstellungsgesellschaft<br />

und der <strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

einluden.<br />

Gefördert wir die Sonderschau durch die<br />

Euregio Böhmerwald/Bayerischer Wald, die<br />

Sparkasse Passau, die Kinold Ausstellungsgesellschaft,<br />

die Dreiländer-Gesellschaft, Verein<br />

zur Förderung Internationaler Kulturprojekte<br />

und dem <strong>BBK</strong> Niederbayern e. V.<br />

Werner Windpassinger<br />

Nähere Infos unter www.dreilaenderkunst.de<br />

<strong>BBK</strong>-NÜRNBERG ZU<br />

GAST IM GALERIE-<br />

HAUS NÜRNBERG<br />

Mit <strong>Bilde</strong>rn/Parallelwelten von Gertrud<br />

Wenning. 3.März. bis 7. April 06<br />

„Die Ladung schwimmt, wenn das Schiff sie<br />

trägt“<br />

Kunst erfordert Mut. Gemütlichkeit hat mit<br />

Mut und hat mit Kunst nichts zu tun. Kunst<br />

ist alles andere als erkennbares Abbild oder<br />

sinnfällige Verzierung. Manchmal sind wir<br />

eingeladen, einen Blick in diese Welt zu tun.<br />

Was wir sehen, verwirrt uns dann vielleicht,<br />

wir möchten uns auskennen, wollen<br />

Titel, Werkverzeichnisse, Jahreszahlen haben,<br />

um einordnen zu können. Und das nennen<br />

wir dann „verstehen“. Die Unsicherheit, die<br />

der wahre Künstler gegenüber seinem Gegenstand,<br />

der Welt nämlich, sein Leben lang verspüren<br />

soll, ist neben den technischen Fähigkeiten<br />

sein wichtigstes Handwerkszeug. Sie<br />

muss sich beim Betrachten eines wirklichen<br />

Kunstwerkes auf uns übertragen. Nicht was<br />

wir erkennen können, ist wichtig, denn es ist<br />

nur das provisorische Geländer, an dem wir<br />

uns in die unbekannte Höhle tasten. Wichtig<br />

ist, was wir nicht verstehen, was uns in neue<br />

Welten trägt, hier, wie immer im Leben.<br />

Die Arbeiten von Gertrud Wenning sind<br />

deshalb als Einlasskarten in eine Welt voller<br />

Möglichkeiten, sich selbst und in sich selbst<br />

auch dem Chaos, zu begegnen. Stellen sie<br />

sich also eine Malerin vor, die sich bewusst<br />

dem Dunkel aussetzt, um darin zu arbeiten.<br />

Die sich ins Dunkle zurückzieht, um zu erleben,<br />

wie der Raum zur Zeit wird und die Zeit<br />

zum Raum. Wie die Grenzen verfließen zwischen<br />

dem Wahrnehmbaren und dem Versteckten.<br />

Neue Bedeutungen erwachsen aus<br />

schon Vergrabenem und ein Ausblick auf<br />

Ungekanntes tut sich auf. Wir haben vielleicht<br />

noch keine Namen dafür - und wir sollten<br />

den Zwang, benennen und kategorisieren<br />

zu wollen, noch ein wenig beherrschen.<br />

<strong>Im</strong> Lernen liegt die Lust des Lebens, im<br />

Lernen, im Erkennen und im Beiseitelegen<br />

des Begriffenen. Wieder-Erkennen ist schon<br />

nicht mehr Gegenwart, ist Form geworden<br />

und wird, je öfter es geschieht, desto uninteressanter.<br />

Die Transformation des Vertrauten<br />

ins Neue ist die Aufgabe des Künstlers. Die<br />

Belastbarkeit solcher Arbeit prüft die Zeit.<br />

„Was geht, bleibt“ ist einer meiner Wenningschen<br />

Lieblingstitel - Bildunterschriften, die<br />

ihre eigenen Poesie besitzen - aber auch die<br />

Fähigkeit, uns kräftig in den dunklen Wald<br />

zu führen. In der Assoziation des Gesehenen<br />

mit dem in uns selbst Erlebten liegt die<br />

Arbeit des Bildbetrachtens - das ist nicht neu,<br />

aber immer wieder wahr und es ist Zeichen<br />

des Respektes gegenüber dem Künstler und<br />

seiner Arbeit (und damit meine ich auch die<br />

Leidensarbeit) sich diesem Prozess auszusetzen.<br />

Es ist eben nirgends dauernder Halt<br />

<strong>BBK</strong> Nürnberg und Mittelfranken<br />

- conditio sine qua non. Es gibt natürlich<br />

Vertrauenskonstrukte in den verschiedenen<br />

Religionen und Philosophien. Die besten<br />

unter ihnen gehen aber von der Grundlage<br />

aus, dass in der Wandlung, in der Hingabe an<br />

das, was werden will, noch der solideste Halt<br />

bestehe...<br />

Auszüge aus der Eröffnungsrede von Barbara Bredow<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />

MIT NEUWAHLEN<br />

vom 29.4.<strong>2006</strong><br />

Nach Entgegennahme des Tätigkeitsberichtes<br />

und der Entlastung des Vorstandes (Hahn,<br />

Haberbosch u. Pinkert), fanden die Neuwahlen<br />

statt.<br />

Wahl des Vorstandes: <strong>Im</strong> Amt als Geschäftsführender<br />

Vorsitzender bestätigt wurde<br />

Richard Pinkert. Gertrud Wenning und<br />

Holger Lehfeld wurden neu in den Vorstand<br />

aufgenommen.<br />

Wahl des Haupausschusses: <strong>Im</strong> Amt bestätigt<br />

wurden Petra Naumann, Gerhard Steinle,<br />

Berthold Hoffmann, Renate Gehrcke. Neu<br />

aufgenommen wurden Heike Hahn, Geli<br />

Haberbosch, Barbara Lidfors, Jochen Streichert,<br />

Rita Kriege, Rubin Hirschbeck, Bettina<br />

Jaenicke, Georg Bayer, und Klaus Schneider.<br />

Ausschreibung <strong>BBK</strong>-Ausstellung 2007<br />

PAARLAUF II<br />

Frankfurter und Nürnberger Künstler<br />

im Dialog<br />

Der <strong>BBK</strong>-Nürnberg beabsichtigt für 2007 mit<br />

dem <strong>BBK</strong>-Frankfurt ein Ausstellungs(Austau<br />

sch)Projekt unter o.a. Titel.<br />

Das Ausstellungskonzept basiert darauf dass<br />

Arbeiten gezeigt werden, die im Dialog zwischen<br />

den Künstlern aus Nürnberg und aus<br />

Frankfurt entstehen.<br />

Künstler des <strong>BBK</strong> Nürnberg aller künstlerischen<br />

Sparten, die an einem solchen Dialog<br />

bzw. Austauschprojekt interessiert sind<br />

bewerben sich beim<br />

<strong>BBK</strong> Nürnberg, Eichendorffstr. 13,<br />

91161 Hilpoltstein<br />

Bewerbungsunterlagen: Foto, Vita etc. (bitte<br />

nicht größer als A4). Der Bewerbung fügen<br />

Sie bitte einen frankierten und beschrifteten<br />

Rückumschlag bei. Aus den Einsendungen<br />

werden bis zu sieben Künstler für die Teilnahme<br />

ermittelt, die dann mit den Künstlern<br />

aus Hamburg (und den Organisationskomitees)<br />

für das Kennenlernen und die weitere<br />

detaillierte Planung in Kontakt/Dialog treten.<br />

ATELIERFÖRDERUNG<br />

der Stadt Nürnberg <strong>2006</strong><br />

Auch in diesem Jahr werden von der Stadt<br />

Nürnberg Atelierförderungen vergeben.<br />

Anträge sind bis 30. Juni an die Kunsthalle<br />

Nürnberg Lorenzerstraße 32, 904<strong>02</strong> Nürnberg<br />

zu richten. Die näheren Bewerbungsvoraussetzungen<br />

entnehmen sie bitte unserem<br />

regionalen Rundschreiben vom 10.11.2005<br />

oder unter: www.kunsthalle.nuernberg.de<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06 15


<strong>BBK</strong> Nürnberg und Mittelfranken<br />

16<br />

Arbeiten von Jürgen Braun und Barbara Lidfors (rechts)<br />

NEU IM <strong>BBK</strong><br />

Kunsthaus Nürnberg, 2.2. – 19.3.<strong>2006</strong><br />

Mit der Ausstellung „Neu im <strong>BBK</strong>“ wurden<br />

fünf erfahrene, in ganz unterschiedlichen<br />

künstlerischen Bereichen arbeitende Künstler<br />

vorgestellt. Ein wichtiges Kriterium bei der<br />

Auswahl war dabei auch die künstlerische<br />

Bandbreite der neu aufgenommenen Künstler.<br />

Präsentiert wurden die unterschiedlichen<br />

Positionen zeitgenössischer Kunst, vom abstrakten<br />

Objekt bis zur „klassischen“ Malerei.<br />

Jochen Streichert, geboren 1969 in Freystadt,<br />

absolvierte eine Lehre als Kirchenmaler<br />

und Restaurator mit Schwerpunkt Frescomalerei,<br />

war dann in Nürnberg an der FOS,<br />

Fachrichtung Kunst und Gestaltung und arbeitet<br />

seit 1996 als freischaffender Künstler<br />

in Nürnberg. Er zeigte eine Reihe von Tusche-Baumbildern.<br />

Die umfangreiche Serie<br />

versetzt den Betrachter in eine Waldlandschaft.<br />

Damit will der Künstler, wie er sagt,<br />

die innere Stimme des Waldes zum Ausdruck<br />

bringen. Dabei reduziert er die Waldlandschaften<br />

auf das Wesentliche, erfasst subjektive<br />

Stimmungen und weckt im Betrachter<br />

Assoziationen von Tiefe, Wärme wie auch<br />

Kälte, er zeigt die Dichte des Waldes aber<br />

auch durchlichtete Waldstimmungen, Lichtungen.<br />

Seine <strong>Bilde</strong>r fangen die Stimmung eines<br />

Augenblicks ein, dieser Zauber des Augenblicks<br />

wird mit Tusche auf Papier eingefangen.<br />

Jürgen Braun, 1963 geboren in Reutlingen,<br />

studierte an der Akademie Nürnberg bei Prof.<br />

Colditz und Pfahler und ist seitdem freischaffend<br />

tätig. Er baut abstrakte Objekte aus<br />

Holz, Jutegewebe und Farbe, im Nürnberger<br />

Kunsthaus zeigte er Boden- und Wandobjekte.<br />

Sie basieren auf komplizierten Holzkonstruktionen,<br />

die dann mit Jute bespannt und<br />

farbig gestaltet werden. Die Formen muten<br />

zugleich organisch wie auch technoid an.<br />

Barbara Lidfors, 1949 in den USA geboren,<br />

arbeitet seit 2003 in Fürth als freischaffende<br />

Künstlerin. Sie zeigte „<strong>Bilde</strong>rkästen“,<br />

anhand derer sie eindrucksvoll das Spannungsverhältnis<br />

zwischen der Vertrautheit<br />

der eigenen kulturellen Welt und der Unvertrautheit<br />

fremder Kulturen untersucht. Die<br />

Kästen zeigen fast in Lebensgröße Menschen<br />

unterschiedlicher Kulturen und Altersgruppen.<br />

Die Figuren sind in farbige flächige Hintergründe<br />

eingebettet, ohne sich dabei auf<br />

spezielle Orte zu beziehen.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Einige der <strong>Bilde</strong>r hängen ganz traditionell<br />

an der Wand, während die <strong>Bilde</strong>rkästen die<br />

Ausstellungsfläche besetzten, die Betrachter<br />

wandelten dabei sprichwörtlich „zwischen<br />

den Kulturen“.<br />

Marina Schreiber wohnt seit 1989 in Nürnberg.<br />

Geboren 1947 in Belgrad, studierte sie<br />

an der dortigen Akademie der bildenden<br />

Künste und schloss auch ein Magisterstudium<br />

ab. Ihre <strong>Bilde</strong>r sind ruhige Landschaften, die<br />

zugleich expressiv wie kristallin anmuten,<br />

menschliches Leben ist weitgehend daraus<br />

verbannt. Sie zerlegt die Landschaften in einzelne<br />

Elemente und setzt sie dann neu zusammen,<br />

um zu dem für sie Wesentlichen zu gelangen.<br />

Ihre <strong>Bilde</strong>r basieren auf den Kontrasten<br />

zwischen kristallinen Formen, Licht und<br />

Dunkel, auf Farbabstufungen und der Verflechtung<br />

von abstrakten Formen, die sich aus<br />

der Zweidimensionalität zu abstrakten, dreidimensionalen<br />

Formen entwickeln. Präzise<br />

graphische Linien umsäumen sie.<br />

Shohe Alexander Seiler, NN-Kulturpreisträger<br />

20<strong>02</strong>, studierte an der Nürnberger Akademie<br />

und arbeitet als Zeichner, Plastiker und<br />

Grafiker. Er zeigte so genannte „graphische<br />

Skulpturen“ bzw. „Archiskulpturen“. Architektur<br />

spiegelt gesellschaftliche Machtverhältnisse<br />

wider, zeigt, was einer Gesellschaft<br />

wichtig ist, z.B. Produktion oder Religion.<br />

Sie ist damit gelebte Ideologie. Mit diesem<br />

Aspekt von Architektur spielt der Künstler in<br />

seinen gemalten Architekturen. Sie werden<br />

theatralisch inszeniert, schwere Sessel, Gebrauchsgegenstände,<br />

graphisch von Architekturelementen<br />

überzogen und damit überhöht.<br />

Wir sehen historisierende Architekturfragmente<br />

z.B. italienische Palazzi, Renaissancearchitektur<br />

und Revolutionsarchitektur. In<br />

dieser Verfremdung scheint es sich um eine<br />

Fortsetzung der Capriccios z.B. von Piranesi<br />

zu handeln, Architekturfragmente, verfremdet<br />

in der Kombination und übertragen in die<br />

Dreidimensionalität.<br />

Dr. Anja Pröls-Kammerer<br />

Die ersten Jahre der Professionalität“:<br />

Arbeiten von Oh-Seok Kwon (oben), Jakub<br />

Moravek und Vincent Mitzev (rechte Seite)<br />

Vorschau: 22.7. – 28.8.<strong>2006</strong><br />

SKULPTURALE HANDLUNGEN<br />

Claudia Djabbari, Christian Engelmann,<br />

Nezaket Ekici, Patricija Gilyte, Isabel Haase,<br />

Vassillea Stylianidou, Anne Wodtcke<br />

Die Ausstellung „Skulpturale Handlungen“<br />

ist einem bestimmten Aspekt der performativen<br />

Bildhauerei gewidmet und präsentiert<br />

sieben aktuelle Positionen von der skulpturalen<br />

Performance bis zur interaktiven Skulptur.<br />

Verbindendes Element ist die Integration<br />

des eigenen Körpers in Skulptur, Fotografie<br />

oder Video. Auf unterschiedliche Weise<br />

knüpfen die beteiligten KünstlerInnen an die<br />

Auseinandersetzung der 60er und 70er Jahre<br />

an, in der die körperliche Präsenz des Künstlers<br />

in dem jeweiligen Medium eher einer<br />

Skulptur denn einem Selbstportrait glich.<br />

JOUR FIXE<br />

Am jeweils zweiten Montag im Monat findet<br />

unser Kommunikationsabend „Jour fixe“ im<br />

Künstlerhaus München, Lenbachplatz 8, statt.<br />

Beginn: 19 Uhr, im Allotriakeller – außer<br />

in den Ferien. Erica Heisinger und Georg<br />

Juranits betreuen den Jour Fixe.<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

Die aktuellen Ausschreibungen können im<br />

Internet unter www.bbk-bayern.de<br />

abgerufen werden. Außerdem sammeln wir<br />

alle uns zugehenden Ausschreibungen – sie<br />

sind in der Galerie der Künstler während der<br />

Ausstellungszeiten einsehbar.<br />

GALERIE DER KÜNSTLER<br />

Maximilianstr. 42, 80538 München<br />

Tel. 089 - 220 463 (Di – So 11 – 18 Uhr)<br />

GESCHÄFTSSTELLE<br />

Adelgundenstr. 18, 80538 München<br />

Tel. 089 - 21 99 60 - 0, Fax - 21 99 60 - 50


<strong>BBK</strong> München und Oberbayern<br />

DIE ERSTEN JAHRE DER PROFESSIONALITÄT 25<br />

Zum 25. Mal jährt sich die Reihe „Die ersten<br />

Jahre der Professionalität“, die der Berufsverband<br />

<strong>Bilde</strong>nder Künstler München und Oberbayern<br />

initiiert hat. Längst ist dieses Instrument<br />

der Nachwuchsförderung zu einem festen<br />

und nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil<br />

der Münchner Kunstlandschaft<br />

geworden. Auch in diesem Jahr stellen wir<br />

wieder sieben vielversprechende Künstlerinnen<br />

und Künstler aus München vor, die am<br />

erfolgreichen Beginn ihrer künstlerischen<br />

Karriere stehen. Die Ausstellung wird von<br />

einem Katalog begleitet.<br />

Torsten Hink<br />

Die Malerei von Torsten Hink entzieht sich<br />

einem unmittelbaren Zugriff auf die Wirklichkeit.<br />

Auf der Suche nach gegenwartstauglichen<br />

Darstellungsmöglichkeiten bedient er<br />

sich einer medial vermittelten Bildwelt, die er<br />

in Zeitschriften, Werbebroschüren oder Katalogen<br />

vorfindet. Für seine Wandarbeiten und<br />

<strong>Bilde</strong>r übersetzt er das gefundene Motiv in<br />

eine malerische, von Inhalt unabhängige<br />

Sprache und überführt es in einen ästhetischen<br />

Bildraum. Die in ihrer an Information<br />

reduzierte Darstellung dient letztlich als Vorwand<br />

zur Auseinandersetzung mit grundlegenden<br />

Fragestellungen der aktuellen Malerei.<br />

Neu bewertet wird auch der Bedeutungsverlust<br />

des Inhalts und der Darstellung seit<br />

der Moderne, die malerischer Selbstzweck<br />

geworden sind.<br />

Oh-Seok Kwon<br />

Die Erkundung verschiedener Lebenswelten<br />

in ihrem Zwiespalt zwischen Realität und<br />

Fiktion nimmt im Werk von Oh-Seok Kwon<br />

einen wichtigen Stellenwert ein. Die Beziehungen<br />

der Menschen untereinander und zu<br />

ihrer Umgebung untersucht er beispielsweise<br />

in Zeichnungen, schnell hingeworfenen Ideenskizzen,<br />

die er als minimalistische Buntstiftzeichnungen<br />

auf ausgerissenen Zetteln<br />

anfertigt. Seit einiger Zeit beschäftigt er sich<br />

in seinen Installationen, Video- und Fotoarbeiten<br />

mit dem Thema Wasser in seiner ästhetischen<br />

Vielfalt sowie seiner kulturellen<br />

und ökologischen Bedeutung. In seinen Werken<br />

entwickelt der koreanische Künstler immer<br />

wieder ein ironisches Weltbild, das von<br />

Witz und Absurdität geprägt ist, zugleich aber<br />

auch Einsichten in Machtverhältnisse und gesellschaftliche<br />

Zwänge bietet.<br />

Doris Lasch / Ursula Ponn<br />

Doris Lasch und Ursula Ponn fotografieren<br />

Orte, deren Spuren sich in unser kollektives<br />

Bildgedächtnis eingeschrieben haben. Vor<br />

allem die Räume künstlerischer Produktion<br />

und musealer Präsentation sind für die beiden<br />

Künstlerinnen, die bereits seit 1997 gemeinsame<br />

Projekte im Bereich Fotografie, Film<br />

und Installationen realisieren, von Interesse.<br />

Neben Re-Inszenierungen von existierenden<br />

3. Mai bis 2. Juni <strong>2006</strong>, GALERIE DER KÜNSTLER, München<br />

Orten und Fotografien entstehen auch speziell<br />

für die Kamera gestaltete Räume, was eine<br />

für das Palais des Beaux Arts in Brüssel konzipierte<br />

Serie aus dem Jahr 2005 verdeutlicht.<br />

Dabei kalkuliert die Auseinandersetzung mit<br />

dem Moment von Reproduktion und Wiederholung<br />

bewusst ein, dass Nachbildungen immer<br />

auch Verschiebungen sind. Das Zurückholen<br />

ins Gedächtnis, das erneute Memorieren<br />

und Vergegenwärtigen wird dabei zur<br />

subjektiven Geste.<br />

Vincent Mitzev<br />

Charakteristisch für die installativen und<br />

skulpturalen Arbeiten von Vincent Mitzev ist<br />

der ausgeprägte Sinn für Vorhandenes, das oft<br />

durch verblüffend einfache Eingriffe eine andere<br />

Bedeutung erhält. So verkehrt er beispielsweise<br />

die Perspektive eines Raumes mit<br />

seinem gesamten Inventar und irritiert dadurch<br />

gewohnte Sichtweisen. Einstige Bedeutung<br />

und Funktion tauschen ihren Gebrauchswert<br />

in einen ästhetischen Wert, der<br />

zu neuer Betrachtung anregt. Oftmals entwickeln<br />

auch die Werkstoffe, die Vincent Mitzev<br />

einsetzt, in ihrem paradoxen Zusammenspiel<br />

einen narrativ-poetischen, aber auch humorvollen,<br />

ironischen Gehalt.<br />

Jakub Moravek<br />

Von Jakub Moravek stammen Foto- und Videoarbeiten,<br />

deren oft lebensgroßes Format<br />

an Klassiker wie Jeff Wall und Bill Viola und<br />

deren Bezug auf das Historiengemälde als<br />

höchstgeschätzter Gattung im Kanon traditioneller<br />

Kunst denken lässt. Das Grundthema<br />

von Moravek ist jedoch nicht primär die Belebung<br />

des <strong>Bilde</strong>s durch Lichtfülle und Beweglichkeit<br />

der Videotechnik, sondern die<br />

vollständige Umkehrung der zu erwartenden<br />

Beziehungen. So kann das Bild zum Betrachter<br />

des Betrachters werden oder eine Videoinstallation<br />

enthält interaktive Elemente, durch<br />

die der Betrachter das Geschehen im Bild aktiv<br />

steuern kann. Ebenfalls kann eine scheinbare<br />

Dokumentation sich als eine mit mehreren<br />

Kameras gedrehte Inszenierung entpuppen,<br />

die die offensichtlich sinnlos riskante<br />

Flucht des Künstlers im Kofferraum eines<br />

Autos aus der Bundesrepublik Deutschland<br />

nach Prag zeigt.<br />

Ursula Paletta<br />

Die Fotografien von Ursula Paletta zeigen<br />

Innen- und Außenräume mit einzelnen Personen,<br />

die auf jeweils individuelle Weise diese<br />

Orte besetzen. Die Figuren verschmelzen mit<br />

dem Raum zu teils beiläufigen, teils stilllebenhaft<br />

komponierten, fast bühnenhaften Inszenierungen.<br />

Die fotografischen <strong>Bilde</strong>r vermögen<br />

gleichermaßen mit Präsenz und Abwesenheit,<br />

mit Distanz und Nähe zu faszinieren:<br />

Einerseits erzeugen sie einen<br />

Gefühlsraum zwischen Bild und Betrachter,<br />

bei dem die Figur als Stellvertreterin dem Be-<br />

trachter den Eintritt in den Bildraum ermöglicht.<br />

Gleichzeitig jedoch werden die Personen<br />

und die realen Orte durch ihre Inszenierung<br />

zu ungreifbaren, sich dem Betrachter<br />

immer wieder entziehenden Konstrukten zwischen<br />

Realität und Fiktion.<br />

Edith Plattner<br />

Die dreidimensionalen Objekte von Edith<br />

Plattner sind bestimmt von einer Polarität, die<br />

sich aus der bewussten Zusammenfügung<br />

verschiedener Werkstoffe, aber auch dem Zusammentreffen<br />

von geschlossenen und offenen<br />

Formen oder unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten<br />

bedingt. So bezieht<br />

sich die Paarformation „maria + louise“ sowohl<br />

auf die Großmutter der Künstlerin als<br />

auch auf die Bildhauerin Louise Bourgeois.<br />

Mehr als die konkrete Aussage ist für Edith<br />

Plattner jedoch die gesetzte Idee, der verdichtete<br />

Kern, der sich aus dem Kräfteverhältnis<br />

von Harmonie und Störung speist, entscheidend.<br />

Als offene Setzungen verweisen ihre<br />

plastischen Objekte und ihre Zeichnungen<br />

den Betrachter letztlich auf den Prozess der<br />

Wahrnehmung und schärfen den Blick auf<br />

das vordergründig Sichtbare.<br />

Patricia Drück<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06 17


<strong>BBK</strong> München und Oberbayern<br />

18<br />

INBETWEEN<br />

– STEREOTYPE<br />

LESBARKEITEN<br />

Adidal Abou-Chamat, Petra Gerschner,<br />

Aldo Giannotti, Stefano Giuriati, Farida<br />

Heuck, Walter Seidl und Silke Witzsch,<br />

GALERIE DER KÜNSTLER, München,<br />

11. März bis 13. April <strong>2006</strong><br />

Auf ganz unterschiedliche Weise befassen<br />

sich die Installationen, Foto- und Videoarbeiten<br />

der sieben Künstlerinnen und Künstler<br />

mit der Konstruktion von Persönlichkeit und<br />

der Zuschreibung von Identität. Stereotype<br />

Lesbarkeiten, die mit gesellschaftlichen, ethnischen<br />

oder sozialen Codes und deren medialer<br />

Repräsentation einhergehen, bilden den<br />

Ausgangspunkt der künstlerischen Auseinandersetzung.<br />

<strong>Im</strong> Zentrum des gemeinsamen<br />

Interesses steht die Frage, wie stereotype Vorstellungen<br />

sichtbar gemacht werden können,<br />

um entstehende Vorurteile zu hinterfragen.<br />

Stereotypen werden oftmals als undifferenzierte<br />

Versuche, fremde Realität in die eigene<br />

Erfahrungswelt einzubeziehen, wahrgenommen.<br />

Ihre Entstehung ist eng an Prozesse der<br />

Kategorisierung und Generalisierung gebunden.<br />

Die Einordnung des Fremden erleichtert<br />

zwar die Wahrnehmung, befördert jedoch<br />

auch Einseitigkeit und führt zu Missverständnissen<br />

und Vorurteilen. Die Ausstellung untersucht<br />

kulturelle Codes, entstehende Ordnungen<br />

und institutionalisierte Rollen, die<br />

festgelegte Funktionen innerhalb der Gesellschaft<br />

erfüllen. Der jeweilige Blickwinkel der<br />

Künstlerinnen und Künstler verspricht dabei<br />

eine spannende Erweiterung dieser hochaktuellen<br />

Fragestellung, die sich für den Betrachter<br />

in unterschiedlichen Bildfindungsprozessen<br />

visualisiert.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Adidal Abou-Chamat (geb. in München,<br />

lebt und arbeitet in München)<br />

Adidal Abou-Chamat operiert mit künstlerischen<br />

Mitteln an der Nahtstelle zwischen<br />

Fremdem und Vertrautem. Vor dem Hintergrund<br />

ihrer bi-kulturellen syrisch-deutschen<br />

Herkunft erprobt sie kulturelle Demarkationslinien<br />

und Grenzerfahrungen. Die fotografischen<br />

Bildserie „Inbetween“ und die Videoarbeit<br />

„Fleshdance“, beide 2005 entstanden,<br />

beschäftigen sich mit Themen der ethnischen<br />

Differenz und sozio-kulturellen Zuschreibungen.<br />

Autobiografische Teilelemente verleihen<br />

den fotografischen Inszenierungen zusätzliche<br />

Brisanz. Die Arbeiten von Adidal Abou-<br />

Chamat kreisen einerseits um die Rolle der<br />

Frau in islamischen und islamistischen Gesellschaften<br />

und Kulturkreisen, rücken andererseits<br />

aber auch die sexuelle Besetzung des<br />

weiblichen Körpers bei gleichzeitiger Tabuisierung<br />

und Dämonisierung von Fleischlichkeit<br />

und Erotik ins Blickfeld. Die Fotoarbeiten<br />

überschreiten dabei immer wieder gesellschaftliche<br />

Grenzen oder konterkarieren politisch<br />

korrekte Sichtweisen.<br />

Petra Gerschner (geb. in München, lebt und<br />

arbeitet in München)<br />

In der neuen Folge ihres doku-fiktionalen Videomagazins<br />

„Problem oder Lösung“ befasst<br />

sich Petra Gerschner mit der aktuellen Debatte<br />

über die Anwendung von Folter als Mittel<br />

der Politik. Es gibt auf der Welt keinen Friedenszustand<br />

mehr, der ohne Krieg auskommt.<br />

Krieg heißt Folter, Zivilisation durch Folter,<br />

Foltern für den Frieden; welche Strategien<br />

können die herrschende Logik von Krieg,<br />

Folter und Zerstörung durchbrechen? Mit einem<br />

großformatigen Digitaldruck aus dem<br />

Zyklus „What does memory mean to you?“<br />

(<strong>2006</strong>) demaskiert die Künstlerin die Demonstrationsmacht<br />

der Staatsgewalt in einer<br />

Gegenüberstellung von Parteiwerbung, politischen<br />

Slogans und Pin-ups, die im Stadtraum<br />

aufeinander treffen. In einer Art visueller<br />

Spurensicherung untersucht Petra Gerschner<br />

den Wandel von medialen Produktions- und<br />

Reproduktionsstrukturen – dadurch werden<br />

Methoden und Strategien dieser Systeme<br />

sichtbar gemacht und hinterfragt sowie neue<br />

Bedeutungs- und Wirklichkeitsebenen eingeführt.<br />

Aldo Giannotti (geb. in Genua, lebt und arbeitet<br />

in Wien)<br />

Die archetypische Geste des Lächelns steht<br />

im Zentrum von Aldo Giannottis Videoinstallation<br />

„Smile“. Als freundliche Geste wirkt<br />

das Lächeln in allen Kulturkreisen allein<br />

durch die Mimik des Gesichts einnehmend<br />

und gewinnend. Vor allem die Werbung hat<br />

sich seine Wirkungsweise zu Nutze gemacht.<br />

In Zeitungen, Werbebroschüren oder im<br />

Fernsehen überfluten uns die Medien geradezu<br />

mit den <strong>Bilde</strong>rn lächelnder Frauen und<br />

Männer, deren Botschaft hinter dem Lächeln<br />

zu verschwinden droht. Es scheint, als ob<br />

über das Lächeln nur noch ein <strong>Im</strong>age kommuniziert<br />

wird, mit dem der Konsument ein<br />

Produkt oder eine Person assoziiert. In seiner<br />

Videoinstallation dekonstruiert Aldo Giannotti<br />

diese Instrumentalisierung des Lächelns,<br />

indem er unzählige Ausschnitte lächelnder<br />

Menschen mit raschen Schnitten aneinanderfügt.<br />

Als Close-Ups wirken die Münder jedoch<br />

bedrohlich, fast aggressiv. Verstärkt<br />

wird dieser Charakter noch zusätzlich durch<br />

die Form der Präsentation: <strong>Im</strong> Raum schwebende<br />

Ballons, die als Projektionsfläche dienen,<br />

verzerren die lächelnden Münder und<br />

lassen sie plötzlich als maskenhaften Fratzen<br />

erscheinen. Aldo Giannotti, der das Lächeln<br />

in seiner Demaskierung als „kannibalistische<br />

Attacke auf die freie Entscheidung“ versteht,


Abb. v.l.n.r.<br />

Farida Heuck „Zertifikat Deutsch“<br />

Silke Witzsch „Flood“<br />

Stefano Giuriati „Bianco-White-Weiß“ (Ausschnitt)<br />

Walter Seidl „D&S Farbe“<br />

unten: Aldo Giannotti „smile“<br />

hinterfragt auf diese Weise die Rhetorik suggestiver<br />

Werbemethoden unserer Zeit.<br />

Stefano Giuriati (geb. in Vicenza, lebt und<br />

arbeitet in München)<br />

In der Videoinstallation „Reiseproben vor einer<br />

digitalen Videokamera“ (2003) wird die<br />

Videokamera zum Spiegel: In einer Mischung<br />

aus Künstlerperformance und Dokumentation<br />

führt uns nicht nur der vor der Kamera agierende<br />

Mann die mit dem Reisen verbundenen<br />

Alltagsklischees humorvoll vor Augen. Reflektiert<br />

werden ganz generell unsere Reisegewohnheiten<br />

und das westeuropäische Freizeitverhalten.<br />

In der Videoarbeit „Non é<br />

l’abito che fa il monaco – Nicht die Kutte<br />

macht den Mönch“ (2004) zeigt Stefano Giuriati<br />

die bildliche Darstellung eines Sprichwortes.<br />

Mit der Einladung, hinter die Fassaden<br />

der Gesellschaft zu schauen, stellt er Begriffe<br />

wie soziale Zugehörigkeit, sexuelle<br />

Neigung oder Nationalität zur Diskussion.<br />

Die Videotrilogie auf drei Monitoren „Bianco-White-Weiß“<br />

(2005) hingegen thematisiert<br />

Stereotypen der Gewalt, symbolisiert durch<br />

eine Waffe, die der Protagonist an verschiedenen<br />

Orten aus der Tasche zieht.<br />

Farida Heuck (geb. in München, lebt und<br />

arbeitet in München und Berlin)<br />

Die Festschreibung rassistischer Denkweisen,<br />

aber auch Fragen nach Identitätszuschreibungen<br />

im alltäglichen Leben bestimmen seit einigen<br />

Jahren die künstlerische Arbeit von Farida<br />

Heuck. Bislang konzentrierte sie sich mit<br />

Aktionen wie schleuser.net vor allem auf mediale<br />

Repräsentationen von Migration und<br />

Zuwanderung und setzte der pauschalen Kriminalisierung<br />

ausländischer MitbürgerInnen<br />

eine komplexere Sichtweise entgegen.<br />

Die audio-visuelle Installation „Zertifikat<br />

Deutsch“ (in Zusammenarbeit mit der Sozio-<br />

login Birgit zur Nieden) reflektiert die Diskussionen<br />

über das neue Zuwanderungsgesetz,<br />

hier insbesondere die eingeforderten<br />

Deutschkenntnisse bei der Beantragung einer<br />

Aufenthaltsgenehmigung. Eine historische<br />

Kompilation von Sprachlehrfilmen, die ein<br />

jeweils verändertes Stereotyp von Migration<br />

erkennen lassen, wird mit der Gegenwart in<br />

Bezug gesetzt. Die staatliche Verwaltung des<br />

Spracherwerbs wird auf diese Weise als eine<br />

von jeweils anderen politischen Vorstellungen<br />

geleitete Technik des Regierens vorgeführt.<br />

Walter Seidl (geb. in Graz, lebt und arbeitet<br />

in Wien)<br />

Die beiden einander gegenüberliegend projizierten<br />

Diainstallationen „D&S“ 1997 -<br />

2000 und „DISclose“ 2001 - 2004 erkunden<br />

mit fotografischem Blick die kulturell, gesellschaftlich<br />

und sozial konfigurierten Lebensweisen<br />

aus männlicher und weiblicher Perspektive.<br />

Die schwarzweißen <strong>Bilde</strong>rfolgen<br />

sind mit einem Soundtrack von John Parish<br />

unterlegt. In ihrer Mischung aus einer Inszenierung<br />

im Stil von Lifestylefotografie, Roadmovie<br />

und Schnappschussästhetik konzentrieren<br />

sie sich auf Persönlichkeitskonstruktionen<br />

und die sich wandelnde Repräsentanz<br />

von Geschlechterrollen. „…Was sich zunächst<br />

als zufällige biografische Bildnotiz<br />

ausnimmt, erweist sich in der Folge als eine<br />

gezielte Auseinandersetzung mit einem Akt<br />

der Repräsentation subjektiven Verhaltens in<br />

einem durch gesellschaftliche Theorien und<br />

in Folge durch gezielte wirtschaftlich-ästhetische<br />

Strukturen determinierten Umraum“<br />

(Werner Fenz).<br />

Silke Witzsch (geb. in Kempten/Allgäu, lebt<br />

und arbeitet in München)<br />

Sich überlagernde <strong>Bilde</strong>benen lassen in der<br />

<strong>BBK</strong> München und Oberbayern<br />

Videoarbeit „FLOOD“ nur schemenhaft<br />

Menschen, Park- und Cafészenen erkennen.<br />

In das sich stetig verändernde Schattenspiel<br />

mischen sich Wasserfluten von Überschwemmungen<br />

und U-Bahnfahrten durch das Tunnelsystem<br />

von New York. Durch immer<br />

schnelleren Wechsel der Bildsequenzen und<br />

aggressive Sounds aus Shooter Games und<br />

Kriegsfilmen wird die Dramatik so weit gesteigert,<br />

bis die Silhouette der Stadt schließlich<br />

in den Wasserfluten versinkt und die <strong>Bilde</strong>benen<br />

sich völlig auflösen. Mit diesem<br />

spektakulären Bedrohungsszenario kommentiert<br />

Silke Witzsch unsere medial geschürte<br />

Angst vor Kontrollverlust, terroristischen<br />

Übergriffen, Naturkatastrophen und der diffusen<br />

Bedrohung durch das „Fremde“. Vier<br />

großformatige Digitaldrucke, die im Stadtraum<br />

inszenierte Kleidungsstücke zeigen und<br />

auf Rituale rivalisierender Straßengangs anspielen,<br />

loten Bedeutungsverschiebungen und<br />

Vereinnahmungs-prozesse aus, die der Entstehung<br />

von Modeimages und Marktstrategien<br />

zugrunde liegen.<br />

Bei der Finissage am 13. April gab es<br />

den Vortrag „Stereotype/Lesbarkeit“ von Nadine<br />

Milde, Kulturwissenschaftlerin, München;<br />

anschließend ein Videoprogramm, kuratiert<br />

von André Werner, DirectorsLounge,<br />

Berlin, www.kultur-in-berlin.de Dr. Patricia Drück<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06 19


20<br />

� AUSSCHREIBUNGEN<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Kulturstiftung der ZF Friedrichshafen<br />

AG Stipendium 2007<br />

„KUNST <br />

POLITISCHE REALITÄT“<br />

Kulturstiftung der<br />

ZF Friedrichshafen AG<br />

Regina Michel M. A.<br />

Geschäftsführung<br />

Graf-von Soden-Platz 1<br />

88046 Friedrichshafen AG<br />

Tel. 07541 77-7114 oder -4830<br />

Fax: 07541 77-7550<br />

eMail: Kunst.Kultur@zf.com<br />

www.kulturstiftung.zf.com<br />

Thema Stipendium 2007<br />

„Kunst Politische Realität“<br />

Sparten 2007: Malerei, Zeichnung,<br />

Foto, Neue Medien / Medienkunst,<br />

Installation, Kleinplastik, Video<br />

Förderungsvoraussetzungen:<br />

- möglichst abgeschlossenes Kunststudium<br />

- keine Altersbeschränkung<br />

- Geburtsort oder 1. Wohnsitz<br />

Deutschland,<br />

Österreich, Schweiz, Liechtenstein<br />

Bewerbungsunterlagen (max. DIN<br />

A4)<br />

Die Bewerbung sollte üblicherweise<br />

durch den Künstler selbst erfolgen<br />

und ist schriftlich an die Kulturstiftung<br />

der ZF Friedrichshafen AG zu<br />

richten.<br />

- Lebenslauf / künstlerischer<br />

Werdegang<br />

- Fotografien / Videostills von<br />

Arbeiten (Papierabzüge max. DIN<br />

A4 - keine Dias! (beschriftet mit<br />

Name, Titel, Jahr, Technik, Originalgröße);<br />

Kataloge etc.<br />

- Zusätzlich: Vier Fotografien<br />

von Arbeiten, möglichst DIN A4<br />

nicht eingeheftet, die einen ersten<br />

schnellen Überblick über die Arbeit<br />

geben.<br />

Die Bewerbungsunterlagen sind bis<br />

zum 31. August <strong>2006</strong> (Poststempel)<br />

bei der Kulturstiftung einzureichen.<br />

Über die Vergabe des Stipendiums<br />

entscheidet eine Jury. Eine Begründung<br />

ist nicht erforderlich. Ein<br />

Einspruch gegen die Entscheidung<br />

ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Jury<br />

Prof. Dr. Götz Adriani, Direktor<br />

Kunsthalle Tübingen;<br />

Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor<br />

Zeppelin Museum Friedrichshafen<br />

Eckhard Schneider, Direktor Kunsthaus<br />

Bregenz<br />

von der ZF-Kulturstiftung:<br />

Matthias Lenz, Vorstand;<br />

Regina Michel M.A., Geschäftsführerin,<br />

Kunsthistorikerin und<br />

Journalistin.<br />

Rahmenbedingungen:<br />

Pro Jahr werden zwei Stipendien<br />

vergeben mit dem Ziel: Förderung<br />

<strong>Bilde</strong>nder Künstlerinnen/Künstler<br />

Dauer jeweils 6 Monate (1. oder 2.<br />

Halbjahr)<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Vergütung 1.100 Euro / Monat<br />

Kostenlose Unterkunft: Atelier und<br />

Wohnung im Turm des Zeppelin<br />

Museums Friedrichshafen<br />

Öffentlichkeitsarbeit: Pressemeldungen,<br />

Pressekonferenzen<br />

Einzelausstellung<br />

Eine Anwesenheit des Stipendiaten<br />

während des Stipendiums wird<br />

erwartet.<br />

PROJEKTSTIPENDIUM ZUM<br />

THEMA ‚AUSGRENZUNG‘<br />

Die Kurt Eisner Kulturstiftung vergibt<br />

einen Förderbetrag von € 8000<br />

für die Realisierung einer künstlerischen<br />

Arbeit zum Thema ‚Ausgrenzung‘.<br />

Zugelassen sind alle künstlerischen<br />

Techniken bildender Kunst<br />

und visueller Kommunikation,<br />

Fotografie, Performance, Installation,<br />

Konzeptkunst und Video<br />

(ausgenommen sind Film und<br />

Theater). Professionell arbeitende<br />

Künstler/innen sind weltweit dazu<br />

eingeladen, Konzepte und Projekte<br />

einzureichen.<br />

Kurt Eisner Kulturstiftung<br />

c/o RA Michael Sack,<br />

Schwanthalerstr. 12,<br />

80336 München,<br />

Tel. 089 1573219<br />

www.kurt-eisner-kulturstiftung.de<br />

Einsendeschluss: 30.6.<strong>2006</strong><br />

KUNSTPREIS AICHACH<br />

Die Volksbank Raiffeisenbank<br />

Aichach vergibt zum 13. Mal einen<br />

Kunstpreis in Höhe von € 2.500,-<br />

für Künstlerinnen und Künstler,<br />

die in <strong>Bayern</strong> wohnen oder dort<br />

geboren sind. Begleitend wird im<br />

Kreuzgratgewölbe des Kreisgutes<br />

Aichach vom 23. Juli – 20. August<br />

<strong>2006</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />

Kunstverein Aichach e.V. eine<br />

Ausstellung der jurierten Werke<br />

stattfinden. Es handelt sich um ein<br />

zweistufiges Juryverfahren, wobei<br />

zur 1. Stufe ausschließlich Fotos<br />

eingereicht werden können. Die zur<br />

2. Stufe zugelassenen Künstlerinnen<br />

und Künstler müssen dann die<br />

entsprechenden Originalarbeiten<br />

einreichen.<br />

Eröffnung + Preisvergabe am<br />

23.7.<strong>2006</strong><br />

Einlieferung:<br />

Stufe 1: Abgabeschluss der Fotos<br />

bis Samstag, 10. Juni <strong>2006</strong> (Datum<br />

des Poststempels) an den Kunstverein<br />

Aichach, Theodor-Heuss-Str. 9,<br />

86551 Aichach.<br />

Es dürfen nur maximal 2 Fotos<br />

(Fotoabzüge im Format 13 x 18 cm<br />

/ nicht größer und nicht kleiner!)<br />

einer Arbeit eingereicht werden.<br />

Hierzu muss das beigefügte<br />

Formular verwendet werden<br />

(Einlieferungsformular unter: www.<br />

kunstverein-aichach.de). Technik,<br />

Maße der Werke, sowie Gewichte<br />

bei Skulpturen, sind auf der Rück-<br />

seite der Fotos zu vermerken, ebenso<br />

Titel, Verfasser und Adresse.<br />

Nicht zugelassen sind Dias, digital<br />

bearbeitete Fotos und Kataloge. Der<br />

Einreichung muss eine Kurzvita<br />

beiliegen. Künstler/innen, die zur<br />

2. Stufe zugelassen sind, werden<br />

am Montag, 19. Juni benachrichtigt.<br />

KUNSTKAUFHAUS MÜNCHEN<br />

Das Kunstkaufhaus München eröffnete<br />

im Mai und Sie können immer<br />

noch dabei sein!<br />

Wir werden eine dauerhafte Einrichtung<br />

im Herzen Münchens, in<br />

der man eine umfassende Auswahl<br />

von Kunst zum Mitnehmen findet.<br />

Wir sind kein „Kunst-Discounter“,<br />

sondern bieten in einem anregenden<br />

Ambiente eine Ausstellungs- und<br />

Verkaufsplattform für viele Künstler<br />

unter einem Dach.<br />

Einfach Kunst kaufen.<br />

Was wir suchen:<br />

- Kunst in allen Formen (<strong>Bilde</strong>r,<br />

Fotografie, Comic, Skulpturen,<br />

Keramik, Mode, Installationen,<br />

Multimedia)<br />

- Preise bis maximal 1.000 € (möglichst<br />

alle Preisspannen)<br />

- Kleinartikel im Preis unter 20 €<br />

Was wir bieten:<br />

- Präsentation auf über 400 m²<br />

- Präsenz Ihrer Objekte für mindestens<br />

4 Monate<br />

- Kreative Werbung und konstante<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Präsenz in einer der kaufkräftigsten<br />

Städte Deutschlands<br />

- Ladenübliche Öffnungszeiten<br />

- Faire und schnelle Abwicklung<br />

- Regelmäßige Events, die sicher<br />

Stadtgespräch werden<br />

- Versicherung Ihrer Objekte innerhalb<br />

des Kunstkaufhaus<br />

Sonstige Bedingungen:<br />

- Alle Kunstobjekte müssen ausstellbar<br />

sein, d.h. wenn nötig gerahmt,<br />

kaschiert, mit Passepartout<br />

oder Sichthülle. Bitte keine Cliprahmen.<br />

- Objekte werden in Kommission<br />

angenommen, der Künstler erhält<br />

50 % des Verkaufspreises<br />

Was Sie tun müssen:<br />

Senden Sie eine Kurzvita inkl.<br />

Kontaktadresse (möglichst eMail<br />

oder Fax)<br />

- mit Fotos Ihrer Objekte oder<br />

Arbeitsproben<br />

- mit Beschreibung, Preisen und<br />

Anzahl der Objekte, die Sie liefern<br />

möchten<br />

- per Mail: anmeldung@<br />

kunstkaufhausmuenchen.de<br />

- oder per Post:<br />

Kunstkaufhaus München e.K.,<br />

Erzgießereistr. 4, 80335 München<br />

Wir freuen uns schon auf Ihre<br />

Arbeiten und werden uns mit Ihnen<br />

schnellstmöglich in Verbindung<br />

setzen, um die weiteren Formalitäten<br />

zu klären.<br />

Alle Anregungen und Ideen sind<br />

willkommen.<br />

AKTUELLE AUSSCHREIBUNGEN IM INTERNET UNTER www.bbk-bayern.de<br />

HOLZARTIG<br />

Objekte und Installationen auf dem<br />

„Hohen Boden“, eine Ausstellung<br />

zeitgenössischer Kunst – Freiraum-<br />

Projekt<br />

Unter dem Motto „ Faszination<br />

Wald – Baum – Holz“ plant der<br />

Landkreis Cham von Mai bis Oktober<br />

des Jahres <strong>2006</strong> ein Festival zu<br />

Kultur und Natur.<br />

Der Kunst- und Kulturverein<br />

Freiraum wird im Rahmen der oben<br />

genannten Veranstaltung künstlerische<br />

Aspekte rund um das vielschichtige<br />

Medium Holz zeigen.<br />

Die Exponate werden auf dem<br />

„Hohen Boden“ präsentiert, einem<br />

Speicherraum mit reizvoller Architektonik<br />

in einem historischen Gebäude<br />

der Stadt Furth, Rosenstr. 6<br />

(unter www.freiraum-furth.de sind<br />

<strong>Bilde</strong>r und Maße der Räumlichkeit<br />

einzusehen). Der Raum befindet<br />

sich im 3. Stock des Gebäudes und<br />

ist über ein breites Treppenhaus<br />

erreichbar (kein Lift); er unterliegt<br />

Witterungsschwankungen, so dass<br />

in dieser Hinsicht empfindliche<br />

Exponate für die Ausstellung weniger<br />

geeignet sind.<br />

Jeder Künstler kann sich mit maximal<br />

drei Arbeiten zur Teilnahme<br />

bewerben; gesucht werden in erster<br />

Linie Objekte, Installationen und<br />

Performances, je nach Eignung<br />

auch Fotografie und Malerei.<br />

Bitte senden Sie uns repräsentatives<br />

Bildmaterial Ihrer Arbeiten zu, bei<br />

Installationen und Performances<br />

evtl. auch Beschreibungen, Modelle,<br />

Filme etc. Anhand der Einsendungen<br />

wird eine unabhängige Jury<br />

eine Vorauswahl treffen. Sie werden<br />

danach umgehend benachrichtigt.<br />

Die Bewerber verpflichten sich, die<br />

Entscheidung der Jury anzuerkennen.<br />

Einsendungen bitte an :<br />

Liz Turba-Bernhardt,<br />

Eichenstr. 26, 93413 Cham,<br />

eMail: lachhammer @t-online.de,<br />

Tel. 09971/6670<br />

bis spätestens Donnerstag, 6.7.06<br />

Die Einlieferung der ausgewählten<br />

Arbeiten erfolgt am Samstag,<br />

den 29. Juli 06, 14 - 17 Uhr.<br />

Eröffnung der Ausstellung ist am<br />

Samstag, 16.9.06, um 17 Uhr,<br />

Dauer der Ausstellung: Sonntag,<br />

17.9. bis Sonntag, 8.10.06, am letzten<br />

Ausstellungstag Abholung der<br />

Arbeiten von 17 - 19 Uhr.<br />

Alle Arbeiten müssen gekennzeichnet<br />

sein mit Namen, Titel,<br />

Preis (oder unverkäuflich). Vom<br />

Zeitpunkt der Einlieferung an bis<br />

zum Ende der Ausstellung sind alle<br />

Arbeiten versichert. Die Kosten des<br />

Transportes trägt der Aussteller;<br />

eine Versicherung hierfür wird nicht<br />

abgeschlossen. Für die Dauer der<br />

Ausstellung können Exponate nicht<br />

entnommen werden. <strong>Im</strong> Falle eines<br />

Verkaufes behält sich der Veranstalter<br />

15 % des Verkaufspreises ein.<br />

Es wird ein Farbkatalog erstellt.<br />

Falls Sie an einer Veröffentlichung<br />

Ihrer Arbeit im Katalog interessiert<br />

sind, erheben wir um einen Unkostenbeitrag<br />

von 50 Euro.


im <strong>Bilde</strong> 2/06 21


Aktivitäten unserer Mitglieder<br />

22<br />

� AKTIVITÄTEN<br />

UNSERER MITGLIEDER<br />

WIR GRATULIEREN ...<br />

... Hans Heichele zum Magnus-<br />

Remy-Preis in Irsee<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Thomas Barnstein - Installation<br />

Objekte, Klaus von Gaffron -<br />

Fotobilder, Foyer der Obersten Baubehörde<br />

München, 15.2.-24.3.06<br />

Karin Bergdolt / Mathias Schuh<br />

„Am Weg – Abweg“, Künstlerhaus<br />

Marktoberdorf, 29.4.-7.7.06<br />

Gisela Bottesch „Kulinarisches &<br />

seine Relikte“, Haus der bayerischen<br />

Landwirtschaft Herrsching,<br />

27.4.-28.5.06<br />

~ „Das Licht“, Euro-Art-Ausstellung,<br />

Barbizon/F, 2.-14.6.06<br />

Rosa Brunner, Judith Siedersberger,<br />

Frauenmuseum Bonn<br />

(Beteiligung), 22.1.-7.5.06<br />

Harald Burger „Farbe und<br />

Struktur“, Galerie Kunstverein<br />

Ottobrunn/ München“Treffpunkt<br />

Kunst“, Ottobrunn, 14.3.-14.06<br />

Christine Colditz, Alfred Regnat,<br />

Klaus Dieckhoff, Malerei - Plastik<br />

- Grafik, Hans-Reiffenstuel-Haus,<br />

Pfarrkirchen, 18.2.-2.4.06<br />

Lucia Dellefant „personal strategy“,<br />

Stadtmuseum Hattingen,<br />

17.2.-17.4.06<br />

Konrad Dördelmann „Radierungen“,<br />

Raiffeisen-Volksbank,<br />

Neuburg/Donau, 23.6.-8.9.06<br />

Klaus von Gaffron, M+M, Dieter<br />

Rehm, D.M. Wuergert „Ilfolambdabichromatfotografien“,<br />

Städtische<br />

Galerie Rosenheim, 10.3.-16.4.06<br />

Harald Goldhahn, Beteiligung<br />

„Luzern Bucht“, Künstlerbücher,<br />

Kunstpanorama Luzern, 24.-26.3.<br />

~ Harry Hirsch-Duo, Textilmuseum<br />

Helmbrechts (Kulturfrühling),18.3.06<br />

Christine Gräper, petrmayr,<br />

Marinus Wirtl, Bernhard Jott<br />

Keller und weitere Künstler<br />

„SOG1 - Zeitgenössische Kunst in<br />

Schongau“ Ballenhaus Schongau,<br />

27.5.-5.6.06<br />

Evita Gründler „Das Wort ist Bild<br />

geworden ...“, St. Marienkirche,<br />

Hannover-Isernhagen, 10.3.-18.4.06<br />

Anja Güthoff „Wegstücke, Einblicke<br />

- Ausblicke“, Galerie der<br />

Sparkasse Schwabmünchen, ab 4.4.<br />

Bernhard Haupeltshofer,<br />

Zeichnungen, Galerie Westend,<br />

München, 22.2.-<br />

Michael Heininger „So schaut´s<br />

aus“, Cartoons, Kunstsalon Haidhausen,<br />

München, 4.-27.4.06<br />

Johanna Hoffmeister „Farbrhythmen“,<br />

Galerie U 21, Künstlerbund<br />

Heilbronn, 11.6.-2.7.06<br />

Hubert Huber „...ars...“, Kulturmodell<br />

Bräugasse, Passau, 2.-18.5.<br />

06<br />

Maja Jiranek, Silvia Jurkoweit<br />

„Kunst der Verführung“, Galerie<br />

KA20, München, 24.6 -15.9.06<br />

Rainer Kaiser „Passport - Visuelle<br />

Reisedokumente“, Zeichnung,<br />

Druckgrafik, Fotografie, Videoinstallation,<br />

Galerie im Unteren<br />

Schlösschen Kunstverein Bobingen,<br />

7.4.-7.5.06<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Werner Kapfer „Horizonte“,<br />

Malerei und Grafik, Städt. Galerie<br />

in der Harderbastei, Ingolstadt,<br />

5.3.-2.4.06<br />

Agnes Keil, Illustration und Skulptur,<br />

Stadtmuseum Memmingen,<br />

Sonderausstellung, 1.5.-9.7.06<br />

Norbert Kiening „<strong>Bilde</strong>r und<br />

Objekte“, Ateliergalerie Malzer,<br />

Adelsried, 3.-12.3.06<br />

Pit Kinzer „Art & Cuisine“, Gallery<br />

Cafe Gort/Irland, 4.4.-30.6.06<br />

Karl-Heinz Klos „Spektrum“,<br />

Malerei, Kunsthalle Kempten,<br />

24.6.-2.7.06<br />

Prof. Jürgen Knabe, Ölbilder,<br />

Zeichnungen, Aquarelle, Kulturforum<br />

Deutsche Bank, Köln, bis<br />

30.7.06<br />

Oliver Köhl „Day and Night“,<br />

Skulpturen und Zeichnungen,<br />

Kunstverein Eisenturm Mainz<br />

5.-28.5.06<br />

~ Galerie im Europahaus, Landratsamt<br />

Friedberg/Hessen, 1.-25.6.<br />

Künstlergruppe Krämer, Buchenberg,<br />

Köhl: licht BLAU turm<br />

HOCH, Installationen, Galerie im<br />

Espantorturm Isny, 30.6.-23. 7.06<br />

Wolfgang Kretzer „Bildpfade“,<br />

Produzentengalerie Passau, 14.5.-<br />

18.6.06<br />

Heribert Krotter „<strong>Im</strong> Anfang war<br />

der Punkt“, <strong>Bilde</strong>r, Bildobjekte,<br />

Druckgrafik, Kunststation St. Jakobus,<br />

Ihrlerstein, 14.7.-15.8.06<br />

Veit Lacher „Landschaft in Bewegung“<br />

(<strong>Bilde</strong>r, Kinetische Skulpturen),<br />

Kemptener Kunstkabinett,<br />

4.5.- 1.6.06<br />

~ „Gedankenzappler, Denkanstosser<br />

und andere bewegende Schaustücke“,<br />

Kinetische Skulpturen,<br />

Reliefs, Installationen, Stadtmuseum<br />

im alten Rathaus Weilheim,<br />

6.8.-27.8.06<br />

Christine Linder „neue <strong>Bilde</strong>r“,<br />

Galerie Anais, München, 10.5.-<br />

30.6.06<br />

Joerg Maxzin „fantastic shade“,<br />

Fotografie und Bildhauerei, Galeria<br />

Cervino, Augsburg, ab19.3.06<br />

Roland Mayer, 28.3.-23.4.06 Visiting<br />

Artists Program, Universität<br />

von Bakersfield/Kalifornien,<br />

ab 1.4.06 Zentrum für Kunst, St<br />

Urban/Schweiz,<br />

ab 1.5.06 Olympic 2008 Landscape<br />

Sculpture Design Contest, Beijing<br />

Monika Meinhart „Growing“,<br />

Fotografie, Galerie Kunstplus<br />

Bayreuth, 7.4.-Ende Juni 06<br />

~ Kunstfest in Marktbreit,<br />

27./28.5.06<br />

Cornelia Morsch, Historisches<br />

Badhaus, Oberhacken, Kulmbach,<br />

11.3.-26.3.06<br />

~ Kulturladen Schloss Almoshof,<br />

Nürnberg, 29.1.-26.2.06<br />

Wolfgang Mussgnug, Glas, <strong>Bilde</strong>r,<br />

Glasgalerie Köln, Frauenau, 7.-<br />

29.4.06<br />

Rita de Muynck, Inge Regnat-<br />

Ulner, Almut Wöhrle-Ruß,<br />

Malerei - Plastik - Grafik, Hans-<br />

Reiffenstuel-Haus, Pfarrkirchen,<br />

30.6.-13.8.06<br />

Despina Olbrich-Marianou,<br />

Brigitte C. Reichl, Christina Ruhland,<br />

Elena Ilina „Der Besetzte<br />

Raum“, Landratsamt München,<br />

30.3.-28.4.06<br />

Bernd Romankiewitz, Lohengrin-<br />

Klinik, Bayreuth,10.3.- 31.8.06<br />

Cornelia Sayle, Werner Wagner<br />

„Nostra delle opera di“, Galleria<br />

Gruppo Donatello, Florenz/I, 19.-<br />

30.4.06<br />

Heidrun Schimmel, Beyond<br />

Weaving, browngrotta arts, Wilton,<br />

Connecticut, USA, März <strong>2006</strong><br />

~, Art of the STITCH, Royal West<br />

English Academy, Bristol - The<br />

Hub, Sleaford - Williamson Art<br />

Gallery and Museum, Birkenhead,<br />

GB, 14.5.-19.11.06<br />

Jürgen Ferdinand Schlamp<br />

„Motiv und Befragung“, Philadelphia<br />

Athen/Griechenland, 6.-26.5.<br />

06<br />

Renate Selmayr „Fläche und<br />

Raum“, Bürgerhaus Garching,<br />

12.3.-23.4.06<br />

Bernd Wagenhäuser, Christine<br />

Gruber, Christina Jüttner, Kunstmühle<br />

Mürsbach,30.4.-18.6.06<br />

Bernd Wagenhäuser, Kunstverein<br />

Bayreuth e.V., Kunstkabinett im<br />

Alten Rathaus, 5.2.-26.3.06<br />

Stefan Wehmeier „Landstriche“,<br />

Galerie der Bay. Landesbank,<br />

München, 12.4.-25.6.06<br />

Ingrid Weiß-Roskopf „Luce all´<br />

ombra“, Pastelle, Collagen, Rathaus<br />

Vaterstetten, 2.-18.6.06<br />

Sabine Wild, Regnitzklause,<br />

Schwimmverein Bamberg, 18.2.-<br />

18.3.06<br />

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WEB - Seiten<br />

�<br />

� für Künstler und Galerien �<br />

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Programm-Module :<br />

• Selbstdarstellung<br />

• Projektbeschreibung<br />

• Werkgalerie (Überblick/Einzelbilder/Text/Video/Ton/Mail)<br />

Features (optional):<br />

- Multimedia Galerieoberfl äche<br />

- Video- Soundstream Einbindungen (auch zu Einzelbildern)<br />

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Tel: 0171-2358860, Fax: 089-20009499, osi22@gmx.de<br />

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2 Druckfilze abzugeben.<br />

Tel. 08191.3413<br />

• Radierpresse, 60 x 100 cm, mit<br />

Übersetzung, zerlegbar; Graphiker-<br />

Verein e.V., Postfach 430 101,<br />

80731 München, Tel. 089.344520<br />

• Beruf <strong>Bilde</strong>nder Künstler/in<br />

Ab 1.3. beginnen wieder die Seminare<br />

für professionelle Künstler,<br />

welche herausfinden wollen, was<br />

sie noch zu ihrem Erfolg brauchen.<br />

In diesem Seminar gehen wir ganz<br />

persönlich auf das Problem des einzelnen<br />

Teilnehmers ein. Wir suchen<br />

Lösungen und setzen diese in den<br />

Künstler-Berufstag um. Der Erfolg<br />

liegt dabei ganz in Ihrer Verantwortung<br />

und an Ihrem Willen, Ihre Situation<br />

zu verändern. Es findet ein<br />

unverbindlicher Informationsabend<br />

statt (Unkostenbeitrag € 20,00)<br />

Leitung: Sabine Mertz. Nähere Informationen<br />

unter 09174.3911


• Ihr persönlicher Auftritt im Internet,<br />

professionell gestaltet und entwickelt<br />

von Markus Eichler, Künstler,<br />

<strong>BBK</strong>-Mitglied. Näheres unter<br />

juggernart@juggernart.com<br />

• Wohnen und Arbeiten in der<br />

Maremma (Südtoskana). Münchner<br />

Objekt-Keramikerin bietet in Montemerano,<br />

dem schönsten Dorf der<br />

Maremma mit einer im Kern rein<br />

erhaltenen mittelalterlichen Struktur,<br />

sorgsam restaurierte Wohnungen<br />

für 1 bis 6 Künstler. Sie liegen<br />

an der verkehrsfreien Piazza del<br />

Castello. Open air Möglichkeiten in<br />

einem 3 km entfernten Grundstück<br />

mit Tieren, Wein, Oliven, Wasser,<br />

Ausblick und Kochplatz.<br />

Infos unter csampaiarte@web.de<br />

oder Tel. 0039.0564.6<strong>02</strong><br />

• Die Kulturwerkstatt Haus 10, ein<br />

bayerisches Künstlerhaus in Fürstenfeldbruck,<br />

bietet Seminare/<br />

Kurse im Bereich Tiefdruck, mit<br />

Schwerpunkt Farbradierung, Strichätzung,<br />

Aquatinta und Kaltnadel an.<br />

Eine komplett eingerichtete Radierwerkstatt<br />

steht den Kursteilnehmern<br />

zur Verfügung. Termine und Informationen:<br />

Stefan Wehmeier, Hauptstraße<br />

82, 82140 Olching,<br />

Tel + Fax 08142.6525799,<br />

eMail stefanwehmeier@yahoo.com<br />

• Umbrien: Steinhaus aus dem<br />

Jahr 1616, 8 Räume, für Atelier /<br />

Workshop etc. zu vermieten. Das<br />

ganze Jahr über nutzbar. Nähe<br />

Cortona/Arrezzo. Ich bin selbst<br />

Steinbildhauer und Maler, gebe<br />

auch Sommerkurse. Info: Tel.<br />

0172.4971358<br />

www.mario-samra.de<br />

kunst-mariosamra@hotmail.de<br />

• Offsetandruckpresse Steinmesse<br />

& Stollberg Fabrik.Nr. 8631 mit<br />

div. Zubehör: Länge 280 cm,<br />

Gesamtbreite (mit Kurbel) 140 cm,<br />

Drucktisch 72 x 60 cm, Höhe der<br />

Arbeitsfläche 78 cm, Gesamthöhe<br />

105 cm. Flachdruck und Hochdruck<br />

kann (zwecks seitenrichtiger Wiedergabe)<br />

im Umdruckverfahren<br />

gemacht werden, Radierung im<br />

Direktdruck.<br />

Preis nach Vereinbarung.<br />

Tel. 0911.344194<br />

• KaB-Möglichkeit: Textilkünstlerin<br />

setzt ihre Entwürfe zu Wand- und<br />

Bodenteppichen um. Traditionelle<br />

Gobelin-Weberei, modernes Handtuft-Verfahren<br />

und mehr. Auch in<br />

extrem großen Formaten (z.B. 5 m<br />

mal x). Textilien vereinen Bild und<br />

Akustikverbesserung und berühren<br />

uns durch ihre Materialqualität<br />

tiefer als <strong>Bilde</strong>r. Ich helfe Ihnen<br />

mit meiner Erfahrung gern, diese<br />

Möglichkeit für Ihre Aufträge und<br />

Ausschreibungsbeteiligungen zu<br />

nutzen.<br />

Ulrike Yaani Buergel-Goodwin,<br />

Josef-Adler-Str. 6,<br />

93049 Regensburg,<br />

Tel. 0941-270520, Fax -270510,<br />

eMail ulrike@buergel-goodwin.de<br />

• Gemeinschaft Internationaler<br />

Künstlerinnen (Raquel Hofer,<br />

Despina Olbrich-Marianou, Rosa<br />

Quint, Brigitte C. Reichl, Angelika<br />

Schulte), Luisenstr. 68,<br />

80798 München. Sie suchen einen<br />

Showroom, planen eine Wochenend-Präsentation<br />

Ihrer Arbeiten,<br />

wollen eine Performance zeigen,<br />

eine Lesung oder andere Kunstevents<br />

veranstalten? Die Gemeinschaft<br />

Internationaler Künstlerinnen<br />

stellt ihre Räume in guter Lage, mit<br />

großem Schaufenster zu günstigen<br />

Mietpreisen auch kurzfristig und<br />

kurzzeitig zur Verfügung. Setzen<br />

Sie sich mit uns in Verbindung:<br />

089.2722517 oder 089.938881oder<br />

0172.8151309<br />

• Das Gästehaus in den Weinbergen:<br />

Ferien und Kultur in der<br />

Natur<br />

Kunst schaffen im sonnigen<br />

Weinberg, konzentrierte Arbeit<br />

- Erholung in der Natur. Wir sind<br />

eine junge Familie und betreiben<br />

ein Gästehaus in den Weinbergen<br />

Naumburgs mit Blick über das<br />

herrliche Saaletal. Das historische<br />

Zentrum Naumburgs mit Dom und<br />

mittelalterlichem Stadtkern ist zu<br />

Fuß aber auch mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln schnell und gut<br />

erreichbar. Als Kunstliebhaber<br />

legen wir besonderen Wert darauf,<br />

Künstlern optimale Voraussetzungen<br />

für eine intensive Arbeit kombiniert<br />

mit der nötigen Erholung in<br />

der Natur, zu bieten. Unsere Gäste<br />

übernachten am sonnigen Südhang,<br />

direkt neben der klaren Weinbergsquelle.<br />

Das Gästehaus bietet<br />

Platz für 40 Personen (14 bis 18 €<br />

pro Person). Nach Absprache sind<br />

Übernachtungen mit Frühstück,<br />

Vollverpflegung bis hin zum deftigen<br />

Essen am Lagerfeuer möglich.<br />

Zur Selbstverpflegung steht eine<br />

Küche bereit. Weinverkostungen<br />

heimischer Saale-Unstrut-Weine<br />

und Tagesausflüge zu den Schlössern,<br />

Burgen und Kirchen der<br />

Umgebung werden auf Wunsch<br />

organisiert. Ein schöner Platz auf<br />

dieser Welt, um künstlerische<br />

Arbeit, Inspiration und Lebensfreude<br />

zu verbinden! Wir erwarten<br />

sie mit Freude an der Saale hellem<br />

Strande.<br />

Dörte Maria Zedler und Jan Werner<br />

Weinberge 1, 06618 Naumburg,<br />

Tel 03445-230908, Fax 773345<br />

steinmeister-weinberg@web.de<br />

Übrigens: <strong>Im</strong> Mai wurde hier das<br />

Max-Klinger-Haus, die letzte<br />

authentische Wirkungsstätte des<br />

Künstlers, eröffnet.<br />

Kleinanzeigen sind kostenlos, sofern<br />

sie irgendwie mit Kunst oder KünstlerInnen<br />

zu tun haben.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Kleinanzeigen<br />

23


Ausstellungskalender / <strong>Im</strong>pressum<br />

24<br />

AUSSTELLUNGSKALENDER<br />

Von den <strong>BBK</strong>s oder mit deren Unterstützung veranstaltete<br />

Ausstellungen: Juni bis September <strong>2006</strong><br />

� <strong>BBK</strong> MÜNCHEN UND OBERBAYERN<br />

••• München, GALERIE DER KÜNSTLER,<br />

Maximilianstr. 42, Vernissage immer einen Tag<br />

vor Ausstellungsbeginn 18–21<br />

geöffnet Di–So 11–18 (Feiertage geschlossen)<br />

14.06. – 07.07. Die Revolutionen der Welt<br />

Eröffnung: 13. Juni <strong>2006</strong><br />

22.07. – 28.08. Skulpturale Handlungen<br />

Eröffnung: 21. Juli <strong>2006</strong><br />

� <strong>BBK</strong> NIEDERBAYERN<br />

••• Passau, Kulturmodell Bräugasse 9,<br />

94032 Passau, Tel. 0851.36 311,<br />

www.kulturmodell.de, geöffnet Di–So 15–17<br />

26.05. – 18.06. <strong>BBK</strong> Niederbayern – Aus<br />

tauschprogramm mit Martha<br />

Street Studio/Manitoba Print-<br />

maker Association in Winnipeg<br />

– William Pura „Landschaf-<br />

ten, Götter und Tiere”<br />

23.06. – 16.07. Künstler der Artothek<br />

••• Passau, CommuniGate,<br />

Dr. Ernst Derra Str. 2, geöffnet 10–15 Uhr<br />

Tel. 0851.95120<br />

01.01. – 31.12. DRUCKKUNST 2005<br />

Arbeiten aus der Druck-<br />

werkstatt<br />

••• Landshut, Regierung von Niederbayern,<br />

geöffnet Mo–Do 7.30–16.25, Fr 7.30–13<br />

01.01. – 30.06. Kunst in der Regierung<br />

Petronilla E. Hohenwarter<br />

20 Jahre <strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

www.bbk-bayern.de/ndb/jahresausstellung<br />

••• Dingolfing, Bruckstadel, Tel. 08731<br />

327100, www.dingolfing.de, tägl. 14–18 Uhr<br />

20.5. – 18.6. Eröffnung 19.05., 19 Uhr<br />

••• Eggenfelden, SchlossÖkonomie Gern Tel.<br />

08721 7080, www.eggenfelden.de<br />

Di–Fr 10–12/15–18, Sa/So 13–18 Uhr<br />

9.07. – 30.7. Eröffnung 8.07., 19 Uhr<br />

� <strong>BBK</strong> NIEDERBAYERN/OBERPFALZ<br />

••• Hemau, Landkreis Regensburg<br />

24.06. – 30.07. „Der Bunker“, Internationales<br />

Symposium, Installationen<br />

� <strong>BBK</strong> OBB. NORD UND INGOLSTADT<br />

••• Ingolstadt, Städt. Galerie in der Harderbastei<br />

Oberer Graben 55, geöffnet Do–So 11–18 Uhr<br />

13.05. – 18.06. Die Malerfamilie Schölß<br />

Vernissage Sa, 13.05., 18 Uhr<br />

••• Ingolstadt, Kunstwerk im Klenzepark<br />

26.06. – 23.07. Kunst ohne Grenzen<br />

Künstler aus 8 Partnerstädten<br />

Ingolstadts - Workshop und<br />

Ausstellung, Finnisage 23.07.<br />

� <strong>BBK</strong> OBERFRANKEN<br />

••• Bamberg,<br />

Stadtgalerie Villa Dessauer, Hainstr. 4a, Bamberg,<br />

geöffnet Di–Do 10–16 Uhr, Fr–So 12–18 Uhr<br />

30.06. – 30.07. Fluss ohne Ufer<br />

15.07. Sommerfest im Garten der<br />

Stadtgalerie<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

� <strong>BBK</strong> NÜRNBERG<br />

••• Nürnberg, Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93,<br />

U-Bahn Hbf, www.kunsthaus-nuernberg.de,<br />

geöffnet Di–So 13–18 Uhr<br />

Eintritt: Euro 2,-/ ermäßigt Euro 1,-<br />

www.nuernberg.bbk-bayern.de<br />

19.05. – 09.07. „Die Schönheit als Chance“<br />

Positionen und Tendenzen<br />

<strong>2006</strong> (Kooperation ANK,<br />

ADG, L.f.m.K. K4),<br />

••• Neustadt a.d. Aisch „Galerie in der Sparkasse“,<br />

Sparkassenplatz 1, geöffnet Mo – Fr<br />

8.15 – 12.30 /14 – 16.30 (Mo + Fr – 18 Uhr)<br />

01.05 – 30.06. Holger Lehfeld und<br />

Richard Pinkert<br />

� <strong>BBK</strong> SCHWABEN NORD UND<br />

AUGSBURG<br />

••• Augsburg, Galerie im <strong>BBK</strong>-Kulturforum<br />

abraxas, Sommestr. 30<br />

25.06. – 23.07. Alexander Jaschke<br />

Malen – Sägen – Kochen<br />

Vernissage: So, 25.06., 11 Uhr<br />

••• Augsburg, Galerie der Kreissparkasse<br />

12.07. – 22.09. 15. Großer Schwäbischer<br />

Kunstpreis der Kreissparkasse<br />

Augsburg<br />

� <strong>BBK</strong> SCHWABEN-SÜD<br />

••• Kempten, Kunsthalle, Memminger Str. 5<br />

geöffnet Di–Fr 15–18, Sa/So 14–18 Uhr<br />

24.06. – <strong>02</strong>.07. SPEKTRUM<br />

Malerei von Karl Heinz Klos<br />

••• Kempten, Residenz – Hofgartensaal<br />

täglich 10-18 Uhr<br />

12.08. – 10.09. 57. Kunstaustellung im Rahmen<br />

der Allgäuer Festwoche<br />

� <strong>BBK</strong> UNTERFRANKEN<br />

••• Würzburg, <strong>BBK</strong>-Galerie im Kulturspeicher<br />

geöffnet Mi 11–18, Do–Sa 13–20, So 11–18<br />

31.05. – 25.06. „Psychose“, Frühjahrsausstellung<br />

des <strong>BBK</strong><br />

•••Würzburg, Künstlerhaus im Kulturspeicher<br />

geöffnet Mi/Do 9–18, Fr 14–18 Uhr<br />

21.06. – 12.07. Const. Hochmuth-Simonetti<br />

IMPRESSUM<br />

Heft 2/<strong>2006</strong>, 24. Jahrgang<br />

Herausgeber:<br />

<strong>BBK</strong> Landesverband <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

Klaus von Gaffron, Isabellastr. 49, 80796 München<br />

Tel. 089 - 272 15 79, Fax 089 - 271 52 13<br />

www.bbk-bayern.de, eMail: gaffron@bbk-bayern.de<br />

»im <strong>Bilde</strong>« ist die Zeitschrift des Berufsverbandes<br />

<strong>Bilde</strong>nder Künstler Landesverband <strong>Bayern</strong><br />

mit seinen 9 Regionalverbänden:<br />

<strong>BBK</strong> München und Oberbayern<br />

Klaus von Gaffron, Tel. 089 - 272 15 79<br />

Maximilianstr. 42, 80538 München,<br />

GALERIE DER KÜNSTLER Tel. 089 - 220 463<br />

Büro 089 - 2199 600, Fax 089 - 21 99 60 50<br />

www.bbk-muc-obb.de<br />

www.muenchen-oberbayern.bbk-bayern.de<br />

eMail: bbk.muenchen.obb@t-online.de<br />

<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

Hubert Huber, Ringstr. 1, 94081 Fürstenzell,<br />

www.niederbayern.bbk-bayern.de<br />

eMail: niederbayern@bbk-bayern.de<br />

Tel. 085<strong>02</strong> - 82 50, Fax 085<strong>02</strong> - 82 00<br />

<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />

Ludwig Bäuml, Ludwigstr. 6, 93047 Regensburg<br />

Tel. 0941 - 53 228<br />

www.kunst-in-ostbayern.de<br />

www.niederbayern-oberpfalz.bbk-bayern.de<br />

eMail: niederbayern-oberpfalz@bbk-bayern.de<br />

<strong>BBK</strong> Nürnberg und Mittelfranken<br />

Richard Pinkert,<br />

Eichendorffstr. 13, 91161 Hilpoltstein,<br />

Tel. 09174 - 3911, Fax 09174 - 3216<br />

www.nuernberg.bbk-bayern.de<br />

eMail: nuernberg@bbk-bayern.de<br />

<strong>BBK</strong> Oberbayern Nord und Ingolstadt<br />

Elizabeth Steinhauser, Tel. 09145 - 7170<br />

Hanni Goldhardt Tel. 08458 - 34 26 01<br />

Harderbastei, Oberer Graben 55, 85049 Ingolstadt<br />

Tel. + Fax 0841 - 931 27 54<br />

www.oberbayern-ingolstadt.bbk-bayern.de<br />

eMail: bbk@bingo-ev.de<br />

<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />

Bernd Wagenhäuser, Hainstr. 4a, 96047 Bamberg<br />

Tel. 0951 - 208 24 88, Fax 0951 - 208 24 87<br />

www.oberfranken.bbk-bayern.de<br />

eMail: oberfranken@bbk-bayern.de<br />

bbk.ofr@bnv-bamberg.de<br />

<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />

Annemarie Helmer-Heichele, Norbert Kiening<br />

<strong>BBK</strong> Kulturforum im abraxas,<br />

Sommestr. 30, 86156 Augsburg,<br />

Tel. 0821 - 444 33 61, Fax 0821 - 444 33 63<br />

www.kunst-aus-schwaben.de<br />

eMail: schwabennord@bbk-bayern.de<br />

bbk-augsburg@t-online.de<br />

<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />

Uta Weik, Helmut Domnik,<br />

Kleiner Kornhausplatz 1, 87439 Kempten<br />

Tel. 0831 - 27 046, Fax 0831 - 51 27 046<br />

www.kunst-aus-schwaben.de<br />

eMail: schwabensued@bbk-bayern.de<br />

<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />

Thomas Reuter<br />

<strong>BBK</strong> Galerie im Kulturspeicher, Veitshöchheimer Str. 5<br />

97080 Würzburg, Tel. 0931 - 50 612<br />

www.bbk-unterfranken.de<br />

eMail: unterfranken@bbk-bayern.de<br />

Redaktion: Klaus von Gaffron, Hubert Huber,<br />

Pit Kinzer, Gertraud Küchle-Braun<br />

Herstellung: Pit Kinzer, Ottobeurer Str. 1,<br />

87733 Markt Rettenbach, Tel. 08392 - 9 33 63,<br />

Fax nur noch nach telefonischer Voranmeldung!!<br />

www.pitkinzer.de, eMail: imbilde@pitkinzer.de<br />

Druck + Versand: Druckhaus Kastner, Wolnzach<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge sind nicht<br />

als Meinungsäußerung der Redaktion anzusehen.<br />

Artikel unter Regionalverbands-Rubriken<br />

werden auf Eigenverantwortung des jeweiligen<br />

Verbandes abgedruckt.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine<br />

Gewähr. Unterlagenrücksendung nur bei<br />

mitgeliefertem Rückporto.<br />

4 Ausgaben pro Jahr, jeweils Anfang März / Juni /<br />

September / Dezember, Auflage 4000 Exemplare<br />

Einzelheft €3,50, Jahresabonnement €12,50<br />

(Anfragen zu Abonnement und Anzeigenpreisen an<br />

H.M. Neuwerth, neuwerth@bbk-bayern.de, Tel.<br />

08509 - 2566). Für <strong>BBK</strong>-Mitglieder ist der<br />

Bezugspreis im Jahresbeitrag eingeschlossen.<br />

Titelbild: Das Haus der Kunst wird zur Arena (siehe<br />

Vorwort S. 1)<br />

Redaktionsschluss für Heft 3/<strong>2006</strong>: 15.07.<strong>2006</strong>

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