Im Bilde 02/2006 - BBK-Bayern
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LIEBE LESER/INNEN<br />
Da wir momentan ein Großereignis übergestülpt<br />
bekommen haben, mit dem sich zugegebener<br />
Maßen ganz Deutschland identifiziert,<br />
stellt sich die Frage nach der Wertigkeit<br />
so einer Veranstaltung. Wieweit diese Frage<br />
beantwortet werden kann, hängt von den jeweiligen<br />
Interessen ab. Ich nehme zwei heraus,<br />
die Wirtschaft und die Kultur. Die Wirtschaft<br />
und die Dienstleistungsindustrie weiß,<br />
was sie erwartet: PROFIT.<br />
Um diesen erreichen zu können heißt das<br />
Zauberwort = Großereignis: FIFA WM <strong>2006</strong>,<br />
also Fußballweltmeisterschaft <strong>2006</strong> in<br />
Deutschland. Die deutschen Geister sind beseelt<br />
von der Vorstellung, dass Deutschland<br />
Fußballweltmeister wird, immerhin haben<br />
wir den Standortvorteil und mussten uns<br />
nicht für die Teilnahme qualifizieren, was auf<br />
einen Weltmeistertitel hinweist. Skeptiker<br />
sind verpönt, denn der Titelgewinn bedeutet<br />
noch mehr Profit. Die Politiker bedienen sich<br />
inzwischen des Fußballvokabulars, um ihre<br />
Volksnähe zu zeigen. Auch unsere Kanzlerin<br />
ist nun Fußballfachfrau. Banale Worte werden<br />
uns angeboten, die von den wirklichen<br />
Problemen ablenken. <strong>Im</strong> Grunde genommen<br />
gibt es nur ein nationales Problem - wir sind<br />
Weltmeister. Aber sind wir wirklich richtig<br />
„aufgestellt“, stimmt das „Problembewusstsein“<br />
oder müssen wir die „Spitze stärken“?<br />
Noch nie wurden soviel inhaltsleere Trainer-<br />
und Politikerinterviews gegeben wie in der<br />
letzten Zeit. Verlorene Spiele werden auf der<br />
gleichen Ebene kommentiert wie verlorene<br />
Wahlen oder wie der der Nichtlösbarkeit von<br />
gesellschaftlichen Problemen. Wir sind Fußball.<br />
Großbildschirme, Flachbildschirme, eine<br />
Vernetzung, wie wir sie uns für die Kultur<br />
wünschen würden. Deutschland und die ganze<br />
Welt im Runden vereint, auf das 22 Beine<br />
pro Spiel einzudreschen versuchen. Ein Gesamtkunstwerk.<br />
Wofür eigentlich die mühseligen<br />
Versuche von Veranstaltern und Künstlern<br />
in Kunstausstellungen, sich an die große<br />
Show anzuhängen, z.B. „Das Runde in das<br />
Eckige“? Es ist der Versuch, auch etwas von<br />
dem großen Geldtopf abzubekommen. Aber<br />
finanziert wird doch nur das Großevent. Bei<br />
den Kleinveranstaltungen zahlt der Künstler<br />
die Zeche - Transport, Einlieferung, keine<br />
Versicherung, alles wie bekannt. Aber wir<br />
haben künstlerische Zeichen gesetzt, unsere<br />
Meinung in Bild und Werk der Öffentlichkeit<br />
gezeigt. Der Künstler meldet sich zu Wort<br />
und es macht Spaß, insoweit sind diese Veranstaltungen<br />
gerechtfertigt.<br />
Zwei Positionen, die den öffentlichen Raum<br />
betreffen, finde ich in diesem Zusammenhang<br />
beachtenswert. In Nürnberg wurde von der<br />
dortigen Kulturreferentin Julia Lehner Ende<br />
April <strong>2006</strong> das Projekt einer zehnteiligen<br />
Ausstellung von „Kunst im öffentlichen<br />
Raum“ vorgestellt. Unter dem Titel „Das<br />
Große Rasenstück“ werden bis 9. Juli zwischen<br />
Bahnhof und Burg die Arbeiten zu sehen<br />
sein. Der erste Proteststurm brach bereits<br />
bei der Aufstellung des ersten Kunstobjektes<br />
von Olaf Metzel aus. Die Skulptur wird vor<br />
dem „ Schönen Brunnen“ am Hauptmarkt<br />
realisiert und verstellt durch gestapelte Stadionssitze<br />
die Sicht auf den Brunnen. So werden<br />
die erhofften 500 000 Besucher die Postkartenattraktion<br />
nicht wahrnehmen können.<br />
Eine Provokation für die Tourismusmanager,<br />
die ein eigenes Motto für das Fußballfest entwickelt<br />
haben: „Nürnberg kickt“. Dieser<br />
geistreiche Werbeslogan wurde sogar von der<br />
Stadtkasse bezahlt. Für das Kunstprojekt<br />
wurde von der Stadt kein Zuschuss gegeben.<br />
Ergebnis: Beachtlich der Entschluss, ein<br />
Kunstprojekt, das nicht die kommerziellen<br />
Kalkulationen respektiert, zu genehmigen.<br />
Aber armselig, sich aus der Finanzierung herauszuhalten<br />
und nur Dummsprüche zu finanzieren.<br />
Kunst im öffentlichen Raum, ein Reizthema<br />
für den mündigen Bürger. Aggressivität<br />
sind seine Argumente. Es gibt weitere unzählige<br />
Beispiele, nur einige hier erwähnt: Die<br />
Bronzeskulptur „Aphrodite“ von Markus<br />
Lüpertz wurde in Augsburg abgelehnt, in<br />
Chemnitz wurde die „Tassenskulptur“ verhindert,<br />
in Frankfurt wurden Skulpturen von<br />
Michael Beutler von der Straßenreinigung<br />
entsorgt usw. Aber auch der Architekturkritiker<br />
der Süddeutschen Zeitung, Gerhard<br />
Matzig, verstieg sich zu einer sehr fragwürdigen,<br />
populistisch undifferenzierten Kritik an<br />
Objekten im öffentlichen Raum.<br />
Die zweite Position betrifft München. Hier<br />
gab es bereits vor drei Jahren die Vision, ein<br />
großes Projekt im öffentlichen Raum mit einer<br />
beachtlichen Fördersumme zu realisieren:<br />
„Ortstermine“. Ohne auf Details einzugehen,<br />
kann nur fatalistisch festgestellt werden, dass<br />
dieses Projekt kläglich gescheitert ist. Seither<br />
zieren den öffentlichen Raum „innovativ“ gestaltete<br />
Löwen. Nichts wird in München zur<br />
WM <strong>2006</strong> den Blick auf eines der Postkartenmotive<br />
verstellen. Es gibt aber doch ein Projekt<br />
des Anstoßes, zumindest für die Stadtspitze.<br />
Laut Fifa-Statuten dürfen nur Namen<br />
von offiziellen Sponsoren auf den Stadien<br />
stehen. In München heißt das neue Stadion<br />
Allianz-Arena. Also müssen die unerwünschten<br />
Buchstaben für die Zeit der Weltmeisterschaft<br />
entfernt werden. Wirtschaft und Werbung<br />
haben hier das Sagen, die wissen, wo es<br />
langgeht. Das Haus der Kunst zeigt bis 30.<br />
Juli eine Ausstellung der Allianz-Arena-Architekten<br />
Herzog & de Meuron. Als Reaktion<br />
auf die ganze Problematik Werbung, Tourismus<br />
und Vermarktung gibt es nun zu dieser<br />
Ausstellung das Haus der Kunst mit neuem<br />
Namen „Allianz Arena“. Eine spektakuläre<br />
Aktion mit viel Stoff für Gespräche und Diskussionen.<br />
Es gibt also in dem großen Feld<br />
von populistischen Schnick-Schnack-Veranstaltungen<br />
zur WM <strong>2006</strong> auch einiges Nachdenkliche,<br />
aber erschreckend wenig wichtige<br />
Kulturveranstaltungen, zumindest in <strong>Bayern</strong>.<br />
Die Welt zu Gast ...........!<br />
Eines ist sicher: die Preise in den Austragungsorten<br />
werden steigen, aber der Kultur<br />
wird daraus kein PROFIT erwachsen.<br />
Klaus von Gaffron<br />
KUNST IM LANDKREIS<br />
MÜNCHEN <strong>2006</strong><br />
Kunst und Kultur sind längst nicht mehr auf<br />
die Großstadt München konzentriert. Künstler<br />
leben und arbeiten dort, wo sie für ihre<br />
schöpferische Tätigkeit gute Bedingungen<br />
vorfinden. In vielen Gemeinden unseres<br />
Landkreises haben sich deshalb bedeutende<br />
Künstler niedergelassen. Die Arbeiten der<br />
professionellen Künstler, die bei uns wohnen<br />
und wirken und sich bereits einen Namen gemacht<br />
haben, präsentiert der Kulturpolitische<br />
Arbeitskreis der CSU München-Land seit<br />
1992 in seiner Ausstellungsreihe „Kunst im<br />
Landkreis“. Nachdem in den letzten Jahren<br />
Künstler wie Dietrich Bartscht, Andreas<br />
Bindl, Hans Daucher, Lothar Fischer, Heike<br />
Pillemann, Walter Raum, Helmut Sturm und<br />
Walter Tafelmair ausgestellt wurden, haben<br />
wir für die Ausstellungsreihe „Kunst im<br />
Landkreis <strong>2006</strong>“ freischaffende professionelle<br />
Künstlerinnen und Künstler bis zum Alter<br />
von 45 Jahren durch eine öffentliche Aussschreibung<br />
eingeladen. Sie sind die Vertreter<br />
der jungen Kunst, für die es heute besonders<br />
schwer ist, sich Räume und Lorbeeren zu erobern.<br />
Eine erneut hochrangige Fachjury bürgt<br />
für die Qualität der Ausstellungsreihe. Für ihre<br />
künstlerische Beratung danken wir bei<br />
„Kunst im Landkreis <strong>2006</strong>“: Rita Baedeker,<br />
Leiterin der Kulturredaktion der Süddeutschen<br />
Zeitung für den Landkreis Gisela Hesse,<br />
Kuratorin des Kallmann Museums in Ismaning,<br />
Klaus von Gaffron, 1. Vorsitzender<br />
des Berufsverbandes <strong>Bilde</strong>nder Künstler von<br />
München und Oberbayern, Marcel Schreib,<br />
Leiter der Kulturredaktion des Münchner<br />
Merkur für den Landkreis München<br />
Ausgewählt wurden: Verena Appel aus<br />
Lochham, Elisabeth Heindl aus Hohenschäftlarn,<br />
Matthias Jähnke aus Gräfelfing,<br />
Inge Jakobsen aus Hebertshausen, Michael<br />
Lapper aus Hohenschäftlarn, Friederike<br />
Oeser aus Neubiberg, Sybille Rath aus Ottobrunn,<br />
Thomas Schmelzer aus Haar, Dali Sun<br />
aus Haar, Julia Wegat aus Ottobrunn und<br />
Caroline Weiss aus Grünwald.<br />
Die erste Station der Wanderausstellung<br />
war vom 10.1. – 28.2.<strong>2006</strong> im Landratsamt<br />
München. Das Echo bei den Besuchern und<br />
in der Presse war hervorragend. Vom 17. Mai<br />
bis zum 23. Juni wird die Ausstellung im<br />
Bürgerhaus in Pullach, Heilmannstraße 2,<br />
gezeigt. Für die finanzielle Unterstützung<br />
danken wir der Kreissparkasse München-<br />
Starnberg und dem bayerischen Staatsministerium<br />
für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kunst. Doch nicht alles kann über Sponsoring<br />
gelöst werden. Die Verantwortung für<br />
den Kulturbereich liegt deshalb zu Recht<br />
auch in den öffentlichen Händen. Wir haben<br />
unserem Landrat Heiner Janik zum wiederholten<br />
Male sehr zu danken, dass er die<br />
KünstlerInnen so herzlich in sein Haus eingeladen<br />
hat und „Kunst im Landkreis“ in vielerlei<br />
Hinsicht und all seinen Facetten unter-<br />
stützt.<br />
Ursula Kober, Vorsitzende des Kulturpolitischen<br />
Arbeitskreises der CSU München-Land<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Vorwort<br />
1
<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />
2<br />
FLUSS OHNE UFER<br />
<strong>BBK</strong> Oberfranken, Ausstellung in der Stadtgalerie Villa Dessauer, Bamberg,<br />
30. 6. - 30. 7. <strong>2006</strong>.<br />
Die Eröffnung ist am 30. Juni um 19 Uhr. Da zu dieser Zeit die Fußballweltmeisterschaft<br />
in ihren Endzügen tobt, haben wir unser großes, seltenes, exquisites, kreatives, lustiges,<br />
regensicheres (alles ohne Gewähr) Villa-Dessauer-Gartenfest verschoben. Es findet am<br />
15. Juli <strong>2006</strong> statt.<br />
Zum Titel der Ausstellung: einer hat ein Werk so getauft, eine hat in den Satzflüssen<br />
gegründelt, manche haben gehört, mehrere haben gewogen, alle haben abgestimmt.<br />
Das Paradoxon sei eine Leitlinie fürs Uferlose.<br />
Claudia Fritz<br />
Labyrinth 1-4<br />
Mischtechnik (Tusche, Farbe, Tesa, u.a.)<br />
Labyrinth<br />
Mit Tusche Hindernisse überwinden.<br />
Zufällig verlaufen und aufgeklebt.<br />
Wege suchen und zeichnen.<br />
Experimentieren und Kontraste erkennen.<br />
Chaos überkleben mit Risiko.<br />
Ebenen ordnen und Struktur kratzen.<br />
Übergänge komponieren zum Ausgang.<br />
Wolfgang Männling (Abb. oben rechts)<br />
-Riß-, -Rolling Stones-, -Kiste-<br />
3 Skulpturen aus Basalt (Dolerit)<br />
Die ‚Kiste’, ein Quader aus miteinander<br />
verblockten Steinkrusten, spielt mit dem<br />
Volumen bei geringer Masse. Der „Riß“ kümmert<br />
sich um eine Begleiterscheinung der<br />
Bildhauerei und bindet das Arbeitsgeräusch<br />
als Komposition mit ein. Und die „Rolling<br />
Stones“, in Reihe hintereinander angeordnete<br />
Steinquader, erzählen etwas über die “Choreographie<br />
der Arbeit“. Wolfgang Männling<br />
akzeptiert die vorgegebenen Strukturen seiner<br />
Steine und greift nur minimal ein. Gerade<br />
das Verborgene enthält die bildhauerische<br />
Leistung. So schließt die „Kiste“ die meiste<br />
Arbeitsenergie im nicht sichtbaren Teil ein.<br />
Beim „Riß“ wurden die Klänge des Spaltungsprozesses<br />
im Tonstudio eingefroren und<br />
als Musikstück abgemischt. Die künstlerische<br />
Arbeit an den „Rolling Stones“ besteht aus<br />
dem Schneiden der Standflächen und dem<br />
Ordnen der Steinblöcke zueinander. Der<br />
sensible Umgang mit dem Stein begreift die<br />
„Poesie des Materials“ und verführt zum<br />
Träumen.<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Renate Fukerider (Abb. oben)<br />
„Zeit und Raum“,<br />
Installation: Schuhe und Flügel<br />
Welchen Raum Zeit einnimmt ist vom individuellen<br />
Empfinden abhängig. Zeit ist nicht<br />
beeinflussbar, aber die Empfindung. Jeder<br />
Raum definiert sich aus seinen Grenzen, auch<br />
den gedanklichen. Diese gilt es von Zeit zu<br />
Zeit zu überwinden. Zeit ist, wenn überhaupt,<br />
nur schwer greifbar und in der Reflexion darstellbar.<br />
Eine größere Anzahl von „Schuhen“,<br />
gefertigt aus Gips, Wachs und organischem<br />
Material, geben durch ihre Außen- und Innenform<br />
etwas von der momentanen Befindlichkeit<br />
des Trägers preis. Die fest strukturierte<br />
Anordnung der unterschiedlichen Fußhüllen<br />
steht für Bodenhaftung, Gesetzmäßigkeit,<br />
Gleichschritt, aber durch die morbid-fragile<br />
Materialität für Gelebtes, aus dem Tritt<br />
Gekommenes und Grenzen Überschrittenes.<br />
Das Schmale, an den Wänden umlaufende<br />
objekthafte Fries aus Papier und Wachs, stellvertretend<br />
für Flügel – Flügel eine Metapher<br />
für geistige und körperliche Freiheit und<br />
Beweglichkeit, wo alles Bodenverhaftete an<br />
seine Grenzen stößt. Dualität und Polarität<br />
zugleich. Raum und Zeit verliert seine<br />
Bedeutung.<br />
Carla Schmidhuber<br />
„Der Garten des alten Chinesen“<br />
Serie von Monotypien bzw. Decalcomanien,<br />
kombiniert mit reliefartigen Oberflächen aus<br />
Farbpigmenten und verschiedenen Bindemitteln.<br />
Fremde Kulturen faszinieren mich<br />
immer wieder als Spiegelung der eigenen<br />
Wahrnehmungen, fern und doch im Innersten<br />
vertraut. Der alte Chinese stellt für mich<br />
gelebtes Leben und dessen Verinnerlichung<br />
dar. In seinem „Garten“ (dieser Begriff ist<br />
durchaus auch symbolisch zu verstehen) gibt<br />
es Vergangenes, Bewahrendes, aber auch<br />
Wachsendes und Suchendes. Die fragmentarischen<br />
Zeichen auf den <strong>Bilde</strong>rn, die spurenhaft<br />
erscheinen, lassen vielleicht einen Einblick<br />
in das Wesen der Dinge atmosphärisch und<br />
verschlüsselt erspüren.<br />
Peter Schoppel (Abb. unten)<br />
„Landschaften“<br />
Malerei, Acryl auf Maltuch<br />
„… Farbe als Ordnung der Landschaft, Landschaft<br />
als Ordnung der Farbe …“<br />
7 Arbeiten im kleinen Format, entstanden vor<br />
der Natur, es sind fränkische Landschaften,<br />
oder aus meinem Gundelsheimer Garten …<br />
und als „Gegenpol“ eine große Arbeit, ein<br />
„virtuelles Bild“, eine künstliche Landschaft…<br />
„… Schönheit ist offenbar am ergreifendsten,<br />
am deutlichsten dort, wo sie an die Grenze<br />
zum Chaos vorstößt, wo sie ihre Ordnung<br />
freiwillig aufs Spiel setzt. Schönheit ist<br />
eine schmale Gratwanderung zwischen dem<br />
Risiko zweier Abstürze: auf der einen Seite<br />
die Auflösung aller Ordnung in Chaos, auf<br />
der anderen die Erstarrung in Symmetrie und
Ordnung. Nur auf diesem gefährlichen Grat<br />
entsteht Schönheit, wird Gestalt …“ (Friedrich<br />
Cramer, „Gratwanderungen. Das Chaos<br />
der Künste und die Ordnung der Zeit“)<br />
Werner Kohn<br />
„Kunst im Fluss“<br />
Entwürfe für eine Fotoinstallation<br />
„Kunst im Fluss“ ist Teil des vom Wasserwirtschaftsamt<br />
Bamberg initiierten Projekts:<br />
„Lebensader Regnitz in der Weltkulturerbestadt<br />
Bamberg“. Fotografien sollen unter<br />
Wasser angebracht werden, flach im Fluss<br />
liegend, teilweise unter Wasser und außerhalb,<br />
an verschiedenen Orten: Fluss, Kanal,<br />
Wehr, Weiher, Graben und Hainbad. Die<br />
weltweit wohl erste Foto-Ausstellung unter<br />
Wasser soll das Wechselspiel zwischen Bild,<br />
Wasser und der städtischen Flussarchitektur<br />
thematisieren und interpretieren.<br />
Matthias Heß<br />
„Petites-Maisons“, Holz, Beton, Stahl<br />
Eine kniende Figur ist grob und doch grazil<br />
aus Teilen eines Buchenstammes montiert.<br />
Kopf und Hände fehlen. Die Beine enden in<br />
einem horizontalen Block aus Stahlbeton.<br />
Der Gestus ist flehend, tastend nach vorne<br />
gerichtet. Wäre der Körper nicht durch den<br />
Betonblock mit einem zeltförmigen Gitter<br />
aus Stahlstreben, als Gegengewicht und<br />
Stütze verbunden, würde die Figur unweigerlich<br />
kopfüber kippen. Das Stahlgestell hält<br />
zwar die fragile Balance, kann der Figur aber,<br />
metaphorisch gesprochen, keinen Schutz,<br />
keinen Halt bieten, da die Seitenwände, die<br />
Hülle fehlt. Die Verbindung, das stützende<br />
Gerüst, das kleine offene Haus hält am<br />
Leben, gleichzeitig jedoch gefangen.<br />
„Petites-Maisons“<br />
... die Wendung „ganz aus dem Häuschen<br />
sein, aufgeregt, außer sich sein“ ist beeinflusst<br />
von französischen Redensarten, die<br />
sich an den Namen Petites-Maisons eines<br />
ehemaligen Pariser Hospitals mit Irrenanstalt<br />
anschließen ...<br />
Ullrich Duttenhofer<br />
„un coup des dés“, Stahl, Spanplatten gebeizt<br />
197 Einzelelemente - Würfel - dessen Form<br />
rein geometrisch, präzise und vorgegeben<br />
ist, stehen im formalen Gegensatz zur fast<br />
willkürlichen Anhäufung zu einem hügelähnlichen<br />
Gebilde. Die Bewegung, die bei der<br />
Entstehung vorherrschend war, ist noch im<br />
statischen Anblick der fertigen Arbeit spürbar.<br />
Eingefroren fordert sie den Betrachter<br />
heraus etwas über ihre Herkunft in Erfahrung<br />
zu bringen.<br />
„un coup des dés“ - ein Würfelwurf, passiert<br />
und nicht mehr zu ändern.<br />
Dagmar Ohrndorf<br />
Bildräume 1 und 2, Acryl auf Papier<br />
Erdiges Erleben 1, Acryl auf Leinwand<br />
Drei <strong>Bilde</strong>r, bestimmt von grafisch-malerischen<br />
Linien und Flächen, beschreiben<br />
Räume. Eine Spannung zwischen Verspieltheit,<br />
Leichtigkeit, Verdichtung und Tiefe.<br />
Innen- und Außenwelt werden darin sichtbar<br />
und spürbar.<br />
Maria Söllner<br />
Nocturnes oder „…ortlos wie das Dunkel …“<br />
Bleistiftzeichnungen, Kaltnadelradierungen<br />
die Linie<br />
……<br />
zeichnen, aufzeichnen<br />
wie ein Seismograph<br />
Linie für Linie<br />
aneinanderreihen<br />
im Takt, im Rhythmus<br />
der eigenen Befindlichkeit<br />
……<br />
dichten, verdichten<br />
zum nächtlichen Schwarz<br />
die ungesäumte Fläche<br />
……<br />
wischen verwischen<br />
die Linie verschwimmt<br />
im Staccato der Zeit.<br />
Heidrun Schimmel (Abb. unten)<br />
„... an einem Faden hängend“<br />
9 Textil-Elemente, Wandinstallation<br />
Weißer Baumwollfaden, mit der Hand auf<br />
transparenten schwarzen Seidenstoff geheftet.<br />
Mich fasziniert die Gegebenheit des<br />
„…an einem Faden hängend“ im realen und<br />
übertragenen Sinne. Die Elemente sind mit<br />
Hilfe einer Nadel entlang einer Diagonalen<br />
direkt in die Wand gesteckt. Sie sind - da an<br />
einer Stelle mit einem Faden an einer Nadel<br />
befestigt - zwangsläufig permanent in langsamer<br />
Drehbewegung.<br />
„zwischen den Zeilen“<br />
32 Textil-Teile, Installation an der Wand<br />
Weißer Baumwollfaden, mit der Hand auf<br />
transparenten schwarzen Seidenstoff geheftet.<br />
Die einzelnen Teile sind mit schwarzem<br />
Papier unterlegt und mit Stahlnadeln direkt<br />
auf eine Wandplatte gesteckt. Ausgehend von<br />
dem lat. „texere“ beschäftigt mich seit Jahren<br />
die sprachliche und bildnerische Beziehung<br />
von: Textil-Text-Architektur.<br />
„... Sticken ist ein Vorgang in der Zeit, wie<br />
Schreiben mit Nadel und Faden, Ein- und<br />
Ausatmen ...“ (Barbara Hammann)<br />
Christine Gruber (Abb. oben Mitte)<br />
Verlorene <strong>Bilde</strong>r<br />
Fotografien von Dockwänden.<br />
Schiffe und Docks sind Wasser, Wetter und<br />
Erosionen ausgesetzt. Das Schiff wird im<br />
Dock wieder instand gesetzt. Die Werftarbeit<br />
muss schnell und genau sein. Übrig bleiben<br />
das leere Dock und die Spuren von Gewicht,<br />
Hitze und Arbeit. Ausprobierte Farben,<br />
gelegentlich Graffiti. Rost blüht, Farbe<br />
blättert, Kabel kringeln sich. Die Werftarbeiter<br />
hinterlassen ein Naturereignis kollektiver<br />
Abstraktionen. Monumentale <strong>Bilde</strong>r von<br />
weiten wilden Landschaften aus Eisen und<br />
Markierungen, als hätten fremde Götter eine<br />
neue Welt entworfen. Absichtslos erfüllen sie<br />
ein Kriterium, das nach Kleist Voraussetzung<br />
ist für Schönheit: entweder gar keins oder ein<br />
unendliches Bewusstsein.<br />
Tina Deininger & Gerhard Jaugstetter<br />
(Abb. oben)<br />
Fotografen<br />
Blick aus dem Fenster, Spiegelungen.<br />
Für uns sind Fenster nicht nur Gestaltungselemente.<br />
Fenster geben Einblicke und Ausblicke.<br />
Der Blick aus dem Fenster zeigt einen<br />
Ausschnitt unseres begrenzten Lebens, er<br />
öffnet Barrieren, weist uns andere Wege und<br />
Perspektiven. Wir werden aufgefordert, uns<br />
auf den Weg zu machen oder (endgültig) das<br />
Fenster zu schließen. Seine Oberfläche aus<br />
Glas kann transparent oder spiegelnd sein.<br />
Spiegelungen verdeutlichen die Vielfältigkeit<br />
unseres Seins.<br />
Christine Gruber<br />
<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06 3
<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />
4<br />
WWW.KUNSTVEREINGRAZ.DE<br />
Der KunstvereinGRAZ in Regensburg ist<br />
eine Plattform für Ausstellungen, Performances,<br />
Medienkunst, Lesungen, Parties, Konzerte,<br />
Vorträge, Tanztheater, Diskussionen, etc.<br />
<strong>Im</strong> Sommer 20<strong>02</strong> haben sich ein paar „alte<br />
Recken“ aus der Regensburger freien Kunstszene<br />
zusammengetan, die schon in den 80er<br />
und 90er Jahren die Biederkeit im hiesigen<br />
Kunstbetrieb „aufmischten“.<br />
Wolfgang Grimm, Stefan Göler und Prof.<br />
Erich Gohl (ehemals „Kunstwerk“) und Jürgen<br />
Huber (ehemals WARUM VÖGEL FLIE-<br />
GEN) holten die jungen und erfolgreichen<br />
Musiker der Pop-Band „beigeGT“ dazu und<br />
etwas später kamen noch Dr. Gerd Burger<br />
(Übersetzer) und die bekannte Autorin Barbara<br />
Krohn („Rosas Rückkehr“, demnächst im<br />
TV). Die Genres Literatur, Musik und bildende<br />
Kunst und deren Überschneidungen, das<br />
crossover, sollte die modernisierung des Kulturbegriffs<br />
in Regensburg beeinflussen. Ein<br />
urbaner Kunstort entstand. Am ersten Veranstaltungswochende<br />
kamen mehr als 1000<br />
Gäste in das ehemalige Bahngebäude im<br />
westlichen Rangierbahnhof (Ladehofstraße<br />
20). „Das ist ja hier wie in Berlin“ stand auf<br />
den ersten Seiten des Gästebuchs, was einer<br />
Seeligsprechung des Vatikan gleichkommt.<br />
Zu den Künstlern kamen noch Claudia Hess<br />
(Schule der Fantasie) und Gisela Bender (Finanzen).<br />
Von Herbst 20<strong>02</strong> bis heute fanden über 60<br />
Veranstaltungen statt, mit Gästen aus NYC,<br />
Umea (Schweden), Helsinki und Vasa (Finnland),<br />
Bydgoszcz, Poznan und Olsztyn (Polen)<br />
und aktuell mit Künstlern, Musikern und<br />
DJs aus Sarajevo (Bosnien und Herzegowina):<br />
„Unchain the EU“ (siehe nebenstehendes<br />
Bild).<br />
Einzelausstellungen unkonventioneller<br />
Künstler wie die des Hamburgers Joachim<br />
Jakob „micromegas“ (Inszenierte Fotografie),<br />
mit einem wissenschaftlichen Diavortrag von<br />
Marcus Spangenberg zu König Ludwig II.<br />
untermauert, oder die Installationen von Philip<br />
Wiegard (Berlin), von den „Risko-Boys“<br />
aus München begleitet oder die 727 Comic-<br />
Orginalzeichnungen des Österreichers Martin<br />
Hofbauer (Graz) zeigen einen offenen Kunstbegriff<br />
auf. Mehrere polnisch-deutsche<br />
Künstlersymposien wurden in Bromberg,<br />
Regensburg und im Künstlerort Kallmünz<br />
organisiert. Eine gössere Ausstellung in den<br />
Räumen der Städtischen Galerie, des KV<br />
GRAZ, in Zusammenarbeit mit Jazzclub und<br />
Filmgalerie („Maikäfer flieg“) mit polnischer<br />
Kunst von 1945 bis heute zeigte eine Bestandsaufnahme<br />
des EU-Beitrittslandes.<br />
Die Regensburger Grazer nahmen sich<br />
auch urban-ästhetischer Fragen an. „Wo ist<br />
der Brückenadler?“ thematisierte den Umgang<br />
mit Herrschaftssymbolen. Mehr als 20<br />
Künstler, meist aus dem süddeutschen Raum,<br />
machten sich daran, den sogenannten Nazi-<br />
Adler, der auf dem Neubau der Nibelungen<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
brücke über die Donau keinen Platz mehr gefunden<br />
hatte, künstlerisch zu transformieren.<br />
Die Ausstellung und die Podiumsdiskussion<br />
wurden zum Regensburger Stadtgespräch,<br />
bis in die Referate der Stadtverwaltung.<br />
Puppetmastaz (Hamburg), MTV-bekannte<br />
Rap-Puppen (schmutziger Ghetto-Kids)<br />
spielten life vor überregional angereistem<br />
Publikum. Schinderwies-Release-Party mit<br />
„Herztechnik“, Synästhesie mit „Heidimaschine“<br />
(Illmenau), Logh aus Schweden, Seaside<br />
Stars aus Weiden, Pelzig (Ingolstadt) mit<br />
deren Konzerten, aber auch Kunst-Musik-<br />
Performer, wie „Sentementol und die depressiven<br />
Metzger“ (Weiden) oder „Der Postmann<br />
und der Mann ohne Hund“, „Pomodoro<br />
Bolzano“ und das Revirement von „Delir<br />
Noir“ aus Regensburg lieferten die gewünschte<br />
Überschneidung von Bild, Text<br />
und Ton.<br />
Thematische Ausstellungen wie „Vorbild -<br />
Feindbild“ mit vielen jungen Künstlern aus<br />
<strong>Bayern</strong>, Berlin und Wien, die Fotografie-Ausstellung<br />
„Ein_Sicht Um_Sicht Aus_Sicht“<br />
mit u.a. Herman Posch (München) und Herbert<br />
Stolz (Regensburg) oder die Grafik-Design-Ausstellung<br />
„dere:05“ Deutsches Design?<br />
waren der offenen Kunstpraxis verpflichtet<br />
und konnten dies dem Regensburger<br />
Publikum vorstellen. Der Bayerische Rundfunk<br />
kürte GRAZ zum 2ten Sieger (von 370)<br />
beim bayernweiten Wettbewerb „Respekt!<br />
Kultur“.<br />
Man könnte sich zufrieden zurücklehnen,<br />
sich in der eigenen Grosszügigkeit sonnen,<br />
denn alle diese Aktivitäten zum Wohle der<br />
Stadt und der Region werden 100%ig ehrenamtlich<br />
erbracht, aber der Friede will nicht so<br />
recht einkehren. Warum? Das Umfeld, in dem<br />
die Regensburger Grazer sich abrackern, ist<br />
weiterhin konservativ-behäbig, rückwärtsge-<br />
wandt-touristisch, ja oft sogar böseignorant.<br />
Die Veranstaltungen im KV<br />
GRAZ sind meist gut besucht, es hat<br />
sich herumgesprochen im Laptoplederhosenland,<br />
aber der Kulturpolitik in Regensburg<br />
ist GRAZ wohl eher ein Dorn<br />
im Auge, nicht der Staatskanzlei in<br />
München, die schon oft geholfen hat,<br />
wenn große Not war.<br />
Das verunsichernde Potential einer<br />
zeitgemäßen Kunst, das man ja als bereicherndes<br />
Element der eigenen Lebenspraxis<br />
nehmen könnte, das man als<br />
Kreativitätspool einer Wissensgesellschaft<br />
verstehen könnte, das man als nötige<br />
Transformationsenergie begreifen<br />
dürfte, ja - die Kunst macht offenbar<br />
mehr Angst als Hoffnung - in Regensburg,<br />
das vor einem Jahr noch Kulturhauptstadt<br />
Europas 2010 werden wollte!<br />
Aber vielleicht ist das ja genau was sein<br />
soll und GRAZ wirkt doch?<br />
Gegen eine Unkostengebühr von 5,-<br />
Euro kann unsere Broschüre „1001<br />
Nacht im KunstvereinGRAZ“ bestellt<br />
werden: per Fax 0941 - 34 87 2 oder<br />
burgarena@web.de<br />
GROSSE OSTBAYERISCHE<br />
KUNSTAUSSTELLUNG <strong>2006</strong><br />
im Kunst- und Gewerbeverein Regensburg<br />
+ Stadt- und Donauraum<br />
Die traditionelle Jahresausstellung „Große<br />
Ostbayerische Kunstausstellung“, die am<br />
05. Mai <strong>2006</strong> von Schirmherrn Regierungspräsident<br />
Dr. Wolfgang Kunert eröffnet<br />
wurde, zeigt einen Querschnitt künstlerischen<br />
Schaffens ostbayerischer Künstlerinnen und<br />
Künstler unterschiedlichster Positionen und<br />
Ausdrucksmittel.<br />
Kunst- und Gewerbeverein Regensburg e.V.<br />
Ludwigstraße 6, 93047 Regensburg<br />
Dauer der Ausstellung noch bis Sonntag,<br />
04. Juni <strong>2006</strong><br />
Öffnungszeiten: Di – Fr 12.00 – 18.00 Uhr<br />
Sa, So und Feiertag 12.00 – 18.00 Uhr<br />
Die „Große Ostbayerische Kunstausstellung“<br />
wird durch ein zusätzliches „Aktionsfeld“<br />
bereichert. Auf dem ehemaligen Gelände der<br />
Fa. Ostermeier, Wurst- und Fleischwaren am<br />
Donaumarkt setzen sich Gastkünstler aus<br />
Österreich und regionale Künstler (Tanja<br />
Linzbichler, Wien, Daniela Heissl, Wien,<br />
Otto Ruhsam, Linz, Notburga Karl, Jürgen<br />
Böhm, Albert Plank, Karin Hannak, Wels,<br />
Renate Haimerl-Brosch, Peter Weidl, Angela<br />
und Arthur Summereder, Wien) mit der besonderen<br />
Situation Stadtraum im Wandel<br />
– Abbruchareal und Donauraum auseinander.<br />
Kooperationspartner:<br />
Architekturkreis Regensburg,<br />
Neuer Kunstverein Regensburg<br />
Dauer der Ausstellung bis Freitag. 30. Juni<br />
<strong>2006</strong>, einsehbar bis auf Abruf
DER BUNKER<br />
Videoarbeit „Bunkerball“<br />
von Christoph Draeger<br />
Kunst an ungewöhnlichen Orten<br />
Bunkeranlage im Stadtteil Rieb in Hemau,<br />
Landkreis Regensburg<br />
Die 780 qm große Bunkeranlage, die 1958<br />
erbaut und bis 1990 militärisch genutzt<br />
wurde, war eine von 32 Exemplaren in Westdeutschland,<br />
die ein Informationsnetz tief<br />
unter der Erde bildeten.<br />
Die Künstler Carlos de Apreu, München;<br />
L. Wigg Bäuml, Kallmünz; Klaus Caspers,<br />
Regensburg; Christoph Draeger, USA/London;<br />
Reynold Reynolds, USA/Berlin; Christian<br />
Schnurer, München stellen eine Korrespondenz<br />
zwischen Bunker und Außenraum<br />
her. In mehrteiligen Arbeiten soll ein Kontext<br />
zwischen Bunker, in dem man optisch und<br />
akustisch vollkommen von der Außenwelt<br />
abgeschnitten ist, und öffentlichem Raum in<br />
einen konzeptionellen Zusammenhang gebracht<br />
und neue Raumdefinitionen hergestellt<br />
werden.<br />
Die entstanden Installationen in der Bunkeranlage,<br />
die Diskussionsbeiträge, historischen<br />
Hintergründe usw. werden in Form von<br />
Textbeiträgen, Statements, Ideenentwürfen,<br />
Skizzen in einer begleitenden Ausstellung im<br />
Zehentstadel in Hemau dokumentiert.<br />
Bunkerbetrieb 24. Juni – 30. Juli <strong>2006</strong><br />
Bunker-Eröffnung: Sa. 24. Juni, 15.30 Uhr<br />
Staatsminister Dr. Thomas Goppel<br />
Fa. Holzbau Semmler, Stadtteil Rieb/Hemau<br />
Öffnungszeiten: Di./Do. vormittags auf<br />
Anmeldung, Tel. 09491 - 94 11 10<br />
Sa. – So. 11.00 – 18.00 Uhr<br />
Eröffnung Ausstellung: Fr. 23. Juni, 20 Uhr<br />
Zehentstadel Hemau, Propsteigaßl 4,<br />
93155 Hemau<br />
Öffnungszeiten: Sa./So. 14 – 17 Uhr<br />
Di. – Fr. zu den Geschäftszeiten<br />
Kunst in der Regierung der Oberpfalz<br />
„ANNEGRET HOCH<br />
– AUFLÖSUNG DES<br />
ORNAMENTS<br />
Zeichen und Rhythmen, Mäander und Linien<br />
setzt die Malerin Annegret Hoch mit klaren,<br />
leuchtenden Ei-Tempera- und Acrylfarben auf<br />
ihre Tapetenbilder, Figuration und Abstraktion<br />
manifestieren sich in ihren Tafelbildern.<br />
Mit <strong>Bilde</strong>rn von der Rolle, auf die Rückseite<br />
von Tapetenbahnen gemalt, Tapezierungen<br />
und Leinwänden zeigt Annegret Hoch in<br />
den Ausstellungsräumen der Regierung der<br />
Oberpfalz einen Ausschnitt aus ihrer gegenwärtigen<br />
Arbeit. Annegret Hoch rollt uns ihre<br />
Tapetenbahnen entgegen und verlässt damit<br />
das Tafelbild in Richtung Installation. Die<br />
an die Wand gehängten Tapetenrollen laufen<br />
über den Boden weiter, bleiben am Ende<br />
eingerollt und beziehen in diese Bewegung<br />
den Betrachter ein. Das jederzeit mögliche<br />
Zurückrollen des widerspenstigen, festen<br />
Papieres und damit des Verschwindens der<br />
<strong>Bilde</strong>r in der Rolle schwebt im Raum und<br />
erzeugt eine ganz eigene Spannung. Mit<br />
Tapezierungen einzelner bemalter Bahnen<br />
verändert Annegret Hoch den hier Ein- und<br />
Ausgehenden den vertrauten Raum und vermitteln<br />
eine andere, eine neue Wahrnehmung<br />
des Gebäudes. (Dies bestätigte ausdrücklich<br />
auch Dr. Kunert, der damit auch die postiven<br />
Reaktionen seiner Mitarbeiter widergab<br />
– Anm. d. Verf.).<br />
Für ihre Rollenbilder bemalt Annegret Hoch<br />
die Rückseiten von mit Mustern bedruckten<br />
Tapeten aus den 70er Jahren und gibt ihnen<br />
so eine individuelle Markierung. Der eigentliche<br />
Dekor der Tapeten ist in der Installation<br />
nur auf einen Ausschnitt begrenzt an der<br />
Außenseite der Rollen sichtbar: Blumenmuster,<br />
geometrische Formen der 1970er Jahre<br />
und Muster im Barockstil liegen zufällig<br />
vor. Auf diese vorgegebenen, deutlichen<br />
Prägungen, die auch teilweise als Struktur<br />
im Papier tast- und fühlbar sind, reagiert die<br />
Malerin, indem sie sich in ihrer Arbeit auf der<br />
Rückseite der Bahnen mit der malerischen<br />
Auflösung dieser ornamentalen Strukturen<br />
beschäftigt. Sie interpretiert das Vorgefundene<br />
in Setzungen von farblicher und struktureller<br />
Harmonie.<br />
In ihren neueren Arbeiten löst sich Annegret<br />
Hoch mit den malerischen Interpretationen<br />
der Ornamente vom Rollenbild und bringt<br />
sie mit Ei-Temperafarben auf Nessel. Die<br />
Auflösung des Ornaments wandert von der<br />
<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />
Rückseite der Tapetenbahn auf die Leinwand,<br />
ganz der klassischen Auffassung von Malerei<br />
verpflichtet. Auf Tafelbildern sind Versatzstücke<br />
zu sehen, die vom Betrachter wiederum<br />
als Ornament weitergedacht werden können.“<br />
Weiter beschreibt die Laudatorin zwei direkt<br />
auf die Wand gemalte „Tapezierungen“,<br />
die - so der Regierungspräsident in seinem<br />
Vorwort im kleinen, feinen Katalog – nach<br />
Ausstellungsende im Gegensatz zu den anderen<br />
Arbeiten „nur zum Preis der Zerstörung“<br />
zu haben seien. Und in der Tat – gerade diese<br />
beiden „Tapeten“ prägen den Eingangsbereich<br />
des Regierungsgebäude auf eine heitere<br />
und liebenswürdige Weise. Sie bringen nicht<br />
nur Farbe hinein, sondern verändern die<br />
strenge, nüchterne Architektur durch ihre<br />
lebensfrohe Wirkung.<br />
Hier noch kurz der künstlerische Werdegang<br />
von Annegret Hoch:<br />
Geboren 1969 in Cham/Oberpfalz, aufgewachsen<br />
in Furth im Wald, 1992 Auslandsaufenthalt<br />
an der „Ecole des Beaux Arts“,<br />
Clermont-Ferrand, Frankreich, 1993 – 1999<br />
Studium der Malerei an der Akademie der<br />
<strong>Bilde</strong>nden Künste München, Meisterschülerin<br />
bei Prof. Jerry Zeniuk, 1996 Auslandsaufenthalt<br />
an der „Accademia di Brera“,<br />
Mailand, Italien, 2000 Diplom, <strong>Im</strong>matrikulation<br />
am Chelsea College of Art and Design,<br />
London, 2001 „Master of Arts“, 2003 Aufenthalt<br />
am „Virginia Center for the Creative<br />
Arts“, USA.<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
5
<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />
6<br />
KURZMELDUNGEN<br />
- „Kontrast“ wie er prägnanter nicht sein<br />
könnte. Zwischen dem Maler Peter Stein mit<br />
hochkultivierten, opulenten Zeichnungen und<br />
Pastellen und dem Bildhauer Joachim Koch,<br />
dessen Eisenarbeiten sich in einer minimalistischen<br />
Strenge manifestieren. <strong>BBK</strong>-Galerie<br />
im Kulturspeicher Würzburg, 3.2.-26.2.06.<br />
- Lucian Freud, der Maler schonungslos einsamer<br />
Männer (mit Ratte zum Spielen) und<br />
Frauen. Francis Bacon, sein Freund und Maler<br />
vom Mensch, das Thema destruktiv auf<br />
die Spitze getrieben. In einem Dia-Vortrag<br />
am 9.3.06 wurden sie von Dr. Eva Suzanne<br />
Bayer auf ihre verletzliche Körperlichkeit befühlt.<br />
<strong>BBK</strong>-Galerie im Kulturspeicher Würzburg.<br />
- Non Stop, im Programm der langen Nacht<br />
von Museen und Galerien. So geschehen im<br />
Kulturspeicher Würzburg. 24.3.06, an diesem<br />
Abend demonstrierte im Künstlerhaus das<br />
bewährte schwarze Finger-Team Winfried<br />
Henkel, Lithografie, Hermann Oberhofer,<br />
Hochdruck, Kristin Finsterbusch, Radierung.<br />
- Denken an Denklerblock, in Fotografien<br />
und Texten. Zielort, ein Wohnblock in der<br />
Zellerau Würzburg. Anvisiert von der Kommunikationsdesignerin<br />
Renate Weingärtner.<br />
Künstlerhaus vom 4.4.-27.4.06<br />
- Elsbeth und Ronald haben jetzt geheiratet<br />
und heißen beide Johnson. Der <strong>BBK</strong>/Ufr applaudiert<br />
und gratuliert geschlossen.<br />
- Die Galerieleiterin des <strong>BBK</strong>/Ufr, Margot<br />
Garutti, beging ihren runden 60er Geburtstag<br />
am 24.2.06. Der <strong>BBK</strong>/Ufr applaudiert und<br />
gratuliert geschlossen.<br />
- Kultur-Schul- und Sportreferat - Referat 3,<br />
der Stadt Würzburg. Beim Grafen Eckart 1,<br />
97070 Würzburg.<br />
Das neue Aussehen: noch bis 31.8.06, Reiner<br />
Hartenstein Kultur-, Schul- und Sportreferent.<br />
Ab 1.9.06 neuer Kultur-Schul-und Sportreferent<br />
Muchtar Al-Ghusain.<br />
Referat 3, 1. Fachbereich Kultur: Fachbereichsleiter,<br />
Johannes Engels Kulturmanager<br />
der Stadt Würzburg.<br />
2. Fachbereich Schule: Leiter Heinz Benkert.<br />
3. Fachbereich Sport: Leiter Jens Röder. Dem<br />
Referat 3 zugeordnet, Museum im Kulturspeicher:<br />
Leitung Dr. Marlene Lauter.<br />
Stadtarchiv: Leitung Dr. Ulrich Wagner.<br />
Stadtbücherei: Leitung Dr. Hannelore Vogt<br />
- Liebe Kollegen, die Informationen über<br />
Privatausstellungen sind springflutartig angewachsen.<br />
Das ist natürlich eine prima Sache,<br />
wenn eine rege Kunst-Guerilla, Sparkassenräume,<br />
Vinotheken, Hospitäler, Kleingalerien,<br />
aufgelassene Kirchen und Märkte und<br />
vieles mehr okkupiert. Nun in dieser Spalte<br />
Kurzmeldungen kann das leider nicht mehr<br />
berücksichtigt werden. Zur Veröffentlichung<br />
sei dafür auf den hinteren Seiten von „im <strong>Bilde</strong>“<br />
die Spalten „Aktivitäten unserer Mitglieder“<br />
empfohlen.<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Georg Ruedinger<br />
KRAFTKERN UND<br />
KRAFTPAKET<br />
Malereien und Skulpturen, <strong>BBK</strong>-Galerie,<br />
3.3.-26.3.06<br />
An den Wänden neue Malereien von Helmut<br />
Booz. Auf dem Boden Skulpturen von Ursula<br />
Kensy. Schlicht, reduziert entworfene Skulptur<br />
steht in ihrer kraftvollen Askese im Kontrast<br />
zu den temperamentvoll überbordenden<br />
Bildwelten. Diese Bildwelten sind in der<br />
Regel in einer Schwebe gehalten zwischen<br />
Abstraktion, einem umfangreichen Formenkanon<br />
und sparsam eingesetzter Gegenständlichkeit.<br />
Bis auf die Serie Portraitstudien<br />
2001-<strong>2006</strong>. Dem Gegenständlichen und<br />
der Ähnlichkeit verpflichtet, handelt es sich<br />
hierbei um eine duftig leichte Malweise, wie<br />
sie nur aus den gut beherrschten Mitteln entstehen<br />
kann. Die Malerei von Helmut Booz<br />
schaut man gerne an. Sie hat sowas Einladendes.<br />
Nicht zuletzt Organisches, fast möchte<br />
man meinen, die Formen atmen in ihrer Körperlichkeit.<br />
Als typisches „Booz-Element“<br />
könnte man eine mit dem Pinsel umrissene<br />
Form bezeichnen, die dann gefüllt wird mit<br />
Pinselschlägen und fragmentarischer Zeichnung.<br />
Diese Elemente wirken häufig als die<br />
Bausteine der <strong>Bilde</strong>r. Dazu kommt noch bei<br />
der Komposition ein starker innerer Zusammenhang,<br />
sozusagen ein Kraftkern und eine<br />
angenehme und sichere Pinselführung. In den<br />
neueren <strong>Bilde</strong>rn werden die Kontraste durch<br />
Aufladen mit Licht, weicher. Es kommt zu<br />
mehr Verschmelzen der Formen und Partien.<br />
3 Pommeranzen aus Buchenholz, richtige<br />
Kraftpakete, leiten den Blick zu den Arbeiten<br />
von Ursula Kensy. Körperschmeichelnd<br />
eingemuldet, laden sie zum Draufsitzen ein.<br />
Nur sollte man hier schon fragen, ob man<br />
das darf. Dazu gesellt sich noch ein filigraner<br />
Bootskörper. Wegen seiner Beschaffenheit<br />
aus den Materialien, Papier, Bambus, Zwiebelschalen,<br />
ist er für eine Main-Wassertour<br />
denkbar ungeeignet und daher um so mehr<br />
Kunst. Vervollständigt wird Kensys Beitrag<br />
noch durch „Rondos“ aus Sandstein und<br />
floral wirkende Kleinbronzen.<br />
Georg Ruedinger<br />
GEGEN DIE ZWÄNGE<br />
„Wenn Künstler sammeln ...“<br />
8.3.-30.3.06, Künstlerhaus<br />
Die Zeiten, in denen der Ordnungshüter<br />
nach künstlerischen Aktionen schon mal<br />
den Notizblock zückte, Strafzettel verteilt<br />
wurden und überhaupt fröhliche Kulturanarchie<br />
angesagt war, sind lange vorbei. Der<br />
Künstler-Bürgerschreck ist heute auf 60 plus<br />
und die „zornigen jungen Männer“, sind<br />
heute nur noch jung. Sei`s drum, Zwänge<br />
sind da und manche Künstler sind dagegen.<br />
So kam es in unserem Künstlerhaus zu einer<br />
Ausstellung der besonderen Art mit Affront<br />
gegen steif feierliche und hochernste Art.<br />
Zuflucht für Kunstwerke, Anti-Kunstwerke<br />
und Kunst-Schmunzelwerke. Fazit: originell,<br />
kreativ, ausgefallen, skurril, trotzig, selten.<br />
Kein einziges der Exponate schrie „Bitte kauf<br />
mich!“ Dafür erzählten sie leidenschaftlich<br />
Geschichten. Da gab es die Schwarzwälder<br />
„Vögeluhr“, erotisiert von Mechanikus<br />
Magnus Kuhn. Der Steinkasten mit beleuchteten<br />
Gucklöchern von Tilmar Hornung. Das<br />
Baumsamen-Stachelobjekt von Hanna Böhl.<br />
Von Margret Hirschmiller-Reinhard den<br />
Restfarben-Nachlass. Constanze Hochmuth-<br />
Simonettis alte Plakate erzählen von Würzburgs<br />
gewaltigem Durst auf´s „Bogsbeudele“.<br />
Mit morbidem Touch, getrocknete Frösche,<br />
Schlangen, Fledermäuse nebst Schädeln, im<br />
Schamanenbaum von Edwin Kaiser. Starke<br />
Medizin von Ronald Johnson in seinen afrikanischen<br />
Kultmasken. Hermann Oberhofer,<br />
ein Sammler von Pinseln, verschlissen auf<br />
dem Schlachtfeld bekämpfter Quadratmeter.<br />
Das Kuba-Objekt von Georg Ruedinger<br />
erinnert an Zeiten als man noch unbeschwert<br />
Rauchen durfte. Was Burkhard Schürmann<br />
zeigte, war ein Hammer. Nein, es waren viele<br />
Hämmer. Schließlich präsentierte Susanne<br />
Streit die vom letzten Pirschgang erlegten<br />
Affen-und Johannisbrotschoten.<br />
Georg Ruedinger<br />
Internetadresse: www.bbk-unterfranken.de
DU BOIS.<br />
Fünf Neue erzählen vom Holz<br />
Dabei kam in der <strong>BBK</strong>-Galerie vom 31.3. bis<br />
23.4.06 eine ganze Menge heraus. An Themen,<br />
Farben, Formen, Gestaltung und Einfällen.<br />
Sozusagen Kreativ-Brainstorming im<br />
Fünfer-Block. Da wäre Michael Bauer, auf<br />
dessen Bildhauerarbeiten 5 K`s passen. Konkav-Konvex-<br />
Kastanie-Kuhle-Kettensäge.<br />
Damit ist schon fast alles über Form, Holzart<br />
und Werkzeug gesagt. Er haut also frei Hand<br />
mit nur der Kettensäge weg, was weg muss.<br />
So wächst innen, außen, Höhe und Tiefe. Die<br />
langen Holzobjekte liegen wie überdimensionale<br />
Schöpfkellen satt am Boden. Sein Nachbar<br />
in der Ausstellung ist auch ein Bildhauer,<br />
Michael Heide. Der stellt aus Kiefernholz,<br />
dem er eine glatte, samtige Oberfläche verpasst,<br />
„Dialoge“ her. Das will heißen organische<br />
Form wie z.B. ein Knochen, in der Auseinandersetzung<br />
mit anorganischer Form, wie<br />
z.B. ein Kubus. Das Ganze steht als Säule,<br />
verwachsen mit seinem Sockel wie die<br />
Schnecke mit ihrem Haus. Sophie Brandes<br />
baut Holzobjekte zusammen. Mal ziemlich<br />
naturbelassen wie bei gesammeltem Strandgut,<br />
im Kastenrahmen zur Komposition gefügt.<br />
<strong>Im</strong> anderen Falle assembliert sie mit viel<br />
Geduld das Fundgut. Sie montiert übereinander,<br />
verspachtelt, klebt und nagelt drauf, versieht<br />
Teile mit Farbfassung. Holzbilder im<br />
besten Sinne. „Dunkle Tage“ bei Anita<br />
Scholz. Diese Fotoserie zeigt was geschieht,<br />
wenn man sich in einer Holzhütte einschneien<br />
lässt. Der Mensch (ohne Fernseher!) reduziert<br />
sich auf eine nicht stimulierte, notwendige<br />
Tätigkeit. Jeden Tag schlafen, essen, malen.<br />
Spaziergang nur im Geiste, denn vor der<br />
Türe wartet die unerbittliche Schneewand. So<br />
entstehen,vom Platzmangel bestimmt, kleinere<br />
Formate, Buntstift- und Papier mit Holz-<br />
Arbeiten. Dorette Riedels Gesamtkunstwerk,<br />
das aus 3 Werkabschnitten besteht, ist sehr<br />
vielseitig. Ihr Thema „Myrrha und der freie<br />
Fall“ beschreibt den Mythos von der Zwischenwelt,<br />
in der Myrrha als Baum verwandelt<br />
das Leben und der Tod versagt bleibt.<br />
Da gibt es eine weibliche Puppe, nur mit<br />
ihrem rosigen Inkarnat bekleidet. Das kleine<br />
Schwarze (Kleidchen) liegt nebendran.<br />
Diverse Kästchen an der Wand mit Farbe auf<br />
Foto-Effekten und schließlich das Öl-Bild<br />
Myrrha selbst, von schleichendem Holzwuchs<br />
okupiert.<br />
Georg Ruedinger<br />
linke Seite: Aussstellungseröffnung Boos/Kensy<br />
links: Eröffnung der Ausstellung „Du Bois“<br />
von oben: Blick in die Ausstellung Kontrast,<br />
Performance von Georg Ruedinger und Magnus Kuhn<br />
bei „Wenn Künstler Sammeln“ (Fotos: Horst Ziegler)<br />
darunter: Unser Mann In Havanna (Mitte)<br />
HENRY WALINDA MACHT<br />
DEN ANFANG<br />
Stefanskirche Würzburg, 21.11.05-<br />
30.1.06<br />
Die Begeisterung liegt ganz bei den Kunstfreunden<br />
und den Künstlern, wenn unerwartet<br />
frische Iniativen neue Kunst-Foren ins Leben<br />
rufen. Wie jüngst wieder das Projekt in der<br />
St. Stefanuskirche. Dort sollen regelmäßig<br />
Ausstellungen stattfinden. Nun, ausgestellt<br />
wird viel in dieser Stadt, doch zu Beifall<br />
stimulierende Projekte sind immer noch<br />
willkommen. Bedanken möchte sich der<br />
<strong>BBK</strong>/Ufr dafür an dieser Stelle bei Herrn<br />
Dekan Dr. Breitenbach und bei den Kollegen<br />
Margot Garutti und Thomas Reuter. In der<br />
ersten Ausstellung stellte der Maler Henry<br />
Walinda ein Triptychon vor, ausgeführt in<br />
Ei-Tempera auf großen Tafeln, stilmäßig<br />
expressiv und abstrahiert. Als die Wirkung<br />
des Gemäldes vertiefend wurde die Empore<br />
gewählt. Von dort konnte die dynamische<br />
Malerei mit dem gesamten Kirchenraum<br />
und Partien der Einrichtung einen Dialog<br />
aufnehmen ohne dabei ihre Selbstständigkeit<br />
einzubüßen. Als nächste Künstlerin, die ihre<br />
Arbeit hier vorstellen wird, ist Hanna Böhl<br />
vorgesehen.<br />
Georg Ruedinger<br />
Neue Öffnungszeiten:<br />
Mi / Do / Fr / So 11.00 - 18.00 Uhr<br />
Sa 13.00 - 20.00 Uhr<br />
<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />
Pressemitteilung<br />
UNSER MANN IN HAVANNA<br />
Pressesprecher des <strong>BBK</strong> zu Besuch in Kuba<br />
La Habana. Während der letzten Monate hat<br />
der Winter alle verfügbaren Kräfte aufgezehrt.<br />
Das fehlende Licht und der Zwang sich<br />
in beheizten Räumen aufhalten zu müssen,<br />
hat die Handlungsfähigkeit künstlerisch<br />
tätiger Menschen stark eingeschränkt. Um<br />
die abgestumpften Sinne mit Sonne wiederzubeleben,<br />
weilt der Pressesprecher des <strong>BBK</strong><br />
Unterfrankens Dr. Magnus-P. Kuhn zwischen<br />
22. März und 8. April in Kuba. Sein besonderes<br />
Interesse gilt dabei der kubanischen<br />
Spezialität, dem „inventar“. Darunter versteht<br />
man die Fähigkeit auch unter widrigen<br />
Bedingungen für technische Probleme eine<br />
Lösung anzubieten. <strong>Im</strong>mer wieder gelingt<br />
es den Kubanern mit unglaublicher Kreativität<br />
die sozialistische Mangelwirtschaft zu<br />
überwinden. Kuhn versucht im Kontakt mit<br />
kreativen Einheimischen mehr über diese<br />
Erfindungsgabe in Erfahrung zu bringen. Als<br />
Plastiker gilt sein brennendes Interesse dem<br />
metallverarbeitenden Gewerbe. Großen kubanischen<br />
Meistern gelingt es immer wieder,<br />
nur mit etwas Blech und einem einfachem<br />
Schweißgerät alte amerikanische Straßenkreuzer<br />
am Leben zu erhalten. Von diesen<br />
virtuosen Spezialisten können auch deutsche<br />
Künstler noch viel lernen. Von großem<br />
Nutzen ist Kuhn auch die allgemeine Hilfsbereitschaft<br />
der Bevölkerung. So gelang es<br />
recht schnell Fachkräfte zu organisieren, die<br />
bei der Erledigung der Pressearbeit behilflich<br />
sind (siehe Bild). Die kubanische Lebensart<br />
enthält viele Elemente, von denen der <strong>BBK</strong><br />
profitieren kann. Musik, Sonne und Erfindungsreichtum<br />
schaffen eine Atmosphäre, in<br />
der Arbeiten Freude bereitet.<br />
Magnus-P. Kuhn aus Havanna<br />
Antwort des „im <strong>Bilde</strong>“ <strong>BBK</strong>/Ufr. Schreibe-<br />
Bevollmächtigten.<br />
Ja was sagt man dazu? Das hat er uns und<br />
an die Presse geschickt. Der Dr. Magnus P.<br />
Kuhn, Mechanikus, Dipl. Ing., und Komik-<br />
Künstler im <strong>BBK</strong>/Ufr. Halt, Pressesprecher<br />
ist er ja auch noch. Hängt, wie mitgeteilt,<br />
derzeit in La Habana ab und fährt schicke<br />
alte amerikanische Straßenkreuzer (Ami-<br />
Schlitten). Wer weiß, wer da neben ihm<br />
sitzt. Gewiß was ziemlich Jüngeres als der<br />
Straßenkreuzer. Somit läßt sich die sozialistische<br />
Mangelwirtschaft leichter ertragen.<br />
Bleibt uns, die wir im fehlenden Licht und in<br />
beheizten Räumen hausen müssen, Hoffnung<br />
und Zuversicht. Daß er bei seinem nüchternklar-coolen<br />
Technikverstand bald wieder<br />
zurück kommen möge, der Dr. Dipl.-Pressesprecher<br />
und dort nicht „Mochito“-süchtig<br />
(Papa Hemingway Spezial) wird. Aber vorher<br />
hat er noch Order, eine aufgelassene Zigarrenfabrik<br />
zu finden. Wir wollen dort mal so<br />
richtig riesenhaft und bodenlos ausstellen.<br />
Georg Ruedinger<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06 7
<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />
8<br />
DER ANDERE BLICK<br />
AUF EIN GENIE<br />
Ausstellung und Kunstpreis der Stadt<br />
Augsburg zum Thema Mozart,<br />
2. bis 30. April <strong>2006</strong>,<br />
<strong>BBK</strong>-Galerie im Kulturforum abraxas<br />
Mozart aushalten. Mozart ist überall. Auf jedem<br />
Kanal, in Radio, Fernsehen, Konzert und<br />
Bühne. Da darf natürlich auch die <strong>Bilde</strong>nde<br />
Kunst nicht abseits stehen. Und so wurde im<br />
Mozartjahr auch eine Themenausstellung<br />
vom <strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg mit<br />
der Stadt Augsburg - inklusive Kunstpreis -<br />
ausgeschrieben.<br />
„.wie die Sachen oft querre gehen.“, lautet<br />
ein Mozart-Briefzitat (Vater an den Sohn),<br />
welches als Grundlage zur künstlerischen<br />
Ideenfindung und gleichzeitig als Ausstellungstitel<br />
gewählt wurde. Über 100 Arbeiten<br />
wurden zum Thema eingereicht, aus denen<br />
die Jury letztlich 34 Werke von 21 Künstlerinnen<br />
und Künstlern herausfilterte.<br />
Der Kunstpreis der Stadt Augsburg (1500<br />
€) wurde der aus Werdohl stammenden<br />
Künstlergruppe N-E-S-T für ihre Installation<br />
„Der goldene Käfig“ zuerkannt. Ein Käfig als<br />
intelektuelles Gedanken- und Wortspiel oder<br />
gar ein literarisch-musikalischer Verweis auf<br />
Mozarts „Zauberflöte“. Nun ja, man muß<br />
schon etwas suchen, um einen Bezug zum<br />
Protagonisten der Ausstellung herzustellen.<br />
Aber wie dem auch sei, einen großen Vorteil<br />
hat dieser goldene Vogelkäfig, er ist nach unten<br />
offen und wird niemand lange hinter seinen<br />
Stäben halten.<br />
Neben den Preisträgern waren recht originelle<br />
Exponate auszumachen, wobei eher die<br />
künstlerische Qualität im Vordergrund stand<br />
und nicht der unmittelbare Mozart-Bezug.<br />
Die Dinge gehen eben quer. Allen voran sicher<br />
Hermann Coning und Pit Kinzer mit ihren<br />
ironisch verspielten Deutungen. Bei Conings<br />
Xerographie fungiert eine Mozartkugel<br />
als Augenersatz und verleiht dem keck blickenden<br />
Amadeus somit auch die Form eines<br />
Doppelportraits. „Auch ein Genie muss Geld<br />
verdienen“, nennt Kinzer seine Fotoarbeit.<br />
Hier sind kleine Trachten-Figuren im Halbkreis<br />
aufgereiht, die Mozart als Dirigenten ihrer<br />
Blechbläserkapelle huldigen. Was tut<br />
man nicht alles für Geld und Mozart litt wohl<br />
an chronischer Knappheit. Monika Schultes<br />
Mischtechniken gehen in gewohnt ornamental<br />
angelegter Bildsprache an das Thema heran.<br />
Man könnte sich die Arbeiten gut in Programmheften<br />
für Oper oder Theater vorstellen.<br />
Mozart im Spiegelkabinett zeigt Erika<br />
Berckhemer. Verschiedene Blickwinkel und<br />
Raumverschachtelungen umspielen das ehemalige<br />
Wunderkind. Filigrane Tuschzeichnungen,<br />
stilsicher und gekonnt, die irgendwie<br />
jedoch nicht in der Gegenwart wurzeln, sind<br />
von Max P. Häring zu entdecken.<br />
Angekohlte und geflammte Baum- wie<br />
Wurzelstücke sind das Material, mit denen<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Die Künstlergruppe N-E.-S-T mit dem Sieger-Käfig<br />
Wolfgang Schenk seine Mozartportraits recht<br />
eigenwillig inszeniert. Laut und trashig dagegen<br />
die beiden Assemblagen von Stephan<br />
Pauer. Mozart als ungezogenes Kind und<br />
ständiger Besucher sämtlicher Flohmärkte.<br />
Ein ästhetischer <strong>Bilde</strong>rfries von Helmut<br />
Ranftl aus Relief, Malerei und Collage vereint<br />
starke Gegensätze zur Einheit. In den<br />
Stundenbüchern von Babette Ueberschär hätte<br />
man gerne geblättert, doch der leider notwendige<br />
Schutz hatte sie in eine Glasvitrine<br />
gesperrt. Daneben Christine Schells Eddingspuren<br />
auf Überweisungsträger: Autonome<br />
Zeichnungen nach Klaviersonaten mit sensibler<br />
Strichführung, Überlagerung und Verdichtung.<br />
„Allegro furioso“, so der Titel des zerbrechlich<br />
wirkenden Notenbuch-Objekts von<br />
Friederike Klotz, zitiert die Musikalität.<br />
Jutta Hieret-Piosczyk zeigt Fotografien von<br />
Straßenmusikern, das Spannungsfeld der<br />
Strukturen bearbeitet Ada Mee in ihrer mehrteiligen<br />
Druckgrafik und Edgar Schmandt ist<br />
mit einem malerischen Querkopf vertreten.<br />
Reisesituationen und das Unterwegssein, analog<br />
zu Mozart, thematisiert Andre Lemmens<br />
mit seinen mehrschichtigen Plexiglasobjeten.<br />
Des weiteren Acrylmalerei in differenten<br />
Grautönen von Ehrenfried Kuhn, lockere<br />
Strichführung in Figur und Abstraktion von<br />
Lilo Ring, Ernst Eichinger und Gabriele<br />
Fischer. Und natürlich nicht zu vergessen<br />
das kleine Objekt von Mathias Wolf. Zwei in<br />
der Mitte zerbrochene Weingläser, wobei der<br />
jeweilige Kelch über den Griff gestülpt ist.<br />
Eine wirklich ausweglose Situation. „Was<br />
nun“ fragt somit auch Mathias Wolf und dies<br />
ist keine schlechte Frage!<br />
Stefan Wehmeier<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNG <strong>2006</strong><br />
Freitag, 20.06.<strong>2006</strong> – 19 Uhr in der <strong>BBK</strong>-<br />
Galerie im Abraxas, Augsburg<br />
<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd und Schwaben Nord<br />
und Augsburg gemeinsam im Internet:<br />
www.kunst-aus-schwaben.de<br />
GESCHICHTEN<br />
MACHEN<br />
Debutanten Edith Toth und Frank Mardaus<br />
<strong>BBK</strong>-Galerie im abraxas, Augsburg<br />
In der Redewendung man solle doch „keine<br />
Geschichten machen“ steckt fast unverhüllt<br />
die Ermahnung, man solle doch gefälligst alle<br />
Übertreibungen unterlassen und direkt und<br />
ungekünstelt agieren. Was natürlich nichts<br />
anderes ist als die Sanktionierung der eigenen<br />
starren und letztlich unhaltbaren Position.<br />
Künstler machen aber notwendigerweise<br />
Geschichten, sobald sie die Augen öffnen<br />
und ein Bild hineingehen lassen. Ein Foto ist<br />
umso stärker, je mehr Geschichtenfäden in<br />
ihm verwoben sind. Frank Mardaus, 1969 in<br />
Althegnenberg geboren, Fotograf und Fotosammler<br />
mit beträchtlichem Bildarchiv, zeigt<br />
Fotoserien in Reihen oder Blöcken auf Blech<br />
und Glas montiert; dabei setzt er in der<br />
neuerdings scheinbar nur noch digitalisiert<br />
vorliegenden Welt bewusst auf analoge Technik.<br />
Die Fotos sind allesamt Handabzüge,<br />
in der Regel schwarz/weiß, gelegentlich mit<br />
farbigen Einschüben. Die Auswahl der <strong>Bilde</strong>r<br />
und die Zusammenstellung der Sequenzen ist<br />
der Part von Caroline Rusch. Bei manchen<br />
Bildfolgen bestimmen formale Kriterien die<br />
Ordnung, wiederkehrende Kreise, Linien.<br />
Gesichter. Neben solchen paradigmatischen<br />
Schichtungen gibt es aber auch Sequenzen,<br />
bei denen der inhaltliche Zusammenhang<br />
deutlicher ins Auge geht und ein syntaktisches<br />
Fließen einsetzt. Die Haltung des Fotografen<br />
wird deutlich: F. Mardaus sammelt<br />
<strong>Bilde</strong>r der Welt, schnell, spontan, gelegentlich<br />
bedächtig. Er nimmt die widersprüchlichen<br />
Elemente in den Blick, das Banale und<br />
das Heilige, das Private, das Öffentliche; er<br />
archiviert gleichermaßen Schnappschüsse,<br />
Serien konzeptioneller Kunst und klassische<br />
Szenen; da stehen erste Trophäen des 10jährigen<br />
Knipsers neben streng komponierten<br />
Bildgestaltungen des reifen Künstlers. Der<br />
Unübersehbarkeit und Vielfalt der Welt als<br />
Motivspenderin versucht er nicht dadurch<br />
beizukommen, dass er allem ein formales<br />
Raster überstülpt (einzige Konstante ist die<br />
Größe der stets quadratischen Fotoabzüge).<br />
Er lässt die <strong>Bilde</strong>r anfluten. Unschärfe ist<br />
hier keine modische Applikation, sondern<br />
ein Effekt der Spontaneität. Daneben stehen<br />
Fotografien von makelloser Schärfe und Körnung,<br />
beides jedoch nicht das Maß der Dinge<br />
abgebend. Frank Mardaus ist immer auf der<br />
Suche nach den Zwischentönen, die nicht in<br />
klassischer Bildaufteilung und Detailzeichnung<br />
fassbar sind. Fotosequenzen präsentieren<br />
Motive, Knotenpunkte einer weiter<br />
gespannten Erzählung in grafischer Ordnung.<br />
Bei F. Mardaus sind die Motive nicht so eng<br />
gekoppelt, dass dem Betrachter nur eine<br />
einzige Variante der Geschichte zum Lesen<br />
übrigbleibt. Sinn und Eindeutigkeit werden<br />
konsequent verweigert. Vielmehr scheint
Melancholisches durch, Vergangenheit<br />
zumal, authentifiziert durch den Blick des<br />
Fotografen, die durch die Montage zu neuen<br />
Syntagmen im Präsens sich verwandelt. Der<br />
Erkenntnis folgend, dass Erinnerung keine<br />
exakte Rekonstruktion sein kann, sondern<br />
immer Neukonstruktion in der Gegenwart<br />
sein muss.<br />
Edith Toth, 1967 in Temesvar geboren,<br />
Bildhauerin, erfindet andere Geschichten. Sie<br />
fängt bei sich an, schaut sich dort um, von wo<br />
sie ausgeht. Sie zeigt Figuren, Gestalten, Personengruppen,<br />
meistens ohne dass sie in eine<br />
Szene eingebunden wären. Toth verzichtet<br />
auf Detailfülle, auf Welthaltigkeit oder Ornamentales:<br />
die Motive wirken eher wie<br />
Studien und Experimente. Edith Toths Fotografien<br />
(in der Regel digital ausgedruckt auf<br />
Papier, Leinwand) zeigen die Fotografierten<br />
meist in starrer Haltung; gestenarm, oder sie<br />
zeigen schlichte Gegenstände wie Stühle,<br />
einen Bootssteg. Fotografien sind bei E. Toth<br />
nicht das künstlerische Endprodukt, sondern<br />
ein Mittel ihrer Kunst, sie werden weiterverarbeitet<br />
als Element von Objekten, Kisten,<br />
Schachteln, Fahnen, die wiederum eigenen<br />
Materialwert haben, nicht nur Bildträger sind,<br />
sondern als Körper Raum beanspruchen und<br />
erobern. Diese Kunstkörper werden weiter<br />
bearbeitet, indem die Künstlerin als Malerin<br />
eingreift: Sie verwendet flüssiges Wachs,<br />
hauchdünn oder pastos, durchscheinend oder<br />
opak, das sie mit freiem Gestus aufträgt und<br />
damit die Energielinien der Fotovorlagen<br />
aufspürt und kenntlich macht, oder Bildinformationen<br />
übermalt und dem forschenden<br />
Auge des Betrachters statt der Motive das<br />
erkaltete Wachs vor Augen führt. E. Toth<br />
erzählt Geschichten vom Staunen, Verhüllen<br />
und Entdecken und von der Schwierigkeit<br />
oder Unmöglichkeit, freie Sicht in tiefere<br />
Schichten zu gewinnen. „Die Tage dazwischen“,<br />
ein Zyklus aus 121 Teilen erinnert an<br />
die Chronografien von Eadweard Muybridge<br />
aus den Pionierzeiten der Fotografie. Aber<br />
es geht E. Toth nicht darum, den physiologischen<br />
oder technischen Ablauf einer<br />
Bewegung zu studieren und zu sezieren.<br />
Die Einzelbilder sind hier nicht logisch und<br />
Edith Toth und Frank Mardaus, im Hintergrund ein Ausschnitt<br />
von „Die Tage dazwischen“, von E. Toth<br />
Dialog, Ausschnitt aus einem Werk von F. Mardaus<br />
Text, Fotos Wolfgang Mennel<br />
chronologsich geordnet, sondern grafisch,<br />
auch spielerisch: einzelne Elemente aus dem<br />
privaten Alltag anonymer Menschen wiederholen<br />
sich in einem Muster. Begegnungen,<br />
Annäherungen, Berührungen, Abschiede.<br />
Aber was gleich aussieht, scheint nur so,<br />
denn durch den malerischen Eingriff der<br />
Künstlerin wird alles zum Unikat unter einer<br />
ebenso konservierenden wie verhüllenden<br />
letztlich ausschließenden Wachsschicht. Die<br />
ganze Serie lebt von dieser paradoxen, unauflösbaren<br />
Schichtung.<br />
Ein Glück für die Ausstellung, dass sich<br />
die beiden künstlerischen Positionen nah und<br />
dennoch ganz fremd sind. Daraus entsteht eine<br />
Spannung, die beide Erzählungen sichtbar<br />
macht.<br />
Zur Ausstellung sind zwei sehenswerte Kataloge<br />
erschienen, gefördert aus Mitteln des<br />
Bayerischen Staates und der LfA Förderbank<br />
<strong>Bayern</strong>. Werkabbildungen und Bezugsquellen<br />
findet man über www.kunst-aus-schwaben.de<br />
18 JAHRE ALT –<br />
UND IMMER NOCH<br />
ATTRAKTIV<br />
Am 7. April <strong>2006</strong> fand die Vernissage statt.<br />
Zahlreiche Freunde der Kunst, viele Aussteller<br />
und andere Künstler waren gekommen.<br />
Da der Schirmherr Jürgen Reichert, Präsident<br />
des Bezirktags von Schwaben, aus Termingründen<br />
leider nicht anwesend sein konnte,<br />
übernahm der Direktor der Schwabenakademie,<br />
Dr. Rainer Jehl, die Begrüßung, Eröffnung<br />
und die Einführung in die Ausstellung,<br />
verbunden mit der Begründung des Magnus-<br />
Remy-Preises <strong>2006</strong>, gleich in Personalunion.<br />
Uta Weik, die andere Vorsitzende des <strong>BBK</strong><br />
Schwaben-Süd, sprach für beide Verbände<br />
das Grußwort. Die intensive musikalische<br />
Umrahmung leisteten Max Kinker an Vibraphon<br />
und Josef Ernst am Flügel. Der Magnus-Remy-Preis<br />
Preis, dotiert mit 3000 € und<br />
von der Meckatzer Löwenbräu zur Verfügung<br />
gestellt, wurde in diesem Jahr an Hans Heichele<br />
verliehen (siehe auch nebenstehenden<br />
Bericht). Anschließend wurden, einer langen<br />
Tradition gehorchend, die Kunstschaffenden<br />
wieder im Kellergewölbe der Klostergaststätte<br />
zum gemeinsamen, vom Bezirk ermöglichten<br />
Künstleressen eingeladen.<br />
„Eine Bestandsaufnahme der laufenden<br />
Kunstproduktion macht alljährlich nicht nur<br />
die Große Schwäbische Kunstausstellung<br />
in Augsburg. Vergleichbares leistet auch ihr<br />
südliches Pendant, die in jedem Frühjahr<br />
stattfindende Schau schwäbischer Künstler<br />
im Kloster Irsee – auch sie gemeinschaftlich<br />
veranstaltet von den beiden schwäbischen<br />
<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg / <strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />
oben Blick in die Ausstellung<br />
unten: Dr. Rainer Jehl, die Repräsentantin des Meckatzer<br />
Löwenbräu, Hans Heichele und Uta Weik<br />
Künstler-Berufsverbänden. Hier wie dort<br />
vermischt sich das Bekannte mit dem Neuen,<br />
begegnet man über Jahre hinweg den selben<br />
Künstlern ebenso, wie man jedesmal wieder<br />
auf neue Namen stößt. Kontinuitäten eines<br />
Werks lassen sich dabei nicht weniger verfolgen<br />
wie unvermutete Schwenks und Aufbrüche.<br />
Die Irseer Ausstellung gibt traditionell<br />
weder Themen noch sonstige künstlerische<br />
Limitierungen vor, lediglich die Zahl der zur<br />
Jurierung zugelassenen Werke ist begrenzt. In<br />
diesem Jahr umfasst die Auswahl 68 Arbeiten<br />
von 59 Künstlern. Somit präsentiert sich die<br />
18. Ausstellung in gattungsspezifischen, technischen<br />
und stilistischen Belangen vielfältig<br />
wie stets, wobei die Malerei quantitativ den<br />
Vorrang behauptet.“ (Stefan Dosch in der<br />
Gesamtausgabe der Augsburger Allgemeinen/<br />
Allgäuer Zeitung) Helmut Domnik<br />
ANDREAS-GRABEN UND CASA LEM<br />
Magnus-Remy-Kunstpreis für Hans<br />
Heichele.<br />
Bei der diesjährigen Ausstellung schwäbischer<br />
Künstler im Kloster Irsee wurde der<br />
Magnus-Remy-Kunstpreis an den Augsburger<br />
Bildhauer Hans Heichele vergeben.<br />
Heichele ist mit seinen Arbeiten seit langer<br />
Zeit immer wieder in Ausstellungen präsent.<br />
So würdigte die Jury in Irsee auch ausdrücklich<br />
die Kontinuität seines Schaffens. Das für<br />
preiswürdig befundene Wandobjekt „Casa<br />
Lem“ ist typisch für Hans Heicheles Arbeiten<br />
der letzten Zeit. Architektur und landschaftliche<br />
Struktur werden miteinander verschmolzen<br />
und in Holz oder Pappe nachgebildet.<br />
Er macht sich dabei die unterschiedlichen<br />
Maserungen und Texturen seiner Materialien<br />
zunutze. Doch gerade in der Reduzierung<br />
auf das profane Material der Wellpappe liegt<br />
die Kraft und Ausstrahlung der prämierten<br />
Arbeit. So sind seine Objekte eher als abstrakte<br />
Wandreliefs denn als Architekturmodelle<br />
zu betrachten. Stefan Wehmeier<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06 9
<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />
10<br />
ZWIESPRACHE IV<br />
Kunsthalle Kempten, 11.03 –26.03.06<br />
Seit nunmehr vier Jahren führt der <strong>BBK</strong><br />
Schwaben-Süd in engster Zusammenarbeit<br />
mit den Museen der Stadt Kempten diese<br />
Ausstellung durch. Sie wird von der Stadtverwaltlung<br />
nicht nur als museumspädagogisches<br />
Konzept sehr geschätzt, sondern auch<br />
wegen des qualitativ hohen Anspruchs und<br />
der durchaus positiven Resonanz beim Publikum<br />
und der guten, begleitenden Berichterstattung<br />
in den Zeitungen. Die Mitglieder der<br />
<strong>BBK</strong> können sich leider nicht immer erwärmen,<br />
da hierfür eigens produziert werden<br />
muss und die Verkaufgewähr dadurch auch<br />
nicht steigt.<br />
Dieses Jahr wurden folgende Objekte aus<br />
der Sammlung des Allgäu-Museums ausgewählt:<br />
Bruderschaftstafel der Gastwirte, Bierkrug<br />
mit Zinndeckel zum XII. Bayerischen<br />
Turnfest 1905, Gesteckpfeife mit Rehmotiv<br />
aus dem 19. Jh., Zither mit Saitenschondecke<br />
und die Schützenkette (1954/55) des Schützenvereins<br />
Löwen Schelldorf (1894-2004).<br />
Sie waren Anlass und Ausgangspunkt für die<br />
bildnerische Auseinandersetzung, Begegnung<br />
oder Zwiesprache durch zeitgenössische<br />
Künstler. Das künstlerische Schaffen reichte<br />
von realistischer Umsetzung über diverse Abstraktionsgrade<br />
bis zu Lösungen, die durch<br />
Assoziationen inspiriert wurden. Der Einsatz<br />
der gestalterischen Mittel unterlag keiner<br />
Einschränkung. Die gemeinsame Schnittstelle<br />
der Ausgangssituation war einmal die Begegnung<br />
mit der Sammlung des Allgäu-Museums<br />
und zum anderen die Thematisierung<br />
von geselligem Zusammensein in der regionalen<br />
Vergangenheit.<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Helmut Domnik<br />
Die Sparkassen-Galerie im Schloss <strong>Im</strong>menstadt<br />
zeigte vom 07. – 19.03.<strong>2006</strong> in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem <strong>BBK</strong> Schwaben-<br />
Süd e.V. Arbeiten von den <strong>BBK</strong>-Mitgliedern<br />
Matthias Buchenberg (plastische Objekte)<br />
und Bernhard Jott Keller (Malerei auf verschiedenen<br />
Trägern). Die Vernissage wurde<br />
hochkarätig von Johannes Tonio Kreusch mit<br />
der klassischen Gitarre begleitet. Prof. Dr.<br />
Thomas Raff hielt eine allseits anerkannte,<br />
äußerst gekonnte Laudatio, die sich intensiv<br />
mit den dort gezeigten Werken und mit ihren<br />
hintergründigen und anspruchsvollen Deutungen<br />
auseinander setzte.<br />
WAS IST DORT IM BUSCH?<br />
„Augen auf“ hieß es im Rittersaal des <strong>Im</strong>menstädter<br />
Schlosses. Was dort los ist - so<br />
der gleich lautende Titel einer Arbeit - zeigen<br />
zwei Künstler, die dem Betrachter nicht nur<br />
Rätsel aufgeben. Sie scheinen sich einen<br />
Spaß zu erlauben und spielen mit Formen,<br />
Farben, Linien, Strukturen und mit Worten.<br />
Unter dem Motto „Leichter als Eisen –<br />
Schwerer als Papier“, präsentieren Matthias<br />
Buchenberg und Bernhard Jott Keller Objekte<br />
und Arbeiten auf Leinwand und Papier.<br />
Seit über 20 Jahren stellen jeweils im März<br />
ausgesuchte Künstler in der Galerie der Sparkasse<br />
Allgäu aus. Diesmal hat sich ein Paar<br />
gefunden, das auf geheimnisvolle Art und<br />
Weise dieselbe Sprache spricht, wenngleich<br />
mit extrem unterschiedlichen Voraussetzungen.<br />
Während Bernhard Jott Keller seinen<br />
Malgrund mit beschriftetem Papier aufbereitet,<br />
bedient sich Matthias Buchenberg einer<br />
Schweißtechnik, die fragile und durchsichtig<br />
aufbereitete Körper entstehen lässt. Dabei<br />
geht der Vorderburger Bildhauer sensibel auf<br />
Eine Arbeit von Brigitte Hafer, Helmut Domnik „Ceci est<br />
un pipe“, Matthias Buchenberg „Fallende“ (Eisen und<br />
Schweißdraht), oben Bernhard Jott Keller „Da war was<br />
im Busch“ (Acryl und Kreide auf Leinwand und Papier)<br />
MATTHIAS BUCHENBERG UND BERNHARD JOTT KELLER<br />
den Prozess des Werdens und Vergehens ein<br />
und fragt zurecht: „Was ist hier los?“ Denn<br />
zunächst wirken seine hauchzart entwickelten<br />
Formen aus Schweißdraht wie Stühle, wie ein<br />
Vogelschnabel oder ein menschliches Organ.<br />
Bei genauerer Betrachtung entstehen jedoch<br />
aus den stuhlförmig angeordneten Kompositionen<br />
weibliche Figuren, die durch das<br />
Spiel mit den Schatten in ihrer Aussagekraft<br />
verstärkt werden. Matthias Buchenberg betritt<br />
fast einen immateriellen Bereich, arbeitet<br />
mit der Durchlässigkeit, dem Licht- und<br />
Schattenspiel und haucht damit seinen plastischen<br />
Werken eine überaus fragmentarische<br />
Leichtigkeit ein, die fortwährende Lebendigkeit<br />
suggeriert. Gleiche Verrätselungen<br />
schafft Bernhard Jott Keller mit dem Pinsel,<br />
der Linie und dem Wort. „Nicht wirklich fern<br />
und doch so nah“, bezeichnet er eines seiner<br />
Exponate. Was vordergründig architektonische<br />
Strukturen aufweist, zeigt nach kurzer<br />
Zeit tiefgehende und verwinkelte Ebenen<br />
auf, die zu einer Spurensuche einladen.<br />
Alle seine Entwürfe ziehen den Betrachter<br />
an, saugen ihn in Bereiche, die gleichzeitig<br />
Vergangenes und Zukünftiges in sich tragen.<br />
Wortfetzen unterstreichen jene Entwicklung.<br />
„Da war was im Busch“, „Ereignis zwischen<br />
Gehäusen“ und „Fliegen oder Blühen“ titelt<br />
er seine Arbeiten und setzt seine Kommentare<br />
als stilistisches Apercu mitten ins Bild.<br />
Beide Künstler bereicherten ihre heiter geprägte<br />
und lebendige Schau mit einer begrenzten<br />
Auflage von Kleinplastiken und ungerahmten<br />
Zeichnungen zu besonders günstigen<br />
Preisen.<br />
Zur Ausstellung erschien ein 16-seitiger<br />
Katalog im Format 11 x 7,5 cm.<br />
Anna Köhl
WERNER KAPFER<br />
HORIZONTE<br />
Großformatige <strong>Bilde</strong>r entfalten ihre Wirkung<br />
natürlich hervorragend in den weiten Räumen<br />
der Harderbastei. Für Werner Kapfers <strong>Bilde</strong>r<br />
ist dieser Raum ideal, für uns Betrachter bestmöglichste<br />
Ausgangssituation zum Betrachten,<br />
Nachvollziehen, Empfinden. Werner<br />
Kapfer nennt seine Ausstellung „Horizonte“<br />
und das ist wohl im doppelten Sinne zu verstehen:<br />
„Der Blick in die Ferne hat etwas Befreiendes.<br />
Unendliche Weite, der Horizont nie<br />
greifbar, aber stets da. Raum und Zeit im stetigen<br />
Wandel. Wir blicken in die Ferne, um<br />
zu uns zu kommen.“ So lauten die Worte vorne<br />
im Katalog. Es geht also auch um die<br />
Selbstfindung im Malerischen oder Persönlichen<br />
neben der in den meisten <strong>Bilde</strong>rn erkennbaren,<br />
nahezu identischen Kompositionsweise<br />
und Aufbauweise. Werner Kapfer<br />
schildert dies in seinem Katalogtext. „Um<br />
Farbtiefe und steuerbare Wirkung der Farbe<br />
zu erreichen, arbeite ich für die Werkreihe<br />
„Horizonte“ mit Layern. Diese Farbebenen<br />
bieten mir die Möglichkeit die Wirkung feiner<br />
Farbnuancen zu erproben.“ Und weiter: „<br />
Das <strong>Bilde</strong>rgebnis entwickelt sich zum Transparent<br />
des Handlungsablaufs. Jede lasierend<br />
oder deckend übermalte Farbebene wird zu<br />
einem Stück Vergangenheit, die neue zur Gegenwart,<br />
die Vision der kommenden zur Zukunft“<br />
Schließlich: “Nähe, also Gegenwärtiges<br />
und Ferne , also Vergangenes sind eindeutig<br />
zu unterscheiden, weil sie optisch in<br />
den Kontext des Arbeitsablaufes einzuordnen<br />
sind. In der Natur liegt der Horizont jedoch<br />
vor uns in der Ferne, der Weg hinter uns in<br />
der Vergangenheit. die „Horizonte“ öffnen<br />
Fernes vor uns wie überlagerte Erinnerungen.“<br />
Sehe ich diese Methoden und Inhalte,<br />
war meine Frage nach der voreilig verzehrten<br />
Lektüre? Ja, man ahnt den Arbeitsablauf, man<br />
sieht an den Rändern, wie als Beleg für den<br />
Malablauf, die nicht in die letzten Malphasen<br />
miteinbezogenen Randzonen. Auf denen zeigen<br />
sich, fast wie bei Freilegungen von mehrfach<br />
übermalten Wandmalereien, dem Kunsthistoriker<br />
entgegenkommend, die tieferen<br />
Schichten des <strong>Bilde</strong>s. Eine Horizontlinie wird<br />
graphisch immer sichtbar, eine Tiefe im plastischen<br />
Sinn aber nur ausnahmsweise, also<br />
keine Landschaft im klassischen Sinn? Ja,<br />
aber manchmal glaubt man Architektur, Küstensilhouetten,<br />
Waldränder zu entdecken,<br />
aber da rudere ich bald zurück: „Modulierte<br />
Farbklänge“ und „räumlich-zeitliche Schichtungen“,<br />
zwei malerischen Erfahrungen aus<br />
früheren Werkreihen miteinander verbunden,<br />
ließen die „Horizonte“ entstehen. „Kapfers<br />
vom Gegenstand entrückte Farbwelt dunstiger<br />
Zwischentöne entführt uns in weit entfernte<br />
Farbräume“, schreibt Prof. Günter<br />
Köppel in seiner Hommage. „In erkennbarer<br />
Handschrift werden Farben erfunden entsteht<br />
ein Konzert melodischer Tonigkeit, das starke<br />
synästhetische Effekte zeitigt. Man „hört“<br />
seine <strong>Bilde</strong>r, wenn man sich hineinziehen<br />
lässt in den Klang ihrer simultanen Farbflächen.“<br />
Sich Hineinziehen lassen, das ist es<br />
auch für mich, was die Farbigkeit der <strong>Bilde</strong>r<br />
von Werner Kapfer anbietet. Jenseits von Intellekt,<br />
von Hören auf Deutung und Konzept<br />
bilden sich dabei überraschend eindeutige<br />
Gefühle und Stimmungen: von oft gesehenen<br />
melancholischen Landschaften, vom Rühren<br />
in einer italienischen Tomatensuppe bis zu<br />
Rilkes Herbstgedicht. All deren Farben erscheinen<br />
mir hier. Wir blickten in die Ferne,<br />
um zu uns zu kommen, hieß es nicht so am<br />
Anfang, und das stimmt.<br />
Richard Gruber<br />
MIT ZIEL MALLORCA<br />
.... so lautet das Thema der diesjährigen Jahresausstellung<br />
des <strong>BBK</strong> Oberbayern Nord &<br />
Ingolstadt. Vom 22. Januar bis 26. Februar<br />
war sie in der Harderbastei zu sehen. Der Gedanke<br />
des Kunstaustausches war Anlass für<br />
eine vielseitige Aktion. Nicht nur Mallorquiner<br />
Künstler präsentieren sich in Ingolstadt,<br />
sondern auch eine Gruppe des <strong>BBK</strong> stellt im<br />
Gegenzug im September in Palma de Mallorca<br />
in der Galerie der Regierung von Mallorca<br />
aus. Es war eine spannende Aufgabe für die<br />
Kolleginnen und Kollegen sich einer Gruppe<br />
zuzuordnen und sich in einem gemeinsamen<br />
Thema inhaltlich wiederzufinden.<br />
Aufgrund der Anfrage der Kuratorin für<br />
Kunstaustausch Isabel Cadeval an die Ingolstädter<br />
Künstler, einen spanisch-deutschen<br />
Kunst- und Kulturaustausch zu organisieren,<br />
entstand für den Ingolstädter <strong>BBK</strong> die Chance,<br />
über ein neues Auswahlverfahren nachzudenken.<br />
Man einigte sich, dass sich nur Gruppen<br />
von fünf Künstlern mit einem inhaltlichen<br />
Konzept einer Jury stellen konnten.<br />
Aber auch für die nicht ausgewählten Gruppen<br />
war und ist die Arbeit interessant. Die<br />
unterschiedlichsten Folgeausstellungen sind<br />
geplant, wie z. B. 2007 in Regensburg. 2008<br />
sollen sich nochmals alle Gruppen einzeln<br />
präsentieren, wobei auch Eigeninitiative für<br />
Einzelgruppenpräsentationen gefragt ist.<br />
Grundlage des erfolgreichen Arbeitsprozesses<br />
war die Bereitschaft der Kolleginnen und<br />
Kollegen auf den Aufruf zur Beteiligung in<br />
Treffen und Gesprächen Gruppen zu finden,<br />
die ein gemeinsames Arbeiten ermöglichten.<br />
Einzige Vorgabe war die Einbindung mindestens<br />
einer bildhauerischen Arbeit.<br />
Schließlich stellten im Januar sechs Gruppen<br />
eine Auswahl ihrer Arbeiten der bayernweit<br />
zusammengesetzten Jury vor. Neben den<br />
<strong>BBK</strong> Oberbayern Nord und Ingolstadt<br />
Landesvorsitzenden Klaus von Gaffron und<br />
Bernd Wagenhäuser fungierten die Bundesvorsitzende<br />
Annemarie Helmer-Heichele und<br />
der Regionalvorsitzende Richard Pinkert, sowie<br />
die Kuratorin Isabel Cadeval als Jury.<br />
Der Gedanke von der Gruppenarbeit wurde<br />
von der Jury positiv reflektiert, einzige Einschränkung<br />
war die übervolle Präsentation.<br />
Durch die Themenfreiheit des Titels ergaben<br />
sich ganz individuelle Denk- und Arbeitsansätze:<br />
Gruppe „Tafeln“ mit Helga Dick, Hanni<br />
Goldhardt, Richard Gruber, Roswitha<br />
Prehm und Matthias Schlüter. Gruppe „Up<br />
and Down“ mit Anton Heinrich, Patricia Hofmann,<br />
Elisabeth-Anna Jung, Heinz Stocker<br />
und Dorothea Scheibe-Nährlich. Gruppe<br />
„Adoramus te“ mit Hans Dollinger, Michael<br />
Graßl, Heide Frahm, Dagmar Hummel und<br />
Babette Ueberschär.<br />
Gruppe „Austausch“ mit Sieglinde Bottesch,<br />
Hubert Dietz, Elizabeth Steinhauser, Karin<br />
Timm und Norbert Zagel. Gruppe „Horizonte“<br />
mit Helga Bartetzko, Johanna Hertle,<br />
Werner Kapfer, Stefan Pfättisch und Klaus<br />
Sporer. Gruppe „Inseln“ mit Rudolf Ackermann,<br />
Beatrix Eitel, Tom Neumeier, Christa<br />
Rausch, Konrad Risch und Viktor Scheck.<br />
Nach intensiver Sitzung wählte sie die Gruppenarbeiten<br />
unter dem Titel „Inseln“ für die<br />
Präsentation in Palma de Mallorca aus.<br />
Alles in allem kann schon jetzt resümiert<br />
werden, dass die Arbeit an diesem Projekt für<br />
alle Beteiligten eine interessante Ergänzung<br />
und Bereicherung war und ist. Die Auseinandersetzung<br />
in der Gruppe setzt für die persönliche<br />
Arbeit neue Akzente und Ausblicke.<br />
Das gefundene Ausstellungskonzept fand<br />
breite Zustimmung und positive Resonanz,<br />
dass ich mir wünsche, dass es noch viele vergleichbare<br />
Aktionen geben wird. Nachahmung<br />
ist erwünscht. Zur Zeit findet im Rahmen<br />
des Kunst- und Kulturaustausches die<br />
Ausstellung der Mallorquiner Künstler in Ingolstadt<br />
statt. Erste Reaktion der Presse im<br />
Artikel vom 20. April <strong>2006</strong>: Der <strong>BBK</strong> hat<br />
Besuch aus Spanien, und das ist mehr als gut<br />
so. Weil die Gäste beste Kunst mitbrachten.<br />
Elizabeth Steinhauser, Vorsitzende<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06 11
<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
12<br />
Eröffnung der Jubiläumsausstellung im Kulturmodell Bräugasse<br />
20 JAHRE <strong>BBK</strong> NIEDERBAYERN E.V.<br />
(Einführung: Dr. Maximilian Seefelder, Bezirksheimatpfleger)<br />
Jubiläumsfeiern – und sei es eben das zwanzigjährige<br />
Bestehen einer etablierten Kulturinstitution<br />
wie des Berufsverbands <strong>Bilde</strong>nder<br />
Künstler Niederbayern e.V. – folgen in der<br />
Regel einem Muster: Der Blick schweift<br />
zurück, die Reden rühmen die Erfolgsgeschichte<br />
und die Jahre harter Arbeit. Lob den<br />
Verantwortlichen und aller Dank dazu.<br />
Nicht zu vergessen bei Anlässen wie dem<br />
heutigen: Wert und Nutzen der bildenden<br />
Kunst sind hervorzuheben – im Allgemeinen<br />
wie im Besonderen. Es darf philosophiert<br />
werden. Wo sonst, wenn nicht hier? Es gilt,<br />
möglichst blumige Worte für bunte <strong>Bilde</strong>r<br />
finden.<br />
Gerne wird dabei die Formel vom ‚Traumberuf<br />
Künstler’ bemüht, den wir um seine<br />
geistig kreative Freiheit beneiden, der uns die<br />
Aura des mystisch Schöpferischen atmen<br />
lässt – ein ‚creator mundi’, fähig seine eigene<br />
kleine Welt zu erschaffen.<br />
Die Realität indes sieht anders aus. Der<br />
Welt des Künstlers sind oft sehr enge, schier<br />
unüberwindbare Grenzen gesetzt. Freilich,<br />
das ist nicht der Stoff, aus dem man Festreden<br />
macht. Tatsache bleibt aber: Neun von<br />
zehn Kunststudierenden schaffen es nicht,<br />
nach dem Kunststudium von ihrer Kunst zu<br />
leben. Und dann - aus der Traum von der ungehinderten<br />
Verwirklichung der eigenen kreativen<br />
Fähigkeiten, von den Freiheiten, die mit<br />
einem gewöhnlichen Beruf nicht zu erreichen<br />
sind?!<br />
Diese Freiheit hat ihren Preis – und wirklich<br />
bewusst ist dies oft weder Kunstliebhabern<br />
noch angehenden Künstlerinnen und<br />
Künstlern. Schnell wird dann mehr Anerkennung<br />
für die unverzichtbare Arbeit Kunst-<br />
und Kulturschaffender gefordert – vor allem<br />
mehr Förderung und finanzielle Unterstützung.<br />
Nur, Realität ist auch: Die Zahl entsprechender<br />
Fördertöpfe ist überschaubar, die<br />
eingestellten Mittel sind endlich. Und bei der<br />
Diskussion über die wirklichen Notwendigkeiten,<br />
über das Unentbehrliche und Unverzichtbare<br />
zieht zumeist die Kunst – die edle,<br />
schöne Muse – den Kürzeren.<br />
Dennoch, es bleibt dabei: Kunst ist ein Gewinn.<br />
Sie bereichert das Leben – nicht nur im<br />
Wortsinn das des einzelnen Sammlers und<br />
des Kunstliebhabers, sondern auch das öffentliche.<br />
Mehr noch: Ein Demokratisierungsprozess<br />
hat stattgefunden. Kunst ist<br />
nicht mehr wie ehedem den Musentempeln<br />
und elitären Minderheiten vorbehalten, sondern<br />
sie ist beinahe allgegenwärtig in Bahnhofshallen,<br />
Parkgaragen oder Kneipen erlebbar.<br />
Sie lädt ein, regt an oder provoziert zur<br />
Beschäftigung mit ihr. Diese Auseinandersetzung,<br />
diesen Luxus kann und sollte sich jeder<br />
leisten. Er ist nicht von materiellen Mitteln<br />
abhängig.<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Die Künstler sind es, die konventionelle<br />
Sichtweisen überwinden und neue Perspektiven<br />
eröffnen – Ihnen, mir, allen. Und, das ist<br />
das Faszinierende daran, sie schaffen es ohne<br />
Worte.<br />
Doch ehe ich ins Schwärmen gerate – Tatsache<br />
bleibt auch: Kunst ist und war auch immer<br />
schon ein Geschäft. Die romantisch verklärte<br />
Vorstellung vom Maler, der mit Picknickkorb<br />
und Staffelei ins Grüne zieht, an<br />
den Wochenenden in den Salons der Gesellschaft<br />
zuhause ist und seine Arbeiten zwischen<br />
Kanapees und Champagner quasi im<br />
Vorbeigehen zu gutem Geld macht, fand in<br />
der Realität kaum ihre Entsprechung. Selbst<br />
die Gunst großzügiger Mäzene musste oft auf<br />
erniedrigende Weise gewonnen und erhalten<br />
werden und nicht selten lebte unbeachtet und<br />
verarmt, wer heute als großer Meister gerühmt<br />
wird.<br />
In Zeiten knapper öffentlicher Mittel und<br />
der verschärften Situation auf allen Märkten<br />
wird den Kunstschaffenden ein großes Maß<br />
an Realitätsbezug, Unternehmergeist und Engagement<br />
abverlangt. Es ist notwendig, Allianzen<br />
zu schmieden und Kooperationen einzugehen,<br />
um gemeinsame Interessen vertreten<br />
und so neben ideellem auch materiellen<br />
Gewinn aus der aktiven Arbeit mit und an der<br />
Kunst ziehen zu können.<br />
Doch auch diese Erkenntnis ist nicht wirklich<br />
neu. Mit dem Ziel, sich gemeinsam für<br />
die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
freier künstlerischer Arbeit<br />
einzusetzen, wurde schon vor 150 Jahren die<br />
„Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft“<br />
als erster nationaler Zusammenschluss regionaler<br />
Kunstvereine gegründet. Sie vertrat<br />
fortan die Interessen bildender Künstler gegenüber<br />
Politik und Öffentlichkeit. Sie war<br />
maßgeblich an der Erstellung der gesetzlichen<br />
Grundlagen für das erste deutsche Urheberrecht<br />
von 1876 beteiligt. Darüber hinaus<br />
brachte sich die Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft<br />
auch normativ in die nationale<br />
Kunstszene ein. Sie kontrollierte damit<br />
nicht nur den Kunstmarkt, sondern ebenso<br />
den Zugriff auf staatliche Förderungen.<br />
Interne Auseinandersetzungen blieben nicht<br />
aus, zumal insbesondere zeitgenössisch<br />
„moderne“ Künstler kaum Unterstützung von<br />
den bestehenden Organisationen erwarten<br />
konnten. <strong>Bilde</strong>r – z. B. die des norwegischen<br />
Malers Edvard Munch, heute einer der Vertreter<br />
der klassischen Moderne – wurden als<br />
„abstoßend, hässlich und gemein“ bezeichnet<br />
und von Ausstellungen ausgeschlossen. So<br />
musste es letztendlich zum Bruch kommen<br />
zwischen der progressiven, liberalen Künstlerschaft<br />
und dem bis dahin dominierenden<br />
traditionell akademischen Kunstbetrieb, den<br />
auch die Allgemeine Deutsche Kunstgenos-<br />
senschaft vertrat. Abspaltungen – treffend<br />
als „Sezession“ bezeichnet – fanden an der<br />
Wende zum 20. Jahrhundert in allen deutschsprachigen<br />
Zentren moderner bildender<br />
Kunst statt: München 1893, Wien 1897,<br />
Berlin 1898.<br />
Warum erzähle ich das? Weil daran auch<br />
das generelle Dilemma moderner Kunst offensichtlich<br />
wird: Innovativ, progressiv, visionär<br />
und ihrer Zeit voraus soll und will sie<br />
sein – mit dem Ergebnis, dass sie es dementsprechend<br />
schwer hat, verstanden, toleriert<br />
oder gar anerkannt zu werden.<br />
Die Kunstgeschichte zeigt zahllose Beispiele<br />
dieser immer wieder kehrenden Problematik.<br />
Breitenwirksame, offiziell propagierte<br />
Kunstdefinitionen halten sich oft hartnäckig<br />
und lassen kaum Raum für Neues.<br />
Dennoch überholen sich solch zeitgenössische<br />
Kunstauffassungen regelmäßig selbst.<br />
Ehedem verschmähte Künstler wie Munch,<br />
Klimt und Co sind heute populär und nahezu<br />
inflationär auf Kaffeetassen und Einkaufstüten<br />
zu finden. Popularität allein – posthum<br />
ebenso wenig wie zu Lebzeiten – kann es<br />
aber nicht sein, was ein Künstler, eine Künstlerin<br />
zum Leben braucht. Mit schillernden<br />
Vernissagen und hoch gelobten Ausstellungen<br />
ist es nicht getan, wenn dem nicht Aufträge<br />
und Verkäufe folgen.<br />
So gilt es grundlegende Akzeptanz zu<br />
schaffen, Berührungsängste abzubauen,<br />
Kunst für jedermann – sowohl inhaltlich als<br />
auch finanziell – zugänglich zu machen. Dazu<br />
bedarf es der gezielten Öffentlichkeitsarbeit<br />
und des Marketings als vorrangige Aufgabe<br />
und Ziel sowohl der öffentlichen Kulturarbeit,<br />
der Kulturförderung, als auch von<br />
Künstlervertretungen wie dem <strong>BBK</strong> und der<br />
Kunstschaffenden selbst.<br />
Sicher war es kein Zufall, dass die Gründungsinitiative<br />
des <strong>BBK</strong> Regionalverbandes<br />
ausgerechnet vom östlichen – um nicht zu sagen<br />
„hintersten“ – Niederbayern ausging. Pionierarbeit<br />
im eigentlichen Sinne war hier gefragt.<br />
Es galt künstlerisches Terrain urbar zu<br />
machen, mit dem Wesentlichen auszustatten<br />
und auf unbürokratischem Weg einheitliche<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen, die die<br />
Selbständigkeit bildender Künstler in der Region<br />
fernab der großen Kunst- und Kulturzentren<br />
erst möglich machten.<br />
Die Einrichtung des „Kulturmodell Bräugasse“<br />
als Präsentationsplattform, Arbeitsplatz<br />
und Begegnungsstätte von Künstlern<br />
und Laien war dabei ein großer Schritt. Der<br />
Vorsitzende des <strong>BBK</strong> Landesverbandes <strong>Bayern</strong>,<br />
Klaus von Gaffron, konnte bereits anlässlich<br />
des 10jährigen Bestehens des <strong>BBK</strong><br />
Niederbayern e.V. 1996 konstatieren:<br />
„10 Jahre <strong>BBK</strong> Niederbayern heißt: Aus einer<br />
künstlerischen Diaspora ist ein lebendiges<br />
Forum geworden, eine Schnittstelle an der<br />
Künstler aus den verschiedenen Bundesländern,<br />
aber auch aus den Nachbarländern Ausstellungsmöglichkeiten<br />
fanden und anregend<br />
auf die regionale Kunstszene wirkten.“
So gesehen bin ich nun doch bei der klassischen<br />
Jubiläumsrede angelangt, denn selbstverständlich<br />
ist es angebracht, auf die Verdienste<br />
des <strong>BBK</strong> zu sprechen zu kommen,<br />
der bildenden Künstlerinnen und Künstlern<br />
seit zwei Jahrzehnten als Ideen- und Interessensvertretung<br />
vor Ort mit Rat und Tat zur<br />
Seite steht. Unterstützung in allen wirtschaftlichen<br />
und kulturpolitischen Fragen bietet der<br />
Berufsverband übrigens nicht nur seinen Mitgliedern,<br />
sondern allen interessierten, ratsuchenden<br />
Künstlerinnen und Künstlern. Denn,<br />
wie der langjährige Vorsitzende Hubert Huber<br />
es formuliert: „Wir können keine Künstler<br />
machen, aber wir wollen auch keine verhindern.“<br />
Es geht also nicht um die Gestaltung<br />
der regionalen Kunstszene mittels<br />
qualitativer Kriterien, sondern um unabhängige<br />
Lobbyarbeit auf Basis einer Künstler-Solidargemeinschaft.<br />
Erklärtes Ziel ist es, künstlerisches und<br />
kulturelles Schaffen aktiv zu fördern und ideell<br />
wie fachlich zu unterstützen, auf die besondere<br />
Lebenssituation von Künstlerinnen<br />
und Künstlern aufmerksam zu machen und<br />
ihnen eine Plattform zur Entfaltung kreativen<br />
Potentials zu bieten. Als überregional agierende<br />
Kulturinstitution schaffte sich der <strong>BBK</strong><br />
ein Netzwerk von Kontakten zu nationalen<br />
und internationalen Kultureinrichtungen, zu<br />
politischen Gremien, Medien, Verbänden, Organisationen<br />
und sonstigen Multiplikatoren.<br />
Damit nimmt er durchaus auch Einfluss auf<br />
die regionale und nationale Kulturpolitik –<br />
sei es durch die Einrichtung der Künstlersozialkasse<br />
auf Bundesebene oder die Künstlerdatenbank,<br />
die den Dialog zwischen bildenden<br />
Künstlerinnen und Künstlern, aber auch<br />
zwischen Kunstinteressierten und Kunstschaffenden<br />
erleichtert. Die Gründer, aber<br />
auch die zahlreichen Mitglieder, die die Arbeit<br />
des Berufsverbands seit Jahren mit ihrem<br />
Beitrag unterstützen, haben an solchen Erfolgen<br />
gleichermaßen Anteil.<br />
Untrennbar verbunden mit dem <strong>BBK</strong><br />
Niederbayern ist der Name des langjährigen<br />
Vorsitzenden Hubert Huber. Bereits in den<br />
Geburtsstunden des Verbands 1986 mit dabei,<br />
übernahm er ein Jahr später die Vorstandschaft<br />
und leitet seither mit Engagement und<br />
Kreativität die Geschicke des <strong>BBK</strong>. Offen<br />
und pragmatisch, oft auch unnachgiebig<br />
verfolgt er Ideen und Ziele bis zu ihrer gelungenen<br />
Umsetzung. Kollegen und Mitstreiter<br />
im Alltagsgeschäft der Kulturarbeit kennen<br />
ihn als streitbaren, aber kooperativen, fairen<br />
Verfechter der Interessen seiner Künstlerkolleginnen<br />
und Kollegen. Ihm und seiner<br />
Vorstandschaft ist es gelungen, bildenden<br />
Künstlern in der Region eine deutlich vernehmbare<br />
Stimme zu verleihen.<br />
Bleibt zu wünschen, dass der Berufsverband<br />
<strong>Bilde</strong>nder Künstler Niederbayern e.V.<br />
auch in den nächsten 20 Jahren eine glückliche<br />
Hand beweist und den roten Faden wegweisend<br />
weiter zieht – zum Wohl der Künstlerschaft<br />
und zur Bereicherung der gesamten<br />
regionalen Kulturszene. Dass die künstlerische<br />
Programmatik und das Konzept der Jubiläumsausstellung<br />
ebenfalls unverkennbar<br />
die Handschrift des Künstlers und Organisators<br />
Hubert Huber trägt, muss wohl nicht explizit<br />
erwähnt werden. Es scheint fast so, als<br />
wolle er damit einmal mehr beweisen, dass es<br />
zu schaffen ist, eine Heerschar individuellster<br />
und eigenständigster Künstler unter einem<br />
Dach zu vereinen.<br />
Ich wünsche den Verantwortlichen und<br />
Mitgliedern des <strong>BBK</strong> ein erfolgreiches Jubiläumsjahr,<br />
Ihnen allen einen eindrucksvollen<br />
‚quadratischen’ Kunstgenuss und einen unterhaltsamen<br />
Abend.<br />
Dr. Maximilian Seefelder M.A., Bezirksheimatpfleger<br />
PREISTRÄGER DER DR.FRANZ<br />
UND ASTRID RITTER-STIF-<br />
TUNG <strong>2006</strong> AUSGEWÄHLT<br />
Der Kulturpreis der Dr. Franz und Astrid<br />
Ritter-Stiftung für <strong>Bilde</strong>nde Kunst <strong>2006</strong> geht<br />
an Barbara Proksch aus Salching/Oberpiebing<br />
– sie erhält damit ein Preisgeld in Höhe<br />
von 15.000 Euro sowie eine Ausstellung in<br />
der Galerie im Weytterturm Straubing.<br />
Barbara Proksch arbeitet in der Tradition<br />
der Arte povera, des Objet trouvé und der<br />
Performance. Sie verwendet karge, scheinbar<br />
wertlose Materialien wie Stein, Holz, Draht<br />
und Papier und nutzt die kreative Ausstrahlungskraft<br />
dieser Dinge, um auf „vergessene“<br />
Zusammenhänge hinzuweisen. „Mit der Auszeichnung<br />
soll die konsequente Haltung als<br />
Künstlerin, die Intensität der sensiblen Wahrnehmung<br />
und die Eindringlichkeit der kreativen<br />
Prozesse, das antiwissenschaftliche Forschen<br />
im Labor der abgebrauchten Objektwelt<br />
und das Schenken der Erkenntnisse und<br />
Regierungspräsident Dr. Walter Zitzelsberger, Bezirkstagspräsident<br />
Manfred Hölzlein, OB Albert Zankl,<br />
Dr. Maximilian Seefelder und Hubert Huber,<br />
Foto Jäger Thomas/PNP -<br />
unten Barbara Proksch „Das Testament der Dinge“<br />
der bildnerischen Ergebnisse an die Mitmenschen<br />
gewürdigt werden“, begründet die Jury<br />
ihre Wahl. In der engeren Wahl standen von<br />
den insgesamt 52 eingereichten Bewerbungen<br />
außerdem Dagmar Pachtner (Landshut), Rudolf<br />
Huber-Wilkoff (Simbach am Inn) und<br />
Aldo Canins (Vilsheim) – drei ebenfalls etablierte<br />
und renommierte niederbayerische<br />
Künstler. „Trotz der geringeren Zahl an Einsendungen<br />
gegenüber dem Vorjahr ist das<br />
künstlerische Niveau wieder sehr hoch“, freut<br />
sich deshalb Hubert Huber, Vorsitzender der<br />
Jury, „und wenn man berücksichtigt, dass fast<br />
zwei Drittel der diesjährigen Künstler sich<br />
letztes Jahr gar nicht beworben hatten, lässt<br />
sich erahnen, wie viele tolle Künstler wir in<br />
Niederbayern haben.“<br />
Arbeiten der Preisträgerin sind vom 8. Juli<br />
bis 20. August <strong>2006</strong> in einer Ausstellung in<br />
der Galerie im Weytterturm Straubing zu sehen.<br />
Die öffentliche Preisverleihung an Barbara<br />
Proksch findet dort am 7. Juli im Rahmen<br />
der Vernissage statt.<br />
<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
Carolin Ahrendt<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06 13
<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
14<br />
PLATTFORM MIT<br />
VIEL NIVEAU<br />
Der Preis „Junge Kunst“ geht an Örni<br />
Poschmann (D), Thomas Weber (A)<br />
und Vit Pavlik (CZ)<br />
Kunst spiegelt nicht nur das Leben und den<br />
Alltag, sie blickt auch hinter die Zeitumstände<br />
und dient der Verbesserung und<br />
Sicherung der Lebensqualität vor Ort. Das<br />
ist der zugrundeliegende Gedanke für den<br />
einzigen niederbayerischen Kunstpreis. Der<br />
Preis „Junge Kunst“ will Künstlern eine<br />
erste große Plattform geben und darauf<br />
aufmerksam machen, wie überaus reich die<br />
Dreiländerregion an kreativem Nachwuchs<br />
ist. Der Preis geht heuer ins zehnte Jahr.<br />
Ihn zu initieren war das eine, ihn über Jahre<br />
hinweg am Laufen und auf höchstes Niveau<br />
zu führen, das andere. Dem Berufsverband<br />
<strong>Bilde</strong>nder Künstler sowie der Sparkasse,<br />
die den Preis auslobt und finanziert, gebührt<br />
dafür Anerkennung und Dank.<br />
Am Donnerstag traf sich die Jury im Passauer<br />
Sparkassensaal. Sie tagte lange. Grund<br />
war die überaus große Zahl von knapp 100<br />
sich beteiligenden Künstlern aus Niederbayern,<br />
Oberösterreich und Südböhmen, aber vor<br />
allem auch die Qualität der eingereichten Arbeiten.<br />
Nach vielen Diskussionen kürten die<br />
Jurymitglieder - unter ihnen Dr. Maximilian<br />
Seefelder von der Regierung von Niederbayern,<br />
Prof. Oswald Miedl, Hubert Huber vom<br />
<strong>BBK</strong>, Prof. Dr. Wolfgang Reimann und Uta<br />
Spies vom Kunstverein Passau, Dr. Hartmut<br />
Beck von der Sparkasse, Konrad Schmid<br />
(erster Preisträger Junge Kunst 1996) und Radomir<br />
Postl vom Südböhmischen Künstlerverband<br />
- aus jedem Land einen Sieger.<br />
Der Gewinner aus Tschechien heißt Vit<br />
Pavlik. Er kam 1976 in Volary (Wallern) zur<br />
Welt und legt seinen Schwerpunkt auf Zeichnung<br />
und monumentale Malerei. Sein Zyklus<br />
vom Böhmerwald, die architektonische Projektion<br />
der räumlichen Komposition im Terrain<br />
und die strukturierte Differenzierung seiner<br />
Profile überzeugten die Jury.<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Der Sieger aus Oberösterreich heißt Thomas<br />
Weber. Er wurde 1965 in Schärding geboren<br />
und lebt heute in Reichersberg. Aquarelle<br />
mit reduzierten geografischen Formen<br />
und Strukturen legte er vor. Eine große Geschlossenheit<br />
und Strenge zeichnen die <strong>Bilde</strong>r<br />
aus. Ein kühler und stiller, aber ausdrucksstarker<br />
Kontrapunkt zum Tschechen.<br />
Ein Bildhauer machte das Rennen für Niederbayern.<br />
Örni Poschmann ist eigentlich ein<br />
gebürtiger Berliner (1965), aber er lebt und<br />
arbeitet seit vielen Jahren in Aham. Wenn er<br />
mit seiner Motorsäge auftaucht, fliegen die<br />
Späne. Wenn er sie absetzt, hat das rohe Holz<br />
kraftvolle Form und ein Gesicht, das Stärke<br />
wie Dynamik ausdrückt, die Gebrochenheit<br />
des Lebens ebenso wie die Vielschichtigkeit<br />
aller Existenz. Die drei Preisträger erhalten<br />
jeweils einen Katalog und dürfen in einer<br />
großen Ausstellung in der St.-Anna-Kapelle<br />
in Passau Kostproben ihres Könnens präsentieren.<br />
Am 20. Juni um 19 Uhr ist es soweit.<br />
Bis dahin werden alle drei Preisträger neue<br />
Arbeiten schaffen. Wie all den bisherigen<br />
Preisträgern dürfte ihnen viel Aufmerksamkeit<br />
zuteil werden. Der Preis zahlt sich bestens<br />
aus.<br />
Stefan Rammer PNP<br />
DER BALL IST RUND<br />
Kunsthalle K während der DreiLänder-<br />
Messe Passau, 18. – 26. März <strong>2006</strong><br />
Die Sonderschau „DreiLänderKunst“ in der<br />
Halle K im Rahmen des „Passauer Frühlings<br />
– DreiLänderMesse“ stellt in mehrfacher<br />
Weise eine Premiere da: Zum einen ist ein<br />
derart umfangreiches Präsentationsprojekt<br />
mit einer Gesamt-Ausstellungsfläche von<br />
über 1000 Quadratmetern noch nie auf einer<br />
regionalen Verbraucherausstellung in <strong>Bayern</strong><br />
verwirklicht worden. Zum anderen ist diese<br />
Sonderschau aber auch die erste große öffentliche<br />
und gemeinsame Plattform für Künstler<br />
aus Oberösterreich, Südböhmen und Nieder-<br />
bayern. Mit dem Berufsverband <strong>Bilde</strong>nder<br />
Künstler Niederbayern (<strong>BBK</strong>), der Innviertler<br />
Künstlergilde und dem Südböhmischen<br />
Kunstverband haben sich dazu drei wichtige<br />
Partner zusammengetan, die ohnehin schon<br />
seit Jahren – meist unspektakulär hinter den<br />
Kulissen – zusammenarbeiten. Mit der Drei-<br />
LänderMesse wird diese gelebte Kooperation<br />
erstmals einer breiten Öffentlichkeit bekannt.<br />
Der Organisator der Sonderschau, <strong>BBK</strong>-<br />
Vorsitzender Hubert Huber, sieht die Sonderschau<br />
auch als Ausdruck einer „Kulturlandschaft“<br />
im eigentlichen Wortsinn. Über die<br />
Jahrhunderte habe sich in dem jetzt als Dreiländerregion<br />
bezeichneten Gebiet eine gemeinsame<br />
Kultur- und Wertewelt entwickelt,<br />
die zwar durch den Eisernen Vorhang für<br />
Jahrzehnte gespalten wurde – die aber deswegen<br />
nicht aufgehört hat, zu existieren. Dabei<br />
war immer die Kunst – und hier vor allem die<br />
Musik und die bildende Kunst – die Weltsprache,<br />
die alle verstanden haben. Diese gemeinsame<br />
Kulturlandschaft zu dokumentieren<br />
könne nirgends besser erstmals vollzogen<br />
werden, als in der Europastadt Passau. Hubert<br />
Huber: „Wenn Künstler aus den drei Ländern<br />
hier gemeinsam ihre Arbeiten zeigen, die Besucher<br />
miteinbeziehen und Kontakte pflegen,<br />
so können daraus wieder neue Projekte entstehen<br />
und die Sonderschau wirkt fort. Dann<br />
ist sie der <strong>Im</strong>pulsgeber, den wir von ihr erwarten.“<br />
In Passau bestehe nun an den neun<br />
Messetagen die Chance, die Einzigartigkeit<br />
dieser Kulturlandschaft zu erleben.<br />
Grundsätzlich stand die Halle K allen<br />
Kunstschaffenden offen. Die beteiligten Verbände<br />
haben dazu beigetragen, dass ein breiter<br />
und aussagefähiger Querschnitt des<br />
Kunstschaffens in den drei Ländern zu sehen<br />
ist. <strong>Im</strong> Mittelpunkt steht das Motto „Der Ball<br />
ist rund“ in Anlehnung an das WM-Jahr<br />
<strong>2006</strong>. Fußball ist dabei aber nur ein Aspekt,<br />
die Künstler nähern sich diesem Thema auf<br />
die verschiedenste Weise. Ob Fotokünstler<br />
aus den Dreiländern - Rudi Klaffenböck (D),<br />
Volker Martin (D), Robert Geisler (D), Alois
links: Örni Poschmann „ich hab dich tanzen gesehen“,<br />
2005, 100x100x80 cm, Kettensäge, Farbe, Holz<br />
links unten: Zdenek Lhoták (CZ), Fotografie, 80x60 cm<br />
oben: Volker Martin (D), Fotografie, 60x80 cm,<br />
unten: Franz Linschinger (A), Fotografie, 80x60 cm<br />
Furnter (A), Karl Zierlinger (A), Franz Linschinger<br />
(A), Zdenek Lhoták (CZ), Frantisek<br />
Panec (CZ), Anna Kocourkoá (CZ), Berufsfotografen<br />
Niederbayern (www.fotografenniederbayern.de).<br />
Die Fotokünstler und die<br />
Fotografen-Innung Niederbayern nutzen die<br />
Sonderschau auch, um Beispiele herausragender<br />
Sportfotografie vorzustellen. Bildhauer,<br />
Maler und Grafiker – sie alle setzen das<br />
Thema individuell um. Wichtig ist dem Veranstalter<br />
und dem Künstlerverband, dass in<br />
vielfältiger Weise Möglichkeiten geschaffen<br />
werden, damit Künstler und Besucher miteinander<br />
in Kontakt treten. Da ist zum einen der<br />
Bühnenbereich für Aktionskunst und Diskussionen,<br />
das sind aber auch lebende Werkstätten<br />
und Ateliers wie z. B. anwesende Helmut<br />
Maria u. Dagmar Neuwerth, Helga Mader,<br />
Annette Niepoth, Jutta Leitner, Gabi Cegla,<br />
Eva Schmidt, Stefan Berger, Elisabeth Spatz-<br />
Distler und viele mehr. Für die Kommunikation<br />
der Künstler untereinander hat am 18.<br />
März am Abend ein Internationales Künstlerfest<br />
stattgefunden, zu dem die Kinold Ausstellungsgesellschaft<br />
und der <strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
einluden.<br />
Gefördert wir die Sonderschau durch die<br />
Euregio Böhmerwald/Bayerischer Wald, die<br />
Sparkasse Passau, die Kinold Ausstellungsgesellschaft,<br />
die Dreiländer-Gesellschaft, Verein<br />
zur Förderung Internationaler Kulturprojekte<br />
und dem <strong>BBK</strong> Niederbayern e. V.<br />
Werner Windpassinger<br />
Nähere Infos unter www.dreilaenderkunst.de<br />
<strong>BBK</strong>-NÜRNBERG ZU<br />
GAST IM GALERIE-<br />
HAUS NÜRNBERG<br />
Mit <strong>Bilde</strong>rn/Parallelwelten von Gertrud<br />
Wenning. 3.März. bis 7. April 06<br />
„Die Ladung schwimmt, wenn das Schiff sie<br />
trägt“<br />
Kunst erfordert Mut. Gemütlichkeit hat mit<br />
Mut und hat mit Kunst nichts zu tun. Kunst<br />
ist alles andere als erkennbares Abbild oder<br />
sinnfällige Verzierung. Manchmal sind wir<br />
eingeladen, einen Blick in diese Welt zu tun.<br />
Was wir sehen, verwirrt uns dann vielleicht,<br />
wir möchten uns auskennen, wollen<br />
Titel, Werkverzeichnisse, Jahreszahlen haben,<br />
um einordnen zu können. Und das nennen<br />
wir dann „verstehen“. Die Unsicherheit, die<br />
der wahre Künstler gegenüber seinem Gegenstand,<br />
der Welt nämlich, sein Leben lang verspüren<br />
soll, ist neben den technischen Fähigkeiten<br />
sein wichtigstes Handwerkszeug. Sie<br />
muss sich beim Betrachten eines wirklichen<br />
Kunstwerkes auf uns übertragen. Nicht was<br />
wir erkennen können, ist wichtig, denn es ist<br />
nur das provisorische Geländer, an dem wir<br />
uns in die unbekannte Höhle tasten. Wichtig<br />
ist, was wir nicht verstehen, was uns in neue<br />
Welten trägt, hier, wie immer im Leben.<br />
Die Arbeiten von Gertrud Wenning sind<br />
deshalb als Einlasskarten in eine Welt voller<br />
Möglichkeiten, sich selbst und in sich selbst<br />
auch dem Chaos, zu begegnen. Stellen sie<br />
sich also eine Malerin vor, die sich bewusst<br />
dem Dunkel aussetzt, um darin zu arbeiten.<br />
Die sich ins Dunkle zurückzieht, um zu erleben,<br />
wie der Raum zur Zeit wird und die Zeit<br />
zum Raum. Wie die Grenzen verfließen zwischen<br />
dem Wahrnehmbaren und dem Versteckten.<br />
Neue Bedeutungen erwachsen aus<br />
schon Vergrabenem und ein Ausblick auf<br />
Ungekanntes tut sich auf. Wir haben vielleicht<br />
noch keine Namen dafür - und wir sollten<br />
den Zwang, benennen und kategorisieren<br />
zu wollen, noch ein wenig beherrschen.<br />
<strong>Im</strong> Lernen liegt die Lust des Lebens, im<br />
Lernen, im Erkennen und im Beiseitelegen<br />
des Begriffenen. Wieder-Erkennen ist schon<br />
nicht mehr Gegenwart, ist Form geworden<br />
und wird, je öfter es geschieht, desto uninteressanter.<br />
Die Transformation des Vertrauten<br />
ins Neue ist die Aufgabe des Künstlers. Die<br />
Belastbarkeit solcher Arbeit prüft die Zeit.<br />
„Was geht, bleibt“ ist einer meiner Wenningschen<br />
Lieblingstitel - Bildunterschriften, die<br />
ihre eigenen Poesie besitzen - aber auch die<br />
Fähigkeit, uns kräftig in den dunklen Wald<br />
zu führen. In der Assoziation des Gesehenen<br />
mit dem in uns selbst Erlebten liegt die<br />
Arbeit des Bildbetrachtens - das ist nicht neu,<br />
aber immer wieder wahr und es ist Zeichen<br />
des Respektes gegenüber dem Künstler und<br />
seiner Arbeit (und damit meine ich auch die<br />
Leidensarbeit) sich diesem Prozess auszusetzen.<br />
Es ist eben nirgends dauernder Halt<br />
<strong>BBK</strong> Nürnberg und Mittelfranken<br />
- conditio sine qua non. Es gibt natürlich<br />
Vertrauenskonstrukte in den verschiedenen<br />
Religionen und Philosophien. Die besten<br />
unter ihnen gehen aber von der Grundlage<br />
aus, dass in der Wandlung, in der Hingabe an<br />
das, was werden will, noch der solideste Halt<br />
bestehe...<br />
Auszüge aus der Eröffnungsrede von Barbara Bredow<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />
MIT NEUWAHLEN<br />
vom 29.4.<strong>2006</strong><br />
Nach Entgegennahme des Tätigkeitsberichtes<br />
und der Entlastung des Vorstandes (Hahn,<br />
Haberbosch u. Pinkert), fanden die Neuwahlen<br />
statt.<br />
Wahl des Vorstandes: <strong>Im</strong> Amt als Geschäftsführender<br />
Vorsitzender bestätigt wurde<br />
Richard Pinkert. Gertrud Wenning und<br />
Holger Lehfeld wurden neu in den Vorstand<br />
aufgenommen.<br />
Wahl des Haupausschusses: <strong>Im</strong> Amt bestätigt<br />
wurden Petra Naumann, Gerhard Steinle,<br />
Berthold Hoffmann, Renate Gehrcke. Neu<br />
aufgenommen wurden Heike Hahn, Geli<br />
Haberbosch, Barbara Lidfors, Jochen Streichert,<br />
Rita Kriege, Rubin Hirschbeck, Bettina<br />
Jaenicke, Georg Bayer, und Klaus Schneider.<br />
Ausschreibung <strong>BBK</strong>-Ausstellung 2007<br />
PAARLAUF II<br />
Frankfurter und Nürnberger Künstler<br />
im Dialog<br />
Der <strong>BBK</strong>-Nürnberg beabsichtigt für 2007 mit<br />
dem <strong>BBK</strong>-Frankfurt ein Ausstellungs(Austau<br />
sch)Projekt unter o.a. Titel.<br />
Das Ausstellungskonzept basiert darauf dass<br />
Arbeiten gezeigt werden, die im Dialog zwischen<br />
den Künstlern aus Nürnberg und aus<br />
Frankfurt entstehen.<br />
Künstler des <strong>BBK</strong> Nürnberg aller künstlerischen<br />
Sparten, die an einem solchen Dialog<br />
bzw. Austauschprojekt interessiert sind<br />
bewerben sich beim<br />
<strong>BBK</strong> Nürnberg, Eichendorffstr. 13,<br />
91161 Hilpoltstein<br />
Bewerbungsunterlagen: Foto, Vita etc. (bitte<br />
nicht größer als A4). Der Bewerbung fügen<br />
Sie bitte einen frankierten und beschrifteten<br />
Rückumschlag bei. Aus den Einsendungen<br />
werden bis zu sieben Künstler für die Teilnahme<br />
ermittelt, die dann mit den Künstlern<br />
aus Hamburg (und den Organisationskomitees)<br />
für das Kennenlernen und die weitere<br />
detaillierte Planung in Kontakt/Dialog treten.<br />
ATELIERFÖRDERUNG<br />
der Stadt Nürnberg <strong>2006</strong><br />
Auch in diesem Jahr werden von der Stadt<br />
Nürnberg Atelierförderungen vergeben.<br />
Anträge sind bis 30. Juni an die Kunsthalle<br />
Nürnberg Lorenzerstraße 32, 904<strong>02</strong> Nürnberg<br />
zu richten. Die näheren Bewerbungsvoraussetzungen<br />
entnehmen sie bitte unserem<br />
regionalen Rundschreiben vom 10.11.2005<br />
oder unter: www.kunsthalle.nuernberg.de<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06 15
<strong>BBK</strong> Nürnberg und Mittelfranken<br />
16<br />
Arbeiten von Jürgen Braun und Barbara Lidfors (rechts)<br />
NEU IM <strong>BBK</strong><br />
Kunsthaus Nürnberg, 2.2. – 19.3.<strong>2006</strong><br />
Mit der Ausstellung „Neu im <strong>BBK</strong>“ wurden<br />
fünf erfahrene, in ganz unterschiedlichen<br />
künstlerischen Bereichen arbeitende Künstler<br />
vorgestellt. Ein wichtiges Kriterium bei der<br />
Auswahl war dabei auch die künstlerische<br />
Bandbreite der neu aufgenommenen Künstler.<br />
Präsentiert wurden die unterschiedlichen<br />
Positionen zeitgenössischer Kunst, vom abstrakten<br />
Objekt bis zur „klassischen“ Malerei.<br />
Jochen Streichert, geboren 1969 in Freystadt,<br />
absolvierte eine Lehre als Kirchenmaler<br />
und Restaurator mit Schwerpunkt Frescomalerei,<br />
war dann in Nürnberg an der FOS,<br />
Fachrichtung Kunst und Gestaltung und arbeitet<br />
seit 1996 als freischaffender Künstler<br />
in Nürnberg. Er zeigte eine Reihe von Tusche-Baumbildern.<br />
Die umfangreiche Serie<br />
versetzt den Betrachter in eine Waldlandschaft.<br />
Damit will der Künstler, wie er sagt,<br />
die innere Stimme des Waldes zum Ausdruck<br />
bringen. Dabei reduziert er die Waldlandschaften<br />
auf das Wesentliche, erfasst subjektive<br />
Stimmungen und weckt im Betrachter<br />
Assoziationen von Tiefe, Wärme wie auch<br />
Kälte, er zeigt die Dichte des Waldes aber<br />
auch durchlichtete Waldstimmungen, Lichtungen.<br />
Seine <strong>Bilde</strong>r fangen die Stimmung eines<br />
Augenblicks ein, dieser Zauber des Augenblicks<br />
wird mit Tusche auf Papier eingefangen.<br />
Jürgen Braun, 1963 geboren in Reutlingen,<br />
studierte an der Akademie Nürnberg bei Prof.<br />
Colditz und Pfahler und ist seitdem freischaffend<br />
tätig. Er baut abstrakte Objekte aus<br />
Holz, Jutegewebe und Farbe, im Nürnberger<br />
Kunsthaus zeigte er Boden- und Wandobjekte.<br />
Sie basieren auf komplizierten Holzkonstruktionen,<br />
die dann mit Jute bespannt und<br />
farbig gestaltet werden. Die Formen muten<br />
zugleich organisch wie auch technoid an.<br />
Barbara Lidfors, 1949 in den USA geboren,<br />
arbeitet seit 2003 in Fürth als freischaffende<br />
Künstlerin. Sie zeigte „<strong>Bilde</strong>rkästen“,<br />
anhand derer sie eindrucksvoll das Spannungsverhältnis<br />
zwischen der Vertrautheit<br />
der eigenen kulturellen Welt und der Unvertrautheit<br />
fremder Kulturen untersucht. Die<br />
Kästen zeigen fast in Lebensgröße Menschen<br />
unterschiedlicher Kulturen und Altersgruppen.<br />
Die Figuren sind in farbige flächige Hintergründe<br />
eingebettet, ohne sich dabei auf<br />
spezielle Orte zu beziehen.<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Einige der <strong>Bilde</strong>r hängen ganz traditionell<br />
an der Wand, während die <strong>Bilde</strong>rkästen die<br />
Ausstellungsfläche besetzten, die Betrachter<br />
wandelten dabei sprichwörtlich „zwischen<br />
den Kulturen“.<br />
Marina Schreiber wohnt seit 1989 in Nürnberg.<br />
Geboren 1947 in Belgrad, studierte sie<br />
an der dortigen Akademie der bildenden<br />
Künste und schloss auch ein Magisterstudium<br />
ab. Ihre <strong>Bilde</strong>r sind ruhige Landschaften, die<br />
zugleich expressiv wie kristallin anmuten,<br />
menschliches Leben ist weitgehend daraus<br />
verbannt. Sie zerlegt die Landschaften in einzelne<br />
Elemente und setzt sie dann neu zusammen,<br />
um zu dem für sie Wesentlichen zu gelangen.<br />
Ihre <strong>Bilde</strong>r basieren auf den Kontrasten<br />
zwischen kristallinen Formen, Licht und<br />
Dunkel, auf Farbabstufungen und der Verflechtung<br />
von abstrakten Formen, die sich aus<br />
der Zweidimensionalität zu abstrakten, dreidimensionalen<br />
Formen entwickeln. Präzise<br />
graphische Linien umsäumen sie.<br />
Shohe Alexander Seiler, NN-Kulturpreisträger<br />
20<strong>02</strong>, studierte an der Nürnberger Akademie<br />
und arbeitet als Zeichner, Plastiker und<br />
Grafiker. Er zeigte so genannte „graphische<br />
Skulpturen“ bzw. „Archiskulpturen“. Architektur<br />
spiegelt gesellschaftliche Machtverhältnisse<br />
wider, zeigt, was einer Gesellschaft<br />
wichtig ist, z.B. Produktion oder Religion.<br />
Sie ist damit gelebte Ideologie. Mit diesem<br />
Aspekt von Architektur spielt der Künstler in<br />
seinen gemalten Architekturen. Sie werden<br />
theatralisch inszeniert, schwere Sessel, Gebrauchsgegenstände,<br />
graphisch von Architekturelementen<br />
überzogen und damit überhöht.<br />
Wir sehen historisierende Architekturfragmente<br />
z.B. italienische Palazzi, Renaissancearchitektur<br />
und Revolutionsarchitektur. In<br />
dieser Verfremdung scheint es sich um eine<br />
Fortsetzung der Capriccios z.B. von Piranesi<br />
zu handeln, Architekturfragmente, verfremdet<br />
in der Kombination und übertragen in die<br />
Dreidimensionalität.<br />
Dr. Anja Pröls-Kammerer<br />
Die ersten Jahre der Professionalität“:<br />
Arbeiten von Oh-Seok Kwon (oben), Jakub<br />
Moravek und Vincent Mitzev (rechte Seite)<br />
Vorschau: 22.7. – 28.8.<strong>2006</strong><br />
SKULPTURALE HANDLUNGEN<br />
Claudia Djabbari, Christian Engelmann,<br />
Nezaket Ekici, Patricija Gilyte, Isabel Haase,<br />
Vassillea Stylianidou, Anne Wodtcke<br />
Die Ausstellung „Skulpturale Handlungen“<br />
ist einem bestimmten Aspekt der performativen<br />
Bildhauerei gewidmet und präsentiert<br />
sieben aktuelle Positionen von der skulpturalen<br />
Performance bis zur interaktiven Skulptur.<br />
Verbindendes Element ist die Integration<br />
des eigenen Körpers in Skulptur, Fotografie<br />
oder Video. Auf unterschiedliche Weise<br />
knüpfen die beteiligten KünstlerInnen an die<br />
Auseinandersetzung der 60er und 70er Jahre<br />
an, in der die körperliche Präsenz des Künstlers<br />
in dem jeweiligen Medium eher einer<br />
Skulptur denn einem Selbstportrait glich.<br />
JOUR FIXE<br />
Am jeweils zweiten Montag im Monat findet<br />
unser Kommunikationsabend „Jour fixe“ im<br />
Künstlerhaus München, Lenbachplatz 8, statt.<br />
Beginn: 19 Uhr, im Allotriakeller – außer<br />
in den Ferien. Erica Heisinger und Georg<br />
Juranits betreuen den Jour Fixe.<br />
AUSSCHREIBUNGEN<br />
Die aktuellen Ausschreibungen können im<br />
Internet unter www.bbk-bayern.de<br />
abgerufen werden. Außerdem sammeln wir<br />
alle uns zugehenden Ausschreibungen – sie<br />
sind in der Galerie der Künstler während der<br />
Ausstellungszeiten einsehbar.<br />
GALERIE DER KÜNSTLER<br />
Maximilianstr. 42, 80538 München<br />
Tel. 089 - 220 463 (Di – So 11 – 18 Uhr)<br />
GESCHÄFTSSTELLE<br />
Adelgundenstr. 18, 80538 München<br />
Tel. 089 - 21 99 60 - 0, Fax - 21 99 60 - 50
<strong>BBK</strong> München und Oberbayern<br />
DIE ERSTEN JAHRE DER PROFESSIONALITÄT 25<br />
Zum 25. Mal jährt sich die Reihe „Die ersten<br />
Jahre der Professionalität“, die der Berufsverband<br />
<strong>Bilde</strong>nder Künstler München und Oberbayern<br />
initiiert hat. Längst ist dieses Instrument<br />
der Nachwuchsförderung zu einem festen<br />
und nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil<br />
der Münchner Kunstlandschaft<br />
geworden. Auch in diesem Jahr stellen wir<br />
wieder sieben vielversprechende Künstlerinnen<br />
und Künstler aus München vor, die am<br />
erfolgreichen Beginn ihrer künstlerischen<br />
Karriere stehen. Die Ausstellung wird von<br />
einem Katalog begleitet.<br />
Torsten Hink<br />
Die Malerei von Torsten Hink entzieht sich<br />
einem unmittelbaren Zugriff auf die Wirklichkeit.<br />
Auf der Suche nach gegenwartstauglichen<br />
Darstellungsmöglichkeiten bedient er<br />
sich einer medial vermittelten Bildwelt, die er<br />
in Zeitschriften, Werbebroschüren oder Katalogen<br />
vorfindet. Für seine Wandarbeiten und<br />
<strong>Bilde</strong>r übersetzt er das gefundene Motiv in<br />
eine malerische, von Inhalt unabhängige<br />
Sprache und überführt es in einen ästhetischen<br />
Bildraum. Die in ihrer an Information<br />
reduzierte Darstellung dient letztlich als Vorwand<br />
zur Auseinandersetzung mit grundlegenden<br />
Fragestellungen der aktuellen Malerei.<br />
Neu bewertet wird auch der Bedeutungsverlust<br />
des Inhalts und der Darstellung seit<br />
der Moderne, die malerischer Selbstzweck<br />
geworden sind.<br />
Oh-Seok Kwon<br />
Die Erkundung verschiedener Lebenswelten<br />
in ihrem Zwiespalt zwischen Realität und<br />
Fiktion nimmt im Werk von Oh-Seok Kwon<br />
einen wichtigen Stellenwert ein. Die Beziehungen<br />
der Menschen untereinander und zu<br />
ihrer Umgebung untersucht er beispielsweise<br />
in Zeichnungen, schnell hingeworfenen Ideenskizzen,<br />
die er als minimalistische Buntstiftzeichnungen<br />
auf ausgerissenen Zetteln<br />
anfertigt. Seit einiger Zeit beschäftigt er sich<br />
in seinen Installationen, Video- und Fotoarbeiten<br />
mit dem Thema Wasser in seiner ästhetischen<br />
Vielfalt sowie seiner kulturellen<br />
und ökologischen Bedeutung. In seinen Werken<br />
entwickelt der koreanische Künstler immer<br />
wieder ein ironisches Weltbild, das von<br />
Witz und Absurdität geprägt ist, zugleich aber<br />
auch Einsichten in Machtverhältnisse und gesellschaftliche<br />
Zwänge bietet.<br />
Doris Lasch / Ursula Ponn<br />
Doris Lasch und Ursula Ponn fotografieren<br />
Orte, deren Spuren sich in unser kollektives<br />
Bildgedächtnis eingeschrieben haben. Vor<br />
allem die Räume künstlerischer Produktion<br />
und musealer Präsentation sind für die beiden<br />
Künstlerinnen, die bereits seit 1997 gemeinsame<br />
Projekte im Bereich Fotografie, Film<br />
und Installationen realisieren, von Interesse.<br />
Neben Re-Inszenierungen von existierenden<br />
3. Mai bis 2. Juni <strong>2006</strong>, GALERIE DER KÜNSTLER, München<br />
Orten und Fotografien entstehen auch speziell<br />
für die Kamera gestaltete Räume, was eine<br />
für das Palais des Beaux Arts in Brüssel konzipierte<br />
Serie aus dem Jahr 2005 verdeutlicht.<br />
Dabei kalkuliert die Auseinandersetzung mit<br />
dem Moment von Reproduktion und Wiederholung<br />
bewusst ein, dass Nachbildungen immer<br />
auch Verschiebungen sind. Das Zurückholen<br />
ins Gedächtnis, das erneute Memorieren<br />
und Vergegenwärtigen wird dabei zur<br />
subjektiven Geste.<br />
Vincent Mitzev<br />
Charakteristisch für die installativen und<br />
skulpturalen Arbeiten von Vincent Mitzev ist<br />
der ausgeprägte Sinn für Vorhandenes, das oft<br />
durch verblüffend einfache Eingriffe eine andere<br />
Bedeutung erhält. So verkehrt er beispielsweise<br />
die Perspektive eines Raumes mit<br />
seinem gesamten Inventar und irritiert dadurch<br />
gewohnte Sichtweisen. Einstige Bedeutung<br />
und Funktion tauschen ihren Gebrauchswert<br />
in einen ästhetischen Wert, der<br />
zu neuer Betrachtung anregt. Oftmals entwickeln<br />
auch die Werkstoffe, die Vincent Mitzev<br />
einsetzt, in ihrem paradoxen Zusammenspiel<br />
einen narrativ-poetischen, aber auch humorvollen,<br />
ironischen Gehalt.<br />
Jakub Moravek<br />
Von Jakub Moravek stammen Foto- und Videoarbeiten,<br />
deren oft lebensgroßes Format<br />
an Klassiker wie Jeff Wall und Bill Viola und<br />
deren Bezug auf das Historiengemälde als<br />
höchstgeschätzter Gattung im Kanon traditioneller<br />
Kunst denken lässt. Das Grundthema<br />
von Moravek ist jedoch nicht primär die Belebung<br />
des <strong>Bilde</strong>s durch Lichtfülle und Beweglichkeit<br />
der Videotechnik, sondern die<br />
vollständige Umkehrung der zu erwartenden<br />
Beziehungen. So kann das Bild zum Betrachter<br />
des Betrachters werden oder eine Videoinstallation<br />
enthält interaktive Elemente, durch<br />
die der Betrachter das Geschehen im Bild aktiv<br />
steuern kann. Ebenfalls kann eine scheinbare<br />
Dokumentation sich als eine mit mehreren<br />
Kameras gedrehte Inszenierung entpuppen,<br />
die die offensichtlich sinnlos riskante<br />
Flucht des Künstlers im Kofferraum eines<br />
Autos aus der Bundesrepublik Deutschland<br />
nach Prag zeigt.<br />
Ursula Paletta<br />
Die Fotografien von Ursula Paletta zeigen<br />
Innen- und Außenräume mit einzelnen Personen,<br />
die auf jeweils individuelle Weise diese<br />
Orte besetzen. Die Figuren verschmelzen mit<br />
dem Raum zu teils beiläufigen, teils stilllebenhaft<br />
komponierten, fast bühnenhaften Inszenierungen.<br />
Die fotografischen <strong>Bilde</strong>r vermögen<br />
gleichermaßen mit Präsenz und Abwesenheit,<br />
mit Distanz und Nähe zu faszinieren:<br />
Einerseits erzeugen sie einen<br />
Gefühlsraum zwischen Bild und Betrachter,<br />
bei dem die Figur als Stellvertreterin dem Be-<br />
trachter den Eintritt in den Bildraum ermöglicht.<br />
Gleichzeitig jedoch werden die Personen<br />
und die realen Orte durch ihre Inszenierung<br />
zu ungreifbaren, sich dem Betrachter<br />
immer wieder entziehenden Konstrukten zwischen<br />
Realität und Fiktion.<br />
Edith Plattner<br />
Die dreidimensionalen Objekte von Edith<br />
Plattner sind bestimmt von einer Polarität, die<br />
sich aus der bewussten Zusammenfügung<br />
verschiedener Werkstoffe, aber auch dem Zusammentreffen<br />
von geschlossenen und offenen<br />
Formen oder unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten<br />
bedingt. So bezieht<br />
sich die Paarformation „maria + louise“ sowohl<br />
auf die Großmutter der Künstlerin als<br />
auch auf die Bildhauerin Louise Bourgeois.<br />
Mehr als die konkrete Aussage ist für Edith<br />
Plattner jedoch die gesetzte Idee, der verdichtete<br />
Kern, der sich aus dem Kräfteverhältnis<br />
von Harmonie und Störung speist, entscheidend.<br />
Als offene Setzungen verweisen ihre<br />
plastischen Objekte und ihre Zeichnungen<br />
den Betrachter letztlich auf den Prozess der<br />
Wahrnehmung und schärfen den Blick auf<br />
das vordergründig Sichtbare.<br />
Patricia Drück<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06 17
<strong>BBK</strong> München und Oberbayern<br />
18<br />
INBETWEEN<br />
– STEREOTYPE<br />
LESBARKEITEN<br />
Adidal Abou-Chamat, Petra Gerschner,<br />
Aldo Giannotti, Stefano Giuriati, Farida<br />
Heuck, Walter Seidl und Silke Witzsch,<br />
GALERIE DER KÜNSTLER, München,<br />
11. März bis 13. April <strong>2006</strong><br />
Auf ganz unterschiedliche Weise befassen<br />
sich die Installationen, Foto- und Videoarbeiten<br />
der sieben Künstlerinnen und Künstler<br />
mit der Konstruktion von Persönlichkeit und<br />
der Zuschreibung von Identität. Stereotype<br />
Lesbarkeiten, die mit gesellschaftlichen, ethnischen<br />
oder sozialen Codes und deren medialer<br />
Repräsentation einhergehen, bilden den<br />
Ausgangspunkt der künstlerischen Auseinandersetzung.<br />
<strong>Im</strong> Zentrum des gemeinsamen<br />
Interesses steht die Frage, wie stereotype Vorstellungen<br />
sichtbar gemacht werden können,<br />
um entstehende Vorurteile zu hinterfragen.<br />
Stereotypen werden oftmals als undifferenzierte<br />
Versuche, fremde Realität in die eigene<br />
Erfahrungswelt einzubeziehen, wahrgenommen.<br />
Ihre Entstehung ist eng an Prozesse der<br />
Kategorisierung und Generalisierung gebunden.<br />
Die Einordnung des Fremden erleichtert<br />
zwar die Wahrnehmung, befördert jedoch<br />
auch Einseitigkeit und führt zu Missverständnissen<br />
und Vorurteilen. Die Ausstellung untersucht<br />
kulturelle Codes, entstehende Ordnungen<br />
und institutionalisierte Rollen, die<br />
festgelegte Funktionen innerhalb der Gesellschaft<br />
erfüllen. Der jeweilige Blickwinkel der<br />
Künstlerinnen und Künstler verspricht dabei<br />
eine spannende Erweiterung dieser hochaktuellen<br />
Fragestellung, die sich für den Betrachter<br />
in unterschiedlichen Bildfindungsprozessen<br />
visualisiert.<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Adidal Abou-Chamat (geb. in München,<br />
lebt und arbeitet in München)<br />
Adidal Abou-Chamat operiert mit künstlerischen<br />
Mitteln an der Nahtstelle zwischen<br />
Fremdem und Vertrautem. Vor dem Hintergrund<br />
ihrer bi-kulturellen syrisch-deutschen<br />
Herkunft erprobt sie kulturelle Demarkationslinien<br />
und Grenzerfahrungen. Die fotografischen<br />
Bildserie „Inbetween“ und die Videoarbeit<br />
„Fleshdance“, beide 2005 entstanden,<br />
beschäftigen sich mit Themen der ethnischen<br />
Differenz und sozio-kulturellen Zuschreibungen.<br />
Autobiografische Teilelemente verleihen<br />
den fotografischen Inszenierungen zusätzliche<br />
Brisanz. Die Arbeiten von Adidal Abou-<br />
Chamat kreisen einerseits um die Rolle der<br />
Frau in islamischen und islamistischen Gesellschaften<br />
und Kulturkreisen, rücken andererseits<br />
aber auch die sexuelle Besetzung des<br />
weiblichen Körpers bei gleichzeitiger Tabuisierung<br />
und Dämonisierung von Fleischlichkeit<br />
und Erotik ins Blickfeld. Die Fotoarbeiten<br />
überschreiten dabei immer wieder gesellschaftliche<br />
Grenzen oder konterkarieren politisch<br />
korrekte Sichtweisen.<br />
Petra Gerschner (geb. in München, lebt und<br />
arbeitet in München)<br />
In der neuen Folge ihres doku-fiktionalen Videomagazins<br />
„Problem oder Lösung“ befasst<br />
sich Petra Gerschner mit der aktuellen Debatte<br />
über die Anwendung von Folter als Mittel<br />
der Politik. Es gibt auf der Welt keinen Friedenszustand<br />
mehr, der ohne Krieg auskommt.<br />
Krieg heißt Folter, Zivilisation durch Folter,<br />
Foltern für den Frieden; welche Strategien<br />
können die herrschende Logik von Krieg,<br />
Folter und Zerstörung durchbrechen? Mit einem<br />
großformatigen Digitaldruck aus dem<br />
Zyklus „What does memory mean to you?“<br />
(<strong>2006</strong>) demaskiert die Künstlerin die Demonstrationsmacht<br />
der Staatsgewalt in einer<br />
Gegenüberstellung von Parteiwerbung, politischen<br />
Slogans und Pin-ups, die im Stadtraum<br />
aufeinander treffen. In einer Art visueller<br />
Spurensicherung untersucht Petra Gerschner<br />
den Wandel von medialen Produktions- und<br />
Reproduktionsstrukturen – dadurch werden<br />
Methoden und Strategien dieser Systeme<br />
sichtbar gemacht und hinterfragt sowie neue<br />
Bedeutungs- und Wirklichkeitsebenen eingeführt.<br />
Aldo Giannotti (geb. in Genua, lebt und arbeitet<br />
in Wien)<br />
Die archetypische Geste des Lächelns steht<br />
im Zentrum von Aldo Giannottis Videoinstallation<br />
„Smile“. Als freundliche Geste wirkt<br />
das Lächeln in allen Kulturkreisen allein<br />
durch die Mimik des Gesichts einnehmend<br />
und gewinnend. Vor allem die Werbung hat<br />
sich seine Wirkungsweise zu Nutze gemacht.<br />
In Zeitungen, Werbebroschüren oder im<br />
Fernsehen überfluten uns die Medien geradezu<br />
mit den <strong>Bilde</strong>rn lächelnder Frauen und<br />
Männer, deren Botschaft hinter dem Lächeln<br />
zu verschwinden droht. Es scheint, als ob<br />
über das Lächeln nur noch ein <strong>Im</strong>age kommuniziert<br />
wird, mit dem der Konsument ein<br />
Produkt oder eine Person assoziiert. In seiner<br />
Videoinstallation dekonstruiert Aldo Giannotti<br />
diese Instrumentalisierung des Lächelns,<br />
indem er unzählige Ausschnitte lächelnder<br />
Menschen mit raschen Schnitten aneinanderfügt.<br />
Als Close-Ups wirken die Münder jedoch<br />
bedrohlich, fast aggressiv. Verstärkt<br />
wird dieser Charakter noch zusätzlich durch<br />
die Form der Präsentation: <strong>Im</strong> Raum schwebende<br />
Ballons, die als Projektionsfläche dienen,<br />
verzerren die lächelnden Münder und<br />
lassen sie plötzlich als maskenhaften Fratzen<br />
erscheinen. Aldo Giannotti, der das Lächeln<br />
in seiner Demaskierung als „kannibalistische<br />
Attacke auf die freie Entscheidung“ versteht,
Abb. v.l.n.r.<br />
Farida Heuck „Zertifikat Deutsch“<br />
Silke Witzsch „Flood“<br />
Stefano Giuriati „Bianco-White-Weiß“ (Ausschnitt)<br />
Walter Seidl „D&S Farbe“<br />
unten: Aldo Giannotti „smile“<br />
hinterfragt auf diese Weise die Rhetorik suggestiver<br />
Werbemethoden unserer Zeit.<br />
Stefano Giuriati (geb. in Vicenza, lebt und<br />
arbeitet in München)<br />
In der Videoinstallation „Reiseproben vor einer<br />
digitalen Videokamera“ (2003) wird die<br />
Videokamera zum Spiegel: In einer Mischung<br />
aus Künstlerperformance und Dokumentation<br />
führt uns nicht nur der vor der Kamera agierende<br />
Mann die mit dem Reisen verbundenen<br />
Alltagsklischees humorvoll vor Augen. Reflektiert<br />
werden ganz generell unsere Reisegewohnheiten<br />
und das westeuropäische Freizeitverhalten.<br />
In der Videoarbeit „Non é<br />
l’abito che fa il monaco – Nicht die Kutte<br />
macht den Mönch“ (2004) zeigt Stefano Giuriati<br />
die bildliche Darstellung eines Sprichwortes.<br />
Mit der Einladung, hinter die Fassaden<br />
der Gesellschaft zu schauen, stellt er Begriffe<br />
wie soziale Zugehörigkeit, sexuelle<br />
Neigung oder Nationalität zur Diskussion.<br />
Die Videotrilogie auf drei Monitoren „Bianco-White-Weiß“<br />
(2005) hingegen thematisiert<br />
Stereotypen der Gewalt, symbolisiert durch<br />
eine Waffe, die der Protagonist an verschiedenen<br />
Orten aus der Tasche zieht.<br />
Farida Heuck (geb. in München, lebt und<br />
arbeitet in München und Berlin)<br />
Die Festschreibung rassistischer Denkweisen,<br />
aber auch Fragen nach Identitätszuschreibungen<br />
im alltäglichen Leben bestimmen seit einigen<br />
Jahren die künstlerische Arbeit von Farida<br />
Heuck. Bislang konzentrierte sie sich mit<br />
Aktionen wie schleuser.net vor allem auf mediale<br />
Repräsentationen von Migration und<br />
Zuwanderung und setzte der pauschalen Kriminalisierung<br />
ausländischer MitbürgerInnen<br />
eine komplexere Sichtweise entgegen.<br />
Die audio-visuelle Installation „Zertifikat<br />
Deutsch“ (in Zusammenarbeit mit der Sozio-<br />
login Birgit zur Nieden) reflektiert die Diskussionen<br />
über das neue Zuwanderungsgesetz,<br />
hier insbesondere die eingeforderten<br />
Deutschkenntnisse bei der Beantragung einer<br />
Aufenthaltsgenehmigung. Eine historische<br />
Kompilation von Sprachlehrfilmen, die ein<br />
jeweils verändertes Stereotyp von Migration<br />
erkennen lassen, wird mit der Gegenwart in<br />
Bezug gesetzt. Die staatliche Verwaltung des<br />
Spracherwerbs wird auf diese Weise als eine<br />
von jeweils anderen politischen Vorstellungen<br />
geleitete Technik des Regierens vorgeführt.<br />
Walter Seidl (geb. in Graz, lebt und arbeitet<br />
in Wien)<br />
Die beiden einander gegenüberliegend projizierten<br />
Diainstallationen „D&S“ 1997 -<br />
2000 und „DISclose“ 2001 - 2004 erkunden<br />
mit fotografischem Blick die kulturell, gesellschaftlich<br />
und sozial konfigurierten Lebensweisen<br />
aus männlicher und weiblicher Perspektive.<br />
Die schwarzweißen <strong>Bilde</strong>rfolgen<br />
sind mit einem Soundtrack von John Parish<br />
unterlegt. In ihrer Mischung aus einer Inszenierung<br />
im Stil von Lifestylefotografie, Roadmovie<br />
und Schnappschussästhetik konzentrieren<br />
sie sich auf Persönlichkeitskonstruktionen<br />
und die sich wandelnde Repräsentanz<br />
von Geschlechterrollen. „…Was sich zunächst<br />
als zufällige biografische Bildnotiz<br />
ausnimmt, erweist sich in der Folge als eine<br />
gezielte Auseinandersetzung mit einem Akt<br />
der Repräsentation subjektiven Verhaltens in<br />
einem durch gesellschaftliche Theorien und<br />
in Folge durch gezielte wirtschaftlich-ästhetische<br />
Strukturen determinierten Umraum“<br />
(Werner Fenz).<br />
Silke Witzsch (geb. in Kempten/Allgäu, lebt<br />
und arbeitet in München)<br />
Sich überlagernde <strong>Bilde</strong>benen lassen in der<br />
<strong>BBK</strong> München und Oberbayern<br />
Videoarbeit „FLOOD“ nur schemenhaft<br />
Menschen, Park- und Cafészenen erkennen.<br />
In das sich stetig verändernde Schattenspiel<br />
mischen sich Wasserfluten von Überschwemmungen<br />
und U-Bahnfahrten durch das Tunnelsystem<br />
von New York. Durch immer<br />
schnelleren Wechsel der Bildsequenzen und<br />
aggressive Sounds aus Shooter Games und<br />
Kriegsfilmen wird die Dramatik so weit gesteigert,<br />
bis die Silhouette der Stadt schließlich<br />
in den Wasserfluten versinkt und die <strong>Bilde</strong>benen<br />
sich völlig auflösen. Mit diesem<br />
spektakulären Bedrohungsszenario kommentiert<br />
Silke Witzsch unsere medial geschürte<br />
Angst vor Kontrollverlust, terroristischen<br />
Übergriffen, Naturkatastrophen und der diffusen<br />
Bedrohung durch das „Fremde“. Vier<br />
großformatige Digitaldrucke, die im Stadtraum<br />
inszenierte Kleidungsstücke zeigen und<br />
auf Rituale rivalisierender Straßengangs anspielen,<br />
loten Bedeutungsverschiebungen und<br />
Vereinnahmungs-prozesse aus, die der Entstehung<br />
von Modeimages und Marktstrategien<br />
zugrunde liegen.<br />
Bei der Finissage am 13. April gab es<br />
den Vortrag „Stereotype/Lesbarkeit“ von Nadine<br />
Milde, Kulturwissenschaftlerin, München;<br />
anschließend ein Videoprogramm, kuratiert<br />
von André Werner, DirectorsLounge,<br />
Berlin, www.kultur-in-berlin.de Dr. Patricia Drück<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06 19
20<br />
� AUSSCHREIBUNGEN<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Kulturstiftung der ZF Friedrichshafen<br />
AG Stipendium 2007<br />
„KUNST <br />
POLITISCHE REALITÄT“<br />
Kulturstiftung der<br />
ZF Friedrichshafen AG<br />
Regina Michel M. A.<br />
Geschäftsführung<br />
Graf-von Soden-Platz 1<br />
88046 Friedrichshafen AG<br />
Tel. 07541 77-7114 oder -4830<br />
Fax: 07541 77-7550<br />
eMail: Kunst.Kultur@zf.com<br />
www.kulturstiftung.zf.com<br />
Thema Stipendium 2007<br />
„Kunst Politische Realität“<br />
Sparten 2007: Malerei, Zeichnung,<br />
Foto, Neue Medien / Medienkunst,<br />
Installation, Kleinplastik, Video<br />
Förderungsvoraussetzungen:<br />
- möglichst abgeschlossenes Kunststudium<br />
- keine Altersbeschränkung<br />
- Geburtsort oder 1. Wohnsitz<br />
Deutschland,<br />
Österreich, Schweiz, Liechtenstein<br />
Bewerbungsunterlagen (max. DIN<br />
A4)<br />
Die Bewerbung sollte üblicherweise<br />
durch den Künstler selbst erfolgen<br />
und ist schriftlich an die Kulturstiftung<br />
der ZF Friedrichshafen AG zu<br />
richten.<br />
- Lebenslauf / künstlerischer<br />
Werdegang<br />
- Fotografien / Videostills von<br />
Arbeiten (Papierabzüge max. DIN<br />
A4 - keine Dias! (beschriftet mit<br />
Name, Titel, Jahr, Technik, Originalgröße);<br />
Kataloge etc.<br />
- Zusätzlich: Vier Fotografien<br />
von Arbeiten, möglichst DIN A4<br />
nicht eingeheftet, die einen ersten<br />
schnellen Überblick über die Arbeit<br />
geben.<br />
Die Bewerbungsunterlagen sind bis<br />
zum 31. August <strong>2006</strong> (Poststempel)<br />
bei der Kulturstiftung einzureichen.<br />
Über die Vergabe des Stipendiums<br />
entscheidet eine Jury. Eine Begründung<br />
ist nicht erforderlich. Ein<br />
Einspruch gegen die Entscheidung<br />
ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen.<br />
Jury<br />
Prof. Dr. Götz Adriani, Direktor<br />
Kunsthalle Tübingen;<br />
Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor<br />
Zeppelin Museum Friedrichshafen<br />
Eckhard Schneider, Direktor Kunsthaus<br />
Bregenz<br />
von der ZF-Kulturstiftung:<br />
Matthias Lenz, Vorstand;<br />
Regina Michel M.A., Geschäftsführerin,<br />
Kunsthistorikerin und<br />
Journalistin.<br />
Rahmenbedingungen:<br />
Pro Jahr werden zwei Stipendien<br />
vergeben mit dem Ziel: Förderung<br />
<strong>Bilde</strong>nder Künstlerinnen/Künstler<br />
Dauer jeweils 6 Monate (1. oder 2.<br />
Halbjahr)<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Vergütung 1.100 Euro / Monat<br />
Kostenlose Unterkunft: Atelier und<br />
Wohnung im Turm des Zeppelin<br />
Museums Friedrichshafen<br />
Öffentlichkeitsarbeit: Pressemeldungen,<br />
Pressekonferenzen<br />
Einzelausstellung<br />
Eine Anwesenheit des Stipendiaten<br />
während des Stipendiums wird<br />
erwartet.<br />
PROJEKTSTIPENDIUM ZUM<br />
THEMA ‚AUSGRENZUNG‘<br />
Die Kurt Eisner Kulturstiftung vergibt<br />
einen Förderbetrag von € 8000<br />
für die Realisierung einer künstlerischen<br />
Arbeit zum Thema ‚Ausgrenzung‘.<br />
Zugelassen sind alle künstlerischen<br />
Techniken bildender Kunst<br />
und visueller Kommunikation,<br />
Fotografie, Performance, Installation,<br />
Konzeptkunst und Video<br />
(ausgenommen sind Film und<br />
Theater). Professionell arbeitende<br />
Künstler/innen sind weltweit dazu<br />
eingeladen, Konzepte und Projekte<br />
einzureichen.<br />
Kurt Eisner Kulturstiftung<br />
c/o RA Michael Sack,<br />
Schwanthalerstr. 12,<br />
80336 München,<br />
Tel. 089 1573219<br />
www.kurt-eisner-kulturstiftung.de<br />
Einsendeschluss: 30.6.<strong>2006</strong><br />
KUNSTPREIS AICHACH<br />
Die Volksbank Raiffeisenbank<br />
Aichach vergibt zum 13. Mal einen<br />
Kunstpreis in Höhe von € 2.500,-<br />
für Künstlerinnen und Künstler,<br />
die in <strong>Bayern</strong> wohnen oder dort<br />
geboren sind. Begleitend wird im<br />
Kreuzgratgewölbe des Kreisgutes<br />
Aichach vom 23. Juli – 20. August<br />
<strong>2006</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />
Kunstverein Aichach e.V. eine<br />
Ausstellung der jurierten Werke<br />
stattfinden. Es handelt sich um ein<br />
zweistufiges Juryverfahren, wobei<br />
zur 1. Stufe ausschließlich Fotos<br />
eingereicht werden können. Die zur<br />
2. Stufe zugelassenen Künstlerinnen<br />
und Künstler müssen dann die<br />
entsprechenden Originalarbeiten<br />
einreichen.<br />
Eröffnung + Preisvergabe am<br />
23.7.<strong>2006</strong><br />
Einlieferung:<br />
Stufe 1: Abgabeschluss der Fotos<br />
bis Samstag, 10. Juni <strong>2006</strong> (Datum<br />
des Poststempels) an den Kunstverein<br />
Aichach, Theodor-Heuss-Str. 9,<br />
86551 Aichach.<br />
Es dürfen nur maximal 2 Fotos<br />
(Fotoabzüge im Format 13 x 18 cm<br />
/ nicht größer und nicht kleiner!)<br />
einer Arbeit eingereicht werden.<br />
Hierzu muss das beigefügte<br />
Formular verwendet werden<br />
(Einlieferungsformular unter: www.<br />
kunstverein-aichach.de). Technik,<br />
Maße der Werke, sowie Gewichte<br />
bei Skulpturen, sind auf der Rück-<br />
seite der Fotos zu vermerken, ebenso<br />
Titel, Verfasser und Adresse.<br />
Nicht zugelassen sind Dias, digital<br />
bearbeitete Fotos und Kataloge. Der<br />
Einreichung muss eine Kurzvita<br />
beiliegen. Künstler/innen, die zur<br />
2. Stufe zugelassen sind, werden<br />
am Montag, 19. Juni benachrichtigt.<br />
KUNSTKAUFHAUS MÜNCHEN<br />
Das Kunstkaufhaus München eröffnete<br />
im Mai und Sie können immer<br />
noch dabei sein!<br />
Wir werden eine dauerhafte Einrichtung<br />
im Herzen Münchens, in<br />
der man eine umfassende Auswahl<br />
von Kunst zum Mitnehmen findet.<br />
Wir sind kein „Kunst-Discounter“,<br />
sondern bieten in einem anregenden<br />
Ambiente eine Ausstellungs- und<br />
Verkaufsplattform für viele Künstler<br />
unter einem Dach.<br />
Einfach Kunst kaufen.<br />
Was wir suchen:<br />
- Kunst in allen Formen (<strong>Bilde</strong>r,<br />
Fotografie, Comic, Skulpturen,<br />
Keramik, Mode, Installationen,<br />
Multimedia)<br />
- Preise bis maximal 1.000 € (möglichst<br />
alle Preisspannen)<br />
- Kleinartikel im Preis unter 20 €<br />
Was wir bieten:<br />
- Präsentation auf über 400 m²<br />
- Präsenz Ihrer Objekte für mindestens<br />
4 Monate<br />
- Kreative Werbung und konstante<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Präsenz in einer der kaufkräftigsten<br />
Städte Deutschlands<br />
- Ladenübliche Öffnungszeiten<br />
- Faire und schnelle Abwicklung<br />
- Regelmäßige Events, die sicher<br />
Stadtgespräch werden<br />
- Versicherung Ihrer Objekte innerhalb<br />
des Kunstkaufhaus<br />
Sonstige Bedingungen:<br />
- Alle Kunstobjekte müssen ausstellbar<br />
sein, d.h. wenn nötig gerahmt,<br />
kaschiert, mit Passepartout<br />
oder Sichthülle. Bitte keine Cliprahmen.<br />
- Objekte werden in Kommission<br />
angenommen, der Künstler erhält<br />
50 % des Verkaufspreises<br />
Was Sie tun müssen:<br />
Senden Sie eine Kurzvita inkl.<br />
Kontaktadresse (möglichst eMail<br />
oder Fax)<br />
- mit Fotos Ihrer Objekte oder<br />
Arbeitsproben<br />
- mit Beschreibung, Preisen und<br />
Anzahl der Objekte, die Sie liefern<br />
möchten<br />
- per Mail: anmeldung@<br />
kunstkaufhausmuenchen.de<br />
- oder per Post:<br />
Kunstkaufhaus München e.K.,<br />
Erzgießereistr. 4, 80335 München<br />
Wir freuen uns schon auf Ihre<br />
Arbeiten und werden uns mit Ihnen<br />
schnellstmöglich in Verbindung<br />
setzen, um die weiteren Formalitäten<br />
zu klären.<br />
Alle Anregungen und Ideen sind<br />
willkommen.<br />
AKTUELLE AUSSCHREIBUNGEN IM INTERNET UNTER www.bbk-bayern.de<br />
HOLZARTIG<br />
Objekte und Installationen auf dem<br />
„Hohen Boden“, eine Ausstellung<br />
zeitgenössischer Kunst – Freiraum-<br />
Projekt<br />
Unter dem Motto „ Faszination<br />
Wald – Baum – Holz“ plant der<br />
Landkreis Cham von Mai bis Oktober<br />
des Jahres <strong>2006</strong> ein Festival zu<br />
Kultur und Natur.<br />
Der Kunst- und Kulturverein<br />
Freiraum wird im Rahmen der oben<br />
genannten Veranstaltung künstlerische<br />
Aspekte rund um das vielschichtige<br />
Medium Holz zeigen.<br />
Die Exponate werden auf dem<br />
„Hohen Boden“ präsentiert, einem<br />
Speicherraum mit reizvoller Architektonik<br />
in einem historischen Gebäude<br />
der Stadt Furth, Rosenstr. 6<br />
(unter www.freiraum-furth.de sind<br />
<strong>Bilde</strong>r und Maße der Räumlichkeit<br />
einzusehen). Der Raum befindet<br />
sich im 3. Stock des Gebäudes und<br />
ist über ein breites Treppenhaus<br />
erreichbar (kein Lift); er unterliegt<br />
Witterungsschwankungen, so dass<br />
in dieser Hinsicht empfindliche<br />
Exponate für die Ausstellung weniger<br />
geeignet sind.<br />
Jeder Künstler kann sich mit maximal<br />
drei Arbeiten zur Teilnahme<br />
bewerben; gesucht werden in erster<br />
Linie Objekte, Installationen und<br />
Performances, je nach Eignung<br />
auch Fotografie und Malerei.<br />
Bitte senden Sie uns repräsentatives<br />
Bildmaterial Ihrer Arbeiten zu, bei<br />
Installationen und Performances<br />
evtl. auch Beschreibungen, Modelle,<br />
Filme etc. Anhand der Einsendungen<br />
wird eine unabhängige Jury<br />
eine Vorauswahl treffen. Sie werden<br />
danach umgehend benachrichtigt.<br />
Die Bewerber verpflichten sich, die<br />
Entscheidung der Jury anzuerkennen.<br />
Einsendungen bitte an :<br />
Liz Turba-Bernhardt,<br />
Eichenstr. 26, 93413 Cham,<br />
eMail: lachhammer @t-online.de,<br />
Tel. 09971/6670<br />
bis spätestens Donnerstag, 6.7.06<br />
Die Einlieferung der ausgewählten<br />
Arbeiten erfolgt am Samstag,<br />
den 29. Juli 06, 14 - 17 Uhr.<br />
Eröffnung der Ausstellung ist am<br />
Samstag, 16.9.06, um 17 Uhr,<br />
Dauer der Ausstellung: Sonntag,<br />
17.9. bis Sonntag, 8.10.06, am letzten<br />
Ausstellungstag Abholung der<br />
Arbeiten von 17 - 19 Uhr.<br />
Alle Arbeiten müssen gekennzeichnet<br />
sein mit Namen, Titel,<br />
Preis (oder unverkäuflich). Vom<br />
Zeitpunkt der Einlieferung an bis<br />
zum Ende der Ausstellung sind alle<br />
Arbeiten versichert. Die Kosten des<br />
Transportes trägt der Aussteller;<br />
eine Versicherung hierfür wird nicht<br />
abgeschlossen. Für die Dauer der<br />
Ausstellung können Exponate nicht<br />
entnommen werden. <strong>Im</strong> Falle eines<br />
Verkaufes behält sich der Veranstalter<br />
15 % des Verkaufspreises ein.<br />
Es wird ein Farbkatalog erstellt.<br />
Falls Sie an einer Veröffentlichung<br />
Ihrer Arbeit im Katalog interessiert<br />
sind, erheben wir um einen Unkostenbeitrag<br />
von 50 Euro.
im <strong>Bilde</strong> 2/06 21
Aktivitäten unserer Mitglieder<br />
22<br />
� AKTIVITÄTEN<br />
UNSERER MITGLIEDER<br />
WIR GRATULIEREN ...<br />
... Hans Heichele zum Magnus-<br />
Remy-Preis in Irsee<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Thomas Barnstein - Installation<br />
Objekte, Klaus von Gaffron -<br />
Fotobilder, Foyer der Obersten Baubehörde<br />
München, 15.2.-24.3.06<br />
Karin Bergdolt / Mathias Schuh<br />
„Am Weg – Abweg“, Künstlerhaus<br />
Marktoberdorf, 29.4.-7.7.06<br />
Gisela Bottesch „Kulinarisches &<br />
seine Relikte“, Haus der bayerischen<br />
Landwirtschaft Herrsching,<br />
27.4.-28.5.06<br />
~ „Das Licht“, Euro-Art-Ausstellung,<br />
Barbizon/F, 2.-14.6.06<br />
Rosa Brunner, Judith Siedersberger,<br />
Frauenmuseum Bonn<br />
(Beteiligung), 22.1.-7.5.06<br />
Harald Burger „Farbe und<br />
Struktur“, Galerie Kunstverein<br />
Ottobrunn/ München“Treffpunkt<br />
Kunst“, Ottobrunn, 14.3.-14.06<br />
Christine Colditz, Alfred Regnat,<br />
Klaus Dieckhoff, Malerei - Plastik<br />
- Grafik, Hans-Reiffenstuel-Haus,<br />
Pfarrkirchen, 18.2.-2.4.06<br />
Lucia Dellefant „personal strategy“,<br />
Stadtmuseum Hattingen,<br />
17.2.-17.4.06<br />
Konrad Dördelmann „Radierungen“,<br />
Raiffeisen-Volksbank,<br />
Neuburg/Donau, 23.6.-8.9.06<br />
Klaus von Gaffron, M+M, Dieter<br />
Rehm, D.M. Wuergert „Ilfolambdabichromatfotografien“,<br />
Städtische<br />
Galerie Rosenheim, 10.3.-16.4.06<br />
Harald Goldhahn, Beteiligung<br />
„Luzern Bucht“, Künstlerbücher,<br />
Kunstpanorama Luzern, 24.-26.3.<br />
~ Harry Hirsch-Duo, Textilmuseum<br />
Helmbrechts (Kulturfrühling),18.3.06<br />
Christine Gräper, petrmayr,<br />
Marinus Wirtl, Bernhard Jott<br />
Keller und weitere Künstler<br />
„SOG1 - Zeitgenössische Kunst in<br />
Schongau“ Ballenhaus Schongau,<br />
27.5.-5.6.06<br />
Evita Gründler „Das Wort ist Bild<br />
geworden ...“, St. Marienkirche,<br />
Hannover-Isernhagen, 10.3.-18.4.06<br />
Anja Güthoff „Wegstücke, Einblicke<br />
- Ausblicke“, Galerie der<br />
Sparkasse Schwabmünchen, ab 4.4.<br />
Bernhard Haupeltshofer,<br />
Zeichnungen, Galerie Westend,<br />
München, 22.2.-<br />
Michael Heininger „So schaut´s<br />
aus“, Cartoons, Kunstsalon Haidhausen,<br />
München, 4.-27.4.06<br />
Johanna Hoffmeister „Farbrhythmen“,<br />
Galerie U 21, Künstlerbund<br />
Heilbronn, 11.6.-2.7.06<br />
Hubert Huber „...ars...“, Kulturmodell<br />
Bräugasse, Passau, 2.-18.5.<br />
06<br />
Maja Jiranek, Silvia Jurkoweit<br />
„Kunst der Verführung“, Galerie<br />
KA20, München, 24.6 -15.9.06<br />
Rainer Kaiser „Passport - Visuelle<br />
Reisedokumente“, Zeichnung,<br />
Druckgrafik, Fotografie, Videoinstallation,<br />
Galerie im Unteren<br />
Schlösschen Kunstverein Bobingen,<br />
7.4.-7.5.06<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Werner Kapfer „Horizonte“,<br />
Malerei und Grafik, Städt. Galerie<br />
in der Harderbastei, Ingolstadt,<br />
5.3.-2.4.06<br />
Agnes Keil, Illustration und Skulptur,<br />
Stadtmuseum Memmingen,<br />
Sonderausstellung, 1.5.-9.7.06<br />
Norbert Kiening „<strong>Bilde</strong>r und<br />
Objekte“, Ateliergalerie Malzer,<br />
Adelsried, 3.-12.3.06<br />
Pit Kinzer „Art & Cuisine“, Gallery<br />
Cafe Gort/Irland, 4.4.-30.6.06<br />
Karl-Heinz Klos „Spektrum“,<br />
Malerei, Kunsthalle Kempten,<br />
24.6.-2.7.06<br />
Prof. Jürgen Knabe, Ölbilder,<br />
Zeichnungen, Aquarelle, Kulturforum<br />
Deutsche Bank, Köln, bis<br />
30.7.06<br />
Oliver Köhl „Day and Night“,<br />
Skulpturen und Zeichnungen,<br />
Kunstverein Eisenturm Mainz<br />
5.-28.5.06<br />
~ Galerie im Europahaus, Landratsamt<br />
Friedberg/Hessen, 1.-25.6.<br />
Künstlergruppe Krämer, Buchenberg,<br />
Köhl: licht BLAU turm<br />
HOCH, Installationen, Galerie im<br />
Espantorturm Isny, 30.6.-23. 7.06<br />
Wolfgang Kretzer „Bildpfade“,<br />
Produzentengalerie Passau, 14.5.-<br />
18.6.06<br />
Heribert Krotter „<strong>Im</strong> Anfang war<br />
der Punkt“, <strong>Bilde</strong>r, Bildobjekte,<br />
Druckgrafik, Kunststation St. Jakobus,<br />
Ihrlerstein, 14.7.-15.8.06<br />
Veit Lacher „Landschaft in Bewegung“<br />
(<strong>Bilde</strong>r, Kinetische Skulpturen),<br />
Kemptener Kunstkabinett,<br />
4.5.- 1.6.06<br />
~ „Gedankenzappler, Denkanstosser<br />
und andere bewegende Schaustücke“,<br />
Kinetische Skulpturen,<br />
Reliefs, Installationen, Stadtmuseum<br />
im alten Rathaus Weilheim,<br />
6.8.-27.8.06<br />
Christine Linder „neue <strong>Bilde</strong>r“,<br />
Galerie Anais, München, 10.5.-<br />
30.6.06<br />
Joerg Maxzin „fantastic shade“,<br />
Fotografie und Bildhauerei, Galeria<br />
Cervino, Augsburg, ab19.3.06<br />
Roland Mayer, 28.3.-23.4.06 Visiting<br />
Artists Program, Universität<br />
von Bakersfield/Kalifornien,<br />
ab 1.4.06 Zentrum für Kunst, St<br />
Urban/Schweiz,<br />
ab 1.5.06 Olympic 2008 Landscape<br />
Sculpture Design Contest, Beijing<br />
Monika Meinhart „Growing“,<br />
Fotografie, Galerie Kunstplus<br />
Bayreuth, 7.4.-Ende Juni 06<br />
~ Kunstfest in Marktbreit,<br />
27./28.5.06<br />
Cornelia Morsch, Historisches<br />
Badhaus, Oberhacken, Kulmbach,<br />
11.3.-26.3.06<br />
~ Kulturladen Schloss Almoshof,<br />
Nürnberg, 29.1.-26.2.06<br />
Wolfgang Mussgnug, Glas, <strong>Bilde</strong>r,<br />
Glasgalerie Köln, Frauenau, 7.-<br />
29.4.06<br />
Rita de Muynck, Inge Regnat-<br />
Ulner, Almut Wöhrle-Ruß,<br />
Malerei - Plastik - Grafik, Hans-<br />
Reiffenstuel-Haus, Pfarrkirchen,<br />
30.6.-13.8.06<br />
Despina Olbrich-Marianou,<br />
Brigitte C. Reichl, Christina Ruhland,<br />
Elena Ilina „Der Besetzte<br />
Raum“, Landratsamt München,<br />
30.3.-28.4.06<br />
Bernd Romankiewitz, Lohengrin-<br />
Klinik, Bayreuth,10.3.- 31.8.06<br />
Cornelia Sayle, Werner Wagner<br />
„Nostra delle opera di“, Galleria<br />
Gruppo Donatello, Florenz/I, 19.-<br />
30.4.06<br />
Heidrun Schimmel, Beyond<br />
Weaving, browngrotta arts, Wilton,<br />
Connecticut, USA, März <strong>2006</strong><br />
~, Art of the STITCH, Royal West<br />
English Academy, Bristol - The<br />
Hub, Sleaford - Williamson Art<br />
Gallery and Museum, Birkenhead,<br />
GB, 14.5.-19.11.06<br />
Jürgen Ferdinand Schlamp<br />
„Motiv und Befragung“, Philadelphia<br />
Athen/Griechenland, 6.-26.5.<br />
06<br />
Renate Selmayr „Fläche und<br />
Raum“, Bürgerhaus Garching,<br />
12.3.-23.4.06<br />
Bernd Wagenhäuser, Christine<br />
Gruber, Christina Jüttner, Kunstmühle<br />
Mürsbach,30.4.-18.6.06<br />
Bernd Wagenhäuser, Kunstverein<br />
Bayreuth e.V., Kunstkabinett im<br />
Alten Rathaus, 5.2.-26.3.06<br />
Stefan Wehmeier „Landstriche“,<br />
Galerie der Bay. Landesbank,<br />
München, 12.4.-25.6.06<br />
Ingrid Weiß-Roskopf „Luce all´<br />
ombra“, Pastelle, Collagen, Rathaus<br />
Vaterstetten, 2.-18.6.06<br />
Sabine Wild, Regnitzklause,<br />
Schwimmverein Bamberg, 18.2.-<br />
18.3.06<br />
@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@<br />
�<br />
WEB - Seiten<br />
�<br />
� für Künstler und Galerien �<br />
�<br />
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�<br />
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Programm-Module :<br />
• Selbstdarstellung<br />
• Projektbeschreibung<br />
• Werkgalerie (Überblick/Einzelbilder/Text/Video/Ton/Mail)<br />
Features (optional):<br />
- Multimedia Galerieoberfl äche<br />
- Video- Soundstream Einbindungen (auch zu Einzelbildern)<br />
- mehrsprachige Textbeschreibungen, bis zu 10 Sprachen<br />
- Einzelbilder mit Auftragserfassung/Kontaktformulare<br />
OSI-ARTWEB, D. Kunz, Baaderstr. 70, 80469 München<br />
Tel: 0171-2358860, Fax: 089-20009499, osi22@gmx.de<br />
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Übersetzung, zerlegbar; Graphiker-<br />
Verein e.V., Postfach 430 101,<br />
80731 München, Tel. 089.344520<br />
• Beruf <strong>Bilde</strong>nder Künstler/in<br />
Ab 1.3. beginnen wieder die Seminare<br />
für professionelle Künstler,<br />
welche herausfinden wollen, was<br />
sie noch zu ihrem Erfolg brauchen.<br />
In diesem Seminar gehen wir ganz<br />
persönlich auf das Problem des einzelnen<br />
Teilnehmers ein. Wir suchen<br />
Lösungen und setzen diese in den<br />
Künstler-Berufstag um. Der Erfolg<br />
liegt dabei ganz in Ihrer Verantwortung<br />
und an Ihrem Willen, Ihre Situation<br />
zu verändern. Es findet ein<br />
unverbindlicher Informationsabend<br />
statt (Unkostenbeitrag € 20,00)<br />
Leitung: Sabine Mertz. Nähere Informationen<br />
unter 09174.3911
• Ihr persönlicher Auftritt im Internet,<br />
professionell gestaltet und entwickelt<br />
von Markus Eichler, Künstler,<br />
<strong>BBK</strong>-Mitglied. Näheres unter<br />
juggernart@juggernart.com<br />
• Wohnen und Arbeiten in der<br />
Maremma (Südtoskana). Münchner<br />
Objekt-Keramikerin bietet in Montemerano,<br />
dem schönsten Dorf der<br />
Maremma mit einer im Kern rein<br />
erhaltenen mittelalterlichen Struktur,<br />
sorgsam restaurierte Wohnungen<br />
für 1 bis 6 Künstler. Sie liegen<br />
an der verkehrsfreien Piazza del<br />
Castello. Open air Möglichkeiten in<br />
einem 3 km entfernten Grundstück<br />
mit Tieren, Wein, Oliven, Wasser,<br />
Ausblick und Kochplatz.<br />
Infos unter csampaiarte@web.de<br />
oder Tel. 0039.0564.6<strong>02</strong><br />
• Die Kulturwerkstatt Haus 10, ein<br />
bayerisches Künstlerhaus in Fürstenfeldbruck,<br />
bietet Seminare/<br />
Kurse im Bereich Tiefdruck, mit<br />
Schwerpunkt Farbradierung, Strichätzung,<br />
Aquatinta und Kaltnadel an.<br />
Eine komplett eingerichtete Radierwerkstatt<br />
steht den Kursteilnehmern<br />
zur Verfügung. Termine und Informationen:<br />
Stefan Wehmeier, Hauptstraße<br />
82, 82140 Olching,<br />
Tel + Fax 08142.6525799,<br />
eMail stefanwehmeier@yahoo.com<br />
• Umbrien: Steinhaus aus dem<br />
Jahr 1616, 8 Räume, für Atelier /<br />
Workshop etc. zu vermieten. Das<br />
ganze Jahr über nutzbar. Nähe<br />
Cortona/Arrezzo. Ich bin selbst<br />
Steinbildhauer und Maler, gebe<br />
auch Sommerkurse. Info: Tel.<br />
0172.4971358<br />
www.mario-samra.de<br />
kunst-mariosamra@hotmail.de<br />
• Offsetandruckpresse Steinmesse<br />
& Stollberg Fabrik.Nr. 8631 mit<br />
div. Zubehör: Länge 280 cm,<br />
Gesamtbreite (mit Kurbel) 140 cm,<br />
Drucktisch 72 x 60 cm, Höhe der<br />
Arbeitsfläche 78 cm, Gesamthöhe<br />
105 cm. Flachdruck und Hochdruck<br />
kann (zwecks seitenrichtiger Wiedergabe)<br />
im Umdruckverfahren<br />
gemacht werden, Radierung im<br />
Direktdruck.<br />
Preis nach Vereinbarung.<br />
Tel. 0911.344194<br />
• KaB-Möglichkeit: Textilkünstlerin<br />
setzt ihre Entwürfe zu Wand- und<br />
Bodenteppichen um. Traditionelle<br />
Gobelin-Weberei, modernes Handtuft-Verfahren<br />
und mehr. Auch in<br />
extrem großen Formaten (z.B. 5 m<br />
mal x). Textilien vereinen Bild und<br />
Akustikverbesserung und berühren<br />
uns durch ihre Materialqualität<br />
tiefer als <strong>Bilde</strong>r. Ich helfe Ihnen<br />
mit meiner Erfahrung gern, diese<br />
Möglichkeit für Ihre Aufträge und<br />
Ausschreibungsbeteiligungen zu<br />
nutzen.<br />
Ulrike Yaani Buergel-Goodwin,<br />
Josef-Adler-Str. 6,<br />
93049 Regensburg,<br />
Tel. 0941-270520, Fax -270510,<br />
eMail ulrike@buergel-goodwin.de<br />
• Gemeinschaft Internationaler<br />
Künstlerinnen (Raquel Hofer,<br />
Despina Olbrich-Marianou, Rosa<br />
Quint, Brigitte C. Reichl, Angelika<br />
Schulte), Luisenstr. 68,<br />
80798 München. Sie suchen einen<br />
Showroom, planen eine Wochenend-Präsentation<br />
Ihrer Arbeiten,<br />
wollen eine Performance zeigen,<br />
eine Lesung oder andere Kunstevents<br />
veranstalten? Die Gemeinschaft<br />
Internationaler Künstlerinnen<br />
stellt ihre Räume in guter Lage, mit<br />
großem Schaufenster zu günstigen<br />
Mietpreisen auch kurzfristig und<br />
kurzzeitig zur Verfügung. Setzen<br />
Sie sich mit uns in Verbindung:<br />
089.2722517 oder 089.938881oder<br />
0172.8151309<br />
• Das Gästehaus in den Weinbergen:<br />
Ferien und Kultur in der<br />
Natur<br />
Kunst schaffen im sonnigen<br />
Weinberg, konzentrierte Arbeit<br />
- Erholung in der Natur. Wir sind<br />
eine junge Familie und betreiben<br />
ein Gästehaus in den Weinbergen<br />
Naumburgs mit Blick über das<br />
herrliche Saaletal. Das historische<br />
Zentrum Naumburgs mit Dom und<br />
mittelalterlichem Stadtkern ist zu<br />
Fuß aber auch mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln schnell und gut<br />
erreichbar. Als Kunstliebhaber<br />
legen wir besonderen Wert darauf,<br />
Künstlern optimale Voraussetzungen<br />
für eine intensive Arbeit kombiniert<br />
mit der nötigen Erholung in<br />
der Natur, zu bieten. Unsere Gäste<br />
übernachten am sonnigen Südhang,<br />
direkt neben der klaren Weinbergsquelle.<br />
Das Gästehaus bietet<br />
Platz für 40 Personen (14 bis 18 €<br />
pro Person). Nach Absprache sind<br />
Übernachtungen mit Frühstück,<br />
Vollverpflegung bis hin zum deftigen<br />
Essen am Lagerfeuer möglich.<br />
Zur Selbstverpflegung steht eine<br />
Küche bereit. Weinverkostungen<br />
heimischer Saale-Unstrut-Weine<br />
und Tagesausflüge zu den Schlössern,<br />
Burgen und Kirchen der<br />
Umgebung werden auf Wunsch<br />
organisiert. Ein schöner Platz auf<br />
dieser Welt, um künstlerische<br />
Arbeit, Inspiration und Lebensfreude<br />
zu verbinden! Wir erwarten<br />
sie mit Freude an der Saale hellem<br />
Strande.<br />
Dörte Maria Zedler und Jan Werner<br />
Weinberge 1, 06618 Naumburg,<br />
Tel 03445-230908, Fax 773345<br />
steinmeister-weinberg@web.de<br />
Übrigens: <strong>Im</strong> Mai wurde hier das<br />
Max-Klinger-Haus, die letzte<br />
authentische Wirkungsstätte des<br />
Künstlers, eröffnet.<br />
Kleinanzeigen sind kostenlos, sofern<br />
sie irgendwie mit Kunst oder KünstlerInnen<br />
zu tun haben.<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Kleinanzeigen<br />
23
Ausstellungskalender / <strong>Im</strong>pressum<br />
24<br />
AUSSTELLUNGSKALENDER<br />
Von den <strong>BBK</strong>s oder mit deren Unterstützung veranstaltete<br />
Ausstellungen: Juni bis September <strong>2006</strong><br />
� <strong>BBK</strong> MÜNCHEN UND OBERBAYERN<br />
••• München, GALERIE DER KÜNSTLER,<br />
Maximilianstr. 42, Vernissage immer einen Tag<br />
vor Ausstellungsbeginn 18–21<br />
geöffnet Di–So 11–18 (Feiertage geschlossen)<br />
14.06. – 07.07. Die Revolutionen der Welt<br />
Eröffnung: 13. Juni <strong>2006</strong><br />
22.07. – 28.08. Skulpturale Handlungen<br />
Eröffnung: 21. Juli <strong>2006</strong><br />
� <strong>BBK</strong> NIEDERBAYERN<br />
••• Passau, Kulturmodell Bräugasse 9,<br />
94032 Passau, Tel. 0851.36 311,<br />
www.kulturmodell.de, geöffnet Di–So 15–17<br />
26.05. – 18.06. <strong>BBK</strong> Niederbayern – Aus<br />
tauschprogramm mit Martha<br />
Street Studio/Manitoba Print-<br />
maker Association in Winnipeg<br />
– William Pura „Landschaf-<br />
ten, Götter und Tiere”<br />
23.06. – 16.07. Künstler der Artothek<br />
••• Passau, CommuniGate,<br />
Dr. Ernst Derra Str. 2, geöffnet 10–15 Uhr<br />
Tel. 0851.95120<br />
01.01. – 31.12. DRUCKKUNST 2005<br />
Arbeiten aus der Druck-<br />
werkstatt<br />
••• Landshut, Regierung von Niederbayern,<br />
geöffnet Mo–Do 7.30–16.25, Fr 7.30–13<br />
01.01. – 30.06. Kunst in der Regierung<br />
Petronilla E. Hohenwarter<br />
20 Jahre <strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
www.bbk-bayern.de/ndb/jahresausstellung<br />
••• Dingolfing, Bruckstadel, Tel. 08731<br />
327100, www.dingolfing.de, tägl. 14–18 Uhr<br />
20.5. – 18.6. Eröffnung 19.05., 19 Uhr<br />
••• Eggenfelden, SchlossÖkonomie Gern Tel.<br />
08721 7080, www.eggenfelden.de<br />
Di–Fr 10–12/15–18, Sa/So 13–18 Uhr<br />
9.07. – 30.7. Eröffnung 8.07., 19 Uhr<br />
� <strong>BBK</strong> NIEDERBAYERN/OBERPFALZ<br />
••• Hemau, Landkreis Regensburg<br />
24.06. – 30.07. „Der Bunker“, Internationales<br />
Symposium, Installationen<br />
� <strong>BBK</strong> OBB. NORD UND INGOLSTADT<br />
••• Ingolstadt, Städt. Galerie in der Harderbastei<br />
Oberer Graben 55, geöffnet Do–So 11–18 Uhr<br />
13.05. – 18.06. Die Malerfamilie Schölß<br />
Vernissage Sa, 13.05., 18 Uhr<br />
••• Ingolstadt, Kunstwerk im Klenzepark<br />
26.06. – 23.07. Kunst ohne Grenzen<br />
Künstler aus 8 Partnerstädten<br />
Ingolstadts - Workshop und<br />
Ausstellung, Finnisage 23.07.<br />
� <strong>BBK</strong> OBERFRANKEN<br />
••• Bamberg,<br />
Stadtgalerie Villa Dessauer, Hainstr. 4a, Bamberg,<br />
geöffnet Di–Do 10–16 Uhr, Fr–So 12–18 Uhr<br />
30.06. – 30.07. Fluss ohne Ufer<br />
15.07. Sommerfest im Garten der<br />
Stadtgalerie<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
� <strong>BBK</strong> NÜRNBERG<br />
••• Nürnberg, Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93,<br />
U-Bahn Hbf, www.kunsthaus-nuernberg.de,<br />
geöffnet Di–So 13–18 Uhr<br />
Eintritt: Euro 2,-/ ermäßigt Euro 1,-<br />
www.nuernberg.bbk-bayern.de<br />
19.05. – 09.07. „Die Schönheit als Chance“<br />
Positionen und Tendenzen<br />
<strong>2006</strong> (Kooperation ANK,<br />
ADG, L.f.m.K. K4),<br />
••• Neustadt a.d. Aisch „Galerie in der Sparkasse“,<br />
Sparkassenplatz 1, geöffnet Mo – Fr<br />
8.15 – 12.30 /14 – 16.30 (Mo + Fr – 18 Uhr)<br />
01.05 – 30.06. Holger Lehfeld und<br />
Richard Pinkert<br />
� <strong>BBK</strong> SCHWABEN NORD UND<br />
AUGSBURG<br />
••• Augsburg, Galerie im <strong>BBK</strong>-Kulturforum<br />
abraxas, Sommestr. 30<br />
25.06. – 23.07. Alexander Jaschke<br />
Malen – Sägen – Kochen<br />
Vernissage: So, 25.06., 11 Uhr<br />
••• Augsburg, Galerie der Kreissparkasse<br />
12.07. – 22.09. 15. Großer Schwäbischer<br />
Kunstpreis der Kreissparkasse<br />
Augsburg<br />
� <strong>BBK</strong> SCHWABEN-SÜD<br />
••• Kempten, Kunsthalle, Memminger Str. 5<br />
geöffnet Di–Fr 15–18, Sa/So 14–18 Uhr<br />
24.06. – <strong>02</strong>.07. SPEKTRUM<br />
Malerei von Karl Heinz Klos<br />
••• Kempten, Residenz – Hofgartensaal<br />
täglich 10-18 Uhr<br />
12.08. – 10.09. 57. Kunstaustellung im Rahmen<br />
der Allgäuer Festwoche<br />
� <strong>BBK</strong> UNTERFRANKEN<br />
••• Würzburg, <strong>BBK</strong>-Galerie im Kulturspeicher<br />
geöffnet Mi 11–18, Do–Sa 13–20, So 11–18<br />
31.05. – 25.06. „Psychose“, Frühjahrsausstellung<br />
des <strong>BBK</strong><br />
•••Würzburg, Künstlerhaus im Kulturspeicher<br />
geöffnet Mi/Do 9–18, Fr 14–18 Uhr<br />
21.06. – 12.07. Const. Hochmuth-Simonetti<br />
IMPRESSUM<br />
Heft 2/<strong>2006</strong>, 24. Jahrgang<br />
Herausgeber:<br />
<strong>BBK</strong> Landesverband <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Klaus von Gaffron, Isabellastr. 49, 80796 München<br />
Tel. 089 - 272 15 79, Fax 089 - 271 52 13<br />
www.bbk-bayern.de, eMail: gaffron@bbk-bayern.de<br />
»im <strong>Bilde</strong>« ist die Zeitschrift des Berufsverbandes<br />
<strong>Bilde</strong>nder Künstler Landesverband <strong>Bayern</strong><br />
mit seinen 9 Regionalverbänden:<br />
<strong>BBK</strong> München und Oberbayern<br />
Klaus von Gaffron, Tel. 089 - 272 15 79<br />
Maximilianstr. 42, 80538 München,<br />
GALERIE DER KÜNSTLER Tel. 089 - 220 463<br />
Büro 089 - 2199 600, Fax 089 - 21 99 60 50<br />
www.bbk-muc-obb.de<br />
www.muenchen-oberbayern.bbk-bayern.de<br />
eMail: bbk.muenchen.obb@t-online.de<br />
<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
Hubert Huber, Ringstr. 1, 94081 Fürstenzell,<br />
www.niederbayern.bbk-bayern.de<br />
eMail: niederbayern@bbk-bayern.de<br />
Tel. 085<strong>02</strong> - 82 50, Fax 085<strong>02</strong> - 82 00<br />
<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />
Ludwig Bäuml, Ludwigstr. 6, 93047 Regensburg<br />
Tel. 0941 - 53 228<br />
www.kunst-in-ostbayern.de<br />
www.niederbayern-oberpfalz.bbk-bayern.de<br />
eMail: niederbayern-oberpfalz@bbk-bayern.de<br />
<strong>BBK</strong> Nürnberg und Mittelfranken<br />
Richard Pinkert,<br />
Eichendorffstr. 13, 91161 Hilpoltstein,<br />
Tel. 09174 - 3911, Fax 09174 - 3216<br />
www.nuernberg.bbk-bayern.de<br />
eMail: nuernberg@bbk-bayern.de<br />
<strong>BBK</strong> Oberbayern Nord und Ingolstadt<br />
Elizabeth Steinhauser, Tel. 09145 - 7170<br />
Hanni Goldhardt Tel. 08458 - 34 26 01<br />
Harderbastei, Oberer Graben 55, 85049 Ingolstadt<br />
Tel. + Fax 0841 - 931 27 54<br />
www.oberbayern-ingolstadt.bbk-bayern.de<br />
eMail: bbk@bingo-ev.de<br />
<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />
Bernd Wagenhäuser, Hainstr. 4a, 96047 Bamberg<br />
Tel. 0951 - 208 24 88, Fax 0951 - 208 24 87<br />
www.oberfranken.bbk-bayern.de<br />
eMail: oberfranken@bbk-bayern.de<br />
bbk.ofr@bnv-bamberg.de<br />
<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />
Annemarie Helmer-Heichele, Norbert Kiening<br />
<strong>BBK</strong> Kulturforum im abraxas,<br />
Sommestr. 30, 86156 Augsburg,<br />
Tel. 0821 - 444 33 61, Fax 0821 - 444 33 63<br />
www.kunst-aus-schwaben.de<br />
eMail: schwabennord@bbk-bayern.de<br />
bbk-augsburg@t-online.de<br />
<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />
Uta Weik, Helmut Domnik,<br />
Kleiner Kornhausplatz 1, 87439 Kempten<br />
Tel. 0831 - 27 046, Fax 0831 - 51 27 046<br />
www.kunst-aus-schwaben.de<br />
eMail: schwabensued@bbk-bayern.de<br />
<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />
Thomas Reuter<br />
<strong>BBK</strong> Galerie im Kulturspeicher, Veitshöchheimer Str. 5<br />
97080 Würzburg, Tel. 0931 - 50 612<br />
www.bbk-unterfranken.de<br />
eMail: unterfranken@bbk-bayern.de<br />
Redaktion: Klaus von Gaffron, Hubert Huber,<br />
Pit Kinzer, Gertraud Küchle-Braun<br />
Herstellung: Pit Kinzer, Ottobeurer Str. 1,<br />
87733 Markt Rettenbach, Tel. 08392 - 9 33 63,<br />
Fax nur noch nach telefonischer Voranmeldung!!<br />
www.pitkinzer.de, eMail: imbilde@pitkinzer.de<br />
Druck + Versand: Druckhaus Kastner, Wolnzach<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge sind nicht<br />
als Meinungsäußerung der Redaktion anzusehen.<br />
Artikel unter Regionalverbands-Rubriken<br />
werden auf Eigenverantwortung des jeweiligen<br />
Verbandes abgedruckt.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine<br />
Gewähr. Unterlagenrücksendung nur bei<br />
mitgeliefertem Rückporto.<br />
4 Ausgaben pro Jahr, jeweils Anfang März / Juni /<br />
September / Dezember, Auflage 4000 Exemplare<br />
Einzelheft €3,50, Jahresabonnement €12,50<br />
(Anfragen zu Abonnement und Anzeigenpreisen an<br />
H.M. Neuwerth, neuwerth@bbk-bayern.de, Tel.<br />
08509 - 2566). Für <strong>BBK</strong>-Mitglieder ist der<br />
Bezugspreis im Jahresbeitrag eingeschlossen.<br />
Titelbild: Das Haus der Kunst wird zur Arena (siehe<br />
Vorwort S. 1)<br />
Redaktionsschluss für Heft 3/<strong>2006</strong>: 15.07.<strong>2006</strong>