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Im Bilde 02/2006 - BBK-Bayern

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<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />

10<br />

ZWIESPRACHE IV<br />

Kunsthalle Kempten, 11.03 –26.03.06<br />

Seit nunmehr vier Jahren führt der <strong>BBK</strong><br />

Schwaben-Süd in engster Zusammenarbeit<br />

mit den Museen der Stadt Kempten diese<br />

Ausstellung durch. Sie wird von der Stadtverwaltlung<br />

nicht nur als museumspädagogisches<br />

Konzept sehr geschätzt, sondern auch<br />

wegen des qualitativ hohen Anspruchs und<br />

der durchaus positiven Resonanz beim Publikum<br />

und der guten, begleitenden Berichterstattung<br />

in den Zeitungen. Die Mitglieder der<br />

<strong>BBK</strong> können sich leider nicht immer erwärmen,<br />

da hierfür eigens produziert werden<br />

muss und die Verkaufgewähr dadurch auch<br />

nicht steigt.<br />

Dieses Jahr wurden folgende Objekte aus<br />

der Sammlung des Allgäu-Museums ausgewählt:<br />

Bruderschaftstafel der Gastwirte, Bierkrug<br />

mit Zinndeckel zum XII. Bayerischen<br />

Turnfest 1905, Gesteckpfeife mit Rehmotiv<br />

aus dem 19. Jh., Zither mit Saitenschondecke<br />

und die Schützenkette (1954/55) des Schützenvereins<br />

Löwen Schelldorf (1894-2004).<br />

Sie waren Anlass und Ausgangspunkt für die<br />

bildnerische Auseinandersetzung, Begegnung<br />

oder Zwiesprache durch zeitgenössische<br />

Künstler. Das künstlerische Schaffen reichte<br />

von realistischer Umsetzung über diverse Abstraktionsgrade<br />

bis zu Lösungen, die durch<br />

Assoziationen inspiriert wurden. Der Einsatz<br />

der gestalterischen Mittel unterlag keiner<br />

Einschränkung. Die gemeinsame Schnittstelle<br />

der Ausgangssituation war einmal die Begegnung<br />

mit der Sammlung des Allgäu-Museums<br />

und zum anderen die Thematisierung<br />

von geselligem Zusammensein in der regionalen<br />

Vergangenheit.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Helmut Domnik<br />

Die Sparkassen-Galerie im Schloss <strong>Im</strong>menstadt<br />

zeigte vom 07. – 19.03.<strong>2006</strong> in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem <strong>BBK</strong> Schwaben-<br />

Süd e.V. Arbeiten von den <strong>BBK</strong>-Mitgliedern<br />

Matthias Buchenberg (plastische Objekte)<br />

und Bernhard Jott Keller (Malerei auf verschiedenen<br />

Trägern). Die Vernissage wurde<br />

hochkarätig von Johannes Tonio Kreusch mit<br />

der klassischen Gitarre begleitet. Prof. Dr.<br />

Thomas Raff hielt eine allseits anerkannte,<br />

äußerst gekonnte Laudatio, die sich intensiv<br />

mit den dort gezeigten Werken und mit ihren<br />

hintergründigen und anspruchsvollen Deutungen<br />

auseinander setzte.<br />

WAS IST DORT IM BUSCH?<br />

„Augen auf“ hieß es im Rittersaal des <strong>Im</strong>menstädter<br />

Schlosses. Was dort los ist - so<br />

der gleich lautende Titel einer Arbeit - zeigen<br />

zwei Künstler, die dem Betrachter nicht nur<br />

Rätsel aufgeben. Sie scheinen sich einen<br />

Spaß zu erlauben und spielen mit Formen,<br />

Farben, Linien, Strukturen und mit Worten.<br />

Unter dem Motto „Leichter als Eisen –<br />

Schwerer als Papier“, präsentieren Matthias<br />

Buchenberg und Bernhard Jott Keller Objekte<br />

und Arbeiten auf Leinwand und Papier.<br />

Seit über 20 Jahren stellen jeweils im März<br />

ausgesuchte Künstler in der Galerie der Sparkasse<br />

Allgäu aus. Diesmal hat sich ein Paar<br />

gefunden, das auf geheimnisvolle Art und<br />

Weise dieselbe Sprache spricht, wenngleich<br />

mit extrem unterschiedlichen Voraussetzungen.<br />

Während Bernhard Jott Keller seinen<br />

Malgrund mit beschriftetem Papier aufbereitet,<br />

bedient sich Matthias Buchenberg einer<br />

Schweißtechnik, die fragile und durchsichtig<br />

aufbereitete Körper entstehen lässt. Dabei<br />

geht der Vorderburger Bildhauer sensibel auf<br />

Eine Arbeit von Brigitte Hafer, Helmut Domnik „Ceci est<br />

un pipe“, Matthias Buchenberg „Fallende“ (Eisen und<br />

Schweißdraht), oben Bernhard Jott Keller „Da war was<br />

im Busch“ (Acryl und Kreide auf Leinwand und Papier)<br />

MATTHIAS BUCHENBERG UND BERNHARD JOTT KELLER<br />

den Prozess des Werdens und Vergehens ein<br />

und fragt zurecht: „Was ist hier los?“ Denn<br />

zunächst wirken seine hauchzart entwickelten<br />

Formen aus Schweißdraht wie Stühle, wie ein<br />

Vogelschnabel oder ein menschliches Organ.<br />

Bei genauerer Betrachtung entstehen jedoch<br />

aus den stuhlförmig angeordneten Kompositionen<br />

weibliche Figuren, die durch das<br />

Spiel mit den Schatten in ihrer Aussagekraft<br />

verstärkt werden. Matthias Buchenberg betritt<br />

fast einen immateriellen Bereich, arbeitet<br />

mit der Durchlässigkeit, dem Licht- und<br />

Schattenspiel und haucht damit seinen plastischen<br />

Werken eine überaus fragmentarische<br />

Leichtigkeit ein, die fortwährende Lebendigkeit<br />

suggeriert. Gleiche Verrätselungen<br />

schafft Bernhard Jott Keller mit dem Pinsel,<br />

der Linie und dem Wort. „Nicht wirklich fern<br />

und doch so nah“, bezeichnet er eines seiner<br />

Exponate. Was vordergründig architektonische<br />

Strukturen aufweist, zeigt nach kurzer<br />

Zeit tiefgehende und verwinkelte Ebenen<br />

auf, die zu einer Spurensuche einladen.<br />

Alle seine Entwürfe ziehen den Betrachter<br />

an, saugen ihn in Bereiche, die gleichzeitig<br />

Vergangenes und Zukünftiges in sich tragen.<br />

Wortfetzen unterstreichen jene Entwicklung.<br />

„Da war was im Busch“, „Ereignis zwischen<br />

Gehäusen“ und „Fliegen oder Blühen“ titelt<br />

er seine Arbeiten und setzt seine Kommentare<br />

als stilistisches Apercu mitten ins Bild.<br />

Beide Künstler bereicherten ihre heiter geprägte<br />

und lebendige Schau mit einer begrenzten<br />

Auflage von Kleinplastiken und ungerahmten<br />

Zeichnungen zu besonders günstigen<br />

Preisen.<br />

Zur Ausstellung erschien ein 16-seitiger<br />

Katalog im Format 11 x 7,5 cm.<br />

Anna Köhl

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