1 Ausstellung des BBK Landesverband Bayern München, Balanstr ...
1 Ausstellung des BBK Landesverband Bayern München, Balanstr ...
1 Ausstellung des BBK Landesverband Bayern München, Balanstr ...
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Fleißige Helfer 1, Arbeit von Jochen Scheithauer Fleißige Helfer 1, Arbeiten von Gernot Thamm und Konrad Franz (Skulptur)<br />
Fleißige Künstler 2, Renate Gehrcke mit Ehemann<br />
Mitorganisatoren Tom Kristen, H.M. Neuwerth<br />
Arbeit von Gabriele Hüttl<br />
50 minus XXL<br />
<strong>Ausstellung</strong> <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Lan<strong>des</strong>verband <strong>Bayern</strong><br />
Dichtgedrängtes Vernissagenpublikum<br />
Arbeiten von Walter Raum<br />
Klaus von Gaffron selbviert,<br />
Arbeit von Marion Werner Bayer. Staatsminister Wolfgang Heubisch<br />
<strong>München</strong>,<br />
<strong>Balanstr</strong>. 73,<br />
08.03. – 05.04.2009,<br />
Fotos Pit Kinzer<br />
Hertha Miessner, Helga Jahnke, Prof. Joachim Palm Arbeiten von Gerlinde Becker, Stephan Rustige (Boden hinten), Elisabeth Woody (vorne)<br />
Fleißige Künstler 1, Elisabeth Menzinger<br />
King Kong Kunstkabinett<br />
Maximilian von der Leyen<br />
Die Letzte und der Erste: Christiane Toewe<br />
(Aussteller Nr. 107) und Wolf Maurer (Nr. 1)<br />
Protest: Richard Gruber<br />
im Bilde 2/09 1
Dieses & Jenes<br />
2<br />
Verlagsneugründung:<br />
aktuelle kunst im Buch<br />
Im Herbst 2008 wurde der Verlag für zeitgenössische<br />
Kunst und Theorie, Berlin, gegründet.<br />
Als Verleger stellt sich Benedikt Stegmayer<br />
(27) vor, der als Autor und Kurator die<br />
Idee verfolgt, aktuelle zeitgenössische Kunst<br />
und ihre Quellen zu fördern. Besondere Beachtung<br />
erhalten bibliophile Ausgaben mit<br />
kleiner Auflage, was für viele Künstler interessant<br />
sein könnte. Stegmayer studierte in<br />
Cambridge Philosophie, in Tübingen, Paris<br />
und Berlin vergleichende Literaturwissenschaften<br />
und Kunstgeschichte. Sein Engagement<br />
gilt der Verbindung aktuellster Kunst<br />
mit ihren historischen Vorläufern, da nur<br />
so eine sinnvolle Rezeption und Zuordnung<br />
junger Künstler möglich ist, die sonst sehr<br />
kurzfristig auf dem Markt erscheinen und<br />
ebenso schnell wieder verschwinden. „Auf<br />
diese Weise schadet man gerade den Leuten,<br />
die das hohe Risiko eines künstlerischen Berufes<br />
auf sich nehmen. Man soll sie ernsthaft<br />
unterstützen, und das funktioniert anders.<br />
Zum Beispiel durch einen Kontext, den man<br />
ihnen gibt. Der zeitgenössische künstlerische<br />
Diskurs soll durch die Neuerscheinungen im<br />
Verlag für zeitgenössische Kunst und Theorie<br />
beobachtet, begleitet und diskutiert werden“,<br />
so der junge Verleger.<br />
Mit im Team sind Hannah Stegmayer und<br />
Milovan Markovic, die nicht nur langjährige<br />
Erfahrung im Herstellen und Verlegen von<br />
Büchern, sondern ebenso in der Umsetzung<br />
von Kunst in die Buchform haben. Auf diesem<br />
Weg wird auch die theoretische und historische<br />
Fundierung zeitgenössischer Kunst<br />
von großer Bedeutung, der sich die drei Partner<br />
verpflichtet fühlen. Hannah Stegmayer<br />
ist Dozentin für Kulturwissenschaften und<br />
Kulturmanagement und Leiterin <strong>des</strong> Kunstvereins<br />
Rosenheim, für den sie seit 1995 verlegerisch<br />
tätig ist. Milovan Markovic lebt als<br />
bildender Künstler in Berlin, war Teilnehmer<br />
der Biennale von Venedig und stellt international<br />
aus.<br />
Das Anliegen, das die drei Verleger zusammenführte,<br />
ihr Know-how im Bereich<br />
der Kunst, der Kunsttheorie und im Verlagswesen<br />
soll in einem Verlag für Kunst und<br />
deren Theorie gebündelt werden. (Informationen<br />
für Künstler unter: www.vfzkt.com)<br />
Abb. Benedikt Stegmayer mit Günter Brus (v.r.n.l.)<br />
im Bilde 2/09<br />
Die Kulturwerkstatt HAUS 10 ist ein hochgeschätzter<br />
Ort für <strong>Ausstellung</strong>en zeitgenössischer<br />
Kunst und ein Zentrum für Interessierte<br />
aus verschiedenen künstlerischen<br />
Bereichen – und das seit Jahren.<br />
1991 bezogen Mitglieder der Künstlervereinigung<br />
FFB und der Interessengemeinschaft<br />
Kultur die ehemaligen Stallungen im<br />
Kloster Fürstenfeld und gaben so einen entscheidenden<br />
kulturellen Anstoß für dieses<br />
Areal. Seitdem haben ungezählte <strong>Ausstellung</strong>en,<br />
Workshops, Vorträge, Performances<br />
in den idealen <strong>Ausstellung</strong>sräumen und<br />
Werkstätten stattgefunden. Der sehr gelungene<br />
geschmackvolle Weiterausbau <strong>des</strong> Klosterareals<br />
im Jahr 2001, unter anderem mit<br />
der Errichtung von Veranstaltungssälen, Seminarräumen<br />
und einem dementsprechend<br />
breitgefächerten Kulturangebot <strong>des</strong> Veranstaltungsforums,<br />
hat für HAUS 10 schwierige,<br />
aber auch günstige Veränderungen gebracht.<br />
HAUS 10 hat sich diesen Veränderungen<br />
gestellt und sein Programm den neuen<br />
Bedingungen angepasst. Damit tragen<br />
auch wir dazu bei, dass sich das gesamte<br />
Klostergelände zu einem beliebten Ausflugsort<br />
entwickelt hat. Die Besucherzahlen bei<br />
den <strong>Ausstellung</strong>en steigen, die Besucher, davon<br />
viele regelmäßige Gäste, lassen sich auf<br />
Gespräche mit den Künstlern ein. Es entsteht<br />
ein Dialog zwischen Künstlern und Besuchern,<br />
der die Mitarbeiter der ARGE Kulturwerkstatt<br />
HAUS 10 auch weiterhin in ihrem<br />
Anspruch bestätigt, ungewöhnliche, den Betrachter<br />
herausfordernde Kunst zu präsentieren.<br />
Die Anfragen nach <strong>Ausstellung</strong>en sind<br />
zahlreich und auf hohem Niveau, wobei themengebundenen<br />
oder raumbezogenen Gruppenausstellungen<br />
meist der Vorrang gegeben<br />
wird.<br />
Diese <strong>Ausstellung</strong>s- und Kulturarbeit ist<br />
nur möglich durch die Mitarbeit vieler ehrenamtlicher<br />
Helfer aus beiden Vereinen. Die<br />
Unterstützung durch Stadt und Landkreis ist<br />
beständig, ein Förderverein HAUS 10 bezuschusst<br />
uns, und dennoch gibt es immer wieder<br />
finanzielle Engpässe. Da wir aber die<br />
Kunst und unser HAUS 10 lieben, machen<br />
wir weiter, freuen uns über Besucher und an<br />
<strong>Ausstellung</strong>en von Künstlern aus nah und<br />
fern und versuchen, weiterhin offene Augen<br />
Fröhliche Lagebesprechung der Künstlervereinigung FFB, Foto: Waltraud Flickinger<br />
an der PeriPherie Von münchen<br />
Blüht die lieBe zur kunst<br />
und Ohren für neues und unbekanntes Gebiet<br />
zu haben<br />
Seit Mai 2007 sind die Kulturwerkstatt<br />
HAUS 10, die Künstlervereinigung Fürstenfeldbruck<br />
und die Interessengemeinschaft IG<br />
Kultur mit ihrer Homepage im Internet vertreten.<br />
Besuchen Sie uns und erfahren Sie unter<br />
anderem alles über aktuelle Programme,<br />
Kurse, Werkstätten, <strong>Ausstellung</strong>sbedingungen<br />
und Bewerbungsmodalitäten.<br />
<strong>Ausstellung</strong>en in der Kulturwerkstatt<br />
HAUS 10 – Juni bis Dezember 2009<br />
30.05. – 14.06. „patt neinein schmetterling“ –<br />
Sieben Künstler stellen aus:<br />
Jakob Kirchheim, Berengar Laurer/Thomas<br />
Riedelchen, CTJ Häuser, Hubert Kretschmer,<br />
Renate Fürst, Christoph Mauler, Jutta Laurer<br />
20.06. – 05.07. „Widerhall“, Jahresausstellung<br />
der Künstlervereinigung Fürstenfeldbruck.<br />
20.6.2009 Brucker Kulturnacht (19 – 1 Uhr)<br />
11.07. – 26.07. Austausch-<strong>Ausstellung</strong> Künstlervereinigung<br />
Straubing<br />
01.08. – 23.08. Werkstattmonat mit der<br />
Künstlervereinigung Sibiu (Hermannstadt),<br />
in den Räumen und Werkstätten von HAUS<br />
10, offen für Besucher. Entstehende Arbeiten<br />
beider Künstlervereine werden in einer gemeinsamen<br />
<strong>Ausstellung</strong> gezeigt.<br />
12.09. – 27.09. „Quarantäne“ – Arbeitsaufenthalt<br />
und <strong>Ausstellung</strong>: Stephanie von Hoyos,<br />
Annunciata Foresti, Linde Mix<br />
03.10. – 18.10. Ingryda Suokaite, Trude Schumacher-Jansen,<br />
Stephan Wagner<br />
31.10. – 15.11. Debutantenausstellung – neue<br />
Mitglieder der KV FFB: Sabine Effinger,<br />
Bettina Elsässer-Max, Stephan Juttner, Thomas<br />
Link, Fritz Pröls, Alex Trespi<br />
28.11. – 13.12. Typographie und Buch:<br />
Michail Lejen, Peter Pohl, Ulrike Stoltz<br />
Kulturwerkstatt HAUS 10,<br />
Klosteranger 10b<br />
82256 Fürstenfeldbruck,<br />
08141.41448,<br />
haus10-ffb@web.de<br />
www.kulturwerkstatthaus10.de
Projekt kultur und<br />
schule ks:Bam<br />
Auf Einladung <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Oberfranken stellte<br />
Nicole Schlosser vom Kulturamt Bamberg<br />
den zehn Kolleginnen und Kollegen, die zu<br />
dieser Veranstaltung gekommen waren, das<br />
Projekt „Kultur und Schule“ KS:BAM vor.<br />
Nach <strong>München</strong>, Nürnberg, Augsburg und<br />
Coburg koordiniert und unterstützt seit Januar<br />
2007 auch die Stadt Bamberg die Zusammenarbeit<br />
von Kindergärten und Schulen mit<br />
selbständigen Kulturschaffenden und freien<br />
Kulturträgern. Bald wird sich auch Erlangen<br />
anschließen. Auf der Internetseite www.ksbam.de<br />
können Künstlerinnen und Künstler<br />
ihr Angebot für Kulturprojekte mit Schülern<br />
darstellen und mit Links auf ihre eigenen Internetseiten<br />
weiterführende Informationen zu<br />
ihrer Arbeit bieten. Adressaten dieser Plattform,<br />
die vom Kulturamt der Stadt Bamberg<br />
betreut wird, sind Lehrkräfte aller Schularten<br />
in Stadt und Landkreis Bamberg, die sich externe<br />
Kompetenz und Ideen für die kulturelle<br />
Projektarbeit mit Schülern holen wollen.<br />
Wenn bisher Schulen mit Kulturschaffenden<br />
in Projekten zusammengearbeitet hatten,<br />
geschah dies fast immer durch die Begeisterung<br />
der Schulleitung und dem Engagement<br />
einzelner Lehrkräfte. Finanzieren mußten<br />
die Schulen diese „Planübererfüllung“ aus<br />
Eigenmitteln und mit Zuschüssen <strong>des</strong> Elternbeirates<br />
sowie extern eingeworbenen Mitteln.<br />
Der Kontakt zu den Künstlern kam meist<br />
über private Bekanntschaften zustande.<br />
Jetzt können interessierte Lehrkräfte die<br />
Internetseite www.ks-bam.de nutzen, um unter<br />
verschiedenen Angeboten aus mehreren<br />
Kultursparten zu wählen und vor allem gibt<br />
es eine finanzielle Unterstützung der Stadt<br />
Bamberg, die bis zu 800 pro Projekt betragen<br />
kann und bis zu 60% der anfallenden<br />
Kosten deckt. Der Rest muß durch die Schulen<br />
selbst finanziert oder beschafft werden.<br />
Pro einzelnem Künstler oder Kulturträger<br />
werden maximal 1.500 pro Schuljahr gezahlt.<br />
Dies soll eine gewisse Vielfalt der Angebote<br />
sicherstellen. Insgesamt stehen 15.000<br />
pro Jahr zur Verfügung. Die Zuschußanträge<br />
müssen von den Schulen gestellt werden<br />
und werden meist sehr schnell innerhalb von<br />
1 – 2 Wochen bearbeitet. Von einstündigen<br />
Stadtführungen für eine Schulklasse bis zu<br />
einwöchigen Blockprojekten ganzer Schulen<br />
oder Kinderzirkusaufführungen ist jede Organisationsform<br />
denkbar und die Inhalte<br />
richten sich nur nach den Ideen der Anbieter<br />
und den pädagogischen Überlegungen der<br />
Lehrkräfte, die natürlich gehalten sind, die<br />
Projekte in Beziehung zum Lehrplan zu setzen.<br />
So weit die Theorie. Jetzt muß die Erfahrung<br />
von Künstlern, die diese Möglichkeit<br />
wahrnehmen und kommunal vermittelt und<br />
gefördert mit Schulen zusammenarbeiten,<br />
zeigen, ob die Praxis beide Seiten zufrieden-<br />
stellt. Wer seine kulturpädagogischen Konzepte<br />
in einem Internetpool anbietet, darf<br />
keine Angst vor Ideenklau haben, sollte statt<br />
<strong>des</strong>sen sogar in der Lage sein, einen gewissen<br />
Stolz zu entwickeln, wenn das Konzept<br />
von einer anderen Person an einem anderen<br />
Ort umgesetzt wird, während sich hier niemand<br />
dafür interessiert. Es bleibt auch zu<br />
hoffen, daß die Lehrerschaft die Zusammenarbeit<br />
mit nicht pädagogisch geschulten Externen<br />
nicht als Konkurrenz und Infragestellung<br />
ihrer Kompetenz betrachtet, sondern als<br />
erfrischenden Blick von einem anderen<br />
Standpunkt aus auf einen eingespielten und<br />
manchmal auch eingefahrnen Bildungsprozess.<br />
Ein Blick auf das bisherige Angebot zeigt,<br />
daß es sich zum großen Teil um pädagogische<br />
Angebote handelt, die speziell für<br />
Schüler entworfen wurden, meist von freien<br />
Bildungsträgern und Personen, die einen<br />
Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Bildungsarbeit<br />
legen. Freie Künstlerinnen und Künstler sind<br />
noch selten im Internetpool vertreten. Aber<br />
auch sie hätten den Schülern viel zu bieten.<br />
Die Kernkompetenz der Künstler liegt allerdings<br />
in ihrem Verhältnis zu Material und<br />
Wirklichkeit und nicht darin, pädagogische<br />
Konzepte zu entwickeln, dafür sollten eigentlich<br />
Kunstpädagogen optimal ausgebildet<br />
sein.<br />
Gerhard Schlötzer<br />
kunst und schule<br />
Wie die bun<strong>des</strong>weite Studie „WOW –<br />
KUNST FÜR KIDS“ gezeigt hat, sind viele<br />
KünstlerInnen erfolgreich in der Kunst- und<br />
Kulturvermittlung mit Kindern und Jugendlichen<br />
tätig. Was die staatliche Unterstützung<br />
in diesem Bereich anbelangt, gehört <strong>Bayern</strong><br />
nicht zu den Vorreiter-Bun<strong>des</strong>ländern.<br />
<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />
In der schulischen Bildung wird in den kreativen<br />
Fächer immer mehr gestrichen. Die<br />
Schulen haben weder die finanziellen noch<br />
die personellen Ressourcen dieses Defizit z.<br />
B. im Wahlfachangebot aufzufangen. Hier<br />
bietet sich eine Zusammenarbeit zwischen<br />
Schulen und KünstlerInnen an. In bayerischen<br />
Städten, wie Augsburg, Bamberg,<br />
Coburg, <strong>München</strong> und Nürnberg wurden<br />
Kultur- und Schulservice eingerichtet, um<br />
die Zusammenarbeit von Schule und Kulturschaffenden<br />
zu unterstützen und finanzielle<br />
Zuschüsse anzubieten. Dadurch können<br />
Kurzzeitprojekte finanziert werden.<br />
Für halbjahres- oder schuljahresbegleitende<br />
Projekte reicht die finanzielle Förderung<br />
jedoch nicht aus, dabei wären diese gerade<br />
hinsichtlich der Nachhaltigkeit notwendig.<br />
Nur durch Kontinuität kann langfristig eine<br />
Veränderung im Bildungswesen bewirkt werden.<br />
Die Auseinandersetzung mit Kunst und<br />
Kultur ist ein soziales Grundbedürfnis und<br />
sollte frei zugänglich sein, gerade auch um<br />
Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten<br />
Gesellschaftsschichten den Zugang zu<br />
gewähren. Integration kann nur stattfinden,<br />
wenn eine Teilhabe möglich ist. Wenn bereits<br />
im Kin<strong>des</strong>- und Jugendalter die Schere der<br />
Gesellschaft ansetzt, sind zukünftige Probleme<br />
vorprogrammiert. Zu den Aufgaben<br />
schulischer Bildung gehört es, Raum zu bieten<br />
für kreative Entfaltung, die notwendig ist<br />
um für die Anforderungen <strong>des</strong> Lebens ausgerüstet<br />
zu sein.<br />
Für die Zusammenarbeit von Kunst und<br />
Schule sprechen viele Faktoren. So können<br />
KünstlerInnen im Bereich <strong>des</strong> interdisziplinären<br />
Lernens ihren weit gefächerten Erfahrungsschatz<br />
einbringen. Für Inhalte einen<br />
adäquaten Ausdruck zu finden, ist quer<br />
denkenden KünstlerInnen eigen. Neben der<br />
Produktion von Kunstwerken gehört zum<br />
Aufgabenfeld von KünstlerInnen z. B. die<br />
Vermarktung, die Präsentation und das<br />
Management. Die Fähigkeit, unterschiedliche<br />
Rollen und Aufgabenfelder zu übernehmen,<br />
wird von der Arbeitswelt immer mehr eingefordert.<br />
In diesem Punkt nehmen KünstlerInnen<br />
eine Vorreiterrolle ein.<br />
Eine künstlerisch-kreative Grundbildung<br />
schafft Neugier, Lebensfreude, Selbstsicherheit<br />
und Ausdrucksfähigkeit – alles Eigenschaften,<br />
die jeder Mensch für ein erfülltes<br />
Leben braucht.<br />
Zudem hebt die Kunstvermittlung den<br />
Stellenwert von Kunst in der Gesellschaft –<br />
davon können KünstlerInnen profitieren.<br />
Die Konditionen, unter denen KünstlerInnen<br />
und Schulen kooperieren, beruhen im<br />
Augenblick noch auf individuellen Vereinbarungen.<br />
Honorarempfehlungen und Verträge<br />
für die Zusammenarbeit von KünstlerInnen<br />
und Schulen zu entwickeln, wären die ersten<br />
Schritte für eine kontinuierliche Kooperation.<br />
Judith Siedersberger<br />
im Bilde 2/09 3
<strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern<br />
4<br />
jour fixe<br />
Beim nächsten Jour Fixe am 8. Juni 2009 um<br />
19 Uhr wird das Thema „Bildende Kunst im<br />
Bildungskontext“ behandelt werden. Peter<br />
Tischler teilte uns dazu folgen<strong>des</strong> mit:<br />
„Viele Künstler leisten einen wertvollen Beitrag<br />
zur öffentlichen Kultur und Bildung. In<br />
Schulen, Altersheimen, Krankenhäusern und<br />
vielen anderen Bereichen arbeiten sie mit<br />
Menschen und bringen ihre Qualitäten ein.<br />
Diese Angebote werden dort gerne wahrgenommen.<br />
Wie die Studie WOW-Kunst für<br />
Kids <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verbands zeigt, allerdings<br />
unter sehr unterschiedlichen Bedingungen<br />
und teils auch indiskutablen Honoraren.<br />
Dabei stellen sich grundsätzliche, rechtliche<br />
und steuerliche Fragen:<br />
– Haben Künstler naturgemäß pädagogische<br />
Fähigkeiten?<br />
– Wie definiert sich ein Künstler im Bildungskontext<br />
und im Kontext von Kulturvermittlung?<br />
– Was sind die Qualitätsmerkmale von<br />
Künstlern und wie können diese festgeschrieben<br />
werden?<br />
– Durch freiberufliche Tätigkeit sind Referenzen<br />
und Zeugnisse keine Selbstverständlichkeit,<br />
wie kann der <strong>BBK</strong> dies kompensieren<br />
oder ergänzen?<br />
– Sollte ein Grundhonorar, als festgeschriebene<br />
Größe den <strong>BBK</strong>-Mitgliedern, als Orientierung<br />
und Sicherheit dienen?<br />
– Wie sind Verträge zu formulieren, auf welchen<br />
Grundlagen können Kooperationen mit<br />
Institutionen realisiert werden? Wie können<br />
eigene Projekte mit freien Trägern entwickelt<br />
werden?<br />
– Qualitätsstandards und Qualitätssicherung<br />
sind die Schlagworte in der Politik und im<br />
Bildungsbereich, <strong>des</strong>halb müssen auch wir<br />
Künstler diese Merkmale herausarbeiten, um<br />
uns selbstbewusst in diesem Kontext bewegen<br />
zu können.<br />
Kein Künstler sollte sich im Crash-Kurs<br />
zum Hilfslehrer ausbilden lassen (was das<br />
Kultusministerium gerne hätte). Um selbstbewusst<br />
mit den Organisationen und Bildungseinrichtungen<br />
Kooperationen verhandeln<br />
zu können, sind eigene Qualitätskriterien<br />
erforderlich, die wir entwickeln sollten.<br />
Dazu sind die Erfahrungen und der Austausch<br />
mit den <strong>BBK</strong>-Mitgliedern, die sich in<br />
diesen Bereichen bewegen oder zukünftig<br />
solche Kooperationen als zusätzliche Verdienstmöglichkeit<br />
sehen, wichtig! Damit wir<br />
als guter Partner auf Augenhöhe in Verhandlungen<br />
treten können, ist es erforderlich,<br />
langfristige Perspektiven für die Mitglieder<br />
zu schaffen. Sinnvoll scheint es, ein Forum<br />
im <strong>BBK</strong> aufzubauen. um Standpunkte zu<br />
diesem, im Arbeitsfeld bildender Künstler an<br />
Bedeutung zunehmenden Bereich vertreten<br />
zu können!<br />
Diese und ähnliche Fragen wollen wir<br />
beim nächsten Jour Fixe gerne diskutieren<br />
und hoffen auf rege Beteiligung aller in die-<br />
im Bilde 2/09<br />
sen Bereichen engagierten<br />
KollegInnen und Interessierten.<br />
Ausdrücklich<br />
sind dazu auch jene eingeladen,<br />
die nicht im<br />
<strong>BBK</strong> organisiert sind,<br />
aber ihre Erfahrung einbringen<br />
wollen!<br />
Anmeldungen bitte<br />
an Peter Tischler unter<br />
eMail:<br />
p.tischler@t-online.de<br />
Der Jour Fixe wird in<br />
Eigenregie der Künstler<br />
durchgeführt.<br />
Bitte informieren Sie<br />
sich über aktuelle Termine<br />
auf unserer<br />
website:<br />
www.bbk-muc-obb.de<br />
aktuelle<br />
ausstellung:<br />
heim und herd<br />
Christoph Bangert, Ulrike Myrzik und<br />
Manfred Jarisch, Edgar Lorenz, Michael<br />
Lukas, Tobias Mattes<br />
Symbolisiert durch ‚das HAUS als Denkmodell’<br />
beschäftigen sich die teilnehmenden<br />
Künstler mit der Vielschichtigkeit seiner<br />
Bedeutung. Das Haus wird zum Territorium,<br />
das es zu kartographieren gilt.<br />
Es leistet die Abgrenzung zwischen privat<br />
und öffentlich und ist eine Erweiterung unserer<br />
physischen Körpergrenzen. Inmitten<br />
der Öffentlichkeit entstehen Architekturen<br />
als temporäre Privatsphäre, wird das Baumaterial<br />
zum Lebenselexier und das Gebäude<br />
zum Tatort.<br />
Kurator: Michael Lukas<br />
<strong>Ausstellung</strong>sdauer: 27. Mai – 19. Juni 2009<br />
ProgrammVorschau:<br />
deBütanten 2009<br />
Auch in diesem Jahr präsentiert die GA-<br />
LERIE DER KÜNSTLER drei vielversprechende<br />
und förderungswürdige KünstlerInnen<br />
als Debutanten. Die Wahl fiel auf<br />
Shirin Damerji, Susanne Hanus, Daniel Permanetter.<br />
Sie erhalten je einen Einzelkatalog,<br />
der vom Bayerischen Staatsministerium für<br />
Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie<br />
durch die LfA Förderbank <strong>Bayern</strong> finanziert<br />
wird.<br />
Eröffnung Freitag 11.09.09, 18 – 21 Uhr<br />
<strong>Ausstellung</strong>sdauer: 12.09. – 9.10.09<br />
oPen art<br />
vom 11. bis 13. September 2009<br />
Öffnungszeiten: Freitag, 11.9.09, 18 – 21 Uhr,<br />
Samstag/Sonntag, 12./13.9.09, 11 – 18 Uhr<br />
Peggy Meinfelder „Fidel und Helmut“<br />
rechte Seite (v.l.n.r.):<br />
Gordon Hogasn „planet soil“, 2008,<br />
Rose Stach „Neverland“,<br />
Margarete Hentze „Matrioschka“<br />
WeBsite<br />
Website <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern:<br />
www.bbk-muc-obb.de.<br />
ausschreiBungen<br />
Bun<strong>des</strong>- und bayernweite aktuelle Ausschreibungen<br />
im Internet unter<br />
www.bun<strong>des</strong>verband.de<br />
www.bbk-bayern.de<br />
www.bbk-muc-obb.de<br />
aufnahmejury<br />
Der <strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern beraumt<br />
jährlich zwei Aufnahmejurys ein. In der<br />
zweiten Sitzung diesen Jahres wurden 14<br />
neue Mitglieder aufgenommen. Die nächsten<br />
Aufnahmetermine sind am 29./30.Juni.<br />
Informationen und Formulare finden Sie<br />
unter www.bbk-muc-obb.de/aufnahm.html<br />
geschäftsstelle<br />
Adelgundenstr. 18, 80538 <strong>München</strong><br />
Tel. 089. 21 99 60 0, Fax 089. 21 99 60 50<br />
eMail: info@bbk-muc-obb.de<br />
(Di – Fr 9 – 12 Uhr)<br />
galerie der künstler<br />
Maximilianstr. 42, 80538 <strong>München</strong><br />
Tel. 089. 22 04 63<br />
eMail: bbk.muenchen.obb@t-online.de<br />
Mi – So 11 – 18 Uhr,<br />
Do 11 – 20 Uhr,<br />
Mo + Di + Feiertags geschlossen
die ersten jahre der Professionalität 28<br />
Judith Goldschmid | Margarete Hentze | Gordon Hogan | Peggy Meinfelder | Andreas Mitterer | Emilia Scharfe | Rose Stach<br />
Galerie der Künstler <strong>München</strong>, 22. April bis 15. Mai 2009<br />
Zum 28. Mal zeigt die Galerie der Künstler<br />
Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die<br />
ihre Ausbildung noch nicht länger als 7 Jahre<br />
abgeschlossen haben. Die <strong>Ausstellung</strong> gehört<br />
längst zu einem anerkannten und beachteten<br />
Mittel der künstlerischen Nachwuchsförderung<br />
und ist ein Forum zeitgenössischer Auseinandersetzungen.<br />
Die Auswahl wird nach Kriterien der<br />
künstlerischen Qualität und Individualität<br />
getroffen. Es geht nicht um ein thematisches<br />
Konzept, sondern um zeitgenössische Positionen<br />
<strong>des</strong> künstlerischen Ausdrucks. So wird<br />
auch in diesem Jahr wieder das Spektrum<br />
zwischen Malerei und Zeichnung, Fotografie<br />
und Video, Objekt und Installation abgedeckt<br />
und so eine erfrischende und abwechslungsreiche<br />
Präsentation geschaffen.<br />
In einem Kokon, welcher der Form einer<br />
Matrioschka entspricht, befindet sich eine<br />
Öffnung. Sie ist genau so groß, dass eine erwachsene<br />
Person in die Form hinein steigen<br />
kann und darin Platz findet. Der Besucher<br />
kann sich bei der Künstlerin unter info@<br />
margaretehentze.de anmelden, wenn er sich<br />
dem Wagnis aussetzen möchte, in eine einerseits<br />
klaustrophobisch wirkende, andererseits<br />
schützende Hülle einzutreten. Man darf gespannt<br />
sein, welche Assoziationen an geborgene<br />
oder Angst erregende Erlebnisse erweckt<br />
werden. Margarete Hentze provoziert<br />
in ihren Arbeiten einen Dialog zwischen<br />
Werk und Betrachter und lädt zur direkten<br />
Mitwirkung ein.<br />
Die Straßenschilder in Irland sind in<br />
schwarzen Piktogrammen auf gelbem Hintergrund<br />
gehalten. Gordon Hogan kennt sie<br />
seit seiner Kindheit. Er verändert in der auf<br />
Papierbahnen installierten Reihe „Signs of<br />
an Omnidimensional Being“ die Zeichen<br />
durch schwarzes Gaffa-Tape, fügt neue<br />
Zeichen hinzu und schafft so die eigentliche<br />
Logik hintergehende, poetisierende Umdeutungen.<br />
Ebenso wird in der Installation „Pla-<br />
net Soil“ von 2008 – dem Modell einer baptistischen<br />
Kirche auf einem zwei Meter hohen<br />
Gerüst stehend – der Blickwinkel so verändert,<br />
dass sich neue Sehweisen ergeben.<br />
Schaut man unter die Oberfläche der rein anmutenden<br />
Kirche, zeigt ein Video Hogans<br />
Vorstellung <strong>des</strong> Höllenfeuers.<br />
Peggy Meinfelder beschäftigt die Frage,<br />
wie man seiner eigenen Geschichte, dem tatsächlich<br />
Geschehen und historisch Vermittelten<br />
habhaft werden kann und wie deren<br />
Vermittlung stattfindet. Dies realisiert sie in<br />
der vereinfachten, entsubjektivierten Übertragungstechnik<br />
<strong>des</strong> wissenschaftlichen<br />
Zeichnens, die Abbildungsqualität zu garantieren<br />
scheint. Teilweise erfundene oder<br />
selbst in ihrer Kindheit erhaltene Symbole,<br />
Orden und Abzeichen der ehemaligen DDR<br />
und Sowjetunion werden so in der Arbeit<br />
Abzeichen Punkt für Punkt festgehalten und<br />
erinnert. In der Reihe „shake hands“ nimmt<br />
sie vergangene, populäre Medienbilder zum<br />
Anlass, um deren Authentizität zu hintergehen<br />
und subjektiv umzuschreiben. Die historischen<br />
Zusammenhänge der Archivierung,<br />
wissenschaftlichen Konstruktion und kollektiven<br />
Erinnerung ergeben so ein trügerisches<br />
Geschichtsbild.<br />
Andreas Mitterer versucht in seiner Malerei<br />
komplexe Strukturen, die an Wege oder<br />
Ebenen erinnern bildlich zu fassen. In seinen<br />
raumbezogenen Arbeiten geht es ihm um die<br />
Möglichkeiten <strong>des</strong> Ortes. Bei<strong>des</strong> verknüpft<br />
sich assoziativ. In der Arbeit „Volumen 1 und<br />
2 (Mini-Territorien)“, welche eigens für die<br />
Galerie der Künstler entstand, bilden abstrakte<br />
Linienbilder aus Klebebändern auf<br />
Alu oder Hartfaserplatten in ihren vielschichtigen<br />
Überlagerungen eine vermeintlich<br />
räumliche Struktur. Sie werden in ihrer<br />
räumlichen Fortsetzung in Form von halbtransparenten<br />
Wandsegmenten präsentiert.<br />
Demgegenüber steht, in die Ecke gerückt,<br />
eine Art Bauhütte. Ein Kiosk, welcher Skizzen,<br />
einzelne Einflüsse Mitterers, Neben-<br />
<strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern<br />
schauplätze, Collagen und Modelle beinhaltet.<br />
Emilia Scharfe installiert in die Galerie<br />
der Künstler ein Fries aus Zeichnungen. In<br />
der Reihe „L'odyssee de la vie“, die 2008 und<br />
2009 während Scharfes Aufenthalt in Paris<br />
entstand, werden in Fineliner und Gouache<br />
auf französischen Briefumschlägen immer<br />
leicht veränderte Variationen ähnlicher Motive<br />
wiederholt. Sie zeigen eine weibliche,<br />
comicartige Figur, amorphe Formen, die an<br />
Amöben oder Zellen erinnern, eine ähnliche,<br />
gedeckte Farbgebung und eine immer wieder<br />
auftauchende, verbindende Horizontlinie. Eine<br />
große, aufblasbare, „beatmete“ Figur, die<br />
ebenso an ein Motiv der Zeichenserie erinnert,<br />
steht raumgreifend daneben. In der<br />
ständigen Wiederholung und dem Rhythmus<br />
ähnlicher Elemente werden Assoziationen zu<br />
biologischen oder historischen Vorgängen<br />
geweckt.<br />
Die Installation „weg von hier“ von Rose<br />
Stach, welche aus einem Bildschirm und<br />
einem davor gesetzten Spiegeltrichter besteht,<br />
lädt zu einem besonderen Ausblick ein.<br />
Der darin abgespielte Film zeigt weiße Straßenmarkierungen,<br />
welche in einer verwirrenden<br />
Abfolge die eigentliche Bedeutung<br />
der Abgrenzung eines Wegran<strong>des</strong> ins Absurde<br />
umkehren. Der Titel ist Kafkas Erzählung<br />
„Der Aufbruch“ entlehnt. Und auch in „Rotor“<br />
geht es um Verunsicherung und den Verlust<br />
von Orientierung. In der Installation<br />
„Neverland“ versieht Stach weiß-rote Absperrbänder<br />
mit der Aufschrift „borderline<br />
do not cross“ und verteilt sie so im Raum, als<br />
seien sie die Überreste eines Tatorts. Die<br />
Aufschrift aber überträgt die real vorfindbare<br />
auf eine psychische Grenzsituation. Der<br />
Titel verweist auf einen sehnsüchtigen Ausweg:<br />
Die fiktionale Insel Neverland, die als<br />
Ort und Metapher für ewige Kindheit, Ungebundenheit<br />
und damit auch Rebellion steht.<br />
Achim Sauter<br />
im Bilde 2/09 5
<strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern<br />
6<br />
barocco<br />
„barocco“, die „schiefrunde Perle“, so der<br />
Titel der von Markus Schlee kuratierten<br />
<strong>Ausstellung</strong>, die ab dem 13. März die historischen<br />
Räume der Galerie der Künstler bespielt.<br />
Diese sind geradezu ideal geeignet für<br />
ein <strong>Ausstellung</strong>sprojekt, welches sich dem<br />
Aufspüren verschiedener Facetten <strong>des</strong> Barocken<br />
in der zeitgenössischen Kunst widmet.<br />
Zwischen prächtiger Fülle und Morbidität,<br />
zwischen Lebendigkeit und Vergänglichkeit<br />
bewegen sich die Arbeiten der ausstellenden<br />
KünstlerInnen, die sich auf die Räumlichkeiten<br />
einlassen, auf diese reagieren und so<br />
einen atmosphärischen, assoziativen und<br />
emotionalen Rundgang schaffen. Das Barocke<br />
meint eine Epoche, die durch eine<br />
ausgesprochene Stilvielfalt gekennzeichnet<br />
war und einerseits mit Opulenz, Pathos und<br />
Bewegung, andererseits mit Vergänglichkeit<br />
und Morbidität, Groteske und Fake assoziiert<br />
wird. Mit diesem Variantenreichtum wird in<br />
der <strong>Ausstellung</strong> gespielt, er wird bearbeitet,<br />
bestätigt, übersteigert oder gebrochen. In der<br />
gegenwärtigen Situation der Krisen und <strong>des</strong><br />
gleichzeitigen Überflusses gibt es wiederum<br />
künstlerische Arbeiten, die Aspekte <strong>des</strong><br />
Barocken in sich tragen, so die These. Wie<br />
zeigen sich diese?<br />
Im Entree sind eine aus Glasperlen filigran<br />
zusammengeschweißte Rakete und wuchernde<br />
Stuckelemente aus Keramik von Sabine<br />
Rosenberger zu sehen, die sowohl auf Pracht<br />
und schwingende Formen, als auch auf den<br />
Überfluss und Fake <strong>des</strong> Barock anspielen.<br />
Wissenschaft und Technik werden in Kontrast<br />
zu Naturformen, Transparenz und<br />
Schönheit überspitzt dargestellt.<br />
Im direkt anschließenden ersten großen<br />
Raum wird Markus Schlee in einer monu-<br />
im Bilde 2/09<br />
Markus Schlee „Vanitas“ (links), Claudia Barcheri „Herz“<br />
Ein <strong>Ausstellung</strong>sprojekt kuratiert von Markus Schlee, mit Claudia Barcheri, Moritz Dometshauser, Siegfried Kreitner, Ivan<br />
Mellauner, Sabine Rosenberger, Markus Schlee. Galerie der Künstler <strong>München</strong>, 13. März – 3. April 2009<br />
mentalen Installation das Rippengewölbe der<br />
Decke spiegeln. Aus HDF-Platten gebaut, die<br />
die mögliche Scheinkonstruktion barocker<br />
Architektur widerspiegelt, wird das Gerippe<br />
gemächlich pendeln. Assoziationen zu einem<br />
Boot, zur „Überfahrt“ und damit zum Vanitas-Gedanken<br />
werden geweckt. Zugleich irritiert<br />
das Schaukeln der Rippen unsere alltägliche<br />
Wahrnehmung.<br />
Claudia Barcheri bringt im Weiteren eine<br />
raumfüllende Tapete an, die mit feinen Mustern<br />
durchzogen ist. Es werden Gedanken<br />
an prunkvoll ausgestaltete Wohnräume erweckt<br />
und erst im zweiten Blick entdeckt<br />
man, dass dahinter der Holzwurm nagt und<br />
einen an die Morbidität und Flüchtigkeit alles<br />
Seienden erinnert.<br />
Ein großer Brunnen darf in keinem barocken<br />
Lustgarten fehlen. Die 5 Meter hohe,<br />
aus römischem Schilf bestehende Konstruktion<br />
von Markus Schlee, aus der sich das<br />
Wasser zentral vereinigt, erinnert in ihrer<br />
Ovalform zugleich an Leichtigkeit, Unendlichkeit<br />
und Fruchtbarkeit wie an eine nicht<br />
oder noch nicht zugängliche Insel.<br />
In großformatigen Raumgemälden zeigt<br />
uns Moritz Dometshauser Menschenmassen<br />
und gegenwärtiges mediales Zeitgeschehen.<br />
Verflochtene, fragmentarische Bildräume,<br />
die sich mit dem Tagesgeschehen kritisch,<br />
ernsthaft oder ironisch auseinandersetzen<br />
und sich in ihrem Nebeneinander verdichten<br />
und auflösen.<br />
Wiederum Claudia Barcheri ist es, die im<br />
folgenden Raum ein großes, pumpen<strong>des</strong> Herz<br />
aufstellt. Es handelt sich dabei aber nicht um<br />
illusionistische organische Materialien, sondern<br />
um Brokat und Nessel, welches durch<br />
einen Staubsauger aufgeblasen wird. Die edle<br />
Materialität wird durch die Innerlichkeit und<br />
Existenzialität gebrochen.<br />
Die eleganten und ruhigen kinetischen<br />
Lichtobjekte von Siegfried Kreitner sind im<br />
vorletzten Raum zu sehen. Transparenz, beständige<br />
Bewegung und Leuchten trifft auf<br />
Vielschichtigkeit, Farbintensivität und Undurchdringlichkeit<br />
und ergibt einen ausgeglichen<br />
ruhigen Raumeindruck.<br />
Im abschließenden Raum wird noch einmal<br />
das pralle Leben in ganzer Fülle und<br />
Pracht gezeigt. Der Torso eines hochschwangeren<br />
Bauches von Ivan Mellauner ragt weit<br />
aus der Wand. Auch er spielt mit Materialität,<br />
indem er den scheinbaren Marmor als Fake<br />
entlarvt und so die Nähe von Schein und Sein<br />
in unausgesprochener Nähe eröffnet.<br />
Die Arbeiten werden im <strong>Ausstellung</strong>skonzept<br />
in einer räumlichen Abfolge angeordnet,<br />
die einem „Atmen“ entspricht. Ruhige und<br />
bewegte, raumfüllende und Wandarbeiten<br />
wechseln sich ab und machen die Räume dadurch<br />
lebendig. Die Wahrnehmung der<br />
Räumlichkeiten und der darin situierten Arbeiten<br />
schaffen einen Assoziationsraum, der<br />
keine einzelnen barocken Aspekte forciert,<br />
sondern die Vielfältigkeit <strong>des</strong> Gesamteindrucks<br />
spüren lässt. Die <strong>Ausstellung</strong> ist<br />
„nicht Barock, und doch Barock“, so Markus<br />
Schlee.<br />
Markus Schlee hat zahlreiche Einzel- und<br />
Gruppenausstellungen als Kurator und<br />
Künstler realisiert und hat ein grundsätzliches<br />
Interesse am Bespielen historischer<br />
Räume. Er lebt und arbeitet in <strong>München</strong> und<br />
Rom.<br />
www.barocco-art.com<br />
Achim Sauter
Rubin Hirschbecks Kolumne –<br />
Gedanken zur Kunst:<br />
kunst und Verkaufen<br />
Kaum zu glauben, während <strong>des</strong> Studiums<br />
spielte bei uns, einer fast reinen,<br />
figurativ ausgerichteten, Malklasse,<br />
das Verkaufen oder gar das Vermarkten<br />
von Kunst kaum eine Rolle. Die<br />
figürliche Malerei war damals in den<br />
90ern alles andere als angesagt, so<br />
führte die Klasse selbst innerhalb der<br />
Akademie eher ein Pariadasein.<br />
Ich befürchtete damals, nur Leute,<br />
die auf komische Weise konservativ<br />
sind, etwa mit Jägerhut und grünem<br />
Lodentrachtenmantel, kämen, wenn<br />
überhaupt, als Käufer in Frage. Dazu<br />
kam noch die Sorge, dass Verkaufen<br />
korrumpiert.<br />
Bei<strong>des</strong> traf nicht ein, zum einen habe<br />
ich nie einen unsympathischen Käufer<br />
meiner Kunst getroffen. So wenig,<br />
wie ich mich durch jene korrumpiert<br />
fühlte. Jetzt stellt sich die kritische<br />
Frage, sind Kunstkäufer sympathisch,<br />
weil sie Kunst kaufen und korrumpiert<br />
dieser Menschenschlag den Künstler<br />
nicht doch? Natürlich wirft der Käufer,<br />
durch seine Entscheidung, ein gutes<br />
Licht auf sich, mehr bekommt man ja<br />
meist, neben einem kurzen Gespräch,<br />
von ihm nicht mit. Eine zu starke Beeinflussung<br />
durch den Käufer halte ich<br />
schon <strong>des</strong>halb für unwahrscheinlich, da<br />
ich Arbeiten, die ich für verkäuflicher<br />
hielt, immer noch besitze und andere,<br />
von ich denen ausging, dass ihre Titel<br />
meine Nachlassliste zieren würden,<br />
verkauft habe. Subjektive Entscheidungen<br />
lassen sich nicht berechnen.<br />
Also kurz: Verkaufen ist gut!<br />
Möglicherweise birgt es in bestimmten<br />
Fällen auch Gefahren in sich. Diese treten<br />
jedoch, meines Erachtens, erst ein,<br />
wenn die Kaufentscheidung nicht mehr<br />
vom der betreffenden Arbeit, sondern<br />
von Renommee und Namen ihres Erzeugers<br />
abhängig ist.<br />
In diesem Zusammenhang erinnere ich<br />
mich an die Aussage Gerhard Richters<br />
in einem Spiegel-Interview. Er sagte,<br />
wenn sein Bild, von einen anonymen<br />
Käufer, der es vorher nie gesehenen<br />
hat, auf einer Auktion zum Rekordpreis<br />
telefonisch ersteigert wird, sei dies für<br />
ihn keine Motivation, Bilder zu malen.<br />
Die Kolumne – Gedanken zur Kunst<br />
will auch zum Diskurs anregen.<br />
Kommentare unter :<br />
rubin_hirschbeck@web.de<br />
zuWachs im BBk nürnBerg<br />
Wir begrüßen als neue Mitglieder:<br />
Peter Carl – Fotografie / Ursula Jüngst –<br />
Malerei / Johannes L.M. Koch – Bildhauerei<br />
(wechselt vom <strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern)<br />
/ Angelika Krauß – Keramik<br />
Vorschau<br />
galerie hirtengasse<br />
Nach der <strong>Ausstellung</strong> von Thomas Deisel<br />
mit Malerei zeigt die Galerie Hirtengasse <strong>des</strong><br />
<strong>BBK</strong> Nürnberg eine Doppelausstellung der<br />
Künstler Sven Hamann (Fotografie) und Milos<br />
Navratil (Malerei). Die Vernissage fand<br />
am 10. Mai statt, zu sehen ist die <strong>Ausstellung</strong><br />
bis 07. Juni 2009.<br />
Weitere <strong>Ausstellung</strong> in diesem Jahr:<br />
Horia Vancu, Malerei, 05.07. – 02.08.<br />
Irana Simonetti, Objekte, 13.09. – 11.10.<br />
Anna-Marie Kursawe und Gast, Malerei,<br />
06.12.2009 – 17.01.2010<br />
Die Öffnungszeiten der Galerie Hirtengasse<br />
(Hirtengasse 3, 90443 Nürnberg):<br />
Do 10 – 14 / 16 – 18 Uhr und So 16 – 18 Uhr<br />
neuer auftritt im internet<br />
Jetzt ist der <strong>BBK</strong> Nürnberg im Internet leichter<br />
zu erreichen. Die klare Adresse<br />
www.bbk-nuernberg.de wurde eingerichtet,<br />
damit jeder noch einfacher die Informationen<br />
im Internet findet. Zudem wurde die Seite<br />
zeitgemäßer gestaltet und dem aktuellen<br />
Stand der Internet-Technologie angepasst.<br />
Mit der Neugestaltung will der <strong>BBK</strong> Nürnberg<br />
seinen Mitgliedern vor allem mehr,<br />
aktuellere und leichter aufzufindendere Informationen<br />
anbieten. „Boxen“ auf der Eingangsseite<br />
bieten eine klare Struktur der Inhalte,<br />
die jeweils auf die ausführlichen Themen<br />
verweisen. Alle wichtigen Themen sind<br />
damit sofort auf der Eingangsseite zu finden<br />
und das bisher mühselige Navigieren durch<br />
einen komplizierten Seitenbaum entfällt.<br />
In der neuen Gestaltung wird auch eine Mitgliederdatei<br />
eingebaut, damit klar kommuniziert<br />
werden kann, wer Mitglied ist und<br />
welche Kunst er vertritt.<br />
neues VerBandszeichen<br />
für den BBk nürnBerg<br />
Auf den vollzogenen Wandel im <strong>BBK</strong> Nürnberg<br />
soll das neue Zeichen <strong>des</strong> Regionalverban<strong>des</strong><br />
hinweisen. Nach dem Umzug in die<br />
Stadt und der Neuorganisation wird auch<br />
verstärkt der Rückhalt in dem Netzwerk <strong>des</strong><br />
<strong>BBK</strong> gesucht. In den Zeiten wachsender<br />
Probleme für den Beruf <strong>des</strong> Künstlers ist es<br />
wichtig, stärker organisiert und politisch auf<br />
allen Ebenen vertreten zu sein.<br />
Deshalb wählte sich der <strong>BBK</strong> Nürnberg nach<br />
zwanzig Jahren ein neues Logo. Zeitgemäßer<br />
sollte es sein, dabei doch auf traditionelle<br />
Wurzeln hinweisen und die Zugehörigkeit zu<br />
allen <strong>BBK</strong> Verbänden symbolisieren. Man<br />
Arbeiten von<br />
Milos Navratil und<br />
Sven Hamann (darunter).<br />
Links das neue <strong>BBK</strong> Logo..<br />
entschied sich für das gemeinsame Quadrat,<br />
mit dem Namenszug Nürnberg und in<br />
fränkisch rot. Damit erfüllt das neue Verbandszeichen<br />
alle Forderungen an moderne<br />
Zeichen: leicht verständlich, unverwechselbar,<br />
einprägsam und in jeder Weise reproduzierbar.<br />
deButanten 2009<br />
Wir freuen uns, daß wir dem aufgeschlossenen<br />
Nürnberger Publikum im Rahmen der<br />
jährlich stattfindenden <strong>BBK</strong>-Debutantenausstellung<br />
im Kunsthaus die Malerin Meike<br />
Lohmann und den Maler Jürgen Weiß präsentieren<br />
können.<br />
Die Vernissage, an der beide auch ihren ersten<br />
Katalog vorstellen, findet am 18. November<br />
um 20 Uhr im Kunsthaus Nürnberg statt.<br />
Die <strong>Ausstellung</strong> läuft dann noch bis 20 Dezember<br />
und ist von 11 bis 19 Uhr geöffnet.<br />
Wir hoffen, daß trotz der Neugründung <strong>des</strong><br />
KuKuQ (KunstKulturQuartier) auch weiterhin<br />
die Nachwuchsförderung ihren Platz<br />
haben wird und sich die jungen Künstler auch<br />
in Zukunft in den großen Räumen <strong>des</strong> Kunsthauses<br />
präsentieren können, um so die nötige<br />
Anerkennung zu bekommen, die sie auch verdienen.<br />
Gerade die Debutantenausstellungen<br />
sind Jahr für Jahr ein Höhepunkt im <strong>Ausstellung</strong>sprogramm<br />
<strong>des</strong> Kunsthauses und ziehen<br />
vergleichsweise sehr viele Besucher an.<br />
<strong>BBK</strong> Nürnberg<br />
im Bilde 2/09 7
<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />
8<br />
Poesie mit dem<br />
schWeissBrenner<br />
<strong>Ausstellung</strong> „modus vivendi“, <strong>BBK</strong>-<br />
Galerie Würzburg, 6.3 – 29. 3.2009<br />
Nichts ist mehr wie es einmal war. Damals,<br />
in der Antike, gab es noch einen Gott, der für<br />
alles, was irgendwie mit Metallbearbeitung<br />
zu tun hatte, zuständig war. Er hieß Hephaistos<br />
und war zusammen mit seiner männlichen<br />
Anhängerschar ein ziemlich grobschlächtiger<br />
Geselle. Heute üben zum Glück<br />
auch Frauen dieses edle Handwerk aus. Und<br />
endlich kann auch das prosaische und vordergründig<br />
Nützliche der Tätigkeit in den<br />
Hintergrund treten.<br />
Hier beginnt die Arbeit der Würzburger<br />
Künstlerin Angelika Summa, die jetzt in der<br />
<strong>BBK</strong>-Galerie die Ergebnisse ihres Schaffens<br />
ausstellt. Unter dem Titel „modus vivendi“<br />
zeigt sie Arbeiten, die aus Metall und verwandten<br />
Werkstoffen zusammengefügt sind.<br />
Zeitgenössische Technik hilft ihr dabei,<br />
Metalle dauerhaft miteinander zu verbinden<br />
und handwerkliches Geschick verleiht ihren<br />
Objekten darüber hinaus den Charakter der<br />
Poesie.<br />
Da sind zunächst einmal ihre zarten Gebilde<br />
aus blankem Stahlseil und Plexiglas.<br />
Durch kleine Bohrungen in den Plexiglaswürfeln<br />
hat sie dieses Seil auf rätselhafte<br />
Weise hineingeflochten. Das Seil durchbricht<br />
den vorgegebenen Innenraum und greift auf<br />
im Bilde 2/09<br />
seine Umgebung über. Fast möchte man ein<br />
Schwingen vernehmen. Es ist genau das<br />
Schwingen, das als Energiefeld das ganze<br />
Weltall durchzieht und das die Forschungen<br />
der modernen Physik antreibt. Dem gegenüber<br />
finden sich in der Mitte <strong>des</strong> Galerieraumes<br />
solide geschweißte und genietete<br />
Großplastiken. Unter anderem sieht man<br />
Stahlschrauben, die mit den Gewin<strong>des</strong>tummeln<br />
nach innen zu einer wuchtigen Halbkugel<br />
verschweißt sind. Wie bei einem Igel sind<br />
die Stacheln gegen die Umgebung gerichtet.<br />
Im Innern ist alles glatt und das Stahlobjekt<br />
liegt sicher auf dem Boden. Von dort wirkt es<br />
als Energiezentrum, das Signale der Unruhe<br />
aussendet. Diese Unruhe erfüllt den Raum<br />
als Kraftfeld, so dass Summa ganz auf die<br />
üblichen Bilder an den Wänden verzichten<br />
kann.<br />
Auf die Meisterin selbst mussten die Galeriegäste<br />
nur selten verzichten. Wer wollte,<br />
konnte sie auf dem Freigelände vor dem<br />
Kulturspeicher bei der Arbeit erleben. Dort<br />
kämpfte sie tagelang mit Wind und Regen,<br />
um aus meterlangen, farbigen Kunststoffröhren<br />
eine verschlungene Installation zu<br />
flechten.<br />
Wer sie so bei der Arbeit sah, fühlte sich<br />
wiederum in die Antike zurückversetzt.<br />
Damals tauchten ebenfalls in sich verschlungene<br />
Wesen auf, um einen gewissen Laokoon<br />
samt seiner Sippe zu vernichten. Doch auch<br />
diesmal war alles anders. Die Installation<br />
blieb bis zum Ende der <strong>Ausstellung</strong> erhalten<br />
und Angelika Summa konnte als Siegerin<br />
vom Platze gehen.<br />
Magnus Kuhn<br />
PoPulär in sommerhausen<br />
Die <strong>BBK</strong>-Faschingsparty, 19.2.09<br />
Nachlassende Aufträge, mäßiger Kunstverkauf.<br />
Finanzkrise, Verteuerung, der geschmähte<br />
Zeitgeist. Rückenschmerzen. Die<br />
Hit-Liste aktueller Plagen. In Sommerhausen<br />
spürte man nichts davon. Dort brummte die<br />
Künstlerparty, es wurde lustig und schummerlichtig<br />
gefeiert. Hell, dunkel, heiß und<br />
kühl mit ziemlich vielen Künstler-Narren,<br />
im Keller <strong>des</strong> Sommerhauses, wo nach<br />
Aschermittwoch das Kabarett wieder regiert.<br />
Zahlreiche Narren hatten sich in die Vollkostümierung<br />
geworfen, was die Ausgelassenheit<br />
kräftig anregte. Mit jazzig-nostalgischer<br />
Musik wurde die gute Stimmung noch höher<br />
gekocht durch eine bekannte Formation<br />
dem „Bailando Groove Orchester“ unter der<br />
Leitung von Thomas Reuter. Der „Dancefloor“<br />
war immer stark bevölkert. Ansonsten<br />
vom Traubenacker, der gute Sommerhäuser<br />
Stoff, machte Glieder und Zunge geschmeidig,<br />
schaffte prima Ideen. Er animierte die<br />
Künstler zu einem Spontanprogramm. Musik-Einlagen,<br />
Sketche, Show-Fight, Kabarett.<br />
Der Magnus Kuhn hat moderiert und das<br />
klappte wie geschmiert.<br />
Georg Ruedinger<br />
Begehrt<br />
Wenn Kunst nach Sponsoring späht.<br />
Sponsoring, ein strapaziertes Wort im gegenwärtigen<br />
Kunstbetrieb. Strapaziert, weil<br />
es hier im Allgemeinen um finanzielle Unterstützung<br />
der Kunst geht. Gleichviel in<br />
welcher Ausführung sie auftritt. Notwendige<br />
Unterstützung wurde in den Zeiten gebraucht<br />
als Corinth, Liebermann und Slevogt malten<br />
ebenso wie heute. Nur hat der väterliche<br />
Mäzen von damals seinen Geh-Rock ausgezogen<br />
und sich für die Gegenwart den schicken<br />
Dreiteiler von Armani zugelegt. Ein<br />
Kleidungsstück, das zum Sponsor paßt. In<br />
der kompletten deutschen Kunstlandschaft<br />
werden Sponsoren serienweise gebraucht.<br />
Ob es nun um die urbanen Kunstparks der<br />
Großstädte geht oder um die städt. Galerien<br />
in den mittleren. Da gibt es im Kulturspeicher<br />
zu Würzburg die Galerie <strong>des</strong> Berufsverban<strong>des</strong><br />
Bildender Künstler Unterfranken.<br />
Hier werden finanzielle Zuwendungen<br />
gebraucht wie allenorts. Da sind sich die<br />
Galerieleiterin Dorette Riedel und Geschäftsführer<br />
Horst Ziegler einig. Soll ein<br />
anspruchsvolles Niveau beibehalten werden,<br />
schlagen die Kosten ganz schön zu Buche.<br />
Da Sponsoren, nicht wie der Frühling, von<br />
selber kommen, sollte man sie freundlich<br />
umwerben. So wird es vom <strong>BBK</strong> Unterfranken<br />
begrüßt, wenn Mitglieder wertvolle<br />
Zusammenschlüsse herstellen können. Wie<br />
bei Verena Rempel und der Firma TakeNet<br />
GmbH. „Sie machen Ferien, wir kümmern<br />
uns um Ihre IT“. Der Slogan von TakeNet.<br />
„Damit verschaffen wir unseren Kunden<br />
mehr Freiraum für ihr Kerngeschäft“, erklärt<br />
Geschäftsführer Wolfgang Meier. Auch Lilo<br />
Emmerling begeisterte den Zonta-Club für<br />
einen Katalogzuschuss an dem viele <strong>BBK</strong>-<br />
Mitglieder partizipieren. Der Lions-Club bezuschusst<br />
immer wieder <strong>BBK</strong>- Projekte nach<br />
Wahl. Die Sparkassenstiftung<br />
Mainfranken geht ganz ähnlich vor und<br />
sponsert die Kunstprojekte nach ihrer Auswahl.<br />
Der Tonkünstlerverband vermittelt zur<br />
Vernissage ein Konzert und nimmt pro Veranstaltung<br />
zum kollektiven Musikerhonorar<br />
nur 100 Euro vom <strong>BBK</strong>. Alle diese freund-
linke Seite: Stahlgebilde von Angelika Summa, Foto:<br />
Ziegler. Verena Rempel und TakeNet-Geschäftsführer<br />
Wolfgang Meier, Foto: Ziegler.<br />
rechts: Kunst im öffentlichen Raum: Gruppenbild,<br />
Foto: Ziegler. Unten eine Arbeit von Lilo Emmerling<br />
lichen Geber kommen aus Würzburg. Von<br />
einem Mitspracherecht in der Projektplanung<br />
nahmen sie Abstand. Nun gibt es noch die<br />
Kulturförderung durch die Bezirksregierung<br />
Unterfranken. Hier werden <strong>Ausstellung</strong>en<br />
gezielt unterstützt wie auch Katalogzuschüsse<br />
vergeben. Der laufende Unterhalt <strong>des</strong><br />
Künstlerhauses ist gesichert. Förderung erfolgt<br />
natürlich auch von der Stadt Würzburg<br />
in Form eines Betriebskostenzuschusses<br />
zur Abdeckung laufender Kosten. Der <strong>BBK</strong><br />
bedankt sich hin und wieder mit einem Fest<br />
und lädt die freundlichen Geber auch zu den<br />
vielen <strong>Ausstellung</strong>en gerne ein.<br />
Georg Ruedinger<br />
flache ausWüchse<br />
<strong>Ausstellung</strong> „Wucherungen“, <strong>BBK</strong>-<br />
Galerie Würzburg, 6.2 – 1.3.2009<br />
Der Winter war hart. Er hatte lange Zeit für<br />
eisige Temperaturen gesorgt. Am Main bildeten<br />
sich sonderbare Gebilde aus Treibeis,<br />
die sich am Ufer auftürmten.<br />
Als ob sie es geahnt hätte, hat die Würzburger<br />
Künstlerin Lilo Emmerling dieses<br />
Szenario nachgebildet und in unsere <strong>BBK</strong>-<br />
Galerie gebracht. Da hat sie flache und<br />
streng geometrische Formen zusammengefügt.<br />
So wuchsen sie denn aus dem Boden,<br />
eroberten von den Wänden aus den Raum<br />
und blieben bei aller Raumfülle doch nur auf<br />
zwei Dimensionen beschränkt. Als Zugabe<br />
hat Emmerling ihren Schöpfungen noch bunte<br />
Farbfülle mit auf den Weg gegeben. Damit<br />
war die Rauminstallation ursprünglich als<br />
Persiflierung der konkreten Kunst im benachbarten<br />
Kulturspeicher gedacht gewesen.<br />
Aber wie so oft im Leben hatte die Wirklichkeit<br />
fantastische Vorstellungen übertroffen.<br />
Und genau in diesem Punkt ist die jahrzehntelange<br />
Erfahrung von Emmerling zu spüren:<br />
Zur richtigen Zeit ist es ihr gelungen, das<br />
Richtige zu präsentieren.<br />
Magnus Kuhn<br />
kunst im öffentlichen raum.<br />
Projektausstellung <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Unterfranken, Galerie und Werkstattgalerie, 3.4. – 28.4.o9<br />
Kunst am Bau bringt die Kunst aus dem<br />
musealen Bereich in die Öffentlichkeit. An<br />
diesen Beweggrund anknüpfend ist der <strong>BBK</strong><br />
Unterfranken unter dem Motto „Kunst im<br />
öffentlichen Raum“ angetreten. Die <strong>Ausstellung</strong>,<br />
die nicht ohne Ehrgeiz ist, vermittelt<br />
in ihrer kompletten Anlage geballte Energie.<br />
Vor allem an Arbeitskraft. Dazu fügen sich<br />
umfangreiche Materialkenntnisse, handwerkliche<br />
Finessen im Sinne von „gewusst wie“.<br />
Fachlich individuelles Wissen, konsequentes<br />
Vermögen, Experiment und Ästhetik. Kurzum<br />
Komponenten, die deutlich auf Professionalität<br />
hinweisen. Die Materialien sind<br />
vielfältig, von bekannten wie Holz, Stein<br />
und Stahl bis zu den neuen stofflichen Verbindungen.<br />
Schwer und erdverbunden liegt<br />
der großzügig geteilte Monolith als Brunnenskulptur.<br />
Die Flächen mit Meiselhieben<br />
bezeichnet, erinnern an die Panzerhaut eines<br />
Großreptils. Metall, Stein und Mosaik in den<br />
hohen Stift-Elementen für ein Flurdenkmal.<br />
Die Gruppe in ihrer Kreisanlage verhilft<br />
beim Betrachter zur Assoziation an eine<br />
Thingstätte. Die Entwicklung eines riesigen<br />
Knotens wirkt schon absurd, handelt es sich<br />
doch um einen tonnenschweren Eisenträger,<br />
auseinander gezogen wie ein Hobelspan. Als<br />
kontrastieren<strong>des</strong> Leichtelement ist ein Edelstahlrohr<br />
eingearbeitet. Vom Dach der Fahrradhalle<br />
auf dem Speicherplatz, windet sich<br />
das Etwas wie ein notgelandeter Exterrestrier.<br />
Das Kunst-Kunststoffgedärm scheint dem<br />
Raumschiff „DADA“ entstiegen zu sein. Die<br />
überdimensionale Cortenstahltulpe hat auch<br />
etwas „nicht von dieser Welt“, insbesondere<br />
bei der Vorstellung, wie sie sich auf ihrem<br />
Kiesbett in Bewegung setzt und davon wandert.<br />
Wie schön und kunstlebendig die Zeit<br />
war, als kinetische Kunst dominierte, kann<br />
<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />
man nochmal in der beweglichen Lichtskulptur<br />
nachempfinden.<br />
Den „Roten Platz“ gibt es nicht nur in<br />
Moskau. Jetzt auch auf dem Praterstern in<br />
Wien. Realisierung durch ein Gruppenprojekt.<br />
So wäre bei genügend Platz noch viel zu<br />
schreiben über diese <strong>Ausstellung</strong>, die einen<br />
gewaltigen Komplex an Inhalten birgt. An<br />
das Lebenswerk der beiden verstorbenen<br />
Bildhauer Karl Hornung und Lothar Forster<br />
soll aber noch gedacht sein. Mit „Blick in die<br />
Vergangenheit“, Fotos und Modelle von ihren<br />
ausgeführten Arbeiten.<br />
Bezogen auf das vorliegende Thema fand<br />
am 21.4. in der Bayer. Architektenkammer<br />
Würzburg eine Podiumsdiskussion mit namhaften<br />
Bau-Leuten und Künstlern statt.<br />
Teilnehmer:<br />
Angelika Summa<br />
Barbara Schaper-Oeser<br />
Curd Lessig<br />
Dierk Berthel<br />
Gertrud Fiala<br />
Gertrude Elvira Lantenhammer<br />
Herbert Mehler<br />
Joachim Koch<br />
Kurt Grimm<br />
Lilo Emmerling<br />
Margot Garutti<br />
Matthias Engert<br />
Ovis Wende<br />
Rainer Krämer-Guille<br />
Thomas Reuter<br />
Tilmar Hornung<br />
Verena Rempel<br />
Willi Grimm<br />
Wladimir Olenburg<br />
Georg Ruedinger<br />
im Bilde 2/09 9
<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />
10<br />
schWäBische künstler in irsee xxi<br />
Magnus Remy Kunstpreis 2009 an Helen Pavel<br />
Zu dieser traditionellen <strong>Ausstellung</strong>, die am<br />
Samstag, 4. April, zum 21. Mal ihre Pforten<br />
öffnete, hatten 103 Mitglieder der beiden<br />
Berufsverbände Bildender Künstler aus ganz<br />
Schwaben 177 Arbeiten eingereicht. Eine<br />
neunköpfige Fachjury hat daraus 72 Werke<br />
von 62 Künstlerinnen und Künstlern ausgewählt.<br />
Die Arbeiten vermittelten einen querschnittartigen<br />
Eindruck von der derzeitigen<br />
Arbeitssituation der bildenden Künstler in<br />
Schwaben. Wie bereits in den vergangenen<br />
Jahren zeigte sich eine breite Vielfalt der verwendeten<br />
Techniken und Materialien. Offensichtlich<br />
war die Suche nach neuen Stil- und<br />
Formsprachen, wobei das Figürliche nicht zu<br />
kurz kam. Kennzeichnend für die diesjährige<br />
<strong>Ausstellung</strong> war eine angemessene Zahl<br />
von dreidimensionalen Werken (30 Einreichungen),<br />
von denen 15 ausgewählt wurden.<br />
Vorherrschend waren Arbeiten mittleren<br />
Formats.<br />
Auch in diesem Jahr konnte der Magnus-<br />
Remy-Kunstpreis der Schwabenakademie<br />
Irsee wieder verliehen werden. Er war durch<br />
die Meckatzer Löwenbräu, Heimenkirch, erneut<br />
großzügig mit 3000 dotiert. Die Jury<br />
hatte einstimmig die Künstlerin Helen Pavel<br />
aus Irsee mit ihrem Werk „Glockenfern“ zur<br />
diesjährigen Preisträgerin gewählt.<br />
Die <strong>Ausstellung</strong>seröffnung war dieses Jahr<br />
besonders gelungen. Obwohl sie eher zögerlich<br />
anlief – das Wetter war auch nicht gerade<br />
einladend – hatte Dr. Jehl mit der Band<br />
„walkin base“ das richtige Gespür. Diese tolle<br />
Stimmung übertrug sich schnell auf das<br />
inzwischen zahlreiche Publikum und auch<br />
Jürgen Reichert, Präsident <strong>des</strong> Bezirktags<br />
von Schwaben und Schirmherr dieser <strong>Ausstellung</strong>,<br />
traf in seiner freien Rede, kurz,<br />
herzlich und verbindlich, diese Schwingungen.<br />
Spontan entschloss er sich noch<br />
die preisgekrönte Arbeit für das Haus anzukaufen.<br />
im Bilde 2/09<br />
Dr. Rainer Jehl gab dann eine kurze Einführung<br />
zur <strong>Ausstellung</strong> und hielt die Laudatio<br />
auf die Künstlerin, die leider zu diesem Zeitpunkt<br />
gerade in Schottland verweilte. Anschließend<br />
wurden die Aussteller und Helfer<br />
zum traditionellen Essen in das Kellergewölbe<br />
geladen.<br />
Abrundend möchte ich hier noch aus der<br />
Laudatio zitieren: „Für den im Jahr 2009<br />
zum 14. Mal verliehenen Magnus Remy<br />
Kunstpreis wählte die Fachjury der 21. <strong>Ausstellung</strong><br />
„Schwäbische Künstler in Irsee“<br />
nach eingehender Diskussion einstimmig<br />
Helen Pavel aus Irsee zur Preisträgerin.<br />
Grundlage der Wahl ist die Arbeit „Glockenfern“<br />
aus dem Jahr 2009 ... Mit ihrer Arbeit<br />
„Glockenfern“ setzt Frau Pavel eine Linie<br />
von Arbeiten fort, mit denen sie in den vergangenen<br />
Jahren einen neuen Ton in die Partitur<br />
der Irseer Austellung brachte. Nicht die<br />
Tatsache, dass sie dabei Kunststoffen als Material<br />
ihrer Werke den Vorzug gab, war das<br />
aufsehenerregende Neue, eher war es die Art<br />
und Weise, wie sie die banale Massenware<br />
Kunststoff in poetische Formen transformierte<br />
... Folien aus Kunststoff sind in Streifen<br />
geschnitten und in der Weise als Schleifen<br />
auf einer durchsichtigen Plastikscheibe<br />
befestigt und aneinandergereiht, dass der<br />
Eindruck eines Teppichflors oder Rasenstücks<br />
entsteht. Die weiße Grundfarbe, von<br />
leichten Reflexen <strong>des</strong> Lichts auf den Folienstreifen<br />
überhöht, gibt diesem Flies aber eine<br />
überreale Ästhetik. Diese bei aller Konkretheit<br />
übersinnliche Ausstrahlung wird durch<br />
die formale Vollkommenheit der kreisrunden<br />
Grundfläche noch unterstrichen. Der poetische<br />
Titel <strong>des</strong> Werks „Glockenfern“ erinnert<br />
zudem an Sehnsucht und Aufbruch der<br />
Romantik hin zu geheimnisvollen, traumhaften<br />
Welten, zu denen uns die Kunst führen<br />
kann.“<br />
H. Domnik / Dr. R. Jehl<br />
oben Jürgen Reichert, Silke Teltscher (Meckatzer),<br />
Dr. Rainer Jehl, Helmut Domnik, Foto Dieter Felber.<br />
Die Band „walkin base“ vor der preisgekrönten Arbeit<br />
von Helen Pavel (links), Kleinplastik von Kristina<br />
Johlige (an der Wand) und Menni Bachauer<br />
kunst im allgäu<br />
1945 – 1965<br />
Werke aus der Sammlung Dr. Wilhelm<br />
Maul, 7. Februar – 1. März 2009<br />
Der <strong>BBK</strong> Schwaben-Süd e.V. ist 60 und<br />
zeigt sich von einer besonderen Seite<br />
Zwei <strong>Ausstellung</strong>en, als Doppelausstellung<br />
konzipiert, stellten die Kunst der Nachkriegszeit<br />
im Allgäu vor und damit auch die<br />
Anfänge <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Schwaben-Süd. In exzellenter<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Berufsverband<br />
Bildender Künstler Schwaben-<br />
Süd e.V., Kemptener Kunstkabinett, freunde<br />
der kemptener museen e.V. (fkm) und der<br />
Stadt Kempten wurde dieses Projekt geboren,<br />
realisiert und betreut. Oberbürgermeister<br />
Dr. Ulrich Netzer übernahm die Schirmherrschaft<br />
und die Stadt auch einen Großteil der<br />
Kosten.<br />
Die Arbeiten stammten allesamt aus der<br />
Sammlung Dr. Wilhelm Maul, Arzt und leidenschaftlicher<br />
Sammler. Er erwarb diese<br />
Werke von den Künstlern, mit denen er teilweise<br />
freundschaftlich verbunden war. Seine<br />
humanistische Gesinnung bewog ihn, das<br />
Schöne zu sammeln, aber gleichzeitig unterstütze<br />
er viele dieser Künstler in ihrem materiellen<br />
Überlebenskampf. Maria Farkas, seine<br />
Tochter und Verwalterin dieser Schätze,<br />
schilderte in der großen öffentlichen Vernissage<br />
im „Schönen Saal“ der Sing- und Musikschule<br />
Kempten eindrucksvoll auch mit<br />
Zitaten und Anekdoten ihren Vater und diese<br />
Zeit.<br />
30 Persönlichkeiten der Allgäuer Kunstgeschichte<br />
wurden vorgestellt, darunter Hans<br />
Erwin Steinbach, Walter Jakob, Max Rankl,<br />
Ernst Wild, Georg Tyrkowski, Michael Pascevitius,<br />
Heinz Schubert und Hans Dietmann<br />
– in der Kunsthalle Kempten und im Kemptener<br />
Kunstkabinett in der Salzstraße 12.<br />
Das Hornbläserquartet der Sing- und Musikschule<br />
Kempten unter Leitung von Herrn<br />
Köbl begleitete die Eröffnung. H Domnik
Bilder und Besucher der <strong>Ausstellung</strong><br />
„Kunst im Allgäu 1945 – 1965, Fotos Christine Tröger<br />
moderierte diesen Festakt und bedankte sich<br />
bei Herrn Bürgermeister Mayr, Frau Farkas,<br />
Frau Gradmann und Frau Winkler für das<br />
große Engagement. Dr. H. Scharrer, der auch<br />
die Künstlerbiographien für die <strong>Ausstellung</strong><br />
recherchiert hatte, hielt dann den hochinteressanten<br />
Festvortrag.<br />
Nahezu zweihundert Gäste haben diese<br />
Vernissage besucht und Hunderte die <strong>Ausstellung</strong>en<br />
dann gesehen. Viele Leute waren<br />
tief berührt und überrascht über die Qualität<br />
der Arbeiten. Nur die überregionale Presse<br />
hat davon wenig mitbekommen ...<br />
Z.Z. ist eine etwas modifizierte <strong>Ausstellung</strong><br />
dieser Werke an weiteren Plätzen im<br />
Allgäu im Gespräch.<br />
H. Domnik<br />
Quellen der kunst<br />
Zum 6. Mal „Offene Ateliers im Allgäu“, von<br />
Memmingen bis Immenstadt, von Lindau bis<br />
Steingaden, Länder und Bezirk übergreifend<br />
auch nach Baden-Württemberg und Oberbayern<br />
– die „Quellen der Kunst“ sprudeln<br />
nach wie vor auch in unserer Region. 29<br />
Künstlerinnen und Künstler öffnen für Sie<br />
ihre Ateliers und Werkstätten, Studios und<br />
Galerien, bieten Einblick in ihr Schaffen,<br />
lassen sich beim Arbeiten über die Schulter<br />
schauen oder einfach nur das Geleistete<br />
wirken, als fertiges Bild an der Wand oder<br />
als Objekt oder Skulptur im Raum.<br />
Alle Beteiligten sind Mitglieder im<br />
Berufsverband Bildender Künstler (<strong>BBK</strong>)<br />
Schwaben-Süd e.V., der das Ganze organisiert<br />
und mitfinanziert.<br />
Dieses Faltblatt soll Ihnen einen Überblick<br />
verschaffen über die beteiligten Künstlerinnen<br />
und Künstler, ihre Arbeit und ihre jeweiligen<br />
„Quellenorte“, wobei wir auch diesmal<br />
wieder versucht haben, soweit ins Detail<br />
zu gehen, dass Sie anhand dieser Karte fast<br />
sogar die Häuser ausfindig machen können,<br />
in denen die Kunst entsteht und gezeigt wird.<br />
Denn Kunst wird nicht nur in Metropolen<br />
gemacht, sondern auch in Ansiedlungen wie<br />
Albus, Webams, Riesen oder Trunzen – eben<br />
wie Quellen im Verborgenen entspringen,<br />
bevor ihre Wasser möglicherweise zum Fluss<br />
werden. Natürlich sollen und können Sie<br />
gar nicht alle Angebote wahrnehmen, sie<br />
hätten das ganze Wochenende gerade mal<br />
eine knappe halbe Stunde für jeden Zeit, und<br />
das ohne Fahrt! Also müssen Sie Ihre eigene<br />
Auswahl treffen, Ihre eigene Reiseroute<br />
zusammenstellen, sich auf das beschränken,<br />
was Ihnen aufgrund dieses Informationsblattes<br />
besonders gefällt, Ihren Geschmack,<br />
Ihr Kunstverständnis am besten trifft.<br />
50+xxl<br />
Bei der Lan<strong>des</strong>ausstellung <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> <strong>Bayern</strong><br />
in <strong>München</strong> nahmen vom Regionalverband<br />
Schwaben-Süd teil:<br />
Pit Kinzer, Karl Heinz Klos, Wolf Maurer,<br />
Helmut Osterloher, Anna Ottmann,<br />
Monika Petri, Stephan Rustige,<br />
Max Schmelcher, Marion Werner.<br />
<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />
Bei der Lan<strong>des</strong>ausstellung „50+XXL“ im <strong>München</strong>:<br />
Wolfgang Heubisch, Bayerischer Staatsminister für<br />
Wissenschaft, Forschung und Kunst (Bildmitte), und<br />
Klaus von Gaffron (<strong>BBK</strong> <strong>Bayern</strong> Vorsitzender, mit<br />
Hut) in einem Raum mit Arbeiten von zwei Allgäuern<br />
(Fotoarbeiten von Pit Kinzer, Plastiken von Max<br />
Schmelcher)<br />
Zur Erleichterung dieser Auswahl gibt es<br />
diesmal etwas Neues: die zentrale Infoausstellung<br />
in der Kunsthalle Kempten<br />
(27.6.-5.7., Eröffnunng 26.6., 19 Uhr). Dort<br />
finden Sie bereits ab einer Woche vorher<br />
Originalwerke aller Beteilgten, Lebensläufe,<br />
Fotos, Wegbeschreibungen und viele weitere<br />
Informationen.<br />
Sie können sich aber auch auf unbekanntes<br />
Terrain wagen: Lassen Sie sich auf Neues ein<br />
und sich überraschen von den Bildern und<br />
Holzschnitten, Radierungen und Fotografien,<br />
von den Objekten, Skulpturen, Plastiken und<br />
was es sonst alles zu sehen gibt.<br />
An beiden Tagen ist überall von 11 –18<br />
Uhr geöffnet, bei manchen dürfen Sie vielleicht<br />
auch länger bleiben (und sicher dort,<br />
wo es extra angegeben ist).<br />
Bei allen sind Sie herzlich willkommen.<br />
Pit Kinzer<br />
(Text zum Faltblatt)<br />
im Bilde 2/09 11
<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />
12<br />
künstlerjahrgänge 1940<br />
15. März bis 5. April 2009 in der <strong>BBK</strong>-Galerie <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> im Abraxas<br />
In seiner <strong>Ausstellung</strong>sreihe „Jahrgänge“<br />
zeigt der Berufsverband Bildender Künstler<br />
Schwaben-Nord und Augsburg e.V. Arbeiten<br />
von Künstlerinnen und Künstlern <strong>des</strong> Geburtsdatums<br />
„1940“. Die Unterstützung <strong>des</strong><br />
Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst und das ehrenamtliche<br />
Engagement unserer Verbandsmitglieder<br />
ermöglicht es, diese <strong>Ausstellung</strong>sreihe<br />
durchzuführen. Wenn das Konzept dieser<br />
Präsentation sich am Geburtsjahr der Aussteller<br />
ausrichtet, verbindet sich damit der<br />
Dank <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> an langjährige, treue<br />
Mitglieder, die ihr Leben der Kunst verschrieben<br />
haben. Ihr ausdauern<strong>des</strong> Schaffen<br />
in unterschiedlichsten Feldern der Kunst ließ<br />
Lebenswerke entstehen, die positiv in die<br />
Gesellschaft hineinwirken. Denn: „Wissenschaft<br />
ist der Verstand der Welt, Kunst aber<br />
ihre Seele“ (Maxim Gorki). Für unsere technikverliebte<br />
Welt ist der „Seelenkitt Kunst“<br />
unerlässlich um zu bestehen. Dass die Werke<br />
unserer Jubilare nicht in jedem Moment ihres<br />
Werdens in der Öffentlichkeit Beachtung<br />
fanden, ist selbstverständlich. Um so mehr<br />
kann diese <strong>Ausstellung</strong> Gelegenheit geben<br />
den Blick zu schärfen. Es profitiert nicht nur<br />
unser Miteinander von Künstlern und ihrer<br />
Arbeit, auch der Kunstschaffende gesundet<br />
an der sinnstiftenden und aufreibenden<br />
„Kunstarbeit“. Um mit Nietsche zu sprechen:<br />
„Wir haben die Kunst, damit wir an der<br />
Wahrheit nicht zugrunde gehen.“ Mit diesen<br />
Worten eröffnete Annemarie Helmer Heichele,<br />
Vorsitzende <strong>des</strong> Berufsverbands, die<br />
gut besuchte Vernissage. Farbenprächtig prä-<br />
im Bilde 2/09<br />
sentierte sich der Jahrgang 1940,<br />
bestehend aus acht Künstlern aus<br />
Schwaben, mit ihren Arbeiten.<br />
Gottfried Schröder und Rose<br />
Maier-Haid, bestens bekannt außerdem<br />
durch ihre Galeristentätigkeit<br />
und vor allem Rose Maier-<br />
Haid für ihren unermüdlichen<br />
Einsatz, die Kunst im Bewußtsein<br />
der Menschen in der Region zu<br />
verankern mit unzähligen kritischen<br />
und erfolgreich durchgeführten<br />
Projekten. Aber hier sollen<br />
die künstlerischen Positionen<br />
Beachtung finden.<br />
Mobby Ehrentreich, Donauwörth,<br />
widmet sich dem Thema<br />
Abstraktion und zeigt Arbeiten in<br />
ausgewogenem Farbklang. Interessant<br />
die Vernetzung von Linie<br />
und Punkt, die Komposition von<br />
blauer Linie, die zur Form wird,<br />
während das Blau vor Rot dominiert.<br />
Schön die Leichtigkeit und<br />
zugleich die Präsenz der Arbeiten,<br />
gesteigert durch seine entwickelte<br />
Mischtechnik hinter<br />
Acrylglas.<br />
Rolf Eichelmann, Burgau, zeigt<br />
eine unglaublich große Spannweite<br />
seines Schaffens. Fast wirken<br />
die Arbeiten durch die starke<br />
schwarz-weiße Linienführung<br />
wie Grafiken. Die Lust und Freude<br />
an figürlichen Darstellungen<br />
ist buchstäblich zu spüren.<br />
von links oben: Rose Maier Haid „Melodie <strong>des</strong> Seins“,<br />
Gottfried E. Schröder „Morgenmantel“, Mobby Ehrentreich<br />
„Mauritius“, Rolf Eichelmann „Schwarze Madonna“,<br />
rechte SeiteAdolf Ziegler „Objekt 1A“
Frauenbildnisse, die gerne alte Mythen zum<br />
Thema nehmen, finden eine große Wertschätzung<br />
in seinen Arbeiten.<br />
Rose Maier Haid, Friedberg, nimmt das<br />
Frausein zum Thema. Auf Farbe wird verzichtet.<br />
Um so eindringlicher sprechen die<br />
bildhauerisch bearbeiteten Themen wie in<br />
der „Melodie <strong>des</strong> Seins“. Nackte Frauenbrüste<br />
aus Gips auf Notenständern plaziert, stehen<br />
einem Orchester gleich, in gewählter Anordnung<br />
vor uns. So verschieden in der Form<br />
so konkret die Aussage. Unschuld und Zerbrechlichkeit,<br />
die liegende Frau, Evolution.<br />
Edigna Schreml, Günzburg, setzt auf<br />
warme Farben von gebrochenem Weiß dominiert.<br />
Die Kompositionen der Geometrie verpflichtet.<br />
Die Arbeiten strahlen Ruhe und<br />
Zuversicht aus, hier ruht eine kontemplative<br />
Grundstimmung in den in den Arbeiten.<br />
Gottfried E. Schröder, Augsburg, sein Sujet,<br />
der weibliche Akt, geprägt durch Farbminimalismus<br />
seiner Feder/Tinte-Zeichnungen.<br />
Da verweben sich die Frauenkörper zu einem<br />
Bildkörper, aufgebrochen von einem weißen<br />
Morgenmantel der Trägerin. Schön die kleinen<br />
Arbeiten wie „Der Zeichner und sein<br />
Modell.“ Winfried Stäb, Augsburg, „senkrecht/waagrecht“,<br />
eine augenfällige Komposition<br />
in ausgewogenem Farbklang. Gekonnt<br />
überzeugend sein Portrait mit der Lichtschatten-Modulation,<br />
die letztendlich ungemein<br />
plastisch und ausdrucksstark wirkt.<br />
Helmut C. Walter, Kaisheim, zeigt in seinen<br />
Arbeiten ebenfalls figürliche Anklänge,<br />
die in Abstraktion einmünden. Das kräftige,<br />
in seiner Intensität gestafelte Blau formt einen<br />
dominierenden Bildgrund auf der die Figur<br />
swingt. „Good vibration”. Thematisch<br />
betrachtet zeigen sich viele Himmelswesen<br />
wobei die dunkle Seite nicht zu kurz kommt<br />
mit: „Diabolo”.<br />
Kubistische Anklänge finden sich in den<br />
Arbeiten von Adolf Ziegler, Friedberg, gepaart<br />
mit kräftigen Farben. In den Arbeiten<br />
in Hinterglasmalerei belegt er alle erkennbaren<br />
Flächen seiner geometrischen Formen<br />
mit starken Kontrastfarben, während seine<br />
ebenfalls farbkräftigen Ölbilder eine Anlehnung<br />
an Action Painting finden.<br />
Ingrid Olga Fischer<br />
Ein Hund ist ein Hund, welche Farbe er auch<br />
immer hat, mit diesem dänischen Sprichwort<br />
eröffnete Norbert Kiening, Vorsitzender <strong>des</strong><br />
<strong>BBK</strong> Schwaben-Nord und Augsburg e.V., die<br />
Einführungrede zur Debutanten-<strong>Ausstellung</strong><br />
von Hannelore Kroll.<br />
Ein kleines Schoßhündchen erregt unsere<br />
Aufmerksamkeit. Mit großen blauen Augen,<br />
riesig im Format, blickt es angestrengt auf<br />
ein nicht auszumachen<strong>des</strong> Ziel. Rätselhaft.<br />
Die alltägliche Szene, so banal sie ist, wird<br />
von der Künstlerin zu einem bedeutungsvollen<br />
Akt inszeniert. Schoßhündchen wurden<br />
schon im 16. Jahrhundert vor allem von<br />
gut situierten Damen als Haustiere gehalten.<br />
Die Tiere standen für Treue, Eleganz und<br />
Schönheit. Dieses Hündchen hat sich in der<br />
Tat zu einer Persönlichkeit entwickelt. Allein<br />
wenn man das Originalformat dieses Hun<strong>des</strong>tars<br />
kennt, ist die Überhöhung, die ihm<br />
wohl mit einem Schuss Sarkasmus versehen,<br />
wiederfährt, beachtlich. Die Barock anmutende<br />
verführerisch sinnliche Malerei von<br />
Hannelore Kroll, souverän beherrscht und<br />
zieht den Betrachter sofort in ihren Bann.<br />
Zerzaustes Fell, nasses Fell, von oben betrachtet<br />
oder aus der Froschperspektive, herangezoomt<br />
oder zur Miniatur geschrumpft.<br />
Ihre Sujetwahl ist eindeutig – Hunde. Das<br />
Malerische hat ihre volle Aufmerksamkeit,<br />
sie modelliert Oberflächen mit der Farbe. So<br />
gut wie nirgends gibt es monochrome Flächen.<br />
Immer changieren die Farbtöne. Satt<br />
trägt die Malerin die Farben auf, je größer<br />
die Leinwand umso lieber ist ihr das. Sie<br />
malt rau und impulsiv, das verleiht ihren Portraits<br />
und Tieren eine unglaubliche Lebendigkeit.<br />
So spielt sie in ihren Tierbildern gerne<br />
mit extremen bildnerischen Gegensätzen<br />
und kippt so die Natur ins Sinnbild: groß und<br />
klein, hell und dunkel, scharf und unscharf<br />
liegen auf ihren farbintensiven Ölbildern nah<br />
beieinander. Gerne hält sie Bewegungen fest:<br />
der bellende Hund am Rande der verkehrsreichen<br />
Straße, die rennenden Windhunde,<br />
der lauernde Köter, der spielende Dackel.<br />
Wunderbar, die Inszenierung <strong>des</strong> Hun<strong>des</strong>,<br />
<strong>des</strong>sen offensichtliches Augenmerk dem<br />
barocken Rankenmotiv <strong>des</strong> Sessels gilt und<br />
uns frei interpretieren lässt, was bald folgen<br />
<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />
Hannelore Kroll „GS“ und „Speedys back“<br />
hunde und andere Persönlichkeiten<br />
Debutantenausstellung von Hannelore Kroll in der <strong>BBK</strong>-Galerie.<br />
könnte, schnappt er zu, zerfetzt er bald die<br />
barocke Pracht, alles ist offen, wir sehen den<br />
Hundekörper, energiegeladen, dem Betrachtern<br />
seine Hinteransicht präsentierend.<br />
Schwarz glänzen<strong>des</strong> Hundefell, kraftvoll angespannte<br />
verwinkelte Beinarbeit auf sinnlich<br />
rot changierendem Teppich.<br />
Für ihre Menschenportraits, „die anderen<br />
Persönlichkeiten”, wählt sie Familienangehörige,<br />
Freunde, die sie gut kennt und genau<br />
beobachtet. Teils aus der Erinnerung, teils<br />
unterstützt durch Fotos, bannt sie ihre Mitmenschen<br />
in einer ganz bestimmten Situation.<br />
Ihre Malerei lebt vom kraftvollen Pinselstrich,<br />
bewußt gesetzten Farben und Schatten,<br />
die den Figuren Raum geben und treffsicher<br />
die Wesensmerkmale festhalten. Schön<br />
ihr expressiver und freier Duktus und der<br />
sichere Umgang mit der Farbe. Durch interessant<br />
gewählte Perspektiven wird die Dramaturgie<br />
ihrer Bildwelten außergewöhnlich<br />
faszinierend. Ganz dem Augenblick verpflichtet<br />
der Junge an den Riemen <strong>des</strong> Gleitschirms.<br />
Große Sorgfalt legt sie auf die vom<br />
Wind aufgeblähte Kleidung, der flatternde<br />
Blouson, die straffen Gurte, das Gesicht im<br />
extremen Anschnitt zeigt sie nicht, dafür<br />
lässt sie die Schwerkraft seines Rumpfes<br />
ahnen in der schwarzen, verstärkten Hose.<br />
Es geht Hannelore Kroll einerseits um Malerei,<br />
andererseits um die affektiven Qualitäten<br />
ihrer Sujets. Wenn sie einen von ihr<br />
portraitierten Menschen auf einem Sofa<br />
sitzen lässt, spürt man ihre große Freude am<br />
Malen dieses gemusterten Samtstoffes. Aber<br />
man riecht dabei förmlich die unglaubliche<br />
Muffigkeit <strong>des</strong> spießbürgerlichen Interieurs,<br />
in dem sich die Figur zu verlieren droht, obwohl<br />
sie prominent in der Mitte thront. Die<br />
stärksten Bilder von Hannelore Kroll sind<br />
diejenigen, wo Sujet, Komposition, Farbe<br />
und Gestus in einer bestimmten Spannung<br />
zueinander stehen, um in einer einzigen,<br />
atmosphärischen Aussage zu münden.<br />
Zeitgleich zur <strong>Ausstellung</strong> wurde ein Katalog<br />
präsentiert, gefördert mit Mitteln aus<br />
dem Programm der Bayerischen Staatsregierung<br />
für Künstler und Publizisten, zusätzlich<br />
unterstützt von der LfA Förderbank <strong>Bayern</strong>.<br />
Ingrid Olga Fischer<br />
im Bilde 2/09 13
<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
14<br />
kunst am camPus 1981 – 2008<br />
Der erstmals publizierte Bildband „Kunst am<br />
Campus 1981 – 2008“ zeigt mit seiner Auswahl<br />
an Kunstobjekten von 20 Künstlern, die<br />
Arbeiten für die Universität Passau geschaffen<br />
haben, welch besonderen Stellenwert<br />
„Kunst am Bau" an der Universität Passau<br />
einnimmt und dokumentiert mit der Präsentation<br />
der Werke der hier schaffenden bildenden<br />
Künstler drei Jahrzehnte Entwicklung<br />
einer bedeutenden Sammlung von Kunstwerken<br />
im öffentlichen Raum.<br />
Wie kommen diese Kunstwerke an die<br />
Universität und warum?<br />
Die Antwort auf diese Frage findet man in<br />
einer Dienstanweisung, die auf eine gemeinsame<br />
Bekanntmachung der Bayerischen<br />
Staatsministerien <strong>des</strong> Innern und der Finanzen<br />
zurückgeht: Die „Richtlinien für die<br />
Durchführung von Hochbauaufgaben <strong>des</strong><br />
Freistaates <strong>Bayern</strong>". Diese regeln u. a. auch<br />
das Zusammenwirken der Staatsbauverwaltung<br />
mit Künstlern bei staatlichen Hochbaumaßnahmen<br />
und gelten damit nicht nur<br />
für den Hochschulbau, sondern für alle<br />
Hochbaumaßnahmen <strong>des</strong> Freistaates <strong>Bayern</strong>.<br />
Darin ist festgelegt, dass bei Baumaßnahmen<br />
im staatlichen Hochbau bis zu 2%<br />
der Kosten der Baukonstruktion, die für die<br />
Errichtung eines Gebäu<strong>des</strong> ausgegeben werden,<br />
„für Aufträge an bildende Künstler",<br />
d. h. für den Erwerb von Kunstwerken, vorzusehen<br />
sind, – mit der Einschränkung „soweit<br />
Zweck und Bedeutung der Baumaßnahme<br />
dies rechtfertigen". Diese Einschränkung<br />
ist verständlich vor dem Hintergrund,<br />
dass der Begriff „Baumaßnahme" neben<br />
Neubauten auch Umbauten, Instandsetzungs-<br />
und Erschließungsmaßnahmen mit Einrichtungen<br />
der Ver- und Entsorgung umfasst.<br />
Solche Baumaßnahmen mit besonderer<br />
Zweckbestimmung begründen, für sich betrachtet,<br />
nicht generell einen Anlass für die<br />
Beteiligung von bildenden Künstlern.<br />
Die Klausel, Kunstmittel nur „für Aufträge<br />
an bildende Künstler" vorzusehen, verbietet<br />
den Ankauf von Kunstwerken bei Dritten,<br />
also im Kunsthandel und in Galerien. Zielsetzung<br />
bei der „Kunst am Bau" ist es, in der<br />
Auseinandersetzung mit zeitgenössischer<br />
Kunst mit Planern und Künstlern gemeinsam<br />
Lösungen für spezielle Raumsituationen zu<br />
entwickeln. Kunstwerke ohne örtlichen Bezug<br />
zu Bauwerk, Standort und Umfeld anzukaufen,<br />
d.h. „fertige Kunst“ zu sammeln, ist<br />
dagegen Aufgabe von Museen und Sammlungen,<br />
die die Werke meist auch in einem<br />
neutralen Umfeld präsentieren.<br />
Der Freistaat <strong>Bayern</strong> erfüllt damit eine<br />
wichtige Aufgabe modernen Mäzenatentums.<br />
Durch diese gezielte Förderung will der Staat<br />
auch dazu beitragen, die finanzielle Situation<br />
von Künstlern zu verbessern, um den Entfaltungsraum<br />
und die hohe Qualität zeitgenössischer<br />
bildender Kunst zu erhalten mit dem<br />
im Bilde 2/09<br />
Anspruch, ein breites Publikum zur Beschäftigung<br />
mit „Kunst am Bau“ anzuregen.<br />
„Kunst am Bau“ bedarf – wie der Name<br />
schon sagt – der intensiven Auseinandersetzung<br />
<strong>des</strong> Künstlers mit dem Gebäude, seiner<br />
Funktion und seinem Umfeld, ein Prozess, an<br />
<strong>des</strong>sen Ende unterschiedlichste künstlerische<br />
Ideen stehen können. Großplastiken aus<br />
Stein, Stahl, Textil oder Glas für den Außenraum<br />
und in Gebäuden, Malerei, Installationen,<br />
aber auch bewegliche Kunstobjekte zur<br />
Ausstattung von Diensträumen kommen in<br />
Betracht. Hierzu gehört aber auch die Anfertigung<br />
von Entwürfen für Kunstwerke oder<br />
künstlerisch gestaltete Bauteile, deren Herstellung<br />
zusätzliche handwerkliche Leistungen<br />
Dritter (z. B. Malereibetriebe, Gießereien)<br />
erforderlich macht.<br />
Es ist Tradition in der bayerischen Staatsbauverwaltung,<br />
die Entwurfsideen zur<br />
„Kunst am Bau“ für staatliche Neubauten im<br />
Rahmen von Kunstwettbewerben entwickeln<br />
zu lassen und zur Realisierung auszuwählen.<br />
Für die Auslobung sind die Staatlichen<br />
Bauämter in ihrer Projektverantwortung für<br />
die Hochbaumaßnahmen zuständig. Diese<br />
Aufgabe nimmt bei der Durchführung der<br />
Kunstwettbewerbe für das Campus der Universität<br />
Passau das Staatliche Bauamt Passau<br />
wahr.<br />
In so genannten beschränkt offenen oder<br />
in Einladungswettbewerben wird – zumeist<br />
in anonymen Verfahren – mehreren Teilnehmern<br />
die Gelegenheit geboten, Ideen zu entwickeln<br />
und diese in Konkurrenz mit anderen<br />
Künstlern zu zeigen. Dem Auslober und<br />
dem künftigen Nutzer kann auf diesem Weg<br />
der Wunsch erfüllt werden, möglichst viele<br />
Anregungen und konkrete Gestaltungsvorschläge<br />
zu erhalten.<br />
Auch bei der Auswahl der Kunstobjekte<br />
für die Universität Passau war dieser Weg die<br />
Regel: Seit dem ersten Kunstwettbewerb, den<br />
das damalige Landbauamt Passau 1979 für<br />
den Gebäudekomplex Nikolakloster ausgelobt<br />
hat und aus dem die Künstler Herbert<br />
Peters und Reinhold Grübl als Preisträger<br />
hervorgingen, sind mit Ausnahme von wenigen<br />
Ankäufen fast alle realisierten Kunstobjekte<br />
auf dem Passauer Campus aus Wettbewerben<br />
hervorgegangen. Ausgewählt zur Realisierung<br />
wurden die Arbeiten jeweils von<br />
einem Gutachtergremium, das sich bei Baumaßnahmen<br />
für die Universität aus Vertretern<br />
der bildenden Künstler, der Universität,<br />
der zuständigen Ministerien, der Regierung<br />
und <strong>des</strong> Bauamts zusammensetzt. Die Gelegenheit<br />
zur Zusammenarbeit in „Kunst am<br />
Bau“ hat der Freistaat <strong>Bayern</strong> bei der baulichen<br />
Entwicklung der Universität Passau<br />
vielfach angeboten. Bildhauer, Maler, national<br />
und international renommierte freischaffende<br />
Künstler haben die Chancen genutzt,<br />
das Campusgelände mitzugestalten. Im Be-<br />
reich der Universität Passau fndet man heute<br />
Kunstobjekte und Bilder von mehr als 40<br />
Künstlerinnen und Künstlern.<br />
In den vergangenen drei Jahrzehnten bis<br />
heute hat der Freistaat <strong>Bayern</strong> in die künstlerische<br />
Gestaltung der Universität Passau Gesamtkosten<br />
in Höhe von rund 800.000 EUR<br />
investiert. Geschaffen wurde damit in einer<br />
räumlichen Dichte, die man in <strong>Bayern</strong> nur an<br />
den neu gegründeten Universitäten finden<br />
kann, eine bedeutende Sammlung von<br />
Kunstwerken im öffentlichen Raum.<br />
Mit dem neuen Bildband „Kunst am Campus"<br />
leistet die Universität einen wichtigen<br />
Beitrag zum Verständnis der Kunstwerke auf<br />
dem Universitätsgelände, die sich dem Betrachter<br />
– im besten Sinne von Kunst – nicht<br />
sofort erschließen und Stoff zur Auseinandersetzung<br />
bieten. Das breite Spektrum verschiedenster<br />
künstlerischer Arbeiten, ergänzt<br />
durch Informationen zum architekturräumlichen<br />
Zusammenhang, zu den technischen<br />
Daten und zu den Künstlern erlaubt Einblick<br />
und damit Verständnis in die Gestaltungsabsichten<br />
der hier schaffenden Künstler.<br />
Bleibt zu wünschen, dass dieser Bildband<br />
möglichst viele interessierte Leser erreicht,<br />
um die Begeisterung zu wecken, die dargestellten<br />
Kunstwerke auch an Ort und Stelle<br />
auf dem schönen Campus der Universität<br />
Passau aufzusuchen und zu erleben.<br />
Die bauliche Entwicklung der Universität ist<br />
nicht abgeschlossen. Das Staatliche Bauamt<br />
Passau freut sich darauf, neue Hochschul
linke Seite: Michael Sailstorfer „Baum“,<br />
rechts: eine zweiteilige Arbeit von Alfons Lachauer<br />
(Staatliches Bauamt Passau),<br />
darunter eine Bodenarbeit von Siegfried Kreitner<br />
baumaßnahmen weiterhin gemeinsam mit<br />
bildenden Künstlern zu gestalten.<br />
Im Rahmen eines Kunstwettbewerbes, den<br />
das Staatliche Bauamt Passau für einen<br />
Hochschulbau der Technischen Universität<br />
<strong>München</strong> auslobte, hat aktuell der in Niederbayern<br />
gebürtige Künstler Michael Sailstorfer<br />
aus Berlin ein außergewöhnliches Kunstobjekt<br />
realisiert: Zwei Großfotos (ca. 3 x 5 m)<br />
in der Eingangshalle <strong>des</strong> Wissenschaftszentrums<br />
im Kompetenzzentrum für Nachwachsende<br />
Rohstoffe in Straubing dokumentieren<br />
die Aktion eines in den Himmel katapultierten<br />
Baumes. Auf dem ersten Foto ist ein ruhender<br />
Baum in freier Landschaft zu sehen.<br />
Das zweite Foto zeigt dieselbe Einstellung<br />
mit fliegendem Baum. Um unter Realbedingungen<br />
aufnehmen zu können, hat Sailstorfer<br />
einen acht Meter hohen Laubbaum samt<br />
Wurzeln mit einem Druckluft-Triebwerk als<br />
Treibsatz etwa sechs Meter hoch in die Luft<br />
katapultiert und diesen Moment im Foto festgehalten.<br />
Die Dynamik in diesem Bild soll<br />
symbolisch auf das Aufgabenfeld <strong>des</strong> neuen<br />
Forschungszentrums hinweisen, insbesondere<br />
wenn bei dem Akt <strong>des</strong> Abhebens die Energie,<br />
die in Natur und Pflanzen steckt, mit<br />
Hilfe der Forschung, die in dem neuen Haus<br />
stattfindet, freigesetzt wird.<br />
Baudirektor Norbert Sterl, Bereichsleiter Hochbau<br />
am Staatlichen Bauamt Passau, zur Präsentation<br />
<strong>des</strong> Bildban<strong>des</strong> „Kunst am Campus 1981 – 2008“<br />
(Die Sammlung der Universität Passau, Dietmar<br />
Klinger Verlag, ISBN 978-3932949-77-7) an der<br />
Universität Passau am 5. November 2008<br />
künstlergilde ulm<br />
in Passau<br />
Die Künstlergilde Ulm wurde 1919 gegründet<br />
und feiert dieses Jahr ihr 90-jähriges<br />
Bestehen. Der Verein organisiert durchschnittlich<br />
6 <strong>Ausstellung</strong>en im Jahr, bietet im<br />
Rahmen der Ulmer Schule, die dem Verein<br />
angegliedert ist, zahlreiche Workshops an<br />
und engagiert sich in der Jugendförderung.<br />
Seit 2003 besteht mit dem <strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
e.V. und dem Kulturmodell Passau ein<br />
regelmäßiger Austausch im Rahmen der<br />
Druckgraphikausstellungen. 2009 sind 15<br />
Mitglieder der Künstlergilde Ulm mit Malerei,<br />
Druckgrafik, Fotografie, Plastiken und<br />
Skulpturen zu Gast in Passau. 2010 wird es<br />
während <strong>des</strong> Donaufestes eine Gegenausstellung<br />
<strong>des</strong> <strong>BBK</strong>s in Ulm geben. Informationen<br />
über die Künstlergilde sind auch zu finden<br />
unter www.kuenstlergilde.telebus.de<br />
Ausstellende KünstlerInnen: Danica Liebig,<br />
Elke Traue, Felix Burge, lIlse Ploetz, Inge<br />
Luible, Ingrid Vehring, Jaksa Kraguly,<br />
Johanna Hoffmeister, Michael Bückle, Renate<br />
Reiner, Sepp Luible. Susanne Döttinger,<br />
Tilly Maier, Ulrike von Quast<br />
siegfried kreitner<br />
Kulturpreisträger der Dr. Franz und<br />
Astrid Ritter-Stiftung<br />
Nicht nur in Insiderkreisen ist er schon lange<br />
bekannt: Siegfried Kreitner, der durch originelle<br />
minimalkinetische Objekte in zahlreichen<br />
<strong>Ausstellung</strong>en auf sich aufmerksam<br />
gemacht hat. Jetzt wird der Künstler, der in<br />
Mirskofen bei Landshut und in <strong>München</strong><br />
lebt, mit dem Kulturpreis der Dr. Franz und<br />
Astrid Ritter-Stiftung in Straubing ausgezeichnet.<br />
Neben dem „Junge-Kunst-Preis“<br />
der Sparkasse ist dies der einzige Kunstpreis<br />
Ostbayerns. Die Stiftung gab gestern in<br />
Straubing den Preisträger bekannt. 51 Künstler<br />
hatten sich um die Ehrung beworben.<br />
Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und der<br />
Künstler erhält eine Einzelausstellung. Sie<br />
findet vom 27. Juni bis 2. August im Weytterturm<br />
statt. Einen Tag zuvor wird der Preis<br />
übergeben. Was wird er mit dem Preisgeld<br />
machen? „Natürlich freue ich mich sehr über<br />
die Anerkennung. Seit langer Zeit habe ich<br />
einen neuen Atelierbau geplant. Dafür spare<br />
ich. Er rückt jetzt näher“, sagte Siegfried<br />
Kreitner gestern zur PNP.<br />
Jury lobte Verbindung von Kunst und<br />
Technik<br />
Die Jury begründet ihre Wahl: „Die minimalkinetischen<br />
Objekte von Siegfried Kreitner<br />
stellen in einer faszinierenden Art und<br />
Weise eine Verbindung her zwischen Kunst<br />
und Technik, Kreativität und Perfektion,<br />
zwischen Ratio und Emotio. Die Arbeiten<br />
Kreitners erzählen nicht, illustrieren nicht,<br />
dekorieren nicht.“<br />
Siegfried Kreitner wurde 1967 in Simbach/Inn<br />
geboren; 1996 begann er ein erstes<br />
Studium der Bildhauerei an der Hochschule<br />
der Künste Berlin; seine zweite Ausbildung<br />
absolvierte er ab 1997 in New York Studio<br />
School Of Drawing Painting And Sculpture<br />
und schloss ein Jahr später ein Studium an<br />
der Akademie der bildenden Künste in <strong>München</strong><br />
an. Siegfried Kreitner war Meisterschüler<br />
bei Prof. David Evision und Assistent bei<br />
den Professoren Fridhelm Klein und Mathias<br />
Wähner. Seit 2005 hat er selbst einen Lehrauftrag<br />
für Kinetischen Objektbau an der<br />
Akademie der bildenden Künste <strong>München</strong>.<br />
<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
Siegfried Kreitner schafft Objekte aus zeitgenössischen<br />
Materialien: Acryl, Aluminium,<br />
Neonröhren. Es sind Säulen, Kuben, Gehäuse,<br />
Boxen. Die Grundflächen beziehen sich<br />
meist auf Rechteck, Quadrat oder Kreis. Die<br />
Innenwelt dieser Objekte besteht auch aus<br />
einem Motor. Siegfried Kreitners Kunst lebt<br />
von der Bewegung. Drehen, Kreisen, Rotieren<br />
– meist eher langsam als schnell – das<br />
sind die Grundbewegungen von Siegfried<br />
Kreitners Objekten. Farbe und Lichteinfall<br />
spielen bei dieser Kunst ebenso eine Rolle<br />
wie Zeit, Form und Raum. Siegfried Kreitner<br />
schließt mit seiner Kunst, der exakte mathematische<br />
Berechnungen vorausgehen, an die<br />
Kinetischen Skulpturen <strong>des</strong> Futurismus an –<br />
und findet doch eine neue künstlerische<br />
Sprache: Seine Werke sind meist in sehr klaren<br />
Farben und Formen gearbeitet. Und: Er<br />
führt noch alles selbst an der Werkbank aus.<br />
Siegfried Kreitners Werke waren u. a. in<br />
der St.-Anna-Kapelle Passau, in Lichtberlin,<br />
in der Kunsthalle Osnabrück und im Tiergartenparcours<br />
Berlin zu sehen. Öffentliche<br />
Ankäufe gab es u. a. von der Pfalzgalerie<br />
Kaiserslautern, dem Kulturspeicher Würzburg<br />
und dem Edwin Scharf Museum Neu-<br />
Ulm. Ein Kunst-am-Bau-Projekt steht u. a.<br />
vor dem Europäischen Patentamt in <strong>München</strong>.<br />
Zwei bedeutende Auszeichnungen, die<br />
er erhielt, war 2006 der Preis der Darmstädter<br />
Sezession für Bildhauerei und 2007 der<br />
Preis der Bosch-Rexroth-AG Würzburg.<br />
Den Kulturpreis der Dr. Franz und Astrid<br />
Ritter-Stiftung gibt es seit 2005. Die bisherigen<br />
Preisträger waren Karl Schleinkofer,<br />
Barbara Proksch, Rudolf Klaffenböck und<br />
Michael Sailstorfer.<br />
Edith Rabenstein/PNP<br />
im Bilde 2/09<br />
15
<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
16<br />
deggendorfer künstlergruPPe<br />
feiert juBiläum<br />
Die Deggendorfer Künstlergruppe ist eine<br />
der ältesten und renommiertesten Künstlergruppen<br />
im ostbayerischen Raum. Es ist<br />
schon außergewöhnlich, dass eine selbst verwaltete<br />
Künstlergruppe über vier Jahrzehnte<br />
Bestand halten kann. Deshalb sollte dieses<br />
Jubiläum als Wanderausstellung durch Niederbayern<br />
mit drei <strong>Ausstellung</strong>sorten und<br />
einem Festakt im Kapuzinerstadl in Deggendorf<br />
besonders gewürdigt werden. Den Höhepunkt<br />
der Auftaktausstellung stellte die<br />
feierliche Finissage am Sonntag, 08.März 09,<br />
unter dem Motto „Begegnung mit Künstlern<br />
– Begegnung der Künstler“ dar. Die Festrede<br />
hielt der Domkapitular und Künstlerseelsorger<br />
der Diözese Regensburg, Dr. Werner<br />
Schrüfer.<br />
Die <strong>Ausstellung</strong> hält dann noch im Straubinger<br />
Weytterturm und im Kastenhof in<br />
Landau Station. Die ständigen Mitglieder der<br />
Gruppe sind: Harry Bauer, Gunter Bergmann,<br />
Markus Eberl, Erika Einhellinger,<br />
Wolfgang Einhellinger, Hermann Eller (+),<br />
Birgit Engl-Radlinger, Günther Filus, Erich<br />
Gruber, Max Haller, Robert Kaindl-Trätzl,<br />
im Bilde 2/09<br />
Fritz Königbauer, Gerhard Lutz, Josef Mayer,<br />
Johann Meier, Meinhart Meyer, Örni Poschmann,<br />
Cri Smolka, Werner Stoiber, Anita<br />
Trenner (Vorsitzende), Anneliese Vornehm.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.deggendorfer-kuenstlergruppe.de<br />
Erich Gruber<br />
künstler-symPosium<br />
arnBruck 2009<br />
10 Jahre nach dem 9. Internationalen Bildhauersymposium<br />
„Grenzgänger“ Arnbruck/<br />
Zellertal 1999 soll im Jubiläumsjahr „2009 –<br />
800 Jahre Arnbruck“ das Bildhauersymposium<br />
zeigen, wie die Künstler <strong>des</strong> Bayerischen<br />
Wal<strong>des</strong> und <strong>des</strong> Böhmerwal<strong>des</strong> mit den<br />
traditionellen Materialien der Region Holz,<br />
Stein und Glas umgehen und zeitgenössische<br />
Kunstwerke schaffen und präsentieren. Das<br />
Symposium zeigt auf, dass die Künstler aus<br />
beiden Ländern miteinander leben, reden,<br />
arbeiten. Durch das Symposium werden<br />
nachhaltige Verbindungen entstehen und<br />
die Region wird durch die <strong>Ausstellung</strong> der<br />
Kunstwerke sowohl von Kunstinteressierten<br />
und Touristen aus beiden Ländern bekannt<br />
und geschätzt. Das Künstlersymposium in<br />
Arnbruck fand statt von 12. bis 20. Mai 2009<br />
auf der Festwiese im Weinfurtner-Glasdorf<br />
in Arnbruck.<br />
An alle Kunstliebhaber erging herzliche<br />
Einladung, in dieser Zeit nach Arnbruck zu<br />
kommen und den Künstlern bei der Arbeit<br />
zuzuschauen: Vaclav Fiala, Tom Kus, Luděk<br />
Míšek, Justus Müller, Rike Scholle/ Ed Deubzer,<br />
Walter Schreiner, Marek Škubal, Hans<br />
Tremmel.<br />
Nähere Informationen:<br />
Tourist-Information Arnbruck,<br />
Tel. 09945.941016;<br />
tourist-info@arnbruck.de, www.arnbruck.de<br />
künstler im fernsehen<br />
Elsa Lindner und Werner Ziegler bei<br />
TRP1<br />
Auf Initiative <strong>des</strong> <strong>BBK</strong>´s werden die Räumlichkeiten<br />
von TRP1 seit Jahren Künstlern<br />
aus der Region für <strong>Ausstellung</strong>en zur Verfügung<br />
gestellt. Diese nutzen die attraktive<br />
Plattform, um sich und ihre Werke in der Öffentlichkeit<br />
darzustellen. TRP1 begleitet die<br />
im halbjahrlichen Rhythmus stattfindenden<br />
<strong>Ausstellung</strong>en mit entsprechender Berichterstattung<br />
und Künstlerportraits. Wir sehen<br />
darin „die Grundlage für den weiteren Erfolg<br />
der einzelnen Künstler“.<br />
BBk jahresausstellung 09<br />
Auch 2009 präsentieren sich Kunstschaffende<br />
aus dem Berufsverband Bildender Künstler<br />
Niederbayern in einer Sammelausstellung<br />
im Passauer Kulturmodell. Aktuelle Arbeiten<br />
von 85 Mitgliedern fügen sich zu einem Kaleidoskop<br />
aus künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Besonders vielfältig sind die plastischen<br />
Arbeiten. Unter den Skulpturen in Granit,<br />
Holz, Glas, Keramik und Bronze fallen einige<br />
originelle und hintersinnige Arbeiten auf -<br />
etwa ein Granittorso in eisenhart erotischem<br />
Mieder von Reinhard Mader, in Bronze gegossene<br />
Stadtmusikanten auf Kufen von Ulrike<br />
Reim oder eine granitene Kerze der Gegenwart<br />
mit kupferner Flamme von Christian<br />
Zeitler. Siegfried Kreitner zeigt eine durchsichtige<br />
Säule mit Leuchtröhren und Minimalkinetik<br />
aus Metall-Elementen.<br />
Vertreten sind auch auffällig viele plastische<br />
Wandbilder. Pigmentierte Gesteinsmehle<br />
verwenden beispielsweise Bernhard<br />
Schuh, Helga Mader und Erich Gruber, um<br />
ihrer Malerei bewegte Oberflächen zu verleihen.<br />
„Gedankenspiele“ nennt Nina Zeilhofer<br />
ein Objekt aus seidenbespannten Drahtwolken<br />
und rotem Samt.<br />
Auf Leinwand und Papier sieht man u.a.<br />
Zeichnung, Lithografie, Handdruck, Holzschnitt,<br />
Collage, Fotografie und Acrylgemälde.<br />
Bla/PNP<br />
www.bbk-bayern.de/ndb/jahresausstellung<br />
50 + xxl<br />
Bei der <strong>Ausstellung</strong> 50 + XXL, die der <strong>BBK</strong><br />
Lan<strong>des</strong>verband <strong>Bayern</strong> in <strong>München</strong> in der<br />
<strong>Balanstr</strong>. 73 organisiert und bei der der neue<br />
Bayerische Staatsminister für Wissenschaft,<br />
Forschung und Kunst, Wolfgang Heubisch<br />
die <strong>Ausstellung</strong> eröffnet hat, waren mit dabei:<br />
Roland Mayer, Renate Balda,<br />
Wolfgang Kretzer, Elsa Lindner,<br />
Werner Ziegler, Reinhard Mader,<br />
Gabi Hanner, Theo Scherling,<br />
Gerhard Lutz und Mario Schosser
ateliers in nieder<strong>Bayern</strong><br />
„Tag <strong>des</strong> offenen Ateliers“ unter<br />
Schirmherrschaft von Bezirkstagspräsident<br />
Manfred Hölzlein zog niederbayernweit<br />
zahlreiche Besucher an<br />
Mit einer positiven Resonanz fand am Sonntag,<br />
29. März, zum sechsten Mal der „Tag<br />
<strong>des</strong> offenen Ateliers“ statt – ein Projekt <strong>des</strong><br />
Bezirks Niederbayern in Zusammenarbeit<br />
mit den Berufsverbänden Bildender Künstler<br />
Niederbayern e.V. und Niederbayern/Oberpfalz<br />
e.V. Viele Bürgerinnen und Bürger<br />
nutzten die Gelegenheit, den Künstlern in<br />
deren Ateliers über die Schulter zu blicken<br />
und sich ein Bild von der Vielfalt und Kreativität<br />
der Kunstschaffenden in Niederbayern<br />
zu machen. Viele der Besucher unternahmen<br />
sogar eine Tour von Atelier zu Atelier, um<br />
möglichst viele Facetten zeitgenössischer<br />
Kunst zu Gesicht zu bekommen. So auch<br />
der Schirmherr <strong>des</strong> Projekts, Niederbayerns<br />
Bezirkstagspräsident Manfred Hölzlein, der<br />
sich in diesem Jahr auf Ateliers im Landkreis<br />
beziehungsweise der Stadt Landshut konzentrierte.<br />
Nach verschiedenen Stationen besuchte er<br />
zum Abschluss Stephan Quenkert, ein vielseitiger<br />
Diplom-Industrie<strong>des</strong>igner, der 2007<br />
mit dem Kulturförderpreis der Stadt Landshut<br />
ausgezeichnet wurde, detaillierte Einblicke<br />
in aktuelle Kunstprojekte und in seine<br />
Werkstatt. Neben verschiedenen Mitgliedern<br />
<strong>des</strong> Bezirkstags von Niederbayern, wie zum<br />
Beispiel Bezirkstagsvizepräsident Franz<br />
Schedlbauer und Bezirksrätin Dr. Johanna<br />
Auerbeck, bereisten weitere Persönlichkeiten<br />
<strong>des</strong> öffentlichen Lebens verschiedene Ateliers,<br />
darunter auch der ehemalige CSU-Parteivorsitzende<br />
Erwin Huber. Dabei lobte er<br />
den vom Bezirk Niederbayern initiierten Ateliertag<br />
und betonte, dass das Projekt enorm<br />
zur Lebendigkeit der niederbayerischen<br />
Kunstlandschaft beitrage.<br />
www.ateliers-in-niederbayern.de<br />
Pressestelle Bezirk Niederbayern<br />
kunst in der regierung<br />
Von nieder<strong>Bayern</strong><br />
Bildhauer Örni Poschmann<br />
Auf Vorschlag <strong>des</strong> Berufsverban<strong>des</strong> Bildender<br />
Künstler Niederbayern haben wir den<br />
Bildhauer Örni Poschmann für die diesjährige<br />
<strong>Ausstellung</strong> „Kunst in der Regierung<br />
von Niederbayern“ ausgewählt. Er ist in Berlin<br />
geboren, lebt und arbeitet in Wendeldorf<br />
bei Aham im Landkreis Landshut. Die regelmäßigen<br />
<strong>Ausstellung</strong>en in unserem Hause<br />
geben für Besucher und Mitarbeiter immer<br />
wieder Gelegenheit zur Diskussion und Auseinandersetzung<br />
mit der Gedankenwelt der<br />
Künstler und der eigenen Phantasie. Abwechselnd<br />
schlagen hierzu die beiden niederbayerischen<br />
Berufsverbände Maler, Bildhauer<br />
und Objektkünstler vor. Den Werken <strong>des</strong><br />
Bildhauers Örni Poschmann sieht man es an,<br />
dass er zu „seinem Material“ dem Holz, Vertrauen<br />
und gleichzeitig vor ihm Respekt hat.<br />
Allein mit der Motorsäge schafft er aus dem<br />
rohen Stamm Objekte, Konturen und Körper.<br />
Erverleiht dem Material neues Leben und<br />
neue Form. Die Kraft, Wucht und die spielerische<br />
Verfremdung gibt den Werken eine<br />
ungewöhnliche und eigenwillige Schönheit.<br />
Ich wünsche Örni Poschmann und seiner<br />
<strong>Ausstellung</strong> Erfolg und großes Interesse der<br />
Besucherinnen und Besucher.<br />
Vorwort <strong>des</strong> Regierungspräsidenten<br />
Heinz Grunwald<br />
zehn jahre schlossgalerie<br />
schäring/österreich<br />
Zur Feier <strong>des</strong> zehnjährigen Jubiläums der<br />
Schlossgalerie lud die Innviertler Künstlergilde<br />
(IKG) vergangenes Wochenende „Positionen<br />
09“, auch die zwei <strong>BBK</strong>-Mitglieder<br />
Hubert Huber und Christian Zeitler ein. Wir<br />
bedanken uns für die gute, langjährige Zusammenarbeit<br />
mit der IKG und bei Herrn<br />
Norbert Leitner, dem Kustos der Schlossgalerie<br />
und gratulieren zum Jubiläum.<br />
rike scholle<br />
Malerei und Glasgestaltung bei der<br />
SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag<br />
<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
In Zusammenarbeit mit dem <strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
setzt die SPD-Landtagsfraktion ihre<br />
<strong>Ausstellung</strong>sreihe mit Arbeiten bayerischer<br />
Künstlerinnen und Künstlern in ihren Geschäftsräumen<br />
im Bayerischen Landtag fort.<br />
Vom 14. Mai bis zum 30. September zeigt<br />
Rike Scholle aus Haardorf (Landkreis Deggendorf)<br />
Malerei und Glaskunst.<br />
„Kunst und Kunstförderung soll im Landtag<br />
nicht nur Thema kulturpolitischer Debatten<br />
sein“, begründet die stellvertretende Vorsitzende<br />
der SPD-Landtagsfraktion, Johanna<br />
Werner-Muggendorfer, die Initiative, die<br />
2004 begonnen wurde. „Kunst lebt von der<br />
unmittelbaren Anschauung. Darum holen wir<br />
Künstler und ihre Arbeiten zu uns in den<br />
Landtag. Kunst ist ein Lebensmittel, sie soll<br />
auch den Arbeitsalltag begleiten.“<br />
Öffnungszeiten: Zu sehen ist die <strong>Ausstellung</strong><br />
jeweils von Montag bis Donnerstag, 10.00<br />
– 16.00 Uhr in der Geschäftsstelle der SPD-<br />
Landtagsfraktion, Bayerischer Landtag,<br />
Maximilianeum, <strong>München</strong>.<br />
Bernd Eichhorn<br />
linke Seite: Elsa Lindner, „Ebür“, Kohle und Wachskreide<br />
auf Papier, 40 x 30 cm,<br />
darunter Erich Gruber „Ins Netz gegangen“<br />
oben: im der Werkstatt von Stephan Quenkert,<br />
daneben Rike Scholle „La corrida“<br />
im Bilde 2/09 17
<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />
18<br />
ausstellung „der katholische faktor“:<br />
ein ja ist ein ja …<br />
„Ein Ja ist ein Ja und ein Nein ist ein Nein,<br />
alles andere ist von Übel“, so zitierte Pater<br />
Friedhelm Mennekes gegenüber Kulturjournal<br />
Regensburg aus dem Brief <strong>des</strong> Jakobus<br />
(Neues Testament, 5.,12). Er charakterisierte<br />
damit die von ihm eröffnete <strong>Ausstellung</strong><br />
„Der katholische Faktor“, die seit 4. April im<br />
Historischen Museum Minoritenkirche und<br />
der Städtischen Galerie in Regensburg zu<br />
sehen ist. Stellung beziehen und Haltung zeigen,<br />
das sei das Wesen der Kunst und gerade<br />
in einer Zeit der zunehmenden Nivellierung<br />
so nötig wie noch nie, so der Jesuiten-Pater,<br />
der unter anderem an der Universität Bonn<br />
und der Hochschule für Bildende Künste<br />
Braunschweig lehrt.<br />
Ihre Haltung zeigen die Werke von 71<br />
Künstlern (u.a. Joseph Beuys, Tadeusz Kantor,<br />
Herrmann Nitsch) aus Polen und<br />
Deutschland deutlich – zum Teil drastisch,<br />
auch wenn Pater Mennekes in der <strong>Ausstellung</strong><br />
keine Auseinandersetzung mit oder gar<br />
eine Provokation der Kirche sehen will. Seine<br />
Formulierung „die Kunst ist hier um den<br />
religiösen Aspekt bereichert worden“ ist zu<br />
schwach, denn beim „katholischen Faktor“<br />
sind Kirche, Glaube und Religion das zentrale<br />
Thema und einzelne Aspekte werden auf<br />
eindrucksvolle Weise kritisiert.<br />
So etwa durch Christian Schnurers „Nebeltopf“,<br />
einer umgebauten Fliegerbombe aus<br />
dem Zweiten Weltkrieg, die Weihrauch speiend<br />
durch das Kirchenschiff pendelt. Ein<br />
Hinweis auf die Kriege, die im Namen<br />
Gottes geführt wurden und werden, der Hinweis<br />
darauf, dass Waffen von Priestern ge-<br />
im Bilde 2/09<br />
weiht werden. Eine gelungene Provokation<br />
schon <strong>des</strong>halb, weil nur der Heilige Krieg der<br />
anderen gegeißelt wird, eine notwendige Provokation<br />
auch <strong>des</strong>halb, weil sich Deutschland<br />
70 Jahre nach dem Überfall auf Polen schon<br />
wieder im Krieg befindet, denn in Afghanistan<br />
wird nicht nur „bewaffnete Entwicklungshilfe“<br />
geleistet.<br />
Kritik wird aber auch am Umgang mit der<br />
Religion geübt, so etwa im Werk von Beate<br />
Engl „Fanfare“: Die Instrumentalisierung der<br />
Religion, verdeutlicht durch den Zusammenschnitt<br />
von Reden amerikanischer Präsidenten<br />
von 1941 (Roosevelt) bis heute (Obama).<br />
George W. Bush (13.12.2000): „I have<br />
faith that with God’s help we as a nation will<br />
move forward together as one nation, indivisible.<br />
An together we will create an America<br />
that is open, so every citizen has access to<br />
the American dream.“<br />
Die <strong>Ausstellung</strong> besticht durch ihre Inszenierung<br />
von großen plakativen Werken wie<br />
Schnurers Nebeltopf und der „Box von Jericho“<br />
(Benjamin Bergmann) mit Miniaturen<br />
wie Gisberth Stachs „Transformation“ oder<br />
„32 Wochen“ von Lorena Herrera Raschid.<br />
„Ja und Nein“, „ein und aus“ sind die Kennzeichen<br />
der digitalen Welt – „schwarz und<br />
weiß“, „entweder oder“ hätte man vor der Erfindung<br />
<strong>des</strong> personal computer gesagt. In<br />
Stachs Transformation sehen wir auf dem<br />
Bildschirm eines iPods (der wunderbar frei<br />
schwebend am Eingang gehängt ist) ein organisches<br />
Kreuz sich bilden. Übergänge, Wahrscheinlichkeiten<br />
und Mehrheiten sind eben<br />
heute bestimmender als das klare Ja und das<br />
eindeutige Nein. Kirchen wie auch Parteien<br />
sind davon betroffen, wenn sie die Zahlen<br />
von Neumitgliedschaften und Austritten vergleichen.<br />
Für die gelungene Schau sind die Kuratoren<br />
Maciej Czapski, der in <strong>München</strong> lebende<br />
Pole und der Oberpfälzer Christian<br />
Schnurer zuständig. Gelungen die Platzierung<br />
von Raschids nur etwa 30 Zentimeter<br />
großen Schnitzerei, die Josef und Maria darstellt.<br />
Sie ist mitten im Raum auf die „Gloriole“<br />
von Martin Schmid hin positioniert. Die<br />
problematischen Glaubensfragen wie Sexualität,<br />
Empfängnis, Dreieinigkeit verdichten<br />
sich hier in der Wölbung, die Maria unter<br />
dem Herzen trägt.<br />
Beeindruckend und für viele Besucher geradezu<br />
ein Magnet: Simon Schuberts begehbarer<br />
Beichtstuhl mit dem Titel „Monode“.<br />
Von außen wie ein exklusiver Sarg anmutend<br />
lädt er den Betrachter zum Eintreten. Im exklusiven<br />
Lederinterieur ist der Mensch auf<br />
sich selbst zurückgeworfen, das Ich mit seinem<br />
Spiegelbild konfrontiert – Beichtvater<br />
überflüssig, „Erkenne dich selbst“. Für Pater<br />
Mennekes ist die Kirche ein „Hort der Freiheit“,<br />
das mag für das kommunistische Polen<br />
mehr gegolten haben als für das konsumorientierte<br />
Nachkriegsdeutschland. Mennekes<br />
sieht es als außerordentlich wichtig an, dass<br />
Fragen gestellt werden, dass die Suche <strong>des</strong><br />
Ich nicht aufhört. Er wünscht sich eine offene<br />
Kirche, eine Kirche <strong>des</strong> Diskurses. In den<br />
Künstlern, wie auch in den Kirchenleuten<br />
sieht er „Anwälte <strong>des</strong> Ich“, wobei er unter Individualisierung<br />
nicht eine hemmungslose<br />
Ichsucht, sondern die Auseinandersetzung<br />
mit sich selbst, die Standortbestimmung und<br />
die Akzeptanz <strong>des</strong> Einmalig- und Anderssein<br />
versteht. Schuberts „Monode“ konfrontiert
linke Seite: Christian Schnurer „Nebeltopf“, 2009,<br />
Foto Julia Knorr, Benjamin Bergmann „Box von Jericho“,<br />
Foto W. Schmidt, oben: Dorota Nieznalska<br />
„mystic crown“, 2008, Foto Julia Knorr<br />
mit dem Ja und dem Nein, fordert die Antwort<br />
und lässt ansonsten nur die Flucht zu.<br />
„Der katholische Faktor“ fordert ebenso zu<br />
Fragen und Antworten auf. Fragen, die jeder<br />
an sich selbst stellt, an die Gesellschaft, an<br />
die Kirche. Aber auch zu Fragen der sich die<br />
Kirche stellen muss, will sie Antworten oder<br />
Anweisungen geben. „Der katholische Faktor“<br />
geht deutlich über seinen Untertitel „in<br />
der zeitgenössischen Kunst“ hinaus, denn die<br />
katholische Kirche dominiert die Kunst- und<br />
Kulturentwicklung Europas, auch wenn sie<br />
von den beiden anderen abrahamitischen Religionen<br />
mitgeprägt wurde. Von daher muss<br />
man auch Arno Schmidt widersprechen, <strong>des</strong>sen<br />
fotografisches Werk derzeit im Kunstforum<br />
Ostdeutsche Galerie zu sehen ist. Wer<br />
sich durch Schmidts Bilder zur Lektüre der<br />
„Umsiedler“ anregen lässt, kann dort folgen<strong>des</strong><br />
nachlesen: „Christlich-Abendländische<br />
Kultur ! ?“ Wenns Denen nach gegangen<br />
wäre, hielten wir heute noch die Erde für<br />
ne Scheibe mit Rom oder Jerusalem in der<br />
Mitte : aus Kant und Schopenhauer hätten sie<br />
n Scheiterhaufen gemacht, tüchtig Goethe<br />
und Wieland druff, und mit Darwin und<br />
Nietzsche angezündet ! „Neenee, Katrin :<br />
Christentum hat mit Kultur nischt zu tun !“<br />
Michael Kroll, Kulturjournal Regensburg<br />
Der katholische Faktor in der zeitgenössischen<br />
Kunst aus Polen und Deutschland<br />
www.der-katholische-faktor.de<br />
http://der-katholische-faktor.blogspot.com<br />
Veranstalter:<br />
Berufsverband Bildender Künstler<br />
Niederbayern/Oberpfalz e.V.<br />
kuratiert von<br />
Maciek Czapski und Christian Schnurer<br />
Historisches Museum, Minoritenkirche<br />
Dachauplatz 2-4, 93047 Regensburg<br />
und Städtische Galerie „Leerer Beutel“<br />
Bertoldstr. 9, 93047 Regensburg<br />
4. April bis 17. Mai 2009<br />
schWingender neBeltoPf Vor<br />
den mauern Von jericho<br />
Mit einer opulenten Schau stellt sich die Kunst der Gretchenfrage<br />
Es ist angerichtet: Vorn im Chorraum ist ein<br />
acht Meter hoher Turm von Lautsprecherboxen<br />
aufgeschichtet, aus denen ein leises<br />
Bassbrummen dröhnt: die „Box von Jericho“<br />
von Benjamin Bergmann. Hinten, am Ende<br />
der Kirche, ertönt ein Bachchoral. Dazwischen<br />
schwingt an einer gigantisch langen<br />
Kette ein Weihrauchfass quer durch das lange,<br />
hohe, gotische Kirchenschiff.<br />
In der profanierten Minoritenkirche wird<br />
„der katholische Faktor in der zeitgenössischen<br />
Kunst aus Polen und Deutschland“<br />
ausgelotet, und nebenan im Leeren Beutel<br />
geht’s weiter. Was Wigg Bäuml vom Berufsverband<br />
Bildender Künstler und seine beiden<br />
Kuratoren Christian Schnurer und Maciek<br />
Czapski hier auffahren, eröffnet sowohl<br />
quantitativ als auch qualitativ neue Dimensionen:<br />
71 Künstler, etwa zur Hälfte aus<br />
Deutschland und Polen, reiben sich an der<br />
Religion, von der internationalen Prominenz<br />
(Joseph Beuys, Tadeusz Kantor) bis zu den<br />
regionalen Berühmtheiten (Notburga Karl,<br />
Harald Klinger).<br />
Keine verletzten religiösen Gefühle<br />
Nein, der Frosch am Kreuz ist nicht dabei.<br />
Für die frommen Ritter der alleinseligmachenden<br />
Kirche, die gerne ihre „verletzten<br />
Gefühle“ wie eine Monstranz vor sich hertragen,<br />
lohnt sich der Besuch also nicht. Für alle<br />
anderen ist diese <strong>Ausstellung</strong> ein Meilenstein.<br />
Sie erobert ein Terrain zurück, das in<br />
Regensburg in den vergangenen Jahren<br />
mehrmals preisgegeben wurde: Zuerst schon<br />
bei dem Werk von Martin Kippenberger,<br />
über das sich alle empörten, die es noch nicht<br />
mal gesehen hatten. Dann beschlagnahmte<br />
die Polizei im September 2006 am Haidplatz<br />
ausgestellte Bilder von Frank Scholz, weil<br />
angeblich Passanten Anstoß genommen hatten<br />
– man fühlte sich auf einmal wie im Spanien<br />
Francos.<br />
„Gloriole“ aus gelben Neonröhren<br />
„Der katholische Faktor“ macht jetzt gottlob<br />
klar: Auch in Regensburg ist das 21. Jahrhundert<br />
angebrochen! Kein Geringerer als<br />
der Kölner Jesuit Friedhelm Mennekes<br />
schreibt im Katalog zur <strong>Ausstellung</strong> der<br />
Stadt ins Stammbuch, was an sich jeder<br />
Gymnasiast im Religionsunterricht lernt:<br />
Die „alten Zeiten einer christlichen Ikonographie“<br />
sind „ein für allemal vorbei“. Kunst<br />
und Religion sind zwei autonome Sphären.<br />
Man müsse von dem „kritischen Theorem<br />
eines zerbrochenen Verhältnisses zwischen<br />
der modernen Kunst und der Kirche unserer<br />
Zeit“ ausgehen. Und da helfen auch keine<br />
faulen Kompromisse, die sich an dem alten<br />
Dogma von der „Präsenz <strong>des</strong> Heiligen im<br />
Bild“ festhalten: „Christliche Kunst“ als<br />
„antimodernistischer Protest“ zahle einen<br />
„hohen Preis: „Kunst“ ohne Kunst“.<br />
<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />
„Der katholische Faktor“ greift auch einen<br />
Faden auf, den Pavel Liska 2005 in der<br />
Schnupftabakfabrik mit der <strong>Ausstellung</strong> „Die<br />
Sicht der Dinge“ begonnen hatte und der sich<br />
mit dem Asyl fortsetzt, das der polnischen<br />
Künstlerin Dorota Nieznalska 2006 von der<br />
Ostdeutschen Galerie gewährt wurde, als sie<br />
in Polen von der Justiz und von katholischen<br />
Rechtsradikalen verfolgt wurde.<br />
Nieznalska ist auch in der Minoritenkirche<br />
vertreten, mit einer am Boden ausgebreitet<br />
„Mystischen Krone“, einem Kranz von aneinander<br />
gereihten Dornenkronen aus Bronze.<br />
Das eingangs erwähnte Weihrauchfass<br />
stammt übrigens von einem der beiden Kuratoren,<br />
Christian Schnurer. Er hat es aus Bombenresten<br />
aus dem Zweiten Weltkrieg zusammengeschweißt,<br />
Titel: „Nebeltopf“.<br />
Andere Hinweise auf die in der Religion<br />
schlummernde Gewalt sind ganz winzig und<br />
diskret: So das von Julia Schimtening unter<br />
Glas auf Samt aufgebahrte silberne Klappmesserchen,<br />
<strong>des</strong>sen Griff ein mit Edelsteinen<br />
besetztes Kreuz ist. Manchmal ist es auch<br />
das Abwesende, das in den Bann schlägt: Bei<br />
Martin Schmidts raumhoher „Gloriole“ aus<br />
gelbleuchtenden Neonröhren fehlt natürlich<br />
nur noch eins: der Bischof, der davorsteht.<br />
Florian Sendtner, MZ<br />
ausstellung löst kirchenkontroVerse<br />
aus<br />
Das deutsch-polnische <strong>Ausstellung</strong>sprojekt<br />
„Der katholische Faktor“ in Regensburg hat<br />
zum Auftakt kontroverse kirchliche Reaktionen<br />
hervorgerufen. Der Leiter der Kunstsammlungen<br />
<strong>des</strong> Bistums Regensburg, Hermann<br />
Reidel, nannte das <strong>Ausstellung</strong>splakat<br />
im Bayerischen Rundfunk „ekelerregend“. Es<br />
zeigt den behaarten Bauch eines Mannes, der<br />
sich mit einem Messer eine Wunde zufügt,<br />
aus der Blut und Wasser tropfen. Das Motiv<br />
spielt auf den Tod Jesu an. Reidel kritisierte<br />
auch einige „banale“ Bilder und Fotografien“,<br />
die er nie ausstellen würde.<br />
Der Regensburger Künstlerseelsorger<br />
Werner Schrüfer verteidigte dagegen <strong>Ausstellung</strong><br />
und Plakat. Kunst könne dazu ermuntern,<br />
genau hinzuschauen, sagte der<br />
Geistliche. Dabei sollen seiner Ansicht nach<br />
nicht gleich böse oder abartige Dinge vermutet<br />
werden. „Der katholische Faktor“ steht<br />
unter der Schirmherrschaft <strong>des</strong> früheren polnischen<br />
Außenministers Wladyslaw Bartoszewski.<br />
Dabei setzen sich 71 Künstler und<br />
Künstlergruppen aus Polen und Deutschland<br />
und Österreich mit dem Verhältnis von Kirche<br />
und Kunst sowie mit der christlichen Ikonographie<br />
auseinander.<br />
KAN, SZ 4./5. April 2009<br />
im Bilde 2/09 19
<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz | <strong>BBK</strong> Oberbayern Nord und Ingolstadt<br />
20<br />
ausstellungsProjekt<br />
„asPekte“ – „non finito“<br />
Von 1989 bis 1996 fand im Donau-Einkaufszentrum<br />
die erfolgreiche <strong>Ausstellung</strong>sreihe<br />
„Konzept“ statt. Werke von bildenden Künstlern<br />
unserer Region spiegelten Techniken<br />
und Materialien wieder – von der Druckgraphik<br />
bis zu der Skulptur aus Stein. Nun<br />
wird im Donau-Einkaufszentrum eine neue<br />
<strong>Ausstellung</strong>sreihe gestartet, die verschiedene<br />
Aspekte künstlerischer Methoden von heute<br />
beleuchtet. Den Anfang macht die <strong>Ausstellung</strong><br />
„Non finito“ – das „Nicht beendete“,<br />
das den Reiz und die Spannung vor allem<br />
in der Kunst von heute auszeichnet. Fragmente,<br />
Teile aus einem ehemaligen Ganzen<br />
oder auch Skizzenhaftes z.B. finden sich im<br />
fertigen Kunstwerk wieder, in einer Collage<br />
oder einem Gemälde und sie erzeugen damit<br />
eine neue Kunstwirklichkeit. Es gibt auch<br />
ein „gedachtes“ Non finito, beispielsweise<br />
bei einem Bronze-Torso in der Plastik. Sehr<br />
renommierte Künstler aus der Oberpfalz und<br />
Niederbayern beziehen mit ihren Werken zu<br />
dieser <strong>Ausstellung</strong>sthematik Stellung: Wigg<br />
Bäuml, Alfred Böschl, Peter Dorn, Stefan<br />
Göler, W.A. Hansbauer, Susanne Neumann,<br />
Thomas Rauch, Georg Tassev und Peter<br />
Wittmann. Das Unvollendete als künstlerische<br />
Form wird sich in Papierarbeiten,<br />
Malerei, Plastik/Skulptur und in der Objektkunst<br />
präsentieren. Etwa 50 Werke werden<br />
ein breites Spektrum <strong>des</strong> Non finito vermitteln<br />
und sie werden Besuchern die Möglichkeit<br />
geben, sich von diesem wichtigen Thema<br />
heutigen Kunstschaffens anregen zu lassen.<br />
Diese <strong>Ausstellung</strong>, mit veranstaltet vom <strong>BBK</strong><br />
Niederbayern/Oberpfalz und unterstützt vom<br />
Kulturreferat der Stadt Regensburg, wird von<br />
einem Katalog begleitet, der während der<br />
<strong>Ausstellung</strong> erhältlich sein wird.<br />
im Bilde 2/09<br />
Susanne Neumann, Entwurf<br />
Wir gratulieren:<br />
Unserem Kollegen und langjährigen Vorsitzenden<br />
(1989 – 2001) Alfred Böschl zum 60.<br />
Geburtstag.<br />
Wir trauern<br />
um Hermann Eller, Maler (20.09.1925 –<br />
05.04.2009).<br />
markus jordan in der harderBastei:<br />
lichtBeWegungen – BeWegungen im licht<br />
Die Werke <strong>des</strong> Ingolstädter Lichtkünstlers<br />
Markus Jordan fordern durch ihre optischkinetischen<br />
Reize die Wahrnehmung <strong>des</strong><br />
Betrachters in besonderer Weise heraus.<br />
Seine Lichtobjekte aus geometrischen Körpern<br />
regen die räumliche Vorstellungskraft<br />
an. Installationen lassen durch Projektionen<br />
vor dem Auge <strong>des</strong> Betrachters Lichtspiele<br />
entstehen oder transformieren Linien und<br />
dreidimensionale Formen in bewegtem Licht.<br />
Das reale Licht und die reale Bewegung sind<br />
die Gestaltungsmittel der Kunstwerke. Auf<br />
diese Weise stehen Markus Jordans Arbeiten<br />
augenscheinlich für den Wandel, den die<br />
Etablierung der Lichtkunst in der Kunstgeschichte<br />
bewirkt hat: Licht und Bewegung<br />
werden im Gemälde oder der Skulptur nicht<br />
mehr durch bildnerische Gestaltung repräsentiert,<br />
sondern sind durch ihre Realität<br />
selbst künstlerisches Medium.Im Schaffen<br />
Markus Jordans verdeutlichen sich zwei Interessen,<br />
die scheinbar voneinander entfernte<br />
Pole darstellen, jedoch mühelos eine Vereinigung<br />
finden: Kunst nach Plan und das Experiment.<br />
So gelten seine Untersuchungen zum<br />
einen exakten geometrischen Berechnungen<br />
dreidimensionaler Objekte oder Fadengraphiken.<br />
Zum anderen besitzen zahlreiche seiner<br />
Werke experimentellen Charakter, sei es<br />
durch eine vom Künstler selbst nicht voraussehbare<br />
temporäre Entwicklung und Wandlung<br />
<strong>des</strong> Kunstobjekts oder durch das geforderte<br />
direkte Eingreifen <strong>des</strong> Betrachters.<br />
Dem Bereich exakter Planung zuzurechnen,<br />
faszinieren die gezeigten Lichtplastiken<br />
Die Vier Elemente durch das Spiel ineinandergeschachtelter<br />
Körper. Es handelt sich dabei<br />
um die nach dem griechischen Philosophen<br />
benannten Platonischen Körper, besonders<br />
regelmäßige Polyeder, deren Oberflächen<br />
aus gleich großen, gleichseitigen und<br />
gleichwinkligen Vielecken bestehen. Durch<br />
ihre symmetrischen Eigenschaften lassen<br />
sich so genannte duale Paare bilden und pass-<br />
genau ineinander einschreiben. Wie häufig in<br />
Markus Jordans Werk ergeben sich hier über<br />
die geometrischen Zusammenhänge hinaus<br />
Bezüge zu Naturphänomenen. Bereits Platon<br />
ordnete die regulären Polyeder den vier Elementen<br />
seines Weltbil<strong>des</strong> zu: Tetraeder –<br />
Feuer, Würfel – Erde, Oktaeder – Luft, Ikosaeder<br />
– Wasser.<br />
Den experimentellen Charakter betont dagegen<br />
beispielsweise die Arbeit Magnetringe.<br />
Pigmentierte Metallspäne erzeugen durch die<br />
Kraft von Magneten in ständigem Wandel<br />
konzentrische Kreise, deren Erscheinungsbild<br />
nicht vorhersagbar ist und sich erst im<br />
Verlauf der Zeit offenbart. „Kontrolliertes<br />
Chaos“ nennt Markus Jordan die sich in die<br />
Luft schreibenden Lichtspuren <strong>des</strong> Werks<br />
Der Springende Punkt. Durch Drehen eines<br />
umfunktionierten alten Nähmaschinenrads<br />
beeinflusst man selbst neben den physikalisch<br />
wirkenden Kräften und dem Zufall,<br />
welche Bahnen eine daran befestigte Lichtdiode<br />
zeichnen wird.<br />
Abgesehen von der rein optischen Wahrnehmung<br />
seiner Arbeiten zielt der Künstler<br />
wie im zuletzt genannten Werk vermehrt auf<br />
die Mitwirkung <strong>des</strong> Betrachters: Er ist aufgefordert,<br />
aktiv einzugreifen und so das künstlerische<br />
Werk mitzubestimmen. In Entwürfen<br />
für den öffentlichen Raum tritt der Passant,<br />
entsprechend dieser Absicht <strong>des</strong> Künstlers,<br />
unmittelbar mit Installationen in Kontakt<br />
und löst durch Lichtschranken oder Verdecken<br />
einfallender Lichtstrahlen direkt<br />
wahrnehmbare Veränderungen am Objekt<br />
aus. Die individuellen Bewegungen <strong>des</strong> Betrachters<br />
im Raum und seine selbst gewählte<br />
Position zum Gegenstand sind signifikant<br />
beim Entstehen <strong>des</strong> Sinneseindrucks. Der<br />
Künstler Markus Jordan hat in seinem Schaffen<br />
den Betrachter und den Zufall fest im<br />
Blick und beteiligt beide im Sinne <strong>des</strong> Experiments<br />
am künstlerischen Prozess.<br />
Inga Reinert
� aktiVitäten<br />
unserer mitglieder<br />
Wir gratulieren ...<br />
... Bernd Rummert zum Kunstpreis<br />
der Stadt Krumbach<br />
... Helen Pavel zum Magnus-Remy-<br />
Preis in Irsee<br />
... Josef Schneck zum Baumsteftenlenz-Heimatpreis<br />
2008<br />
... Klaus Büchler zum Preis <strong>des</strong><br />
Landkreises Freyung-Grafenau<br />
2008<br />
ausstellungen<br />
Gudrun Besslein-Bauer, Ateliermuseum<br />
& Atelier Nonnenbrücke<br />
10, Bamberg, „Plastiken zu Motiven<br />
E.T.A.Hoffmanns“, 28.3.-<br />
Birthe Blauth, „Gehirnwaschung“,<br />
Kirche St. Rupert <strong>München</strong>, 27.-<br />
29.3.09<br />
~, „Art Meets Fashion“, Zollgewölbe<br />
auf der Praterinsel <strong>München</strong>,<br />
21./22.3.09<br />
Ursula Bolck-Jopp, Stefan Göler<br />
„Frühjahrskollektion“, Große Rathausgalerie<br />
Landshut, 3.4.-3.5.09<br />
Rosa Brunner, Judith Siedersberger,<br />
Kunstraum bluemerant<br />
Bamberg, Skulpturen und Objekte,<br />
1.3.-31.7.09<br />
Harald Burger, Art Innsbruck, 19.-<br />
22.2.09<br />
~, „Gegenüber“, Galerie im Malzhaus,<br />
Plauen, 8.5.-31.5.09 und Galerie<br />
im Bürgerzentrum Münchberg,<br />
20.6.-19.7.09<br />
~, „Focus Europa“, Arenzano/I,<br />
31.5.-13.6.09<br />
~, Kunstverein Kelterberg, Stuttgart,<br />
16.5.-07.6.09<br />
Andreas Decke, Nikolaus Kugelmann,<br />
„Stilleben“, Museum Zusmarshausen,<br />
23.4.-24.5.09<br />
Tina Deininger, Gerhard Jaugstetter<br />
„Foto-Szene-Metropolregion<br />
2009“, Galerie Treppenhaus Erlangen,<br />
24.4.-19.6.09<br />
Christoph Dittrich, Burga Endhardt,<br />
Bernd Rummert, Kulturwerkstatt<br />
HAUS 10, Fürstenfeldbruck,<br />
7.-22.3.09<br />
Christoph Dittrich, Georg Drexel,<br />
Burga Endhardt, Peter Heel, Pit<br />
Kinzer, Frank Mardaus, Wolfgang<br />
Mennel, Anna Maria Moll,<br />
Christof Rehm, Bernd Rummert,<br />
„Wasser“, Mittelschwäbisches Heimatmuseum<br />
Krumbach, 2.-26.4.09<br />
Gerlinde Doerfler, Rosa Zschau<br />
„Stein und Bein“, Forum der Stadthalle<br />
Germering, 15.-24.5.09<br />
Stefan Eberstadt, Bruno Wank,<br />
Rauminstallationen, Galerie Bezirk<br />
Oberbayern, <strong>München</strong>, 30.4.-26.6.09<br />
Barbara Fellner, Fotografien, Anne<br />
Fraaz-Unterhalt, Zeichnungen,<br />
Galerie in der Unterfahrt im Einstein,<br />
<strong>München</strong>, 21.6.-4.9.09<br />
Klaus von Gaffron, Fotobilder,<br />
Galerie Halle II, Straubing, 17.5.-<br />
28.6.09<br />
~, Kulturtage Schwabing-West,<br />
SPD-Bürgerbüro <strong>München</strong>, 15.5.-<br />
3.7.09<br />
Renate Gehrcke und Kolleginnen<br />
„54. International Cultural Women<br />
Federation Exhibition“, Parlamentspalast,<br />
Bukarest, 4.-31.5.09<br />
~, „mooove“, Zeichnung und Malerei,<br />
jazz club galerie im „Leeren<br />
Beutel“, Regensburg, 15.7.-20.8.09<br />
Gisela Griem „Am Wasser“, Holzschnitt,<br />
Malerei, Fotografie, Kulturwerkstatt<br />
Paderborn, 22.5.-18.6.09<br />
~, „Wasserzeichen“, Holzschnitt,<br />
Stoff, Plastikfolie, Galerie Plus,<br />
Berlin, 20.6.-25.7.09<br />
~, „Gefundene Landschaft“, Holzschnitte.<br />
Kunststation St. Jakobus,<br />
Ihrlerstein (bei Kehlheim). 5.7.-<br />
9.8.09.<br />
Evita Gründler „Lebensträume“,<br />
Ev. Kurkirche, Bad Gögging, 19.4.-<br />
31.5.09<br />
Natalie Gutgesell, Hermine Gold,<br />
Kerstin Kassel, Franca Stanglmeier,<br />
Ingrid Stanglmeier „Frauentausch“,<br />
Galerie Anschnitt und<br />
Atelierhaus Westfalenhütte, 15.3.-<br />
16.4.09<br />
Ursula Horstkotte, Elfriede Peh,<br />
Gerda Mühl, Rathausfoyer Altensteig,<br />
15.3.-18.4.<br />
Christine Sajko, Schmuck, Eunice<br />
Huf, Zeichnungen und Ölbilder,<br />
Atelier Christine Sajko, <strong>München</strong>,<br />
25.4.-24.5.09<br />
Waltraud Janzen, Stoffe und<br />
Stiche, Gerd Janzen „Janzen & Janzen“,<br />
Hofgartensaal der Residenz<br />
Kempten, 9.-7.6.09<br />
Wieland Jürgens „My mind is<br />
glowing“, Malerei, Kulturzentrum<br />
Franck-Haus, Marktheidenfeld,<br />
13.6.-12.7.09<br />
Gerd Kanz, Galerie Magnificat,<br />
Berlin, 23.3.-24.4.09<br />
~, Mari-Jo, Volkach, 26.4.-30.5.09<br />
~, Caelum Gallery, New York, 12.-<br />
30.5.09<br />
Pit Kinzer „Gerngroß Models“,<br />
Fotoarbeiten, Galerie im Lan<strong>des</strong>amt<br />
für Vermessung und Geoinformation,<br />
<strong>München</strong>, 21.6.-25.9.09<br />
Stephan Klenner-Otto „Märchenhaftes“,<br />
Alfred-Kubin-Galerie,<br />
Wernstein/Oberösterreich, 10.5.-<br />
7.6.09<br />
~, „E.T.A.Hoffmann in der Graphik“,<br />
Villa Dessauer, Bamberg,<br />
27.3.-14.6.09<br />
~, „Gegenüber" Malzhaus Plauen,<br />
8.5.-1.6.09 und Bürgerzentrum<br />
Münchberg, 20.6.-19.7.09<br />
~, „Elixiere <strong>des</strong> Teufels“, Radierzyklus<br />
zu E.T.A. Hoffmann, Hoffmannhaus<br />
Bamberg, 1.5.-31.10.09<br />
Petra Klos, Abstrakte Malerei,<br />
Galerie Altbau Irsee, 27.3.-10.5.<br />
~, Immenstadt, Schrannenhalle,<br />
3.7.-19.7.09<br />
Alexandra Königsmann „Only<br />
Art“, Digitale und gemalte Kompositionen<br />
auf Aluminium, Leinwand<br />
und Papier, mit Buchpräsentation,<br />
Galerie Theresien 13, <strong>München</strong>er<br />
Secession, <strong>München</strong>, 7.5.-17.5.09<br />
Werner Kohn, 10 Jahre Kunst im<br />
Treppenhaus, 23.3.-25.4.09<br />
Rosa Maria Krinner „lichtgestalten“,<br />
galerieGEDOKmuc,<br />
<strong>München</strong>, 21.3.-4.4.09<br />
Tom Kristen „Arbeiten aus der<br />
inneren Mogelei“, Malerei, Grafik,<br />
schafhof – europäisches künstlerhaus<br />
oberbayern, Freising, 20.3.-<br />
19.4.09<br />
Hannelore Kroll, Esther Irina<br />
Pschibul „Lieber blutig als durch“,<br />
Galerie <strong>des</strong> Neusässer Rathauses,<br />
4.3.-<br />
Marcella Lassen „Körper und<br />
Emotionen“, ManGallery Lindau,<br />
18.6.- 15.9.09<br />
Eva Kunstmann, Malerei, Helmut<br />
Ammann, Skulpturen, Galerie Am-<br />
mann, Pöcking, 18.4.-16.5.09<br />
Josef Lang „Menschenbild im<br />
öffentlichen Raum“, Bezirk Oberbayern,<br />
Kloster Benediktbeuren,<br />
1.3.-15.4.09<br />
Traude Linhardt „One-Size-Westen“,<br />
Torsi aus Draht, „schwere<br />
reiter“-Foyer, 27.2.-1.3.09.<br />
~, „in space and interspace“, galerie49,<br />
<strong>München</strong>, 8.5.-27.6.09<br />
Mechthild Lobisch, Grafik Bücher<br />
Bucheinbände, Kloster Benediktbeuren,<br />
Fachberatung Heimatpflege,<br />
14.6.-12.7.09<br />
W. Gunther le Maire, Dr. phil.<br />
Magdalena Willems-Pisarek<br />
„... Kontrast der Sichtweisen?“,<br />
Landratsamt Unterallgäu, Mindelheim,<br />
20.3.-20.4.09<br />
Karl K. Maurer, Skulpturen,<br />
Peter Schlosser, Collagen, Malerei,<br />
Seeresidenz Alte Post, Seeshaupt,<br />
22.3.-10.5.09<br />
Elisabeth Mehrl, Malerei, Kunstverein<br />
Landshut, 25.4.-17.5.09<br />
Gerda Mühl, Gunzoburg Überlingen,<br />
1.5.-30.5.09<br />
Despina Olbrich-Marianou, Teilnahme<br />
an „ARTweek Aabenraa,<br />
Dänemark, 9.7.-9.8.09<br />
~, „YATOO International Artist in<br />
Residence Program 2009“, Gongju,<br />
Süd-Korea, 12.8.-30.9.09<br />
Monika Pellkofer-Grießhammer,<br />
„Ans(ch)ichten in Form und Farbe,<br />
VR Bank Hof/Saale, 23.4.-5.6.09<br />
~, „GegenÜber“, Galerie Malzhaus<br />
Plauen, 8.5.-1.6.09 und Galerie im<br />
Bürgerzentrum Münchberg, 20.6.-<br />
19.7.09<br />
~, „Focus Europa“, Arenzano/I,<br />
31.5.-13.6.09<br />
Monika Petri, Bilder, Objekte,<br />
Kunst Handwerk Haus, Kaufbeuren,<br />
14.3.-2.4.09<br />
Esther Irina Pschibul „Krieg unter<br />
der Haut“, Installationen, Objekte,<br />
Skulpturen, Kunstverein Bobingen,<br />
Unteres Schlößchen, 31.5.-28.6.09<br />
Alfred Regnat, Inge Regnat-<br />
Ulner, Maria Rucker, Egon<br />
Stöckle u.a., Skulpturen im Park,<br />
Herrsching am Ammersee, Park <strong>des</strong><br />
Kurschlösschens, 7.5.-7.6.09<br />
Dorothee Herrmann, Lilo Ring,<br />
Ursula Wild „nurmontagswirdgeschwommen“,<br />
Galerie der Stadt<br />
Wendlingen, 2.4.-10.5.09<br />
Gerhard Riessbeck, Malerei, Maria<br />
Rucker, Skulpturen, Galerie an der<br />
Pinakothek der Moderne, Barbara<br />
Aktivitäten unserer Mitglieder<br />
Ruetz <strong>München</strong>, 07.5.-21.6.09<br />
Waltraud Scheidel „Streifzüge“,<br />
Hist. Badhaus Kulmbach, April 09<br />
Wladimir Schengelaja „Gabenbringer“,<br />
Roter Pavillon, Bad Doberan,<br />
9.5.-11.6.09.<br />
Bertram Schilling mit Microwesten,<br />
Videos, Collagen, Malerei, Supermarket,<br />
Stockholm, 13.2.-15.2.09<br />
~, „Zirkus Minimus – von großen<br />
Visionen in geschrumpften Märkten“,<br />
Walden Kunstausstellungen<br />
Berlin, 4.-12.4.09<br />
Bertram Schilling, Veronika Dünser<br />
Yagci, Stefan Winkler, Silvia<br />
Jung, #4 Produzentenmesse, Nancyhalle<br />
Kongresszentrum am Festplatz<br />
Karlsruhe, 4.3.-8.3.09<br />
Heidrun Schimmel, 3rd International<br />
Triennial for Miniature-Textiles,<br />
Gallery of Szombathely, Ungarn,<br />
Mai/Juni 09<br />
Haga Schmidt „Deutsche Friedhöfe<br />
– meine Sicht“, Fotografien,<br />
Kulturladen Gartenstadt Nürnberg,<br />
13.3.-30.4.09<br />
Renate Selmayr „unsichtbares<br />
sichtbar machen“, Hinterglasbilder,<br />
Holzdrucke, Üblacker-Häusl, <strong>München</strong>,<br />
22.4.-17.5.09<br />
Gabriele Stolz, „Mit Herz“, Zeichnungen,<br />
Gemeinschaftspraxis Drs.<br />
Michels, Neuß, Dresler, Mönchengladbach,<br />
30.3.-20.6.09<br />
Gabriele Stolz, Traude Linhardt<br />
„Pleasure Ground“, Kunstverein<br />
Bad Aibling, 4-29.3.09<br />
Edith Toth, Andrea Viebach „Zeitgleich“,<br />
Stadtmuseum Penzberg,<br />
-19.4.09<br />
Alfred Ulrich „roll on - roll off“,<br />
A41 Galerie im Hof, Wien, 27.4.-<br />
Bruno Wank „Videoformat [Linearity]“,<br />
National Center Of Contemporary<br />
Art Moskau, 13.4.-<br />
Sabine Weber „Blue Denim – Objekte<br />
aus getragenem Jeansstoff“,<br />
Kanzlei RAe Kalb und Kollegen,<br />
Nürnberg, 4.3.-23.5.09<br />
Dorit Winzens-Bredernitz, Neue<br />
Bilder, Deutsches Hopfenmuseum,<br />
Kastner AG, Wolnzach, 20.5.-<br />
Klemens Wuttke und KollegInnen<br />
„Der andere Blick II“, 6.3.-2.4.09,<br />
und „Sommerspuren“, 26.6.-23.7.09,<br />
Galerie atelier eins Nürnberg<br />
Meldungen als Textmail an Pit Kinzer<br />
(Adresse s. S. 24). Bei mehreren Beteiligten<br />
bitte Mitglieder markieren. .<br />
im Bilde 2/09<br />
21
Kleinanzeigen<br />
22<br />
� kleinanzeigen<br />
• „Quadro Linde“, Bilderrahmen<br />
von Boesner zu verkaufen (jeweils<br />
5 Stück): 40 x 50 cm 7 Euro, 60 x 80<br />
cm 10 Euro, Abholung in Freising,<br />
taciana.ottowitz@caronte.de<br />
• Bilderrahmen, 4,5 cm Holzleiste,<br />
50x70 cm, 12 Stück, weiß<br />
seidenmatt lackiert, je 15,- Euro,<br />
auch kreidegrundiert 50x70, 60x80,<br />
80x100, je 10 Euro. 0831.77839<br />
• Skizzenbücher und Unikate mit<br />
Heft- oder Klebebindung selber<br />
machen. Außerdem Mappen und<br />
Schachteln nach Maß in Buchbinderqualität.<br />
In <strong>München</strong> oder in Ihrem<br />
eigenen Atelier in <strong>München</strong> und<br />
Umgebung. 016.252 76 272, http://<br />
azzle.net, http://indigo.azzle.net<br />
• Radierkurse in einem ehemal.<br />
Schulhaus im Naturpark Steigerwald.<br />
Strichätzung, Kaltnadel,<br />
Aquatinta, Vernis Mou, Mezzotinto,<br />
im Bilde 2/09<br />
Farbradierung. Prospekt unter<br />
09556.828<br />
• Wohnung, Atelier (ca. 60 qm),<br />
und Lagerraum (ca. 40 qm), zusammen<br />
oder extra, in Augsburg<br />
und Umgebung von Malerin gesucht.<br />
T 0821.311811<br />
• Schriftsatzregal/Stehpult ohne<br />
Schubladen, 75 cm breit, 65 cm tief,<br />
gut geeignet zur Lagerung von flachenGegenständen/Papier/Zeichnungen,<br />
15,- Euro, Mobile Leinwand<br />
für Projektion, 9,– Euro.<br />
(Nähe Ulm), 07309/5434.<br />
• Erstklassige Nova-Wenzel-Presse<br />
von Gerstäcker, allerdings mit<br />
Handbetrieb, für Radierungen,<br />
Linol- und Holzschnitte geeignet,<br />
zu verkaufen. Walzenbreite 54 cm,<br />
Durchmesser 11 cm, Druckplatte<br />
85 x 55 cm, Euro 300,- und Abholung<br />
(in <strong>München</strong>). T 089.6801683,<br />
F 089.6804328<br />
• Kostenloser Eintrag auf dem<br />
Kunstportal www.artports.com.<br />
www.artports.com/kuenstler/<br />
anmeldung.php.<br />
• Steindruck <strong>München</strong>, Werkstatt<br />
für künstlerische Druckgrafik.<br />
Professionell arbeitende Künstler<br />
haben in der Werkstatt die Möglichkeit,<br />
Drucke eigenständig zu erstellen.<br />
Vorraussetzung ist die Erfahrung<br />
im Umgang mit den Techniken<br />
<strong>des</strong> Steindrucks. Die Werkstatt<br />
ist mit einer Handpresse und zwei<br />
elektrisch betriebenen Pressen ausgestattet<br />
und bietet die Möglichkeit,<br />
Lithografien mit einer bedruckten<br />
Fläche bis 90x120 cm zu erstellen.<br />
Konditionen: Werkstattmiete:<br />
Tag/28 , Woche/120 , Monat/280<br />
incl. Material, Papier gibts zum<br />
Selbstkostenpreis. Steindruck<br />
<strong>München</strong>, Werkstatt für künstlerische<br />
Druckgrafik, Tom Kristen,<br />
Lenbachplatz 8, 80333 <strong>München</strong>,<br />
T 0170.5476300<br />
• AuVi-Digit – Postproduktion für<br />
audio-visuelle Kunstprojekte,<br />
Digital-Labor für Audio und Video.<br />
Wir erstellen von Ihren Fotos professionelle<br />
Dia-Shows (mit Ton oder<br />
Musik), Menüs, unzählige Effekte,<br />
Qualitätsverbesserung der Fotos etc<br />
Wir kopieren Ihre VHS-, S-VHS-,<br />
Video8-, Hi8-Casetten auf DVD auf<br />
Wunsch mit Menüs, Kapitelmarkierung<br />
– alle Formate (DVD, AVI-<br />
DivX-Codec etc.). Wir brennen<br />
preiswert Ihre LP´s, Singles, Ton-<br />
Cassetten und Tonbänder auf CD<br />
oder DVD – Entrauschen, Entknacksen,<br />
breiteres Stereobild,<br />
Dynamisierung plus Labeling und<br />
Cover. T 0821.3492325,<br />
digitaudio@email.de<br />
• Radierpresse (Drucktisch 80 x<br />
125 cm) mit Übersetzung und Spezialtisch<br />
(€ 2000,-) u.v.m. zu verkaufen.<br />
Abholung in Markt Rettenbach/Unterallgäu.<br />
T 08392.93363,<br />
imbilde@pitkinzer.de.<br />
• Wochenendkurse: Aquarell-,<br />
Acrylmalerei, expressives Zeichnen,<br />
Aktzeichnen, Radierung in<br />
Rehling bei Augsburg. Georg<br />
Kleber, Raiffeisenstr. 9, 86508<br />
Rehling, TF 08237.5317<br />
• Die Kulturwerkstatt Haus 10, ein<br />
bayerisches Künstlerhaus in Fürstenfeldbruck,<br />
bietet Seminare/Kurse<br />
im Bereich Tiefdruck, mit<br />
Schwerpunkt Farbradierung, Strichätzung,<br />
Aquatinta und Kaltnadel an.<br />
Eine komplett eingerichtete Radierwerkstatt<br />
steht den Kursteilnehmern<br />
zur Verfügung.<br />
Stefan Wehmeier, Mühlenweg 5,<br />
86860 Jengen, 08241.9119511,<br />
stefanwehmeier@yahoo.com<br />
• Wohnen und Arbeiten in der Maremma<br />
(Südtoskana). Münchner Objekt-Keramikerin<br />
bietet in Montemerano<br />
sorgsam restaurierte Wohnungen<br />
an der verkehrsfreien Piazza<br />
del Castello für 1 bis 6 Künstler.<br />
Open air Möglichkeiten in einem 3<br />
km entfernten Grundstück mit Tieren,<br />
Wein, Oliven, Wasser, Ausblick<br />
und Kochplatz. T 0039.0564602,<br />
csampaiarte@web.de<br />
• Malkurse: Das Programm ist wie<br />
immer auch auf meiner HP zu<br />
sehen: www.atelier-wuttke.de,<br />
Klemens Wuttke, TF 0911.374127<br />
(Do 17 - 18 und Fr 14 - 15 Uhr)<br />
• Urlaub im schönen Kroatien!<br />
Insel KRK. Die Insel ist mit einer<br />
Brücke zum Festland (Rijeka) verbunden.<br />
Das Haus im mittelalterlichen<br />
Ort Vrbnik hat 2 hübsche<br />
Terrassen mit freiem Meerblick,<br />
für 1 - 4 Personen. Cosy Pièro,<br />
T 089.1293522, info@cosypiero.de<br />
• Radierpresse, 60 x 100 cm, mit<br />
Übersetzung, zerlegbar; Graphiker-<br />
Verein e.V., Postfach 430 101,<br />
80731 <strong>München</strong>, T 089.344520<br />
• Bildhauer Ernst Hingerl gibt in<br />
Pettenreuth/Opf. regelmäßig am<br />
Nachmittag (6 Std.) Kettensägekurse.<br />
Max. 5 Teilnehmer. Der<br />
Kurs umfasst eine theoretische<br />
Einführung und Handhabung<br />
der Kettensäge, anschließend<br />
Abflammung mit Gasfeuerung.<br />
Ernst Hingerl, T 09463.449,<br />
www.hingerl-kunst.de<br />
Kleinanzeigen sind kostenlos, sofern<br />
sie irgendwie mit Kunst oder<br />
KünstlerInnen zu tun haben.
� ausschreiBungen<br />
Alle Angaben nach bestem Wissen,<br />
aber ohne Gewähr<br />
stiPendium für<br />
lithografie<br />
Werkstatt für künstlerische Druckgrafik<br />
im Künstlerhaus am Lenbachplatz<br />
8 in <strong>München</strong>.<br />
Das Münchner Künstlerhaus vergibt<br />
für das Jahr 2010 fünf zweimonatige<br />
Stipendien für Lithografie.<br />
Künstler können kostenfrei die<br />
Werkstatt STEINDRUCK MÜN-<br />
CHEN nutzen und erhalten eine<br />
kostenfreie Unterbringung. Materialien<br />
wie Farbe, Tuschen, Kreiden,<br />
etc. werden gestellt, Papier kann in<br />
der Werkstatt zum Selbstkostenpreis<br />
gekauft werden. Das Stipendium<br />
endet mit einer kleinen <strong>Ausstellung</strong><br />
in den Werkstatträumen. Das<br />
Münchner Künstlerhaus liegt im<br />
Zentrum <strong>München</strong>s zentral und<br />
leicht erreichbar. Voraussetzung für<br />
eine Bewerbung sind ein künstlerischer<br />
Werdegang und Kenntnisse<br />
in der lithografischen Drucktechnik<br />
auf Stein. Die Werkstatt ist mit zwei<br />
elektrischen und zwei Handpressen<br />
ausgestattet.Es können Druckbildformate<br />
bis 120x90 cm realisiert<br />
werden. Interessenten bewerben<br />
sich bitte bis 30. Oktober 2009 mit<br />
folgenden Unterlagen: CV, Kataloge,<br />
oder repräsentative Fotos<br />
von Lithografien, bzw. von Arbeiten,<br />
die ein Projekt in der Werkstatt<br />
veranschaulichen.<br />
Wichtig!! Bitte keine Originale<br />
einsenden!! Bewerbungsunterlagen<br />
mit ausreichend frankiertem und<br />
adressiertem Rückumschlag werden<br />
zurückgesendet.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.druckgrafik.de<br />
Bewerbungsunterlagen bitte an-<br />
STEINDRUCK MÜNCHEN<br />
z.Hd. Tom Kristen, im Münchner<br />
Künstlerhaus am Lenbachplatz,<br />
Lenbachplatz, 880333 <strong>München</strong><br />
aichacher kunstPreis<br />
Die Stadt Aichach und die Stadtsparkasse<br />
Aichach vergeben auf der<br />
<strong>Ausstellung</strong> (26.7. – 23.8.2009) im<br />
Kreuzgratgewölbe <strong>des</strong> Kreisgutes<br />
Aichach den Aichacher Kunstpreis<br />
( 2.500,-) für KünstlerInnen, die in<br />
<strong>Bayern</strong> wohnen oder dort geboren<br />
sind.<br />
Zweistufiges Juryverfahren:<br />
1. Stufe ausschließlich Fotos,<br />
2. Stufe Originalarbeiten.<br />
Einlieferung<br />
Stufe 1: Abgabe der Fotos (max. 2<br />
Fotoabzüge für 1 Arbeit im Format<br />
13 x 18 cm) bis Sa, 20. Juni 2009<br />
(Datum <strong>des</strong> Poststempels) an den<br />
Kunstverein Aichach, Theodor-<br />
Heuss-Str. 9, 86551 Aichach.<br />
Es darf nur eine Arbeit der letzten<br />
2 – 3 Jahre eingereicht werden.<br />
Einlieferungsformular und alle<br />
weiteren Informationen unter:<br />
www.kunstverein-aichach.de<br />
Kunstverein Aichach e.V.<br />
Theodor-Heuss-Str. 9, 86551<br />
Aichach, Tel.: 08251.871635<br />
themenausstellung<br />
„extrem“<br />
Anlässlich <strong>des</strong> Jubiläums „90 Jahre<br />
Künstlergilde Ulm“ wird ein Kunstpreis<br />
in der Höhe von 1000,ausgelobt.<br />
Politisch extrem, extrem<br />
kitschig – sparsam – faul – süß –<br />
Extremitäten aller Art ……?<br />
Die Ausschreibung soll durchaus<br />
dazu anregen, sich mit politischen,<br />
gesellschaftlichen Extremen auseinandersetzen.<br />
Anlass für das Thema<br />
ist der NPD-Aufmarsch am 1. Mai<br />
2009 in Ulm. Siehe dazu auch:<br />
www.ulm-gegen-rechts.de.<br />
Politisch-gesellschaftliche Auseinandersetzung<br />
und Stellungnahme<br />
auf künstlerischem Weg ist aber<br />
nicht Voraussetzung für eine Einreichung.<br />
Künstlergilde Ulm e.V., 89073, Ulm,<br />
Oststadt, Nagelstr. 24.<br />
Dauer 20. 09. – 11. 10. 2009.<br />
Eröffnung 19. 09. 2009 (Samstag,<br />
Kulturnacht mit thematischem Rahmenprogramm).<br />
Es können Malerei,<br />
Graphik, Plastik, Objekte, Foto,<br />
Video eingereicht werden, höchstens<br />
jedoch 3 aktuelle Arbeiten<br />
pro Künstler. Die Bilder müssen<br />
trocken und hängegerecht eingeliefert<br />
werden. Für Plastiken müssen<br />
geeignete Sockel und Befestigungen<br />
mitgeliefert werden. Für Videos<br />
und dergl. muss die nötige Technik<br />
gestellt werden, wenn die Arbeiten<br />
angenommen sind.<br />
Einlieferung: Samstag, 12.09.2009,<br />
10.00 – 14.00 Uhr.<br />
Jede Arbeit muss mit folgenden Angaben<br />
versehen sein: Name, Titel,<br />
Jahr, Preis. Bei der Einlieferung ist<br />
ein an sich selbst adressierter und<br />
frankierter Umschlag für die Jurybenachrichtigung<br />
abzugeben<br />
Einreichungsgebühr: Als Zuschuss<br />
zu unseren Kosten erheben wir von<br />
den einreichenden Künstlern, die<br />
nicht Mitglieder der Künstlergilde<br />
sind, eine Einreichungsgebühr von<br />
10,– . Alle Arbeiten unterliegen einer<br />
Jury, 15 % <strong>des</strong> Verkaufspreises<br />
gehen an den Verein. Die Arbeiten<br />
sind für die Dauer der <strong>Ausstellung</strong><br />
versichert.<br />
Abholung ausjurierter Arbeiten<br />
Samstag, 19.09.2009, 17.00 – 18.00<br />
Uhr oder Sonntag, 20.09.2009, 14 –<br />
17.00 Uhr<br />
Abholung: Sonntag, 11.10.2009,<br />
17 – 18.00 Uhr<br />
1. Vorsitzende der Künstlergilde<br />
Ulrike von Quast<br />
Künstlergilde Ulm e.V., Postfach<br />
2609, 89016 Ulm, Tel. 0731.28215,<br />
kuenstlergildeulm@web de,<br />
www.kuenstlergilde.telebus de<br />
kunstPreis <strong>des</strong> landkreises<br />
günzBurg 2009<br />
<strong>Ausstellung</strong> mit Preisverleihung<br />
( 3000) im Foyer <strong>des</strong> Klinikums<br />
Günzburg, Ludwig-Heilmeyer-Str.<br />
1, 89312 Günzburg<br />
Eröffnung Fr, 18.09.2009, 19.00 Uhr<br />
Dauer: 18.09. – 16.10.2009<br />
Anmeldung: Bewerbung im DIN-<br />
A4-Format in Form von Fotos oder<br />
Computerausdrucken. Keine Ori-<br />
Aktuelle Ausschreibungen im Internet unter www.bbk-bayern.de<br />
ginale. Bei Bildern können max. 2<br />
Arbeiten eingereicht werden, bei<br />
Skulpturen eine Arbeit (nur Skulpturen,<br />
die unzerbrechlich sind<br />
und standfest auf einem Sockel<br />
montiert werden können oder für<br />
den Außenbereich geeignet sind).<br />
Die Thematik der Arbeit ist frei.<br />
Die Arbeiten sollten nicht älter als<br />
zwei Jahre sein. Abgabetermin für<br />
die Bewerbungsunterlagen ist<br />
Freitag, 17.07.2009. Wir bitten um<br />
Bewerbungen auf dem Postweg<br />
(keine eMail!). Die einjurierten Arbeiten<br />
werden ausschließlich auf unserer<br />
Internetseite www.off-art.de<br />
ab Montag, 17.08.2009, bekannt<br />
gegeben.<br />
Einlieferung Samstag, 12.09.2009<br />
von 10.00 bis 14.00 Uhr<br />
frauenBilder junger<br />
künstlerinnen<br />
Einsen<strong>des</strong>chluss: 15.07.2009<br />
Der Kunstverein Celle sucht für das<br />
Projekt „Leben – Lieben – Leiden –<br />
Frauenbilder junger Künstlerinnen'<br />
Künstlerinnen unter 35 Jahren, die<br />
sich ausgehend von den Lebenswegen<br />
Eléonore Desmier d’Olbreuses<br />
und/oder Sophie Dorotheas mit<br />
'Weiblichkeit' beschäftigen. Ziel ist<br />
es, einen zeitgenössisch-künstlerischen<br />
Blick auf den historischen<br />
Sachverhalt zu werfen. Weitere Informationen<br />
und Bewerbungsmodalitäten<br />
finden sich auf der Website.<br />
Kunstverein Celle e.V.,<br />
Alexandra Socher,<br />
Ondermarkstr. 26, 29221 Celle,<br />
info@kunstverein-celle.de<br />
gesellschafter<br />
art.aWard<br />
Der Gesellschafter ART.AWARD<br />
ist ein bun<strong>des</strong>weiter Kunstwettbewerb<br />
der ART.FAIR 21 Messefür<br />
aktuelle Kunst und der Aktion<br />
Mensch im Rahmen der Gesellschafter-Initiative.<br />
Gemeinsam mit<br />
zahlreichen Verbänden und Organisationen<br />
ruft die Aktion Mensch<br />
die Bevölkerung dazu auf, sich die<br />
Diskussion um die Zukunft <strong>des</strong> Gemeinwesens<br />
wieder anzueignen und<br />
sich über sozialpolitische Themen<br />
auszutauschen. Der Wettbewerb<br />
sucht Antworten aus der Perspektive<br />
der Kunst auf die Frage „In was<br />
für einer Gesellschaft wollen wir leben?“.<br />
Mit dem Gesellschafter ART.<br />
AWARD geben dieGesellschafter.de<br />
und die ART.FAIR 21 jungen Künstlern<br />
die Möglichkeit, sich mit gesellschaftlichen<br />
Themen in Form<br />
von Fotografie und Malerei auseinander<br />
zu setzen und diese mit der<br />
Öffentlichkeit zu diskutieren.<br />
Der Gesellschafter ART.AWARD<br />
versteht sich als Förderpreis, der<br />
junge Talente unterstützt und<br />
bekannt macht.<br />
1.Preis: Katalogherstellung im Wert<br />
von 10.000 , 2. Preis: Websitegestaltung<br />
(Wert 4000 ), 3. Preis:<br />
Gutschein Künstlerbedarf (1500 )<br />
Einsen<strong>des</strong>chluss: 31. Juli 2009 (es<br />
gilt der Poststempel).<br />
Informationen, Ausschreibung und<br />
Onlineanmeldung finden Sie im Internet<br />
unter:<br />
www.dieGesellschafter.de oder<br />
www.art-fair.de/artaward<br />
Ausschreibungen<br />
im Bilde 2/09<br />
23
<strong>Ausstellung</strong>skalender / Impressum<br />
24<br />
ausstellungskalender<br />
Von den <strong>BBK</strong>s oder mit deren Unterstützung veranstaltete <strong>Ausstellung</strong>en: Juni bis September 2009<br />
� BBk münchen und oBer<strong>Bayern</strong><br />
••• <strong>München</strong>, GALERIE DER KÜNSTLER,<br />
Maximilianstr. 42, Vernissage immer einen Tag<br />
vor <strong>Ausstellung</strong>sbeginn 18 – 21 Uhr,<br />
Mi–So 11–18, Do 11–20 Uhr (Feiertage geschlossen)<br />
27.05. – 19.06. Heim und Herd<br />
Christoph Bangert, Ulrike Myrzik und<br />
Manfred Jarisch, Edgar Lorenz,<br />
Michael Lukas, Tobias Mattes<br />
� BBk nieder<strong>Bayern</strong><br />
••• Passau, Kulturmodell, Bräugasse 9,<br />
94032 Passau, Tel. 0851.36 311, geöffnet Di–So 15–17,<br />
www.kulturmodell.de, info@kulturmodell.de,<br />
Öffnungszeiten: Di–So 15 –17 Uhr<br />
22.05. – 14.06. Künstlergilde Ulm<br />
19.06. – 19.07. Gruppe „Imago“ surrealistische Male<br />
rei und Plastik<br />
14.08. – 06.09. DIN A 4<br />
••• Passau, Klinikum, Innstraße 76, 94032 Passau,<br />
geöffnet während der Besuchszeiten<br />
01.01 – 31.12. Künstler aus der Region Passau<br />
präsentieren im neuen Eingangsknoten im Klinikum<br />
Passau ihre Kunstwerke auf 5 Stockwerken.<br />
www.bbk-bayern.de/ndb/klinikum-passau<br />
••• Passau<br />
10.07. – 11.07. 20 – 2 Uhr früh Kunstnacht 2009<br />
••• Passau, TRP1-Fernsehen, Dr.-Emil- Brichta-Str. 5,<br />
94036 Passau, Tel. 0851.98884-0,<br />
geöffnet während der Geschäftszeiten<br />
02.03. – 31.08. Künstler im Fernsehen – Elsa Linder<br />
und Werner Ziegler<br />
••• Straubing, Weytterturm,<br />
Fr, Sa, So, Feiertage 14– 17 Uhr<br />
27.06. – 02.08. Siegfried Kreitner, Preisträger der Dr.<br />
Franz und Astrid Ritterstiftung<br />
alle <strong>Ausstellung</strong>en <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Niederbayern e.V. auch<br />
unter www.bbk-bayern.de/ndb<br />
� BBk nieder<strong>Bayern</strong>-oBerPfalz<br />
... Regensburg, Kunst- und Gewerbeverein,<br />
Ludwigstr. 6, 93047 Regensburg<br />
� BBk nürnBerg<br />
••• Nürnberg, Galerie Hirtengasse<br />
Hirtengasse 3, 90443 Nürnberg<br />
Do 10 – 14 / 16 – 18 Uhr und So 16 – 18 Uhr<br />
10.05. – 07.06. Sven Hamann, Milos Navratil,<br />
Foto, Zeichnung, Gouache<br />
05.07. – 02.08. Horia Vancu, Malerei<br />
Eröffnung: 05.07, 19 Uhr<br />
13. 09. – 11.10. Irana Simonetti, Objekte<br />
Weitere Informatonen unter:<br />
http://galeriehirtengasse.blogspot.com/<br />
� BBk oBer<strong>Bayern</strong>-nord und<br />
ingolstadt<br />
••• Ingolstadt , Städt. Galerie in der Harderbastei,<br />
Oberer Graben 55, geöffnet Do–So 11 – 18 Uhr<br />
01.05. – 17.06. <strong>BBK</strong>-Frühjahrsausstellung<br />
„ Alles neu macht der Mai“<br />
••• Ingolstadt , Reithalle im Klenzepark<br />
Di–So 13–20 Uhr<br />
27.06. – 26.07. 8. Große Ingolstädter Jahresausstellung<br />
2009 „Katastrophenhelfer“<br />
Eröffnung: 27. Juni, 18 Uhr<br />
••• auswärts<br />
Gmunden (Österreich), Galerie im Kammerhofmuseum<br />
im Bilde 2/09<br />
21.06. – 26.07. „bayern am traunsee“, <strong>BBK</strong> Ingol-<br />
stadt , Eröffnung: 21. Juni, 11 Uhr<br />
� BBk oBerfranken<br />
••• Bamberg, Stadtgalerie Villa Dessauer, Hainstr. 4<br />
geöffnet Di, Mi, Do 10–16 Uhr, Sa, So 12–18 Uhr<br />
� BBk schWaBen nord und augsBurg<br />
••• Augsburg, <strong>BBK</strong>-Galerie im abraxas<br />
Sommestr. 30, geöffnet Di, Mi, Fr 14–18<br />
22.06. – 27.06. Druckwerkstatt: Drucksymposium<br />
28.06. – 26.07. <strong>Ausstellung</strong> zum Drucksymposium<br />
alle Termine <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />
aktuell unter www.kunst-aus-schwaben.de<br />
� BBk schWaBen-süd<br />
••• Kempten, Kunsthalle, Memminger Str. 5,<br />
geöffnet Di–Fr 15–18, Sa/So 14–18 Uhr<br />
16.05. – 07.06. Werkblock09 Eva Anderson, Liz<br />
Böwing, Wolfram Diehl, Peter Huf,<br />
Anne Meßmer-Steinammnn, Gerda<br />
Mühl, Barbara Wolfart<br />
Eröffnung: Fr, 15. Mai, 19 Uhr<br />
27.06. – 12.07. Quellen der Kunst – offene Ateliers<br />
im Allgäu (zentrale Infoausstellung)<br />
Eröffnung: Fr, 26. Juni<br />
••• gesamtes Verbandsgebiet<br />
04.07. – 05.07. Quellen der Kunst – offene Ateliers<br />
im Allgäu<br />
alle Termine <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Schwaben-Süd aktuell unter<br />
www.kunst-aus-schwaben.de<br />
� BBk unterfranken<br />
••• Würzburg, <strong>BBK</strong>-Galerie, im Kulturspeicher<br />
geöffnet Mi, Do, Fr, So 11–18, Sa 13–20 Uhr<br />
15.05. – 07.06. 3 x Textil Walter Bausenwein + Sabina<br />
Friedrich + Christine Schmidt<br />
12.06. – 05.07. Christine Gruber + Bernd Wagenhäuser<br />
„Rossbreiten“<br />
••• Würzburg, Werkstattgalerie im Künstlerhaus<br />
geöffnet Mi, Do 9 – 18, Fr 14 – 18 Uhr<br />
12.06. – 26.06. Harald Müller-Wünsche Blue – art is<br />
revolution<br />
office@sygna.de<br />
werbeagentur für den und die künstlerin<br />
art<br />
sylvia gnatz<br />
ganharting 9<br />
94529 aicha vorm wald<br />
tel. o85o4 918885<br />
fax. o85o4 918884<br />
http:// www.sygna.de<br />
IMPRESSUM<br />
Heft 2/2009, 27. Jahrgang<br />
Herausgeber:<br />
<strong>BBK</strong> Lan<strong>des</strong>verband <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Klaus von Gaffron, Isabellastr. 49, 80796 <strong>München</strong>,<br />
T 089.2721579, F 089.2715213,<br />
www.bbk-bayern.de, gaffron@bbk-bayern.de<br />
»im Bilde« ist die Zeitschrift <strong>des</strong> Berufsverban<strong>des</strong><br />
Bildender Künstler Lan<strong>des</strong>verband <strong>Bayern</strong><br />
mit seinen neun Regionalverbänden:<br />
<strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern<br />
Klaus von Gaffron, T 089.2721579,<br />
Maximilianstr. 42, 80538 <strong>München</strong>,<br />
GALERIE DER KÜNSTLER: T 089.220463,<br />
Büro: T 089.2199600, F 089.21996050,<br />
bbk.muenchen.obb@t-online.de,<br />
info@bbk-muc-obb.de,<br />
www.bbk-muc-obb.de,<br />
www.muenchen-oberbayern.bbk-bayern.de<br />
<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />
Hubert Huber, Ringstr. 1, 94081 Fürstenzell,<br />
T 08502.8250, F 08502.8200,<br />
niederbayern@bbk-bayern.de,<br />
www.niederbayern.bbk-bayern.de<br />
<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />
Ludwig Bäuml, Ludwigstr. 6, 93047 Regensburg,<br />
T 0941.53228, www.kunst-in-ostbayern.de,<br />
niederbayern-oberpfalz@bbk-bayern.de,<br />
www.niederbayern-oberpfalz.bbk-bayern.de<br />
<strong>BBK</strong> Nürnberg<br />
Holger Lehfeld, Frank Hegewald, Walter Hettich,<br />
Hirtengasse 3, 90443 Nürnberg, TF 0911.2396884,<br />
nuernberg@bbk-bayern.de,<br />
www.bbk-nuernberg.de<br />
<strong>BBK</strong> Oberbayern Nord und Ingolstadt<br />
Dagmar Hummel, T 08456.3607,<br />
Harderbastei, Oberer Graben 55, 85049 Ingolstadt,<br />
TF 0841.9312754, bbk-in@gmx.de,<br />
oberbayern-ingolstadt@bbk-bayern.de,<br />
www.oberbayern-ingolstadt.bbk-bayern.de<br />
<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />
Wolfgang Männling, Christiane Toewe,<br />
Hainstr. 4a, 96047 Bamberg,<br />
T 0951.2082488, F 0951.2082487,<br />
Geschäftsstelle: Maria Röhrig,<br />
oberfranken@bbk-bayern.de,<br />
www.bbk-bayern.de/obf<br />
<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />
Annemarie Helmer-Heichele, Norbert Kiening,<br />
<strong>BBK</strong> Galerie im Kulturforum Abraxas,<br />
Sommestr. 30, 86156 Augsburg,<br />
T 0821.4443361, F 0821.4443363,<br />
schwabennord@bbk-bayern.de,<br />
bbk-augsburg@t-online.de,<br />
www.kunst-aus-schwaben.de<br />
<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />
Winfried Becker, Helmut Domnik,<br />
Kleiner Kornhausplatz 1, 87439 Kempten,<br />
T 0831.27046, F 0831.5127046,<br />
bbkschwabensued@t-online.de,<br />
www.kunst-aus-schwaben.de<br />
<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />
Thomas Reuter, <strong>BBK</strong>-Galerie im Kulturspeicher,<br />
Galerieleitung: Dorette Riedel, Veitshöchheimer<br />
Str. 5, 97080 Würzburg, T 0931.50612,<br />
bbk-galerie@t-online.de,<br />
www.bbk-unterfranken.de<br />
Redaktion: Klaus von Gaffron, Hubert Huber,<br />
Pit Kinzer, Gertraud Küchle-Braun<br />
Herstellung: Pit Kinzer, Ottobeurer Str. 1,<br />
87733 Markt Rettenbach, Tel. 08392. 9 33 63,<br />
eMail: imbilde@pitkinzer.de, www.pitkinzer.de<br />
Druck + Versand: Druckhaus Kastner, Wolnzach<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge sind nicht<br />
als Meinungsäußerung der Redaktion anzusehen.<br />
Artikel unter Regionalverbands-Rubriken werden<br />
auf Eigenverantwortung <strong>des</strong> jeweiligen Verban<strong>des</strong><br />
abgedruckt.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine<br />
Gewähr. Unterlagenrücksendung nur bei<br />
mitgeliefertem Rückporto.<br />
4 Ausgaben pro Jahr, jeweils Anfang März / Juni /<br />
September / Dezember, Auflage 4000 Exemplare.<br />
Einzelheft €6,00, Jahresabonnement €18,00<br />
(Anfragen zu Abonnement und Anzeigenpreisen<br />
an H.M. Neuwerth, neuwerth@bbk-bayern.de,<br />
Tel. 08509. 25 66). Für <strong>BBK</strong>-Mitglieder ist der<br />
Bezugspreis im Jahresbeitrag eingeschlossen.<br />
Titelbild: Christian Schnurer, „Mein eigenes<br />
Fleisch“, 2009, Fotomontage für Plakat (Foto<br />
Werner Götz) zu „Der katholische Faktor“, s. S. 18<br />
Redaktionsschluss für Heft 3/2009: 15.07.2009