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1 Ausstellung des BBK Landesverband Bayern München, Balanstr ...

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Fleißige Helfer 1, Arbeit von Jochen Scheithauer Fleißige Helfer 1, Arbeiten von Gernot Thamm und Konrad Franz (Skulptur)<br />

Fleißige Künstler 2, Renate Gehrcke mit Ehemann<br />

Mitorganisatoren Tom Kristen, H.M. Neuwerth<br />

Arbeit von Gabriele Hüttl<br />

50 minus XXL<br />

<strong>Ausstellung</strong> <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Lan<strong>des</strong>verband <strong>Bayern</strong><br />

Dichtgedrängtes Vernissagenpublikum<br />

Arbeiten von Walter Raum<br />

Klaus von Gaffron selbviert,<br />

Arbeit von Marion Werner Bayer. Staatsminister Wolfgang Heubisch<br />

<strong>München</strong>,<br />

<strong>Balanstr</strong>. 73,<br />

08.03. – 05.04.2009,<br />

Fotos Pit Kinzer<br />

Hertha Miessner, Helga Jahnke, Prof. Joachim Palm Arbeiten von Gerlinde Becker, Stephan Rustige (Boden hinten), Elisabeth Woody (vorne)<br />

Fleißige Künstler 1, Elisabeth Menzinger<br />

King Kong Kunstkabinett<br />

Maximilian von der Leyen<br />

Die Letzte und der Erste: Christiane Toewe<br />

(Aussteller Nr. 107) und Wolf Maurer (Nr. 1)<br />

Protest: Richard Gruber<br />

im Bilde 2/09 1


Dieses & Jenes<br />

2<br />

Verlagsneugründung:<br />

aktuelle kunst im Buch<br />

Im Herbst 2008 wurde der Verlag für zeitgenössische<br />

Kunst und Theorie, Berlin, gegründet.<br />

Als Verleger stellt sich Benedikt Stegmayer<br />

(27) vor, der als Autor und Kurator die<br />

Idee verfolgt, aktuelle zeitgenössische Kunst<br />

und ihre Quellen zu fördern. Besondere Beachtung<br />

erhalten bibliophile Ausgaben mit<br />

kleiner Auflage, was für viele Künstler interessant<br />

sein könnte. Stegmayer studierte in<br />

Cambridge Philosophie, in Tübingen, Paris<br />

und Berlin vergleichende Literaturwissenschaften<br />

und Kunstgeschichte. Sein Engagement<br />

gilt der Verbindung aktuellster Kunst<br />

mit ihren historischen Vorläufern, da nur<br />

so eine sinnvolle Rezeption und Zuordnung<br />

junger Künstler möglich ist, die sonst sehr<br />

kurzfristig auf dem Markt erscheinen und<br />

ebenso schnell wieder verschwinden. „Auf<br />

diese Weise schadet man gerade den Leuten,<br />

die das hohe Risiko eines künstlerischen Berufes<br />

auf sich nehmen. Man soll sie ernsthaft<br />

unterstützen, und das funktioniert anders.<br />

Zum Beispiel durch einen Kontext, den man<br />

ihnen gibt. Der zeitgenössische künstlerische<br />

Diskurs soll durch die Neuerscheinungen im<br />

Verlag für zeitgenössische Kunst und Theorie<br />

beobachtet, begleitet und diskutiert werden“,<br />

so der junge Verleger.<br />

Mit im Team sind Hannah Stegmayer und<br />

Milovan Markovic, die nicht nur langjährige<br />

Erfahrung im Herstellen und Verlegen von<br />

Büchern, sondern ebenso in der Umsetzung<br />

von Kunst in die Buchform haben. Auf diesem<br />

Weg wird auch die theoretische und historische<br />

Fundierung zeitgenössischer Kunst<br />

von großer Bedeutung, der sich die drei Partner<br />

verpflichtet fühlen. Hannah Stegmayer<br />

ist Dozentin für Kulturwissenschaften und<br />

Kulturmanagement und Leiterin <strong>des</strong> Kunstvereins<br />

Rosenheim, für den sie seit 1995 verlegerisch<br />

tätig ist. Milovan Markovic lebt als<br />

bildender Künstler in Berlin, war Teilnehmer<br />

der Biennale von Venedig und stellt international<br />

aus.<br />

Das Anliegen, das die drei Verleger zusammenführte,<br />

ihr Know-how im Bereich<br />

der Kunst, der Kunsttheorie und im Verlagswesen<br />

soll in einem Verlag für Kunst und<br />

deren Theorie gebündelt werden. (Informationen<br />

für Künstler unter: www.vfzkt.com)<br />

Abb. Benedikt Stegmayer mit Günter Brus (v.r.n.l.)<br />

im Bilde 2/09<br />

Die Kulturwerkstatt HAUS 10 ist ein hochgeschätzter<br />

Ort für <strong>Ausstellung</strong>en zeitgenössischer<br />

Kunst und ein Zentrum für Interessierte<br />

aus verschiedenen künstlerischen<br />

Bereichen – und das seit Jahren.<br />

1991 bezogen Mitglieder der Künstlervereinigung<br />

FFB und der Interessengemeinschaft<br />

Kultur die ehemaligen Stallungen im<br />

Kloster Fürstenfeld und gaben so einen entscheidenden<br />

kulturellen Anstoß für dieses<br />

Areal. Seitdem haben ungezählte <strong>Ausstellung</strong>en,<br />

Workshops, Vorträge, Performances<br />

in den idealen <strong>Ausstellung</strong>sräumen und<br />

Werkstätten stattgefunden. Der sehr gelungene<br />

geschmackvolle Weiterausbau <strong>des</strong> Klosterareals<br />

im Jahr 2001, unter anderem mit<br />

der Errichtung von Veranstaltungssälen, Seminarräumen<br />

und einem dementsprechend<br />

breitgefächerten Kulturangebot <strong>des</strong> Veranstaltungsforums,<br />

hat für HAUS 10 schwierige,<br />

aber auch günstige Veränderungen gebracht.<br />

HAUS 10 hat sich diesen Veränderungen<br />

gestellt und sein Programm den neuen<br />

Bedingungen angepasst. Damit tragen<br />

auch wir dazu bei, dass sich das gesamte<br />

Klostergelände zu einem beliebten Ausflugsort<br />

entwickelt hat. Die Besucherzahlen bei<br />

den <strong>Ausstellung</strong>en steigen, die Besucher, davon<br />

viele regelmäßige Gäste, lassen sich auf<br />

Gespräche mit den Künstlern ein. Es entsteht<br />

ein Dialog zwischen Künstlern und Besuchern,<br />

der die Mitarbeiter der ARGE Kulturwerkstatt<br />

HAUS 10 auch weiterhin in ihrem<br />

Anspruch bestätigt, ungewöhnliche, den Betrachter<br />

herausfordernde Kunst zu präsentieren.<br />

Die Anfragen nach <strong>Ausstellung</strong>en sind<br />

zahlreich und auf hohem Niveau, wobei themengebundenen<br />

oder raumbezogenen Gruppenausstellungen<br />

meist der Vorrang gegeben<br />

wird.<br />

Diese <strong>Ausstellung</strong>s- und Kulturarbeit ist<br />

nur möglich durch die Mitarbeit vieler ehrenamtlicher<br />

Helfer aus beiden Vereinen. Die<br />

Unterstützung durch Stadt und Landkreis ist<br />

beständig, ein Förderverein HAUS 10 bezuschusst<br />

uns, und dennoch gibt es immer wieder<br />

finanzielle Engpässe. Da wir aber die<br />

Kunst und unser HAUS 10 lieben, machen<br />

wir weiter, freuen uns über Besucher und an<br />

<strong>Ausstellung</strong>en von Künstlern aus nah und<br />

fern und versuchen, weiterhin offene Augen<br />

Fröhliche Lagebesprechung der Künstlervereinigung FFB, Foto: Waltraud Flickinger<br />

an der PeriPherie Von münchen<br />

Blüht die lieBe zur kunst<br />

und Ohren für neues und unbekanntes Gebiet<br />

zu haben<br />

Seit Mai 2007 sind die Kulturwerkstatt<br />

HAUS 10, die Künstlervereinigung Fürstenfeldbruck<br />

und die Interessengemeinschaft IG<br />

Kultur mit ihrer Homepage im Internet vertreten.<br />

Besuchen Sie uns und erfahren Sie unter<br />

anderem alles über aktuelle Programme,<br />

Kurse, Werkstätten, <strong>Ausstellung</strong>sbedingungen<br />

und Bewerbungsmodalitäten.<br />

<strong>Ausstellung</strong>en in der Kulturwerkstatt<br />

HAUS 10 – Juni bis Dezember 2009<br />

30.05. – 14.06. „patt neinein schmetterling“ –<br />

Sieben Künstler stellen aus:<br />

Jakob Kirchheim, Berengar Laurer/Thomas<br />

Riedelchen, CTJ Häuser, Hubert Kretschmer,<br />

Renate Fürst, Christoph Mauler, Jutta Laurer<br />

20.06. – 05.07. „Widerhall“, Jahresausstellung<br />

der Künstlervereinigung Fürstenfeldbruck.<br />

20.6.2009 Brucker Kulturnacht (19 – 1 Uhr)<br />

11.07. – 26.07. Austausch-<strong>Ausstellung</strong> Künstlervereinigung<br />

Straubing<br />

01.08. – 23.08. Werkstattmonat mit der<br />

Künstlervereinigung Sibiu (Hermannstadt),<br />

in den Räumen und Werkstätten von HAUS<br />

10, offen für Besucher. Entstehende Arbeiten<br />

beider Künstlervereine werden in einer gemeinsamen<br />

<strong>Ausstellung</strong> gezeigt.<br />

12.09. – 27.09. „Quarantäne“ – Arbeitsaufenthalt<br />

und <strong>Ausstellung</strong>: Stephanie von Hoyos,<br />

Annunciata Foresti, Linde Mix<br />

03.10. – 18.10. Ingryda Suokaite, Trude Schumacher-Jansen,<br />

Stephan Wagner<br />

31.10. – 15.11. Debutantenausstellung – neue<br />

Mitglieder der KV FFB: Sabine Effinger,<br />

Bettina Elsässer-Max, Stephan Juttner, Thomas<br />

Link, Fritz Pröls, Alex Trespi<br />

28.11. – 13.12. Typographie und Buch:<br />

Michail Lejen, Peter Pohl, Ulrike Stoltz<br />

Kulturwerkstatt HAUS 10,<br />

Klosteranger 10b<br />

82256 Fürstenfeldbruck,<br />

08141.41448,<br />

haus10-ffb@web.de<br />

www.kulturwerkstatthaus10.de


Projekt kultur und<br />

schule ks:Bam<br />

Auf Einladung <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Oberfranken stellte<br />

Nicole Schlosser vom Kulturamt Bamberg<br />

den zehn Kolleginnen und Kollegen, die zu<br />

dieser Veranstaltung gekommen waren, das<br />

Projekt „Kultur und Schule“ KS:BAM vor.<br />

Nach <strong>München</strong>, Nürnberg, Augsburg und<br />

Coburg koordiniert und unterstützt seit Januar<br />

2007 auch die Stadt Bamberg die Zusammenarbeit<br />

von Kindergärten und Schulen mit<br />

selbständigen Kulturschaffenden und freien<br />

Kulturträgern. Bald wird sich auch Erlangen<br />

anschließen. Auf der Internetseite www.ksbam.de<br />

können Künstlerinnen und Künstler<br />

ihr Angebot für Kulturprojekte mit Schülern<br />

darstellen und mit Links auf ihre eigenen Internetseiten<br />

weiterführende Informationen zu<br />

ihrer Arbeit bieten. Adressaten dieser Plattform,<br />

die vom Kulturamt der Stadt Bamberg<br />

betreut wird, sind Lehrkräfte aller Schularten<br />

in Stadt und Landkreis Bamberg, die sich externe<br />

Kompetenz und Ideen für die kulturelle<br />

Projektarbeit mit Schülern holen wollen.<br />

Wenn bisher Schulen mit Kulturschaffenden<br />

in Projekten zusammengearbeitet hatten,<br />

geschah dies fast immer durch die Begeisterung<br />

der Schulleitung und dem Engagement<br />

einzelner Lehrkräfte. Finanzieren mußten<br />

die Schulen diese „Planübererfüllung“ aus<br />

Eigenmitteln und mit Zuschüssen <strong>des</strong> Elternbeirates<br />

sowie extern eingeworbenen Mitteln.<br />

Der Kontakt zu den Künstlern kam meist<br />

über private Bekanntschaften zustande.<br />

Jetzt können interessierte Lehrkräfte die<br />

Internetseite www.ks-bam.de nutzen, um unter<br />

verschiedenen Angeboten aus mehreren<br />

Kultursparten zu wählen und vor allem gibt<br />

es eine finanzielle Unterstützung der Stadt<br />

Bamberg, die bis zu 800 pro Projekt betragen<br />

kann und bis zu 60% der anfallenden<br />

Kosten deckt. Der Rest muß durch die Schulen<br />

selbst finanziert oder beschafft werden.<br />

Pro einzelnem Künstler oder Kulturträger<br />

werden maximal 1.500 pro Schuljahr gezahlt.<br />

Dies soll eine gewisse Vielfalt der Angebote<br />

sicherstellen. Insgesamt stehen 15.000<br />

pro Jahr zur Verfügung. Die Zuschußanträge<br />

müssen von den Schulen gestellt werden<br />

und werden meist sehr schnell innerhalb von<br />

1 – 2 Wochen bearbeitet. Von einstündigen<br />

Stadtführungen für eine Schulklasse bis zu<br />

einwöchigen Blockprojekten ganzer Schulen<br />

oder Kinderzirkusaufführungen ist jede Organisationsform<br />

denkbar und die Inhalte<br />

richten sich nur nach den Ideen der Anbieter<br />

und den pädagogischen Überlegungen der<br />

Lehrkräfte, die natürlich gehalten sind, die<br />

Projekte in Beziehung zum Lehrplan zu setzen.<br />

So weit die Theorie. Jetzt muß die Erfahrung<br />

von Künstlern, die diese Möglichkeit<br />

wahrnehmen und kommunal vermittelt und<br />

gefördert mit Schulen zusammenarbeiten,<br />

zeigen, ob die Praxis beide Seiten zufrieden-<br />

stellt. Wer seine kulturpädagogischen Konzepte<br />

in einem Internetpool anbietet, darf<br />

keine Angst vor Ideenklau haben, sollte statt<br />

<strong>des</strong>sen sogar in der Lage sein, einen gewissen<br />

Stolz zu entwickeln, wenn das Konzept<br />

von einer anderen Person an einem anderen<br />

Ort umgesetzt wird, während sich hier niemand<br />

dafür interessiert. Es bleibt auch zu<br />

hoffen, daß die Lehrerschaft die Zusammenarbeit<br />

mit nicht pädagogisch geschulten Externen<br />

nicht als Konkurrenz und Infragestellung<br />

ihrer Kompetenz betrachtet, sondern als<br />

erfrischenden Blick von einem anderen<br />

Standpunkt aus auf einen eingespielten und<br />

manchmal auch eingefahrnen Bildungsprozess.<br />

Ein Blick auf das bisherige Angebot zeigt,<br />

daß es sich zum großen Teil um pädagogische<br />

Angebote handelt, die speziell für<br />

Schüler entworfen wurden, meist von freien<br />

Bildungsträgern und Personen, die einen<br />

Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Bildungsarbeit<br />

legen. Freie Künstlerinnen und Künstler sind<br />

noch selten im Internetpool vertreten. Aber<br />

auch sie hätten den Schülern viel zu bieten.<br />

Die Kernkompetenz der Künstler liegt allerdings<br />

in ihrem Verhältnis zu Material und<br />

Wirklichkeit und nicht darin, pädagogische<br />

Konzepte zu entwickeln, dafür sollten eigentlich<br />

Kunstpädagogen optimal ausgebildet<br />

sein.<br />

Gerhard Schlötzer<br />

kunst und schule<br />

Wie die bun<strong>des</strong>weite Studie „WOW –<br />

KUNST FÜR KIDS“ gezeigt hat, sind viele<br />

KünstlerInnen erfolgreich in der Kunst- und<br />

Kulturvermittlung mit Kindern und Jugendlichen<br />

tätig. Was die staatliche Unterstützung<br />

in diesem Bereich anbelangt, gehört <strong>Bayern</strong><br />

nicht zu den Vorreiter-Bun<strong>des</strong>ländern.<br />

<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />

In der schulischen Bildung wird in den kreativen<br />

Fächer immer mehr gestrichen. Die<br />

Schulen haben weder die finanziellen noch<br />

die personellen Ressourcen dieses Defizit z.<br />

B. im Wahlfachangebot aufzufangen. Hier<br />

bietet sich eine Zusammenarbeit zwischen<br />

Schulen und KünstlerInnen an. In bayerischen<br />

Städten, wie Augsburg, Bamberg,<br />

Coburg, <strong>München</strong> und Nürnberg wurden<br />

Kultur- und Schulservice eingerichtet, um<br />

die Zusammenarbeit von Schule und Kulturschaffenden<br />

zu unterstützen und finanzielle<br />

Zuschüsse anzubieten. Dadurch können<br />

Kurzzeitprojekte finanziert werden.<br />

Für halbjahres- oder schuljahresbegleitende<br />

Projekte reicht die finanzielle Förderung<br />

jedoch nicht aus, dabei wären diese gerade<br />

hinsichtlich der Nachhaltigkeit notwendig.<br />

Nur durch Kontinuität kann langfristig eine<br />

Veränderung im Bildungswesen bewirkt werden.<br />

Die Auseinandersetzung mit Kunst und<br />

Kultur ist ein soziales Grundbedürfnis und<br />

sollte frei zugänglich sein, gerade auch um<br />

Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten<br />

Gesellschaftsschichten den Zugang zu<br />

gewähren. Integration kann nur stattfinden,<br />

wenn eine Teilhabe möglich ist. Wenn bereits<br />

im Kin<strong>des</strong>- und Jugendalter die Schere der<br />

Gesellschaft ansetzt, sind zukünftige Probleme<br />

vorprogrammiert. Zu den Aufgaben<br />

schulischer Bildung gehört es, Raum zu bieten<br />

für kreative Entfaltung, die notwendig ist<br />

um für die Anforderungen <strong>des</strong> Lebens ausgerüstet<br />

zu sein.<br />

Für die Zusammenarbeit von Kunst und<br />

Schule sprechen viele Faktoren. So können<br />

KünstlerInnen im Bereich <strong>des</strong> interdisziplinären<br />

Lernens ihren weit gefächerten Erfahrungsschatz<br />

einbringen. Für Inhalte einen<br />

adäquaten Ausdruck zu finden, ist quer<br />

denkenden KünstlerInnen eigen. Neben der<br />

Produktion von Kunstwerken gehört zum<br />

Aufgabenfeld von KünstlerInnen z. B. die<br />

Vermarktung, die Präsentation und das<br />

Management. Die Fähigkeit, unterschiedliche<br />

Rollen und Aufgabenfelder zu übernehmen,<br />

wird von der Arbeitswelt immer mehr eingefordert.<br />

In diesem Punkt nehmen KünstlerInnen<br />

eine Vorreiterrolle ein.<br />

Eine künstlerisch-kreative Grundbildung<br />

schafft Neugier, Lebensfreude, Selbstsicherheit<br />

und Ausdrucksfähigkeit – alles Eigenschaften,<br />

die jeder Mensch für ein erfülltes<br />

Leben braucht.<br />

Zudem hebt die Kunstvermittlung den<br />

Stellenwert von Kunst in der Gesellschaft –<br />

davon können KünstlerInnen profitieren.<br />

Die Konditionen, unter denen KünstlerInnen<br />

und Schulen kooperieren, beruhen im<br />

Augenblick noch auf individuellen Vereinbarungen.<br />

Honorarempfehlungen und Verträge<br />

für die Zusammenarbeit von KünstlerInnen<br />

und Schulen zu entwickeln, wären die ersten<br />

Schritte für eine kontinuierliche Kooperation.<br />

Judith Siedersberger<br />

im Bilde 2/09 3


<strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern<br />

4<br />

jour fixe<br />

Beim nächsten Jour Fixe am 8. Juni 2009 um<br />

19 Uhr wird das Thema „Bildende Kunst im<br />

Bildungskontext“ behandelt werden. Peter<br />

Tischler teilte uns dazu folgen<strong>des</strong> mit:<br />

„Viele Künstler leisten einen wertvollen Beitrag<br />

zur öffentlichen Kultur und Bildung. In<br />

Schulen, Altersheimen, Krankenhäusern und<br />

vielen anderen Bereichen arbeiten sie mit<br />

Menschen und bringen ihre Qualitäten ein.<br />

Diese Angebote werden dort gerne wahrgenommen.<br />

Wie die Studie WOW-Kunst für<br />

Kids <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verbands zeigt, allerdings<br />

unter sehr unterschiedlichen Bedingungen<br />

und teils auch indiskutablen Honoraren.<br />

Dabei stellen sich grundsätzliche, rechtliche<br />

und steuerliche Fragen:<br />

– Haben Künstler naturgemäß pädagogische<br />

Fähigkeiten?<br />

– Wie definiert sich ein Künstler im Bildungskontext<br />

und im Kontext von Kulturvermittlung?<br />

– Was sind die Qualitätsmerkmale von<br />

Künstlern und wie können diese festgeschrieben<br />

werden?<br />

– Durch freiberufliche Tätigkeit sind Referenzen<br />

und Zeugnisse keine Selbstverständlichkeit,<br />

wie kann der <strong>BBK</strong> dies kompensieren<br />

oder ergänzen?<br />

– Sollte ein Grundhonorar, als festgeschriebene<br />

Größe den <strong>BBK</strong>-Mitgliedern, als Orientierung<br />

und Sicherheit dienen?<br />

– Wie sind Verträge zu formulieren, auf welchen<br />

Grundlagen können Kooperationen mit<br />

Institutionen realisiert werden? Wie können<br />

eigene Projekte mit freien Trägern entwickelt<br />

werden?<br />

– Qualitätsstandards und Qualitätssicherung<br />

sind die Schlagworte in der Politik und im<br />

Bildungsbereich, <strong>des</strong>halb müssen auch wir<br />

Künstler diese Merkmale herausarbeiten, um<br />

uns selbstbewusst in diesem Kontext bewegen<br />

zu können.<br />

Kein Künstler sollte sich im Crash-Kurs<br />

zum Hilfslehrer ausbilden lassen (was das<br />

Kultusministerium gerne hätte). Um selbstbewusst<br />

mit den Organisationen und Bildungseinrichtungen<br />

Kooperationen verhandeln<br />

zu können, sind eigene Qualitätskriterien<br />

erforderlich, die wir entwickeln sollten.<br />

Dazu sind die Erfahrungen und der Austausch<br />

mit den <strong>BBK</strong>-Mitgliedern, die sich in<br />

diesen Bereichen bewegen oder zukünftig<br />

solche Kooperationen als zusätzliche Verdienstmöglichkeit<br />

sehen, wichtig! Damit wir<br />

als guter Partner auf Augenhöhe in Verhandlungen<br />

treten können, ist es erforderlich,<br />

langfristige Perspektiven für die Mitglieder<br />

zu schaffen. Sinnvoll scheint es, ein Forum<br />

im <strong>BBK</strong> aufzubauen. um Standpunkte zu<br />

diesem, im Arbeitsfeld bildender Künstler an<br />

Bedeutung zunehmenden Bereich vertreten<br />

zu können!<br />

Diese und ähnliche Fragen wollen wir<br />

beim nächsten Jour Fixe gerne diskutieren<br />

und hoffen auf rege Beteiligung aller in die-<br />

im Bilde 2/09<br />

sen Bereichen engagierten<br />

KollegInnen und Interessierten.<br />

Ausdrücklich<br />

sind dazu auch jene eingeladen,<br />

die nicht im<br />

<strong>BBK</strong> organisiert sind,<br />

aber ihre Erfahrung einbringen<br />

wollen!<br />

Anmeldungen bitte<br />

an Peter Tischler unter<br />

eMail:<br />

p.tischler@t-online.de<br />

Der Jour Fixe wird in<br />

Eigenregie der Künstler<br />

durchgeführt.<br />

Bitte informieren Sie<br />

sich über aktuelle Termine<br />

auf unserer<br />

website:<br />

www.bbk-muc-obb.de<br />

aktuelle<br />

ausstellung:<br />

heim und herd<br />

Christoph Bangert, Ulrike Myrzik und<br />

Manfred Jarisch, Edgar Lorenz, Michael<br />

Lukas, Tobias Mattes<br />

Symbolisiert durch ‚das HAUS als Denkmodell’<br />

beschäftigen sich die teilnehmenden<br />

Künstler mit der Vielschichtigkeit seiner<br />

Bedeutung. Das Haus wird zum Territorium,<br />

das es zu kartographieren gilt.<br />

Es leistet die Abgrenzung zwischen privat<br />

und öffentlich und ist eine Erweiterung unserer<br />

physischen Körpergrenzen. Inmitten<br />

der Öffentlichkeit entstehen Architekturen<br />

als temporäre Privatsphäre, wird das Baumaterial<br />

zum Lebenselexier und das Gebäude<br />

zum Tatort.<br />

Kurator: Michael Lukas<br />

<strong>Ausstellung</strong>sdauer: 27. Mai – 19. Juni 2009<br />

ProgrammVorschau:<br />

deBütanten 2009<br />

Auch in diesem Jahr präsentiert die GA-<br />

LERIE DER KÜNSTLER drei vielversprechende<br />

und förderungswürdige KünstlerInnen<br />

als Debutanten. Die Wahl fiel auf<br />

Shirin Damerji, Susanne Hanus, Daniel Permanetter.<br />

Sie erhalten je einen Einzelkatalog,<br />

der vom Bayerischen Staatsministerium für<br />

Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie<br />

durch die LfA Förderbank <strong>Bayern</strong> finanziert<br />

wird.<br />

Eröffnung Freitag 11.09.09, 18 – 21 Uhr<br />

<strong>Ausstellung</strong>sdauer: 12.09. – 9.10.09<br />

oPen art<br />

vom 11. bis 13. September 2009<br />

Öffnungszeiten: Freitag, 11.9.09, 18 – 21 Uhr,<br />

Samstag/Sonntag, 12./13.9.09, 11 – 18 Uhr<br />

Peggy Meinfelder „Fidel und Helmut“<br />

rechte Seite (v.l.n.r.):<br />

Gordon Hogasn „planet soil“, 2008,<br />

Rose Stach „Neverland“,<br />

Margarete Hentze „Matrioschka“<br />

WeBsite<br />

Website <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern:<br />

www.bbk-muc-obb.de.<br />

ausschreiBungen<br />

Bun<strong>des</strong>- und bayernweite aktuelle Ausschreibungen<br />

im Internet unter<br />

www.bun<strong>des</strong>verband.de<br />

www.bbk-bayern.de<br />

www.bbk-muc-obb.de<br />

aufnahmejury<br />

Der <strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern beraumt<br />

jährlich zwei Aufnahmejurys ein. In der<br />

zweiten Sitzung diesen Jahres wurden 14<br />

neue Mitglieder aufgenommen. Die nächsten<br />

Aufnahmetermine sind am 29./30.Juni.<br />

Informationen und Formulare finden Sie<br />

unter www.bbk-muc-obb.de/aufnahm.html<br />

geschäftsstelle<br />

Adelgundenstr. 18, 80538 <strong>München</strong><br />

Tel. 089. 21 99 60 0, Fax 089. 21 99 60 50<br />

eMail: info@bbk-muc-obb.de<br />

(Di – Fr 9 – 12 Uhr)<br />

galerie der künstler<br />

Maximilianstr. 42, 80538 <strong>München</strong><br />

Tel. 089. 22 04 63<br />

eMail: bbk.muenchen.obb@t-online.de<br />

Mi – So 11 – 18 Uhr,<br />

Do 11 – 20 Uhr,<br />

Mo + Di + Feiertags geschlossen


die ersten jahre der Professionalität 28<br />

Judith Goldschmid | Margarete Hentze | Gordon Hogan | Peggy Meinfelder | Andreas Mitterer | Emilia Scharfe | Rose Stach<br />

Galerie der Künstler <strong>München</strong>, 22. April bis 15. Mai 2009<br />

Zum 28. Mal zeigt die Galerie der Künstler<br />

Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die<br />

ihre Ausbildung noch nicht länger als 7 Jahre<br />

abgeschlossen haben. Die <strong>Ausstellung</strong> gehört<br />

längst zu einem anerkannten und beachteten<br />

Mittel der künstlerischen Nachwuchsförderung<br />

und ist ein Forum zeitgenössischer Auseinandersetzungen.<br />

Die Auswahl wird nach Kriterien der<br />

künstlerischen Qualität und Individualität<br />

getroffen. Es geht nicht um ein thematisches<br />

Konzept, sondern um zeitgenössische Positionen<br />

<strong>des</strong> künstlerischen Ausdrucks. So wird<br />

auch in diesem Jahr wieder das Spektrum<br />

zwischen Malerei und Zeichnung, Fotografie<br />

und Video, Objekt und Installation abgedeckt<br />

und so eine erfrischende und abwechslungsreiche<br />

Präsentation geschaffen.<br />

In einem Kokon, welcher der Form einer<br />

Matrioschka entspricht, befindet sich eine<br />

Öffnung. Sie ist genau so groß, dass eine erwachsene<br />

Person in die Form hinein steigen<br />

kann und darin Platz findet. Der Besucher<br />

kann sich bei der Künstlerin unter info@<br />

margaretehentze.de anmelden, wenn er sich<br />

dem Wagnis aussetzen möchte, in eine einerseits<br />

klaustrophobisch wirkende, andererseits<br />

schützende Hülle einzutreten. Man darf gespannt<br />

sein, welche Assoziationen an geborgene<br />

oder Angst erregende Erlebnisse erweckt<br />

werden. Margarete Hentze provoziert<br />

in ihren Arbeiten einen Dialog zwischen<br />

Werk und Betrachter und lädt zur direkten<br />

Mitwirkung ein.<br />

Die Straßenschilder in Irland sind in<br />

schwarzen Piktogrammen auf gelbem Hintergrund<br />

gehalten. Gordon Hogan kennt sie<br />

seit seiner Kindheit. Er verändert in der auf<br />

Papierbahnen installierten Reihe „Signs of<br />

an Omnidimensional Being“ die Zeichen<br />

durch schwarzes Gaffa-Tape, fügt neue<br />

Zeichen hinzu und schafft so die eigentliche<br />

Logik hintergehende, poetisierende Umdeutungen.<br />

Ebenso wird in der Installation „Pla-<br />

net Soil“ von 2008 – dem Modell einer baptistischen<br />

Kirche auf einem zwei Meter hohen<br />

Gerüst stehend – der Blickwinkel so verändert,<br />

dass sich neue Sehweisen ergeben.<br />

Schaut man unter die Oberfläche der rein anmutenden<br />

Kirche, zeigt ein Video Hogans<br />

Vorstellung <strong>des</strong> Höllenfeuers.<br />

Peggy Meinfelder beschäftigt die Frage,<br />

wie man seiner eigenen Geschichte, dem tatsächlich<br />

Geschehen und historisch Vermittelten<br />

habhaft werden kann und wie deren<br />

Vermittlung stattfindet. Dies realisiert sie in<br />

der vereinfachten, entsubjektivierten Übertragungstechnik<br />

<strong>des</strong> wissenschaftlichen<br />

Zeichnens, die Abbildungsqualität zu garantieren<br />

scheint. Teilweise erfundene oder<br />

selbst in ihrer Kindheit erhaltene Symbole,<br />

Orden und Abzeichen der ehemaligen DDR<br />

und Sowjetunion werden so in der Arbeit<br />

Abzeichen Punkt für Punkt festgehalten und<br />

erinnert. In der Reihe „shake hands“ nimmt<br />

sie vergangene, populäre Medienbilder zum<br />

Anlass, um deren Authentizität zu hintergehen<br />

und subjektiv umzuschreiben. Die historischen<br />

Zusammenhänge der Archivierung,<br />

wissenschaftlichen Konstruktion und kollektiven<br />

Erinnerung ergeben so ein trügerisches<br />

Geschichtsbild.<br />

Andreas Mitterer versucht in seiner Malerei<br />

komplexe Strukturen, die an Wege oder<br />

Ebenen erinnern bildlich zu fassen. In seinen<br />

raumbezogenen Arbeiten geht es ihm um die<br />

Möglichkeiten <strong>des</strong> Ortes. Bei<strong>des</strong> verknüpft<br />

sich assoziativ. In der Arbeit „Volumen 1 und<br />

2 (Mini-Territorien)“, welche eigens für die<br />

Galerie der Künstler entstand, bilden abstrakte<br />

Linienbilder aus Klebebändern auf<br />

Alu oder Hartfaserplatten in ihren vielschichtigen<br />

Überlagerungen eine vermeintlich<br />

räumliche Struktur. Sie werden in ihrer<br />

räumlichen Fortsetzung in Form von halbtransparenten<br />

Wandsegmenten präsentiert.<br />

Demgegenüber steht, in die Ecke gerückt,<br />

eine Art Bauhütte. Ein Kiosk, welcher Skizzen,<br />

einzelne Einflüsse Mitterers, Neben-<br />

<strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern<br />

schauplätze, Collagen und Modelle beinhaltet.<br />

Emilia Scharfe installiert in die Galerie<br />

der Künstler ein Fries aus Zeichnungen. In<br />

der Reihe „L'odyssee de la vie“, die 2008 und<br />

2009 während Scharfes Aufenthalt in Paris<br />

entstand, werden in Fineliner und Gouache<br />

auf französischen Briefumschlägen immer<br />

leicht veränderte Variationen ähnlicher Motive<br />

wiederholt. Sie zeigen eine weibliche,<br />

comicartige Figur, amorphe Formen, die an<br />

Amöben oder Zellen erinnern, eine ähnliche,<br />

gedeckte Farbgebung und eine immer wieder<br />

auftauchende, verbindende Horizontlinie. Eine<br />

große, aufblasbare, „beatmete“ Figur, die<br />

ebenso an ein Motiv der Zeichenserie erinnert,<br />

steht raumgreifend daneben. In der<br />

ständigen Wiederholung und dem Rhythmus<br />

ähnlicher Elemente werden Assoziationen zu<br />

biologischen oder historischen Vorgängen<br />

geweckt.<br />

Die Installation „weg von hier“ von Rose<br />

Stach, welche aus einem Bildschirm und<br />

einem davor gesetzten Spiegeltrichter besteht,<br />

lädt zu einem besonderen Ausblick ein.<br />

Der darin abgespielte Film zeigt weiße Straßenmarkierungen,<br />

welche in einer verwirrenden<br />

Abfolge die eigentliche Bedeutung<br />

der Abgrenzung eines Wegran<strong>des</strong> ins Absurde<br />

umkehren. Der Titel ist Kafkas Erzählung<br />

„Der Aufbruch“ entlehnt. Und auch in „Rotor“<br />

geht es um Verunsicherung und den Verlust<br />

von Orientierung. In der Installation<br />

„Neverland“ versieht Stach weiß-rote Absperrbänder<br />

mit der Aufschrift „borderline<br />

do not cross“ und verteilt sie so im Raum, als<br />

seien sie die Überreste eines Tatorts. Die<br />

Aufschrift aber überträgt die real vorfindbare<br />

auf eine psychische Grenzsituation. Der<br />

Titel verweist auf einen sehnsüchtigen Ausweg:<br />

Die fiktionale Insel Neverland, die als<br />

Ort und Metapher für ewige Kindheit, Ungebundenheit<br />

und damit auch Rebellion steht.<br />

Achim Sauter<br />

im Bilde 2/09 5


<strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern<br />

6<br />

barocco<br />

„barocco“, die „schiefrunde Perle“, so der<br />

Titel der von Markus Schlee kuratierten<br />

<strong>Ausstellung</strong>, die ab dem 13. März die historischen<br />

Räume der Galerie der Künstler bespielt.<br />

Diese sind geradezu ideal geeignet für<br />

ein <strong>Ausstellung</strong>sprojekt, welches sich dem<br />

Aufspüren verschiedener Facetten <strong>des</strong> Barocken<br />

in der zeitgenössischen Kunst widmet.<br />

Zwischen prächtiger Fülle und Morbidität,<br />

zwischen Lebendigkeit und Vergänglichkeit<br />

bewegen sich die Arbeiten der ausstellenden<br />

KünstlerInnen, die sich auf die Räumlichkeiten<br />

einlassen, auf diese reagieren und so<br />

einen atmosphärischen, assoziativen und<br />

emotionalen Rundgang schaffen. Das Barocke<br />

meint eine Epoche, die durch eine<br />

ausgesprochene Stilvielfalt gekennzeichnet<br />

war und einerseits mit Opulenz, Pathos und<br />

Bewegung, andererseits mit Vergänglichkeit<br />

und Morbidität, Groteske und Fake assoziiert<br />

wird. Mit diesem Variantenreichtum wird in<br />

der <strong>Ausstellung</strong> gespielt, er wird bearbeitet,<br />

bestätigt, übersteigert oder gebrochen. In der<br />

gegenwärtigen Situation der Krisen und <strong>des</strong><br />

gleichzeitigen Überflusses gibt es wiederum<br />

künstlerische Arbeiten, die Aspekte <strong>des</strong><br />

Barocken in sich tragen, so die These. Wie<br />

zeigen sich diese?<br />

Im Entree sind eine aus Glasperlen filigran<br />

zusammengeschweißte Rakete und wuchernde<br />

Stuckelemente aus Keramik von Sabine<br />

Rosenberger zu sehen, die sowohl auf Pracht<br />

und schwingende Formen, als auch auf den<br />

Überfluss und Fake <strong>des</strong> Barock anspielen.<br />

Wissenschaft und Technik werden in Kontrast<br />

zu Naturformen, Transparenz und<br />

Schönheit überspitzt dargestellt.<br />

Im direkt anschließenden ersten großen<br />

Raum wird Markus Schlee in einer monu-<br />

im Bilde 2/09<br />

Markus Schlee „Vanitas“ (links), Claudia Barcheri „Herz“<br />

Ein <strong>Ausstellung</strong>sprojekt kuratiert von Markus Schlee, mit Claudia Barcheri, Moritz Dometshauser, Siegfried Kreitner, Ivan<br />

Mellauner, Sabine Rosenberger, Markus Schlee. Galerie der Künstler <strong>München</strong>, 13. März – 3. April 2009<br />

mentalen Installation das Rippengewölbe der<br />

Decke spiegeln. Aus HDF-Platten gebaut, die<br />

die mögliche Scheinkonstruktion barocker<br />

Architektur widerspiegelt, wird das Gerippe<br />

gemächlich pendeln. Assoziationen zu einem<br />

Boot, zur „Überfahrt“ und damit zum Vanitas-Gedanken<br />

werden geweckt. Zugleich irritiert<br />

das Schaukeln der Rippen unsere alltägliche<br />

Wahrnehmung.<br />

Claudia Barcheri bringt im Weiteren eine<br />

raumfüllende Tapete an, die mit feinen Mustern<br />

durchzogen ist. Es werden Gedanken<br />

an prunkvoll ausgestaltete Wohnräume erweckt<br />

und erst im zweiten Blick entdeckt<br />

man, dass dahinter der Holzwurm nagt und<br />

einen an die Morbidität und Flüchtigkeit alles<br />

Seienden erinnert.<br />

Ein großer Brunnen darf in keinem barocken<br />

Lustgarten fehlen. Die 5 Meter hohe,<br />

aus römischem Schilf bestehende Konstruktion<br />

von Markus Schlee, aus der sich das<br />

Wasser zentral vereinigt, erinnert in ihrer<br />

Ovalform zugleich an Leichtigkeit, Unendlichkeit<br />

und Fruchtbarkeit wie an eine nicht<br />

oder noch nicht zugängliche Insel.<br />

In großformatigen Raumgemälden zeigt<br />

uns Moritz Dometshauser Menschenmassen<br />

und gegenwärtiges mediales Zeitgeschehen.<br />

Verflochtene, fragmentarische Bildräume,<br />

die sich mit dem Tagesgeschehen kritisch,<br />

ernsthaft oder ironisch auseinandersetzen<br />

und sich in ihrem Nebeneinander verdichten<br />

und auflösen.<br />

Wiederum Claudia Barcheri ist es, die im<br />

folgenden Raum ein großes, pumpen<strong>des</strong> Herz<br />

aufstellt. Es handelt sich dabei aber nicht um<br />

illusionistische organische Materialien, sondern<br />

um Brokat und Nessel, welches durch<br />

einen Staubsauger aufgeblasen wird. Die edle<br />

Materialität wird durch die Innerlichkeit und<br />

Existenzialität gebrochen.<br />

Die eleganten und ruhigen kinetischen<br />

Lichtobjekte von Siegfried Kreitner sind im<br />

vorletzten Raum zu sehen. Transparenz, beständige<br />

Bewegung und Leuchten trifft auf<br />

Vielschichtigkeit, Farbintensivität und Undurchdringlichkeit<br />

und ergibt einen ausgeglichen<br />

ruhigen Raumeindruck.<br />

Im abschließenden Raum wird noch einmal<br />

das pralle Leben in ganzer Fülle und<br />

Pracht gezeigt. Der Torso eines hochschwangeren<br />

Bauches von Ivan Mellauner ragt weit<br />

aus der Wand. Auch er spielt mit Materialität,<br />

indem er den scheinbaren Marmor als Fake<br />

entlarvt und so die Nähe von Schein und Sein<br />

in unausgesprochener Nähe eröffnet.<br />

Die Arbeiten werden im <strong>Ausstellung</strong>skonzept<br />

in einer räumlichen Abfolge angeordnet,<br />

die einem „Atmen“ entspricht. Ruhige und<br />

bewegte, raumfüllende und Wandarbeiten<br />

wechseln sich ab und machen die Räume dadurch<br />

lebendig. Die Wahrnehmung der<br />

Räumlichkeiten und der darin situierten Arbeiten<br />

schaffen einen Assoziationsraum, der<br />

keine einzelnen barocken Aspekte forciert,<br />

sondern die Vielfältigkeit <strong>des</strong> Gesamteindrucks<br />

spüren lässt. Die <strong>Ausstellung</strong> ist<br />

„nicht Barock, und doch Barock“, so Markus<br />

Schlee.<br />

Markus Schlee hat zahlreiche Einzel- und<br />

Gruppenausstellungen als Kurator und<br />

Künstler realisiert und hat ein grundsätzliches<br />

Interesse am Bespielen historischer<br />

Räume. Er lebt und arbeitet in <strong>München</strong> und<br />

Rom.<br />

www.barocco-art.com<br />

Achim Sauter


Rubin Hirschbecks Kolumne –<br />

Gedanken zur Kunst:<br />

kunst und Verkaufen<br />

Kaum zu glauben, während <strong>des</strong> Studiums<br />

spielte bei uns, einer fast reinen,<br />

figurativ ausgerichteten, Malklasse,<br />

das Verkaufen oder gar das Vermarkten<br />

von Kunst kaum eine Rolle. Die<br />

figürliche Malerei war damals in den<br />

90ern alles andere als angesagt, so<br />

führte die Klasse selbst innerhalb der<br />

Akademie eher ein Pariadasein.<br />

Ich befürchtete damals, nur Leute,<br />

die auf komische Weise konservativ<br />

sind, etwa mit Jägerhut und grünem<br />

Lodentrachtenmantel, kämen, wenn<br />

überhaupt, als Käufer in Frage. Dazu<br />

kam noch die Sorge, dass Verkaufen<br />

korrumpiert.<br />

Bei<strong>des</strong> traf nicht ein, zum einen habe<br />

ich nie einen unsympathischen Käufer<br />

meiner Kunst getroffen. So wenig,<br />

wie ich mich durch jene korrumpiert<br />

fühlte. Jetzt stellt sich die kritische<br />

Frage, sind Kunstkäufer sympathisch,<br />

weil sie Kunst kaufen und korrumpiert<br />

dieser Menschenschlag den Künstler<br />

nicht doch? Natürlich wirft der Käufer,<br />

durch seine Entscheidung, ein gutes<br />

Licht auf sich, mehr bekommt man ja<br />

meist, neben einem kurzen Gespräch,<br />

von ihm nicht mit. Eine zu starke Beeinflussung<br />

durch den Käufer halte ich<br />

schon <strong>des</strong>halb für unwahrscheinlich, da<br />

ich Arbeiten, die ich für verkäuflicher<br />

hielt, immer noch besitze und andere,<br />

von ich denen ausging, dass ihre Titel<br />

meine Nachlassliste zieren würden,<br />

verkauft habe. Subjektive Entscheidungen<br />

lassen sich nicht berechnen.<br />

Also kurz: Verkaufen ist gut!<br />

Möglicherweise birgt es in bestimmten<br />

Fällen auch Gefahren in sich. Diese treten<br />

jedoch, meines Erachtens, erst ein,<br />

wenn die Kaufentscheidung nicht mehr<br />

vom der betreffenden Arbeit, sondern<br />

von Renommee und Namen ihres Erzeugers<br />

abhängig ist.<br />

In diesem Zusammenhang erinnere ich<br />

mich an die Aussage Gerhard Richters<br />

in einem Spiegel-Interview. Er sagte,<br />

wenn sein Bild, von einen anonymen<br />

Käufer, der es vorher nie gesehenen<br />

hat, auf einer Auktion zum Rekordpreis<br />

telefonisch ersteigert wird, sei dies für<br />

ihn keine Motivation, Bilder zu malen.<br />

Die Kolumne – Gedanken zur Kunst<br />

will auch zum Diskurs anregen.<br />

Kommentare unter :<br />

rubin_hirschbeck@web.de<br />

zuWachs im BBk nürnBerg<br />

Wir begrüßen als neue Mitglieder:<br />

Peter Carl – Fotografie / Ursula Jüngst –<br />

Malerei / Johannes L.M. Koch – Bildhauerei<br />

(wechselt vom <strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern)<br />

/ Angelika Krauß – Keramik<br />

Vorschau<br />

galerie hirtengasse<br />

Nach der <strong>Ausstellung</strong> von Thomas Deisel<br />

mit Malerei zeigt die Galerie Hirtengasse <strong>des</strong><br />

<strong>BBK</strong> Nürnberg eine Doppelausstellung der<br />

Künstler Sven Hamann (Fotografie) und Milos<br />

Navratil (Malerei). Die Vernissage fand<br />

am 10. Mai statt, zu sehen ist die <strong>Ausstellung</strong><br />

bis 07. Juni 2009.<br />

Weitere <strong>Ausstellung</strong> in diesem Jahr:<br />

Horia Vancu, Malerei, 05.07. – 02.08.<br />

Irana Simonetti, Objekte, 13.09. – 11.10.<br />

Anna-Marie Kursawe und Gast, Malerei,<br />

06.12.2009 – 17.01.2010<br />

Die Öffnungszeiten der Galerie Hirtengasse<br />

(Hirtengasse 3, 90443 Nürnberg):<br />

Do 10 – 14 / 16 – 18 Uhr und So 16 – 18 Uhr<br />

neuer auftritt im internet<br />

Jetzt ist der <strong>BBK</strong> Nürnberg im Internet leichter<br />

zu erreichen. Die klare Adresse<br />

www.bbk-nuernberg.de wurde eingerichtet,<br />

damit jeder noch einfacher die Informationen<br />

im Internet findet. Zudem wurde die Seite<br />

zeitgemäßer gestaltet und dem aktuellen<br />

Stand der Internet-Technologie angepasst.<br />

Mit der Neugestaltung will der <strong>BBK</strong> Nürnberg<br />

seinen Mitgliedern vor allem mehr,<br />

aktuellere und leichter aufzufindendere Informationen<br />

anbieten. „Boxen“ auf der Eingangsseite<br />

bieten eine klare Struktur der Inhalte,<br />

die jeweils auf die ausführlichen Themen<br />

verweisen. Alle wichtigen Themen sind<br />

damit sofort auf der Eingangsseite zu finden<br />

und das bisher mühselige Navigieren durch<br />

einen komplizierten Seitenbaum entfällt.<br />

In der neuen Gestaltung wird auch eine Mitgliederdatei<br />

eingebaut, damit klar kommuniziert<br />

werden kann, wer Mitglied ist und<br />

welche Kunst er vertritt.<br />

neues VerBandszeichen<br />

für den BBk nürnBerg<br />

Auf den vollzogenen Wandel im <strong>BBK</strong> Nürnberg<br />

soll das neue Zeichen <strong>des</strong> Regionalverban<strong>des</strong><br />

hinweisen. Nach dem Umzug in die<br />

Stadt und der Neuorganisation wird auch<br />

verstärkt der Rückhalt in dem Netzwerk <strong>des</strong><br />

<strong>BBK</strong> gesucht. In den Zeiten wachsender<br />

Probleme für den Beruf <strong>des</strong> Künstlers ist es<br />

wichtig, stärker organisiert und politisch auf<br />

allen Ebenen vertreten zu sein.<br />

Deshalb wählte sich der <strong>BBK</strong> Nürnberg nach<br />

zwanzig Jahren ein neues Logo. Zeitgemäßer<br />

sollte es sein, dabei doch auf traditionelle<br />

Wurzeln hinweisen und die Zugehörigkeit zu<br />

allen <strong>BBK</strong> Verbänden symbolisieren. Man<br />

Arbeiten von<br />

Milos Navratil und<br />

Sven Hamann (darunter).<br />

Links das neue <strong>BBK</strong> Logo..<br />

entschied sich für das gemeinsame Quadrat,<br />

mit dem Namenszug Nürnberg und in<br />

fränkisch rot. Damit erfüllt das neue Verbandszeichen<br />

alle Forderungen an moderne<br />

Zeichen: leicht verständlich, unverwechselbar,<br />

einprägsam und in jeder Weise reproduzierbar.<br />

deButanten 2009<br />

Wir freuen uns, daß wir dem aufgeschlossenen<br />

Nürnberger Publikum im Rahmen der<br />

jährlich stattfindenden <strong>BBK</strong>-Debutantenausstellung<br />

im Kunsthaus die Malerin Meike<br />

Lohmann und den Maler Jürgen Weiß präsentieren<br />

können.<br />

Die Vernissage, an der beide auch ihren ersten<br />

Katalog vorstellen, findet am 18. November<br />

um 20 Uhr im Kunsthaus Nürnberg statt.<br />

Die <strong>Ausstellung</strong> läuft dann noch bis 20 Dezember<br />

und ist von 11 bis 19 Uhr geöffnet.<br />

Wir hoffen, daß trotz der Neugründung <strong>des</strong><br />

KuKuQ (KunstKulturQuartier) auch weiterhin<br />

die Nachwuchsförderung ihren Platz<br />

haben wird und sich die jungen Künstler auch<br />

in Zukunft in den großen Räumen <strong>des</strong> Kunsthauses<br />

präsentieren können, um so die nötige<br />

Anerkennung zu bekommen, die sie auch verdienen.<br />

Gerade die Debutantenausstellungen<br />

sind Jahr für Jahr ein Höhepunkt im <strong>Ausstellung</strong>sprogramm<br />

<strong>des</strong> Kunsthauses und ziehen<br />

vergleichsweise sehr viele Besucher an.<br />

<strong>BBK</strong> Nürnberg<br />

im Bilde 2/09 7


<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />

8<br />

Poesie mit dem<br />

schWeissBrenner<br />

<strong>Ausstellung</strong> „modus vivendi“, <strong>BBK</strong>-<br />

Galerie Würzburg, 6.3 – 29. 3.2009<br />

Nichts ist mehr wie es einmal war. Damals,<br />

in der Antike, gab es noch einen Gott, der für<br />

alles, was irgendwie mit Metallbearbeitung<br />

zu tun hatte, zuständig war. Er hieß Hephaistos<br />

und war zusammen mit seiner männlichen<br />

Anhängerschar ein ziemlich grobschlächtiger<br />

Geselle. Heute üben zum Glück<br />

auch Frauen dieses edle Handwerk aus. Und<br />

endlich kann auch das prosaische und vordergründig<br />

Nützliche der Tätigkeit in den<br />

Hintergrund treten.<br />

Hier beginnt die Arbeit der Würzburger<br />

Künstlerin Angelika Summa, die jetzt in der<br />

<strong>BBK</strong>-Galerie die Ergebnisse ihres Schaffens<br />

ausstellt. Unter dem Titel „modus vivendi“<br />

zeigt sie Arbeiten, die aus Metall und verwandten<br />

Werkstoffen zusammengefügt sind.<br />

Zeitgenössische Technik hilft ihr dabei,<br />

Metalle dauerhaft miteinander zu verbinden<br />

und handwerkliches Geschick verleiht ihren<br />

Objekten darüber hinaus den Charakter der<br />

Poesie.<br />

Da sind zunächst einmal ihre zarten Gebilde<br />

aus blankem Stahlseil und Plexiglas.<br />

Durch kleine Bohrungen in den Plexiglaswürfeln<br />

hat sie dieses Seil auf rätselhafte<br />

Weise hineingeflochten. Das Seil durchbricht<br />

den vorgegebenen Innenraum und greift auf<br />

im Bilde 2/09<br />

seine Umgebung über. Fast möchte man ein<br />

Schwingen vernehmen. Es ist genau das<br />

Schwingen, das als Energiefeld das ganze<br />

Weltall durchzieht und das die Forschungen<br />

der modernen Physik antreibt. Dem gegenüber<br />

finden sich in der Mitte <strong>des</strong> Galerieraumes<br />

solide geschweißte und genietete<br />

Großplastiken. Unter anderem sieht man<br />

Stahlschrauben, die mit den Gewin<strong>des</strong>tummeln<br />

nach innen zu einer wuchtigen Halbkugel<br />

verschweißt sind. Wie bei einem Igel sind<br />

die Stacheln gegen die Umgebung gerichtet.<br />

Im Innern ist alles glatt und das Stahlobjekt<br />

liegt sicher auf dem Boden. Von dort wirkt es<br />

als Energiezentrum, das Signale der Unruhe<br />

aussendet. Diese Unruhe erfüllt den Raum<br />

als Kraftfeld, so dass Summa ganz auf die<br />

üblichen Bilder an den Wänden verzichten<br />

kann.<br />

Auf die Meisterin selbst mussten die Galeriegäste<br />

nur selten verzichten. Wer wollte,<br />

konnte sie auf dem Freigelände vor dem<br />

Kulturspeicher bei der Arbeit erleben. Dort<br />

kämpfte sie tagelang mit Wind und Regen,<br />

um aus meterlangen, farbigen Kunststoffröhren<br />

eine verschlungene Installation zu<br />

flechten.<br />

Wer sie so bei der Arbeit sah, fühlte sich<br />

wiederum in die Antike zurückversetzt.<br />

Damals tauchten ebenfalls in sich verschlungene<br />

Wesen auf, um einen gewissen Laokoon<br />

samt seiner Sippe zu vernichten. Doch auch<br />

diesmal war alles anders. Die Installation<br />

blieb bis zum Ende der <strong>Ausstellung</strong> erhalten<br />

und Angelika Summa konnte als Siegerin<br />

vom Platze gehen.<br />

Magnus Kuhn<br />

PoPulär in sommerhausen<br />

Die <strong>BBK</strong>-Faschingsparty, 19.2.09<br />

Nachlassende Aufträge, mäßiger Kunstverkauf.<br />

Finanzkrise, Verteuerung, der geschmähte<br />

Zeitgeist. Rückenschmerzen. Die<br />

Hit-Liste aktueller Plagen. In Sommerhausen<br />

spürte man nichts davon. Dort brummte die<br />

Künstlerparty, es wurde lustig und schummerlichtig<br />

gefeiert. Hell, dunkel, heiß und<br />

kühl mit ziemlich vielen Künstler-Narren,<br />

im Keller <strong>des</strong> Sommerhauses, wo nach<br />

Aschermittwoch das Kabarett wieder regiert.<br />

Zahlreiche Narren hatten sich in die Vollkostümierung<br />

geworfen, was die Ausgelassenheit<br />

kräftig anregte. Mit jazzig-nostalgischer<br />

Musik wurde die gute Stimmung noch höher<br />

gekocht durch eine bekannte Formation<br />

dem „Bailando Groove Orchester“ unter der<br />

Leitung von Thomas Reuter. Der „Dancefloor“<br />

war immer stark bevölkert. Ansonsten<br />

vom Traubenacker, der gute Sommerhäuser<br />

Stoff, machte Glieder und Zunge geschmeidig,<br />

schaffte prima Ideen. Er animierte die<br />

Künstler zu einem Spontanprogramm. Musik-Einlagen,<br />

Sketche, Show-Fight, Kabarett.<br />

Der Magnus Kuhn hat moderiert und das<br />

klappte wie geschmiert.<br />

Georg Ruedinger<br />

Begehrt<br />

Wenn Kunst nach Sponsoring späht.<br />

Sponsoring, ein strapaziertes Wort im gegenwärtigen<br />

Kunstbetrieb. Strapaziert, weil<br />

es hier im Allgemeinen um finanzielle Unterstützung<br />

der Kunst geht. Gleichviel in<br />

welcher Ausführung sie auftritt. Notwendige<br />

Unterstützung wurde in den Zeiten gebraucht<br />

als Corinth, Liebermann und Slevogt malten<br />

ebenso wie heute. Nur hat der väterliche<br />

Mäzen von damals seinen Geh-Rock ausgezogen<br />

und sich für die Gegenwart den schicken<br />

Dreiteiler von Armani zugelegt. Ein<br />

Kleidungsstück, das zum Sponsor paßt. In<br />

der kompletten deutschen Kunstlandschaft<br />

werden Sponsoren serienweise gebraucht.<br />

Ob es nun um die urbanen Kunstparks der<br />

Großstädte geht oder um die städt. Galerien<br />

in den mittleren. Da gibt es im Kulturspeicher<br />

zu Würzburg die Galerie <strong>des</strong> Berufsverban<strong>des</strong><br />

Bildender Künstler Unterfranken.<br />

Hier werden finanzielle Zuwendungen<br />

gebraucht wie allenorts. Da sind sich die<br />

Galerieleiterin Dorette Riedel und Geschäftsführer<br />

Horst Ziegler einig. Soll ein<br />

anspruchsvolles Niveau beibehalten werden,<br />

schlagen die Kosten ganz schön zu Buche.<br />

Da Sponsoren, nicht wie der Frühling, von<br />

selber kommen, sollte man sie freundlich<br />

umwerben. So wird es vom <strong>BBK</strong> Unterfranken<br />

begrüßt, wenn Mitglieder wertvolle<br />

Zusammenschlüsse herstellen können. Wie<br />

bei Verena Rempel und der Firma TakeNet<br />

GmbH. „Sie machen Ferien, wir kümmern<br />

uns um Ihre IT“. Der Slogan von TakeNet.<br />

„Damit verschaffen wir unseren Kunden<br />

mehr Freiraum für ihr Kerngeschäft“, erklärt<br />

Geschäftsführer Wolfgang Meier. Auch Lilo<br />

Emmerling begeisterte den Zonta-Club für<br />

einen Katalogzuschuss an dem viele <strong>BBK</strong>-<br />

Mitglieder partizipieren. Der Lions-Club bezuschusst<br />

immer wieder <strong>BBK</strong>- Projekte nach<br />

Wahl. Die Sparkassenstiftung<br />

Mainfranken geht ganz ähnlich vor und<br />

sponsert die Kunstprojekte nach ihrer Auswahl.<br />

Der Tonkünstlerverband vermittelt zur<br />

Vernissage ein Konzert und nimmt pro Veranstaltung<br />

zum kollektiven Musikerhonorar<br />

nur 100 Euro vom <strong>BBK</strong>. Alle diese freund-


linke Seite: Stahlgebilde von Angelika Summa, Foto:<br />

Ziegler. Verena Rempel und TakeNet-Geschäftsführer<br />

Wolfgang Meier, Foto: Ziegler.<br />

rechts: Kunst im öffentlichen Raum: Gruppenbild,<br />

Foto: Ziegler. Unten eine Arbeit von Lilo Emmerling<br />

lichen Geber kommen aus Würzburg. Von<br />

einem Mitspracherecht in der Projektplanung<br />

nahmen sie Abstand. Nun gibt es noch die<br />

Kulturförderung durch die Bezirksregierung<br />

Unterfranken. Hier werden <strong>Ausstellung</strong>en<br />

gezielt unterstützt wie auch Katalogzuschüsse<br />

vergeben. Der laufende Unterhalt <strong>des</strong><br />

Künstlerhauses ist gesichert. Förderung erfolgt<br />

natürlich auch von der Stadt Würzburg<br />

in Form eines Betriebskostenzuschusses<br />

zur Abdeckung laufender Kosten. Der <strong>BBK</strong><br />

bedankt sich hin und wieder mit einem Fest<br />

und lädt die freundlichen Geber auch zu den<br />

vielen <strong>Ausstellung</strong>en gerne ein.<br />

Georg Ruedinger<br />

flache ausWüchse<br />

<strong>Ausstellung</strong> „Wucherungen“, <strong>BBK</strong>-<br />

Galerie Würzburg, 6.2 – 1.3.2009<br />

Der Winter war hart. Er hatte lange Zeit für<br />

eisige Temperaturen gesorgt. Am Main bildeten<br />

sich sonderbare Gebilde aus Treibeis,<br />

die sich am Ufer auftürmten.<br />

Als ob sie es geahnt hätte, hat die Würzburger<br />

Künstlerin Lilo Emmerling dieses<br />

Szenario nachgebildet und in unsere <strong>BBK</strong>-<br />

Galerie gebracht. Da hat sie flache und<br />

streng geometrische Formen zusammengefügt.<br />

So wuchsen sie denn aus dem Boden,<br />

eroberten von den Wänden aus den Raum<br />

und blieben bei aller Raumfülle doch nur auf<br />

zwei Dimensionen beschränkt. Als Zugabe<br />

hat Emmerling ihren Schöpfungen noch bunte<br />

Farbfülle mit auf den Weg gegeben. Damit<br />

war die Rauminstallation ursprünglich als<br />

Persiflierung der konkreten Kunst im benachbarten<br />

Kulturspeicher gedacht gewesen.<br />

Aber wie so oft im Leben hatte die Wirklichkeit<br />

fantastische Vorstellungen übertroffen.<br />

Und genau in diesem Punkt ist die jahrzehntelange<br />

Erfahrung von Emmerling zu spüren:<br />

Zur richtigen Zeit ist es ihr gelungen, das<br />

Richtige zu präsentieren.<br />

Magnus Kuhn<br />

kunst im öffentlichen raum.<br />

Projektausstellung <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Unterfranken, Galerie und Werkstattgalerie, 3.4. – 28.4.o9<br />

Kunst am Bau bringt die Kunst aus dem<br />

musealen Bereich in die Öffentlichkeit. An<br />

diesen Beweggrund anknüpfend ist der <strong>BBK</strong><br />

Unterfranken unter dem Motto „Kunst im<br />

öffentlichen Raum“ angetreten. Die <strong>Ausstellung</strong>,<br />

die nicht ohne Ehrgeiz ist, vermittelt<br />

in ihrer kompletten Anlage geballte Energie.<br />

Vor allem an Arbeitskraft. Dazu fügen sich<br />

umfangreiche Materialkenntnisse, handwerkliche<br />

Finessen im Sinne von „gewusst wie“.<br />

Fachlich individuelles Wissen, konsequentes<br />

Vermögen, Experiment und Ästhetik. Kurzum<br />

Komponenten, die deutlich auf Professionalität<br />

hinweisen. Die Materialien sind<br />

vielfältig, von bekannten wie Holz, Stein<br />

und Stahl bis zu den neuen stofflichen Verbindungen.<br />

Schwer und erdverbunden liegt<br />

der großzügig geteilte Monolith als Brunnenskulptur.<br />

Die Flächen mit Meiselhieben<br />

bezeichnet, erinnern an die Panzerhaut eines<br />

Großreptils. Metall, Stein und Mosaik in den<br />

hohen Stift-Elementen für ein Flurdenkmal.<br />

Die Gruppe in ihrer Kreisanlage verhilft<br />

beim Betrachter zur Assoziation an eine<br />

Thingstätte. Die Entwicklung eines riesigen<br />

Knotens wirkt schon absurd, handelt es sich<br />

doch um einen tonnenschweren Eisenträger,<br />

auseinander gezogen wie ein Hobelspan. Als<br />

kontrastieren<strong>des</strong> Leichtelement ist ein Edelstahlrohr<br />

eingearbeitet. Vom Dach der Fahrradhalle<br />

auf dem Speicherplatz, windet sich<br />

das Etwas wie ein notgelandeter Exterrestrier.<br />

Das Kunst-Kunststoffgedärm scheint dem<br />

Raumschiff „DADA“ entstiegen zu sein. Die<br />

überdimensionale Cortenstahltulpe hat auch<br />

etwas „nicht von dieser Welt“, insbesondere<br />

bei der Vorstellung, wie sie sich auf ihrem<br />

Kiesbett in Bewegung setzt und davon wandert.<br />

Wie schön und kunstlebendig die Zeit<br />

war, als kinetische Kunst dominierte, kann<br />

<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />

man nochmal in der beweglichen Lichtskulptur<br />

nachempfinden.<br />

Den „Roten Platz“ gibt es nicht nur in<br />

Moskau. Jetzt auch auf dem Praterstern in<br />

Wien. Realisierung durch ein Gruppenprojekt.<br />

So wäre bei genügend Platz noch viel zu<br />

schreiben über diese <strong>Ausstellung</strong>, die einen<br />

gewaltigen Komplex an Inhalten birgt. An<br />

das Lebenswerk der beiden verstorbenen<br />

Bildhauer Karl Hornung und Lothar Forster<br />

soll aber noch gedacht sein. Mit „Blick in die<br />

Vergangenheit“, Fotos und Modelle von ihren<br />

ausgeführten Arbeiten.<br />

Bezogen auf das vorliegende Thema fand<br />

am 21.4. in der Bayer. Architektenkammer<br />

Würzburg eine Podiumsdiskussion mit namhaften<br />

Bau-Leuten und Künstlern statt.<br />

Teilnehmer:<br />

Angelika Summa<br />

Barbara Schaper-Oeser<br />

Curd Lessig<br />

Dierk Berthel<br />

Gertrud Fiala<br />

Gertrude Elvira Lantenhammer<br />

Herbert Mehler<br />

Joachim Koch<br />

Kurt Grimm<br />

Lilo Emmerling<br />

Margot Garutti<br />

Matthias Engert<br />

Ovis Wende<br />

Rainer Krämer-Guille<br />

Thomas Reuter<br />

Tilmar Hornung<br />

Verena Rempel<br />

Willi Grimm<br />

Wladimir Olenburg<br />

Georg Ruedinger<br />

im Bilde 2/09 9


<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />

10<br />

schWäBische künstler in irsee xxi<br />

Magnus Remy Kunstpreis 2009 an Helen Pavel<br />

Zu dieser traditionellen <strong>Ausstellung</strong>, die am<br />

Samstag, 4. April, zum 21. Mal ihre Pforten<br />

öffnete, hatten 103 Mitglieder der beiden<br />

Berufsverbände Bildender Künstler aus ganz<br />

Schwaben 177 Arbeiten eingereicht. Eine<br />

neunköpfige Fachjury hat daraus 72 Werke<br />

von 62 Künstlerinnen und Künstlern ausgewählt.<br />

Die Arbeiten vermittelten einen querschnittartigen<br />

Eindruck von der derzeitigen<br />

Arbeitssituation der bildenden Künstler in<br />

Schwaben. Wie bereits in den vergangenen<br />

Jahren zeigte sich eine breite Vielfalt der verwendeten<br />

Techniken und Materialien. Offensichtlich<br />

war die Suche nach neuen Stil- und<br />

Formsprachen, wobei das Figürliche nicht zu<br />

kurz kam. Kennzeichnend für die diesjährige<br />

<strong>Ausstellung</strong> war eine angemessene Zahl<br />

von dreidimensionalen Werken (30 Einreichungen),<br />

von denen 15 ausgewählt wurden.<br />

Vorherrschend waren Arbeiten mittleren<br />

Formats.<br />

Auch in diesem Jahr konnte der Magnus-<br />

Remy-Kunstpreis der Schwabenakademie<br />

Irsee wieder verliehen werden. Er war durch<br />

die Meckatzer Löwenbräu, Heimenkirch, erneut<br />

großzügig mit 3000 dotiert. Die Jury<br />

hatte einstimmig die Künstlerin Helen Pavel<br />

aus Irsee mit ihrem Werk „Glockenfern“ zur<br />

diesjährigen Preisträgerin gewählt.<br />

Die <strong>Ausstellung</strong>seröffnung war dieses Jahr<br />

besonders gelungen. Obwohl sie eher zögerlich<br />

anlief – das Wetter war auch nicht gerade<br />

einladend – hatte Dr. Jehl mit der Band<br />

„walkin base“ das richtige Gespür. Diese tolle<br />

Stimmung übertrug sich schnell auf das<br />

inzwischen zahlreiche Publikum und auch<br />

Jürgen Reichert, Präsident <strong>des</strong> Bezirktags<br />

von Schwaben und Schirmherr dieser <strong>Ausstellung</strong>,<br />

traf in seiner freien Rede, kurz,<br />

herzlich und verbindlich, diese Schwingungen.<br />

Spontan entschloss er sich noch<br />

die preisgekrönte Arbeit für das Haus anzukaufen.<br />

im Bilde 2/09<br />

Dr. Rainer Jehl gab dann eine kurze Einführung<br />

zur <strong>Ausstellung</strong> und hielt die Laudatio<br />

auf die Künstlerin, die leider zu diesem Zeitpunkt<br />

gerade in Schottland verweilte. Anschließend<br />

wurden die Aussteller und Helfer<br />

zum traditionellen Essen in das Kellergewölbe<br />

geladen.<br />

Abrundend möchte ich hier noch aus der<br />

Laudatio zitieren: „Für den im Jahr 2009<br />

zum 14. Mal verliehenen Magnus Remy<br />

Kunstpreis wählte die Fachjury der 21. <strong>Ausstellung</strong><br />

„Schwäbische Künstler in Irsee“<br />

nach eingehender Diskussion einstimmig<br />

Helen Pavel aus Irsee zur Preisträgerin.<br />

Grundlage der Wahl ist die Arbeit „Glockenfern“<br />

aus dem Jahr 2009 ... Mit ihrer Arbeit<br />

„Glockenfern“ setzt Frau Pavel eine Linie<br />

von Arbeiten fort, mit denen sie in den vergangenen<br />

Jahren einen neuen Ton in die Partitur<br />

der Irseer Austellung brachte. Nicht die<br />

Tatsache, dass sie dabei Kunststoffen als Material<br />

ihrer Werke den Vorzug gab, war das<br />

aufsehenerregende Neue, eher war es die Art<br />

und Weise, wie sie die banale Massenware<br />

Kunststoff in poetische Formen transformierte<br />

... Folien aus Kunststoff sind in Streifen<br />

geschnitten und in der Weise als Schleifen<br />

auf einer durchsichtigen Plastikscheibe<br />

befestigt und aneinandergereiht, dass der<br />

Eindruck eines Teppichflors oder Rasenstücks<br />

entsteht. Die weiße Grundfarbe, von<br />

leichten Reflexen <strong>des</strong> Lichts auf den Folienstreifen<br />

überhöht, gibt diesem Flies aber eine<br />

überreale Ästhetik. Diese bei aller Konkretheit<br />

übersinnliche Ausstrahlung wird durch<br />

die formale Vollkommenheit der kreisrunden<br />

Grundfläche noch unterstrichen. Der poetische<br />

Titel <strong>des</strong> Werks „Glockenfern“ erinnert<br />

zudem an Sehnsucht und Aufbruch der<br />

Romantik hin zu geheimnisvollen, traumhaften<br />

Welten, zu denen uns die Kunst führen<br />

kann.“<br />

H. Domnik / Dr. R. Jehl<br />

oben Jürgen Reichert, Silke Teltscher (Meckatzer),<br />

Dr. Rainer Jehl, Helmut Domnik, Foto Dieter Felber.<br />

Die Band „walkin base“ vor der preisgekrönten Arbeit<br />

von Helen Pavel (links), Kleinplastik von Kristina<br />

Johlige (an der Wand) und Menni Bachauer<br />

kunst im allgäu<br />

1945 – 1965<br />

Werke aus der Sammlung Dr. Wilhelm<br />

Maul, 7. Februar – 1. März 2009<br />

Der <strong>BBK</strong> Schwaben-Süd e.V. ist 60 und<br />

zeigt sich von einer besonderen Seite<br />

Zwei <strong>Ausstellung</strong>en, als Doppelausstellung<br />

konzipiert, stellten die Kunst der Nachkriegszeit<br />

im Allgäu vor und damit auch die<br />

Anfänge <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Schwaben-Süd. In exzellenter<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Berufsverband<br />

Bildender Künstler Schwaben-<br />

Süd e.V., Kemptener Kunstkabinett, freunde<br />

der kemptener museen e.V. (fkm) und der<br />

Stadt Kempten wurde dieses Projekt geboren,<br />

realisiert und betreut. Oberbürgermeister<br />

Dr. Ulrich Netzer übernahm die Schirmherrschaft<br />

und die Stadt auch einen Großteil der<br />

Kosten.<br />

Die Arbeiten stammten allesamt aus der<br />

Sammlung Dr. Wilhelm Maul, Arzt und leidenschaftlicher<br />

Sammler. Er erwarb diese<br />

Werke von den Künstlern, mit denen er teilweise<br />

freundschaftlich verbunden war. Seine<br />

humanistische Gesinnung bewog ihn, das<br />

Schöne zu sammeln, aber gleichzeitig unterstütze<br />

er viele dieser Künstler in ihrem materiellen<br />

Überlebenskampf. Maria Farkas, seine<br />

Tochter und Verwalterin dieser Schätze,<br />

schilderte in der großen öffentlichen Vernissage<br />

im „Schönen Saal“ der Sing- und Musikschule<br />

Kempten eindrucksvoll auch mit<br />

Zitaten und Anekdoten ihren Vater und diese<br />

Zeit.<br />

30 Persönlichkeiten der Allgäuer Kunstgeschichte<br />

wurden vorgestellt, darunter Hans<br />

Erwin Steinbach, Walter Jakob, Max Rankl,<br />

Ernst Wild, Georg Tyrkowski, Michael Pascevitius,<br />

Heinz Schubert und Hans Dietmann<br />

– in der Kunsthalle Kempten und im Kemptener<br />

Kunstkabinett in der Salzstraße 12.<br />

Das Hornbläserquartet der Sing- und Musikschule<br />

Kempten unter Leitung von Herrn<br />

Köbl begleitete die Eröffnung. H Domnik


Bilder und Besucher der <strong>Ausstellung</strong><br />

„Kunst im Allgäu 1945 – 1965, Fotos Christine Tröger<br />

moderierte diesen Festakt und bedankte sich<br />

bei Herrn Bürgermeister Mayr, Frau Farkas,<br />

Frau Gradmann und Frau Winkler für das<br />

große Engagement. Dr. H. Scharrer, der auch<br />

die Künstlerbiographien für die <strong>Ausstellung</strong><br />

recherchiert hatte, hielt dann den hochinteressanten<br />

Festvortrag.<br />

Nahezu zweihundert Gäste haben diese<br />

Vernissage besucht und Hunderte die <strong>Ausstellung</strong>en<br />

dann gesehen. Viele Leute waren<br />

tief berührt und überrascht über die Qualität<br />

der Arbeiten. Nur die überregionale Presse<br />

hat davon wenig mitbekommen ...<br />

Z.Z. ist eine etwas modifizierte <strong>Ausstellung</strong><br />

dieser Werke an weiteren Plätzen im<br />

Allgäu im Gespräch.<br />

H. Domnik<br />

Quellen der kunst<br />

Zum 6. Mal „Offene Ateliers im Allgäu“, von<br />

Memmingen bis Immenstadt, von Lindau bis<br />

Steingaden, Länder und Bezirk übergreifend<br />

auch nach Baden-Württemberg und Oberbayern<br />

– die „Quellen der Kunst“ sprudeln<br />

nach wie vor auch in unserer Region. 29<br />

Künstlerinnen und Künstler öffnen für Sie<br />

ihre Ateliers und Werkstätten, Studios und<br />

Galerien, bieten Einblick in ihr Schaffen,<br />

lassen sich beim Arbeiten über die Schulter<br />

schauen oder einfach nur das Geleistete<br />

wirken, als fertiges Bild an der Wand oder<br />

als Objekt oder Skulptur im Raum.<br />

Alle Beteiligten sind Mitglieder im<br />

Berufsverband Bildender Künstler (<strong>BBK</strong>)<br />

Schwaben-Süd e.V., der das Ganze organisiert<br />

und mitfinanziert.<br />

Dieses Faltblatt soll Ihnen einen Überblick<br />

verschaffen über die beteiligten Künstlerinnen<br />

und Künstler, ihre Arbeit und ihre jeweiligen<br />

„Quellenorte“, wobei wir auch diesmal<br />

wieder versucht haben, soweit ins Detail<br />

zu gehen, dass Sie anhand dieser Karte fast<br />

sogar die Häuser ausfindig machen können,<br />

in denen die Kunst entsteht und gezeigt wird.<br />

Denn Kunst wird nicht nur in Metropolen<br />

gemacht, sondern auch in Ansiedlungen wie<br />

Albus, Webams, Riesen oder Trunzen – eben<br />

wie Quellen im Verborgenen entspringen,<br />

bevor ihre Wasser möglicherweise zum Fluss<br />

werden. Natürlich sollen und können Sie<br />

gar nicht alle Angebote wahrnehmen, sie<br />

hätten das ganze Wochenende gerade mal<br />

eine knappe halbe Stunde für jeden Zeit, und<br />

das ohne Fahrt! Also müssen Sie Ihre eigene<br />

Auswahl treffen, Ihre eigene Reiseroute<br />

zusammenstellen, sich auf das beschränken,<br />

was Ihnen aufgrund dieses Informationsblattes<br />

besonders gefällt, Ihren Geschmack,<br />

Ihr Kunstverständnis am besten trifft.<br />

50+xxl<br />

Bei der Lan<strong>des</strong>ausstellung <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> <strong>Bayern</strong><br />

in <strong>München</strong> nahmen vom Regionalverband<br />

Schwaben-Süd teil:<br />

Pit Kinzer, Karl Heinz Klos, Wolf Maurer,<br />

Helmut Osterloher, Anna Ottmann,<br />

Monika Petri, Stephan Rustige,<br />

Max Schmelcher, Marion Werner.<br />

<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />

Bei der Lan<strong>des</strong>ausstellung „50+XXL“ im <strong>München</strong>:<br />

Wolfgang Heubisch, Bayerischer Staatsminister für<br />

Wissenschaft, Forschung und Kunst (Bildmitte), und<br />

Klaus von Gaffron (<strong>BBK</strong> <strong>Bayern</strong> Vorsitzender, mit<br />

Hut) in einem Raum mit Arbeiten von zwei Allgäuern<br />

(Fotoarbeiten von Pit Kinzer, Plastiken von Max<br />

Schmelcher)<br />

Zur Erleichterung dieser Auswahl gibt es<br />

diesmal etwas Neues: die zentrale Infoausstellung<br />

in der Kunsthalle Kempten<br />

(27.6.-5.7., Eröffnunng 26.6., 19 Uhr). Dort<br />

finden Sie bereits ab einer Woche vorher<br />

Originalwerke aller Beteilgten, Lebensläufe,<br />

Fotos, Wegbeschreibungen und viele weitere<br />

Informationen.<br />

Sie können sich aber auch auf unbekanntes<br />

Terrain wagen: Lassen Sie sich auf Neues ein<br />

und sich überraschen von den Bildern und<br />

Holzschnitten, Radierungen und Fotografien,<br />

von den Objekten, Skulpturen, Plastiken und<br />

was es sonst alles zu sehen gibt.<br />

An beiden Tagen ist überall von 11 –18<br />

Uhr geöffnet, bei manchen dürfen Sie vielleicht<br />

auch länger bleiben (und sicher dort,<br />

wo es extra angegeben ist).<br />

Bei allen sind Sie herzlich willkommen.<br />

Pit Kinzer<br />

(Text zum Faltblatt)<br />

im Bilde 2/09 11


<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />

12<br />

künstlerjahrgänge 1940<br />

15. März bis 5. April 2009 in der <strong>BBK</strong>-Galerie <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> im Abraxas<br />

In seiner <strong>Ausstellung</strong>sreihe „Jahrgänge“<br />

zeigt der Berufsverband Bildender Künstler<br />

Schwaben-Nord und Augsburg e.V. Arbeiten<br />

von Künstlerinnen und Künstlern <strong>des</strong> Geburtsdatums<br />

„1940“. Die Unterstützung <strong>des</strong><br />

Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft,<br />

Forschung und Kunst und das ehrenamtliche<br />

Engagement unserer Verbandsmitglieder<br />

ermöglicht es, diese <strong>Ausstellung</strong>sreihe<br />

durchzuführen. Wenn das Konzept dieser<br />

Präsentation sich am Geburtsjahr der Aussteller<br />

ausrichtet, verbindet sich damit der<br />

Dank <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> an langjährige, treue<br />

Mitglieder, die ihr Leben der Kunst verschrieben<br />

haben. Ihr ausdauern<strong>des</strong> Schaffen<br />

in unterschiedlichsten Feldern der Kunst ließ<br />

Lebenswerke entstehen, die positiv in die<br />

Gesellschaft hineinwirken. Denn: „Wissenschaft<br />

ist der Verstand der Welt, Kunst aber<br />

ihre Seele“ (Maxim Gorki). Für unsere technikverliebte<br />

Welt ist der „Seelenkitt Kunst“<br />

unerlässlich um zu bestehen. Dass die Werke<br />

unserer Jubilare nicht in jedem Moment ihres<br />

Werdens in der Öffentlichkeit Beachtung<br />

fanden, ist selbstverständlich. Um so mehr<br />

kann diese <strong>Ausstellung</strong> Gelegenheit geben<br />

den Blick zu schärfen. Es profitiert nicht nur<br />

unser Miteinander von Künstlern und ihrer<br />

Arbeit, auch der Kunstschaffende gesundet<br />

an der sinnstiftenden und aufreibenden<br />

„Kunstarbeit“. Um mit Nietsche zu sprechen:<br />

„Wir haben die Kunst, damit wir an der<br />

Wahrheit nicht zugrunde gehen.“ Mit diesen<br />

Worten eröffnete Annemarie Helmer Heichele,<br />

Vorsitzende <strong>des</strong> Berufsverbands, die<br />

gut besuchte Vernissage. Farbenprächtig prä-<br />

im Bilde 2/09<br />

sentierte sich der Jahrgang 1940,<br />

bestehend aus acht Künstlern aus<br />

Schwaben, mit ihren Arbeiten.<br />

Gottfried Schröder und Rose<br />

Maier-Haid, bestens bekannt außerdem<br />

durch ihre Galeristentätigkeit<br />

und vor allem Rose Maier-<br />

Haid für ihren unermüdlichen<br />

Einsatz, die Kunst im Bewußtsein<br />

der Menschen in der Region zu<br />

verankern mit unzähligen kritischen<br />

und erfolgreich durchgeführten<br />

Projekten. Aber hier sollen<br />

die künstlerischen Positionen<br />

Beachtung finden.<br />

Mobby Ehrentreich, Donauwörth,<br />

widmet sich dem Thema<br />

Abstraktion und zeigt Arbeiten in<br />

ausgewogenem Farbklang. Interessant<br />

die Vernetzung von Linie<br />

und Punkt, die Komposition von<br />

blauer Linie, die zur Form wird,<br />

während das Blau vor Rot dominiert.<br />

Schön die Leichtigkeit und<br />

zugleich die Präsenz der Arbeiten,<br />

gesteigert durch seine entwickelte<br />

Mischtechnik hinter<br />

Acrylglas.<br />

Rolf Eichelmann, Burgau, zeigt<br />

eine unglaublich große Spannweite<br />

seines Schaffens. Fast wirken<br />

die Arbeiten durch die starke<br />

schwarz-weiße Linienführung<br />

wie Grafiken. Die Lust und Freude<br />

an figürlichen Darstellungen<br />

ist buchstäblich zu spüren.<br />

von links oben: Rose Maier Haid „Melodie <strong>des</strong> Seins“,<br />

Gottfried E. Schröder „Morgenmantel“, Mobby Ehrentreich<br />

„Mauritius“, Rolf Eichelmann „Schwarze Madonna“,<br />

rechte SeiteAdolf Ziegler „Objekt 1A“


Frauenbildnisse, die gerne alte Mythen zum<br />

Thema nehmen, finden eine große Wertschätzung<br />

in seinen Arbeiten.<br />

Rose Maier Haid, Friedberg, nimmt das<br />

Frausein zum Thema. Auf Farbe wird verzichtet.<br />

Um so eindringlicher sprechen die<br />

bildhauerisch bearbeiteten Themen wie in<br />

der „Melodie <strong>des</strong> Seins“. Nackte Frauenbrüste<br />

aus Gips auf Notenständern plaziert, stehen<br />

einem Orchester gleich, in gewählter Anordnung<br />

vor uns. So verschieden in der Form<br />

so konkret die Aussage. Unschuld und Zerbrechlichkeit,<br />

die liegende Frau, Evolution.<br />

Edigna Schreml, Günzburg, setzt auf<br />

warme Farben von gebrochenem Weiß dominiert.<br />

Die Kompositionen der Geometrie verpflichtet.<br />

Die Arbeiten strahlen Ruhe und<br />

Zuversicht aus, hier ruht eine kontemplative<br />

Grundstimmung in den in den Arbeiten.<br />

Gottfried E. Schröder, Augsburg, sein Sujet,<br />

der weibliche Akt, geprägt durch Farbminimalismus<br />

seiner Feder/Tinte-Zeichnungen.<br />

Da verweben sich die Frauenkörper zu einem<br />

Bildkörper, aufgebrochen von einem weißen<br />

Morgenmantel der Trägerin. Schön die kleinen<br />

Arbeiten wie „Der Zeichner und sein<br />

Modell.“ Winfried Stäb, Augsburg, „senkrecht/waagrecht“,<br />

eine augenfällige Komposition<br />

in ausgewogenem Farbklang. Gekonnt<br />

überzeugend sein Portrait mit der Lichtschatten-Modulation,<br />

die letztendlich ungemein<br />

plastisch und ausdrucksstark wirkt.<br />

Helmut C. Walter, Kaisheim, zeigt in seinen<br />

Arbeiten ebenfalls figürliche Anklänge,<br />

die in Abstraktion einmünden. Das kräftige,<br />

in seiner Intensität gestafelte Blau formt einen<br />

dominierenden Bildgrund auf der die Figur<br />

swingt. „Good vibration”. Thematisch<br />

betrachtet zeigen sich viele Himmelswesen<br />

wobei die dunkle Seite nicht zu kurz kommt<br />

mit: „Diabolo”.<br />

Kubistische Anklänge finden sich in den<br />

Arbeiten von Adolf Ziegler, Friedberg, gepaart<br />

mit kräftigen Farben. In den Arbeiten<br />

in Hinterglasmalerei belegt er alle erkennbaren<br />

Flächen seiner geometrischen Formen<br />

mit starken Kontrastfarben, während seine<br />

ebenfalls farbkräftigen Ölbilder eine Anlehnung<br />

an Action Painting finden.<br />

Ingrid Olga Fischer<br />

Ein Hund ist ein Hund, welche Farbe er auch<br />

immer hat, mit diesem dänischen Sprichwort<br />

eröffnete Norbert Kiening, Vorsitzender <strong>des</strong><br />

<strong>BBK</strong> Schwaben-Nord und Augsburg e.V., die<br />

Einführungrede zur Debutanten-<strong>Ausstellung</strong><br />

von Hannelore Kroll.<br />

Ein kleines Schoßhündchen erregt unsere<br />

Aufmerksamkeit. Mit großen blauen Augen,<br />

riesig im Format, blickt es angestrengt auf<br />

ein nicht auszumachen<strong>des</strong> Ziel. Rätselhaft.<br />

Die alltägliche Szene, so banal sie ist, wird<br />

von der Künstlerin zu einem bedeutungsvollen<br />

Akt inszeniert. Schoßhündchen wurden<br />

schon im 16. Jahrhundert vor allem von<br />

gut situierten Damen als Haustiere gehalten.<br />

Die Tiere standen für Treue, Eleganz und<br />

Schönheit. Dieses Hündchen hat sich in der<br />

Tat zu einer Persönlichkeit entwickelt. Allein<br />

wenn man das Originalformat dieses Hun<strong>des</strong>tars<br />

kennt, ist die Überhöhung, die ihm<br />

wohl mit einem Schuss Sarkasmus versehen,<br />

wiederfährt, beachtlich. Die Barock anmutende<br />

verführerisch sinnliche Malerei von<br />

Hannelore Kroll, souverän beherrscht und<br />

zieht den Betrachter sofort in ihren Bann.<br />

Zerzaustes Fell, nasses Fell, von oben betrachtet<br />

oder aus der Froschperspektive, herangezoomt<br />

oder zur Miniatur geschrumpft.<br />

Ihre Sujetwahl ist eindeutig – Hunde. Das<br />

Malerische hat ihre volle Aufmerksamkeit,<br />

sie modelliert Oberflächen mit der Farbe. So<br />

gut wie nirgends gibt es monochrome Flächen.<br />

Immer changieren die Farbtöne. Satt<br />

trägt die Malerin die Farben auf, je größer<br />

die Leinwand umso lieber ist ihr das. Sie<br />

malt rau und impulsiv, das verleiht ihren Portraits<br />

und Tieren eine unglaubliche Lebendigkeit.<br />

So spielt sie in ihren Tierbildern gerne<br />

mit extremen bildnerischen Gegensätzen<br />

und kippt so die Natur ins Sinnbild: groß und<br />

klein, hell und dunkel, scharf und unscharf<br />

liegen auf ihren farbintensiven Ölbildern nah<br />

beieinander. Gerne hält sie Bewegungen fest:<br />

der bellende Hund am Rande der verkehrsreichen<br />

Straße, die rennenden Windhunde,<br />

der lauernde Köter, der spielende Dackel.<br />

Wunderbar, die Inszenierung <strong>des</strong> Hun<strong>des</strong>,<br />

<strong>des</strong>sen offensichtliches Augenmerk dem<br />

barocken Rankenmotiv <strong>des</strong> Sessels gilt und<br />

uns frei interpretieren lässt, was bald folgen<br />

<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />

Hannelore Kroll „GS“ und „Speedys back“<br />

hunde und andere Persönlichkeiten<br />

Debutantenausstellung von Hannelore Kroll in der <strong>BBK</strong>-Galerie.<br />

könnte, schnappt er zu, zerfetzt er bald die<br />

barocke Pracht, alles ist offen, wir sehen den<br />

Hundekörper, energiegeladen, dem Betrachtern<br />

seine Hinteransicht präsentierend.<br />

Schwarz glänzen<strong>des</strong> Hundefell, kraftvoll angespannte<br />

verwinkelte Beinarbeit auf sinnlich<br />

rot changierendem Teppich.<br />

Für ihre Menschenportraits, „die anderen<br />

Persönlichkeiten”, wählt sie Familienangehörige,<br />

Freunde, die sie gut kennt und genau<br />

beobachtet. Teils aus der Erinnerung, teils<br />

unterstützt durch Fotos, bannt sie ihre Mitmenschen<br />

in einer ganz bestimmten Situation.<br />

Ihre Malerei lebt vom kraftvollen Pinselstrich,<br />

bewußt gesetzten Farben und Schatten,<br />

die den Figuren Raum geben und treffsicher<br />

die Wesensmerkmale festhalten. Schön<br />

ihr expressiver und freier Duktus und der<br />

sichere Umgang mit der Farbe. Durch interessant<br />

gewählte Perspektiven wird die Dramaturgie<br />

ihrer Bildwelten außergewöhnlich<br />

faszinierend. Ganz dem Augenblick verpflichtet<br />

der Junge an den Riemen <strong>des</strong> Gleitschirms.<br />

Große Sorgfalt legt sie auf die vom<br />

Wind aufgeblähte Kleidung, der flatternde<br />

Blouson, die straffen Gurte, das Gesicht im<br />

extremen Anschnitt zeigt sie nicht, dafür<br />

lässt sie die Schwerkraft seines Rumpfes<br />

ahnen in der schwarzen, verstärkten Hose.<br />

Es geht Hannelore Kroll einerseits um Malerei,<br />

andererseits um die affektiven Qualitäten<br />

ihrer Sujets. Wenn sie einen von ihr<br />

portraitierten Menschen auf einem Sofa<br />

sitzen lässt, spürt man ihre große Freude am<br />

Malen dieses gemusterten Samtstoffes. Aber<br />

man riecht dabei förmlich die unglaubliche<br />

Muffigkeit <strong>des</strong> spießbürgerlichen Interieurs,<br />

in dem sich die Figur zu verlieren droht, obwohl<br />

sie prominent in der Mitte thront. Die<br />

stärksten Bilder von Hannelore Kroll sind<br />

diejenigen, wo Sujet, Komposition, Farbe<br />

und Gestus in einer bestimmten Spannung<br />

zueinander stehen, um in einer einzigen,<br />

atmosphärischen Aussage zu münden.<br />

Zeitgleich zur <strong>Ausstellung</strong> wurde ein Katalog<br />

präsentiert, gefördert mit Mitteln aus<br />

dem Programm der Bayerischen Staatsregierung<br />

für Künstler und Publizisten, zusätzlich<br />

unterstützt von der LfA Förderbank <strong>Bayern</strong>.<br />

Ingrid Olga Fischer<br />

im Bilde 2/09 13


<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

14<br />

kunst am camPus 1981 – 2008<br />

Der erstmals publizierte Bildband „Kunst am<br />

Campus 1981 – 2008“ zeigt mit seiner Auswahl<br />

an Kunstobjekten von 20 Künstlern, die<br />

Arbeiten für die Universität Passau geschaffen<br />

haben, welch besonderen Stellenwert<br />

„Kunst am Bau" an der Universität Passau<br />

einnimmt und dokumentiert mit der Präsentation<br />

der Werke der hier schaffenden bildenden<br />

Künstler drei Jahrzehnte Entwicklung<br />

einer bedeutenden Sammlung von Kunstwerken<br />

im öffentlichen Raum.<br />

Wie kommen diese Kunstwerke an die<br />

Universität und warum?<br />

Die Antwort auf diese Frage findet man in<br />

einer Dienstanweisung, die auf eine gemeinsame<br />

Bekanntmachung der Bayerischen<br />

Staatsministerien <strong>des</strong> Innern und der Finanzen<br />

zurückgeht: Die „Richtlinien für die<br />

Durchführung von Hochbauaufgaben <strong>des</strong><br />

Freistaates <strong>Bayern</strong>". Diese regeln u. a. auch<br />

das Zusammenwirken der Staatsbauverwaltung<br />

mit Künstlern bei staatlichen Hochbaumaßnahmen<br />

und gelten damit nicht nur<br />

für den Hochschulbau, sondern für alle<br />

Hochbaumaßnahmen <strong>des</strong> Freistaates <strong>Bayern</strong>.<br />

Darin ist festgelegt, dass bei Baumaßnahmen<br />

im staatlichen Hochbau bis zu 2%<br />

der Kosten der Baukonstruktion, die für die<br />

Errichtung eines Gebäu<strong>des</strong> ausgegeben werden,<br />

„für Aufträge an bildende Künstler",<br />

d. h. für den Erwerb von Kunstwerken, vorzusehen<br />

sind, – mit der Einschränkung „soweit<br />

Zweck und Bedeutung der Baumaßnahme<br />

dies rechtfertigen". Diese Einschränkung<br />

ist verständlich vor dem Hintergrund,<br />

dass der Begriff „Baumaßnahme" neben<br />

Neubauten auch Umbauten, Instandsetzungs-<br />

und Erschließungsmaßnahmen mit Einrichtungen<br />

der Ver- und Entsorgung umfasst.<br />

Solche Baumaßnahmen mit besonderer<br />

Zweckbestimmung begründen, für sich betrachtet,<br />

nicht generell einen Anlass für die<br />

Beteiligung von bildenden Künstlern.<br />

Die Klausel, Kunstmittel nur „für Aufträge<br />

an bildende Künstler" vorzusehen, verbietet<br />

den Ankauf von Kunstwerken bei Dritten,<br />

also im Kunsthandel und in Galerien. Zielsetzung<br />

bei der „Kunst am Bau" ist es, in der<br />

Auseinandersetzung mit zeitgenössischer<br />

Kunst mit Planern und Künstlern gemeinsam<br />

Lösungen für spezielle Raumsituationen zu<br />

entwickeln. Kunstwerke ohne örtlichen Bezug<br />

zu Bauwerk, Standort und Umfeld anzukaufen,<br />

d.h. „fertige Kunst“ zu sammeln, ist<br />

dagegen Aufgabe von Museen und Sammlungen,<br />

die die Werke meist auch in einem<br />

neutralen Umfeld präsentieren.<br />

Der Freistaat <strong>Bayern</strong> erfüllt damit eine<br />

wichtige Aufgabe modernen Mäzenatentums.<br />

Durch diese gezielte Förderung will der Staat<br />

auch dazu beitragen, die finanzielle Situation<br />

von Künstlern zu verbessern, um den Entfaltungsraum<br />

und die hohe Qualität zeitgenössischer<br />

bildender Kunst zu erhalten mit dem<br />

im Bilde 2/09<br />

Anspruch, ein breites Publikum zur Beschäftigung<br />

mit „Kunst am Bau“ anzuregen.<br />

„Kunst am Bau“ bedarf – wie der Name<br />

schon sagt – der intensiven Auseinandersetzung<br />

<strong>des</strong> Künstlers mit dem Gebäude, seiner<br />

Funktion und seinem Umfeld, ein Prozess, an<br />

<strong>des</strong>sen Ende unterschiedlichste künstlerische<br />

Ideen stehen können. Großplastiken aus<br />

Stein, Stahl, Textil oder Glas für den Außenraum<br />

und in Gebäuden, Malerei, Installationen,<br />

aber auch bewegliche Kunstobjekte zur<br />

Ausstattung von Diensträumen kommen in<br />

Betracht. Hierzu gehört aber auch die Anfertigung<br />

von Entwürfen für Kunstwerke oder<br />

künstlerisch gestaltete Bauteile, deren Herstellung<br />

zusätzliche handwerkliche Leistungen<br />

Dritter (z. B. Malereibetriebe, Gießereien)<br />

erforderlich macht.<br />

Es ist Tradition in der bayerischen Staatsbauverwaltung,<br />

die Entwurfsideen zur<br />

„Kunst am Bau“ für staatliche Neubauten im<br />

Rahmen von Kunstwettbewerben entwickeln<br />

zu lassen und zur Realisierung auszuwählen.<br />

Für die Auslobung sind die Staatlichen<br />

Bauämter in ihrer Projektverantwortung für<br />

die Hochbaumaßnahmen zuständig. Diese<br />

Aufgabe nimmt bei der Durchführung der<br />

Kunstwettbewerbe für das Campus der Universität<br />

Passau das Staatliche Bauamt Passau<br />

wahr.<br />

In so genannten beschränkt offenen oder<br />

in Einladungswettbewerben wird – zumeist<br />

in anonymen Verfahren – mehreren Teilnehmern<br />

die Gelegenheit geboten, Ideen zu entwickeln<br />

und diese in Konkurrenz mit anderen<br />

Künstlern zu zeigen. Dem Auslober und<br />

dem künftigen Nutzer kann auf diesem Weg<br />

der Wunsch erfüllt werden, möglichst viele<br />

Anregungen und konkrete Gestaltungsvorschläge<br />

zu erhalten.<br />

Auch bei der Auswahl der Kunstobjekte<br />

für die Universität Passau war dieser Weg die<br />

Regel: Seit dem ersten Kunstwettbewerb, den<br />

das damalige Landbauamt Passau 1979 für<br />

den Gebäudekomplex Nikolakloster ausgelobt<br />

hat und aus dem die Künstler Herbert<br />

Peters und Reinhold Grübl als Preisträger<br />

hervorgingen, sind mit Ausnahme von wenigen<br />

Ankäufen fast alle realisierten Kunstobjekte<br />

auf dem Passauer Campus aus Wettbewerben<br />

hervorgegangen. Ausgewählt zur Realisierung<br />

wurden die Arbeiten jeweils von<br />

einem Gutachtergremium, das sich bei Baumaßnahmen<br />

für die Universität aus Vertretern<br />

der bildenden Künstler, der Universität,<br />

der zuständigen Ministerien, der Regierung<br />

und <strong>des</strong> Bauamts zusammensetzt. Die Gelegenheit<br />

zur Zusammenarbeit in „Kunst am<br />

Bau“ hat der Freistaat <strong>Bayern</strong> bei der baulichen<br />

Entwicklung der Universität Passau<br />

vielfach angeboten. Bildhauer, Maler, national<br />

und international renommierte freischaffende<br />

Künstler haben die Chancen genutzt,<br />

das Campusgelände mitzugestalten. Im Be-<br />

reich der Universität Passau fndet man heute<br />

Kunstobjekte und Bilder von mehr als 40<br />

Künstlerinnen und Künstlern.<br />

In den vergangenen drei Jahrzehnten bis<br />

heute hat der Freistaat <strong>Bayern</strong> in die künstlerische<br />

Gestaltung der Universität Passau Gesamtkosten<br />

in Höhe von rund 800.000 EUR<br />

investiert. Geschaffen wurde damit in einer<br />

räumlichen Dichte, die man in <strong>Bayern</strong> nur an<br />

den neu gegründeten Universitäten finden<br />

kann, eine bedeutende Sammlung von<br />

Kunstwerken im öffentlichen Raum.<br />

Mit dem neuen Bildband „Kunst am Campus"<br />

leistet die Universität einen wichtigen<br />

Beitrag zum Verständnis der Kunstwerke auf<br />

dem Universitätsgelände, die sich dem Betrachter<br />

– im besten Sinne von Kunst – nicht<br />

sofort erschließen und Stoff zur Auseinandersetzung<br />

bieten. Das breite Spektrum verschiedenster<br />

künstlerischer Arbeiten, ergänzt<br />

durch Informationen zum architekturräumlichen<br />

Zusammenhang, zu den technischen<br />

Daten und zu den Künstlern erlaubt Einblick<br />

und damit Verständnis in die Gestaltungsabsichten<br />

der hier schaffenden Künstler.<br />

Bleibt zu wünschen, dass dieser Bildband<br />

möglichst viele interessierte Leser erreicht,<br />

um die Begeisterung zu wecken, die dargestellten<br />

Kunstwerke auch an Ort und Stelle<br />

auf dem schönen Campus der Universität<br />

Passau aufzusuchen und zu erleben.<br />

Die bauliche Entwicklung der Universität ist<br />

nicht abgeschlossen. Das Staatliche Bauamt<br />

Passau freut sich darauf, neue Hochschul


linke Seite: Michael Sailstorfer „Baum“,<br />

rechts: eine zweiteilige Arbeit von Alfons Lachauer<br />

(Staatliches Bauamt Passau),<br />

darunter eine Bodenarbeit von Siegfried Kreitner<br />

baumaßnahmen weiterhin gemeinsam mit<br />

bildenden Künstlern zu gestalten.<br />

Im Rahmen eines Kunstwettbewerbes, den<br />

das Staatliche Bauamt Passau für einen<br />

Hochschulbau der Technischen Universität<br />

<strong>München</strong> auslobte, hat aktuell der in Niederbayern<br />

gebürtige Künstler Michael Sailstorfer<br />

aus Berlin ein außergewöhnliches Kunstobjekt<br />

realisiert: Zwei Großfotos (ca. 3 x 5 m)<br />

in der Eingangshalle <strong>des</strong> Wissenschaftszentrums<br />

im Kompetenzzentrum für Nachwachsende<br />

Rohstoffe in Straubing dokumentieren<br />

die Aktion eines in den Himmel katapultierten<br />

Baumes. Auf dem ersten Foto ist ein ruhender<br />

Baum in freier Landschaft zu sehen.<br />

Das zweite Foto zeigt dieselbe Einstellung<br />

mit fliegendem Baum. Um unter Realbedingungen<br />

aufnehmen zu können, hat Sailstorfer<br />

einen acht Meter hohen Laubbaum samt<br />

Wurzeln mit einem Druckluft-Triebwerk als<br />

Treibsatz etwa sechs Meter hoch in die Luft<br />

katapultiert und diesen Moment im Foto festgehalten.<br />

Die Dynamik in diesem Bild soll<br />

symbolisch auf das Aufgabenfeld <strong>des</strong> neuen<br />

Forschungszentrums hinweisen, insbesondere<br />

wenn bei dem Akt <strong>des</strong> Abhebens die Energie,<br />

die in Natur und Pflanzen steckt, mit<br />

Hilfe der Forschung, die in dem neuen Haus<br />

stattfindet, freigesetzt wird.<br />

Baudirektor Norbert Sterl, Bereichsleiter Hochbau<br />

am Staatlichen Bauamt Passau, zur Präsentation<br />

<strong>des</strong> Bildban<strong>des</strong> „Kunst am Campus 1981 – 2008“<br />

(Die Sammlung der Universität Passau, Dietmar<br />

Klinger Verlag, ISBN 978-3932949-77-7) an der<br />

Universität Passau am 5. November 2008<br />

künstlergilde ulm<br />

in Passau<br />

Die Künstlergilde Ulm wurde 1919 gegründet<br />

und feiert dieses Jahr ihr 90-jähriges<br />

Bestehen. Der Verein organisiert durchschnittlich<br />

6 <strong>Ausstellung</strong>en im Jahr, bietet im<br />

Rahmen der Ulmer Schule, die dem Verein<br />

angegliedert ist, zahlreiche Workshops an<br />

und engagiert sich in der Jugendförderung.<br />

Seit 2003 besteht mit dem <strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

e.V. und dem Kulturmodell Passau ein<br />

regelmäßiger Austausch im Rahmen der<br />

Druckgraphikausstellungen. 2009 sind 15<br />

Mitglieder der Künstlergilde Ulm mit Malerei,<br />

Druckgrafik, Fotografie, Plastiken und<br />

Skulpturen zu Gast in Passau. 2010 wird es<br />

während <strong>des</strong> Donaufestes eine Gegenausstellung<br />

<strong>des</strong> <strong>BBK</strong>s in Ulm geben. Informationen<br />

über die Künstlergilde sind auch zu finden<br />

unter www.kuenstlergilde.telebus.de<br />

Ausstellende KünstlerInnen: Danica Liebig,<br />

Elke Traue, Felix Burge, lIlse Ploetz, Inge<br />

Luible, Ingrid Vehring, Jaksa Kraguly,<br />

Johanna Hoffmeister, Michael Bückle, Renate<br />

Reiner, Sepp Luible. Susanne Döttinger,<br />

Tilly Maier, Ulrike von Quast<br />

siegfried kreitner<br />

Kulturpreisträger der Dr. Franz und<br />

Astrid Ritter-Stiftung<br />

Nicht nur in Insiderkreisen ist er schon lange<br />

bekannt: Siegfried Kreitner, der durch originelle<br />

minimalkinetische Objekte in zahlreichen<br />

<strong>Ausstellung</strong>en auf sich aufmerksam<br />

gemacht hat. Jetzt wird der Künstler, der in<br />

Mirskofen bei Landshut und in <strong>München</strong><br />

lebt, mit dem Kulturpreis der Dr. Franz und<br />

Astrid Ritter-Stiftung in Straubing ausgezeichnet.<br />

Neben dem „Junge-Kunst-Preis“<br />

der Sparkasse ist dies der einzige Kunstpreis<br />

Ostbayerns. Die Stiftung gab gestern in<br />

Straubing den Preisträger bekannt. 51 Künstler<br />

hatten sich um die Ehrung beworben.<br />

Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und der<br />

Künstler erhält eine Einzelausstellung. Sie<br />

findet vom 27. Juni bis 2. August im Weytterturm<br />

statt. Einen Tag zuvor wird der Preis<br />

übergeben. Was wird er mit dem Preisgeld<br />

machen? „Natürlich freue ich mich sehr über<br />

die Anerkennung. Seit langer Zeit habe ich<br />

einen neuen Atelierbau geplant. Dafür spare<br />

ich. Er rückt jetzt näher“, sagte Siegfried<br />

Kreitner gestern zur PNP.<br />

Jury lobte Verbindung von Kunst und<br />

Technik<br />

Die Jury begründet ihre Wahl: „Die minimalkinetischen<br />

Objekte von Siegfried Kreitner<br />

stellen in einer faszinierenden Art und<br />

Weise eine Verbindung her zwischen Kunst<br />

und Technik, Kreativität und Perfektion,<br />

zwischen Ratio und Emotio. Die Arbeiten<br />

Kreitners erzählen nicht, illustrieren nicht,<br />

dekorieren nicht.“<br />

Siegfried Kreitner wurde 1967 in Simbach/Inn<br />

geboren; 1996 begann er ein erstes<br />

Studium der Bildhauerei an der Hochschule<br />

der Künste Berlin; seine zweite Ausbildung<br />

absolvierte er ab 1997 in New York Studio<br />

School Of Drawing Painting And Sculpture<br />

und schloss ein Jahr später ein Studium an<br />

der Akademie der bildenden Künste in <strong>München</strong><br />

an. Siegfried Kreitner war Meisterschüler<br />

bei Prof. David Evision und Assistent bei<br />

den Professoren Fridhelm Klein und Mathias<br />

Wähner. Seit 2005 hat er selbst einen Lehrauftrag<br />

für Kinetischen Objektbau an der<br />

Akademie der bildenden Künste <strong>München</strong>.<br />

<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

Siegfried Kreitner schafft Objekte aus zeitgenössischen<br />

Materialien: Acryl, Aluminium,<br />

Neonröhren. Es sind Säulen, Kuben, Gehäuse,<br />

Boxen. Die Grundflächen beziehen sich<br />

meist auf Rechteck, Quadrat oder Kreis. Die<br />

Innenwelt dieser Objekte besteht auch aus<br />

einem Motor. Siegfried Kreitners Kunst lebt<br />

von der Bewegung. Drehen, Kreisen, Rotieren<br />

– meist eher langsam als schnell – das<br />

sind die Grundbewegungen von Siegfried<br />

Kreitners Objekten. Farbe und Lichteinfall<br />

spielen bei dieser Kunst ebenso eine Rolle<br />

wie Zeit, Form und Raum. Siegfried Kreitner<br />

schließt mit seiner Kunst, der exakte mathematische<br />

Berechnungen vorausgehen, an die<br />

Kinetischen Skulpturen <strong>des</strong> Futurismus an –<br />

und findet doch eine neue künstlerische<br />

Sprache: Seine Werke sind meist in sehr klaren<br />

Farben und Formen gearbeitet. Und: Er<br />

führt noch alles selbst an der Werkbank aus.<br />

Siegfried Kreitners Werke waren u. a. in<br />

der St.-Anna-Kapelle Passau, in Lichtberlin,<br />

in der Kunsthalle Osnabrück und im Tiergartenparcours<br />

Berlin zu sehen. Öffentliche<br />

Ankäufe gab es u. a. von der Pfalzgalerie<br />

Kaiserslautern, dem Kulturspeicher Würzburg<br />

und dem Edwin Scharf Museum Neu-<br />

Ulm. Ein Kunst-am-Bau-Projekt steht u. a.<br />

vor dem Europäischen Patentamt in <strong>München</strong>.<br />

Zwei bedeutende Auszeichnungen, die<br />

er erhielt, war 2006 der Preis der Darmstädter<br />

Sezession für Bildhauerei und 2007 der<br />

Preis der Bosch-Rexroth-AG Würzburg.<br />

Den Kulturpreis der Dr. Franz und Astrid<br />

Ritter-Stiftung gibt es seit 2005. Die bisherigen<br />

Preisträger waren Karl Schleinkofer,<br />

Barbara Proksch, Rudolf Klaffenböck und<br />

Michael Sailstorfer.<br />

Edith Rabenstein/PNP<br />

im Bilde 2/09<br />

15


<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

16<br />

deggendorfer künstlergruPPe<br />

feiert juBiläum<br />

Die Deggendorfer Künstlergruppe ist eine<br />

der ältesten und renommiertesten Künstlergruppen<br />

im ostbayerischen Raum. Es ist<br />

schon außergewöhnlich, dass eine selbst verwaltete<br />

Künstlergruppe über vier Jahrzehnte<br />

Bestand halten kann. Deshalb sollte dieses<br />

Jubiläum als Wanderausstellung durch Niederbayern<br />

mit drei <strong>Ausstellung</strong>sorten und<br />

einem Festakt im Kapuzinerstadl in Deggendorf<br />

besonders gewürdigt werden. Den Höhepunkt<br />

der Auftaktausstellung stellte die<br />

feierliche Finissage am Sonntag, 08.März 09,<br />

unter dem Motto „Begegnung mit Künstlern<br />

– Begegnung der Künstler“ dar. Die Festrede<br />

hielt der Domkapitular und Künstlerseelsorger<br />

der Diözese Regensburg, Dr. Werner<br />

Schrüfer.<br />

Die <strong>Ausstellung</strong> hält dann noch im Straubinger<br />

Weytterturm und im Kastenhof in<br />

Landau Station. Die ständigen Mitglieder der<br />

Gruppe sind: Harry Bauer, Gunter Bergmann,<br />

Markus Eberl, Erika Einhellinger,<br />

Wolfgang Einhellinger, Hermann Eller (+),<br />

Birgit Engl-Radlinger, Günther Filus, Erich<br />

Gruber, Max Haller, Robert Kaindl-Trätzl,<br />

im Bilde 2/09<br />

Fritz Königbauer, Gerhard Lutz, Josef Mayer,<br />

Johann Meier, Meinhart Meyer, Örni Poschmann,<br />

Cri Smolka, Werner Stoiber, Anita<br />

Trenner (Vorsitzende), Anneliese Vornehm.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.deggendorfer-kuenstlergruppe.de<br />

Erich Gruber<br />

künstler-symPosium<br />

arnBruck 2009<br />

10 Jahre nach dem 9. Internationalen Bildhauersymposium<br />

„Grenzgänger“ Arnbruck/<br />

Zellertal 1999 soll im Jubiläumsjahr „2009 –<br />

800 Jahre Arnbruck“ das Bildhauersymposium<br />

zeigen, wie die Künstler <strong>des</strong> Bayerischen<br />

Wal<strong>des</strong> und <strong>des</strong> Böhmerwal<strong>des</strong> mit den<br />

traditionellen Materialien der Region Holz,<br />

Stein und Glas umgehen und zeitgenössische<br />

Kunstwerke schaffen und präsentieren. Das<br />

Symposium zeigt auf, dass die Künstler aus<br />

beiden Ländern miteinander leben, reden,<br />

arbeiten. Durch das Symposium werden<br />

nachhaltige Verbindungen entstehen und<br />

die Region wird durch die <strong>Ausstellung</strong> der<br />

Kunstwerke sowohl von Kunstinteressierten<br />

und Touristen aus beiden Ländern bekannt<br />

und geschätzt. Das Künstlersymposium in<br />

Arnbruck fand statt von 12. bis 20. Mai 2009<br />

auf der Festwiese im Weinfurtner-Glasdorf<br />

in Arnbruck.<br />

An alle Kunstliebhaber erging herzliche<br />

Einladung, in dieser Zeit nach Arnbruck zu<br />

kommen und den Künstlern bei der Arbeit<br />

zuzuschauen: Vaclav Fiala, Tom Kus, Luděk<br />

Míšek, Justus Müller, Rike Scholle/ Ed Deubzer,<br />

Walter Schreiner, Marek Škubal, Hans<br />

Tremmel.<br />

Nähere Informationen:<br />

Tourist-Information Arnbruck,<br />

Tel. 09945.941016;<br />

tourist-info@arnbruck.de, www.arnbruck.de<br />

künstler im fernsehen<br />

Elsa Lindner und Werner Ziegler bei<br />

TRP1<br />

Auf Initiative <strong>des</strong> <strong>BBK</strong>´s werden die Räumlichkeiten<br />

von TRP1 seit Jahren Künstlern<br />

aus der Region für <strong>Ausstellung</strong>en zur Verfügung<br />

gestellt. Diese nutzen die attraktive<br />

Plattform, um sich und ihre Werke in der Öffentlichkeit<br />

darzustellen. TRP1 begleitet die<br />

im halbjahrlichen Rhythmus stattfindenden<br />

<strong>Ausstellung</strong>en mit entsprechender Berichterstattung<br />

und Künstlerportraits. Wir sehen<br />

darin „die Grundlage für den weiteren Erfolg<br />

der einzelnen Künstler“.<br />

BBk jahresausstellung 09<br />

Auch 2009 präsentieren sich Kunstschaffende<br />

aus dem Berufsverband Bildender Künstler<br />

Niederbayern in einer Sammelausstellung<br />

im Passauer Kulturmodell. Aktuelle Arbeiten<br />

von 85 Mitgliedern fügen sich zu einem Kaleidoskop<br />

aus künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Besonders vielfältig sind die plastischen<br />

Arbeiten. Unter den Skulpturen in Granit,<br />

Holz, Glas, Keramik und Bronze fallen einige<br />

originelle und hintersinnige Arbeiten auf -<br />

etwa ein Granittorso in eisenhart erotischem<br />

Mieder von Reinhard Mader, in Bronze gegossene<br />

Stadtmusikanten auf Kufen von Ulrike<br />

Reim oder eine granitene Kerze der Gegenwart<br />

mit kupferner Flamme von Christian<br />

Zeitler. Siegfried Kreitner zeigt eine durchsichtige<br />

Säule mit Leuchtröhren und Minimalkinetik<br />

aus Metall-Elementen.<br />

Vertreten sind auch auffällig viele plastische<br />

Wandbilder. Pigmentierte Gesteinsmehle<br />

verwenden beispielsweise Bernhard<br />

Schuh, Helga Mader und Erich Gruber, um<br />

ihrer Malerei bewegte Oberflächen zu verleihen.<br />

„Gedankenspiele“ nennt Nina Zeilhofer<br />

ein Objekt aus seidenbespannten Drahtwolken<br />

und rotem Samt.<br />

Auf Leinwand und Papier sieht man u.a.<br />

Zeichnung, Lithografie, Handdruck, Holzschnitt,<br />

Collage, Fotografie und Acrylgemälde.<br />

Bla/PNP<br />

www.bbk-bayern.de/ndb/jahresausstellung<br />

50 + xxl<br />

Bei der <strong>Ausstellung</strong> 50 + XXL, die der <strong>BBK</strong><br />

Lan<strong>des</strong>verband <strong>Bayern</strong> in <strong>München</strong> in der<br />

<strong>Balanstr</strong>. 73 organisiert und bei der der neue<br />

Bayerische Staatsminister für Wissenschaft,<br />

Forschung und Kunst, Wolfgang Heubisch<br />

die <strong>Ausstellung</strong> eröffnet hat, waren mit dabei:<br />

Roland Mayer, Renate Balda,<br />

Wolfgang Kretzer, Elsa Lindner,<br />

Werner Ziegler, Reinhard Mader,<br />

Gabi Hanner, Theo Scherling,<br />

Gerhard Lutz und Mario Schosser


ateliers in nieder<strong>Bayern</strong><br />

„Tag <strong>des</strong> offenen Ateliers“ unter<br />

Schirmherrschaft von Bezirkstagspräsident<br />

Manfred Hölzlein zog niederbayernweit<br />

zahlreiche Besucher an<br />

Mit einer positiven Resonanz fand am Sonntag,<br />

29. März, zum sechsten Mal der „Tag<br />

<strong>des</strong> offenen Ateliers“ statt – ein Projekt <strong>des</strong><br />

Bezirks Niederbayern in Zusammenarbeit<br />

mit den Berufsverbänden Bildender Künstler<br />

Niederbayern e.V. und Niederbayern/Oberpfalz<br />

e.V. Viele Bürgerinnen und Bürger<br />

nutzten die Gelegenheit, den Künstlern in<br />

deren Ateliers über die Schulter zu blicken<br />

und sich ein Bild von der Vielfalt und Kreativität<br />

der Kunstschaffenden in Niederbayern<br />

zu machen. Viele der Besucher unternahmen<br />

sogar eine Tour von Atelier zu Atelier, um<br />

möglichst viele Facetten zeitgenössischer<br />

Kunst zu Gesicht zu bekommen. So auch<br />

der Schirmherr <strong>des</strong> Projekts, Niederbayerns<br />

Bezirkstagspräsident Manfred Hölzlein, der<br />

sich in diesem Jahr auf Ateliers im Landkreis<br />

beziehungsweise der Stadt Landshut konzentrierte.<br />

Nach verschiedenen Stationen besuchte er<br />

zum Abschluss Stephan Quenkert, ein vielseitiger<br />

Diplom-Industrie<strong>des</strong>igner, der 2007<br />

mit dem Kulturförderpreis der Stadt Landshut<br />

ausgezeichnet wurde, detaillierte Einblicke<br />

in aktuelle Kunstprojekte und in seine<br />

Werkstatt. Neben verschiedenen Mitgliedern<br />

<strong>des</strong> Bezirkstags von Niederbayern, wie zum<br />

Beispiel Bezirkstagsvizepräsident Franz<br />

Schedlbauer und Bezirksrätin Dr. Johanna<br />

Auerbeck, bereisten weitere Persönlichkeiten<br />

<strong>des</strong> öffentlichen Lebens verschiedene Ateliers,<br />

darunter auch der ehemalige CSU-Parteivorsitzende<br />

Erwin Huber. Dabei lobte er<br />

den vom Bezirk Niederbayern initiierten Ateliertag<br />

und betonte, dass das Projekt enorm<br />

zur Lebendigkeit der niederbayerischen<br />

Kunstlandschaft beitrage.<br />

www.ateliers-in-niederbayern.de<br />

Pressestelle Bezirk Niederbayern<br />

kunst in der regierung<br />

Von nieder<strong>Bayern</strong><br />

Bildhauer Örni Poschmann<br />

Auf Vorschlag <strong>des</strong> Berufsverban<strong>des</strong> Bildender<br />

Künstler Niederbayern haben wir den<br />

Bildhauer Örni Poschmann für die diesjährige<br />

<strong>Ausstellung</strong> „Kunst in der Regierung<br />

von Niederbayern“ ausgewählt. Er ist in Berlin<br />

geboren, lebt und arbeitet in Wendeldorf<br />

bei Aham im Landkreis Landshut. Die regelmäßigen<br />

<strong>Ausstellung</strong>en in unserem Hause<br />

geben für Besucher und Mitarbeiter immer<br />

wieder Gelegenheit zur Diskussion und Auseinandersetzung<br />

mit der Gedankenwelt der<br />

Künstler und der eigenen Phantasie. Abwechselnd<br />

schlagen hierzu die beiden niederbayerischen<br />

Berufsverbände Maler, Bildhauer<br />

und Objektkünstler vor. Den Werken <strong>des</strong><br />

Bildhauers Örni Poschmann sieht man es an,<br />

dass er zu „seinem Material“ dem Holz, Vertrauen<br />

und gleichzeitig vor ihm Respekt hat.<br />

Allein mit der Motorsäge schafft er aus dem<br />

rohen Stamm Objekte, Konturen und Körper.<br />

Erverleiht dem Material neues Leben und<br />

neue Form. Die Kraft, Wucht und die spielerische<br />

Verfremdung gibt den Werken eine<br />

ungewöhnliche und eigenwillige Schönheit.<br />

Ich wünsche Örni Poschmann und seiner<br />

<strong>Ausstellung</strong> Erfolg und großes Interesse der<br />

Besucherinnen und Besucher.<br />

Vorwort <strong>des</strong> Regierungspräsidenten<br />

Heinz Grunwald<br />

zehn jahre schlossgalerie<br />

schäring/österreich<br />

Zur Feier <strong>des</strong> zehnjährigen Jubiläums der<br />

Schlossgalerie lud die Innviertler Künstlergilde<br />

(IKG) vergangenes Wochenende „Positionen<br />

09“, auch die zwei <strong>BBK</strong>-Mitglieder<br />

Hubert Huber und Christian Zeitler ein. Wir<br />

bedanken uns für die gute, langjährige Zusammenarbeit<br />

mit der IKG und bei Herrn<br />

Norbert Leitner, dem Kustos der Schlossgalerie<br />

und gratulieren zum Jubiläum.<br />

rike scholle<br />

Malerei und Glasgestaltung bei der<br />

SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag<br />

<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

In Zusammenarbeit mit dem <strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

setzt die SPD-Landtagsfraktion ihre<br />

<strong>Ausstellung</strong>sreihe mit Arbeiten bayerischer<br />

Künstlerinnen und Künstlern in ihren Geschäftsräumen<br />

im Bayerischen Landtag fort.<br />

Vom 14. Mai bis zum 30. September zeigt<br />

Rike Scholle aus Haardorf (Landkreis Deggendorf)<br />

Malerei und Glaskunst.<br />

„Kunst und Kunstförderung soll im Landtag<br />

nicht nur Thema kulturpolitischer Debatten<br />

sein“, begründet die stellvertretende Vorsitzende<br />

der SPD-Landtagsfraktion, Johanna<br />

Werner-Muggendorfer, die Initiative, die<br />

2004 begonnen wurde. „Kunst lebt von der<br />

unmittelbaren Anschauung. Darum holen wir<br />

Künstler und ihre Arbeiten zu uns in den<br />

Landtag. Kunst ist ein Lebensmittel, sie soll<br />

auch den Arbeitsalltag begleiten.“<br />

Öffnungszeiten: Zu sehen ist die <strong>Ausstellung</strong><br />

jeweils von Montag bis Donnerstag, 10.00<br />

– 16.00 Uhr in der Geschäftsstelle der SPD-<br />

Landtagsfraktion, Bayerischer Landtag,<br />

Maximilianeum, <strong>München</strong>.<br />

Bernd Eichhorn<br />

linke Seite: Elsa Lindner, „Ebür“, Kohle und Wachskreide<br />

auf Papier, 40 x 30 cm,<br />

darunter Erich Gruber „Ins Netz gegangen“<br />

oben: im der Werkstatt von Stephan Quenkert,<br />

daneben Rike Scholle „La corrida“<br />

im Bilde 2/09 17


<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />

18<br />

ausstellung „der katholische faktor“:<br />

ein ja ist ein ja …<br />

„Ein Ja ist ein Ja und ein Nein ist ein Nein,<br />

alles andere ist von Übel“, so zitierte Pater<br />

Friedhelm Mennekes gegenüber Kulturjournal<br />

Regensburg aus dem Brief <strong>des</strong> Jakobus<br />

(Neues Testament, 5.,12). Er charakterisierte<br />

damit die von ihm eröffnete <strong>Ausstellung</strong><br />

„Der katholische Faktor“, die seit 4. April im<br />

Historischen Museum Minoritenkirche und<br />

der Städtischen Galerie in Regensburg zu<br />

sehen ist. Stellung beziehen und Haltung zeigen,<br />

das sei das Wesen der Kunst und gerade<br />

in einer Zeit der zunehmenden Nivellierung<br />

so nötig wie noch nie, so der Jesuiten-Pater,<br />

der unter anderem an der Universität Bonn<br />

und der Hochschule für Bildende Künste<br />

Braunschweig lehrt.<br />

Ihre Haltung zeigen die Werke von 71<br />

Künstlern (u.a. Joseph Beuys, Tadeusz Kantor,<br />

Herrmann Nitsch) aus Polen und<br />

Deutschland deutlich – zum Teil drastisch,<br />

auch wenn Pater Mennekes in der <strong>Ausstellung</strong><br />

keine Auseinandersetzung mit oder gar<br />

eine Provokation der Kirche sehen will. Seine<br />

Formulierung „die Kunst ist hier um den<br />

religiösen Aspekt bereichert worden“ ist zu<br />

schwach, denn beim „katholischen Faktor“<br />

sind Kirche, Glaube und Religion das zentrale<br />

Thema und einzelne Aspekte werden auf<br />

eindrucksvolle Weise kritisiert.<br />

So etwa durch Christian Schnurers „Nebeltopf“,<br />

einer umgebauten Fliegerbombe aus<br />

dem Zweiten Weltkrieg, die Weihrauch speiend<br />

durch das Kirchenschiff pendelt. Ein<br />

Hinweis auf die Kriege, die im Namen<br />

Gottes geführt wurden und werden, der Hinweis<br />

darauf, dass Waffen von Priestern ge-<br />

im Bilde 2/09<br />

weiht werden. Eine gelungene Provokation<br />

schon <strong>des</strong>halb, weil nur der Heilige Krieg der<br />

anderen gegeißelt wird, eine notwendige Provokation<br />

auch <strong>des</strong>halb, weil sich Deutschland<br />

70 Jahre nach dem Überfall auf Polen schon<br />

wieder im Krieg befindet, denn in Afghanistan<br />

wird nicht nur „bewaffnete Entwicklungshilfe“<br />

geleistet.<br />

Kritik wird aber auch am Umgang mit der<br />

Religion geübt, so etwa im Werk von Beate<br />

Engl „Fanfare“: Die Instrumentalisierung der<br />

Religion, verdeutlicht durch den Zusammenschnitt<br />

von Reden amerikanischer Präsidenten<br />

von 1941 (Roosevelt) bis heute (Obama).<br />

George W. Bush (13.12.2000): „I have<br />

faith that with God’s help we as a nation will<br />

move forward together as one nation, indivisible.<br />

An together we will create an America<br />

that is open, so every citizen has access to<br />

the American dream.“<br />

Die <strong>Ausstellung</strong> besticht durch ihre Inszenierung<br />

von großen plakativen Werken wie<br />

Schnurers Nebeltopf und der „Box von Jericho“<br />

(Benjamin Bergmann) mit Miniaturen<br />

wie Gisberth Stachs „Transformation“ oder<br />

„32 Wochen“ von Lorena Herrera Raschid.<br />

„Ja und Nein“, „ein und aus“ sind die Kennzeichen<br />

der digitalen Welt – „schwarz und<br />

weiß“, „entweder oder“ hätte man vor der Erfindung<br />

<strong>des</strong> personal computer gesagt. In<br />

Stachs Transformation sehen wir auf dem<br />

Bildschirm eines iPods (der wunderbar frei<br />

schwebend am Eingang gehängt ist) ein organisches<br />

Kreuz sich bilden. Übergänge, Wahrscheinlichkeiten<br />

und Mehrheiten sind eben<br />

heute bestimmender als das klare Ja und das<br />

eindeutige Nein. Kirchen wie auch Parteien<br />

sind davon betroffen, wenn sie die Zahlen<br />

von Neumitgliedschaften und Austritten vergleichen.<br />

Für die gelungene Schau sind die Kuratoren<br />

Maciej Czapski, der in <strong>München</strong> lebende<br />

Pole und der Oberpfälzer Christian<br />

Schnurer zuständig. Gelungen die Platzierung<br />

von Raschids nur etwa 30 Zentimeter<br />

großen Schnitzerei, die Josef und Maria darstellt.<br />

Sie ist mitten im Raum auf die „Gloriole“<br />

von Martin Schmid hin positioniert. Die<br />

problematischen Glaubensfragen wie Sexualität,<br />

Empfängnis, Dreieinigkeit verdichten<br />

sich hier in der Wölbung, die Maria unter<br />

dem Herzen trägt.<br />

Beeindruckend und für viele Besucher geradezu<br />

ein Magnet: Simon Schuberts begehbarer<br />

Beichtstuhl mit dem Titel „Monode“.<br />

Von außen wie ein exklusiver Sarg anmutend<br />

lädt er den Betrachter zum Eintreten. Im exklusiven<br />

Lederinterieur ist der Mensch auf<br />

sich selbst zurückgeworfen, das Ich mit seinem<br />

Spiegelbild konfrontiert – Beichtvater<br />

überflüssig, „Erkenne dich selbst“. Für Pater<br />

Mennekes ist die Kirche ein „Hort der Freiheit“,<br />

das mag für das kommunistische Polen<br />

mehr gegolten haben als für das konsumorientierte<br />

Nachkriegsdeutschland. Mennekes<br />

sieht es als außerordentlich wichtig an, dass<br />

Fragen gestellt werden, dass die Suche <strong>des</strong><br />

Ich nicht aufhört. Er wünscht sich eine offene<br />

Kirche, eine Kirche <strong>des</strong> Diskurses. In den<br />

Künstlern, wie auch in den Kirchenleuten<br />

sieht er „Anwälte <strong>des</strong> Ich“, wobei er unter Individualisierung<br />

nicht eine hemmungslose<br />

Ichsucht, sondern die Auseinandersetzung<br />

mit sich selbst, die Standortbestimmung und<br />

die Akzeptanz <strong>des</strong> Einmalig- und Anderssein<br />

versteht. Schuberts „Monode“ konfrontiert


linke Seite: Christian Schnurer „Nebeltopf“, 2009,<br />

Foto Julia Knorr, Benjamin Bergmann „Box von Jericho“,<br />

Foto W. Schmidt, oben: Dorota Nieznalska<br />

„mystic crown“, 2008, Foto Julia Knorr<br />

mit dem Ja und dem Nein, fordert die Antwort<br />

und lässt ansonsten nur die Flucht zu.<br />

„Der katholische Faktor“ fordert ebenso zu<br />

Fragen und Antworten auf. Fragen, die jeder<br />

an sich selbst stellt, an die Gesellschaft, an<br />

die Kirche. Aber auch zu Fragen der sich die<br />

Kirche stellen muss, will sie Antworten oder<br />

Anweisungen geben. „Der katholische Faktor“<br />

geht deutlich über seinen Untertitel „in<br />

der zeitgenössischen Kunst“ hinaus, denn die<br />

katholische Kirche dominiert die Kunst- und<br />

Kulturentwicklung Europas, auch wenn sie<br />

von den beiden anderen abrahamitischen Religionen<br />

mitgeprägt wurde. Von daher muss<br />

man auch Arno Schmidt widersprechen, <strong>des</strong>sen<br />

fotografisches Werk derzeit im Kunstforum<br />

Ostdeutsche Galerie zu sehen ist. Wer<br />

sich durch Schmidts Bilder zur Lektüre der<br />

„Umsiedler“ anregen lässt, kann dort folgen<strong>des</strong><br />

nachlesen: „Christlich-Abendländische<br />

Kultur ! ?“ Wenns Denen nach gegangen<br />

wäre, hielten wir heute noch die Erde für<br />

ne Scheibe mit Rom oder Jerusalem in der<br />

Mitte : aus Kant und Schopenhauer hätten sie<br />

n Scheiterhaufen gemacht, tüchtig Goethe<br />

und Wieland druff, und mit Darwin und<br />

Nietzsche angezündet ! „Neenee, Katrin :<br />

Christentum hat mit Kultur nischt zu tun !“<br />

Michael Kroll, Kulturjournal Regensburg<br />

Der katholische Faktor in der zeitgenössischen<br />

Kunst aus Polen und Deutschland<br />

www.der-katholische-faktor.de<br />

http://der-katholische-faktor.blogspot.com<br />

Veranstalter:<br />

Berufsverband Bildender Künstler<br />

Niederbayern/Oberpfalz e.V.<br />

kuratiert von<br />

Maciek Czapski und Christian Schnurer<br />

Historisches Museum, Minoritenkirche<br />

Dachauplatz 2-4, 93047 Regensburg<br />

und Städtische Galerie „Leerer Beutel“<br />

Bertoldstr. 9, 93047 Regensburg<br />

4. April bis 17. Mai 2009<br />

schWingender neBeltoPf Vor<br />

den mauern Von jericho<br />

Mit einer opulenten Schau stellt sich die Kunst der Gretchenfrage<br />

Es ist angerichtet: Vorn im Chorraum ist ein<br />

acht Meter hoher Turm von Lautsprecherboxen<br />

aufgeschichtet, aus denen ein leises<br />

Bassbrummen dröhnt: die „Box von Jericho“<br />

von Benjamin Bergmann. Hinten, am Ende<br />

der Kirche, ertönt ein Bachchoral. Dazwischen<br />

schwingt an einer gigantisch langen<br />

Kette ein Weihrauchfass quer durch das lange,<br />

hohe, gotische Kirchenschiff.<br />

In der profanierten Minoritenkirche wird<br />

„der katholische Faktor in der zeitgenössischen<br />

Kunst aus Polen und Deutschland“<br />

ausgelotet, und nebenan im Leeren Beutel<br />

geht’s weiter. Was Wigg Bäuml vom Berufsverband<br />

Bildender Künstler und seine beiden<br />

Kuratoren Christian Schnurer und Maciek<br />

Czapski hier auffahren, eröffnet sowohl<br />

quantitativ als auch qualitativ neue Dimensionen:<br />

71 Künstler, etwa zur Hälfte aus<br />

Deutschland und Polen, reiben sich an der<br />

Religion, von der internationalen Prominenz<br />

(Joseph Beuys, Tadeusz Kantor) bis zu den<br />

regionalen Berühmtheiten (Notburga Karl,<br />

Harald Klinger).<br />

Keine verletzten religiösen Gefühle<br />

Nein, der Frosch am Kreuz ist nicht dabei.<br />

Für die frommen Ritter der alleinseligmachenden<br />

Kirche, die gerne ihre „verletzten<br />

Gefühle“ wie eine Monstranz vor sich hertragen,<br />

lohnt sich der Besuch also nicht. Für alle<br />

anderen ist diese <strong>Ausstellung</strong> ein Meilenstein.<br />

Sie erobert ein Terrain zurück, das in<br />

Regensburg in den vergangenen Jahren<br />

mehrmals preisgegeben wurde: Zuerst schon<br />

bei dem Werk von Martin Kippenberger,<br />

über das sich alle empörten, die es noch nicht<br />

mal gesehen hatten. Dann beschlagnahmte<br />

die Polizei im September 2006 am Haidplatz<br />

ausgestellte Bilder von Frank Scholz, weil<br />

angeblich Passanten Anstoß genommen hatten<br />

– man fühlte sich auf einmal wie im Spanien<br />

Francos.<br />

„Gloriole“ aus gelben Neonröhren<br />

„Der katholische Faktor“ macht jetzt gottlob<br />

klar: Auch in Regensburg ist das 21. Jahrhundert<br />

angebrochen! Kein Geringerer als<br />

der Kölner Jesuit Friedhelm Mennekes<br />

schreibt im Katalog zur <strong>Ausstellung</strong> der<br />

Stadt ins Stammbuch, was an sich jeder<br />

Gymnasiast im Religionsunterricht lernt:<br />

Die „alten Zeiten einer christlichen Ikonographie“<br />

sind „ein für allemal vorbei“. Kunst<br />

und Religion sind zwei autonome Sphären.<br />

Man müsse von dem „kritischen Theorem<br />

eines zerbrochenen Verhältnisses zwischen<br />

der modernen Kunst und der Kirche unserer<br />

Zeit“ ausgehen. Und da helfen auch keine<br />

faulen Kompromisse, die sich an dem alten<br />

Dogma von der „Präsenz <strong>des</strong> Heiligen im<br />

Bild“ festhalten: „Christliche Kunst“ als<br />

„antimodernistischer Protest“ zahle einen<br />

„hohen Preis: „Kunst“ ohne Kunst“.<br />

<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />

„Der katholische Faktor“ greift auch einen<br />

Faden auf, den Pavel Liska 2005 in der<br />

Schnupftabakfabrik mit der <strong>Ausstellung</strong> „Die<br />

Sicht der Dinge“ begonnen hatte und der sich<br />

mit dem Asyl fortsetzt, das der polnischen<br />

Künstlerin Dorota Nieznalska 2006 von der<br />

Ostdeutschen Galerie gewährt wurde, als sie<br />

in Polen von der Justiz und von katholischen<br />

Rechtsradikalen verfolgt wurde.<br />

Nieznalska ist auch in der Minoritenkirche<br />

vertreten, mit einer am Boden ausgebreitet<br />

„Mystischen Krone“, einem Kranz von aneinander<br />

gereihten Dornenkronen aus Bronze.<br />

Das eingangs erwähnte Weihrauchfass<br />

stammt übrigens von einem der beiden Kuratoren,<br />

Christian Schnurer. Er hat es aus Bombenresten<br />

aus dem Zweiten Weltkrieg zusammengeschweißt,<br />

Titel: „Nebeltopf“.<br />

Andere Hinweise auf die in der Religion<br />

schlummernde Gewalt sind ganz winzig und<br />

diskret: So das von Julia Schimtening unter<br />

Glas auf Samt aufgebahrte silberne Klappmesserchen,<br />

<strong>des</strong>sen Griff ein mit Edelsteinen<br />

besetztes Kreuz ist. Manchmal ist es auch<br />

das Abwesende, das in den Bann schlägt: Bei<br />

Martin Schmidts raumhoher „Gloriole“ aus<br />

gelbleuchtenden Neonröhren fehlt natürlich<br />

nur noch eins: der Bischof, der davorsteht.<br />

Florian Sendtner, MZ<br />

ausstellung löst kirchenkontroVerse<br />

aus<br />

Das deutsch-polnische <strong>Ausstellung</strong>sprojekt<br />

„Der katholische Faktor“ in Regensburg hat<br />

zum Auftakt kontroverse kirchliche Reaktionen<br />

hervorgerufen. Der Leiter der Kunstsammlungen<br />

<strong>des</strong> Bistums Regensburg, Hermann<br />

Reidel, nannte das <strong>Ausstellung</strong>splakat<br />

im Bayerischen Rundfunk „ekelerregend“. Es<br />

zeigt den behaarten Bauch eines Mannes, der<br />

sich mit einem Messer eine Wunde zufügt,<br />

aus der Blut und Wasser tropfen. Das Motiv<br />

spielt auf den Tod Jesu an. Reidel kritisierte<br />

auch einige „banale“ Bilder und Fotografien“,<br />

die er nie ausstellen würde.<br />

Der Regensburger Künstlerseelsorger<br />

Werner Schrüfer verteidigte dagegen <strong>Ausstellung</strong><br />

und Plakat. Kunst könne dazu ermuntern,<br />

genau hinzuschauen, sagte der<br />

Geistliche. Dabei sollen seiner Ansicht nach<br />

nicht gleich böse oder abartige Dinge vermutet<br />

werden. „Der katholische Faktor“ steht<br />

unter der Schirmherrschaft <strong>des</strong> früheren polnischen<br />

Außenministers Wladyslaw Bartoszewski.<br />

Dabei setzen sich 71 Künstler und<br />

Künstlergruppen aus Polen und Deutschland<br />

und Österreich mit dem Verhältnis von Kirche<br />

und Kunst sowie mit der christlichen Ikonographie<br />

auseinander.<br />

KAN, SZ 4./5. April 2009<br />

im Bilde 2/09 19


<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz | <strong>BBK</strong> Oberbayern Nord und Ingolstadt<br />

20<br />

ausstellungsProjekt<br />

„asPekte“ – „non finito“<br />

Von 1989 bis 1996 fand im Donau-Einkaufszentrum<br />

die erfolgreiche <strong>Ausstellung</strong>sreihe<br />

„Konzept“ statt. Werke von bildenden Künstlern<br />

unserer Region spiegelten Techniken<br />

und Materialien wieder – von der Druckgraphik<br />

bis zu der Skulptur aus Stein. Nun<br />

wird im Donau-Einkaufszentrum eine neue<br />

<strong>Ausstellung</strong>sreihe gestartet, die verschiedene<br />

Aspekte künstlerischer Methoden von heute<br />

beleuchtet. Den Anfang macht die <strong>Ausstellung</strong><br />

„Non finito“ – das „Nicht beendete“,<br />

das den Reiz und die Spannung vor allem<br />

in der Kunst von heute auszeichnet. Fragmente,<br />

Teile aus einem ehemaligen Ganzen<br />

oder auch Skizzenhaftes z.B. finden sich im<br />

fertigen Kunstwerk wieder, in einer Collage<br />

oder einem Gemälde und sie erzeugen damit<br />

eine neue Kunstwirklichkeit. Es gibt auch<br />

ein „gedachtes“ Non finito, beispielsweise<br />

bei einem Bronze-Torso in der Plastik. Sehr<br />

renommierte Künstler aus der Oberpfalz und<br />

Niederbayern beziehen mit ihren Werken zu<br />

dieser <strong>Ausstellung</strong>sthematik Stellung: Wigg<br />

Bäuml, Alfred Böschl, Peter Dorn, Stefan<br />

Göler, W.A. Hansbauer, Susanne Neumann,<br />

Thomas Rauch, Georg Tassev und Peter<br />

Wittmann. Das Unvollendete als künstlerische<br />

Form wird sich in Papierarbeiten,<br />

Malerei, Plastik/Skulptur und in der Objektkunst<br />

präsentieren. Etwa 50 Werke werden<br />

ein breites Spektrum <strong>des</strong> Non finito vermitteln<br />

und sie werden Besuchern die Möglichkeit<br />

geben, sich von diesem wichtigen Thema<br />

heutigen Kunstschaffens anregen zu lassen.<br />

Diese <strong>Ausstellung</strong>, mit veranstaltet vom <strong>BBK</strong><br />

Niederbayern/Oberpfalz und unterstützt vom<br />

Kulturreferat der Stadt Regensburg, wird von<br />

einem Katalog begleitet, der während der<br />

<strong>Ausstellung</strong> erhältlich sein wird.<br />

im Bilde 2/09<br />

Susanne Neumann, Entwurf<br />

Wir gratulieren:<br />

Unserem Kollegen und langjährigen Vorsitzenden<br />

(1989 – 2001) Alfred Böschl zum 60.<br />

Geburtstag.<br />

Wir trauern<br />

um Hermann Eller, Maler (20.09.1925 –<br />

05.04.2009).<br />

markus jordan in der harderBastei:<br />

lichtBeWegungen – BeWegungen im licht<br />

Die Werke <strong>des</strong> Ingolstädter Lichtkünstlers<br />

Markus Jordan fordern durch ihre optischkinetischen<br />

Reize die Wahrnehmung <strong>des</strong><br />

Betrachters in besonderer Weise heraus.<br />

Seine Lichtobjekte aus geometrischen Körpern<br />

regen die räumliche Vorstellungskraft<br />

an. Installationen lassen durch Projektionen<br />

vor dem Auge <strong>des</strong> Betrachters Lichtspiele<br />

entstehen oder transformieren Linien und<br />

dreidimensionale Formen in bewegtem Licht.<br />

Das reale Licht und die reale Bewegung sind<br />

die Gestaltungsmittel der Kunstwerke. Auf<br />

diese Weise stehen Markus Jordans Arbeiten<br />

augenscheinlich für den Wandel, den die<br />

Etablierung der Lichtkunst in der Kunstgeschichte<br />

bewirkt hat: Licht und Bewegung<br />

werden im Gemälde oder der Skulptur nicht<br />

mehr durch bildnerische Gestaltung repräsentiert,<br />

sondern sind durch ihre Realität<br />

selbst künstlerisches Medium.Im Schaffen<br />

Markus Jordans verdeutlichen sich zwei Interessen,<br />

die scheinbar voneinander entfernte<br />

Pole darstellen, jedoch mühelos eine Vereinigung<br />

finden: Kunst nach Plan und das Experiment.<br />

So gelten seine Untersuchungen zum<br />

einen exakten geometrischen Berechnungen<br />

dreidimensionaler Objekte oder Fadengraphiken.<br />

Zum anderen besitzen zahlreiche seiner<br />

Werke experimentellen Charakter, sei es<br />

durch eine vom Künstler selbst nicht voraussehbare<br />

temporäre Entwicklung und Wandlung<br />

<strong>des</strong> Kunstobjekts oder durch das geforderte<br />

direkte Eingreifen <strong>des</strong> Betrachters.<br />

Dem Bereich exakter Planung zuzurechnen,<br />

faszinieren die gezeigten Lichtplastiken<br />

Die Vier Elemente durch das Spiel ineinandergeschachtelter<br />

Körper. Es handelt sich dabei<br />

um die nach dem griechischen Philosophen<br />

benannten Platonischen Körper, besonders<br />

regelmäßige Polyeder, deren Oberflächen<br />

aus gleich großen, gleichseitigen und<br />

gleichwinkligen Vielecken bestehen. Durch<br />

ihre symmetrischen Eigenschaften lassen<br />

sich so genannte duale Paare bilden und pass-<br />

genau ineinander einschreiben. Wie häufig in<br />

Markus Jordans Werk ergeben sich hier über<br />

die geometrischen Zusammenhänge hinaus<br />

Bezüge zu Naturphänomenen. Bereits Platon<br />

ordnete die regulären Polyeder den vier Elementen<br />

seines Weltbil<strong>des</strong> zu: Tetraeder –<br />

Feuer, Würfel – Erde, Oktaeder – Luft, Ikosaeder<br />

– Wasser.<br />

Den experimentellen Charakter betont dagegen<br />

beispielsweise die Arbeit Magnetringe.<br />

Pigmentierte Metallspäne erzeugen durch die<br />

Kraft von Magneten in ständigem Wandel<br />

konzentrische Kreise, deren Erscheinungsbild<br />

nicht vorhersagbar ist und sich erst im<br />

Verlauf der Zeit offenbart. „Kontrolliertes<br />

Chaos“ nennt Markus Jordan die sich in die<br />

Luft schreibenden Lichtspuren <strong>des</strong> Werks<br />

Der Springende Punkt. Durch Drehen eines<br />

umfunktionierten alten Nähmaschinenrads<br />

beeinflusst man selbst neben den physikalisch<br />

wirkenden Kräften und dem Zufall,<br />

welche Bahnen eine daran befestigte Lichtdiode<br />

zeichnen wird.<br />

Abgesehen von der rein optischen Wahrnehmung<br />

seiner Arbeiten zielt der Künstler<br />

wie im zuletzt genannten Werk vermehrt auf<br />

die Mitwirkung <strong>des</strong> Betrachters: Er ist aufgefordert,<br />

aktiv einzugreifen und so das künstlerische<br />

Werk mitzubestimmen. In Entwürfen<br />

für den öffentlichen Raum tritt der Passant,<br />

entsprechend dieser Absicht <strong>des</strong> Künstlers,<br />

unmittelbar mit Installationen in Kontakt<br />

und löst durch Lichtschranken oder Verdecken<br />

einfallender Lichtstrahlen direkt<br />

wahrnehmbare Veränderungen am Objekt<br />

aus. Die individuellen Bewegungen <strong>des</strong> Betrachters<br />

im Raum und seine selbst gewählte<br />

Position zum Gegenstand sind signifikant<br />

beim Entstehen <strong>des</strong> Sinneseindrucks. Der<br />

Künstler Markus Jordan hat in seinem Schaffen<br />

den Betrachter und den Zufall fest im<br />

Blick und beteiligt beide im Sinne <strong>des</strong> Experiments<br />

am künstlerischen Prozess.<br />

Inga Reinert


� aktiVitäten<br />

unserer mitglieder<br />

Wir gratulieren ...<br />

... Bernd Rummert zum Kunstpreis<br />

der Stadt Krumbach<br />

... Helen Pavel zum Magnus-Remy-<br />

Preis in Irsee<br />

... Josef Schneck zum Baumsteftenlenz-Heimatpreis<br />

2008<br />

... Klaus Büchler zum Preis <strong>des</strong><br />

Landkreises Freyung-Grafenau<br />

2008<br />

ausstellungen<br />

Gudrun Besslein-Bauer, Ateliermuseum<br />

& Atelier Nonnenbrücke<br />

10, Bamberg, „Plastiken zu Motiven<br />

E.T.A.Hoffmanns“, 28.3.-<br />

Birthe Blauth, „Gehirnwaschung“,<br />

Kirche St. Rupert <strong>München</strong>, 27.-<br />

29.3.09<br />

~, „Art Meets Fashion“, Zollgewölbe<br />

auf der Praterinsel <strong>München</strong>,<br />

21./22.3.09<br />

Ursula Bolck-Jopp, Stefan Göler<br />

„Frühjahrskollektion“, Große Rathausgalerie<br />

Landshut, 3.4.-3.5.09<br />

Rosa Brunner, Judith Siedersberger,<br />

Kunstraum bluemerant<br />

Bamberg, Skulpturen und Objekte,<br />

1.3.-31.7.09<br />

Harald Burger, Art Innsbruck, 19.-<br />

22.2.09<br />

~, „Gegenüber“, Galerie im Malzhaus,<br />

Plauen, 8.5.-31.5.09 und Galerie<br />

im Bürgerzentrum Münchberg,<br />

20.6.-19.7.09<br />

~, „Focus Europa“, Arenzano/I,<br />

31.5.-13.6.09<br />

~, Kunstverein Kelterberg, Stuttgart,<br />

16.5.-07.6.09<br />

Andreas Decke, Nikolaus Kugelmann,<br />

„Stilleben“, Museum Zusmarshausen,<br />

23.4.-24.5.09<br />

Tina Deininger, Gerhard Jaugstetter<br />

„Foto-Szene-Metropolregion<br />

2009“, Galerie Treppenhaus Erlangen,<br />

24.4.-19.6.09<br />

Christoph Dittrich, Burga Endhardt,<br />

Bernd Rummert, Kulturwerkstatt<br />

HAUS 10, Fürstenfeldbruck,<br />

7.-22.3.09<br />

Christoph Dittrich, Georg Drexel,<br />

Burga Endhardt, Peter Heel, Pit<br />

Kinzer, Frank Mardaus, Wolfgang<br />

Mennel, Anna Maria Moll,<br />

Christof Rehm, Bernd Rummert,<br />

„Wasser“, Mittelschwäbisches Heimatmuseum<br />

Krumbach, 2.-26.4.09<br />

Gerlinde Doerfler, Rosa Zschau<br />

„Stein und Bein“, Forum der Stadthalle<br />

Germering, 15.-24.5.09<br />

Stefan Eberstadt, Bruno Wank,<br />

Rauminstallationen, Galerie Bezirk<br />

Oberbayern, <strong>München</strong>, 30.4.-26.6.09<br />

Barbara Fellner, Fotografien, Anne<br />

Fraaz-Unterhalt, Zeichnungen,<br />

Galerie in der Unterfahrt im Einstein,<br />

<strong>München</strong>, 21.6.-4.9.09<br />

Klaus von Gaffron, Fotobilder,<br />

Galerie Halle II, Straubing, 17.5.-<br />

28.6.09<br />

~, Kulturtage Schwabing-West,<br />

SPD-Bürgerbüro <strong>München</strong>, 15.5.-<br />

3.7.09<br />

Renate Gehrcke und Kolleginnen<br />

„54. International Cultural Women<br />

Federation Exhibition“, Parlamentspalast,<br />

Bukarest, 4.-31.5.09<br />

~, „mooove“, Zeichnung und Malerei,<br />

jazz club galerie im „Leeren<br />

Beutel“, Regensburg, 15.7.-20.8.09<br />

Gisela Griem „Am Wasser“, Holzschnitt,<br />

Malerei, Fotografie, Kulturwerkstatt<br />

Paderborn, 22.5.-18.6.09<br />

~, „Wasserzeichen“, Holzschnitt,<br />

Stoff, Plastikfolie, Galerie Plus,<br />

Berlin, 20.6.-25.7.09<br />

~, „Gefundene Landschaft“, Holzschnitte.<br />

Kunststation St. Jakobus,<br />

Ihrlerstein (bei Kehlheim). 5.7.-<br />

9.8.09.<br />

Evita Gründler „Lebensträume“,<br />

Ev. Kurkirche, Bad Gögging, 19.4.-<br />

31.5.09<br />

Natalie Gutgesell, Hermine Gold,<br />

Kerstin Kassel, Franca Stanglmeier,<br />

Ingrid Stanglmeier „Frauentausch“,<br />

Galerie Anschnitt und<br />

Atelierhaus Westfalenhütte, 15.3.-<br />

16.4.09<br />

Ursula Horstkotte, Elfriede Peh,<br />

Gerda Mühl, Rathausfoyer Altensteig,<br />

15.3.-18.4.<br />

Christine Sajko, Schmuck, Eunice<br />

Huf, Zeichnungen und Ölbilder,<br />

Atelier Christine Sajko, <strong>München</strong>,<br />

25.4.-24.5.09<br />

Waltraud Janzen, Stoffe und<br />

Stiche, Gerd Janzen „Janzen & Janzen“,<br />

Hofgartensaal der Residenz<br />

Kempten, 9.-7.6.09<br />

Wieland Jürgens „My mind is<br />

glowing“, Malerei, Kulturzentrum<br />

Franck-Haus, Marktheidenfeld,<br />

13.6.-12.7.09<br />

Gerd Kanz, Galerie Magnificat,<br />

Berlin, 23.3.-24.4.09<br />

~, Mari-Jo, Volkach, 26.4.-30.5.09<br />

~, Caelum Gallery, New York, 12.-<br />

30.5.09<br />

Pit Kinzer „Gerngroß Models“,<br />

Fotoarbeiten, Galerie im Lan<strong>des</strong>amt<br />

für Vermessung und Geoinformation,<br />

<strong>München</strong>, 21.6.-25.9.09<br />

Stephan Klenner-Otto „Märchenhaftes“,<br />

Alfred-Kubin-Galerie,<br />

Wernstein/Oberösterreich, 10.5.-<br />

7.6.09<br />

~, „E.T.A.Hoffmann in der Graphik“,<br />

Villa Dessauer, Bamberg,<br />

27.3.-14.6.09<br />

~, „Gegenüber" Malzhaus Plauen,<br />

8.5.-1.6.09 und Bürgerzentrum<br />

Münchberg, 20.6.-19.7.09<br />

~, „Elixiere <strong>des</strong> Teufels“, Radierzyklus<br />

zu E.T.A. Hoffmann, Hoffmannhaus<br />

Bamberg, 1.5.-31.10.09<br />

Petra Klos, Abstrakte Malerei,<br />

Galerie Altbau Irsee, 27.3.-10.5.<br />

~, Immenstadt, Schrannenhalle,<br />

3.7.-19.7.09<br />

Alexandra Königsmann „Only<br />

Art“, Digitale und gemalte Kompositionen<br />

auf Aluminium, Leinwand<br />

und Papier, mit Buchpräsentation,<br />

Galerie Theresien 13, <strong>München</strong>er<br />

Secession, <strong>München</strong>, 7.5.-17.5.09<br />

Werner Kohn, 10 Jahre Kunst im<br />

Treppenhaus, 23.3.-25.4.09<br />

Rosa Maria Krinner „lichtgestalten“,<br />

galerieGEDOKmuc,<br />

<strong>München</strong>, 21.3.-4.4.09<br />

Tom Kristen „Arbeiten aus der<br />

inneren Mogelei“, Malerei, Grafik,<br />

schafhof – europäisches künstlerhaus<br />

oberbayern, Freising, 20.3.-<br />

19.4.09<br />

Hannelore Kroll, Esther Irina<br />

Pschibul „Lieber blutig als durch“,<br />

Galerie <strong>des</strong> Neusässer Rathauses,<br />

4.3.-<br />

Marcella Lassen „Körper und<br />

Emotionen“, ManGallery Lindau,<br />

18.6.- 15.9.09<br />

Eva Kunstmann, Malerei, Helmut<br />

Ammann, Skulpturen, Galerie Am-<br />

mann, Pöcking, 18.4.-16.5.09<br />

Josef Lang „Menschenbild im<br />

öffentlichen Raum“, Bezirk Oberbayern,<br />

Kloster Benediktbeuren,<br />

1.3.-15.4.09<br />

Traude Linhardt „One-Size-Westen“,<br />

Torsi aus Draht, „schwere<br />

reiter“-Foyer, 27.2.-1.3.09.<br />

~, „in space and interspace“, galerie49,<br />

<strong>München</strong>, 8.5.-27.6.09<br />

Mechthild Lobisch, Grafik Bücher<br />

Bucheinbände, Kloster Benediktbeuren,<br />

Fachberatung Heimatpflege,<br />

14.6.-12.7.09<br />

W. Gunther le Maire, Dr. phil.<br />

Magdalena Willems-Pisarek<br />

„... Kontrast der Sichtweisen?“,<br />

Landratsamt Unterallgäu, Mindelheim,<br />

20.3.-20.4.09<br />

Karl K. Maurer, Skulpturen,<br />

Peter Schlosser, Collagen, Malerei,<br />

Seeresidenz Alte Post, Seeshaupt,<br />

22.3.-10.5.09<br />

Elisabeth Mehrl, Malerei, Kunstverein<br />

Landshut, 25.4.-17.5.09<br />

Gerda Mühl, Gunzoburg Überlingen,<br />

1.5.-30.5.09<br />

Despina Olbrich-Marianou, Teilnahme<br />

an „ARTweek Aabenraa,<br />

Dänemark, 9.7.-9.8.09<br />

~, „YATOO International Artist in<br />

Residence Program 2009“, Gongju,<br />

Süd-Korea, 12.8.-30.9.09<br />

Monika Pellkofer-Grießhammer,<br />

„Ans(ch)ichten in Form und Farbe,<br />

VR Bank Hof/Saale, 23.4.-5.6.09<br />

~, „GegenÜber“, Galerie Malzhaus<br />

Plauen, 8.5.-1.6.09 und Galerie im<br />

Bürgerzentrum Münchberg, 20.6.-<br />

19.7.09<br />

~, „Focus Europa“, Arenzano/I,<br />

31.5.-13.6.09<br />

Monika Petri, Bilder, Objekte,<br />

Kunst Handwerk Haus, Kaufbeuren,<br />

14.3.-2.4.09<br />

Esther Irina Pschibul „Krieg unter<br />

der Haut“, Installationen, Objekte,<br />

Skulpturen, Kunstverein Bobingen,<br />

Unteres Schlößchen, 31.5.-28.6.09<br />

Alfred Regnat, Inge Regnat-<br />

Ulner, Maria Rucker, Egon<br />

Stöckle u.a., Skulpturen im Park,<br />

Herrsching am Ammersee, Park <strong>des</strong><br />

Kurschlösschens, 7.5.-7.6.09<br />

Dorothee Herrmann, Lilo Ring,<br />

Ursula Wild „nurmontagswirdgeschwommen“,<br />

Galerie der Stadt<br />

Wendlingen, 2.4.-10.5.09<br />

Gerhard Riessbeck, Malerei, Maria<br />

Rucker, Skulpturen, Galerie an der<br />

Pinakothek der Moderne, Barbara<br />

Aktivitäten unserer Mitglieder<br />

Ruetz <strong>München</strong>, 07.5.-21.6.09<br />

Waltraud Scheidel „Streifzüge“,<br />

Hist. Badhaus Kulmbach, April 09<br />

Wladimir Schengelaja „Gabenbringer“,<br />

Roter Pavillon, Bad Doberan,<br />

9.5.-11.6.09.<br />

Bertram Schilling mit Microwesten,<br />

Videos, Collagen, Malerei, Supermarket,<br />

Stockholm, 13.2.-15.2.09<br />

~, „Zirkus Minimus – von großen<br />

Visionen in geschrumpften Märkten“,<br />

Walden Kunstausstellungen<br />

Berlin, 4.-12.4.09<br />

Bertram Schilling, Veronika Dünser<br />

Yagci, Stefan Winkler, Silvia<br />

Jung, #4 Produzentenmesse, Nancyhalle<br />

Kongresszentrum am Festplatz<br />

Karlsruhe, 4.3.-8.3.09<br />

Heidrun Schimmel, 3rd International<br />

Triennial for Miniature-Textiles,<br />

Gallery of Szombathely, Ungarn,<br />

Mai/Juni 09<br />

Haga Schmidt „Deutsche Friedhöfe<br />

– meine Sicht“, Fotografien,<br />

Kulturladen Gartenstadt Nürnberg,<br />

13.3.-30.4.09<br />

Renate Selmayr „unsichtbares<br />

sichtbar machen“, Hinterglasbilder,<br />

Holzdrucke, Üblacker-Häusl, <strong>München</strong>,<br />

22.4.-17.5.09<br />

Gabriele Stolz, „Mit Herz“, Zeichnungen,<br />

Gemeinschaftspraxis Drs.<br />

Michels, Neuß, Dresler, Mönchengladbach,<br />

30.3.-20.6.09<br />

Gabriele Stolz, Traude Linhardt<br />

„Pleasure Ground“, Kunstverein<br />

Bad Aibling, 4-29.3.09<br />

Edith Toth, Andrea Viebach „Zeitgleich“,<br />

Stadtmuseum Penzberg,<br />

-19.4.09<br />

Alfred Ulrich „roll on - roll off“,<br />

A41 Galerie im Hof, Wien, 27.4.-<br />

Bruno Wank „Videoformat [Linearity]“,<br />

National Center Of Contemporary<br />

Art Moskau, 13.4.-<br />

Sabine Weber „Blue Denim – Objekte<br />

aus getragenem Jeansstoff“,<br />

Kanzlei RAe Kalb und Kollegen,<br />

Nürnberg, 4.3.-23.5.09<br />

Dorit Winzens-Bredernitz, Neue<br />

Bilder, Deutsches Hopfenmuseum,<br />

Kastner AG, Wolnzach, 20.5.-<br />

Klemens Wuttke und KollegInnen<br />

„Der andere Blick II“, 6.3.-2.4.09,<br />

und „Sommerspuren“, 26.6.-23.7.09,<br />

Galerie atelier eins Nürnberg<br />

Meldungen als Textmail an Pit Kinzer<br />

(Adresse s. S. 24). Bei mehreren Beteiligten<br />

bitte Mitglieder markieren. .<br />

im Bilde 2/09<br />

21


Kleinanzeigen<br />

22<br />

� kleinanzeigen<br />

• „Quadro Linde“, Bilderrahmen<br />

von Boesner zu verkaufen (jeweils<br />

5 Stück): 40 x 50 cm 7 Euro, 60 x 80<br />

cm 10 Euro, Abholung in Freising,<br />

taciana.ottowitz@caronte.de<br />

• Bilderrahmen, 4,5 cm Holzleiste,<br />

50x70 cm, 12 Stück, weiß<br />

seidenmatt lackiert, je 15,- Euro,<br />

auch kreidegrundiert 50x70, 60x80,<br />

80x100, je 10 Euro. 0831.77839<br />

• Skizzenbücher und Unikate mit<br />

Heft- oder Klebebindung selber<br />

machen. Außerdem Mappen und<br />

Schachteln nach Maß in Buchbinderqualität.<br />

In <strong>München</strong> oder in Ihrem<br />

eigenen Atelier in <strong>München</strong> und<br />

Umgebung. 016.252 76 272, http://<br />

azzle.net, http://indigo.azzle.net<br />

• Radierkurse in einem ehemal.<br />

Schulhaus im Naturpark Steigerwald.<br />

Strichätzung, Kaltnadel,<br />

Aquatinta, Vernis Mou, Mezzotinto,<br />

im Bilde 2/09<br />

Farbradierung. Prospekt unter<br />

09556.828<br />

• Wohnung, Atelier (ca. 60 qm),<br />

und Lagerraum (ca. 40 qm), zusammen<br />

oder extra, in Augsburg<br />

und Umgebung von Malerin gesucht.<br />

T 0821.311811<br />

• Schriftsatzregal/Stehpult ohne<br />

Schubladen, 75 cm breit, 65 cm tief,<br />

gut geeignet zur Lagerung von flachenGegenständen/Papier/Zeichnungen,<br />

15,- Euro, Mobile Leinwand<br />

für Projektion, 9,– Euro.<br />

(Nähe Ulm), 07309/5434.<br />

• Erstklassige Nova-Wenzel-Presse<br />

von Gerstäcker, allerdings mit<br />

Handbetrieb, für Radierungen,<br />

Linol- und Holzschnitte geeignet,<br />

zu verkaufen. Walzenbreite 54 cm,<br />

Durchmesser 11 cm, Druckplatte<br />

85 x 55 cm, Euro 300,- und Abholung<br />

(in <strong>München</strong>). T 089.6801683,<br />

F 089.6804328<br />

• Kostenloser Eintrag auf dem<br />

Kunstportal www.artports.com.<br />

www.artports.com/kuenstler/<br />

anmeldung.php.<br />

• Steindruck <strong>München</strong>, Werkstatt<br />

für künstlerische Druckgrafik.<br />

Professionell arbeitende Künstler<br />

haben in der Werkstatt die Möglichkeit,<br />

Drucke eigenständig zu erstellen.<br />

Vorraussetzung ist die Erfahrung<br />

im Umgang mit den Techniken<br />

<strong>des</strong> Steindrucks. Die Werkstatt<br />

ist mit einer Handpresse und zwei<br />

elektrisch betriebenen Pressen ausgestattet<br />

und bietet die Möglichkeit,<br />

Lithografien mit einer bedruckten<br />

Fläche bis 90x120 cm zu erstellen.<br />

Konditionen: Werkstattmiete:<br />

Tag/28 , Woche/120 , Monat/280<br />

incl. Material, Papier gibts zum<br />

Selbstkostenpreis. Steindruck<br />

<strong>München</strong>, Werkstatt für künstlerische<br />

Druckgrafik, Tom Kristen,<br />

Lenbachplatz 8, 80333 <strong>München</strong>,<br />

T 0170.5476300<br />

• AuVi-Digit – Postproduktion für<br />

audio-visuelle Kunstprojekte,<br />

Digital-Labor für Audio und Video.<br />

Wir erstellen von Ihren Fotos professionelle<br />

Dia-Shows (mit Ton oder<br />

Musik), Menüs, unzählige Effekte,<br />

Qualitätsverbesserung der Fotos etc<br />

Wir kopieren Ihre VHS-, S-VHS-,<br />

Video8-, Hi8-Casetten auf DVD auf<br />

Wunsch mit Menüs, Kapitelmarkierung<br />

– alle Formate (DVD, AVI-<br />

DivX-Codec etc.). Wir brennen<br />

preiswert Ihre LP´s, Singles, Ton-<br />

Cassetten und Tonbänder auf CD<br />

oder DVD – Entrauschen, Entknacksen,<br />

breiteres Stereobild,<br />

Dynamisierung plus Labeling und<br />

Cover. T 0821.3492325,<br />

digitaudio@email.de<br />

• Radierpresse (Drucktisch 80 x<br />

125 cm) mit Übersetzung und Spezialtisch<br />

(€ 2000,-) u.v.m. zu verkaufen.<br />

Abholung in Markt Rettenbach/Unterallgäu.<br />

T 08392.93363,<br />

imbilde@pitkinzer.de.<br />

• Wochenendkurse: Aquarell-,<br />

Acrylmalerei, expressives Zeichnen,<br />

Aktzeichnen, Radierung in<br />

Rehling bei Augsburg. Georg<br />

Kleber, Raiffeisenstr. 9, 86508<br />

Rehling, TF 08237.5317<br />

• Die Kulturwerkstatt Haus 10, ein<br />

bayerisches Künstlerhaus in Fürstenfeldbruck,<br />

bietet Seminare/Kurse<br />

im Bereich Tiefdruck, mit<br />

Schwerpunkt Farbradierung, Strichätzung,<br />

Aquatinta und Kaltnadel an.<br />

Eine komplett eingerichtete Radierwerkstatt<br />

steht den Kursteilnehmern<br />

zur Verfügung.<br />

Stefan Wehmeier, Mühlenweg 5,<br />

86860 Jengen, 08241.9119511,<br />

stefanwehmeier@yahoo.com<br />

• Wohnen und Arbeiten in der Maremma<br />

(Südtoskana). Münchner Objekt-Keramikerin<br />

bietet in Montemerano<br />

sorgsam restaurierte Wohnungen<br />

an der verkehrsfreien Piazza<br />

del Castello für 1 bis 6 Künstler.<br />

Open air Möglichkeiten in einem 3<br />

km entfernten Grundstück mit Tieren,<br />

Wein, Oliven, Wasser, Ausblick<br />

und Kochplatz. T 0039.0564602,<br />

csampaiarte@web.de<br />

• Malkurse: Das Programm ist wie<br />

immer auch auf meiner HP zu<br />

sehen: www.atelier-wuttke.de,<br />

Klemens Wuttke, TF 0911.374127<br />

(Do 17 - 18 und Fr 14 - 15 Uhr)<br />

• Urlaub im schönen Kroatien!<br />

Insel KRK. Die Insel ist mit einer<br />

Brücke zum Festland (Rijeka) verbunden.<br />

Das Haus im mittelalterlichen<br />

Ort Vrbnik hat 2 hübsche<br />

Terrassen mit freiem Meerblick,<br />

für 1 - 4 Personen. Cosy Pièro,<br />

T 089.1293522, info@cosypiero.de<br />

• Radierpresse, 60 x 100 cm, mit<br />

Übersetzung, zerlegbar; Graphiker-<br />

Verein e.V., Postfach 430 101,<br />

80731 <strong>München</strong>, T 089.344520<br />

• Bildhauer Ernst Hingerl gibt in<br />

Pettenreuth/Opf. regelmäßig am<br />

Nachmittag (6 Std.) Kettensägekurse.<br />

Max. 5 Teilnehmer. Der<br />

Kurs umfasst eine theoretische<br />

Einführung und Handhabung<br />

der Kettensäge, anschließend<br />

Abflammung mit Gasfeuerung.<br />

Ernst Hingerl, T 09463.449,<br />

www.hingerl-kunst.de<br />

Kleinanzeigen sind kostenlos, sofern<br />

sie irgendwie mit Kunst oder<br />

KünstlerInnen zu tun haben.


� ausschreiBungen<br />

Alle Angaben nach bestem Wissen,<br />

aber ohne Gewähr<br />

stiPendium für<br />

lithografie<br />

Werkstatt für künstlerische Druckgrafik<br />

im Künstlerhaus am Lenbachplatz<br />

8 in <strong>München</strong>.<br />

Das Münchner Künstlerhaus vergibt<br />

für das Jahr 2010 fünf zweimonatige<br />

Stipendien für Lithografie.<br />

Künstler können kostenfrei die<br />

Werkstatt STEINDRUCK MÜN-<br />

CHEN nutzen und erhalten eine<br />

kostenfreie Unterbringung. Materialien<br />

wie Farbe, Tuschen, Kreiden,<br />

etc. werden gestellt, Papier kann in<br />

der Werkstatt zum Selbstkostenpreis<br />

gekauft werden. Das Stipendium<br />

endet mit einer kleinen <strong>Ausstellung</strong><br />

in den Werkstatträumen. Das<br />

Münchner Künstlerhaus liegt im<br />

Zentrum <strong>München</strong>s zentral und<br />

leicht erreichbar. Voraussetzung für<br />

eine Bewerbung sind ein künstlerischer<br />

Werdegang und Kenntnisse<br />

in der lithografischen Drucktechnik<br />

auf Stein. Die Werkstatt ist mit zwei<br />

elektrischen und zwei Handpressen<br />

ausgestattet.Es können Druckbildformate<br />

bis 120x90 cm realisiert<br />

werden. Interessenten bewerben<br />

sich bitte bis 30. Oktober 2009 mit<br />

folgenden Unterlagen: CV, Kataloge,<br />

oder repräsentative Fotos<br />

von Lithografien, bzw. von Arbeiten,<br />

die ein Projekt in der Werkstatt<br />

veranschaulichen.<br />

Wichtig!! Bitte keine Originale<br />

einsenden!! Bewerbungsunterlagen<br />

mit ausreichend frankiertem und<br />

adressiertem Rückumschlag werden<br />

zurückgesendet.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.druckgrafik.de<br />

Bewerbungsunterlagen bitte an-<br />

STEINDRUCK MÜNCHEN<br />

z.Hd. Tom Kristen, im Münchner<br />

Künstlerhaus am Lenbachplatz,<br />

Lenbachplatz, 880333 <strong>München</strong><br />

aichacher kunstPreis<br />

Die Stadt Aichach und die Stadtsparkasse<br />

Aichach vergeben auf der<br />

<strong>Ausstellung</strong> (26.7. – 23.8.2009) im<br />

Kreuzgratgewölbe <strong>des</strong> Kreisgutes<br />

Aichach den Aichacher Kunstpreis<br />

( 2.500,-) für KünstlerInnen, die in<br />

<strong>Bayern</strong> wohnen oder dort geboren<br />

sind.<br />

Zweistufiges Juryverfahren:<br />

1. Stufe ausschließlich Fotos,<br />

2. Stufe Originalarbeiten.<br />

Einlieferung<br />

Stufe 1: Abgabe der Fotos (max. 2<br />

Fotoabzüge für 1 Arbeit im Format<br />

13 x 18 cm) bis Sa, 20. Juni 2009<br />

(Datum <strong>des</strong> Poststempels) an den<br />

Kunstverein Aichach, Theodor-<br />

Heuss-Str. 9, 86551 Aichach.<br />

Es darf nur eine Arbeit der letzten<br />

2 – 3 Jahre eingereicht werden.<br />

Einlieferungsformular und alle<br />

weiteren Informationen unter:<br />

www.kunstverein-aichach.de<br />

Kunstverein Aichach e.V.<br />

Theodor-Heuss-Str. 9, 86551<br />

Aichach, Tel.: 08251.871635<br />

themenausstellung<br />

„extrem“<br />

Anlässlich <strong>des</strong> Jubiläums „90 Jahre<br />

Künstlergilde Ulm“ wird ein Kunstpreis<br />

in der Höhe von 1000,ausgelobt.<br />

Politisch extrem, extrem<br />

kitschig – sparsam – faul – süß –<br />

Extremitäten aller Art ……?<br />

Die Ausschreibung soll durchaus<br />

dazu anregen, sich mit politischen,<br />

gesellschaftlichen Extremen auseinandersetzen.<br />

Anlass für das Thema<br />

ist der NPD-Aufmarsch am 1. Mai<br />

2009 in Ulm. Siehe dazu auch:<br />

www.ulm-gegen-rechts.de.<br />

Politisch-gesellschaftliche Auseinandersetzung<br />

und Stellungnahme<br />

auf künstlerischem Weg ist aber<br />

nicht Voraussetzung für eine Einreichung.<br />

Künstlergilde Ulm e.V., 89073, Ulm,<br />

Oststadt, Nagelstr. 24.<br />

Dauer 20. 09. – 11. 10. 2009.<br />

Eröffnung 19. 09. 2009 (Samstag,<br />

Kulturnacht mit thematischem Rahmenprogramm).<br />

Es können Malerei,<br />

Graphik, Plastik, Objekte, Foto,<br />

Video eingereicht werden, höchstens<br />

jedoch 3 aktuelle Arbeiten<br />

pro Künstler. Die Bilder müssen<br />

trocken und hängegerecht eingeliefert<br />

werden. Für Plastiken müssen<br />

geeignete Sockel und Befestigungen<br />

mitgeliefert werden. Für Videos<br />

und dergl. muss die nötige Technik<br />

gestellt werden, wenn die Arbeiten<br />

angenommen sind.<br />

Einlieferung: Samstag, 12.09.2009,<br />

10.00 – 14.00 Uhr.<br />

Jede Arbeit muss mit folgenden Angaben<br />

versehen sein: Name, Titel,<br />

Jahr, Preis. Bei der Einlieferung ist<br />

ein an sich selbst adressierter und<br />

frankierter Umschlag für die Jurybenachrichtigung<br />

abzugeben<br />

Einreichungsgebühr: Als Zuschuss<br />

zu unseren Kosten erheben wir von<br />

den einreichenden Künstlern, die<br />

nicht Mitglieder der Künstlergilde<br />

sind, eine Einreichungsgebühr von<br />

10,– . Alle Arbeiten unterliegen einer<br />

Jury, 15 % <strong>des</strong> Verkaufspreises<br />

gehen an den Verein. Die Arbeiten<br />

sind für die Dauer der <strong>Ausstellung</strong><br />

versichert.<br />

Abholung ausjurierter Arbeiten<br />

Samstag, 19.09.2009, 17.00 – 18.00<br />

Uhr oder Sonntag, 20.09.2009, 14 –<br />

17.00 Uhr<br />

Abholung: Sonntag, 11.10.2009,<br />

17 – 18.00 Uhr<br />

1. Vorsitzende der Künstlergilde<br />

Ulrike von Quast<br />

Künstlergilde Ulm e.V., Postfach<br />

2609, 89016 Ulm, Tel. 0731.28215,<br />

kuenstlergildeulm@web de,<br />

www.kuenstlergilde.telebus de<br />

kunstPreis <strong>des</strong> landkreises<br />

günzBurg 2009<br />

<strong>Ausstellung</strong> mit Preisverleihung<br />

( 3000) im Foyer <strong>des</strong> Klinikums<br />

Günzburg, Ludwig-Heilmeyer-Str.<br />

1, 89312 Günzburg<br />

Eröffnung Fr, 18.09.2009, 19.00 Uhr<br />

Dauer: 18.09. – 16.10.2009<br />

Anmeldung: Bewerbung im DIN-<br />

A4-Format in Form von Fotos oder<br />

Computerausdrucken. Keine Ori-<br />

Aktuelle Ausschreibungen im Internet unter www.bbk-bayern.de<br />

ginale. Bei Bildern können max. 2<br />

Arbeiten eingereicht werden, bei<br />

Skulpturen eine Arbeit (nur Skulpturen,<br />

die unzerbrechlich sind<br />

und standfest auf einem Sockel<br />

montiert werden können oder für<br />

den Außenbereich geeignet sind).<br />

Die Thematik der Arbeit ist frei.<br />

Die Arbeiten sollten nicht älter als<br />

zwei Jahre sein. Abgabetermin für<br />

die Bewerbungsunterlagen ist<br />

Freitag, 17.07.2009. Wir bitten um<br />

Bewerbungen auf dem Postweg<br />

(keine eMail!). Die einjurierten Arbeiten<br />

werden ausschließlich auf unserer<br />

Internetseite www.off-art.de<br />

ab Montag, 17.08.2009, bekannt<br />

gegeben.<br />

Einlieferung Samstag, 12.09.2009<br />

von 10.00 bis 14.00 Uhr<br />

frauenBilder junger<br />

künstlerinnen<br />

Einsen<strong>des</strong>chluss: 15.07.2009<br />

Der Kunstverein Celle sucht für das<br />

Projekt „Leben – Lieben – Leiden –<br />

Frauenbilder junger Künstlerinnen'<br />

Künstlerinnen unter 35 Jahren, die<br />

sich ausgehend von den Lebenswegen<br />

Eléonore Desmier d’Olbreuses<br />

und/oder Sophie Dorotheas mit<br />

'Weiblichkeit' beschäftigen. Ziel ist<br />

es, einen zeitgenössisch-künstlerischen<br />

Blick auf den historischen<br />

Sachverhalt zu werfen. Weitere Informationen<br />

und Bewerbungsmodalitäten<br />

finden sich auf der Website.<br />

Kunstverein Celle e.V.,<br />

Alexandra Socher,<br />

Ondermarkstr. 26, 29221 Celle,<br />

info@kunstverein-celle.de<br />

gesellschafter<br />

art.aWard<br />

Der Gesellschafter ART.AWARD<br />

ist ein bun<strong>des</strong>weiter Kunstwettbewerb<br />

der ART.FAIR 21 Messefür<br />

aktuelle Kunst und der Aktion<br />

Mensch im Rahmen der Gesellschafter-Initiative.<br />

Gemeinsam mit<br />

zahlreichen Verbänden und Organisationen<br />

ruft die Aktion Mensch<br />

die Bevölkerung dazu auf, sich die<br />

Diskussion um die Zukunft <strong>des</strong> Gemeinwesens<br />

wieder anzueignen und<br />

sich über sozialpolitische Themen<br />

auszutauschen. Der Wettbewerb<br />

sucht Antworten aus der Perspektive<br />

der Kunst auf die Frage „In was<br />

für einer Gesellschaft wollen wir leben?“.<br />

Mit dem Gesellschafter ART.<br />

AWARD geben dieGesellschafter.de<br />

und die ART.FAIR 21 jungen Künstlern<br />

die Möglichkeit, sich mit gesellschaftlichen<br />

Themen in Form<br />

von Fotografie und Malerei auseinander<br />

zu setzen und diese mit der<br />

Öffentlichkeit zu diskutieren.<br />

Der Gesellschafter ART.AWARD<br />

versteht sich als Förderpreis, der<br />

junge Talente unterstützt und<br />

bekannt macht.<br />

1.Preis: Katalogherstellung im Wert<br />

von 10.000 , 2. Preis: Websitegestaltung<br />

(Wert 4000 ), 3. Preis:<br />

Gutschein Künstlerbedarf (1500 )<br />

Einsen<strong>des</strong>chluss: 31. Juli 2009 (es<br />

gilt der Poststempel).<br />

Informationen, Ausschreibung und<br />

Onlineanmeldung finden Sie im Internet<br />

unter:<br />

www.dieGesellschafter.de oder<br />

www.art-fair.de/artaward<br />

Ausschreibungen<br />

im Bilde 2/09<br />

23


<strong>Ausstellung</strong>skalender / Impressum<br />

24<br />

ausstellungskalender<br />

Von den <strong>BBK</strong>s oder mit deren Unterstützung veranstaltete <strong>Ausstellung</strong>en: Juni bis September 2009<br />

� BBk münchen und oBer<strong>Bayern</strong><br />

••• <strong>München</strong>, GALERIE DER KÜNSTLER,<br />

Maximilianstr. 42, Vernissage immer einen Tag<br />

vor <strong>Ausstellung</strong>sbeginn 18 – 21 Uhr,<br />

Mi–So 11–18, Do 11–20 Uhr (Feiertage geschlossen)<br />

27.05. – 19.06. Heim und Herd<br />

Christoph Bangert, Ulrike Myrzik und<br />

Manfred Jarisch, Edgar Lorenz,<br />

Michael Lukas, Tobias Mattes<br />

� BBk nieder<strong>Bayern</strong><br />

••• Passau, Kulturmodell, Bräugasse 9,<br />

94032 Passau, Tel. 0851.36 311, geöffnet Di–So 15–17,<br />

www.kulturmodell.de, info@kulturmodell.de,<br />

Öffnungszeiten: Di–So 15 –17 Uhr<br />

22.05. – 14.06. Künstlergilde Ulm<br />

19.06. – 19.07. Gruppe „Imago“ surrealistische Male<br />

rei und Plastik<br />

14.08. – 06.09. DIN A 4<br />

••• Passau, Klinikum, Innstraße 76, 94032 Passau,<br />

geöffnet während der Besuchszeiten<br />

01.01 – 31.12. Künstler aus der Region Passau<br />

präsentieren im neuen Eingangsknoten im Klinikum<br />

Passau ihre Kunstwerke auf 5 Stockwerken.<br />

www.bbk-bayern.de/ndb/klinikum-passau<br />

••• Passau<br />

10.07. – 11.07. 20 – 2 Uhr früh Kunstnacht 2009<br />

••• Passau, TRP1-Fernsehen, Dr.-Emil- Brichta-Str. 5,<br />

94036 Passau, Tel. 0851.98884-0,<br />

geöffnet während der Geschäftszeiten<br />

02.03. – 31.08. Künstler im Fernsehen – Elsa Linder<br />

und Werner Ziegler<br />

••• Straubing, Weytterturm,<br />

Fr, Sa, So, Feiertage 14– 17 Uhr<br />

27.06. – 02.08. Siegfried Kreitner, Preisträger der Dr.<br />

Franz und Astrid Ritterstiftung<br />

alle <strong>Ausstellung</strong>en <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Niederbayern e.V. auch<br />

unter www.bbk-bayern.de/ndb<br />

� BBk nieder<strong>Bayern</strong>-oBerPfalz<br />

... Regensburg, Kunst- und Gewerbeverein,<br />

Ludwigstr. 6, 93047 Regensburg<br />

� BBk nürnBerg<br />

••• Nürnberg, Galerie Hirtengasse<br />

Hirtengasse 3, 90443 Nürnberg<br />

Do 10 – 14 / 16 – 18 Uhr und So 16 – 18 Uhr<br />

10.05. – 07.06. Sven Hamann, Milos Navratil,<br />

Foto, Zeichnung, Gouache<br />

05.07. – 02.08. Horia Vancu, Malerei<br />

Eröffnung: 05.07, 19 Uhr<br />

13. 09. – 11.10. Irana Simonetti, Objekte<br />

Weitere Informatonen unter:<br />

http://galeriehirtengasse.blogspot.com/<br />

� BBk oBer<strong>Bayern</strong>-nord und<br />

ingolstadt<br />

••• Ingolstadt , Städt. Galerie in der Harderbastei,<br />

Oberer Graben 55, geöffnet Do–So 11 – 18 Uhr<br />

01.05. – 17.06. <strong>BBK</strong>-Frühjahrsausstellung<br />

„ Alles neu macht der Mai“<br />

••• Ingolstadt , Reithalle im Klenzepark<br />

Di–So 13–20 Uhr<br />

27.06. – 26.07. 8. Große Ingolstädter Jahresausstellung<br />

2009 „Katastrophenhelfer“<br />

Eröffnung: 27. Juni, 18 Uhr<br />

••• auswärts<br />

Gmunden (Österreich), Galerie im Kammerhofmuseum<br />

im Bilde 2/09<br />

21.06. – 26.07. „bayern am traunsee“, <strong>BBK</strong> Ingol-<br />

stadt , Eröffnung: 21. Juni, 11 Uhr<br />

� BBk oBerfranken<br />

••• Bamberg, Stadtgalerie Villa Dessauer, Hainstr. 4<br />

geöffnet Di, Mi, Do 10–16 Uhr, Sa, So 12–18 Uhr<br />

� BBk schWaBen nord und augsBurg<br />

••• Augsburg, <strong>BBK</strong>-Galerie im abraxas<br />

Sommestr. 30, geöffnet Di, Mi, Fr 14–18<br />

22.06. – 27.06. Druckwerkstatt: Drucksymposium<br />

28.06. – 26.07. <strong>Ausstellung</strong> zum Drucksymposium<br />

alle Termine <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />

aktuell unter www.kunst-aus-schwaben.de<br />

� BBk schWaBen-süd<br />

••• Kempten, Kunsthalle, Memminger Str. 5,<br />

geöffnet Di–Fr 15–18, Sa/So 14–18 Uhr<br />

16.05. – 07.06. Werkblock09 Eva Anderson, Liz<br />

Böwing, Wolfram Diehl, Peter Huf,<br />

Anne Meßmer-Steinammnn, Gerda<br />

Mühl, Barbara Wolfart<br />

Eröffnung: Fr, 15. Mai, 19 Uhr<br />

27.06. – 12.07. Quellen der Kunst – offene Ateliers<br />

im Allgäu (zentrale Infoausstellung)<br />

Eröffnung: Fr, 26. Juni<br />

••• gesamtes Verbandsgebiet<br />

04.07. – 05.07. Quellen der Kunst – offene Ateliers<br />

im Allgäu<br />

alle Termine <strong>des</strong> <strong>BBK</strong> Schwaben-Süd aktuell unter<br />

www.kunst-aus-schwaben.de<br />

� BBk unterfranken<br />

••• Würzburg, <strong>BBK</strong>-Galerie, im Kulturspeicher<br />

geöffnet Mi, Do, Fr, So 11–18, Sa 13–20 Uhr<br />

15.05. – 07.06. 3 x Textil Walter Bausenwein + Sabina<br />

Friedrich + Christine Schmidt<br />

12.06. – 05.07. Christine Gruber + Bernd Wagenhäuser<br />

„Rossbreiten“<br />

••• Würzburg, Werkstattgalerie im Künstlerhaus<br />

geöffnet Mi, Do 9 – 18, Fr 14 – 18 Uhr<br />

12.06. – 26.06. Harald Müller-Wünsche Blue – art is<br />

revolution<br />

office@sygna.de<br />

werbeagentur für den und die künstlerin<br />

art<br />

sylvia gnatz<br />

ganharting 9<br />

94529 aicha vorm wald<br />

tel. o85o4 918885<br />

fax. o85o4 918884<br />

http:// www.sygna.de<br />

IMPRESSUM<br />

Heft 2/2009, 27. Jahrgang<br />

Herausgeber:<br />

<strong>BBK</strong> Lan<strong>des</strong>verband <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

Klaus von Gaffron, Isabellastr. 49, 80796 <strong>München</strong>,<br />

T 089.2721579, F 089.2715213,<br />

www.bbk-bayern.de, gaffron@bbk-bayern.de<br />

»im Bilde« ist die Zeitschrift <strong>des</strong> Berufsverban<strong>des</strong><br />

Bildender Künstler Lan<strong>des</strong>verband <strong>Bayern</strong><br />

mit seinen neun Regionalverbänden:<br />

<strong>BBK</strong> <strong>München</strong> und Oberbayern<br />

Klaus von Gaffron, T 089.2721579,<br />

Maximilianstr. 42, 80538 <strong>München</strong>,<br />

GALERIE DER KÜNSTLER: T 089.220463,<br />

Büro: T 089.2199600, F 089.21996050,<br />

bbk.muenchen.obb@t-online.de,<br />

info@bbk-muc-obb.de,<br />

www.bbk-muc-obb.de,<br />

www.muenchen-oberbayern.bbk-bayern.de<br />

<strong>BBK</strong> Niederbayern<br />

Hubert Huber, Ringstr. 1, 94081 Fürstenzell,<br />

T 08502.8250, F 08502.8200,<br />

niederbayern@bbk-bayern.de,<br />

www.niederbayern.bbk-bayern.de<br />

<strong>BBK</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />

Ludwig Bäuml, Ludwigstr. 6, 93047 Regensburg,<br />

T 0941.53228, www.kunst-in-ostbayern.de,<br />

niederbayern-oberpfalz@bbk-bayern.de,<br />

www.niederbayern-oberpfalz.bbk-bayern.de<br />

<strong>BBK</strong> Nürnberg<br />

Holger Lehfeld, Frank Hegewald, Walter Hettich,<br />

Hirtengasse 3, 90443 Nürnberg, TF 0911.2396884,<br />

nuernberg@bbk-bayern.de,<br />

www.bbk-nuernberg.de<br />

<strong>BBK</strong> Oberbayern Nord und Ingolstadt<br />

Dagmar Hummel, T 08456.3607,<br />

Harderbastei, Oberer Graben 55, 85049 Ingolstadt,<br />

TF 0841.9312754, bbk-in@gmx.de,<br />

oberbayern-ingolstadt@bbk-bayern.de,<br />

www.oberbayern-ingolstadt.bbk-bayern.de<br />

<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />

Wolfgang Männling, Christiane Toewe,<br />

Hainstr. 4a, 96047 Bamberg,<br />

T 0951.2082488, F 0951.2082487,<br />

Geschäftsstelle: Maria Röhrig,<br />

oberfranken@bbk-bayern.de,<br />

www.bbk-bayern.de/obf<br />

<strong>BBK</strong> Schwaben Nord und Augsburg<br />

Annemarie Helmer-Heichele, Norbert Kiening,<br />

<strong>BBK</strong> Galerie im Kulturforum Abraxas,<br />

Sommestr. 30, 86156 Augsburg,<br />

T 0821.4443361, F 0821.4443363,<br />

schwabennord@bbk-bayern.de,<br />

bbk-augsburg@t-online.de,<br />

www.kunst-aus-schwaben.de<br />

<strong>BBK</strong> Schwaben-Süd<br />

Winfried Becker, Helmut Domnik,<br />

Kleiner Kornhausplatz 1, 87439 Kempten,<br />

T 0831.27046, F 0831.5127046,<br />

bbkschwabensued@t-online.de,<br />

www.kunst-aus-schwaben.de<br />

<strong>BBK</strong> Unterfranken<br />

Thomas Reuter, <strong>BBK</strong>-Galerie im Kulturspeicher,<br />

Galerieleitung: Dorette Riedel, Veitshöchheimer<br />

Str. 5, 97080 Würzburg, T 0931.50612,<br />

bbk-galerie@t-online.de,<br />

www.bbk-unterfranken.de<br />

Redaktion: Klaus von Gaffron, Hubert Huber,<br />

Pit Kinzer, Gertraud Küchle-Braun<br />

Herstellung: Pit Kinzer, Ottobeurer Str. 1,<br />

87733 Markt Rettenbach, Tel. 08392. 9 33 63,<br />

eMail: imbilde@pitkinzer.de, www.pitkinzer.de<br />

Druck + Versand: Druckhaus Kastner, Wolnzach<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge sind nicht<br />

als Meinungsäußerung der Redaktion anzusehen.<br />

Artikel unter Regionalverbands-Rubriken werden<br />

auf Eigenverantwortung <strong>des</strong> jeweiligen Verban<strong>des</strong><br />

abgedruckt.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine<br />

Gewähr. Unterlagenrücksendung nur bei<br />

mitgeliefertem Rückporto.<br />

4 Ausgaben pro Jahr, jeweils Anfang März / Juni /<br />

September / Dezember, Auflage 4000 Exemplare.<br />

Einzelheft €6,00, Jahresabonnement €18,00<br />

(Anfragen zu Abonnement und Anzeigenpreisen<br />

an H.M. Neuwerth, neuwerth@bbk-bayern.de,<br />

Tel. 08509. 25 66). Für <strong>BBK</strong>-Mitglieder ist der<br />

Bezugspreis im Jahresbeitrag eingeschlossen.<br />

Titelbild: Christian Schnurer, „Mein eigenes<br />

Fleisch“, 2009, Fotomontage für Plakat (Foto<br />

Werner Götz) zu „Der katholische Faktor“, s. S. 18<br />

Redaktionsschluss für Heft 3/2009: 15.07.2009

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