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Im Bilde 02/2006 - BBK-Bayern

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<strong>BBK</strong> Oberfranken<br />

2<br />

FLUSS OHNE UFER<br />

<strong>BBK</strong> Oberfranken, Ausstellung in der Stadtgalerie Villa Dessauer, Bamberg,<br />

30. 6. - 30. 7. <strong>2006</strong>.<br />

Die Eröffnung ist am 30. Juni um 19 Uhr. Da zu dieser Zeit die Fußballweltmeisterschaft<br />

in ihren Endzügen tobt, haben wir unser großes, seltenes, exquisites, kreatives, lustiges,<br />

regensicheres (alles ohne Gewähr) Villa-Dessauer-Gartenfest verschoben. Es findet am<br />

15. Juli <strong>2006</strong> statt.<br />

Zum Titel der Ausstellung: einer hat ein Werk so getauft, eine hat in den Satzflüssen<br />

gegründelt, manche haben gehört, mehrere haben gewogen, alle haben abgestimmt.<br />

Das Paradoxon sei eine Leitlinie fürs Uferlose.<br />

Claudia Fritz<br />

Labyrinth 1-4<br />

Mischtechnik (Tusche, Farbe, Tesa, u.a.)<br />

Labyrinth<br />

Mit Tusche Hindernisse überwinden.<br />

Zufällig verlaufen und aufgeklebt.<br />

Wege suchen und zeichnen.<br />

Experimentieren und Kontraste erkennen.<br />

Chaos überkleben mit Risiko.<br />

Ebenen ordnen und Struktur kratzen.<br />

Übergänge komponieren zum Ausgang.<br />

Wolfgang Männling (Abb. oben rechts)<br />

-Riß-, -Rolling Stones-, -Kiste-<br />

3 Skulpturen aus Basalt (Dolerit)<br />

Die ‚Kiste’, ein Quader aus miteinander<br />

verblockten Steinkrusten, spielt mit dem<br />

Volumen bei geringer Masse. Der „Riß“ kümmert<br />

sich um eine Begleiterscheinung der<br />

Bildhauerei und bindet das Arbeitsgeräusch<br />

als Komposition mit ein. Und die „Rolling<br />

Stones“, in Reihe hintereinander angeordnete<br />

Steinquader, erzählen etwas über die “Choreographie<br />

der Arbeit“. Wolfgang Männling<br />

akzeptiert die vorgegebenen Strukturen seiner<br />

Steine und greift nur minimal ein. Gerade<br />

das Verborgene enthält die bildhauerische<br />

Leistung. So schließt die „Kiste“ die meiste<br />

Arbeitsenergie im nicht sichtbaren Teil ein.<br />

Beim „Riß“ wurden die Klänge des Spaltungsprozesses<br />

im Tonstudio eingefroren und<br />

als Musikstück abgemischt. Die künstlerische<br />

Arbeit an den „Rolling Stones“ besteht aus<br />

dem Schneiden der Standflächen und dem<br />

Ordnen der Steinblöcke zueinander. Der<br />

sensible Umgang mit dem Stein begreift die<br />

„Poesie des Materials“ und verführt zum<br />

Träumen.<br />

im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />

Renate Fukerider (Abb. oben)<br />

„Zeit und Raum“,<br />

Installation: Schuhe und Flügel<br />

Welchen Raum Zeit einnimmt ist vom individuellen<br />

Empfinden abhängig. Zeit ist nicht<br />

beeinflussbar, aber die Empfindung. Jeder<br />

Raum definiert sich aus seinen Grenzen, auch<br />

den gedanklichen. Diese gilt es von Zeit zu<br />

Zeit zu überwinden. Zeit ist, wenn überhaupt,<br />

nur schwer greifbar und in der Reflexion darstellbar.<br />

Eine größere Anzahl von „Schuhen“,<br />

gefertigt aus Gips, Wachs und organischem<br />

Material, geben durch ihre Außen- und Innenform<br />

etwas von der momentanen Befindlichkeit<br />

des Trägers preis. Die fest strukturierte<br />

Anordnung der unterschiedlichen Fußhüllen<br />

steht für Bodenhaftung, Gesetzmäßigkeit,<br />

Gleichschritt, aber durch die morbid-fragile<br />

Materialität für Gelebtes, aus dem Tritt<br />

Gekommenes und Grenzen Überschrittenes.<br />

Das Schmale, an den Wänden umlaufende<br />

objekthafte Fries aus Papier und Wachs, stellvertretend<br />

für Flügel – Flügel eine Metapher<br />

für geistige und körperliche Freiheit und<br />

Beweglichkeit, wo alles Bodenverhaftete an<br />

seine Grenzen stößt. Dualität und Polarität<br />

zugleich. Raum und Zeit verliert seine<br />

Bedeutung.<br />

Carla Schmidhuber<br />

„Der Garten des alten Chinesen“<br />

Serie von Monotypien bzw. Decalcomanien,<br />

kombiniert mit reliefartigen Oberflächen aus<br />

Farbpigmenten und verschiedenen Bindemitteln.<br />

Fremde Kulturen faszinieren mich<br />

immer wieder als Spiegelung der eigenen<br />

Wahrnehmungen, fern und doch im Innersten<br />

vertraut. Der alte Chinese stellt für mich<br />

gelebtes Leben und dessen Verinnerlichung<br />

dar. In seinem „Garten“ (dieser Begriff ist<br />

durchaus auch symbolisch zu verstehen) gibt<br />

es Vergangenes, Bewahrendes, aber auch<br />

Wachsendes und Suchendes. Die fragmentarischen<br />

Zeichen auf den <strong>Bilde</strong>rn, die spurenhaft<br />

erscheinen, lassen vielleicht einen Einblick<br />

in das Wesen der Dinge atmosphärisch und<br />

verschlüsselt erspüren.<br />

Peter Schoppel (Abb. unten)<br />

„Landschaften“<br />

Malerei, Acryl auf Maltuch<br />

„… Farbe als Ordnung der Landschaft, Landschaft<br />

als Ordnung der Farbe …“<br />

7 Arbeiten im kleinen Format, entstanden vor<br />

der Natur, es sind fränkische Landschaften,<br />

oder aus meinem Gundelsheimer Garten …<br />

und als „Gegenpol“ eine große Arbeit, ein<br />

„virtuelles Bild“, eine künstliche Landschaft…<br />

„… Schönheit ist offenbar am ergreifendsten,<br />

am deutlichsten dort, wo sie an die Grenze<br />

zum Chaos vorstößt, wo sie ihre Ordnung<br />

freiwillig aufs Spiel setzt. Schönheit ist<br />

eine schmale Gratwanderung zwischen dem<br />

Risiko zweier Abstürze: auf der einen Seite<br />

die Auflösung aller Ordnung in Chaos, auf<br />

der anderen die Erstarrung in Symmetrie und

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