Im Bilde 02/2006 - BBK-Bayern
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<strong>BBK</strong> Nürnberg und Mittelfranken<br />
16<br />
Arbeiten von Jürgen Braun und Barbara Lidfors (rechts)<br />
NEU IM <strong>BBK</strong><br />
Kunsthaus Nürnberg, 2.2. – 19.3.<strong>2006</strong><br />
Mit der Ausstellung „Neu im <strong>BBK</strong>“ wurden<br />
fünf erfahrene, in ganz unterschiedlichen<br />
künstlerischen Bereichen arbeitende Künstler<br />
vorgestellt. Ein wichtiges Kriterium bei der<br />
Auswahl war dabei auch die künstlerische<br />
Bandbreite der neu aufgenommenen Künstler.<br />
Präsentiert wurden die unterschiedlichen<br />
Positionen zeitgenössischer Kunst, vom abstrakten<br />
Objekt bis zur „klassischen“ Malerei.<br />
Jochen Streichert, geboren 1969 in Freystadt,<br />
absolvierte eine Lehre als Kirchenmaler<br />
und Restaurator mit Schwerpunkt Frescomalerei,<br />
war dann in Nürnberg an der FOS,<br />
Fachrichtung Kunst und Gestaltung und arbeitet<br />
seit 1996 als freischaffender Künstler<br />
in Nürnberg. Er zeigte eine Reihe von Tusche-Baumbildern.<br />
Die umfangreiche Serie<br />
versetzt den Betrachter in eine Waldlandschaft.<br />
Damit will der Künstler, wie er sagt,<br />
die innere Stimme des Waldes zum Ausdruck<br />
bringen. Dabei reduziert er die Waldlandschaften<br />
auf das Wesentliche, erfasst subjektive<br />
Stimmungen und weckt im Betrachter<br />
Assoziationen von Tiefe, Wärme wie auch<br />
Kälte, er zeigt die Dichte des Waldes aber<br />
auch durchlichtete Waldstimmungen, Lichtungen.<br />
Seine <strong>Bilde</strong>r fangen die Stimmung eines<br />
Augenblicks ein, dieser Zauber des Augenblicks<br />
wird mit Tusche auf Papier eingefangen.<br />
Jürgen Braun, 1963 geboren in Reutlingen,<br />
studierte an der Akademie Nürnberg bei Prof.<br />
Colditz und Pfahler und ist seitdem freischaffend<br />
tätig. Er baut abstrakte Objekte aus<br />
Holz, Jutegewebe und Farbe, im Nürnberger<br />
Kunsthaus zeigte er Boden- und Wandobjekte.<br />
Sie basieren auf komplizierten Holzkonstruktionen,<br />
die dann mit Jute bespannt und<br />
farbig gestaltet werden. Die Formen muten<br />
zugleich organisch wie auch technoid an.<br />
Barbara Lidfors, 1949 in den USA geboren,<br />
arbeitet seit 2003 in Fürth als freischaffende<br />
Künstlerin. Sie zeigte „<strong>Bilde</strong>rkästen“,<br />
anhand derer sie eindrucksvoll das Spannungsverhältnis<br />
zwischen der Vertrautheit<br />
der eigenen kulturellen Welt und der Unvertrautheit<br />
fremder Kulturen untersucht. Die<br />
Kästen zeigen fast in Lebensgröße Menschen<br />
unterschiedlicher Kulturen und Altersgruppen.<br />
Die Figuren sind in farbige flächige Hintergründe<br />
eingebettet, ohne sich dabei auf<br />
spezielle Orte zu beziehen.<br />
im <strong>Bilde</strong> 2/06<br />
Einige der <strong>Bilde</strong>r hängen ganz traditionell<br />
an der Wand, während die <strong>Bilde</strong>rkästen die<br />
Ausstellungsfläche besetzten, die Betrachter<br />
wandelten dabei sprichwörtlich „zwischen<br />
den Kulturen“.<br />
Marina Schreiber wohnt seit 1989 in Nürnberg.<br />
Geboren 1947 in Belgrad, studierte sie<br />
an der dortigen Akademie der bildenden<br />
Künste und schloss auch ein Magisterstudium<br />
ab. Ihre <strong>Bilde</strong>r sind ruhige Landschaften, die<br />
zugleich expressiv wie kristallin anmuten,<br />
menschliches Leben ist weitgehend daraus<br />
verbannt. Sie zerlegt die Landschaften in einzelne<br />
Elemente und setzt sie dann neu zusammen,<br />
um zu dem für sie Wesentlichen zu gelangen.<br />
Ihre <strong>Bilde</strong>r basieren auf den Kontrasten<br />
zwischen kristallinen Formen, Licht und<br />
Dunkel, auf Farbabstufungen und der Verflechtung<br />
von abstrakten Formen, die sich aus<br />
der Zweidimensionalität zu abstrakten, dreidimensionalen<br />
Formen entwickeln. Präzise<br />
graphische Linien umsäumen sie.<br />
Shohe Alexander Seiler, NN-Kulturpreisträger<br />
20<strong>02</strong>, studierte an der Nürnberger Akademie<br />
und arbeitet als Zeichner, Plastiker und<br />
Grafiker. Er zeigte so genannte „graphische<br />
Skulpturen“ bzw. „Archiskulpturen“. Architektur<br />
spiegelt gesellschaftliche Machtverhältnisse<br />
wider, zeigt, was einer Gesellschaft<br />
wichtig ist, z.B. Produktion oder Religion.<br />
Sie ist damit gelebte Ideologie. Mit diesem<br />
Aspekt von Architektur spielt der Künstler in<br />
seinen gemalten Architekturen. Sie werden<br />
theatralisch inszeniert, schwere Sessel, Gebrauchsgegenstände,<br />
graphisch von Architekturelementen<br />
überzogen und damit überhöht.<br />
Wir sehen historisierende Architekturfragmente<br />
z.B. italienische Palazzi, Renaissancearchitektur<br />
und Revolutionsarchitektur. In<br />
dieser Verfremdung scheint es sich um eine<br />
Fortsetzung der Capriccios z.B. von Piranesi<br />
zu handeln, Architekturfragmente, verfremdet<br />
in der Kombination und übertragen in die<br />
Dreidimensionalität.<br />
Dr. Anja Pröls-Kammerer<br />
Die ersten Jahre der Professionalität“:<br />
Arbeiten von Oh-Seok Kwon (oben), Jakub<br />
Moravek und Vincent Mitzev (rechte Seite)<br />
Vorschau: 22.7. – 28.8.<strong>2006</strong><br />
SKULPTURALE HANDLUNGEN<br />
Claudia Djabbari, Christian Engelmann,<br />
Nezaket Ekici, Patricija Gilyte, Isabel Haase,<br />
Vassillea Stylianidou, Anne Wodtcke<br />
Die Ausstellung „Skulpturale Handlungen“<br />
ist einem bestimmten Aspekt der performativen<br />
Bildhauerei gewidmet und präsentiert<br />
sieben aktuelle Positionen von der skulpturalen<br />
Performance bis zur interaktiven Skulptur.<br />
Verbindendes Element ist die Integration<br />
des eigenen Körpers in Skulptur, Fotografie<br />
oder Video. Auf unterschiedliche Weise<br />
knüpfen die beteiligten KünstlerInnen an die<br />
Auseinandersetzung der 60er und 70er Jahre<br />
an, in der die körperliche Präsenz des Künstlers<br />
in dem jeweiligen Medium eher einer<br />
Skulptur denn einem Selbstportrait glich.<br />
JOUR FIXE<br />
Am jeweils zweiten Montag im Monat findet<br />
unser Kommunikationsabend „Jour fixe“ im<br />
Künstlerhaus München, Lenbachplatz 8, statt.<br />
Beginn: 19 Uhr, im Allotriakeller – außer<br />
in den Ferien. Erica Heisinger und Georg<br />
Juranits betreuen den Jour Fixe.<br />
AUSSCHREIBUNGEN<br />
Die aktuellen Ausschreibungen können im<br />
Internet unter www.bbk-bayern.de<br />
abgerufen werden. Außerdem sammeln wir<br />
alle uns zugehenden Ausschreibungen – sie<br />
sind in der Galerie der Künstler während der<br />
Ausstellungszeiten einsehbar.<br />
GALERIE DER KÜNSTLER<br />
Maximilianstr. 42, 80538 München<br />
Tel. 089 - 220 463 (Di – So 11 – 18 Uhr)<br />
GESCHÄFTSSTELLE<br />
Adelgundenstr. 18, 80538 München<br />
Tel. 089 - 21 99 60 - 0, Fax - 21 99 60 - 50