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Longitarsus kippenbergi n. sp., eine neue Art aus Marokko ...

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Genus Vol. 9 (3): 351-360 Wroc³aw, 30 IX 1998<br />

<strong>Longitarsus</strong> <strong>kippenbergi</strong> n. <strong>sp</strong>., <strong>eine</strong> <strong>neue</strong> <strong>Art</strong> <strong>aus</strong> <strong>Marokko</strong><br />

(Coleoptera: Chrysomelidae: Halticinae)<br />

ANDRZEJ WARCHA£OWSKI<br />

Instytut Zoologiczny UWr., Sienkiewicza 21, 50-335 Wroc³aw, Poland<br />

Abstract. A new <strong>sp</strong>ecies, <strong>Longitarsus</strong> <strong>kippenbergi</strong> <strong>sp</strong>. n. from Morocco, belonging<br />

to the group L. tabidus-baeticus is described and illustrated. The <strong>sp</strong>ecies of the<br />

tabidus-baeticus group are characterized, a key to their determination is given.<br />

Key words: entomology, taxonomy, new <strong>sp</strong>ecies, Coleoptera, Chrysomelidae, Halticinae,<br />

<strong>Longitarsus</strong>, Morocco.<br />

Während <strong>eine</strong>r in 1995 unternommenen Forschungsreise nach <strong>Marokko</strong> hielt<br />

ich mich <strong>eine</strong> Woche lang im Erholungsort Ifrane (Mittleres Atlasgebirge) auf.<br />

Im gesammelten Material befindet sich <strong>eine</strong> lange Serie (103 Exemplare) <strong>eine</strong>r<br />

großen, hell gefärbten <strong>Art</strong>, welche sich nach <strong>eine</strong>r genaueren Untersuchung als<br />

neu erwiesen hat.<br />

<strong>Longitarsus</strong> <strong>kippenbergi</strong> <strong>sp</strong>. n.<br />

NAMENSABLEITUNG<br />

Herrn Dr. Horst KIPPENBERG (Herzogenaurach) gewidmet.<br />

MATERIAL<br />

Holotypus (Männchen) und 102 Paratypen (38 Männchen und 64 Weibchen)<br />

in der Sammlung des Verfassers. Ungefähr <strong>eine</strong> Hälfte der Typenserie ist für<br />

einige Museen (wie Mus. nat. Hist. nat. in Paris, Mus. f. Naturkunde in Berlin,<br />

Zool. Staatssammlung in München) wie auch für einige Privatsammlungen (wie<br />

jene von H. KIPPENBERG, M. DÖBERL, S. DOGUET, M. BERGEAL) bestimmt.


352<br />

ANDRZEJ WARCHA£OWSKI<br />

DIAGNOSE<br />

Augenrinnen deutlich und tief eingeschnitten. Stirnhöcker gewölbt, ovaldreieckig,<br />

schräg zueinander stehend, hinten nur durch <strong>eine</strong>n sehr dünnen und<br />

seichten Strich abgegrenzt. Hinterschiendorn kurz und kräftig (Abb. 22). Halsschild<br />

etwa 1,60-1,65mal breiter als lang. Körper groß (3,1-3,8 mm), einheitlich hell<br />

rostgelb gefärbt. Aedeagus wie auf der Abb. 17-19, ductus <strong>sp</strong>ermathecae (Abb.<br />

20) etwa 4-5mal gewunden.<br />

1-11 (4 nach LEONARDI 1979, die restlichen orig.). 1-5 - <strong>Longitarsus</strong> baeticus: 1-3 -Penis, dorsal,<br />

ventral und seitlich gesehen. 4 - Spermathek: 5 - das letzte Abdominalsternit. 6 - L. <strong>aus</strong>tralis,<br />

Spermathek. 7-11 (7, 8 orig., 9-11 nach BERTI in litt.). Spermathek: 7, 8 - <strong>Longitarsus</strong> corpulentus,<br />

9-11 - L. grandis (Paratypen)


LONGITARSUS KIPPENBERGI N. SP. 353<br />

BESCHREIBUNG<br />

Körperlänge 3,1-3,8 mm. Die Färbug des ganzen Körpers hell, weizenstrohgelb<br />

bis hell rostgelb. Die letzten 6-7 Fühlerglieder, der Vorderrand der Oberlippe wie<br />

auch die Spitzen der Maxillartaster und der Mandibeln dunkelbraun bis<br />

12-22 (12-14, 17-22 orig., 15, 16 nach BERTI in litt.). 12-14 - <strong>Longitarsus</strong> corpulentus, penis,<br />

dorsal, ventral und seitlich gesehen. 15, 16 - L. grandis, penis, dorsal und seitlich gesehen. 17-22.<br />

L. <strong>kippenbergi</strong>. 17-19 - Penis dorsal, ventral und seitlich gesehen; 20 - Spermathek; 21 - das letzte<br />

Abdominalsternit; 22 - Hinterschiene


354<br />

ANDRZEJ WARCHA£OWSKI<br />

schwärzlich. Die Stirn glatt. Die Punktierung des Halsschildes äußerst seicht und<br />

fein, fast verloschen, jene der Flügeldecken fast ebenso schwach, lediglich am<br />

Basalrand und in der Nähe des Schildchens etwas deutlicher entwickelt. Der<br />

Aedeagus (Abb. 17-19) schlank, annähernd parallelseitig, ziemlich scharf (etwa<br />

70-75o) zuge<strong>sp</strong>itzt, die Spitze ohne Zähnchen oder Läppchen, die Verschlußklappe<br />

lang und schmal, nach vorn leicht verjüngt. Längs der Unterseite (Abb. 18) läuft<br />

<strong>eine</strong> breite und flache, im basalen Teil seicht und unregelmäßig gerunzelte<br />

Vertiefung, meistens mit <strong>eine</strong>r länglichen, bald netzartig skulptierten (bei den<br />

vollständig sklerotisierten Exemplaren), bald glatten Wölbung in der Mitte.<br />

Seitlich gesehen ist der Spitzenteil des Aedeagus dorsalwärts abgebogen, s<strong>eine</strong><br />

äußerste, blechdünne Spitze etwas stärker gekrümmt.<br />

DISKUSSION<br />

Die <strong>neue</strong> <strong>Art</strong> gehört zur Gruppe der großen (über 3 mm der Körperlänge),<br />

ziemlich plumpen, an Barunwurzgewächsen (Scrophulariaceae) lebenden<br />

<strong>Longitarsus</strong>-<strong>Art</strong>en, die meistens als die tabidus-Gruppe bezeichnet wird. Mit<br />

Ausnahme von L. picicollis (Halsschild pechschwarz) und den dunkelsten<br />

Abänderungen von L. tabidus (mit schwärzlicher Zeichnung auf den Flügeldecken)<br />

sind alle diese <strong>Art</strong>en oberseits hell. Zu dieser Gruppe zählen die folgenden, nach<br />

äußeren Merkmalen nur z. T. trennbaren <strong>Art</strong>en: <strong>Longitarsus</strong> <strong>aus</strong>tralis (MULSANT<br />

et REY), <strong>Longitarsus</strong> baeticus LEONARDI, <strong>Longitarsus</strong> corpulentus WEISE,<br />

<strong>Longitarsus</strong> grandis RAPILLY, <strong>Longitarsus</strong> <strong>kippenbergi</strong> n. <strong>sp</strong>., <strong>Longitarsus</strong> orientalis<br />

JACOBY, <strong>Longitarsus</strong> picicollis WEISE, und <strong>Longitarsus</strong> tabidus (FABRICIUS). Es<br />

werden hier oft einige weitere, kl<strong>eine</strong>re (meistens unter 3 mm der Körperlänge<br />

und z. T. mit schwärzlicher Zeichnung auf den Flügeldecken), aber auch an<br />

Scrophulariaceen lebende <strong>Art</strong>en, L. suturatus, L. agilis, L. scrobipennis,<br />

L. nigrofasciatus und L. rudipennis eingereiht (DOGUET 1994). Mit den Vertretern<br />

der tabidus-baeticus Gruppe sind diese <strong>Art</strong>en schon wegen ihrer kl<strong>eine</strong>ren<br />

Körpergröße eher nicht zu verwechseln und <strong>aus</strong> diesem Grunde in der unten<br />

angegebenen Bestimmungstabelle nicht angegeben. Aus praktischen Gründen<br />

werden hier jedoch zwei weitere, ziemlich große, oberseits helle, ostasiatische<br />

<strong>Art</strong>en (L. nitidus JACOBY und L. nitidiamiculus KIMOTO) berücksichtig. Sie sind<br />

verhältnismäßig schlank gebaut, oberseits fein aber dicht und ziemlich tief<br />

punktiert, und besitzen <strong>eine</strong>n kurzen Hinterschienendorn. Sie nehmen <strong>eine</strong><br />

besondere Stelle ein und gehören nicht zur Gruppe tabidus-baeticus.<br />

BESTIMMUNGSTABELLE<br />

1. Oberseite zum Teil schwärzlich oder pechbraun, zumindest mit <strong>eine</strong>m schwärzlichen<br />

Nahtstreifen ............................................................................................................ 2.<br />

-. Oberseite einheitlich hell, strohgelb bis hell rostfarben ........................................ 3.<br />

2. Flügeldecken ockergelb bis hell bräunlichrot, Halsschild und Nahtstreifen pechbrauun<br />

bis schwärzlich. Oberseite deutlich, fein, ziemlich tief punktiert ............ picicollis


LONGITARSUS KIPPENBERGI N. SP. 355<br />

-. Flügeldecken bräunlichgelb mit schwärzlichem Nahtstreifen, zuweilen auch mit<br />

schwärzlichen Flecken an den Seitenrändern. Halsschild nur bei seltenen<br />

Abänderungen dunkel gefleckt. Oberseite sehr fein und seicht punktiert<br />

.......................................................................................................................... tabidus<br />

23-35 (orig.). 23-28 - Penis, dorsal, ventral und seitlich gesehen: 23-25 - <strong>Longitarsus</strong> nitidiamiculus,<br />

26-28 - L. nitidus. 29-35. <strong>Longitarsus</strong> tabidus. 29-31 - Penis dorsal, ventral und seitlich gesehen;<br />

32-33 - Spermathek; 34 - das letzte Abdominalsternit; 35 - Hinterschiene


356<br />

ANDRZEJ WARCHA£OWSKI<br />

3. Hinterschienendorn kurz (Abb. 22) ....................................................................... 4.<br />

-. Hinterschienendorn lang (Abb. 35) ....................................................................... 6.<br />

4. Die <strong>Art</strong> <strong>aus</strong> <strong>Marokko</strong>, plump gebaut, sehr fein und seicht punktiert ............<br />

.................................................................................................................. <strong>kippenbergi</strong><br />

-. <strong>Art</strong>en <strong>aus</strong> Ostasien ................................................................................................. 5.<br />

5. Die <strong>Art</strong> ziemlich schlank gebaut, größer (3,2-4,0 mm), fein, aber dicht und tief<br />

punktiert ......................................................................................................... nitidus<br />

-. Die <strong>Art</strong> weniger schlank gebaut, kl<strong>eine</strong>r (2,3-2,9 mm), seicht punktiert. ..............<br />

............................................................................................................ nitidiamiculus<br />

6. Auf der Unterseite des Penis sind die Seitenränder vor der Phallobase<br />

zusammengewachsen (Abb. 30). Hierher L. orientalis und grandis, wie auch helle<br />

Formen von L. tabidus. (siehe Diskussion).<br />

-. Auf der Unterseite des Penis sind die Seitenränder nicht zusammengewachsen<br />

(Abb. 13). .................................................................................................... corpulentus<br />

8. Auf dem letzten Hinterleibssternit beim Männchen liegen zwei kl<strong>eine</strong> Wölbungen<br />

und dazwischen <strong>eine</strong> sehr seichte, fast flache, glatte Einsenkung (Abb. 5). Penis<br />

schlank, lanzettlich zuge<strong>sp</strong>itzt, ohne Mittelläppchen (Abb. 1-3). Der Duktus<br />

<strong>sp</strong>ertmathecae mehrmals gewunden (Abb. 4). ............................................. baeticus<br />

-. Das letzte Hinterleibssternit beim Männchen gleichmäßig flach gewölbt, ohne<br />

Wölbungen oder Einsenkungen (Abb. 34). Der Duktus normalerweise einfach (Abb.<br />

6, 32), zuweilen leicht geknickt. noch seltener mit <strong>eine</strong>r Schlinge (Abb. 33)<br />

................................................................................................................................. 9.<br />

9. Das Vasculum der Spermathek schlanker (Abb. 6) ....................................... <strong>aus</strong>tralis<br />

-. Das Vasculum der Spermathek meistens dicker (Abb. 32) ........................... tabidus<br />

Es ist zu bemerken, daß die <strong>Art</strong>en tabidus, orientalis, grandis und <strong>aus</strong>tralis<br />

morphologisch <strong>eine</strong>nder sehr ähnlich sind und daß sich diese Ähnlichkeit auch<br />

auf die sekundären (Penis, Spermathek) und auf die tertiären (Urosternit,<br />

Vordertarsen) Geschlechtsmerkmale erstreckt. Alle in den vorhandenen<br />

Beschreibungen und Bestimmungstabellen enthaltenen Merkmale, welche zur<br />

Unterscheidung der L. <strong>aus</strong>tralis, L. grandis, L. orientalis und L. tabidus dienen,<br />

liegen innerhalb des Veränderlichkeits<strong>sp</strong>ektrums von L. tabidus. Das šberlappen<br />

der meisten Trennungsmerkmale stellt die Selbstständigkeit einzelner <strong>Art</strong>en unter<br />

Fragezeichen. Möglicherweise sollte man all diese vier <strong>Art</strong>en als ein Komplex,<br />

bzw. als <strong>eine</strong> <strong>sp</strong>ecies geographica (sensu BECHYNÉ) betrachten.<br />

Beim Untersuchen des Materials habe ich die folgenden Bemerkungen notiert:<br />

<strong>Longitarsus</strong> corpulentus. In der nordöstlichen Türkei (Torul, Prov. Gümüshane)<br />

wurde von mir ein großer, heller Logitarsus in <strong>eine</strong>r ziemlich langen Serie<br />

(50 Stück) gesammelt. Morphologisch stimmt er sehr gut mit dem mittelasiatischen<br />

L. corpulentus überein. Da die Ränder an der Unterseite des Penis nirgends<br />

zusammenwachsen, habe ich diese <strong>Art</strong> als L. corpulentus bestimmt. Man muß


LONGITARSUS KIPPENBERGI N. SP. 357<br />

hier bemerken, daß <strong>eine</strong> eindeutige Feststellung dieses Merkmals nur bei endgültig<br />

sklerotisierten Exemplaren möglich ist. Bei den Exemplaren <strong>aus</strong> der von mir<br />

untersuchten türkischen Population kann der Duktus bald einfach (d. h. nur<br />

gebogen), bald ein- bis zweimal gewunden sein (siehe Abb. 7, 8), was den<br />

diagnostischen Wert dieses Merkmals einigermaßen schwächt und auf die<br />

Notwendigkeit weiterer Studien an der hier be<strong>sp</strong>rochenen Gruppe hinweist.<br />

<strong>Longitarsus</strong> picicollis. Die Gestaltung des Penis und der Spermathek wie bei<br />

L. tabidus. Die in der Bestimmungstabelle benutzten Unterscheidungsmerkmale<br />

(Körperfärbung, Punktierung der Oberseite und zwar besonders jene des<br />

Halsschildes) sind jedoch beständig genug, um die beiden <strong>Art</strong>en voneinander zu<br />

trennen.<br />

<strong>Longitarsus</strong> tabidus. Der Penis zeigt bei dieser <strong>Art</strong> <strong>eine</strong> ziemlich große<br />

Veränderklichkeit. Meistens ist er im Spitzenteil leicht erweitert und besitzt am<br />

Ende kein deutliches Läppchen bzw. Zähnchen; ein kl<strong>eine</strong>s, stumpfes Zähnchen<br />

ist nur verhälltnismäßig selten bemerkbar. Bei manchen Exemplaren kann entweder<br />

<strong>eine</strong> stärkere (Abb. 30) oder umgekehrt, fast k<strong>eine</strong> (etwa wie bei L. corpulentus,<br />

Abb. 12) Erweiterung vorkommen.<br />

<strong>Longitarsus</strong> <strong>aus</strong>tralis. Nach DOGUET (1994) soll sich L. <strong>aus</strong>tralis von<br />

L. tabidus durch folgende Merkmale unterscheiden: die Flügeldecken chagriniert,<br />

ihre Punktierung bildet Reihen, die Vorderwinkel des Halsschildes schwächer<br />

abfallend, das Vasculum der Spermathek schlank gebaut. Diese Merkmale sind<br />

jedoch auch bei L. tabidus, allein oder simultan, nicht besonders selten zu finden.<br />

<strong>Longitarsus</strong> grandis 1 . Sowohl die Gestaltung der Genitalien wie auch die<br />

äußeren Merkmale erlauben nicht, den L. grandis von den hellen, in Zentralasien<br />

vorkommenden L. tabidus-Formen zu unterscheiden.<br />

<strong>Longitarsus</strong> orientalis. Die Typen habe ich nicht untersucht. Es liegen mir<br />

jedoch die japanischen, ebenfalls von G. LEWIS gesammelten Stücke vor, die<br />

völlig mit der Beschreibung von JACOBY (1885) übereinstimmen. Sie sind nichts<br />

anders, als L. tabidus (die Form mit <strong>eine</strong>m dunklen Nahtstreifen).<br />

<strong>Longitarsus</strong> <strong>kippenbergi</strong>. Abgesehen von der anderen Gestaltung der<br />

Genitalien wie auch des letzten Abdominalsternites beim Männchen, unterscheidet<br />

sich die <strong>neue</strong> <strong>Art</strong> von allen drei restlichen westmediterranen Vertreter der hier<br />

be<strong>sp</strong>rochenen <strong>Art</strong>engruppe (tabidus, baeticus und <strong>aus</strong>tralis) durch den stets<br />

kurzen Hinterschienendorn.<br />

<strong>Longitarsus</strong> nitidiamiculus. Die größeren, bis 2,9 mm langen Stücke stammen<br />

<strong>aus</strong> dem Ussurigebiet. Es liegen mir auch drei Exemplare <strong>aus</strong> Ryukyu-Inseln vor,<br />

welche bedeutend kl<strong>eine</strong>r (bis 2,4 mm) und schwächer skulptiert sind, wodurch<br />

sie einigermaßen an L. succineus FOUDR. erinnern. Vermutlich bildet diese <strong>Art</strong> im<br />

genannten Gebiet <strong>eine</strong> Lokalrasse.<br />

1 Die Typenserie untersuchte ich im Mus‚um national d’Histoire naturelle in Paris. Später hat Frl. N.<br />

BERTI auf m<strong>eine</strong> Bitte zusätzlich die Skizzen des Penis und der Spertmathek hergestellt, wofür ich<br />

Ihr an dieser Stelle m<strong>eine</strong>n herzlichen Dank <strong>aus</strong><strong>sp</strong>reche.


358<br />

ANDRZEJ WARCHA£OWSKI<br />

UNTERSUCHTES MATERIAL<br />

Das untersuchte Material gehört zur Sammlung des Verfassers, mit Ausnahme<br />

von L. grandis und der erwähnten Exempalren von L. nitidiamiculus <strong>aus</strong> Ruykyu-<br />

Inseln. Die benutzten Abkürzungen bedeuten:<br />

o.D. - ohne Datum<br />

o.n.A. - ohne nähere Angaben<br />

leg. AW - leg. A. WARCHA£OWSKI<br />

(MD) - die Sammlung von M. DÖBERL.<br />

(MNHN) - die Sammlung von Muséum national d’Histoire naturelle, Paris.<br />

<strong>Longitarsus</strong> <strong>aus</strong>tralis (MULSANT et REY)<br />

Thyamis <strong>aus</strong>tralis MUSANT et REY, 1874: 427.<br />

FRANKREICH: “Gallia”: o.n.A., 1 Weibchen, leg. REITTER. Dept. Allier “Allier” o.n.A., 1<br />

Männchen, leg. REITTER; Chazeuil, o. D., 1 Männchen und 2 Weibchen, leg. H. BUYSSON (Topotypi).<br />

Dept. Puy-de-Dôme: Brout-Vernet, o.D., 1 Weibchen, leg. H. DE BUYSSON.<br />

<strong>Longitarsus</strong> baeticus LEONARDI, 1979: 292.<br />

<strong>Longitarsus</strong> baeticus LEONARDI<br />

SPANIEN: Prov. Málaga: Yunquera, 23.VIII.1994, 1 Männchen, leg. AW; ebenda, o. D., 2<br />

Weibchen, leg. G. BASTAZO; das Gebirge Serrania de Ronda, o.D., 2 Männchen und 1 Weibchen,<br />

leg. G. BASTAZO. MAROKKO: Prov. Meknes: Ifrane, 19.VIII.1963, 1 Weibchen, leg. AW, ebenda<br />

20.VIII.1963 1 Männchen und 1 Weibchen, leg. AW.<br />

<strong>Longitarsus</strong> corpulentus WEISE, 1887: 333.<br />

<strong>Longitarsus</strong> corpulentus WEISE<br />

TRANSKASPIEN: “Turkestan”: o.n.A., 7 Männchen und 6 Weibchen, leg. JAKOVLEV.<br />

TÜRKEI: Prov. Gümü­hane: ad Torul, 19.VI.1994, 23 Männchen und 28 Weibchen, leg. AW.<br />

<strong>Longitarsus</strong> grandis RAPILLY, 1978: 338.<br />

<strong>Longitarsus</strong> grandis RAPILLY<br />

IRAN: Prov. Tehran: Delfar, 9.VI.1973, leg. M. RAPILLY 1 Männchen (Holotypus); ebenda, 1<br />

Weibchen, leg. R. NAVIAUX (Allotypus) (MNHN). MAROKKO: Prov. Meknes: Ifrane, 20.VIII.1963,<br />

2 Männchen und 3 Weibchen (Paratypi), leg. AW; ebenda 6.V.1995, 21 Männchen und 37<br />

Weibchen (Holotypus und 57 Paratypi), leg. AW; ebenda 10.V.1995, 16 Männchen und 24<br />

Weibchen (40 Paratypi), leg. AW.


<strong>Longitarsus</strong> nitidiamiculus KIMOTO, 1965: 457.<br />

LONGITARSUS KIPPENBERGI N. SP. 359<br />

<strong>Longitarsus</strong> nitidiamiculus KIMOTO<br />

RUSSLAND: Primorskij Kraj (Ussurigebiet): Jakovlevka, 13.VII.1926, 1 Männchen, leg.<br />

DJAKONOV FILIP’EV; Vladivostok, 15.VII.1927, 1 Männchen und 1 Weibchen, leg. B. BELOV.<br />

JAPAN: Ryukyu-Inseln: Sirakaha-ko, Nagano, 21-22.VII.1974, 2 Männchen und 1 Weibchen, leg.<br />

H. TAKIZAWA (MD).<br />

<strong>Longitarsus</strong> nitidus JACOBY, 1885: 727.<br />

<strong>Longitarsus</strong> nitidus JACOBY<br />

RUSSLAND: Primorskij Kraj (Ussurigebiet): Slavjanka, 13-17.VIII.1992, 1 Männchen und<br />

1 Weibchen, leg. SNIZEK; Poset, o. D., 1 Weibchen, leg. CZERSKI und BERGER.<br />

<strong>Longitarsus</strong> orientalis JACOBY, 1885: 728.<br />

<strong>Longitarsus</strong> orientalis JACOBY<br />

JAPAN: “Japan”, 1909, 1 Männchen, leg. G. LEWIS; 1910, 1 Männchen, leg. G. LEWIS, ex<br />

coll. JACOBY.<br />

<strong>Longitarsus</strong> picicollis WEISE, 1900: 137<br />

<strong>Longitarsus</strong> picicollis WEISE<br />

IRAN: Prov. Chorassan: ad Fariman 11.XI.1965, 16 Männchen und 21 Weibchen, leg. AW.<br />

TÜRKEI: Prov. Gümü­hane: ad Torul, 9.V.1993, 1 Männchen und 2 Weibchen, leg. AW.<br />

Altica tabida FABRICIUS, 1775: 115.<br />

<strong>Longitarsus</strong> tabidus (FABRICIUS)<br />

MAROKKO: Prov. Rharb: Sidi-Slimane, 13.VII.1965, 9 Männchen und 11 Weibchen leg.<br />

AW. Prov. Meknes: Ifrane, 19.VIII.1963 1 Weibchen und 2 Männchen, leg. AW; ebenda, 8.V.1995,<br />

2 Männchen und 1 Weibchen , leg. AW. SPANIEN: Prov. Madrid: La Cabrera, 23.V.1995, 2<br />

Männchen, leg. AW. BULGARIEN: Prov. Varna: Varna, 14.VI.1959, ebenda, 24.VIII.1976, 1<br />

Männchen, leg. AW. Prov. Plovdiv: Voinjagovo, 24.VI.1976, 1 Männchen und 2 Weibchen, leg.<br />

AW.; das Rhodope-Gebirge bei BaŸkovo, 4.VIII.1968, 1 Weibchen, leg. AW. RUMÄNIEN: Prov.<br />

Orºova: Baile Herculane, 23.V.1972 1 Weibchen, leg. AW. UNGARN: Prov. Kecskemét:<br />

Kunszentmikl¢s 18.VIII.1983 1 Weibchen, leg. AW GRIECHENLAND: Prov. Serai: Serai,<br />

30.IX.1964, 3 Männchen und 3 Weibchen, leg. AW. Prov. Thessaloniki: Thessaloniki, 26.VI.1954,<br />

1 Weibchen, leg. F. SCHUBERT. EHEM. JUGOSLAVIEN: Mazedonien: Gjevgjelü, 13.VII.1954, 1<br />

Weibchen, leg. F. SCHUBERT. POLEN: Woiw. Wroc³aw: Wroc³aw und Œwidnica, zahlreiches<br />

Material <strong>aus</strong> den Jahren 1954-1964 (je etwa 80 Männchen und Weibchen), leg AW. Woiw. Kielce:<br />

£ysogóry, 2.VIII.1959, 3 Männchen und 2 Weibchen, leg. AW.


360<br />

ANDRZEJ WARCHA£OWSKI<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

DOGUET, S., 1994. Coléoptères Chrysomelidae, vol. 2, Alticinae. Faune de France, Paris, 80, IX +<br />

694 p.<br />

FABRICIUS, C., 1775. Systema Entomologiae, sistens Insectorum classes, ordines, genera, <strong>sp</strong>ecies,<br />

adiectis synonymis, locis, descriptionibus, observationibus. Flensburgi et Lipsiae, 32 +<br />

832 p.<br />

HEYDEN, L., 1887. XI Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Turkestan. Dtsch. ent. Ztschr., Berlin, 31,<br />

2: 305-336.<br />

JACOBY, M., 1885, Descriptions of the Phytophagus Coleoptera of Japan obtained by Mr. George<br />

LEWIS during his Second Journey from February 1880 to September 1881. Part II. Halticinae<br />

and Galerucinae. Proc. Zool. Soc. Lond., London, 1885: 719-755.<br />

KIMOTO, S., 1965. The Chrysomelidae of Japan and the Ryukyu Is. IX. (Alticinae II). Kyushu Univ.<br />

J. Fac. Agr., Fukuoka, 13, 3: 431-459.<br />

LEONARDI, C.,1979. Descrizione di quatro nuovi <strong>Longitarsus</strong> della regione mediterrane (Coleoptera,<br />

Chrysomelidae). Atti Soc. it. nat. Mus. civ. Stor. nat., Milano, 20, 3/4: 291-306.<br />

MULSANT, E., REY, C., 1874. Suppl‚ment aux Altisides du feu M. FOUDRAS. Ann. Soc. linn. Lyon,<br />

Lyon, nouv. sér., 20: 215-258.<br />

RAPILLY, M. 1978. Contribution a la faune d’Iran (Col. Chrysomelidae Alticinae). Nouv. Rev<br />

d’Ent., Toulouse, 8, 3: 329-343.<br />

WEISE, J., 1887. In: HEYDEN L. 1887 (vide).<br />

WEISE, J., 1900. Neue Coleopteren <strong>aus</strong> Kleinasien. Dtsch. ent. Ztschr., Berlin, 1900, 1: 132-140.

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