spectrum - BKK Herkules
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Aktuell<br />
Pflegereform zum 1. Juli 2008<br />
Die wichtigsten Informationen und Änderungen im Überblick<br />
Die Leistungen der 1995 eingeführten Pflegeversicherung tragen dazu bei, dass Pflegebedürftige<br />
entsprechend ihrem persönlichen Wunsch zu Hause versorgt werden können und die finanziellen<br />
Pflegeaufwendungen leichter zu tragen sind.<br />
Zum 1. Juli 2008 trat das sogenannte Pflege-Weiterentwicklungsgesetz<br />
in Kraft. Damit wurde die Pflegeversicherung reformiert. Im<br />
Folgenden haben wir für Sie die wichtigsten Änderungen dargestellt:<br />
Die wichtigsten Leistungen der Pflegeversicherung werden in drei<br />
Schritten zum 1. Juli 2008, 1. Januar 2010 und am 1. Janu ar 2012 erhöht.<br />
Die folgenden Tabellen zeigen Ihnen die Entwicklung der Leistungsbeträge:<br />
Pflegegeld<br />
Pflegestufe bisher 1. Juli 2008 1. Januar 2010 1. Januar 2012<br />
I 205 € 215 € 225 € 235 €<br />
II 410 € 420 € 430 € 440 €<br />
III 665 € 675 € 685 € 700 €<br />
Sachleistungen bei ambulanter Pflege<br />
Pflegestufe bisher 1. Juli 2008 1. Januar 2010 1. Januar 2012<br />
I 384 € 420 € 440 € 450 €<br />
II 921 € 980 € 1.040 € 1.100 €<br />
III 1.432 € 1.470 € 1.510 € 1.550 €<br />
Härtefälle 1.918 € * * *<br />
Vollstationäre Pflege<br />
Pflegestufe bisher 1. Juli 2008 1. Januar 2010 1. Januar 2012<br />
I 1.023 € * * *<br />
II 1.279 € * * *<br />
III 1.432 € 1.470 € 1.510 € 1.550 €<br />
Härtefälle 1.688 € 1.750 € 1.825 € 1.918 €<br />
* = unverändert<br />
Leider werden die Leistungen für die Mehrzahl der Pflegeheimbewohner,<br />
die in die Pflegestufen I und II eingruppiert sind, nicht angehoben.<br />
Der Grund dafür ist, dass die Leistungsbeträge in der häuslichen<br />
Pflege auch nach der Reform in diesen Pflegestufen immer noch<br />
geringer sind als die für die Heimpflege. Die Intention des Gesetzgebers<br />
ist es aber, dass die Pflegebedürftigen möglichst vorrangig in der<br />
häuslichen Umgebung gepflegt werden. Aus Gründen der Leistungsgerechtigkeit<br />
wird angestrebt, die Leistungen für die häusliche Pflege<br />
und die Heimpflege mittelfristig aneinander anzugleichen.<br />
4 <strong>spectrum</strong> 3.2008<br />
Verhinderungspflege<br />
Die Verhinderungspflege wird bei Ausfall und Verhinderung der<br />
Pflegeperson für bis zu 28 Tage im Kalenderjahr gezahlt. Voraussetzung<br />
ist, dass der Pflegebedürftige vor der erstmaligen Verhinderung<br />
sechs Monate (vorher zwölf Monate) in seiner häuslichen Umgebung<br />
gepflegt wurde. Die Höchstbeträge für die Verhinderungspflege,<br />
unabhängig von der Pflegestufe, erhöhen sich wie folgt:<br />
bisher 1. Juli 2008 1. Januar 2010 1. Januar 2012<br />
1.432 € 1.470 € 1.510 € 1.550 €<br />
Kurzzeitpflege<br />
Die Kurzzeitpflege zielt darauf ab, im Anschluss an eine Krankenhausbehandlung<br />
oder in sonstigen Krisensituationen Pflegebedürftige<br />
vorübergehend in ein Pflegeheim aufzunehmen. Versicherte können<br />
die Kurzzeitpflege für 28 Tage im Kalenderjahr in Anspruch<br />
nehmen. Sie erhöhen sich, unabhängig von der Pflegestufe, wie folgt:<br />
bisher 1. Juli 2008 1. Januar 2010 1. Januar 2012<br />
1.432 € 1.470 € 1.510 € 1.550 €<br />
Neue Wohnformen<br />
Vor dem Hintergrund eines selbstbestimmten Lebens im Alter werden<br />
von den Menschen immer mehr alternative Lebens- und Wohnformen<br />
gewählt. Pflegebedürftige können vor diesem Hintergrund ihre Ansprüche<br />
auf Pflege-Sachleistungen mit den Ansprüchen anderer Pflegebedürftiger<br />
zusammenlegen und daraus gemeinsam Leistungen beziehen.<br />
Dadurch erzielte Einsparungen (z.B. eine Anfahrt statt mehrerer)<br />
können für Leistungsverbesserungen verwendet werden.<br />
Zusätzliche Betreuungsleistungen<br />
Menschen, die infolge einer Demenzerkrankung, einer psychischen<br />
Erkrankung oder aufgrund einer geistigen Behinderung dauerhaft in<br />
ihrer Alltagskompetenz eingeschränkt sind, erhalten zusätzliche Betreuungsleistungen.<br />
Bisher konnten nur Versicherte diese Leistung<br />
erhalten, die in eine Pflegestufe eingruppiert sind. Seit dem 1. Juli ist<br />
dies nicht mehr erforderlich. Betroffene Versicherte können diese<br />
Leistungen auch dann erhalten, wenn ihr Pflegebedarf für die Eingruppierung<br />
in eine Pflegestufe zu gering ist.