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Ambulantes Operieren und stationsersetzende Eingriffe im ...

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<strong>Ambulantes</strong> <strong>Operieren</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>stationsersetzende</strong><br />

<strong>Eingriffe</strong> <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

Vertrag nach § 115 b Abs.<br />

1 SGB V


Dreiseitige<br />

Verträge<br />

zwischen<br />

Krankenkassenverbänden<br />

Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

Gültig ab 1. Januar 2004


Gr<strong>und</strong>sätze:<br />

Einheitliche Rahmenbedingungen <strong>im</strong> niedergelassenen<br />

Bereich <strong>und</strong> Krankenhaus<br />

Zur Vermeidung nicht notwendiger vollstationärer<br />

Krankenhausbehandlung<br />

Verbesserung der Kooperation zwischen Niedergelassenen<br />

<strong>und</strong> Krankenhaus<br />

Vermeidung nicht notwendiger vollstationärer<br />

Krankenhausbehandlungen, Sicherung patientengerechter<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlicher Versorgung<br />

Leistungserbringung nach wirtschaftlichen Gr<strong>und</strong>sätzen


Zulassungen:<br />

Leistungserbringung durch ambulante Vertragsärzte<br />

als auch nach § 115 b zugelassene Krankenhäuser<br />

KH sind zur ambulanten Durchführung in den<br />

Leistungsbereichen zugelassen, in denen sie auch<br />

stationäre KH Behandlung erbringen.<br />

Mitteilung hierzu an KK, KV, Zulassungsausschuss


Zugang der Patienten zu <strong>Eingriffe</strong>n<br />

In der Regel auf Veranlassung eines<br />

niedergelassenen Vertragsarztes unter<br />

Verwendung eines Überweisungsscheines.<br />

Arzt ist verpflichtet zu überprüfen ob Eingriff<br />

<strong>im</strong> Einzelfall ambulant durchgeführt werden<br />

kann<br />

Protokollnotiz:<br />

Der Zugang zur ambulanten Leistungserbringung<br />

ist jedoch nicht von der Vorlage eines<br />

Überweisungsscheines abhängig.


Einteilung<br />

„kleine“ operative <strong>Eingriffe</strong> (nicht <strong>im</strong> §<br />

115b)<br />

In der Regel ambulant durchführbare<br />

operative <strong>Eingriffe</strong> (<strong>im</strong> Katalog mit<br />

Sternchen gekennzeichnet)<br />

Ambulant durchführbare operative<br />

<strong>Eingriffe</strong> (Institutsleistung!)<br />

Stationäre operative <strong>Eingriffe</strong> (DRG)


Katalogerstellung<br />

Katalog entspricht weitgehend dem BNC<br />

Katalog, allerdings:<br />

Als „in der Regel“ wurden wesentlich weniger<br />

Operationen ausgewiesen<br />

Allgemeine Tatbestände wurden definiert bei<br />

denen eine stationäre Durchführung notwendig<br />

ist.


Allgemeine Tatbestände für<br />

stationäre Behandlung<br />

Allgemeine Tatbestände sind:<br />

Fehlende Kommunikationsmöglichkeit des Patienten <strong>im</strong> Fall<br />

von postoperativen Komplikationen <strong>und</strong>/oder<br />

Fehlende sachgerechte Versorgung <strong>im</strong> Haushalt des Patienten<br />

Morbiditäts-/diagnose<br />

Morbiditäts /diagnose-bedingte bedingte allgemeine Tatbestände<br />

sind:<br />

Gerinnungsstörungen<br />

Koronarsyndrom, Herzinsuffizienz (III/IV) Grades<br />

Anamnestisch maligne Hyperthermie<br />

Relevante Lungenfunktionsstörungen<br />

Sonstige überwachungspflichtige Behandlung


Besondere postoperative Risiken<br />

z.B. kritischer endokriner <strong>und</strong> metabolischer Status<br />

Schwere der Erkrankung<br />

Bewusstlosigkeit<br />

Verwirrtheitszustand<br />

Akute Lähmung<br />

Akuter Sehverlust, Hörverlust, Blutung<br />

Erhöhter Behandlungsaufwand<br />

Kontinuierliche intravenöse Medikamention/Infusion<br />

Medikamention/Infusion<br />

Kontinuierliche intensive Überwachungsnotwendigkeit<br />

Kontinuierliche assistierte oder kontrollierte Beatmung<br />

Bedrohliche Infektion, anhaltendes Fieber<br />

Andere akute Funktionsstörungen


Präoperative Leistungen (§4)<br />

Der überweisende Arzt stellt bedeutsame<br />

Untersuchungen zur Verfügung<br />

Erfolgt eine stationäre Behandlung sind die<br />

diagnostischen Maßnahmen, die der<br />

Vorbereitung dieser stationären Behandlung<br />

dienen nicht als <strong>Eingriffe</strong> gemäß § 115 b<br />

abzurechnen


Postoperative Leistungen (§6)<br />

Postoperative Leistungen, die erforderlich sind<br />

um den Behandlungserfolg zu sichern sind auch<br />

von fachlich verantwortlichen<br />

Krankenhausärzten durchzuführen. Die<br />

Behandlungsdauer soll 14 Tage nicht<br />

überschreiten, ohne dass es einer erneuten<br />

Überweisung bedarf


Regularien<br />

Arbeitsunfähigkeit: KH in der Regel bis zu 5<br />

Tage<br />

Transport: Transport-Richtlinien<br />

Transport Richtlinien<br />

Häusliche Krankenpflege: bis zu 3 Tagen vom<br />

KH Arzt Verordnung möglich<br />

Folgeverordnung vom nachbehandelnden<br />

Vertragsarzt


Regularien (2)<br />

Facharztstandard, unter Assistenz von Fachärzten oder<br />

unter deren unmittelbaren Aufsicht <strong>und</strong> Weisung mit<br />

der Möglichkeit des unverzüglichen Eingreifens<br />

Vereinbarung von Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

Einführung eines pauschalierten Entgeltsystems<br />

(Verschlüsselung nach OPS 301)<br />

Bis zum 31.12.2004 Operationsschlüssel freiwillig<br />

Ab 01.01.2005 zwingend<br />

Zum 01.01.2005 pauschaliertes Entgeltsystem


Verbrauchmaterialien<br />

Die für die Durchführung der <strong>Eingriffe</strong><br />

benötigten Arzne<strong>im</strong>ittel, Verbandsmittel,<br />

Hilfsmittel <strong>und</strong> Verbrauchsmaterialien werden<br />

vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt. Der<br />

Krankenhausarzt ist nicht berechtigt die<br />

aufgeführten Mittel auf Kassenrezept zu<br />

verordnen.


Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

Fachliche Befähigung (§ 4) arztbezogen<br />

Assistenz bei <strong>Eingriffe</strong>n - mindestens<br />

qualifizierter Mitarbeiter -<br />

Organisatorische, bauliche, apparativ –<br />

technische <strong>und</strong> hygienische Anforderungen


Bauliche Anforderungen<br />

Operationsraum<br />

Personalumkleidebereich mit Waschbecken <strong>und</strong><br />

Vorrichtung zur Händedesinfektion<br />

Geräte- Geräte <strong>und</strong> Vorratsraum<br />

Sterilisierraum mit Aufbereitungsbereich<br />

Entsorgungs- Entsorgungs <strong>und</strong> Putzraum<br />

Ggf. Ruheraum/Aufwachraum für Patienten<br />

Umkleidebereich für Patienten


Apparativ- Apparativ technische<br />

Voraussetzungen (1)<br />

Operationsraum<br />

Flüssigkeitsdicht verfugter Fußboden<br />

Abwaschbarer dekontaminierbarer Wandbelag bis<br />

mindestens 2 m Höhe<br />

Boden <strong>und</strong> Wände scheuerdesinfektionsfest<br />

Lichtquellen zur fachgerechten Ausleuchtung des<br />

Operationsraumes mit Stromausfallüberbrückung<br />

Entlüftungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung<br />

der eingesetzten Anästhesieverfahren <strong>und</strong> der<br />

hygienischen Anforderungen


Apparativ- Apparativ technische<br />

Voraussetzungen (2)<br />

Wascheinrichtung<br />

Instrumentarium <strong>und</strong> Geräte<br />

Zur Rean<strong>im</strong>ation <strong>und</strong> manuellen Beatmung,<br />

Sauerstoffversorgung <strong>und</strong> Absaugung<br />

Geräte zur Infusions- Infusions <strong>und</strong> Schockbehandlung<br />

Operationstisch/Stuhl mit fachgerechten<br />

Lagerungsmöglichkeiten<br />

Fachspezifisches, operativer Instrumentarium


Apparativ- Apparativ technische<br />

Voraussetzungen (3)<br />

Arzne<strong>im</strong>ittel, Operationstextilien,<br />

Verbands- Verbands <strong>und</strong> Verbrauchsmaterial<br />

Notfallmedikamente<br />

Operationstextilien bzw. Einmal –<br />

Materialien<br />

Infusionslösungen, Verband- Verband <strong>und</strong><br />

Nahtmaterial<br />

Sonstiges Verbrauchsmaterial


Hygienische Voraussetzungen<br />

Anwendung fachgerechter Reinigungs-,<br />

Reinigungs ,<br />

Desinfektions-, Desinfektions , <strong>und</strong> Sterilisationsverfahren<br />

Dokumentation über Infektionen nach § 23 Abs. 1<br />

des Gesetzes zur Verhütung <strong>und</strong> Bekämpfung von<br />

Infektionskrankheiten be<strong>im</strong> Menschen<br />

(Infektionsschutz-Gesetz)<br />

(Infektionsschutz Gesetz)<br />

Hygieneplan<br />

Sterilisator z.B. Überdruck-Autoklav<br />

Überdruck Autoklav<br />

Beachtung der entsprechenden gesetzlichen<br />

Best<strong>im</strong>mungen


Vertragsärzte, die bereits vor In–Kraft In Kraft-Treten Treten<br />

<strong>Eingriffe</strong> <strong>im</strong> Rahmen der vertragsärztlichen<br />

Tätigkeit gemäß § 115 b ausgeführt <strong>und</strong><br />

abgerechnet haben behalten die Berechtigung,<br />

wenn sie spätestens 6 Monate nach<br />

Inkrafttreten dieser Vereinbarung<br />

nachgewiesen haben, dass sie die<br />

Anforderungen nach dieser Vereinbarung<br />

erfüllen


Verfahren zur Qualitätssicherung<br />

B<strong>und</strong>eskommission Qualitätssicherung<br />

ambulantes <strong>Operieren</strong><br />

Je bis zu 7 Mitglieder der Vertragspartner<br />

Ehrenamtlicher Vorsitzender<br />

Vorsitz wechselt regelmäßig nach 2 Jahren


Aufgaben der B<strong>und</strong>eskommission QS<br />

ambulantes <strong>Operieren</strong><br />

Definition von Auswahlkriterien <strong>und</strong> Auswahl der<br />

Leistungen für die QS durchgeführt wird<br />

Definition der Ziele der QS- QS maßnahmen<br />

Erstellung eines Konzeptes für die Begehungen am<br />

Ort der Leistungserbringung<br />

Einführung von vorbereitenden QS – maßnahmen<br />

regelmäßige Bewertung auf Gr<strong>und</strong> der erhobenen<br />

Daten<br />

Empfehlung über die Fortführung von<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

Einbeziehung von weiteren Sachverständigen


Landeskommission QS<br />

ambulantes <strong>Operieren</strong><br />

Beteiligte:<br />

KVen<br />

Landeskrankenhausgesellschaften<br />

Landesverbände der Krankenkassen<br />

Zusammensetzung<br />

Bis zu je 7 Mitglieder<br />

Ein Vorsitzender<br />

Vorsitz wechselt regelmäßig alle 2 Jahre


Aufgaben der Landeskommission<br />

Umsetzung bzw. Prüfung der Einhaltung der QS<br />

maßnahmen auf Landesebene<br />

Organisation <strong>und</strong>/oder Durchführung von<br />

Beratungsgesprächen <strong>und</strong> ggf. Begehungen am<br />

Ort der Leistungserbringung<br />

Analyse der Ergebnisse <strong>und</strong> Auswertung<br />

Mitteilung der Ergebnisse an die Praxen <strong>und</strong><br />

Krankenhäuser ggf. auch <strong>im</strong> Vergleich<br />

Erstellung eines jährlichen Tätigkeitsbericht

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