10.10.2013 Aufrufe

Infobrief Frühjahr 2006 - BürgerStiftung Hamburg

Infobrief Frühjahr 2006 - BürgerStiftung Hamburg

Infobrief Frühjahr 2006 - BürgerStiftung Hamburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Infobrief</strong> <strong>Frühjahr</strong> <strong>2006</strong><br />

Liebe Freunde und Förderer der<br />

<strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong>!<br />

Das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen ist in <strong>Hamburg</strong> –<br />

auch aufgrund tragischer Ereignisse – wieder ins öffentliche Bewusstsein<br />

gerückt. Dies birgt neben Chancen auch Gefahren. Kurzfristige<br />

öffentlichkeitswirksame Maßnahmen helfen nur selten nachhaltig.<br />

Wer an der Basis arbeitet, weiß, dass es eines langen Atems<br />

bedarf, traumatisierte oder seit Jahren benachteiligte Kinder oder<br />

Jugendliche auf ihrem Weg durchs Leben zu begleiten und sie zu<br />

stärken. Wenn die öffentliche Wahrnehmung dazu führt, dass diese<br />

Arbeit befördert wird, ist dies sehr in unserem Sinne.<br />

Dank erneut steigender Spenden konnte die <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

im vergangenen Jahr ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />

weiter ausdehnen. Neben der Stabilisierung und Erweiterung unserer<br />

bisherigen Projekte haben wir eine Kooperation mit dem Finanzdienstleister<br />

MPC Capital auf den Weg gebracht. Im <strong>Frühjahr</strong> startet<br />

ein gemeinsames Projekt zur Qualifizierung von jungen Migranten.<br />

Über die Details werden wir Sie in Kürze informieren.<br />

Wir möchten nicht nur gute, nachhaltige Projekte anstoßen und unterstützen,<br />

sondern auch bürgerschaftliches Engagement stärken.<br />

Viele Menschen wollen sich mit ihren Interessen und Fähigkeiten für<br />

die Gesellschaft einsetzen. Ein erfreuliches Zeichen dafür war der<br />

große Zulauf, den auch unser Stand im Januar bei der Freiwilligenbörse<br />

AKTIVOLI in der Handelskammer hatte.<br />

Inzwischen hat unsere AG FiBi („Finden und Binden“) mit vielen Interessierten<br />

Einzelgespräche geführt. Über die Arbeit dieser Gruppe<br />

erfahren Sie mehr auf Seite 3.<br />

Allerdings spüren wir, dass unsere weitgehend ehrenamtliche Struktur<br />

bei diesem Wachstum an ihre Grenzen stößt und stärker durch<br />

hauptamtliche Mitarbeiter flankiert werden muss. Deshalb wird auch<br />

Anja Nitschke, die Wiebke Wimmer als Büroleiterin ablöst, 30 Stunden<br />

wöchentlich (bisher 20 Stunden) im Büro präsent sein (siehe<br />

Seite 3). Dank großzügiger Sachspenden der Toepfer-Stiftung, der<br />

Dresdner Bank, von Burmester Duncker und Joly sowie der Haspa<br />

konnten wir unsere neuen größeren Räume im Erdgeschoss am Mittelweg<br />

mit Möbeln und PCs ausstatten und hoffen so, für die Herausforderungen<br />

der nahen Zukunft gewappnet zu sein.<br />

Wir freuen uns, wenn Sie uns weiter darin unterstützen.<br />

Ihr Team der <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Informationen für Freunde und Förderer<br />

Projekte und Kooperationen<br />

Wohin mit meiner Wut? –<br />

Interkulturelle Gewaltprävention<br />

durch Tanztheater in Wilhelmsburg<br />

Abigail: „Kommt, wir gehen zu der Königin der Wolken.“<br />

Sedanur: „Au ja, das ist eine gute Idee.“<br />

Kiren: „Aber was machen wir da?“<br />

Abigail: „Wir dürfen ihr Fragen stellen!“<br />

Sie ziehen los und knien nieder, sehen in den Himmel, warten bis<br />

eine Wolke vorbeizieht.<br />

Abigail: „Warum zünden die Kinder die Autos und Häuser an?“<br />

Sedanur und Kiren wie aus einem Mund: „Weil sie sauer sind !!!“<br />

Sedanur: „Warum werden die Kinder geboren?“<br />

Kiren: „Weil sie von Gott kommen.“<br />

Kiren: „Warum werden die Kinder geschlagen?“<br />

Die Königin der Wolken ist so sprachlos wie die Kinder.<br />

„Statuen bauen“ als Theater-Übung (Foto:<br />

Projekt „Wohin mit meiner Wut“)<br />

Applaus.<br />

Diese Szene ist in der Klasse 2a<br />

der Schule an der Burgweide in<br />

Kirchdorf Süd in einem 4-Tages-<br />

Workshop entstanden. „Von der<br />

Emotion über die Motivation zur<br />

Kreation“ - so lautet das Credo<br />

der Projektleiterin Irinell Ruf. Mit<br />

tanz- und theaterpädagogischen<br />

Methoden schafft sie es, das<br />

Unsichtbare sichtbar zu machen:<br />

die Talente, Phantasie<br />

und Potentiale der Kinder. Die<br />

Improvisationen ranken sich um<br />

die Themen „Wut“ und „Glück“ und lösen beim Publikum Lachen und<br />

Nachdenklichkeit aus.<br />

Das Projekt greift im Stadtteil Wilhelmsburg die Probleme Gewalt,<br />

Angst vor Fremden und Intoleranz auf. Es will nationalistischen Deutungsmustern<br />

und Gewaltbereitschaft entgegentreten, indem die<br />

emotionalen, kognitiven und sozialen Handlungskompetenzen der<br />

Kinder erweitert werden. Zudem erhalten die Klassenlehrer eine<br />

Fortbildung und ein individuelles Coaching, um die Methoden in ihren<br />

Unterrichtsalltag zu integrieren. Mittelfristig sollen die Kollegien<br />

in den Schulen die Methoden eigenständig anwenden können. Diese<br />

Zielsetzung soll die Nachhaltigkeit des Projekts garantieren. ►


Seit 2002 kämpft die Projektleiterin Frau Ruf um die Finanzierung<br />

des Projekts. Immer mal wieder kamen Gelder für einzelne Klassenprojekte<br />

herein. Auch die <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong> finanzierte im<br />

Jahr 2005 einen solchen Workshop – und war von dem Ergebnis<br />

begeistert. Deshalb stellen wir dem Projektträger Stiftung Bürgerhaus<br />

Wilhelmsburg für <strong>2006</strong> Geld für vier Workshops zur Verfügung.<br />

Um alle Bausteine des Projekts realisieren zu können, benötigen wir<br />

dringend weitere Unterstützer!<br />

Die starken Jungs von Johann Martin:<br />

Gewichtheber-Training in Barmbek<br />

Johann Martin ist ein erfolgreicher Trainer für Gewichtheber. In einer<br />

alten Sporthalle in Barmbek trainiert und betreut er gegenwärtig<br />

mehr als zwanzig Jugendliche zwischen 11 und 25 Jahren. Die<br />

meisten stammen, wie er selbst, aus Kasachstan und Usbekistan.<br />

Es sind Deutsch-Russen, deren Vorfahren einst von Deutschland<br />

nach Russland ausgewandert sind.<br />

Johann Martin korrigiert einen seiner Schützlinge (Foto: Archiv Johann Martin)<br />

Seit 13 Jahren ist Johann Martin inzwischen in <strong>Hamburg</strong> als Trainer<br />

tätig; rund 400 Jugendliche sind in dieser Zeit von ihm betreut worden.<br />

Viele von ihnen hat er selbst aus Containerdörfern, etwa in Lurup<br />

oder Bergedorf, und von der Straße an die Gewichte nach Barmbek<br />

geholt. Drei bis vier Mal trainieren sie dort. Das schafft die notwendige<br />

Muskelmasse. Doch damit ist es nicht getan. Neben einer<br />

komplizierten Technik, die – für Laien nicht immer gleich erkennbar<br />

– vor allem auf hoher Konzentration und großer Schnelligkeit beruht,<br />

lernen die Jugendlichen unter Johann Martins Leitung Tugenden wie<br />

Selbstbewusstsein und Kameradschaft, Disziplin und Durchhaltevermögen.<br />

Die alte Sporthalle des Bramfelder Kraftsportvereins ist für viele der<br />

Jugendlichen längst zu einem zweiten Zuhause geworden. Martin<br />

hat sich dabei nicht nur erfolgreich um die sportlichen Belange seiner<br />

Schützlinge gekümmert, sondern auch erheblich dazu beigetragen,<br />

dass seine „starken Jungs“ auch starke Zukunftsperspektiven<br />

entwickeln. Alle zeigen sehr gute schulische Leistungen, besuchen<br />

weiterführende Schulen oder absolvieren gerade eine Ausbildung.<br />

Das ist alles andere als selbstverständlich. Die jugendlichen Deutschen<br />

aus Russland gelten heute als besonders schwierige Gruppe,<br />

in der viele mit Drogenproblemen zu kämpfen haben. Oft leben sie<br />

isoliert in Stadtteilen mit problematischer Sozialstruktur. Schwierigkeiten<br />

beim Erwerb der deutschen Sprache münden in schlechte<br />

Schulabschlüsse. Damit ist in vielen Fällen die Arbeitslosigkeit mit<br />

allen ihren sozialen Folgen schon langfristig vorprogrammiert.<br />

Johann Martin möchte seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen, doch inzwischen<br />

haben sich die materiellen Voraussetzungen für ihn drastisch<br />

verschlechtert. Der Gewichthebersport in <strong>Hamburg</strong> ist fast am<br />

Ende, obwohl es Martin gelungen ist, immer wieder einige seiner<br />

„Jungs“ an die Spitze heranzuführen. Heute ist Johann Martin arbeitslos;<br />

für seine Arbeit als Trainer und Sozialarbeiter, die rund 30<br />

Stunden pro Woche umfasst, erhält er keinen Cent mehr. Seine bittere<br />

Erfahrung:„Alle loben mich und sagen, was ich für eine gute<br />

Arbeit leiste. Aber niemand will oder kann etwas dafür bezahlen.“<br />

Damit aber befindet er sich mit seiner Trainer- und Betreuerarbeit<br />

vor dem Ende, und es ist absehbar, dass die Jugendlichen in der<br />

kleinen Halle in Barmbek mit ihrer familiären Atmosphäre bald keine<br />

Anlaufstelle mehr finden, um „Kraft zu schöpfen“. Deshalb sprang<br />

die <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong> ein: Eine kleine Anschubfinanzierung<br />

konnten wir aus unserem laufenden Budget zur Verfügung stellen,<br />

so dass die Arbeit für die nächsten drei Monate gesichert ist. Wir<br />

suchen dringend nach Unterstützern, die dem Projekt eine langfristige<br />

Perspektive verschaffen.<br />

Focus on YOUth<br />

Ein Projekt der <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

und der Haspa <strong>Hamburg</strong> Stiftung<br />

Die drei Klassen aus Allermöhe sind mit höchster Konzentration dabei.<br />

Kein Wunder, seit sie die Ballett-Tänzer im Ballettzentrum beim<br />

täglichen Training gesehen haben, ist ihnen erst klar, dass nichts<br />

von nichts kommt.<br />

Sie finden inzwischen ihre Einsätze zu „Romeo und Julia“ von Sergej<br />

Prokofjew und lernen diese Musik dabei kennen und lieben. Tom<br />

aus der fünften Klasse möchte am liebsten jeden Tag von morgens<br />

bis abends nur tanzen. Stolz stellen die Schüler die regelmäßig erscheinenden<br />

Artikel aus der <strong>Hamburg</strong>er Morgenpost im Schaukasten<br />

der Schule aus.<br />

Die Klassenlehrer der an „Focus on YOUth“ beteiligten Klassen sind<br />

von der Aufmerksamkeit ihrer Schüler begeistert. Die Klassengemeinschaft<br />

ist seit Projektstart viel besser geworden.<br />

Die jungen Tänzer aus Allermöhe bereiten sich auf ihren großen Auftritt vor (Foto:<br />

Kirsten Haarmann)<br />

Fieberhaft wurde auf den Besuch von Ballett-Direktor John Neumeier<br />

hingearbeitet. Er hat am 28.2. festgelegt, welche Klasse welche<br />

Sequenz aus „Romeo und Julia – Eine Collage“ darstellen soll. Am<br />

17. und 21. Mai stehen die Allermöher Kinder dann zusammen mit<br />

den Schülern der Ballettschule John Neumeier auf der Staatsopernbühne.


Neues aus der <strong>BürgerStiftung</strong><br />

<strong>Hamburg</strong><br />

Wechsel in der Geschäftsstelle<br />

5 Jahre lang war Wiebke Wimmer der „Fels in der Brandung“ im aufregenden<br />

täglichen Geschäft der <strong>BürgerStiftung</strong>. Sie behielt Nerven<br />

und Ruhe, wenn das Chaos von Telefon, Fragen nach bestimmten<br />

Infos, nach abgelegten Vorgängen, Terminen und vieles mehr überschwappte.<br />

Ab April will Wiebke Wimmer ihr Talent als Sängerin und<br />

ImproTheater-Schauspielerin zu ihrem neuen Beruf machen.<br />

Wir danken Wiebke Wimmer für ihr Engagement, für ihre mitgestaltende<br />

Unterstützung und wünschen ihr für ihre künstlerische Laufbahn<br />

ganz viel Erfolg. Sicher werden wir sie nicht aus den Augen<br />

verlieren.<br />

Ihre Nachfolgerin ist seit dem 1. März Anja Nitschke, 30 Jahre alt.<br />

Anja Nitschke hat nach einem abgeschlossenen Geschichtsstudium<br />

drei Jahre in der Wissenschaft als Teamassistentin in dem von der<br />

EU geförderten Forschungsprojekt EUROFAMCARE gearbeitet.<br />

Dieses Projekt war eine Vergleichsstudie zur Unterstützung und Entlastung<br />

pflegender Angehöriger in Europa.<br />

Anja Nitschke freut sich darauf, die Ziele der <strong>BürgerStiftung</strong> mit ihrer<br />

Arbeit zu unterstützen und „dabei viele Menschen mit frischen Ideen<br />

und inspirierenden Visionen kennen zu lernen.“<br />

Toi, toi, toi,<br />

liebe Wiebke Wimmer<br />

Herzlich willkommen bei uns,<br />

liebe Anja Nitschke<br />

<strong>BürgerStiftung</strong> im Benefiz-Gespräch<br />

mit Multiplikatoren<br />

Aufwendige Benefizgalas passen nicht zum Stil der <strong>BürgerStiftung</strong>.<br />

Es geht aber auch anders: Nach sorgfältiger Recherche und Vorbereitung<br />

unter Federführung des Fundraising-Teams wurden <strong>Hamburg</strong>er<br />

UnternehmerInnen persönlich auf ihr Interesse an der Bürger-<br />

Stiftung angesprochen und zu einer privaten Benefiz-Veranstaltung<br />

im Hause von Stephanie und Gottfried von Bismarck in Harvestehude<br />

eingeladen. Viele dieser Multiplikatoren zeigten sich trotz Vorweihnachtsstress<br />

interessiert, und so konnten wir am 23. November<br />

2005 über 30 Personen aus diesem für uns sehr wichtigen Kreis begrüßen.<br />

Klaus Rollin stellte die Stiftung vor, und Stiftungsratsmitglied Professor<br />

Michael Naumann hielt ein Impulsreferat zum Thema<br />

„Zivilgesellschaft und bürgerschaftliches Engagement“. Im Dialog mit<br />

Jugendlichen der Hot Schrott Band, des Jugendparlaments Horn<br />

und der Schülerfirma „Schüfi“ der Ganztagsschule St. Pauli (die wieder<br />

einmal ohne Fehl und Tadel den Service organisierte) berichtete<br />

Jutta Warlies von unserer Projektarbeit. Besonderen Beifall erhielt<br />

die Aussage von Medina Oldenburg von Hot Schrott, dass die Band<br />

dank der langjährigen Hilfe der <strong>BürgerStiftung</strong> jetzt auf eigenen Beinen<br />

stehen könne und der <strong>BürgerStiftung</strong> zukünftig 5 % ihrer Honorareinnahmen<br />

zurückführe. Fritz von Hammerstein warb zum Abschluss<br />

unter dem Motto „Kein Wachstum und keine Realisierung<br />

von Chancen ohne Investitionen“ um finanzielle Unterstützung speziell<br />

im Hinblick auf das Management der Stiftung.<br />

In den anschließenden Gesprächen gaben unsere Gäste viele wertvolle<br />

Anregungen, die wir weiter verfolgen. Außerdem haben wir<br />

dankenswerterweise aus diesem Kreis bereits erfreuliche finanzielle<br />

Zuwendungen erhalten. Großer Dank gilt unseren Erststiftern Gottfried<br />

und Stephanie von Bismarck, die uns und unsere Gäste für diesen<br />

Abend in ihr wunderschönes Haus eingeladen haben.<br />

Nachhaltiges Engagement für unsere<br />

<strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong> – das Ziel<br />

der AG „FiBi FiBi FiBi“ FiBi<br />

Der Einsatz von Ehrenamtlichen ist für die <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

besonders bedeutsam. Denn ebenso wie mit der finanziellen Unterstützung<br />

stehen und fallen die Möglichkeiten unserer Arbeit mit dem<br />

sozialen und zeitlichen Engagement unserer Mitstreiter. Deshalb<br />

sorgt die Arbeitsgruppe „FiBi“ für das Finden und Binden interessierter<br />

und leidenschaftlicher Mitarbeiter.<br />

Die drei MItarbeiterinnen der AG „FiBi“ (v.l.): Maria Arndts, Claudia Hillebrand und<br />

Inge Schröder (Foto: Archiv <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong>)<br />

In diesem Jahr hat die „AKTIVOLI-Freiwilligenbörse“ wieder zahlreiche<br />

Menschen zu uns geführt, die gern mit uns zusammenarbeiten<br />

würden. Die AG „FiBi“ reagiert auf diese und weitere Anfragen mit<br />

einer Einladung zu einem persönlichen Gespräch. Ein Fragebogen<br />

hilft, den jeweiligen Menschen richtig kennen zu lernen und seine<br />

besonderen Vorlieben und Fähigkeiten herauszufinden, um ihn dann<br />

sinnvoll in eine unserer Arbeitsgruppen zu integrieren.<br />

Notwendig nach einem viel versprechenden Anfang ist dann aber<br />

auch eine dauerhafte Motivation. Die AG „FiBi“ arbeitet deshalb daran,<br />

die Ehrenamtlichen der verschiedenen Arbeitsgruppen nachhaltig<br />

an die <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong> zu binden. Die AG „FiBi“ ist ein<br />

wichtiger Ansprechpartner für unsere Mitstreiter und mit konkreten<br />

Maßnahmen stets darum bemüht, ihnen die Freude an der Arbeit zu<br />

erhalten und ihre Motivation zu stärken.


Neues aus der Treuhandstiftung<br />

„Füreinander“<br />

Der Beirat der Stiftung Füreinander hat im Februar <strong>2006</strong> für neun<br />

Projekte 33.000 Euro bewilligt.<br />

Darunter sind die schon seit über drei Jahren geförderten Kunstunterweisungen<br />

von Kindern und Jugendlichen, die im Atelier Hütten<br />

von der Künstlerin und Kunstpädagogin Christel Schultz betreut werden.<br />

Aber auch die Malschule des Museumspädagogischen Dienstes<br />

der Kunsthalle unter der Leitung von Thomas Sello mit ihren Bemühungen<br />

um den Austausch mit Schülern aus den Partnerstädten<br />

<strong>Hamburg</strong>s, St. Petersburg und Dresden wird unterstützt. Neu in die<br />

Förderung aufgenommen wurde der Verein „De Spieker“ in Volksdorf,<br />

der ein Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche organisiert,<br />

das ihnen den Umgang mit alten bäuerlichen und handwerklichen<br />

Techniken im Museumsdorf Volksdorf vermittelt.<br />

Soziale Aspekte stehen im Mittelpunkt dreier weiterer Vorhaben,<br />

deren Förderung die Stiftung Füreinander übernommen hat: Im Osdorfer<br />

Born läuft ein Modellprojekt des Büros für Suchtprävention<br />

der <strong>Hamburg</strong>er Landesstelle für Suchtfragen. Unter dem Namen<br />

„Connect“ will es Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Chance<br />

eröffnen, mit den sozialen, psychischen und körperlichen Belastungen<br />

fertig zu werden, die mit ihrer Lebenssituation verbunden sind.<br />

Das zweite Sozialprojekt, für das die Stiftung 6.000 Euro bewilligt<br />

hat, gilt dem Verein „Verwaiste Eltern“ für ein Trauerseminar, das<br />

damit vom 21. bis 23. April <strong>2006</strong> in Bad Bevensen durchgeführt werden<br />

kann und fast 80 Teilnehmer zusammenführt, um die mit dem<br />

Verlust eines Kindes verbundenen seelischen und weiteren Belastungen<br />

verarbeiten zu lernen.<br />

Das dritte Sozialprojekt gilt der Evangelischen Telefonseelsorge<br />

<strong>Hamburg</strong>, die so stark in Anspruch genommen wird, dass sie sich<br />

entschlossen hat, eine zweite Telefonleitung einzurichten und mit<br />

zusätzlichen Kräften zu besetzen. Mit den Geldern der Stiftung Füreinander<br />

wird es möglich sein, die Arbeit sofort aufzunehmen und<br />

über das Jahr 2007 weiterzuführen.<br />

Impressum<br />

<strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Mittelweg 120, 20148 <strong>Hamburg</strong><br />

Telefon: 040 – 41 44 97 50 / Telefax: 040 – 41 44 97 51<br />

info@buergerstiftung-hamburg.de<br />

Die Zustiftung<br />

Bürgerstiftungen als eine spezielle Form von Gemeinschaftsstiftungen<br />

werden in aller Regel zwar von einer Reihe von Personen gegründet,<br />

aber mit nur geringem Kapital. Die 14 Stifter und Stifterinnen<br />

der <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong> hatten Anfang des Jahres 1999<br />

gerade mal das für die Errichtung einer (rechtsfähigen) Stiftung erforderliche<br />

Mindestkapital von 100.000 DM aufgebracht. Ziel war<br />

und ist es allerdings, dieses so genannte Grundstockvermögen<br />

deutlich zu erhöhen. Denn nur dann lassen sich die Stiftungszwecke<br />

zuverlässig fördern, nur dann lassen sich Projekte nachhaltig aufbauen<br />

oder unterstützen, wenn ein Vermögen vorhanden ist, das<br />

möglichst ansehnliche Erträge verlässlich abwirft.<br />

Die <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong> hat deshalb von Anfang an ihr Augenmerk<br />

auch auf die Erhöhung ihres Grundstockvermögens gerichtet.<br />

Schon innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Gründung stieg die<br />

Zahl der Stifter auf über 20, und inzwischen ist das Kapital auf mehr<br />

als 800.000 Euro angewachsen.<br />

Als „Stiftungsdienstleister“ und Mittler zwischen Geldgebern und<br />

–empfängern führt die <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong> daneben sieben<br />

Treuhandstiftungen mit einem Kapital von insgesamt 2,2 Millionen<br />

Euro sowie eine Namens- und Zweckstiftung (Fonds). Im wesentlichen<br />

wird zwar das Kapital durch letztwillige Verfügungen aufgebaut<br />

werden; wir bemühen uns aber weiterhin, Stifter auch schon zu ihren<br />

Lebzeiten zu bewegen, Beträge, die sie absehbar nicht selbst benötigen<br />

und für einen gemeinnützigen Zweck einsetzen wollen, in das<br />

Grundstockvermögen der <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong> zuzustiften. Damit<br />

leisten sie einen (steuerbegünstigten) nachhaltigen Beitrag für<br />

unsere Stadt.<br />

Nachahmenswert<br />

Bis zu 10 Stunden wöchentlich ist Gisela<br />

von Obstfelder für die <strong>BürgerStiftung</strong><br />

aktiv: Briefe schreiben, Einladungen<br />

versenden, Datenbank aktualisieren –<br />

eine wichtige Stütze unserer Geschäftsstelle.<br />

Seit einigen Wochen ist sie daneben<br />

Vorleserin in unserem Projekt LeseZeit.<br />

Über ihr Engagement sagt die ehemalige<br />

Schulsekretärin:<br />

„Ich habe bei vielen Organisationen<br />

reingeschnuppert, bei der <strong>BürgerStiftung</strong><br />

<strong>Hamburg</strong> gefiel es mir am besten.<br />

Die vielseitigen, spannenden Projekte,<br />

die mitreißende Begeisterung aller Mitstreiter<br />

und vor allem die Ausrichtung<br />

auf Jugendliche haben in mir von Anfang an Sympathie für die <strong>BürgerStiftung</strong><br />

erweckt. Ich freue mich, als kleines Zahnrad im großen<br />

Räderwerk der täglichen Arbeit hilfreich zu sein. Eine ganz neue Erfahrung<br />

ist für mich das wöchentliche Vorlesen im Projekt LeseZeit.<br />

Hier spüre ich ganz direkt die Auswirkungen unserer Arbeit.“<br />

Unterstützen Sie die <strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong>!<br />

Mit Ihrer Spende können wir unsere erfolgreiche Projektarbeit weiterführen. Jeder Betrag ist willkommen!<br />

Spendenkonto:<br />

<strong>BürgerStiftung</strong> <strong>Hamburg</strong>, Konto 10 11 12 13 14<br />

(<strong>Hamburg</strong>er Sparkasse, BLZ 200 505 50)<br />

Vielen Dank, liebe Gisela von<br />

Obstfelder!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!