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Grundbegriffe der Morphologie Gliederung Überblick über die ...

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<strong>Grundbegriffe</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong><br />

2. Sitzung<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 1 von 38<br />

<strong>Überblick</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> traditionelle<br />

Sprachtypologie<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 3 von 38<br />

Glie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Überblick</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> traditionelle Sprachtypologie<br />

Der Wortbegriff<br />

Morpheme als Einheiten <strong>der</strong> Wortstruktur<br />

Morphemklassifikation<br />

Morphe und Minimalpaare<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 2 von 38<br />

Sprachtypologische Aspekte<br />

Sprachen variieren dahingehend, welche Information<br />

morphologisch ausgedrückt wird<br />

Sprachen können nach ihrer morphologischen Struktur<br />

klassifiziert werden.<br />

Traditionelle Typologie (Bloomfield 1933) unterscheidet:<br />

• Isolierende Sprachen<br />

Agglutinierende Sprachen<br />

Flektierende Sprachen<br />

Polysynthetische Sprachen<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 4 von 38


Sprachtypologische Aspekte<br />

Flektierende Sprachen (Indoeuropäische Sprachen)<br />

Grammatische Merkmale werden <strong>über</strong> Flexion ausgedrückt (stark:<br />

Latein, Russisch - schwach: Englisch)<br />

Mehrere distinkte morphologische Merkmale können in einem<br />

gebundenem Morphem stecken<br />

Polysynthetische Sprachen (Inuit-Sprachen)<br />

Strukturelle Information wird morphologisch ausgedrückt, z.B. <strong>die</strong><br />

Argumente eines Verbs (= Inkorporation)<br />

Yupik: qayá:liyú:lú:ní<br />

„er konnte sehr gut (-yu) Kajaks (qaya:-) bauen“<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 5 von 38<br />

Probleme <strong>der</strong> traditionellen<br />

morphologischen Typologie<br />

Inkohärent, weil...:<br />

Kontinuum anstatt 4 diskrete Typen<br />

Bsp. Engl.: kaum Flexion --> isolierend<br />

Derivation --> agglutinierend<br />

Komposition --> teilweise polysynthetisch<br />

Verhältnis <strong>Morphologie</strong> - Syntax bleibt offen<br />

z.B. Frage nach <strong>der</strong> Beziehung zwischen Komposition und<br />

Syntax:<br />

Frz. + Dt. haben Flexion, aber frz. Komposita sind Reflexe<br />

<strong>der</strong> syntaktischen Phrasenstruktur (Verb + Objekt), dt.<br />

Komposita sind meist Nomen-Nomen-Komposita<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 7 von 38<br />

Sprachtypologische Aspekte<br />

Isolierende Sprachen: (Mandarin, Vietnamesisch)<br />

Keine gebundenen Formen (keine Affixe)<br />

Keine Flexion<br />

Komposition als einzige morphologische Operation<br />

Agglutinierende Sprachen: (Finno-Ugrisch, Türkisch)<br />

Alle gebundenen Formen sind zum Stamm hinzugefügte Affixe<br />

Je<strong>der</strong> Affix repräsentiert ein distinktes morphologisches Merkmal<br />

Türkisch: cöp+lük+ler+imiz+de+ki+ler+den+mi+y+di<br />

Abfall+AFF+PL+1P/PL+LOC+REL+PL+ABL+INT+AUX+PAST<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 6 von 38<br />

Der Wortbegriff<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 8 von 38


Was ist ein Wort?<br />

... komplexes sprachliches Zeichen, das aus kleineren<br />

Teilen aufgebaut ist und das seinerseits Bestandteil<br />

noch größerer Zeichenkomplexe sein kann.<br />

... bedeutungstragende, in einem Satz verschiebbare<br />

Einheit, <strong>die</strong> durch eine Pause in einer Äußerung<br />

isoliert werden kann.<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 9 von 38<br />

2. Kriterium<br />

Lexikalische Integrität<br />

Es gibt keinen syntaktischen Prozess, <strong>der</strong> auf<br />

Wortbestandteile Bezug nimmt.<br />

Wörter sind anaphorische Inseln, d.h. man kann Wortteile<br />

nicht anaphorisch wie<strong>der</strong>aufnehmen.<br />

A. gab O. eine Tasse Tee. Er schmeckte köstlich.<br />

*A. gab O. eine Teetasse. Er schmeckte köstlich.<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 11 von 38<br />

1. Kriterium<br />

Unterscheidung Phrase/Wort via Semantik<br />

Bsp.: eine Dose Tee - eine Teedose<br />

Wörter sind referentiell opak, d.h. man kann nicht auf <strong>die</strong><br />

jeweiligen Teile referieren.<br />

X. nahm <strong>die</strong> Dose Tee und gab vier Löffel davon in <strong>die</strong> Kanne<br />

*X. nahm <strong>die</strong> Teedose und gab vier Löffel davon in <strong>die</strong> Kanne.<br />

Wörter sind <strong>die</strong> kleinsten, relativ selbständigen Träger von<br />

Bedeutung.<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 10 von 38<br />

3. Kriterium<br />

Phonetisch-Phonologisch<br />

Wörter sind isolierbare Lautsegmente.<br />

Wörter sind durch phonologische Merkmale markiert.<br />

(Vokallänge, Wortakzent, Pausen, Knacklaute)<br />

Vorsicht bei <strong>die</strong>sem Kriterium<br />

Tschechisch: Wortakzent i. d.R. auf 1. Silbe<br />

ten st‘ul („<strong>die</strong>ser Stuhl“)<br />

na ten st‘ul („auf <strong>die</strong>sem Stuhl“)<br />

ABER:<br />

‘na stul („auf dem/einem Stuhl“)<br />

Man will jedoch nicht annehmen, dass <strong>die</strong> Präposition na ein Präfix<br />

von stul ist, nur weil sie den Akzent trägt...<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 12 von 38


4. Kriterium<br />

Syntaktisch<br />

Syntaktische Regeln beziehen sich i.a. auf Wörter<br />

als kleinste Einheit, <strong>die</strong> verschiebbar und ersetzbar<br />

ist.<br />

Aus Wörtern werden Phrasen und Sätze „gebaut“.<br />

Wörter sind <strong>die</strong> kleinsten Einheiten, <strong>die</strong> frei<br />

vorkommen.<br />

Problem: Klitisierung im Frz. (donnez-les-moi)<br />

Klitika sind nicht selbständig, aber sind sie deswegen Affixe<br />

und keine Wörter?<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 13 von 38<br />

Verwendungsweisen des<br />

Wortbegriffs<br />

Hauptkriterien (Bussmann 1990):<br />

a) Akustische und semantische Identität<br />

b) Morphologische Stabilität<br />

c) Syntaktische Mobilität<br />

Das Wort als ...<br />

1. Lexem/Lemma<br />

2. Wortform<br />

3. Morphosyntaktisches Wort<br />

4. Phonologisches Wort<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 15 von 38<br />

5./6. Kriterium<br />

Morphologisch<br />

Wörter sind <strong>die</strong> Grundeinheiten grammatischer<br />

Paradigmen (Flexion)<br />

Lexikalisch<br />

Wörter sind <strong>die</strong> im Wörterbuch kodifizierten<br />

Einheiten<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 14 von 38<br />

Morpheme<br />

als Einheiten <strong>der</strong> Wortstruktur<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 16 von 38


Morpheme<br />

Wörter können in minimale Einheiten zerlegt werden, <strong>die</strong><br />

ihrerseits keine Wörter sind:<br />

Er-schein-ung-en<br />

Er-leb-nis(s)-e<br />

Be-schein-ig-en<br />

Be-leb-ung<br />

Die durch <strong>die</strong> Segmentierung gewonnenen Einheiten<br />

heißen Morpheme.<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 17 von 38<br />

Revi<strong>die</strong>rter Morphembegriff<br />

Ein Morphem ist <strong>die</strong> kleinste, in ihren verschiedenen Vorkommen<br />

als formal einheitlich identifizierbare Folge von Segmenten, <strong>der</strong><br />

(wenigstens) eine als einheitlich identifizierbare<br />

außerphonologische Eigenschaft zugeordnet ist. (Wurzel 1984:38)<br />

Bedeutung ist eine außerphonologische Eigenschaft<br />

Pluralbildung: -er<br />

„wie ein“: -lich<br />

An<strong>der</strong>e grammatische Merkmale werden ebenfalls morphologisch<br />

ausgedrückt:<br />

Infinitivbildung: -en<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 19 von 38<br />

Klassischer Morphembegriff<br />

Morpheme sind einfache („kleinste“)<br />

sprachliche Zeichen, <strong>die</strong> nicht mehr weiter in<br />

kleinere Einheiten mit bestimmter Lautung und<br />

bestimmter Bedeutung zerlegt werden können.<br />

(GHS: 254)<br />

Kleinste, nicht mehr reduzierbare<br />

bedeutungstragende Einheit einer Sprache<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 18 von 38<br />

Morphemklassifikation<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 20 von 38


Morphemklassen I<br />

Freies Morphem<br />

Kann ohne direkte Bindung an ein an<strong>der</strong>es Morphem frei im<br />

Satz auftreten<br />

lexikalisch autonom, wortfähig<br />

Bsp.: Tür<br />

Gebundenes Morphem<br />

Tritt immer nur zusammen mit an<strong>der</strong>em Morphem auf<br />

Nicht allein wortfähig<br />

Bsp.: Tür- en, fanat-isch,<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 21 von 38<br />

Basismorpheme und Flexive<br />

Basismorpheme<br />

Träger einer lexikalisch-begrifflichen Bedeutung<br />

Prinzipiell wortfähig<br />

Kompositionsgliedfähig bzw. basisfähig (Derivation)<br />

Flexive (Flexionsmorpheme)<br />

Synchron gesehen: geschlossener Bestand<br />

(vollständig aufzählbar)<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 23 von 38<br />

Morphemklassen II<br />

Basismorpheme (Grundmorpheme, Wurzel) - BM<br />

Ausgangspunkt für Flexion und Derivation<br />

ge-les-en, les-bar<br />

Wortbildungsmorpheme(Wortbildungsaffixe) - WBM<br />

les-bar, Eitel-keit<br />

Grammatische Morpheme (Flexive, Flexionsaffixe) -GM<br />

les-bar-e, sag-t<br />

Stamm<br />

Morphem (BM) o<strong>der</strong> Morphemgefüge (BM+WBM), an <strong>die</strong> ein<br />

GM treten kann.<br />

Haustür-e<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 22 von 38<br />

Übung<br />

Bestimmen Sie <strong>die</strong> Morpheme in den<br />

unterstrichenen Wörtern des Textes.<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 24 von 38


Morphologische Operationen<br />

Flexion<br />

Bildung von Wortformen<br />

Wortbildung<br />

Erweiterung des Wortinventars<br />

Zentrale Wortbildungsprozesse:<br />

a. Komposition<br />

Zusammensetzungen aus sonst frei vorkommenden<br />

Morphemen<br />

Bsp.: Donaudampfschiffskapitänsmützenabzeichen<br />

b. Derivation<br />

Ableitung durch Affigierung<br />

Bsp.: Beschreibung, ausfragen, sachlich<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 25 von 38<br />

Beson<strong>der</strong>e Morpheme I<br />

Reihenbildende Basismorpheme<br />

-arm, -reich, -voll<br />

Gebundene Basismorpheme (Konfixe)<br />

Haben lexikalisch-begriffliche Bedeutung<br />

therm-, elektr-, bio-, fanat-, stief-<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 27 von 38<br />

Wortstrukturtypen<br />

Einfache Wörter:<br />

Basismorphem (+ optionales grammatisches Morphem)<br />

Fach-(+GM)<br />

Abgeleitete Wörter:<br />

Mit Hilfe von WB-Morphem von Basis abgeleitet<br />

(+ optionales grammatisches Morphem)<br />

Fach-lich-(+GM)<br />

Zusammengesetzte Wörter:<br />

Bestehen aus zwei o<strong>der</strong> mehreren Basen<br />

(+ optionales grammatisches Morphem)<br />

Fach-buch-(+BM)-(+GM)<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 26 von 38<br />

Beson<strong>der</strong>e Morpheme II<br />

Portemanteau Morph[em]<br />

(Klei<strong>der</strong>stän<strong>der</strong>/Schachtelmorphem)<br />

Realisiert mehrere Morpheme<br />

1-zu-n-Abbildung von Form und Funktion<br />

Bsp.: -au (à+le) im Frz. = „dat, mask, def, sing“<br />

Unikales (blockiertes) Morphem<br />

Treten nur in einer einzigen Verbindung mit einem an<strong>der</strong>en<br />

Morphem zusammen auf<br />

Bsp.: Him-beere<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 28 von 38


Affixe<br />

Im Folgenden nur im Sinne von Wortbildungsaffix verwendet<br />

Dienen <strong>der</strong> Bildung komplexer Wörter in Verbindung mit<br />

Derivationsbasen (BM o<strong>der</strong> Wörter)<br />

Suffixe:<br />

Folgen <strong>der</strong> Derivationsbasis<br />

Ordnet das Wort in eine bestimmte Wortklasse ein<br />

Beispiel: les-bar<br />

Präfixe:<br />

Treten vor <strong>die</strong> Derivationsbasis<br />

Kategorial unmarkiert, d.h. können <strong>die</strong> Wortklasse we<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>n<br />

noch fixieren<br />

Beispiel: les-bar ABER: *un-les-<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 29 von 38<br />

Affixe<br />

Infixe<br />

vorhersagen - das Vorhergesage<br />

Interfixe<br />

Phonetische Einschübe ohne Zeichencharakter<br />

Zaunspfahl, afrikanisch<br />

Zirkumfixe / diskontinuierliche Affixe<br />

Gerenne<br />

Reduplikation<br />

das Schnell-Schnell, Schickimicki, Tingeltangel<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 31 von 38<br />

Affixmerkmale<br />

Reihenbildend (eß-, hör-, mach-, waschbar)<br />

Abstraktere Bedeutung als Basismorpheme<br />

Kommen nur gebunden vor<br />

Positionsfest in Bezug auf <strong>die</strong> Basis<br />

Meist einsilbig<br />

Unterliegen bestimmten<br />

Distributionsbeschränkungen (-bar tritt nicht an<br />

reflexive Verben)<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 30 von 38<br />

Homonymie zwischen<br />

Affix und Basismorphem<br />

... wenn formgleiche Morpheme aufgrund völlig<br />

verschiedener Bedeutungen einmal als<br />

Basismorphem frei vorkommen, in an<strong>der</strong>er<br />

Umgebung aber als Affix gebunden sind.<br />

Beispiele:<br />

Schaft/-schaft in Stiefelschaft/Studentenschaft<br />

er/er-/-er in er lacht / erringen / Maler<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 32 von 38


Übung<br />

Bestimmen Sie <strong>die</strong> Affixe im Text näher.<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 33 von 38<br />

Morphem vs. Morph<br />

Morph:<br />

Realisierung eines Morphems in einer konkreten Äußerung<br />

Minimalpaar-Analyse:<br />

Verfahren zur Ermittlung <strong>der</strong> Morphe<br />

/laitete/ „(ich) leitete“ /laite/ „(ich) leite“<br />

/laitetest/ „(du) leitetest“ /laitest/ „(du) leitest“<br />

Ergebnis: 4 Morphe<br />

/lait/ - „leiten, führen“,<br />

/-et/ - „Präteritum“, /-e/ - „1.Prs.Sing.“, /-est/ - „2.Prs. Sing“<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 35 von 38<br />

Morphe und Minimalpaare<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 34 von 38<br />

Morphem vs. Morph<br />

Menge von Morphen in komplementärer Verteilung<br />

zueinan<strong>der</strong> ...<br />

... wenn es keinen Kontext gibt, in dem wahlweise das<br />

eine o<strong>der</strong> das an<strong>der</strong>e Morph auftauchen kann<br />

Beispiel: -er und -e in Bedeutung Plural<br />

Wind - Winde -*Win<strong>der</strong><br />

Kind - *Kinde - Kin<strong>der</strong><br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 36 von 38


Morphem vs. Morph<br />

Ein Morphem ist eine maximale Menge von<br />

bedeutungsgleichen Morphen in komplementärer<br />

Verteilung.<br />

Elemente <strong>der</strong> Menge = Allomorphe<br />

Beispiel:<br />

Menge aller Pluralmorphe des Deutschen ergibt das<br />

Pluralmorphem<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 37 von 38<br />

Zusammenfassung<br />

Wie werden Sprachen traditionellerweise<br />

typisiert?<br />

Wie ist <strong>der</strong> Begriff „Wort“ festgelegt?<br />

Was ist ein Morphem?<br />

Wie können Morpheme klassifiziert werden?<br />

Welche Beziehung besteht zwischen Morphen<br />

und Morphemen?<br />

Wie funktioniert <strong>die</strong> Minimalpaaranalyse und<br />

wozu wird sie benutzt?<br />

WS 2003/04 - © A. Holler <strong>Morphologie</strong> I Seite 38 von 38

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