Technische Mindestanforderungen Einspeisemanagement kleiner ...

Technische Mindestanforderungen zur
Umsetzung des Einspeisemanagements
nach § 11 Abs. 1 i.V.m. § 6 Abs. 1 und 2
des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG)
für EEG-Anlagen mit einer Einspeiseleistung < 100 kW
im Stromverteilernetz der EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG
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1 Gesetzliche Grundlagen
Gemäß dem gültigen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müssen EEG-Erzeugungsanlagen über
eine Einrichtung zur ferngesteuerten Reduzierung der Einspeiseleistung bei Netzüberlast verfügen.
Anlagenbetreiber/-innen von EEG-Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie,
mit einer installierten Leistung von < 100 kW, müssen ihre Anlagen, sobald die Kriterien in der unten
genannten Tabelle zutreffen, mit einer technischen Einrichtung ausstatten, welche die Anlagenleistung
ferngesteuert reduzieren kann. Die Entschädigung für entgangene Einnahmen durch reduzierte Ein-
speiseleistung sind durch den § 12 EEG 2012 geregelt.
Bei Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Strahlungsenergie (weiter: Photovoltaikanlagen), ist für die
Ermittlung der installierten elektrischen Wirkleistung, die gesamte Modulleistung in kWp heranzuzie-
hen. Mehrere Photovoltaikanlagen gelten, gem. § 6 Abs. 3, unabhängig von den Eigentumsverhältnis-
sen aber dann als eine Anlage, wenn sie sich auf demselben Grundstück oder in unmittelbarer räumli-
cher Nähe befinden und innerhalb von zwölf aufeinanderfolgenden Kalendermonaten in Betrieb ge-
nommen worden sind.
Tabelle mit Kriterien zur Ausrüstungspflicht
Inbetriebnahme
Abruf der Ist-
Einspeiseleistung
Photovoltaikanlagen
Anlagen < 30 kW* Anlagen größer 30 - 100 kW
vor dem
01.01.2012
ab dem
01.01.2012
2
vor dem
01.01.2009
ab dem
01.01.2009
Nein Nein
Fernregelbarkeit Nein Ja/Nein* Nein Ja
ab dem
01.01.2012
Erfüllung ab - 01.01.2012 - 01.01.2014 01.01.2012
* Anlagenbetreiber/- innen von EEG-Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie mit einer installierten Leistung
bis 30 kW, können alternativ zur Fernsteuerung die Wirkleistungseinspeisung am Verknüpfungspunkt auf 70 % der installierten
Leistung dauerhaft begrenzen.
Die Anlagenbetreiber der betroffenen Anlagen sind verpflichtet, die technischen Einrichtungen zur
ferngesteuerten Reduzierung der Einspeiseleistung, entsprechend dem technischen Konzept der EVI
Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG (weiter EVI), einzurichten und zu unterhalten.
Die Nichteinhaltung des § 6 führt, gemäß § 17, für die Dauer der Nichteinhaltung zu einer Verringerung
der Einspeisevergütung auf null.

2 Technische Umsetzung
Im Stromverteilnetz der EVI wird das folgende technische Konzept für Anlagen < 100 kW angewendet:
Die EVI stellt ein Signal zur Reduzierung der Einspeiseleistung der Erzeugungsanlagen bei Netzma-
nagementanforderungen über einen potentialfreien Kontakt am Einspeisezähler* zur Verfügung. Die
Ansteuerung des Kontaktes erfolgt durch eine GSM/GPRS-Verbindung vom Leitstellensystem der EVI.
Die Schnittstelle zwischen EVI und dem Anlagenbetreiber ist an den Steuerklemmen des Zählers defi-
niert.
Erhält der Anlagenbetreiber das Signal zur Reduzierung der Einspeiseleistung, muss die Leistungsre-
duzierung, gemäß der Vorgabe der EVI, innerhalb von 30 Sekunden erfolgen. Dieser Zeitraum bezieht
sich immer auf die gesamte Erzeugungsanlage, unabhängig davon, aus wie vielen Erzeugungseinhei-
ten (z. B. Wechselrichter) die Anlage besteht.
Betriebsweise:
100 % Befehl, K1 angezogen (volle Einspeisung)
0 % Befehl, K1 abgefallen (keine Einspeisung)
2.1 Direkte Messung von Anlagen (< 100A):
Zur galvanischen Trennung ist vom Anlagenbetreiber das Relais K1 und eine Steuersicherung F1
(siehe Anlage 2) vorzusehen. Die Anordnung des Relais K1 und einer Steuersicherung F1 hat im obe-
ren Anschlussfeld des Einspeisezählerplatzes zu erfolgen. Zusätzlich sind Freiplätze für drei weitere
Einbaueinheiten in dem Bereich zu berücksichtigen. Eventuelle Abweichungen von dieser Vorgehens-
weise sind im Einzelfall mit der EVI abzustimmen.
Von Anlagenbetreiber bereitzustellen:
Relais K1
Nennspannung: U = 230 V
Spulenstrom IB = < 0,1 A
Feinsicherung F1
Nennspannung: U = 250 V
Bemessungsstrom: I = 0,1 A
Zur Beachtung:
Die Verlegung der Steuerleitungen (H05V-K oder gleichwertig, 0,5-1,5 mm²), gemäß der Anlage 2, ist
bauseits durchzuführen. Der Anschluss der Steuerleitungen am Einspeisezähler erfolgt durch die EVI.
*) Bei Einspeiseanlagen, bei denen die EVI nicht Messstellenbetreiber ist, sind weitere zusätzliche Abstimmungen für Umsetzung
des Einspeisemanagements vorzunehmen.
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2.2 Messung von Anlagen (> 100A) über NSP-Wandler:
Bei Anlagen mit Wandlermessung erfolgt die Anordnung des Trennrelais auf der Zählertafel. Die Be-
reitstellung des Trennrelais K1 und die Verdrahtung erfolgt durch die EVI. Die weitere Verlegung der
Steuerleitungen ab dem Zählerschrank bzw. Zählertafel ist bauseits durchzuführen.
3 Ausrüstung von Neuanlagen
Mit Inkrafttreten des neuen EEG zum 01.01.2012 müssen alle unter die vorgenannte Regelung fallen-
den Neuanlagen entsprechend ausgerüstet werden. Dazu ist die Anlage 1 durch den Anlagenbetreiber
die Ausrüstung zu bestätigen.
4 Nachrüstung von Bestandserzeugungsanlagen
Anlagen, die bisher noch nicht die technischen und betrieblichen Vorgaben erfüllen, müssen entspre-
chend den voran beschriebenen Vorgaben, spätestens bis zum Ablauf der zutreffenden Umsetzungs-
frist, nachgerüstet werden.
Die erfolgte und betriebsbereite Bereitstellung der notwendigen Einrichtungen ist durch den Anlagen-
betreiber mittels der beigefügten Erklärung (Anlage 1) zu bestätigen. Sobald die technischen Voraus-
setzungen vom Anlagenbetreiber geschaffen sind, erfolgt von Seiten der EVI die Bereitstellung der
Technik zur Reduzierung der Einspeiseleistung in Form eines Zählereinbaus bzw. Zählerwechsels des
Einspeisezählers. Anlagen, bei denen getrennte Zähler für Bezug und Lieferung verbaut sind, erfolgt
der Austausch der Zähler gegen einen Zweirichtungszähler. In diesem Zuge erfolgt parallel die Inbe-
triebnahme und Prüfung der Steuerung zur Reduzierung der Einspeiseleistung. Nach Prüfung der
Steuerung erfolgt die Verplombung der Anlagenteile durch die EVI.
5 Kosten
Die Kosten für die Umsetzung als auch Betrieb und Unterhalt der gesetzlich vorgeschriebenen Maß-
nahmen trägt grundsätzlich der Anlagenbetreiber. Diese sind in der Anlage 3 beschrieben, sowie unter
www.evi-hildesheim.de veröffentlicht. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen der EVI und
die dort geregelten Zahlungsmodalitäten.
6 Sicherheitshinweise
Einbau und Montage elektrischer Geräte dürfen nur durch eine Elektrofachkraft ausgeführt werden. Bei
nicht Beachtung der Installationshinweise können Brand oder andere Gefahren auftreten. Montage am
Netzanschluss 230/400V dürfen nur im freigeschalteten Zustand durchgeführt werden. Die gesetzli-
chen Vorschriften und technischen Sicherheitsbestimmungen sind einzuhalten.
7 Sonstiges
Die EVI behält sich vor, das technische Konzept zur Umsetzung der Leistungsreduzierung von Erzeu-
gungsanlagen nach § 6 Nr. 1 anzupassen, sofern die technische Entwicklung bzw. entsprechenden
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Vorgaben der Bundesnetzagentur dieses erfordert. Der Anlagenbetreiber ist in diesem Fall verpflichtet,
seine Anlage, entsprechend dem jeweils geltenden Konzept, der EVI anzupassen.
Die für die Abwicklung des Vertragsverhältnisses erforderlichen Daten werden von EVI nach den Vor-
schriften des Bundesdatenschutzgesetzes erhoben, verarbeitet und genutzt. Falls erforderlich werden
Daten an die an der Abwicklung beteiligten Unternehmen weitergegeben.
EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG
Römerring 1
31137 Hildesheim
www.evi-hildesheim.de
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Anlage 1 (zu den technischen Mindestanforderungen
zur Umsetzung des Einspeisemanagements)
EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG
Abt. Hausanschlüsse
Römerring 1
31137 Hildesheim
Bestellformular zum Einspeisemanagement
Erklärung zum betriebsbereiten Einspeisemanagement
Ich erkläre, dass ich als Anlagenbetreiber/-in der unten näher bezeichneten Stromerzeugungsanla-
ge(n), die technischen Vorgaben, gemäß § 6 EEG unter Berücksichtigung der „Umsetzung des Ein-
speisemanagement (EEG 2012 § 11 und § 6)“ des Netzbetreibers, entsprechend umgesetzt habe und
die notwendigen technischen Installationen durch einen Elektrofachbetrieb ausgeführt wurden. Mit der
Unterschrift bestätige ich ebenfalls die Übernahme der zutreffenden Kosten, wie diese unter Punkt 5,
bzw. Anlage 3 beschrieben sind.
Der verantwortliche Elektrofachbetrieb meldet mit dem Formular „Inbetriebsetzungs-
/Änderungsanzeige“ den Umbau der Anlage und beantragt den Termin zum Zählerwechsel sowie die
Inbetriebnahme und Prüfung der Steuerung zur Reduzierung der Einspeiseleistung. Da die EVI nicht in
die Kundenanlage eingreift, ist bei der Prüfung der Steuerung die Anwesenheit des Elektrofachbetriebs
zwingend erforderlich.
Alternative für Anlagen bis einschließlich 30 kW
Ich erkläre, dass ich als Anlagenbetreiber/-in, die unten näher bezeichneten Stromerzeugungsanla-
ge(n) mit einer dauerhaften Reduzierung der maximalen Wirkleistungseinspeisung auf 70% der instal-
lierten Leistung am Netzverknüpfungspunkt der Anlage mit dem Netz ausgerüstet habe. Mit der Unter-
schrift bestätige ich ebenfalls die Übernahme der zutreffenden Kosten, wie diese unter Punkt 5, bzw.
Anlage 3 beschrieben sind.
Der verantwortliche Elektrofachbetrieb meldet mit dem Formular „Inbetriebsetzungs-
/Änderungsanzeige“ den fachgerechten Umbau der Anlage der EVI. Mit der Anzeige entfällt die Ein-
richtung zur Absteuerung.
Standort/Bezeichnung:
Gesamtleistung in kW (kWp):
Datum der Fertigstellung der Maßnahme:
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Anlagenbetreiber:
Name:______________________________
Anschrift: ___________________________
PLZ/Ort: ____________________________
Tel: ________________________________
Email: ______________________________
Ort, Datum: _________________________________________________________
Unterschrift Anlagenbetreiber: ________________________________________________________

Anlage 2
Bitte per Post oder an folgende E-Mail Adresse verschicken: Hausanschluss@evi-hildesheim.de
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Anlage 3
Kostenübersicht für erbrachte Leistungen der
EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG bei EEG-Anlagen
Zählermontage und Inbetriebnahme
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n. Ergänzenden
Bedingungen der
NAV einmalig
Material n. Aufwand einmalig
Abnahme der Abschaltung bzw. 70% Regelung der Anlage 30,00 € einmalig
Kosten für Ablesung der Zähler durch EVI, wenn zutreffend
n. gültigen Netzentgelten
n. Vorgang
Volleinspeisung mit 1 Zähler und Modem zur Absteuerung inkl. Auslesung 85,00 € jährlich
Volleinspeisung mit 1 Zähler bei 70% Regelung zzgl. Kosten pers. Ablesung 50,00 € jährlich
Überschusseinspeisung mit 1 Zähler (anteilig für Lieferrichtung) und Modem zur
Absteuerung inkl. Auslesung (bis 10 kW) 65,00 € jährlich
Überschusseinspeisung mit 1 Zähler (anteilig für Lieferrichtung) bei 70% Regelung
(bis 10 kW) zuzgl. Kosten pers. Ablesung 30,00 € jährlich
Überschusseinspeisung mit 2 Zählern (anteilig für Lieferrichtung und 100% Erzeugung)
bei 70% Regelung (von 10-30 kW) zuzgl. Kosten pers. Ablesung 80,00 € jährlich
Überschusseinspeisung mit 2 Zählern (anteilig für Lieferrichtung und 100% Erzeugung)
und 2 Modems zur Absteuerung inkl. Auslesung (10 - 100 kW ) 135,00 € jährlich
Umsatzsteuer:
Zu den vorgenannten Preisen wird die Umsatzsteuer in der jeweils geltenden gesetzlichen Höhe zum
Zeitpunkt der Leistungsausführung hinzugerechnet. Die genannten Preise sind ohne MwSt. aufgeführt.
EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG
Römerring 1
31137 Hildesheim
www.evi-hildesheim.de Stand: 15.01.2013