FC Carl Zeiss Jena FC Bayern München II

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IN JENA ZU GAST
Eine neue Ära bei Bayern II
Generationswechsel auf der Trainerbank des Münchner Drittliga-Teams
Dass der FC Bayern II im Vorjahr
die beste Reservemannschaft in
der 3. Liga war, untermauerte der
fünfte Platz im Endklassement.
Die beiden Punktspiele der Saison
2008/09 gegen den FC Carl
Zeiss zeigten die Stärken der
Talente aus München deutlich
auf, denn sie siegten daheim mit
2:1 und sogar mit 2:0 in Jena.
Einer, der in beiden Begegnungen
traf, war Thomas Müller. Der
19-Jährige hatte wie auch Holger
Badstuber bereits vor dem Ende
der Vorsaison einen Profivertrag
bis zum 30. Juni 2011 unterschrieben.
In den Vorbereitungsspielen
der „großen“ Bayern hinterließen
beide einen guten Eindruck.
Dass dieses Stammspieler-Duo
des vorigen Jahres dem derzeitigen
Reserve-Team spürbar fehlt,
war in den Punktspielen in Ingolstadt
und gegen Unterhaching zu
erkennen. Nach der 0:1-Niederlage
beim Zweitligaabsteiger verhinderte
Saer Sene, der vor der
Saison mit der Empfehlung von
21 Oberligatoren aus Großaspach
kam, mit seinem Ausgleich zum
1:1 drei Minuten vor Ultimo die
Niederlage gegen die Hachinger.
Eine erneute Pleite hätte einen
deftigen Fehlstart besiegelt.
Unabhängig von den personellen
Wechseln stellt die gerade
begonnene Saison auch für den
neuen Trainer Mehmet Scholl
eine Herausforderung dar. Scholl
hatte die Mannschaft im April dieses
Jahres von Hermann Gerland,
der seit 2001 auf der Münchner
Trainerbank saß, übernommen.
Nach 15 Jahren als Spieler bei
den Bayern hatte Scholl 2007
Hintere Reihe von links
Daniel Sikorski, Björn Kopplin, Nazif Hajdarovic, Stefan Rieß, Tom Schütz,
Christian Saba, Deniz Yilmaz, Diego Contento, Taygun Kuru
Mittlere Reihe von links
Torwarttrainer Peter Sirch, Assistenztrainer Gerd Müller, Trainer Mehmet
Scholl, Assistenztrainer Rainer Ulrich, Saer Sene, Maximilian Haas,
Fitnesstrainer Andreas Kornmayer, Physiotherapeut Klaus Maierstein,
Betreuer Heinz Andres, Betreuer Jörg Maierstein
Vordere Reihe von links
Dominik Rohracker, Manuel Duhnke, Mario Erb, Maximilian Riedmüller, Max
Grün, Ferdinand Oswald, Mehmet Ekici, Stefan Schürf, Oliver Stierle
seine Karriere beendet. Spitzbübisch
antwortete er damals auf
die Frage nach seinen Zukunftsplänen:
„Von jetzt an gehe ich
kegeln.“ Tatsächlich wurde er im
Nachwuchs des Rekordmeisters
aktiv. Bevor er zu Gerlands Nachfolger
ernannt wurde, betreute er
das U-13-Team des Vereins.
In jeder Saisonvorschau wurde
Scholl als das prägende Gesicht
der neuen Drittligaspielzeit präsentiert.
So richtig scheint dies
dem gebürtigen Karlsruher aber
nicht zu schmecken. Er möchte
sich lieber in Ruhe auf seine Aufgabe
als Trainer konzentrieren.
Dass der Wechsel vom erfahrenen
Gerland zu Scholl ein Generationswechsel
ist, steht außer
Frage. „Mehmet wird seine Linie
finden“, zeigte sich FCB-Abteilungsleiter
Werner Kern aber vor
der Saison im Gespräch mit dem
„kicker“ zuversichtlich. Zugleich
stellte Scholl klar, dass er im
Umgang mit den Talenten kein
Kumpeltyp ist, und verkündete:
„Die Spieler siezen mich.“
Seit der Umstrukturierung der
Nachwuchsabteilung gehören die
Bayern-Amateure zum so genannten
„junior team“. Werner Kern,
Leiter des „junior teams“, erläuterte:
„Die II. Mannschaft stellt
die Spitze unserer Jugendausbildung
dar.“ Als größte Erfolge
der Bayern-Reserve galten lange
der Aufstieg in die Regionalliga
1994 sowie das Erreichen des
DFB-Pokal-Viertelfinals 1995/96.
In der Saison 2003/2004 legten
die Amateure dann ihr erstes Meisterstück
ab. Sie dominierten die
Regionalliga Süd und belegten
völlig verdient den ersten Platz. In
der Saison 2007/08 qualifizierten
sie sich als Tabellenachter relativ
souverän für die zur folgenden
Spielzeit neu eingeführte 3. Liga.
jb