FC Carl Zeiss Jena SV Sandhausen

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IN JENA ZU GAST
Legendäre DFB-Pokalspiele
Trainer Gerd Dais schrieb an der Vereinsgeschichte des SV Sandhausen mit
Für die Fußballanhänger des FC
Carl Zeiss gastiert heute mit dem
SV Sandhausen ein reichlich
unbekannter Verein im Jenaer
Ernst-Abbe-Sportfeld. Gemeinsam
haben die beiden Clubs
lediglich die jüngere Geschichte
in der 3. Liga – und die brandaktuelle.
Sandhausen und Jena
verloren nämlich am vorigen
Wochenende mit dem gleichen
Resultat von 0:1. Damit treten die
Vereine auf der Stelle und hoffen
nun auf baldige Besserung.
Der SVS kommt erstmals nach
Jena, weshalb kurz die Historie
erzählt werden soll. Gegründet
wurde der Verein am 1. August
des Kriegsjahres 1916. Bis in die
dreißiger Jahre spielte man in
den Kreisklassen des Bezirkes
Heidelberg, ehe man in der Saison
1930/31 den Aufstieg in die
damals höchste deutsche Spielklasse
(Gauliga) erreichte. Später
gehörte man der 1. Amateurliga
an, aus der sich 1970 die Oberliga
Baden-Württemberg bildete.
Mit Ausnahme einer einjährigen
Unterbrechung sollte der SV
Sandhausen auch bis zur Saison
2006/07 immer in der Oberliga
am Ball bleiben. Im Jahre 1978
wurde Sandhausen dann sogar
deutscher Amateurmeister. Man
besiegte den ESV Ingolstadt in
den Finalspielen knapp.
Zahlreiche Erfolge konnte der
SVS in den 80-er Jahren verbuchen.
Darunter waren allein fünf
badische Pokalsiege sowie drei
Oberliga-Meisterschaften. Unvergessen
sind aber vor allem die
legendären DFB-Pokalspiele am
Hardtwald. So gelang es in der
Spielzeit 1985/86, bis in das
Viertelfinale des Cup-Wettbewerbes
vorzustoßen. Dort unterlag
man vor 8000 Zuschauern gegen
Borussia Dortmund mit 1:3. Tor-
schütze zur zwischenzeitlichen
1:0-Führung für den SVS war der
aktuelle Trainer Gerd Dais.
In den 90-er Jahren ging es
ebenfalls hoch her. Vereinschef
war damals der heutige Ehrenpräsident
Erich Balles. Namhafte
Trainer wie Hans-Jürgen Boysen
oder Willi Entenmann trainierten
die Mannschaft. Neben mehreren
Gewinnen des badischen
Pokals gelang es unter Boysens
Regie, 1995 in die neu gebildete
Regionalliga Süd aufzusteigen.
In der dritthöchsten Spielklasse
verweilte man jedoch nur zwölf
Monate. Im Jahre 2000 gelang
Trainer Willi Entenmann und seinem
Team der souveräne Gewinn
des Meistertitels. Doch ausgerechnet
zu diesem Zeitpunkt
mussten die Staffelsieger aus
den Oberligen noch Aufstiegsspiele
zur Regionalliga bestreiten.
Sandhausen scheiterte.
Seinen Bekanntheitsgrad steigerte
der SVS durch den unvergessenen
Auftritt im DFB-Pokal
gegen den VfB Stuttgart. Mit dem
bislang höchsten Ergebnis der
Cup-Geschichte (13:12 nach Elfmeterschießen)
stellte man dem
03.01.
13.30 Uhr
benachbarten Bundesligisten vor
10.000 Zuschauern im ausverkauften
Stadion ein Bein.
Auch nach der Jahrtausendwende
wurde unter dem Vorsitz
von Präsident Jürgen Machmeier
engagiert am Einzug in die Regionalliga
gearbeitet. In der Saison
2006/07 stellten Manager Tobias
Gebert und Trainer Gerd Dais
beim frisch gebackenen badischen
Pokalsieger einen neuen
Kader zusammen. Hierbei achteten
die beiden ehemaligen SVS-
Spieler darauf, dass die Spieler
sowohl im sportlichen Sinne als
auch im menschlichen Bereich
optimal zueinander passten. Das
Ergebnis dessen war neben dem
lang ersehnten Aufstieg in die
Drittklassigkeit und dem erneuten
Gewinn des badischen Pokals
auch ein im Fußball selten erlebter
Zusammenhalt innerhalb des
Teams. In der Saison 2007/08
hat der SV Sandhausen mit der
frühzeitigen Qualifikation für die
neue 3. Liga ebenfalls eine Menge
erreicht und misst sich nun mit
Gegner wie Düsseldorf, Paderborn
– oder Jena.
jb
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