1 - WWF Schweiz
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Tropenwald<br />
Entdecken<br />
Forschen<br />
Experimentieren<br />
Ein Lehrmittel<br />
des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
zu Konsum<br />
und nachhaltiger<br />
Entwicklung
Vorwort<br />
Tropenwälder – das sind Baumriesen, faszinierende Ge -<br />
räuschkulissen, dampfende Feuchtigkeit, Leben und Zersetzung.<br />
Der Tropenwald ist Geheimnis, Versprechen und Drama<br />
in einem – auch für die, die ihn noch nie betreten haben.<br />
Wir begegnen dem Tropenwald aber auch täglich im Dickicht<br />
unserer Ladenregale: Wer weiss schon, dass der Hauptrohstoff<br />
von Margarine oder Lippenpomade – Palmöl – auf<br />
ehemaligen Tropenwaldflächen produziert wird, oder dass<br />
Autopneus, Schokolade und viele lebenswichtige Medikamente<br />
ohne Tropenwälder undenkbar wären.<br />
Tropenwälder bedeuten Leben für Tausende von Tier- und<br />
Pflanzenarten und Leben für viele Völker wie die Penan in<br />
Borneo. Für sie sind Wälder Heimat und wichtigste Lebensgrundlage.<br />
Wälder können uns Menschen als riesige Quellen für Holz, Medizinalpflanzen,<br />
Nahrungsmittel und viele andere umweltfreundliche<br />
Rohstoffe, Produkte und Dienstleistungen dienen,<br />
solange sie sorgfältig genutzt werden.<br />
Doch die Tropenwälder werden schlecht behandelt. Sie sind<br />
in einem erbärmlichen Zustand und ihre Zerstörung verläuft<br />
dramatisch. Zwei Drittel aller Wälder auf unserem Planeten<br />
wurden bereits durch den Menschen vernichtet.<br />
Der <strong>WWF</strong> setzt sich gemeinsam mit seinen Mitgliedern aktiv<br />
gegen diese Zerstörung ein.<br />
Er führt seit 1996 die weltweite Forests for Life Kampagne,<br />
die darauf hin arbeitet, mehr Wälder besser zu schützen und<br />
der nachhaltigen Nutzung der Wälder überall auf der Welt<br />
zum Durchbruch zu verhelfen. Diese Kampagne will Banken,<br />
Regierungen, Unternehmen, Lehrerinnen, Schüler und Bürger<br />
dazu bringen, verantwortungsvoll zu handeln und Entscheidungen<br />
zu treffen, die Wälder erhalten und nicht gefährden.<br />
Das Pandamobil, unsere interaktive fahrende Ausstellung,<br />
bringt die Geheimnisse des Tropenwaldes, aber auch seine<br />
Vernetzung mit unserem täglichen Leben, seine Bedrohungen<br />
sowie Möglichkeiten zu seiner Erhaltung in Ihre Schule. Nach<br />
dem Umherstreifen in den einheimischen Wäldern mit der<br />
Schulkampagne «Der Wald gewinnt!» ermöglicht das Pandamobil<br />
Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern, nun in die<br />
Ferne zu schweifen und die Geheimnisse des Tropenwaldes<br />
zu entdecken.<br />
Zur Vorbereitung auf dieses vernetzte Thema dient das vorliegende<br />
Lehrmittel. Neu ist die konsequente Verbindung zwischen<br />
dem faszinierenden Ökosystem und unserem Konsumverhalten<br />
im Alltag. Das Lehrmittel ermöglicht Ihnen, mit<br />
gut aufbereiteten, spannenden und unterhaltsamen Lektionen<br />
direkt in die Vielfalt des Themas einzutauchen. Es ist so aufgebaut,<br />
dass Sie es auch ohne den Besuch der Ausstellung<br />
problemlos für Ihren Unterricht einsetzen können. Lassen Sie<br />
sich und Ihre Klasse von den Geheimnissen des Tropenwaldes<br />
verzaubern!<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Sabine Siegrist Damian Oettli<br />
Leiterin Jugend & Umwelt Leiter Waldkampagne
Inhaltsverzeichnis<br />
Einleitung<br />
Tropenwald<br />
Entdecken – Forschen – Experimentieren<br />
Ein Lehrmittel des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> zu Konsum<br />
und nachhaltiger Entwicklung 2<br />
1. Der Wald in den Tropen 4<br />
Der Tropenwald im Klassenzimmer 6<br />
* Warum heisst der Regenwald so? 7<br />
* Kampf ums Licht – der Stockwerkaufbau<br />
des Regenwaldes 8<br />
Tiere im Regenwald 9<br />
Der Tropenwald-Rap 10<br />
* Entstehung des Regens 11<br />
Nährstoffkreislauf – Zersetzung 12<br />
* Spiele zur Artenvielfalt und Vernetzung 13<br />
Arbeitsblätter<br />
• Zimmerpflanzen 15<br />
• Weltkarte 16<br />
• Steckbrief der Tropenwaldtiere 17<br />
• Schematische Darstellung des Stockwerkaufbaus 19<br />
2. Der Dschungel im Supermarkt – Produkte<br />
aus dem Tropenwald 20<br />
* Der Dschungel im Einkaufskorb 23<br />
Safari im Supermarkt 26<br />
Früchte aus dem Tropenwald 27<br />
Gewürze und Genuss aus dem Tropenwald 29<br />
** Die Ölpalme – eine heisse Sache 31<br />
Kakao: Speise der Götter und Getränk der Könige 33<br />
Arbeitsblätter<br />
• Tropenwaldprodukte 35<br />
• Tropische Früchte im Klassenzimmer 37<br />
3. Menschen im Tropenwald 38<br />
Kwamanya, der Schamanenlehrling 40<br />
Heilpflanzen im Tropischen Regenwald 42<br />
Die Heilpflanze Papaya 44<br />
Das Problem der Siedler 45<br />
Arbeitsblätter<br />
• Heilpflanzen aus dem Tropenwald 47<br />
• Oringio – Siedler im Tropischen Regenwald 48<br />
• Rollenkarten «Siedler» 49<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
4. Tropenwälder in Gefahr 50<br />
Die Gegenteile 53<br />
Kann Tropenwald wieder nachwachsen? 54<br />
* Ein Wald in Gefahr 56<br />
Wir retten unseren Wald 57<br />
5. Schützen durch sinnvolles Nutzen 60<br />
** Ein nachhaltiger Basilikum-Wald 63<br />
** Nutzen ohne Zerstörung 65<br />
Arbeitsblatt<br />
• Was geschieht in Abengs Tropenwald? 67<br />
Vom Wissen zum Handeln<br />
Auf deinen Einsatz kommt es an! 68<br />
Literatur- und Medienhinweise 70<br />
* Empfohlen als Vorbereitung für Pandamobilbesuch<br />
** Empfohlen nach dem Pandamobilbesuch<br />
1
Einleitung<br />
Tropenwald<br />
Entdecken – Forschen – Exper<br />
Ein Lehrmittel des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> zu Konsum und<br />
«Wir müssen einen Lebensstil finden, den alle Menschen<br />
leben können, ohne dass dabei die Welt<br />
zugrunde geht. Nötig ist eine universelle Kultur der<br />
Nachhaltigkeit, in der alle Zugang zu Ressourcen und<br />
Einkommen haben. In dem Mass, wie wir auf diesem<br />
langen Weg vorwärts kommen, wächst auch die Hoffnung<br />
für die Wälder.»<br />
Zitat Christian Küchli in «Wälder der Hoffnung»<br />
Verlag NZZ, Zürich 1997<br />
Tropische Regenwälder – die artenreichsten<br />
Gebiete unserer Erde<br />
Nahe beim Äquator legen sich die artenreichsten<br />
Landbiotope der Erde, die Tropischen Regenwälder,<br />
wie ein Gürtel um den ganzen Erdball. Hier ragen<br />
Baumriesen in den Himmel, klettern Lianen an den<br />
Baumstämmen empor, verströmen wuchernde Orchideen<br />
ihren Duft. In der Baumkrone klettern Faultiere<br />
oder Orang-Utans. Stummelaffen oder Gibbons springen<br />
kunstvoll und gewagt von Ast zu Ast. Kronenadler,<br />
Nashornvögel, Papageien, Kolibris und<br />
Schmetterlinge in allen Farben lassen sich auf den<br />
Ästen nieder. Unten am Urwaldboden wohnen Wald -<br />
elefant, Gorilla oder Tapir im Dämmerlicht. Unterirdisch<br />
züchten Blattschneiderameisen Pilze, die sie ihren<br />
Larven verfüttern. Nirgendwo sonst auf der Erde hat<br />
die Natur so mannigfaltige Lebewesen geschaffen.<br />
Obwohl sie nur etwa 7% der Landoberfläche bedecken,<br />
beherbergen die Tropischen Regenwälder<br />
über 50% aller terrestrischen Tier- und Pflanzenarten<br />
der Erde. Dabei sind die einzelnen Pflanzen- und Tierarten<br />
des Tropenwaldes Teil eines ausgedehnten,<br />
vielschichtigen Beziehungs netzes. So ist jede Pflan-<br />
2<br />
zenart mit mehreren Tierarten verbunden. Verschwindet<br />
eine davon, zieht das in diesem sensiblen Gefüge<br />
unter Umständen weitreichende Schäden nach sich.<br />
Diese komplexen Zusammenhänge können deutlich<br />
werden, wenn der Mensch versucht, eine Frucht zu<br />
kultivieren. Die Blüte des südamerikanischen Paranussbaums<br />
wird nur von einer bestimmten Prachtbienenart<br />
bestäubt, die den Duftstoff zur Partnerfindung<br />
in der Blüte einer bestimmten Orchideenart findet.<br />
Nur das Aguti mit seinen äusserst scharfen Zähnen ist<br />
in der Lage, die harte Schale der Paranuss zu knacken<br />
und so die Samen zu verbreiten. Dieser mannigfaltigen<br />
Abhängigkeiten wegen gelingt es nicht, die Paranuss<br />
in Monokulturen anzubauen. Sie kann darum nur<br />
im Wald geerntet und angebaut werden.<br />
Fast alle Tropenwälder werden von Menschen bewohnt,<br />
für die der Wald Raum und Grundlage ihres<br />
Lebens zugleich ist. Ihnen ist es gelungen, sich in die<br />
komplexen Beziehungsstrukturen einzufügen, ohne<br />
sie zu zerstören.<br />
Tropenwälder in Gefahr<br />
Die Bedrohungen der Tropenwälder sind zahlreich.<br />
Nicht nachhaltige Holz wirtschaft, agroindustrielle<br />
Landnutzung, Abbau von Rohstoffen, extensive Viehwirtschaft,<br />
Grossprojekte wie Staudämme und Erdölpipelines<br />
sowie die Neubesiedlungen von Menschen<br />
sind einige der wichtigsten.<br />
Bis heute ist beinahe die Hälfte der ursprünglich tropischen<br />
Wälder vernichtet worden, und diese Zerstö -<br />
rung hat gravierende ökologische und ökonomische<br />
Auswirkungen. Wo Tropenwälder verschwinden, gibt<br />
es Überschwemmungen und Erdrutsche, weil Blätter<br />
den Regen nicht mehr auffangen und Wurzeln die<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
imentieren<br />
nachhaltiger Entwicklung<br />
dünne Bodenschicht nicht mehr halten. Die Landschaft<br />
wird kahl, die Flüsse versanden und Wüsten<br />
entstehen. Waldbrände sind verantwortlich für fast ein<br />
Drittel der menschlich verursachten CO2-Emissionen<br />
und belasten damit das Klima erheblich.<br />
Jedes Jahr verschwinden unwiederbringlich etwa<br />
140 000 Quadratkilometer Tropenwald – etwa vier<br />
mal die Fläche der <strong>Schweiz</strong>! Wenn die Zerstörung so<br />
weitergeht, wird der Tropische Regenwald ganz<br />
verschwunden sein, wenn unsere Kinder so alt sind<br />
wie ihre Grosseltern jetzt.<br />
Der Tropenwald bei uns<br />
Die Zerstörung von Tropenwäldern findet weit weg<br />
von uns statt. Den wenigsten von uns ist es bewusst,<br />
wie oft wir mit dem Tropenwald in Berührung kommen<br />
und somit in seine fragilen Beziehungsnetze eingreifen.<br />
Doch reicht es, sich kurz zu überlegen, was<br />
man im Laufe eines Tages alles braucht und verbraucht.<br />
Kaffee, Schokolade, Bananen, Coca-Cola<br />
und Kaugummi stammen aus dem Tropenwald. Lippenpomade<br />
und Waschmittel beinhalten Palmöl – die<br />
Hauptursache für die verheerenden Waldbrände in<br />
Indonesien. Etwa zwei Drittel unseres Speisezettels<br />
verdanken wir dem Tropenwald – sowie auch dem<br />
Wissen der Menschen, die in und um ihn lebten und<br />
leben – viele Medikamente und Rohstoffe wie Harze,<br />
ätherische Öle, Pflanzenfasern und den Kautschuk<br />
unserer Autopneus und Schuhsohlen. Über den alltäglichen<br />
Konsum von Tropenwaldprodukten sind wir<br />
mit dem Tropenwald und den Menschen, die diese<br />
Produkte anbauen, eng verbunden. Die Tropenwälder<br />
mit ihrem Artenreichtum haben eine grosse Bedeutung<br />
für die darin und davon lebenden Menschen,<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Tiere und Pflanzen und auch für die Zukunft unserer<br />
Welt. Sie beherbergen eine immense Vielfalt an Pflanzen<br />
und Tieren. Gleichzeitig liefern Tropenwälder Holz<br />
und eine Menge weiterer wertvoller Rohstoffe. Nur<br />
eine nachhaltige Waldbewirtschaftung kann beides in<br />
Einklang bringen.<br />
Zum Lehrmittel<br />
Dieses Lehrmittel ist primär an die Mittelstufe gerichtet.<br />
Die Lektionen können aber in vielen Fällen auch<br />
für die Oberstufe angepasst werden. Wir haben uns<br />
bemüht, die oft komplexen Phänomene und Zusammenhänge<br />
für die Schülerinnen und Schüler auf<br />
spielerische und einfache Weise fassbar zu machen,<br />
beispielsweise mit einfachen Versuchsreihen. Der<br />
Lebensraum Tropenwald wird vorgestellt, seine Bedeutung<br />
für die Menschen, die in und um ihn leben,<br />
veranschaulicht. Seine akute Gefährdung und der<br />
unmittelbare Zusammenhang mit unserem Leben in<br />
Mitteleuropa werden verdeutlicht. Es wird auch aufgezeigt,<br />
wie wir als Konsumentinnen und Konsumenten<br />
dazu beitragen können, diese einzigartigen und<br />
unersetzlichen Lebensräume zu erhalten.<br />
Die Autorinnen dieses Lehrmittels haben sich vor etwa<br />
sieben Jahren im Tropischen Regenwald Westafrikas<br />
bei der Erforschung wildlebender Schimpansen<br />
kennen gelernt. Das Leben im Wald hat jede von uns<br />
tief geprägt. Es ist unser Anliegen, mit diesem Lehrmittel<br />
dazu beizutragen, die Schülerinnen und Schüler<br />
an dieses wichtige Thema heranzuführen und sie für<br />
die Notwendigkeit der Erhaltung der artenreichsten<br />
Landbiotope unserer Erde und ihrer Bewohner zu<br />
sensibilisieren.<br />
3
Der Wa<br />
Tropen<br />
Damit ein Tropischer Regenwald entstehen kann,<br />
braucht es zwei wichtige klimatische Voraussetzungen:<br />
Konstant hohe Temperaturen (20 – 28 Grad<br />
Celsius) und konstant hohe Niederschlagsmengen<br />
(2000 – 4000 mm jährlich). In den Tropen ist es also<br />
ständig warm und feucht. Es herrscht ein Treibhausklima.<br />
Am frühen Vormittag bilden sich Quellwolken,<br />
die sich um die Mittagszeit verdichten und dann in<br />
starken Regengüssen herunterprasseln. Am Spätnachmittag<br />
haben sich die Wolken aufgelöst – die<br />
Sonne scheint wieder. In den Tropen gibt es keinen<br />
Jahreszeitenwechsel wie bei uns. Deshalb wachsen,<br />
blühen und fruchten Pflanzen das ganze Jahr über.<br />
Jede Pflanze hat ihren eigenen Rhythmus. Es ist sogar<br />
möglich, an einem Baum gleichzeitig verschiedene<br />
«Jahreszeiten» zu beobachten: Ein Ast steht in voller<br />
Blüte, während ein anderer seine Blätter abwirft und<br />
wieder ein anderer Früchte trägt.<br />
Tropische Regenwälder sind in sich geschlossene<br />
Systeme mit verschiedenen Kreisläufen: Wasser<br />
und Nährstoffe werden ständig zyklisch hin und her<br />
bewegt, alles ist im Fluss, nichts ruht.<br />
Der tägliche Mittagsregen hat seine Ursache am beinahe<br />
senkrechten Sonnenstand am Äquator. Ähnlich<br />
wie heisse Luft über einer Zentralheizung, steigt die<br />
erhitzte Luft auf. Dabei kühlt sie sich ab, und da kalte<br />
Luft weniger Feuchtigkeit als warme aufnehmen kann,<br />
kondensiert der Wasserdampf: Es bilden sich Wolken,<br />
die abregnen.<br />
Man kann sich den Tropischen Regenwald wie ein<br />
Haus mit zwei Etagen und einem Dachgeschoss vorstellen.<br />
Das Dachgeschoss bilden die vereinzelt stehenden<br />
40 – 70 m hohen Urwaldriesen, die auf weit<br />
ausladenden Brettwurzeln stehen. Die Bäume müssen<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
1 ld in den<br />
sich besonders gut gegen die intensiven Sonnenstrahlen<br />
schützen und haben daher kleine, dicke, behaarte<br />
oder wachsüberzogene Blätter, die sich tagsüber<br />
zusammenrollen, damit sie nicht austrocknen.<br />
Viele Blätter haben eine Abtropfspitze, wie z.B. der<br />
Gummibaum, damit das Regenwasser schnell von der<br />
Blattoberfläche abtropft und nicht wie ein Brennglas<br />
wirken kann.<br />
Der Kampf um das Licht bringt viele Pflanzenarten zu<br />
erfinderischen Höchstleistungen. Die Epiphyten, die<br />
wohl typischste Lebensform der Tropischen Feuchtwälder,<br />
lassen sich auf Astgabeln im Kronenbereich<br />
der Baumriesen nieder. Wasser und Nährstoffe beziehen<br />
sie direkt aus der Luft. Ein grosser Teil der rund<br />
13 000 tropischen Orchideen sind Epiphyten. Die Lianen<br />
entgehen dem dunklen Waldboden, indem sie<br />
rasch ihre Stängel in die Höhe treiben, ohne Ausbildung<br />
eines starken, tragfähigen Stammes. Statt dessen<br />
stützen sie sich an vorhandenen Bäumen ab und<br />
schaffen es so, mit minimalem Aufwand an das begehrte<br />
Licht zu gelangen. Entsprechend dem reichhaltigen<br />
Angebot an Pflanzennahrung und den vielfältigen<br />
Nischen in den verschiedenen Schichten des<br />
Tropenwaldes, hat sich hier auch die artenreichste<br />
Tierwelt auf dem Lande entwickelt.<br />
Je grösser die Zahl der Arten in einem Ökosystem ist,<br />
desto grösser und vielschichtiger sind auch die<br />
Wechselbeziehungen der Arten untereinander. Wird<br />
eine Art ausgerottet, hat das unabsehbare Folgen für<br />
das gesamte Gefüge. Dieser reich strukturierte und<br />
artenreichste Lebensraum der Erde steht aber auf<br />
nährstoffarmem Boden. Während die Humusschicht<br />
in den Wäldern Europas bis zu einem halben Meter<br />
dick ist, finden wir in den Tropenwäldern nur ein dün-<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
nes «Bodenhäutchen». Die meisten Nährstoffe sind in<br />
den Pflanzen gespeichert. Das heisse und zugleich<br />
feuchte Klima ermöglicht eine extrem rasche Zersetzung<br />
der anfallenden organischen Masse. Die Bakterienkulturen<br />
finden in diesem Klima optimale Lebensbedingungen<br />
und haben darum ein totes Blatt binnen<br />
weniger Tage völlig zersetzt. Die somit freigewordenen<br />
Nährstoffe gelangen mit Hilfe eines Pilzgeflechtes<br />
(Mykorrhiza) in den oberen Bodenschichten an die<br />
Wurzeln der Pflanzen und werden rasch wieder aufgesogen.<br />
Ein eigentlicher Humusboden kann sich<br />
gar nicht bilden. Die Nährstoffe bewegen sich also in<br />
einem steten Kreislauf. Das gilt auch für das Wasser,<br />
das zum Transport der Nährstoffe dient. Von den<br />
Wurzeln aus dem Boden aufgenommen, wird es<br />
durch den Pflanzenkörper geleitet, um über die Blätter<br />
wieder zu verdunsten. Auf diese Weise in die<br />
Atmosphäre gelangt, steht es dem Klima- und Wettergeschehen<br />
wieder neu zur Verfügung.<br />
Der Tropische Regenwald ist ein perfektes «geschlossenes»<br />
ökologisches System.<br />
5
Der Wald in den Tropen<br />
Leitidee: Diese Lektionsreihe leitet in das Thema «Tropischer Regenwald» ein. Da der Tropische<br />
Regenwald weit von der <strong>Schweiz</strong> entfernt liegt, sollen die Kinder mit einfachen Mitteln, wie Zimmerpflanzen,<br />
selbstgemalten Urwaldkulissen, Abdunkeln (1% des Lichtes fällt auf den Regenwaldboden) und selbsterzeugten<br />
Geräuschen den Tropenwald eigenhändig nachbauen, sinnlich erfahren und kennen lernen, damit sie einen<br />
emotionalen Bezug zu dieser fremden Umgebung herstellen können.<br />
Der Tropenwald im Klassenzimmer<br />
Didaktische Hinweise<br />
6<br />
Lernziel:<br />
Stufe:<br />
Material:<br />
Vorarbeiten:<br />
Ort:<br />
Zeitaufwand:<br />
• Die Schülerinnen und Schüler<br />
wissen, wo und was der Tropische<br />
Regenwald ist.<br />
• Sie kennen einige Pflanzen des<br />
Tropenwaldes<br />
4. – 9. Klasse (Mittel- und Oberstufe)<br />
Zimmerpflanzen<br />
(siehe Arbeitsblatt «Zimmerpflanzen»)<br />
Arbeitsblatt «Zimmerpflanzen»<br />
Arbeitsblatt «Weltkarte»<br />
Globus<br />
Die Kinder bringen von zu Hause<br />
Zimmerpflanzen mit (keine Kakteen)<br />
Schulzimmer<br />
1 – 2 Lektionen<br />
1<br />
Lektionsskizze:<br />
�Die Zimmerpflanzen werden gemeinsam betrachtet. Die<br />
Lehrperson kann das Sortiment allenfalls ergänzen.<br />
�Die Kinder werden in Vierergruppen eingeteilt, um mit Hilfe<br />
des Arbeitsblattes «Zimmerpflanzen» die mitgebrachten<br />
Pflanzen zu bestimmen. Die Schülerinnen und Schüler finden<br />
heraus, woher die Pflanzen stammen und versuchen,<br />
die Herkunftsländer auf dem Globus zu finden. Die gefundenen<br />
Länder werden auf dem Arbeitsblatt «Weltkarte» bemalt.<br />
�Klassengespräch: Was habt ihr herausgefunden? Was fällt<br />
euch auf?<br />
Die Schüler finden heraus, dass sämtliche Herkunftsländer<br />
wie ein Gürtel um den Bauch des Globus liegen. Der<br />
Lehrer erklärt, dass dieser Gürtel auch als Tropen bezeichnet<br />
wird und vom Wendekreis des Krebses nördlich<br />
und dem Wendekreis des Steinbocks südlich begrenzt<br />
wird. In der Mitte liegt der Äquator.<br />
�Die Kinder erhalten die Aufgabe, auf dem Globus die<br />
<strong>Schweiz</strong> zu finden. Sie vergleichen ihre Grösse mit derjenigen<br />
aller Tropenländer. Wieviel mal grösser als die<br />
<strong>Schweiz</strong> ist die Fläche der Tropenländer?<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Warum heisst der Regenwald so?<br />
Lektionsskizze:<br />
�Klassengespräch: In unserem Schulzimmer stehen Pflanzen<br />
aus dem Tropenwald. Welches ist der Unterschied zwischen<br />
diesen Zimmerpflanzen und den Pflanzen draussen?<br />
Warum heissen sie Zimmerpflanzen? Warum können<br />
sie draussen nicht existieren?<br />
�Die wesentlichen Unterschiede werden an der Wandtafel<br />
notiert.<br />
�Die Lehrperson zeigt, wenn vorhanden, die beiden Baumquerschnitte<br />
(einheimischer und Tropenwald-Baum) oder<br />
zeigt die Illustration beider Holzquerschnitte auf dem Hellraumprojektor.<br />
Gruppenarbeit: Die Schüler überlegen sich anhand der beiden<br />
Baumquerschnitte, wie sich das tropische Klima von<br />
unserem unterscheidet. Sie stellen bei den Querschnitten<br />
Unterschiede bezüglich Form, Grösse und Strukturen fest<br />
und bestimmen das Alter der beiden Bäume.<br />
�Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten werden zusammengetragen,<br />
Unterschiede diskutiert und in der Tabelle notiert.<br />
�Falls den Schülern gewisse Kenntnisse fehlen, hilft die<br />
Lehrperson mit folgenden Erklärungen: Betrachten wir den<br />
Querschnitt des europäischen Holzes, bemerken wir Jahrringe.<br />
Ein heller und ein dunkler Ring bedeuten zusammen<br />
ein Jahr. Im Frühjahr und Sommer sind die Lebensbedingungen<br />
gut, es gibt ausreichend Licht und Wärme. Der<br />
Baum trägt viele Blätter und legt im Stamm relativ dicke<br />
Leitungsbahnen für das Wasser an. Deshalb ist der helle<br />
Ring so breit. Im Herbst und Winter wächst der Baum nur<br />
noch wenig oder gar nicht. Die Leitungsbahnen haben nur<br />
noch einen kleinen Durchmesser. Der dunkle Ring ist relativ<br />
dünn. Auf diese Weise können wir das Alter der Bäume<br />
bestimmen. Wie alt war dieser Baum? Im Vergleich dazu,<br />
wie alt ist wohl der Baum des Tropischen Regenwaldes?<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
1<br />
Unsere Pflanzen<br />
• Laubfall im Herbst<br />
• ein Teil des Jahres<br />
ohne Laub<br />
• ertragen<br />
unterschiedliche<br />
Temperaturen<br />
Unsere Bäume<br />
• runde Form<br />
• kleiner Querschnitt<br />
• Jahrringe<br />
Lernziel:<br />
Stufe:<br />
Material:<br />
Ort:<br />
Zeitaufwand:<br />
Der Wald in den Tropen<br />
Tropische Pflanzen<br />
• ständiger Laubabwurf<br />
• immergrün<br />
• wachsen nur bei<br />
ganzjährig warmen<br />
Temperaturen<br />
Tropische Bäume<br />
• unregelmässige Form<br />
• grosser Querschnitt<br />
• keine Jahrringe<br />
Didaktische Hinweise<br />
• Die Schülerinnen und Schüler lernen<br />
die klimatischen Bedingungen des<br />
Tropischen Regenwaldes kennen.<br />
4. – 9. Klasse (Mittel- und Oberstufe)<br />
Folie: Querschnitte des einheimischen<br />
und tropischen Holzes<br />
Von Vorteil:<br />
Querschnitt eines einheimischen und<br />
tropischen Holzes.<br />
Schulzimmer<br />
1 – 2 Lektionen<br />
7
Der Wald in den Tropen<br />
Orang-Utan: Führe doch ein Büchlein über meine Heimat!<br />
Dieses Regenwald-Journal begleitet dich nun während der<br />
gesamten Arbeit am Thema Tropenwald. Es soll dir helfen,<br />
Beobachtungen und Ergebnisse zu vergleichen. In ihm kannst<br />
du sämtliche Neuigkeiten über Regenwälder, die du über Radio,<br />
Fernsehen, Zeitungen oder im Internet erfährst, sammeln.<br />
Schneide Bilder aus Magazinen aus, klebe sie in dein Büchlein<br />
und erzähle deiner Klasse deine neuesten Entdeckungen.<br />
8<br />
1<br />
Da die Kinder keine Jahrringe feststellen, könnten sie daraus<br />
schliessen, dass der Tropische Regenwald keine Jahreszeiten<br />
kennt. Die Bäume in den Tropen wachsen unter<br />
optimalen Bedingungen von gleichbleibender warmer<br />
Temperatur und gleichmässigen Niederschlägen. Die Bäume<br />
wachsen darum viel mehr in die Höhe als bei uns.<br />
Da die tropischen Bäume als Stütze riesige Brettwurzeln<br />
haben, sind ihre Querschnitte bis zu 4 m über dem Boden<br />
unförmig.<br />
�Die Schülerinnen und Schüler zeichnen abschliessend einen<br />
Tropenwaldbaum auf ein grosses Zeichnungsblatt<br />
und überlegen, was der Baum alles braucht, damit er so<br />
gross und stark wird.<br />
Kampf ums Licht – der Stockwerkaufbau<br />
des Tropischen Regenwaldes<br />
Didaktische Hinweise<br />
Lernziele:<br />
Stufe:<br />
Material:<br />
Vorarbeiten:<br />
Ort:<br />
Zeitaufwand:<br />
• Die Schülerinnen und Schüler wissen,<br />
dass nur gerade 1% Licht im<br />
Erdgeschoss des Tropischen Regenwaldes<br />
vorhanden ist, und dass<br />
die Pflanzen sich darum anpassen<br />
müssen.<br />
• Sie wissen, dass der Tropische<br />
Regenwald in drei Stockwerke<br />
gegliedert ist, die von ganz verschiedenen<br />
Organismen bewohnt<br />
werden.<br />
Stufe: 3. – 6. Klasse (Mittelstufe)<br />
Kerze<br />
Arbeitsblatt: «Stockwerkaufbau des<br />
Tropischen Regenwaldes»<br />
Papierrollen oder Packpapier<br />
Klassensatz von Zetteln versehen mit<br />
Namen bereits bekannter Zimmerpflanzen<br />
(siehe Arbeitsblatt: «Zimmerpflanzen»)<br />
Schulzimmer<br />
4 – 6 Lektionen<br />
Lektionsskizze:<br />
�Wenn nur 1% des vorhandenen Lichtes auf den Boden des<br />
Tropischen Regenwaldes kommt, welche Problematik ergibt<br />
sich für die Pflanzen da unten?<br />
Um diesen Sachverhalt zu verdeutlichen, wird das Klassenzimmer<br />
vollkommen abgedunkelt, eine Kerze angezündet,<br />
und die Lehrerin führt die Schülerinnen auf eine<br />
kleine Imaginationsreise (siehe Seite 9).<br />
�Als nächstes erhalten die Kinder einen kleinen Zettel mit<br />
einem Pflanzennamen, den sie so schnell wie möglich entziffern<br />
sollen. Die Schüler sind so gezwungen, möglichst<br />
nah an die Lichtquelle zu kommen. Der Kampf ums Licht<br />
wird damit am eigenen Leib spürbar.<br />
�Die Lehrperson bespricht mit den Schülern, welche Erfahrung<br />
sie gemacht haben. Die Schülerinnen erfahren, dass<br />
Pflanzen zum Überleben Licht brauchen, so wie sie selbst<br />
eben die Lichtquelle zum Lesen benutzt haben. Es findet<br />
also ein regelrechter Kampf ums Licht im Tropischen Regenwald<br />
statt, da die dichte Kronendecke beinahe sämtliche<br />
Sonnenstrahlen abschirmt. Welche Strategien bleiben<br />
den Jungpflanzen demzufolge, um doch an das Licht<br />
zu gelangen?<br />
�Die Schüler überlegen sich verschiedene Pflanzenstrategien.<br />
�Die Lehrperson erklärt den Kindern, dass durch die verschiedenen<br />
Pflanzenstrategien der Tropische Regenwald<br />
aufgebaut ist wie ein Haus mit drei Etagen und verteilt das<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Arbeitsblatt «Stockwerkaufbau des Tropischen Regenwaldes».<br />
Die Schüler lesen das Arbeitsblatt. Lianen, Epiphyten<br />
und Würgfeige werden ausgemalt.<br />
�Könnt ihr nun versuchen, die Pflanze, welche auf eurem<br />
Zettel steht, aufgrund der Beschreibungen auf der Rückseite<br />
einer dieser Etagen zuzuordnen?<br />
�Die Schüler malen auf ein wandgrosses Papier einen Tropischen<br />
Regenwald mit den drei Stockwerken. Die Lianen<br />
können z.B. mit hängenden Schnüren oder Seilen dargestellt<br />
werden. Welche Pflanzen sind wo anzutreffen? Auf<br />
welcher Etage würden sich die Schülerinnen am wohlsten<br />
fühlen?<br />
Weiterarbeit:<br />
In der Turnstunde kann das Hangeln von Liane zu Liane an<br />
Kletterseilen geübt werden.<br />
Besuch im Botanischen Garten oder Madagaskar Haus (ab<br />
30.6.2003 im Zoo Zürich), um einen Regenwald eindrücklich<br />
erleben zu können. Wo sind die eben kennen gelernten Zimmerpflanzen?<br />
Siehst du den Stockwerkaufbau? Welches sind<br />
die Aufsitzerpflanzen, Kletterpflanzen, Lianen?<br />
Tiere im Regenwald<br />
Lektionsskizze:<br />
�Die Schülerinnen erhalten eine Kopie des Arbeitsblattes<br />
«Steckbrief der Tropenwaldtiere».<br />
Klassengespräch: Die Lehrperson fragt die Schüler, ob sie<br />
ein paar Tiere auf den Bildern kennen. Welche?<br />
�Die Kinder bilden Vierergruppen und versuchen, die Tiere<br />
zu beschriften und sie den Stockwerken des Tropenwaldes<br />
zuzuordnen.<br />
�Die Schülerinnen erhalten eine Kopie mit den Beschreibungen<br />
der Tiere und ordnen sie den jeweiligen Bildern zu.<br />
Die Bilder und die Beschreibungen werden ausgeschnitten<br />
und zusammengeklebt.<br />
�Die Lehrperson legt eine Folie des Arbeitsblattes mit den<br />
Tierbildern auf den Hellraumprojektor. Die auf der Wand<br />
projizierten Tropenwaldtiere können von den Schülern bis<br />
lebensgross auf Papier oder Kartons nachgezeichnet und<br />
bemalt werden.<br />
�Die gemalten Tiere werden nun in das richtige Stockwerk<br />
der Tropenwald-Wand platziert.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
1<br />
Der Wald in den Tropen<br />
Imaginationsreise:<br />
Wenn du im Regenwald bist, sei darauf vorbereitet, dass du<br />
ziemlich bald nass wirst. Bevor es zu regnen beginnt, wirst<br />
du zu schwitzen beginnen. Deine Kleider kleben dir am Körper<br />
– du kannst der Feuchtigkeit des Waldes nicht entrinnen.<br />
Ûberall wo du schaust, siehst du Bäume, Bäume und noch<br />
mehr Bäume. Die meisten von ihnen sind so hoch wie ein Gebäude<br />
mit 15 Stockwerken. Die gigantischen Riesen öffnen<br />
sich zuoberst wie ein Schirm, mit ihren Blättern und Ästen zuoberst.<br />
Wieviele Blätter sind wohl dort oben? So viele, dass<br />
man den Himmel kaum sieht. Es sind so viele, dass nur der<br />
kleinste Teil des Sonnenlichtes (1%) durchdringt, so viel Licht,<br />
wie uns diese Kerze gibt. Es ist ein Wunder, dass hier unten<br />
Pflanzen überhaupt wachsen können.<br />
Pflanzenstrategien, um ans Licht zu gelangen:<br />
• Schneller Wuchs<br />
• Möglichst in die Höhe, viele Kletterpflanzen (z.B. Lianen)<br />
• Aufsitzerpflanzen (Epiphyten), die auf Stämmen, Ästen<br />
und sogar auf lebenden Blättern wachsen.<br />
…<br />
Didaktische Hinweise<br />
Lernziel:<br />
Stufe:<br />
Material:<br />
Vorarbeiten:<br />
Ort:<br />
Zeitaufwand:<br />
• Die Schülerinnen und Schüler kennen<br />
verschiedene Tiere, die im Asiatischen<br />
Tropenwald leben und können<br />
sie den drei Etagen zuordnen.<br />
Stufe: 3. – 6. Klasse (Mittelstufe)<br />
Arbeitsblatt «Steckbrief der Tropenwaldtiere»<br />
Folie der Tierbilder (Arbeitsblatt<br />
«Steckbrief der Tropenwaldtiere»)<br />
Tiermagazine, Bilder von tropischen<br />
Tieren<br />
Von Vorteil: Bilderbuch aus der Bandserie<br />
«Was ist was?» Der Regenwald,<br />
Band 90<br />
Lektionsreihe: «Kampf ums Licht – der<br />
Stockwerkaufbau des Regenwaldes»<br />
Schulzimmer<br />
1 – 2 Lektionen<br />
9
Der Wald in den Tropen<br />
Der Tropenwald-Rap<br />
Die Schülerinnen zählen auf: Auto, Tram- und Fluggeräusche,<br />
Kirchenglocken, Kinderstimmen, Hundegebell, Rasenmäher<br />
etc.<br />
Tiger, Affe, Blättergeräusch, Regen, Vögel, Insekten, Nüsse<br />
oder Früchte, die vom Baum fallen, ein fallender Baum etc.<br />
Didaktische Hinweise<br />
10<br />
Lernziel:<br />
Stufe:<br />
Material:<br />
Ort:<br />
Zeitaufwand:<br />
• Die Schülerinnen und Schüler haben<br />
mit der Klangebene des Tropischen<br />
Regenwaldes experimentiert und Erfahrungen<br />
gesammelt.<br />
3. – 6. Klasse (Mittelstufe)<br />
Percussionsinstrumente<br />
Regenstab<br />
Flöten<br />
Nussschalen<br />
Steine<br />
Grashalme<br />
Wasserschlauch<br />
Wasserbecken<br />
Rindenstücke<br />
Schneckenhäuser<br />
Laub etc.<br />
Schulzimmer<br />
1 Lektion<br />
1<br />
Lektionsskizze:<br />
�Klassengespräch: Was hören die Schüler, wenn sie nach<br />
draussen gehen?<br />
�Die Schüler überlegen sich nun, welche Geräuschquellen<br />
im Tropischen Regenwald existieren. Welche Geräusche,<br />
die bei uns zu hören sind, können wir im Tropenwald nicht<br />
hören?<br />
�Der Tropenwald-Rap:<br />
Die Kinder stellen sich ein Tier vor und beginnen, mit einem<br />
Instrument frei zu improvisieren. Da die Ausdrucksbreite<br />
der verfügbaren Instrumente begrenzt ist, können<br />
die Schülerinnen im zweiten Schritt erproben, welche Töne<br />
mit dem Körper erzeugt werden können (Klatschen,<br />
Stampfen, Klopfen). Leisere Töne können folgendermassen<br />
entwickelt werden: Schlagen der Zunge in der Mundhöhle,<br />
Klopfen der Finger auf verschieden offene Wangen,<br />
leises Streichen mit den Finger(nägel)n, Klopfen auf Gegenstände,<br />
Öffnungs- und Schliessgeräusche der Lippen<br />
etc. Weiter können Geräusche mit Hilfsmitteln erzeugt werden:<br />
Wie klingen Nussschalen, aneinander geriebene Kokosnusshälften,<br />
leere Schneckengehäuse, Rindenstücke,<br />
Steine?<br />
�Als letztes werden verschiedene Rollen verteilt wie Tiger,<br />
Orang-Utan, Vogel, Regen, Blätterrascheln, umfallender<br />
Baum, Plumplori (nachtlebend) etc. und gemeinsam ein<br />
Tagesablauf komponiert.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
1<br />
Entstehung des Regens<br />
Lektionsskizze:<br />
�Versuchsvorbereitung: Einige Zimmerpflanzen werden gut<br />
begossen und anschliessend in eine Plastikfolie eingepackt.<br />
�Beobachtungsauftrag: Die Schülerinnen beobachten täglich<br />
was geschieht und protokollieren im Tropenwald-<br />
Journal.<br />
�Nach Abschluss der Beobachtungszeit (nach ca. drei Tagen)<br />
vergleichen und diskutieren die Schüler in Gruppen<br />
ihre Notizen und versuchen herauszufinden, was genau<br />
passiert ist.<br />
�Klassengespräch: Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten<br />
werden verglichen und diskutiert. Wo nötig, gibt die Lehrkraft<br />
Hilfen und korrigiert.<br />
�Auf ein Zeichnungsblatt oder im Tropenwald-Journal<br />
zeichnen die Schülerinnen eine Skizze von einem geschlossenen<br />
Wasserkreislauf und beschreiben in einer Legende,<br />
wie er funktioniert.<br />
Variante:<br />
Die Imaginationsreise eines Wassertropfens kann während<br />
des Ablaufs oder nach Beendigung des obigen Experimentes<br />
durchgeführt werden. Im ersten Fall müssen die Schülerinnen<br />
noch keine Kenntnisse haben, wie der Regen im Tropischen<br />
Regenwald entsteht. Im Gegenteil, die kleine Reise<br />
kann für die Kinder eine Hilfe sein, das obige Experiment zu<br />
verstehen. Im zweiten Fall wirkt die Imaginationsreise wie eine<br />
kleine Repetition und Verinnerlichung der gemachten Erkenntnisse<br />
im Experiment.<br />
Weiterarbeit:<br />
Mit diesem Experiment kannst du erfahren, wieviel es bei uns<br />
regnet. Das Instrument, welches du dafür basteln musst, wird<br />
den Regenfall über eine längere Zeit messen.<br />
Materialien, die du dafür brauchst, sind:<br />
Ein hoher Glasbehälter, ein Massstab, ein wasserfester Filzstift,<br />
ein Trichter<br />
Mit Hilfe des Massstabs und eines wasserfesten Filzstifts<br />
zeichnest du eine Skala in Zentimetern auf dein Glas. Setz<br />
den Trichter auf das Glas und platziere deine Versuchsanordnung<br />
irgendwo draussen an einem sicheren Ort. Notiere<br />
die Mengen täglich und wöchentlich in eine Tabelle (siehe<br />
Skizze Seite 12).<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Der Wald in den Tropen<br />
Der geschlossene Wasserkreislauf<br />
Die Pflanzen nehmen das Wasser mit ihren Wurzeln auf. Wasser<br />
steigt innerhalb des Pflanzenstängels hinauf zu den Blättern.<br />
Dort wird ein Teil des Wassers gebraucht, um Nährstoffe<br />
für die Pflanze herzustellen, damit die Zellen der Pflanze<br />
am Leben bleiben. Der Rest des Wassers verdunstet durch<br />
kleine Spaltöffnungen auf der Unterseite der Blätter. Es bildet<br />
sich Wasserdampf. Wenn sich die Luft abkühlt, bilden<br />
sich kleine Wassertröpfchen. Es entstehen Wolken. Kühlt sich<br />
die Luft noch mehr ab, werden die Wassertröpfchen grösser,<br />
bis sie als Regentropfen auf die Erde fallen.<br />
Imaginationsreise eines Wassertropfens:<br />
Die Kinder legen sich auf Matten bequem hin und schliessen<br />
die Augen. Sie werden nun in der Vorstellung eine Reise als<br />
Wassertropfen unternehmen:<br />
«Stell dir vor, du bist ein Wassertropfen, in der Luft tanzend,<br />
vom Himmel im freien Flug auf die Erde fallend. Du wirst vom<br />
Boden angezogen und dringst zwischen Sand, Erde und Steine<br />
in die dunkle Tiefe. Nun wirst du von den Wurzeln eines<br />
Baumes angezogen. Zuerst dringst du in die kleinen, feinen<br />
Wurzelhaare und bewegst dich dann in immer grössere Wurzeln,<br />
bis du den Baumstamm erreichst. Nun wirst du innerhalb<br />
des Stammes langsam nach oben gesogen. Rund um<br />
dich ist alles schwarz. Du bewegst dich weiter in die Äste des<br />
Baumes, immer weiter zu den Blättern. Langsam, langsam<br />
Didaktische Hinweise<br />
Lernziel:<br />
Stufe:<br />
Material:<br />
Ort:<br />
Zeitaufwand:<br />
• Die Schülerinnen und Schüler kennen<br />
den geschlossenen Wasserkreislauf<br />
im Tropischen Regenwald.<br />
• Sie wissen, wie der Regen im Tropischen<br />
Regenwald entsteht.<br />
4. – 9. Klasse (Mittel- und Oberstufe)<br />
Zimmerpflanzen<br />
Durchsichtige Plastikfolie<br />
Schulzimmer<br />
Beobachtungsauftrag während drei<br />
Tagen und 1 Lektion für die Auswertung<br />
11
Der Wald in den Tropen 1<br />
wird es um dich immer ein bisschen heller. Du beginnst allmählich,<br />
die Wärme der Sonne zu spüren. Nun badest du dich<br />
im grünen Licht. Allmählich wirst du immer leichter und du beginnst,<br />
dich allmählich in die Richtung der Spaltöffnungen zu<br />
begeben, bis du ins Freie trittst. Du schwebst nun im grellen<br />
Sommerlicht unter einem hellblauen Himmel. Du schwebst<br />
immer weiter nach oben, du verspürst kein Gewicht mehr. Unter<br />
dir entfernt sich die Erde immer mehr von dir. Der Wind<br />
trägt dich immer weiter hoch, in den Himmel hinauf. Allmählich<br />
steigst du nicht mehr höher und es wird kälter. Der blaue<br />
Himmel verdunkelt sich zunehmend. Plötzlich stösst du gegen<br />
ein Staubpartikel, woran du dich festklammern kannst.<br />
Du verbindest dich mit weiteren Regentropfen, bis du zusammen<br />
mit ihnen eine Wolke bildest. In der Wolke erscheint<br />
dir die Umgebung weiss und kalt. Du erkennst keine Erde,<br />
keine Sonne und keinen Himmel. Du siehst nichts anderes als<br />
Weiss um dich herum. Du wirst immer kälter und kälter,<br />
schwerer und schwerer. Du beginnst allmählich zu sinken, am<br />
Anfang ganz langsam, dann immer schneller, lustige Bewegungen<br />
in der Luft machend und fällst immer weiter hinunter<br />
auf die Erde zu. Du bist der Regen. Lass dich weich auf die<br />
Erde nieder. Zähle bis fünf und öffne langsam die Augen.»<br />
In Vierergruppen tauschen nun die einzelnen Kinder einander<br />
ihre Erfahrungen aus, wie es ihnen auf der Reise ergangen ist<br />
und was sie erlebt haben.<br />
Nährstoffkreislauf – Zersetzung<br />
Didaktische Hinweise<br />
12<br />
Lernziel:<br />
Stufe:<br />
Material:<br />
Ort:<br />
Zeitaufwand:<br />
• Die Schülerinnen und Schüler haben<br />
verstanden, dass sich Organismen<br />
nach einer gewissen Zeit zersetzen<br />
und wissen, was die Zersetzung begünstigt<br />
4. – 9. Klasse (Mittel- und Oberstufe)<br />
4 kleine Plastiktüten<br />
eine Banane<br />
zwei Packungen getrocknete Hefe<br />
Wasser<br />
Schulzimmer<br />
Beobachtungsauftrag während<br />
3 – 4 Tagen und 1 Lektion für die<br />
Auswertung<br />
Nach zwei Wochen schreibt die Lehrperson die Vergleichszahlen<br />
zum Regenwald an die Wandtafel.<br />
Niederschlag im Regenwald: Dauer<br />
2,5 cm ein Tag<br />
7,5 cm drei Tage<br />
17,5 cm eine Woche<br />
35 cm zwei Wochen<br />
70,5 cm ein Monat<br />
912,5 cm ein Jahr<br />
Die Schülerinnen vergleichen diese Werte mit ihren Messungen<br />
und diskutieren die Unterschiede. Weshalb kann man<br />
beim Regenwald die Jahresniederschläge im Prinzip nach der<br />
ersten Messung ausrechnen? Weshalb funktioniert dies bei<br />
uns in Europa nicht?<br />
Lektionsskizze:<br />
�Die vier Plastiktüten werden mit den Buchstaben A, B, C<br />
und D beschriftet. In Tüte A werden ein paar Scheiben Bananen<br />
gegeben; in Tüte B ein paar Scheiben Bananen und<br />
eine Packung Hefe; in Tüte C ein paar Scheiben Bananen<br />
und etwas Wasser; in Tüte D ein paar Scheiben Bananen,<br />
eine Packung Hefe und etwas Wasser. Alle Plastiktüten<br />
werden versiegelt und an ein sonniges Plätzchen<br />
gelegt.<br />
�Beobachtungsauftrag: Die Schüler beobachten täglich,<br />
was mit den Bananenstücken in den 4 Säcklein geschieht<br />
und protokollieren im Tropenwald-Journal.<br />
�Gemeinsam werden die Beobachtungen besprochen. Die<br />
Lehrperson ergänzt die Berichte der Schülerinnen mit folgender<br />
Information:<br />
Wenn Pflanzen oder Tiere sterben, werden sie zu einer<br />
wichtigen Nahrungsquelle für zahlreiche Mikroorganismen.<br />
Diese Mikroorganismen ernähren sich von Kadavern<br />
und Pflanzenteilen und zerlegen sie. Hefe besteht aus Millionen<br />
von Mikroorganismen, die bei einer geeigneten Umgebung<br />
(warm, feucht, Futter) wachsen können. Während<br />
sie wachsen, zerlegen sie die Banane. Das gleiche geschieht<br />
in der Natur. Die Mikroorganismen zerlegen abge-<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
storbene Tiere und Pflanzen in wertvolle Nährstoffe für den<br />
Boden, sodass diese von den Pflanzen wieder aufge -<br />
nommen werden können. Mit anderen Worten, wenn Organismen<br />
sterben, dienen sie dem Leben zahlreicher anderer<br />
Organismen. Da es im Tropischen Regenwald<br />
ständig feucht und warm ist, werden die abgestorbenen<br />
Pflanzenteile und Tierreste sofort zersetzt und von den<br />
Pflanzen wieder verwertet. Sie werden gar nicht erst im Boden<br />
gespeichert, sondern bewegen sich im steten Kreislauf.<br />
Der Regenwaldboden ist deshalb, im Vergleich zum<br />
Boden in unseren Breitengraden, nährstoffarm.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
1<br />
Der Wald in den Tropen<br />
Nach drei oder vier Tagen ist Folgendes zu beobachten:<br />
• Die Bananenscheiben in A haben sich etwas dunkel verfärbt.<br />
• Die Hefe in der Tüte B ist ein wenig gewachsen, aber die<br />
Veränderung bleibt gering.<br />
• Die Bananenscheiben in C sind etwas verfault und halb<br />
zerfallen.<br />
• Die Bananenscheiben in der Tüte D zeigen den fortgeschrittensten<br />
Zerfall an. Die Flüssigkeit bildet Blasen;<br />
Kohlendioxid hat sich gebildet und die Tüte wird sogar<br />
etwas aufgesprungen sein und entlässt einen starken<br />
Geruch.<br />
Spiele zur Artenvielfalt und Vernetzung<br />
Lektionsskizze:<br />
�Wenn genügend Anschauungsmaterial vorhanden ist,<br />
können verschiedene Tiere aus dem Tropenwald vorgestellt<br />
werden.<br />
�Jedes Kind zieht ein Kärtchen und verkörpert dieses Tier<br />
während des Spiels.<br />
�Die Schülerinnen lesen als erstes die auf der Rückseite beschriebenen<br />
Lebensbedingungen ihrer Tiere.<br />
�Die Schüler setzen sich alle in einen Kreis. Eine Schülerin<br />
beginnt. Ihr Stuhl wird aus dem Kreis entfernt. Die Schülerin<br />
sagt jetzt eine Eigenschaft, z.B. «alle Raubtiere». Alle,<br />
auf die diese Eigenschaft zutrifft, müssen jetzt ihren<br />
Platz wechseln. Die Schülerin, die die Eigenschaft gesagt<br />
hat, versucht einen der frei gewordenen Plätze zu ergattern.<br />
Ein Schüler bleibt wieder übrig. Er setzt das Spiel fort,<br />
indem er eine weitere Eigenschaft nennt, z.B. «Alle Tiere,<br />
die auf Bäumen leben» usw.<br />
Ab und zu ruft die Lehrperson TOHUWABOHU in den Kreis.<br />
Jetzt müssen alle ihren Platz wechseln. Zwei bis dreimal<br />
tauschen die Schülerinnen ihre Kärtchen aus.<br />
Didaktische Hinweise<br />
Lernziel:<br />
Stufe:<br />
Material:<br />
Vorarbeiten:<br />
Ort:<br />
Zeitaufwand:<br />
• Die Schülerinnen und Schüler kennen<br />
die Lebensbedingungen einiger<br />
Tiere des Asiatischen Tropischen<br />
Regenwaldes.<br />
• Sie wissen, was eine Nahrungskette<br />
und ein Nahrungsnetz ist.<br />
Stufe: 4. – 6. Klasse (Mittelstufe)<br />
Kärtchen mit 12 asiatischen Tieren<br />
(siehe Arbeitsblatt «Steckbrief der<br />
Tropenwaldtiere»)<br />
Anschauungsmaterial: Bilderbuch, Dias<br />
etc. von Tropenwaldtieren<br />
Folie mit Nahrungskette (Seite 14)<br />
Kopie mit Nahrungsnetz (Seite 14)<br />
Tierkärtchen vorbereiten<br />
Schulzimmer<br />
3 Lektionen<br />
13
Der Wald in den Tropen<br />
Die Nahrungskette<br />
Das Nahrungsnetz<br />
1. Blätter<br />
2. Früchte, Beeren 3. Blüten 4. Ameisen<br />
5. Termiten<br />
14<br />
6. Schmetterlinge<br />
(Insekten)<br />
7. Fledermäuse<br />
8. Frösche (Amphibien) 9. Schlangen 10. Kleinvögel<br />
(Klappensai)<br />
11. Tukane<br />
(Riesentukan)<br />
12. Ameisenbär<br />
(Kleiner Ameisenbär)<br />
13. Faultiere<br />
(Dreifinger)<br />
14. Affen<br />
(Totenkopfäffchen) 15. Jaguar 16. Harpyie<br />
1<br />
�Klassengespräch: Die Lehrperson zeigt die Folie mit der<br />
Nahrungskette und fragt die Kinder, ob sie die Illustration<br />
deuten können. Pflanzen und Tiere sind durch zahlreiche<br />
Beziehungen miteinander verbunden. Pflanzen nutzen die<br />
Energie der Sonne, um Nahrung herzustellen. Diese Nahrung<br />
wird von pflanzenfressenden Tieren verwertet, um<br />
überleben zu können. Die pflanzenfressenden Tiere wiederum<br />
dienen als Nahrung für gewisse Raubtiere. Wir nennen<br />
dies auch eine Nahrungskette. Auf der Folie ist eine<br />
solche Nahrungskette illustriert.<br />
Die Lehrperson erklärt den Schülern, dass es in der Natur<br />
oft viel komplizierter ist als hier dargestellt. Weil viele Lebewesen<br />
sich von verschiedenen Lebewesen und Pflanzen<br />
ernähren und somit gleichzeitig zu unterschiedlichen<br />
Nahrungsketten gehören, bilden sie ein Nahrungsnetz.<br />
�Die Schüler erhalten die Kopie mit dem Nahrungsnetz,<br />
schneiden die Tiere aus und kleben sie auf ein A3-Blatt.<br />
Mit Pfeilen versuchen sie einzutragen, wer wen frisst.<br />
(Siehe Lösung Nahrungsnetz)<br />
�Die Schülerinnen versuchen, ein Nahrungsnetz aufzustellen:<br />
Jedes Kind zieht ein Tierkärtchen und verkörpert dieses<br />
Tier. Auf der Rückseite der Kärtchen sind die Lebensbedingungen<br />
beschrieben. Jedes Tier zieht ein Garn zu den<br />
Lebewesen, von denen es sich ernährt.<br />
Die Schülerinnen überlegen sich mit Hilfe der Lehrperson,<br />
warum ein Tier aus dem Nahrungsnetz verschwinden<br />
könnte und was das für die übrigen Tiere bedeutet. Gibt<br />
es Tiere mit besseren Voraussetzungen und solche mit<br />
schlechteren? Warum?<br />
Lösung Nahrungsnetz<br />
Pflanzen und Tiere Nahrung/Beute<br />
1. Blätter<br />
2. Früchte, Beeren<br />
3. Blüten<br />
4. Ameisen 1 2<br />
5. Termiten<br />
6. Schmetterlinge 1 6<br />
7. Fledermäuse 2 3 4 6<br />
8. Frösche 3 4 5<br />
9. Schlangen 7 8 10<br />
10. Kleinvögel 2 3 4 5 6<br />
11. Tukane 2 4 10<br />
12. Ameisenbär 3 4<br />
13. Faultiere 1<br />
14. Affen 1 2 3 4 5 6<br />
15. Jaguar 11 12 13 14<br />
16. Harpyie 10 11 13 14<br />
Literatur und Medien zu diesem Kapitel siehe Seite 70<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Arbeitsblatt<br />
Zimmerpflanzen<br />
Baumfreund (Philodendron scandens):<br />
Eine Liane. Glänzend grüne, herzförmig spitz<br />
zulaufende Blätter. Herkunft: Peru. Standort:<br />
hell, auch leicht beschattet, nicht vollsonnig.<br />
Aaronstab (Spathiphyllum): Die einzige<br />
weisse Blüte sitzt an einem das Laub überragenden<br />
Schaft. Herkunft: Mittel- und nördlicher<br />
Teil von Südamerika. Standort: Hell<br />
bis schattig, keine direkte Sonne.<br />
Pfeilwurz (Maranta leuconeura):<br />
Stärkehaltige Nutzpflanze. Auffällig strukturierte,<br />
rotgeaderte Blätter. Herkunft: Brasilien.<br />
Standort: Hell, auch beschattet, keine<br />
volle Sonne.<br />
Begonien (Begoniaceae): Mit zartfleischigen<br />
Blättern und unsymetrischem Blattgrund mit<br />
Blüten in Scheindolden. Herkunft: Tropische<br />
Regenwälder. Standort: Hell, aber ohne direkte<br />
Sonnenbestrahlung.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
1<br />
Gummibaum (Ficus elastica): grosse, glänzende<br />
ledriggrüne Blätter. Herkunft: Indien<br />
und Burma. Standort: hell und luftig, keine<br />
direkte Sonne.<br />
Zebrakraut (Zebrina pendula): Breite, silberoder<br />
grauweisse Längsstreifen auf den grünen<br />
Blättern. Herkunft: Mexiko, Nicaragua.<br />
Standort: sehr hell, doch nicht vollsonnig.<br />
Kanonierblume (Pilea cardieri): Grün-weisse<br />
Blätter mit leicht gezacktem Rand. Herkunft:<br />
Südliches Thailand. Standort: Mässig hell<br />
bis halbschattig, keine Sonne.<br />
Fensterblatt (Monstera deliciosa): Grosse,<br />
im Alter tief eingeschnittene Blätter mit wie<br />
Bleistifte herabhängenden Luftwurzeln (Aufsitzerpflanze).<br />
Herkunft: Mexiko, Guatemala.<br />
Standort: Je heller, desto besser der Wuchs,<br />
erträgt aber auch Halbschatten.<br />
Der Wald in den Tropen<br />
Birkenfeige (Ficus benjamina): kleinere Blätter<br />
als der Gummibaum, graziös überhängende<br />
Zweige, kann bis 2 m hoch werden.<br />
Herkunft: Malaysia. Standort: hell und luftig,<br />
keine direkte Sonne.<br />
Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha):<br />
Fleischig, grundständige und behaarte Blätter<br />
und veilchenähnlichen Blüten in allen<br />
Rot-, Rosa- und Blautönen. Herkunft: Kenia,<br />
Uganda, Tanzania. Standort: hell bis halbschattig,<br />
keine volle Sonne.<br />
Lanzenrosette (Aechmea fasciata)<br />
Eine Bromelie. In Rosetten angeordnete<br />
Blätter, rötliche Hochblätter, rote, gelbe oder<br />
violette Blüten. Herkunft: Brasilien. Standort:<br />
hell, aber keine pralle Sonne.<br />
Malayenblume (Phalaenopsis): Eine Aufsitzerpflanze.<br />
Längliche, fleischige, grundständige<br />
Blätter mit einem zentralen Blütenstand.<br />
Herkunft: Malaysia, Indonesien, nördlicher<br />
Teil von Australien, Neu Guinea. Standort:<br />
hell bis Schatten, keine direkte Sonne.<br />
15
Der Wald in den Tropen<br />
Weltkarte<br />
16<br />
China<br />
Indien<br />
Burma<br />
Mali Niger<br />
Mauretanien<br />
1<br />
Thailand<br />
Senegal<br />
Westindische Inseln<br />
Belize<br />
Honduras<br />
Guatemala<br />
Vietnam<br />
Nigeria<br />
Guinea<br />
Sierra Leone<br />
Liberia<br />
El Salvador<br />
Nicaragua<br />
Costa Rica<br />
Malaysia<br />
Sri Lanka<br />
Panama<br />
Kenia<br />
Uganda<br />
Neu Guinea<br />
Borneo<br />
Elfenbeinküste<br />
Ghana<br />
Indonesien<br />
Peru<br />
Molukken<br />
Tanzania<br />
Brasilien<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Arbeitsblatt<br />
Steckbrief der Tropenwaldtiere<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
1<br />
Der Wald in den Tropen<br />
17
1<br />
Der Wald in den Tropen Arbeitsblatt<br />
Schabrackentapir:<br />
Der Schabrackentapir ist mit Nashörnern<br />
verwandt. Er trägt während<br />
seines Lebens zwei verschiedene<br />
Tarnkleider. Als Jungtier ist er weiss<br />
gesprenkelt und als Erwachsener<br />
trägt er die Farbe Schwarz-Weiss.<br />
Er lebt am Boden und ernährt sich<br />
von Pflanzen des Tropenwaldes.<br />
Kleinkantschil (Zwerghirsch):<br />
Kleinkantschil ist das kleinste Huftier<br />
der Welt und trotz seiner Körperhöhe<br />
von nur 30 cm ein entfernter Verwandter<br />
der Hirsche. Es ist ein Einzelgänger,<br />
ist mit seiner Farbe getarnt<br />
und durch seine Körperform sehr flink<br />
auf dem Urwaldboden. Es frisst<br />
Früchte, Blätter und Knospen.<br />
Schuppentier:<br />
Überlappende Schuppen bedecken<br />
das Schuppentier, das sich bei Gefahr<br />
zu einer Kugel zusammenrollt. Es<br />
frisst Ameisen und Termiten.<br />
Malaienbär:<br />
Der Malaienbär läuft häufig auf zwei<br />
Beinen, klettert und schwimmt gerne.<br />
Er ernährt sich von Früchten und<br />
Ameisen.<br />
18<br />
Nasenaffe:<br />
Mit seiner langen Nase kann das<br />
Nasenaffenmännchen einen tutenden<br />
Laut erzeugen. Die Nasenaffen haben<br />
grosse Mägen, um Mangrovenblätter<br />
verdauen zu können. Sie bewegen<br />
sich auch auf dem Boden fort.<br />
Flugfrosch:<br />
Der Flugfrosch kann Finger und Zehen<br />
weit abspreizen und mit den dazwischen<br />
gespannten «Schwimmhäuten»<br />
von einem Baum zum anderen<br />
segeln. Er ist ein Insektenfresser.<br />
Tiger:<br />
Der Tiger jagt in der Nacht und legt<br />
dabei eine Strecke bis 30 km zurück.<br />
Tagsüber ruht er im Schatten oder im<br />
hohen Gras neben einem Fluss.<br />
Er liebt es zu schwimmen und verschmäht<br />
auch Fische nicht. Er jagt<br />
Wildschweine, Tapire und Affen wie<br />
Gibbons und Makaken.<br />
Netzpython:<br />
Der Netzpython ist mit einer Länge<br />
von 5 bis 6 Metern eine der grössten<br />
Riesenschlangen. Er ist weitgehend in<br />
der Dämmerung aktiv und erbeutet<br />
Säugetiere bis Ziegengrösse, Vögel,<br />
Schlangen und Fische, die er vor dem<br />
Verschlingen erdrosselt.<br />
Sumatra-Nashorn:<br />
Das Sumatra-Nashorn zählt zu den<br />
12 gefährdetsten Arten. Es ist die<br />
kleinste Nashornart und ist als<br />
Pflanzenfresser extrem scheu. Es<br />
suhlt sich regelmässig im Schlamm,<br />
um sich abzukühlen und sich von<br />
Insekten und Parasiten zu befreien.<br />
Orang-Utan:<br />
Heisst auf indonesisch «Waldmensch».<br />
Er hält sich am liebsten in<br />
den mittleren und unteren Baum-<br />
Stockwerken auf. Er frisst vorwiegend<br />
Früchte, Blätter, Knospen, Rinde und<br />
Insekten. Manchmal aber auch<br />
Eidechsen, junge Vögel und Eier.<br />
Plumplori:<br />
Die Plumploris sind nachtaktiv und<br />
wiegen nur gerade 100 Gramm. Sie<br />
springen von einem Baumstamm zum<br />
anderen und halten sich mit speziell<br />
angepassten Zehenpolstern an der<br />
Baumrinde fest. Sie ernähren sich von<br />
Insekten, hauptsächlich von Grashüpfern.<br />
Adler:<br />
Er lebt vorwiegend in den Baumkronen<br />
und stellt Affen, Vögeln und Kleinsäugern<br />
nach.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Arbeitsblatt<br />
Stockwerkaufbau des<br />
Tropischen Regenwaldes<br />
Das Dachgeschoss wird von den Kronen sehr hoher Bäume<br />
gebildet. Manche Tropenwaldbäume können bis 70 Meter<br />
hoch werden (z.B. Paranussbaum)! Das ist so hoch wie ein<br />
20-stöckiges Wohnhaus. Zum Schutz gegen die Sonne und<br />
Fressfeinde sind die Blätter dicht behaart oder wachsüberzogen.<br />
Zusätzlich rollen sie sich tagsüber ein. Wegen extremer<br />
Sonneneinstrahlung und intensiven Regengüssen leben<br />
auf dieser Etage ausser den Affen nur wenige Tiere.<br />
Die erste Etage befindet sich ungefähr 45 Meter über dem<br />
Boden. Das dichte Blätterdach hält den Regen ab und lässt<br />
kaum Sonnenstrahlen durch. Hier leben die meisten Tier- und<br />
Planzenarten. Die Tiere können alle gut klettern oder fliegen.<br />
Auf den Ästen der Bäume wachsen viele Aufsitzerpflanzen<br />
(Epiphyten), wie z.B. Bromelien, Flechten, Farne, Moose und<br />
Würgfeigen, Lianen hängen auf den Boden hinunter.<br />
Das Erdgeschoss liegt im windstillen Dämmerlicht. Alle<br />
Pflanzen und Tiere müssen hier ohne direkte Sonnenstrahlen<br />
auskommen. Schatten liebende Pflanzen, v.a. Moose, Farne,<br />
Pilze, kommen hier vor. Nur 1% des Lichts erreicht die unterste<br />
Etage. Es ist feucht und dunkel und es riecht modrig<br />
wie in einem Gewächshaus. Es gibt im Gegensatz zu unseren<br />
Wäldern kaum eine Krautschicht und ausser den Ameisen<br />
und Termiten nur wenige Tiere. Viele der Bäume haben<br />
Brettwurzeln oder dicke Stützwurzeln, damit sie nicht umfallen.<br />
Um ihre Stämme winden sich Kletterpflanzen.<br />
Aufsitzerpflanzen oder Epiphyten: Der Name sagt es bereits,<br />
diese Pflanzen wachsen auf Ästen oder Stämmen anderer<br />
Bäume. Sie nutzen andere Bäume, um ans Licht zu kommen.<br />
Aussergewöhnlich an ihnen ist, dass sie mit ihren<br />
Luftwurzeln Nährstoffe und Wasser direkt aus der Luft beziehen<br />
können. Diese Pflanzen brauchen keine Erde zum Wachsen.<br />
Beispiele von Aufsitzerpflanzen sind Moose, Farne,<br />
Orchideen und Ananasgewächse.<br />
Lianen: Lianen sind Kletterpflanzen. Sobald ihre Samen zu<br />
keimen beginnen, klettert der Trieb in einem rasanten Tempo<br />
an einem Baumstamm empor und kann bis zu 400 m lang<br />
werden. Auch die Lianen nutzen andere Bäume, um möglichst<br />
schnell ans Licht zu kommen. Lianen sind unglaublich stark<br />
und werden nicht nur von vielen Tieren zur Fortbewegung benutzt.<br />
Auch die Menschen nutzen sie, um Brücken über Flüsse<br />
zu bauen oder Rattanmöbel und Körbe herzustellen.<br />
Würgfeige: Eine ganz ausgeklügelte und parasitische Methode<br />
hat sich die Würgfeige angeeignet. Erst keimt sie unauffällig<br />
in der Krone eines anderen Baumes, während sich<br />
ihre Wurzeln allmählich nach unten tasten. Hat sie den Boden<br />
erreicht, schlingt sie sich mit immer mehr Trieben enger<br />
und enger um ihren Gastgeber-Baum, bis sie ihn vollig umschliesst.<br />
Der Gastgeber-Baum stirbt ab und die Würgfeige<br />
nimmt allmählich seinen Licht-Platz ein.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
1<br />
Der Wald in den Tropen<br />
19<br />
70 m<br />
50 m<br />
45 m<br />
35 m<br />
20 m
Der Dschu<br />
Produkte a<br />
Die Liste von Rohstoffen, Fertig- oder Naturprodukten<br />
aus den Tropenwaldländern, die bei uns im Warenregal<br />
landen, ist erstaunlich lang. Um sich die Vielfalt<br />
ein wenig vorzustellen, reicht es, sich einmal zu vergegenwärtigen,<br />
womit man im Laufe eines einzigen<br />
Tages in Berührung kommt.<br />
Wahrscheinlich beginnen die meisten von uns den<br />
Tag mit einer Tasse Kaffee, Kakao oder Tee, also<br />
mit einem Getränk aus dem Tropenwald. Einige bevorzugen<br />
ein Glas Multivitaminsaft, der unter anderem<br />
Extrakte aus Passionsfrucht, Ananas, Mango<br />
und Guave beinhaltet. Auf einem Brett, das mit guter<br />
Wahrscheinlichkeit aus Tropenholz ist, schneiden<br />
wir unser Brot, bevor wir es mit Butter, Margarine<br />
(Palmöl), Honig (oft tropisch) oder mit Nuss-Nougat-<br />
Creme (Kakao, Vanille) bestreichen.<br />
Ob man zum Mittag- oder zum Abendessen den<br />
Kartoffelgratin mit Muskat abschmeckt oder einen<br />
Risotto isst: Beide enthalten tropische Erzeugnisse<br />
und Gewürze, die aus unserer Küche kaum mehr<br />
wegzudenken sind. Besonders bei unseren Desserts,<br />
sei es Vanilleeis oder ein Fruchtsalat mit Ananas<br />
bestückt, möchte man sie nicht missen.<br />
Im Müsli oder als Snack zwischendurch eignen sich<br />
Bananen besonders gut. In der <strong>Schweiz</strong> werden pro<br />
Jahr mehr als 70 000 Tonnen Bananen verzehrt. Auch<br />
Nüsse, beispielsweise Cashew-Kerne oder Kokosnüsse<br />
sowie Schokolade (Kakao, Vanille) oder Backwaren<br />
mit Vanille, Kakao, Zimt, Nelken, Kardamom oder<br />
Sternanis gewürzt, sind typisch tropisch. Coca-Cola<br />
und Kaugummi sind echte Dschungelwaren, die bis<br />
heute Naturprodukte aus dem Regenwald enthalten.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Literatur- und Medienhinweise<br />
1. Der Wald in den Tropen<br />
Literatur:<br />
Fredericks, Anthony D., Exploring the Rainforest. Science<br />
activities for kids<br />
Fulcrum Publishing, Golden, Colorado, 1996<br />
Aktivitäten, um das Ökosystem des Tropischen Regenwaldes<br />
zu erforschen und zu verstehen.<br />
Geo Wissen Nr. 25 Regenwald<br />
Hamburg, 1999<br />
Martin, Claude, Die Regenwälder Westafrikas: Ökologie,<br />
Bedrohung und Schutz, Birkhäuser Verlag, Basel, 1989<br />
Umfassende Beschreibung der Problematik des Regenwaldes.<br />
Mertiny, Andrea, Der Regenwald. Was ist Was<br />
Band 90,Tesslov Verlag, Nürnberg, 1999<br />
Illustratives Sachbuch für Kinder.<br />
Mönter, Burckhard, Grüner Reichtum – Die Regenwälder<br />
dieser Erde Kinderbuchverlag Luzern, Aarau, 1997<br />
Stellt Kindern die unglaubliche Vielfalt im Regenwald vor<br />
und erklärt anschaulich, warum es auch uns etwas angeht,<br />
was Tausende von Kilometern entfernt im Regenwald geschieht.<br />
Parker, Jane, Geheimnisvoller Regenwald<br />
Coppenrath Verlag, Münster, 1998.<br />
Innovatives Sachbuch für Kinder mit beweglichen Bildern,<br />
Transparentfolien, Drehscheiben, Klappen und Laschen,<br />
welche die Welt der Regenwälder zum spannenden Leseabenteuer<br />
machen.<br />
Silver, Donald M. One Small Square: Tropical Rainforest<br />
Learning Trial Press, New York City, 1999<br />
Illustratives Sachbuch für Kinder zum Entdecken.<br />
<strong>WWF</strong> Publikationen:<br />
Tropenwald – Tropenholz – Reichtum für die Zukunft<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> 2000.<br />
CD-ROM:<br />
Mit Alex auf Reisen: In den Regenwald, CD-Rom, 1998.<br />
Ausleihbar beim Pestalozzianum Zürich.<br />
Fragequiz zum Tropischen Regenwald, geeignet als Repetition.<br />
70<br />
2. Der Dschungel im Supermarkt –<br />
Produkte aus dem Tropenwald<br />
Literatur:<br />
Max Havelaar Dokumentationen zu Bananen,<br />
Schokolade, Honig, Orangensaft, Tee und Kaffee<br />
zu beziehen bei:<br />
Max Havelaar-Stiftung (<strong>Schweiz</strong>)<br />
Malzgasse 25<br />
CH-4025 Basel<br />
Tel: 061 271 75 00, Fax: 061 271 75 62<br />
e-mail: postmaster@maxhavelaar.ch<br />
Website: www.maxhavelaar.ch<br />
Spannend und informativ.<br />
Norman, Jill, Das grosse Buch der Gewürze<br />
AT Verlag, Aarau, 1993.<br />
Ein sachkundiger Führer durch die Vielfalt und den Reichtum<br />
der Gewürze.<br />
Wells, Troth, Zauber der Gewürze<br />
Helvetas, 1997<br />
Ausleihbar bei der Stiftung Bildung und Entwicklung, Bern,<br />
Bestell-Nr. 3.4.0052 und beim Pestalozzianum Zürich<br />
Enthält illustrierte Gewürzportraits mit Angaben über Herkunft<br />
und Verwendung sowie über 100 Rezepte aus Afrika,<br />
Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten.<br />
Popcorn, Schoggi, Frites & Co, Kinder-Aktionskochbuch<br />
zum fairen Handel<br />
Schulstelle der Hilfswerke, Bruno-Manser Fonds, EvB,<br />
1996<br />
Erweiterte Ausgabe, 100 Seiten. Bestell-Nr. 3.4.8019,<br />
Verkauf Fr. 28.–<br />
Geschichten, Rezepte, Spiel und Spass. Haupthemen:<br />
Indianer, Regenwald und fairer Handel. In je einem Kapitel<br />
werden die sechs Produkte Nüsse, Kakao, Mais, Kartoffeln,<br />
Reis und Bananen thematisiert.<br />
<strong>WWF</strong> Publikationen:<br />
<strong>WWF</strong> Magazin, Dossier Wald (Nr. 5/2000)<br />
Ausgezeichnet Einkaufen – Labels für Lebensmittel<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> und Stiftung für Konsumentenschutz 2000<br />
Das Klima bittet zu Tisch – Faltblatt zu Klima und<br />
Ernährung<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> 2000<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Koffer:<br />
Der Gewürz-Koffer<br />
Ausleihbar im Pestalozzianum Zürich, Bestell-Nr. 3.1.5011,<br />
Ausleihegebühr: Fr. 30.–<br />
Mit Büchern, Postern, Dias und Anschauungsmaterial werden<br />
zahlreiche Informationen zu Herkunft, Verarbeitung,<br />
Vermarktung und Konsum vermittlet.<br />
Film:<br />
Orang-Utans ohne Heimat<br />
Video VHS, 1998, 50 Minuten<br />
Ausleihbar bei <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Die Aussetzung eines jungen Orang-Utan-Weibchens<br />
erfolgte während der ungewohnten Dürre des Wetterphänomens<br />
«El Niño» und der darauf folgenden Brandkatastrophe.<br />
Der Film zeigt eindrücklich die verheerenden<br />
Auswirkungen dieser Katastrophe auf den Tropenwald und<br />
seine vielen Bewohner.<br />
3. Menschen im Tropenwald<br />
Literatur:<br />
Cherry, Lynne, Der grosse Kapokbaum<br />
ars edition München, 1991<br />
Sehr schönes Bilderbuch, vermittelt einen lebendigen Eindruck<br />
des Regenwaldes und seiner wundersamen Bewohner<br />
und zeigt Gründe auf, warum er erhalten bleiben muss.<br />
Cherry, Lynne, Plotkin, Mark, The Shaman’s Apprentice<br />
Harcourt Brace & Company, San Diego, 1998<br />
Eine wahre und wunderschön illustrierte Geschichte eines<br />
indigenen Volkes im Amazonas, welche in diesem Kapitel<br />
übersetzt wurde.<br />
Geo Wissen Nr. 25 Regenwald<br />
Hamburg, 1999<br />
Gigleitner, Carolina, u.a.. Tropenwald<br />
<strong>WWF</strong> Österreich, Wien, 1999<br />
Kann bei <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> bezogen werden.<br />
Fächerübergreifendes Unterrichtsmaterial für den Einsatz im<br />
Bereich der 5. – 9. Klasse, mit Hintergrundinformationen,<br />
farbigen Overhead-Folien und Arbeitsblättern.<br />
Kalff, Michael, Handbuch zur Natur- und Umweltpädagogik:<br />
Theoretische Grundlegung und praktische Anleitungen<br />
für ein tieferes Mitweltverständnis<br />
Günter Albert Ulmer Verlag, Tuningen, 1997<br />
Anleitungen zur naturpädagogischen Erschliessung verschiedener<br />
Lebens- und Erlebnisräume, wie Wald, Wasser,<br />
Nacht u.a.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Literatur- und Medienhinweise<br />
Prof. Dr. Hans Flück u. Dr. Rita Jaspersen-Schib, Unsere<br />
Heilpflanzen, Ott Verlag AG, Thun, 1986<br />
Bruno P. Kremer, Welche Heilpflanze ist das?, Kosmos<br />
Naturführer, Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1987<br />
Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen,<br />
Zürich-Stuttgart-Wien Verlag, Das Beste, 1987<br />
4. Tropenwälder in Gefahr<br />
Literatur:<br />
Küchli, Christian, Wälder der Hoffnung,<br />
Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich, 1997.<br />
Als Kontrapunkt zu all den Waldkatastrophen beschreibt es<br />
erfolgreiche Initiativen und hoffnungsvolle Entwicklungen in<br />
den Wäldern weltweit. Ein Buch als Mutmacher.<br />
Manser, Bruno, Stimmen aus dem Regenwald<br />
Zytglogge Verlag Bern, Gümligen,1992<br />
Über die im Regenwald Borneos lebenden Penan und ihren<br />
Überlebenskampf gegen die Bulldozer.<br />
<strong>WWF</strong> Publikationen:<br />
Tropenwald – Tropenholz – Reichtum für die Zukunft<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> 2000.<br />
<strong>WWF</strong>-Dossier «Madagaskar» (Nr.5/1999)<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> 1999.<br />
<strong>WWF</strong> Wood Group:<br />
«Sie brauchen den Wald. Der Wald braucht Sie»<br />
<strong>WWF</strong> Deutschland.<br />
Film:<br />
Orang-Utans ohne Heimat<br />
Video VHS, 1998, 50 Minuten<br />
Ausleihbar bei <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Die Aussetzung eines jungen Orang-Utan-Weibchens<br />
erfolgte während der ungewohnten Dürre des Wetterphänomens<br />
«El Niño» und der darauf folgenden Brandkatastrophe.<br />
Der Film zeigt eindrücklich die verheerenden<br />
Auswirkungen dieser Katastrophe auf den Tropenwald und<br />
seine vielen Bewohner.<br />
71
Literatur- und Medienhinweise<br />
5. Schützen durch sinnvolles Nutzen<br />
Literatur:<br />
Manser, Bruno, Stimmen aus dem Regenwald<br />
Zytglogge Verlag Bern, Gümligen,1992<br />
Über die im Regenwald Borneos lebenden Penan und ihren<br />
Überlebenskampf gegen die Bulldozer.<br />
Gigleitner, Carolina, u.a.. Tropenwald<br />
<strong>WWF</strong> Österreich, Wien, 1999<br />
Kann bei <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> bezogen werden.<br />
Fächerübergreifendes Unterrichtsmaterial für den Einsatz im<br />
Bereich der 5. – 9. Klasse, mit Hintergrundinformationen,<br />
farbigen Overhead-Folien und Arbeitsblättern.<br />
<strong>WWF</strong> Publikationen:<br />
Tropenwald – Tropenholz – Reichtum für die Zukunft<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> 2000.<br />
Gütesiegel FSC<br />
<strong>WWF</strong> Deutschland, 2000<br />
Kann bei <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> bezogen werden.<br />
Film<br />
«Blasrohre und Bulldozer – Ein <strong>Schweiz</strong>er kämpft auf<br />
Borneo für den Regenwald»<br />
Video VHS, 1989, 60 Minuten<br />
Der Film zeigt sehr eindrücklich den Kampf der Penenan-<br />
Nomaden gegen die rücksichtslose Abholzung der Tropenwälder<br />
auf Borneo.<br />
Bezugsadresse: Bruno Manser Fonds, Heuweg 25<br />
4051 Basel, Tel. 061 261 94 74, Fax 061 261 94 73<br />
e-mail: info@bms.ch<br />
Ausleihgebühr: Fr. 20.–, Kaufpreis: Fr. 50.–<br />
Das Video ist in folgenden Sprachversionen erhältlich:<br />
deutsch, französisch, italienisch, englisch<br />
72<br />
Spiele zum Thema Entwicklungspolitik:<br />
Das Spiel der Grossen im Kleinen<br />
Brot für die Welt. Spielanleitung für 12 – 20 Teilnehmerinnen,<br />
Spieldauer 1 Std.<br />
Bestell Nr. 3.4.8005 Verkauf Fr. 8.–<br />
Ein Spiel zum Thema Rohstoff und Welthandel, das sich für<br />
Gruppen eignet, die sich noch nicht intensiv mit dem Thema<br />
Entwicklungspolitik befasst haben. Zwei Gruppen (Entwicklungsländer/Industrieländer)<br />
verhandeln miteinander um<br />
Bleistifte, Rohstoffe und Spitzer. Ein lebendiges Rollenspiel.<br />
Wen macht die Banane krumm? Ein Handelsspiel<br />
Herausgeber: «Brot für die Welt», Stuttgart 1980<br />
Ein Spiel für mindestens 18 Personen ab 14 Jahren. Spielzeit<br />
ca. 2 Stunden zuzüglich Auswertung.<br />
In diesem Planspiel können Erfahrungen im politischen Engagement<br />
und in der Entwicklung von Strategien gemacht<br />
werden.<br />
Das Kaffeespiel – Boden zum Überleben<br />
Herausgeber: Brot für alle, Basel 1991<br />
12 – 28 Spielerinnen und Spieler ab 12 Jahren und 2 Spielleiterinnen.<br />
Spielzeit inkl. Einführung und Auswertung ca. 2<br />
Stunden.<br />
Ein Simulationsspiel über die Produktion und den Handel<br />
mit Kaffee. Kleinbauern und -bäuerinnen versuchen, ihren<br />
Boden, den sie zum Überleben brauchen, vor dem Zugriff<br />
eines Plantagenbesitzers zu schützen.<br />
Empfohlene Websites<br />
www.wwf.ch<br />
www.wwf.org<br />
www.woodworld.ch<br />
www.geo.de/projekte/regenwald/<br />
www.ran.org<br />
www.pro-regenwald.org/<br />
www.greenpeace.org<br />
www.greenpeace.ch<br />
www.greenpeace.de<br />
www.bmf.ch/<br />
www.regenwald.at/<br />
www.weltinderschule.uni-bremen.de/kakao3.html<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Herausgeber:<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>, Schule<br />
Hohlstrasse 110, Postfach<br />
8010 Zürich<br />
Tel. 01 297 21 21<br />
Fax 01 297 21 00<br />
service@wwf.ch<br />
www.wwf.ch<br />
© <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> 2001<br />
Alle Rechte vorbehalten. Das Kopieren oder eine anderweitige kommerzielle Verwendung<br />
ohne schriftliche Genehmigung des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> ist untersagt.<br />
Die Arbeitsblätter dürfen ausschliesslich für den Schulgebrauch ohne besondere Bewilligung<br />
vervielfältigt werden. © Text: <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> 2001<br />
1. Auflage 2001<br />
Das Lehrmittel ist auch in französischer und italienischer Sprache erhältlich.<br />
<strong>WWF</strong>-Bestell-Nr. 1950.00<br />
ISBN 3-9521165-6-4 «Tropenwald»<br />
ISBN 3-9521165-7-2 «Forêt tropicale»<br />
ISBN 3-9521165-8-0 «Foresta tropicale»<br />
Bilder:<br />
Umschlag: Monika Dossenbach<br />
Seite 4: <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Seite 20: <strong>WWF</strong>/M. Rautkari<br />
Seite 31: <strong>WWF</strong>-Canon/Nigel Dickinson<br />
Seite 33: Prisma/agb<br />
Seite 38: <strong>WWF</strong>/Monica Borner<br />
Seite 48: Bildagentur Baumann/Friedmann<br />
Seite 50: <strong>WWF</strong>/Claude Martin<br />
Seite 60: oben: Prisma/Images<br />
Seite 60: Mitte: <strong>WWF</strong>/Sabine Vielmo<br />
Seite 60: unten: <strong>WWF</strong>/N. C. Turner<br />
Seite 67: Stiftung B. Manser/Bruno Manser<br />
Seite 68: Hans Dossenbach<br />
Illustrationen:<br />
Harald Cigler, Affoltern a/Albis<br />
Seiten 58/59: toolbox/Albert America<br />
© 1986, <strong>WWF</strong> – World Wide Fund for Nature<br />
® <strong>WWF</strong> Registered Trademark Owner<br />
Papier: Cyclus 100% Recyclingpapier<br />
D+R 429/01<br />
Redaktion:<br />
achaos Bildung & Information, Solothurn, Heinz Urben<br />
Autorinnen:<br />
Zana Bahlig-Pieren, Herrliberg<br />
Franca Donati, Bellinzona<br />
Claudia Steiner, Basel
Die Tropenwald-Tournee 2001 bis 2003 des Pandamobils wird unterstützt von der<br />
Infos zum Ethik- und Umweltengagement: www.miosphere.ch<br />
Der <strong>WWF</strong> setzt sich ein für eine nachhaltige Entwicklung der Erde<br />
und ermöglicht Menschen, ihren Beitrag dazu zu leisten.<br />
Als engagierter Partner im weltweiten <strong>WWF</strong>-Netzwerk will der <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
• die Vielfalt von Lebewesen und Ökosystemen erhalten<br />
• die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen fördern<br />
• die Verschmutzung und die Verschwendung von Rohstoffen eindämmen.<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
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