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Brief der FDP Aarburg an die Kantonalpartei (PDF)

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Inhaltliche Aspekte:<br />

<strong>FDP</strong> ist ein starker Name mit hohem Bek<strong>an</strong>ntheitsgrad. Um es in <strong>der</strong> heutigen Wirtschaftssprache<br />

auszudrücken, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch sagen eine starke Marke, welche für verschiedene Qualitäten steht.<br />

Diese Marke hat sich über <strong>die</strong> vielen Jahren m<strong>an</strong>ifestiert sowohl über Taten wie auch durch den Einsatz<br />

grosser personeller und fin<strong>an</strong>zieller Mittel. Es ist absolute Wertvernichtung, einen solchen Br<strong>an</strong>d<br />

wegzuwerfen. Wir gehen fest davon aus, dass <strong>die</strong> Wähler und Wählerinnen in den verg<strong>an</strong>genen Jahren<br />

sich für <strong>die</strong> <strong>FDP</strong> entschieden haben, weil sie uns k<strong>an</strong>nten und unsere Werte damit in Verbindung<br />

brachten und nicht, weil sie das aktuelle Parteiprogramm erk<strong>an</strong>nt haben.<br />

Der neue Name "Freisinnig Liberale Partei" entspricht einem Pleonasmus. So bedeutet das Wort "liberal"<br />

schon freisinnig.<br />

Im Dokument "Die jüngste nationale Partei" von Grossrat Pierre Weiss wird <strong>an</strong>gemerkt, dass Liberale<br />

wertkonservativ sind. Gerade aus <strong>die</strong>sem Grunde ist es fahrlässig <strong>die</strong> traditionsreichste Partei sterben<br />

zu lassen.<br />

Im Dokument "Ein grosses liberales Haus für <strong>die</strong> Schweiz" von Fulvio Pelli, wird mit betörenden Worten<br />

erläutert, dass <strong>die</strong> Auflösung <strong>der</strong> beiden Parteien und <strong>die</strong> Gründung einer neuen (grossen) Partei<br />

das einzig Richtige sind. Die Aussagen sind jedoch unsinnig und wirr. So <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> Metapher <strong>der</strong> zwei<br />

schönen Berner Altstadt-Häusern als Vergleich für den heutigen St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Parteien. Wer käme schon<br />

auf <strong>die</strong> Idee, solche Häuser g<strong>an</strong>z abzureissen und einen mo<strong>der</strong>nen Bau darin zu errichten? Es wird<br />

suggeriert, dass <strong>der</strong> Umbau nötig sei, weil nicht genug Platz mehr da war. Im Hause <strong>FDP</strong> hatten jedoch<br />

schon mal viel mehr Personen gewohnt. Hat m<strong>an</strong> nicht festgestellt, dass <strong>die</strong> Zimmer leer stehen?<br />

Weiter wird richtig bemerkt, dass sich <strong>an</strong><strong>der</strong>e Parteien teilen o<strong>der</strong> Neugründen. Weshalb ist<br />

m<strong>an</strong> sich so sicher, dass sich bei uns alle einen und sich nicht aus den bestehenden zwei Parteien<br />

d<strong>an</strong>n schweizweit drei ergeben? Damit werden wir nicht gestärkt son<strong>der</strong>n geschwächt.<br />

In <strong>der</strong> Rechnung über Wähler<strong>an</strong>teile geht <strong>die</strong> Parteispitze davon aus, dass sich <strong>die</strong> <strong>der</strong> LPS und <strong>die</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>FDP</strong> ad<strong>die</strong>ren. 1 + 1 geben in <strong>die</strong>sem Fall aber nicht 2. Mit einem neuen Namen wird sich wohl<br />

o<strong>der</strong> übel aus beiden Parteien bzw. aus beiden Wählerschichten ein Teil nicht identifizieren können.<br />

Austritte von Mitglie<strong>der</strong>n sind zu erwarten. Bisherige <strong>FDP</strong>-Wähler setzen auf <strong>an</strong><strong>der</strong>e Parteien. Ein<br />

Zulauf von neuen Mitglie<strong>der</strong>n/Wählern durch den neuen Namen ist kaum zu erwarten. Der Liberale<br />

Flügel schwächt sich dadurch selbst.<br />

Die Auflösung <strong>der</strong> beiden Parteien ist unnötig. Vor<strong>der</strong>gründig wird <strong>der</strong> Eindruck vermittelt, dass durch<br />

<strong>die</strong> Auflösung und Neugründung <strong>die</strong> Gleichbeh<strong>an</strong>dlung geför<strong>der</strong>t wird. Niem<strong>an</strong>d soll aufgefressen<br />

werden. Sachlich betrachtet än<strong>der</strong>t <strong>die</strong>s <strong>an</strong> <strong>der</strong> Zusammensetzung und <strong>an</strong> weiteren Schritten jedoch<br />

gar nichts, wenn wir <strong>die</strong>s über eine Fusion mit Namen <strong>FDP</strong> regeln. Eine Quote für <strong>die</strong> Einsitznahme<br />

<strong>der</strong> ehemaligen LPS-Mitglie<strong>der</strong> wurde zu <strong>die</strong>sem Zwecke auch formuliert. Das Zusammenwachsen<br />

<strong>der</strong> Kulturen wird nicht durch formalistische Verträge geför<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n durch Einbezug, Achtung,<br />

Verständnis und Diskussion.<br />

Wir erachten es als bemerkenswert, dass bei <strong>der</strong> Gründungsversammlung über diverse Dinge und<br />

Personen abgestimmt wird, <strong>der</strong> Präsident jedoch schon zum Vornherein gesetzt ist.<br />

Ein Namenswechsel kommt vom Zeitpunkt her denkbar ungünstig. So stehen bei uns innerhalb eines<br />

Jahres drei wichtige Wahlen <strong>an</strong>: Regierungsrat, Grossrat, Gemein<strong>der</strong>at. Für <strong>die</strong> Regierungsratswahlen<br />

bedeutet das fürs Volk, dass es eine Person einer Partei wählen soll, <strong>die</strong> es bald nicht mehr gibt.<br />

Für <strong>die</strong> Grossrats- und Gemein<strong>der</strong>atswahlen heisst das in einen Wahlkampf mit einer noch unbek<strong>an</strong>nten<br />

Partei zu steigen. Erneuter Stimmen<strong>an</strong>teil-Verlust ist <strong>die</strong> Folge. Zudem liegt <strong>die</strong> Verwechslung<br />

auf nationaler Ebene mit BNP und GLP sehr nahe, denn es h<strong>an</strong>delt sich ja bei allen um neue<br />

Parteien <strong>die</strong> eher rechts als links <strong>an</strong>gesiedelt sind. Wer ist nun was? Dies sind alles Aspekte, <strong>die</strong> uns<br />

kurz- bis mittelfristig schwächen <strong>an</strong>stelle zu stärken.

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