1. Internationaler Wettbewerb für Spielfilm ... - femme totale
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sich bald nur noch Felix um das Baby, spielt mit ihm, füttert es. In der Stille und<br />
Hitze spitzen sich die Dinge fast körperlich spürbar zu. Nach einem weiteren<br />
Gewaltausbruch des Vaters verschwindet die Mutter spurlos und Felix flüchtet mit<br />
dem kleinen Chango in die Großstadt. Er kümmert sich rührend um ihn, aber als<br />
kein Geld mehr übrig ist und Arbeit nicht in Aussicht, lässt er sich auf ein tödliches<br />
Geschäft ein.<br />
Die sich entwickelnde intensive Beziehung zwischen Felix und Chango, ihre<br />
Abhängigkeit voneinander, die Stille und die Kargheit der Landschaft im Kontrast<br />
zur lärmenden Großstadt machen den Film zu einem bewegenden Erlebnis.<br />
Hotel<br />
A 2004, 35mm, 80min, R+B: Jessica Hausner, D: Franziska Weisz, Birgit<br />
Minichmayr, Marlene Streeruwitz, Rosa Waissnix u.a.<br />
Irene beginnt ihren neuen Job als Rezeptionistin im „Waldhaus“, einem einsam<br />
gelegenen Berghotel in den österreichischen Alpen. Eifrig versucht sie ihre<br />
Aufgaben zu erfüllen, doch die Angestellten des Hotels erscheinen ihr zunehmend<br />
unheimlich. Irene fühlt eine rätselhafte Bedrohung, der sie sich nicht länger<br />
entziehen kann.<br />
Jessica Hausners nach „Lovely Rita“ zweiter in der Cannes-Nebenreihe „Un Certain<br />
Regard“ gezeigter <strong>Spielfilm</strong> Hotel ist auf den ersten Blick ein Suspense-Thriller à la<br />
Alfred Hitchcock. Ungewöhnliche Kameraperspektiven und Schnitte sorgen <strong>für</strong> ein<br />
Gefühl der Desorientierung, weder drinnen noch draußen kann sich der Zuschauer<br />
zusammen mit der Protagonistin bald mehr sicher fühlen. Doch während man noch<br />
auf die Aufklärung des Verbrechens hofft und nach realistischen Details oder<br />
wenigstens psychologischen Anhaltspunkten <strong>für</strong> das Geschehene sucht, ahnt man,<br />
dass die diffuse Bedrohung, die von diesem Hotel ausgeht, viel mehr mit dem<br />
Unterbewusstsein der Heldin zu tun hat, als ihr lieb ist. Wie David Lynchs<br />
Protagonist in „Lost Highway“ verliert auch Irene ihren inneren Kompass,<br />
Wirklichkeit und Fantasie verschmelzen. Es gibt schließlich Schlimmeres, als <strong>für</strong><br />
immer in einem dunklen Wald zu verschwinden – nämlich einen Alltag, der außer<br />
Gleichgültigkeit und Enttäuschungen nichts zu bieten hat.<br />
„Ich wollte eine ganz grundlegende Angst darstellen, die um die Angst vor<br />
Dunkelheit, Einsamkeit und dem Unerklärlichen kreist.“ (Jessica Hausner)<br />
Or<br />
IL/F 2004, 35mm, F, 100 min, R: Keren Yedaya, B: Keren Yedaya, Sari Ezouz<br />
D: Ronit Elkabetz, Dana Ivgy, Meshar Cohen, Katia Zimbris, Shmuel Edelman<br />
Die 17-jährige Or lebt zusammen mit ihrer Mutter Ruthie in einer kleinen Wohnung<br />
in Tel Aviv. Ruthie verdient seit etwa 20 Jahren ihren Lebensunterhalt auf der<br />
Straße – als Prostituierte. Or schmeißt souverän den Zweierhaushalt. Ohne Erfolg<br />
beschwört sie ihre Mutter, nicht länger als Prostituierte zu arbeiten. Und Or versucht<br />
alles, um nicht selbst den Weg ihrer Mutter einzuschlagen. Neben der Schule<br />
arbeitet sie als Tellerwäscherin, sammelt leere Flaschen ein und putzt Treppen.<br />
<strong>femme</strong> <strong>totale</strong> e.V. – Internationales Filmfestival Dortmund – Küpferstr. 3 _ 44122 Dortmund<br />
Tel. 0231-5025480 – goertz@<strong>femme</strong><strong>totale</strong>.de – www.<strong>femme</strong><strong>totale</strong>.de<br />
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