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Originaltext im PDF-Format - Martin Hafen

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<strong>Martin</strong> <strong>Hafen</strong><br />

Soziale Arbeit und Gesundheit – Chancen und<br />

Herausforderungen an der Schnittstelle zweier<br />

Funktionssysteme<br />

Einleitung<br />

Der Bezug von Sozialer Arbeit und Gesundheit ist vielschichtig. Auf der<br />

einen Seite hat es die Soziale Arbeit mit Menschen zu tun, die mehr oder<br />

weniger gesund sind und deren Gesundheitszustand die Möglichkeiten und<br />

Grenzen der Sozialen Arbeit beeinflussen kann – insbesondere wenn gravierende<br />

Gesundheitsprobleme vorliegen. Weiter können solche Gesundheitsprobleme<br />

zu sozialen Notlagen führen, die Unterstützung durch Sozialarbeit<br />

bedingen. Schliesslich beeinflusst die soziale Lage den Gesundheitszustand<br />

eines Menschen in vielfacher Hinsicht, was darauf hinweist, dass Soziale<br />

Arbeit nicht nur durch bestehende Gesundheitsprobleme beeinflusst wird,<br />

sondern auch aktiv einen Beitrag zur Prävention und Früherkennung dieser<br />

Probleme leisten kann.<br />

In diesem Text wird der vielschichtige Bezug zwischen Gesundheit und<br />

Sozialer Arbeit mit den Mitteln der soziologischen Systemtheorie (vgl. Luhmann<br />

u.a. 1984, 1997) beschrieben. Nach einem einleitenden Kapitel zu<br />

Gesundheitsbegriff und einem Kapitel zum Konzept der funktionalen Differenzierung<br />

werden Soziale Arbeit und Gesundheit als gesellschaftliche Funktionssysteme<br />

beschrieben, deren Schnittstellen nachfolgend herausgearbeitet<br />

werden.<br />

‚Gesundheit‘ aus systemtheoretischer Perspektive<br />

Wenn der Bezug von Gesundheit und Sozialer Arbeit beschrieben werden<br />

soll, ist es unabdingbar, den verwendeten Gesundheitsbegriff zu definieren.<br />

Ist ‚Gesundheit‘ lediglich Abwesenheit von Krankheit oder – um es mit den<br />

Worten von Leriche (1936) auszudrücken – „Leben be<strong>im</strong> Schweigen der<br />

Organe“? Oder ist Gesundheit ein ‚Zustand des vollständige körperlichen,<br />

mentalen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von<br />

Krankheit und Gebrechen‘ so wie es die Weltgesundheitsorganisation WHO<br />

(1948) in der Präambel zu ihrer Gründung propagiert?

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