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K A T A L O G<br />
Kulturpädagogische<br />
Projektarbeiten 08
VORWORT<br />
Prof. Dr. Johann Bischoff<br />
Lehrgebiet Medienwissenschaften<br />
und angewandte Ästhetik<br />
Die vorliegende Dokumentation der kulturpädagogischen<br />
Projektarbeit aus dem Sommersemester 2008 des Bachelorstudienganges<br />
Kultur- und Medienpädagogik gibt<br />
einen anschaulichen Eindruck über die Vielfalt der Ideen<br />
und technischen wie auch künstlerischen Umsetzung des<br />
Moduls 6-3: BA KMP. Diese Arbeit ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
des Studiums. Auf der Basis einer umfassenden<br />
produktorientierten Arbeit, die öffentlich präsentiert und<br />
reflektiert wird, zeigen die Studierenden, dass sie am<br />
Ende ihres Studiums in der Lage sind, die gestalterischen<br />
Grundlagen im Zusammenhang mit einem selbst gewählten<br />
Thema anzuwenden und von der Konzeption über die<br />
Organisation bis hin zur Durchführung ein größeres Kulturprojekt<br />
selbstständig durchzuführen, mit anderen Stellen<br />
zu kooperieren und sich einer Öffentlichkeit zu stellen.<br />
Diese Art der Medien- und Kulturproduktion impliziert die<br />
Entwicklung und Entfaltung innovativer künstlerischer und<br />
medialer Kompetenzen sowie die autonome Produktion<br />
und Kommunikation eigener Ideen. Als Kriterien für ästhetische<br />
Produktionen gelten z.B. die Motivation und<br />
Intensität der Darstellung, Phantasie und differenzierte<br />
Beobachtungsgabe, Abstraktionsvermögen sowie die<br />
Beherrschung der technischen und ästhetischen Mittel in<br />
den jeweiligen Bereichen oder in der intermedialen Kombination,<br />
wie auch die Fähigkeit zur Darstellung eigener<br />
künstlerischer Ideen. Im Kontext ästhetischer Theorie<br />
und Praxis stehen insbesondere folgende Merkmale der<br />
Präsentation im Fokus der Beurteilung:<br />
• Darstellungsvermögen: Die auf genauer Beobachtung<br />
basierende Fähigkeit zur bildhaften Wiedergabe des<br />
Wesentlichen von Gegenständen, Funktionen, Abläufen<br />
und Situationen.<br />
• Abstraktionsvermögen: Die Fähigkeit, wesentliche<br />
Aspekte des Themas mit Hilfe von Formen und Gestaltungsprinzipien<br />
herauszuarbeiten.<br />
• Vorstellungsvermögen: Das die bloße Darstellung<br />
erweiternde bzw. übersteigende phantasievolle Erfinden<br />
oder Kombinieren formal-inhaltlicher Bild- bzw. Gestaltungszusammenhänge.<br />
• Realisierungsvermögen: Die Fähigkeit, künstlerische<br />
Inhalte formal schlüssig, selbständig und technisch angemessen<br />
zu artikulieren.<br />
• Selektionsvermögen: Die Fähigkeit, sinnvolle künstlerische<br />
Arbeitsansätze als Einheit von Inhalt bzw. Funktion,<br />
Form und Technik auszuwählen und zu strukturieren.<br />
• Intensität: Eindringlichkeit und Dichte der Arbeit, Stärke<br />
des Engagements.<br />
Je nach Interesse und beruflicher Orientierung können<br />
die Studierenden einen künstlerisch-technischen Beitrag<br />
auf dem Gebiet des Films, Hörspiels, Theaters, der Ausstellung<br />
oder Printmedien produzieren oder eine kulturpädagogische<br />
Arbeit mit ausgewählten Zielgruppen in den<br />
Bereichen Medien-, Musik-, Theater- oder Museumspädagogik<br />
ablegen. Die Kriterien für die Bewertung liegen hier<br />
natürlich eher auf dem methodisch-didaktischen Zugang<br />
und der Angemessenheit der künstlerischen Mittel für die<br />
gewählte Zielgruppe als auf ästhetischen oder technisch<br />
hochwertigen Maßstäben. Am Ende der kulturpädagogischen<br />
Projektarbeit erstellen die Studierenden eine<br />
Dokumentationsmappe, in der das Vorhaben theoretisch<br />
begründet und in seiner konkreten Umsetzung reflektiert<br />
wird. Im Kolloquium zeigen die Studierenden, dass sie<br />
in der Lage sind, ihre eigene Arbeit anhand der aufgestellten<br />
Kriterien kritisch zu reflektieren und zu bewerten.<br />
Im Anschluss an diese produktionsorientierte praktische<br />
Arbeit folgt die Bachelorarbeit, in der in erster Linie die<br />
Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten nachgewiesen<br />
wird. Mit diesen beiden Abschlussarbeiten und dem<br />
Praktikum im 5. Semester haben die Studierenden ein<br />
Studium im Bereich der Kulturpädagogik absolviert, in<br />
dem sie die Fähigkeiten entwickeln konnten, kultur- und<br />
medienpädagogische Handlungsfelder in öffentlichen und<br />
privaten Kultur- und Medienorganisationen und Medienprojekten<br />
zielorientiert zu planen, zu organisieren, zu führen<br />
und zu kontrollieren. Die große Vielfalt der Ideen und<br />
Umsetzungsstrategien, die in dieser Zusammenfassung<br />
deutlich wird, zeugt von der Lebendigkeit und Offenheit<br />
der Studienatmosphäre, deren wesentliches Merkmal die<br />
Projektarbeit und kulturelle Praxisorientierung ist.<br />
Die Dokumentation der einzelnen Beiträge gibt uns aber<br />
auch ein Bild von der jeweils unterschiedlichen intellektuellen<br />
Verarbeitung der gestalterischen und inhaltlichen<br />
Realisationen, die im Gegensatz zum Modul „Handlungsfelder<br />
kultureller Bildung“ im 4. Semester nur beratend in<br />
Form des Kolloquiums von den Lehrenden begleitet werden.<br />
Eine kritische Evaluation im Rahmen dieses Kolloquiums<br />
verdeutlicht, dass teilweise eine fehlende Kongruenz<br />
einerseits zwischen theoretischem Anspruch und praktischer<br />
Umsetzung, andererseits zwischen praktischer<br />
Umsetzung und theoretischem Anspruch zu konstatieren
ist. Das offenbart zum Teil Defizite der Studierenden bei<br />
Transferleistungen zwischen seminaristisch erworbenen<br />
Wissen (Theorie und künstlerische Praxis) auf autonom<br />
zu realisierenden Vorhaben. Bezogen auf die spätere Berufspraxis<br />
im kulturellen Bereich sind hier möglicherweise<br />
Schwächen der Ausbildung festzuhalten, immer dann,<br />
wenn zeitlicher Streß die Studierenden ins künstlerische<br />
„Kopffüßlerstadium“ zurückfallen lässt. Es bleibt zu hoffen,<br />
dass die neue Modulstruktur zukünftig diese Defizite<br />
kompensieren kann und das damit ein „Auswendiglernen“-<br />
und „Definitionsstudium“ abgelöst wird von projektorientierten<br />
Erarbeitungs- und Selbstlernphasen. Das impliziert<br />
zumindest nach meiner Auffassung den Kern der<br />
kulturellen Bildung, was mehr ist, als eine Demonstration<br />
technischer, inhaltlicher und gestalterischer Kompetenz.<br />
In einer programmatischen Erklärung vom 22.5.2003<br />
hat der Deutsche Städtetag darauf hingewiesen, dass<br />
Kulturelle Bildung unverzichtbarer Teil einer umfassenden<br />
Persönlichkeitsbildung ist. „Sie zielt auf künstlerische und<br />
kulturelle Kompetenz möglichst aller und befähigt den Einzelnen,<br />
Kunst und Kultur von Grund auf kennen zu lernen,<br />
zu verstehen und zu gestalten und am kulturellen Leben<br />
teil zu haben. Mit der Förderung von Kreativität gewährleistet<br />
kulturelle Bildung den Erwerb kultureller Kompetenz<br />
als Ressource für gesellschaftliche Innovation.“ Eine so<br />
verstandene kulturelle Bildungsarbeit ist eine klassische<br />
Querschnitts- und Vernetzungsaufgabe, die die angehenden<br />
Kulturpädagogen und Kulturvermittler zu bewältigen<br />
haben. Sie werden in Zeiten des schnellen kulturellen<br />
Wandels eine große Flexibilität und Mobilität aufbringen<br />
müssen und in der Lage sein, kreative Lösungen in komplexe<br />
Kommunikationszusammenhänge einzubringen.<br />
Impressum<br />
Katalog der kulturpädagogischen Projektarbeiten aus<br />
dem Sommersemester 2008 im Studiengang Bachelor<br />
Kultur- und Medienpädagogik im 6. Semester.<br />
1. Auflage<br />
100 Stück, November 2008<br />
Druckerei der <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> (FH)<br />
Redaktion<br />
Texte von den Studierenden<br />
Layout<br />
Katrin Katte<br />
Kontakt<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> (FH)<br />
Fachbereich Soziale Arbeit.Medien.Kultur<br />
Geusaer Straße 88<br />
06217 <strong>Merseburg</strong><br />
4 / 5
Medium und<br />
Ambivalenz<br />
Philipp Arms<br />
Standpunkt<br />
Ich sehe die Medienpädagogik als wirkungsvollste Möglichkeit,<br />
gar als Notwendigkeit, Medienkompetenz zu<br />
vermitteln. Der mediale Bürger muss in der Lage sein,<br />
produktiv, zielgerichtet und selbstbestimmt das Medium<br />
zu nutzen. Er muss in eine aktive Rolle übergehen, muss<br />
heraus treten aus der passiven Haltung. Es existiert keine<br />
Alternative, der Mensch muss sich seines Standpunktes<br />
bewusst werden, muss Kompetenzen entwickeln. Die Medienpädagogik<br />
legt die Grundsteine – sie nimmt den medialen<br />
Bürger bei der Hand und klärt ihn auf, zeigt Wege<br />
und Alternativen, beleuchtet und hinterfragt. So kann<br />
die Furcht vor direktem Kontakt abgebaut, das System<br />
demaskiert, systematisch zerlegt und analysiert werden<br />
– stets in Interesse und Mitwirkung des Rezipienten.<br />
Zentrale Frage war für mich, wo das kulturpädagogische<br />
Projekt ansetzten soll. Was ist meine Botschaft, wie<br />
möchte ich diese, in Anbetracht der Sender-Empfänger-<br />
Problematik, transportieren. Nun ist es mit der Kunst<br />
stets so, dass sie gewisse Probleme, also mögliche<br />
Interferenzen wirkungsvoll kompensiert. Aus diesem<br />
Grund ist mein Projekt ein Kunstprojekt, wobei ich mit<br />
kurzem Seitenblick auf den Konstruktivismus hinweisen<br />
möchte, zu dem Watzlawick meint, die Wirklichkeit sei erfunden,<br />
Wahrnehmung intersubjektiv und gemeinsames<br />
Konstrukt der Gesellschaft. In meiner Konstruktion, die<br />
uneingeschränkt eben jener Aussage zuzurechnen ist,<br />
sind die künstlerischen Elemente Bild und Collage. Im<br />
zynisch-metaphorischen Sinne kämen auch die Massenmedien<br />
einem Haufen Collagen gleich, sind sie doch nicht<br />
selten eine ‚… künstlerische Komposition [...] aus […]<br />
Dingen verschiedenen Ursprungs …‘ (Fremdwörterbuch,<br />
Dudenverlag 2007).<br />
Idee<br />
Diesem Projekt liegt die Grundidee der Verschmelzung<br />
von Mensch und Medium zugrunde. Die gegenseitige<br />
Möglichkeit der Einflussnahme und daraus entstehende<br />
Wechselwirkungen sollen zum Ausdruck gebracht werden.<br />
Der Mensch kann nicht nicht kommunizieren und ist<br />
stets für Botschaften empfänglich. Das heißt, er kann sich<br />
dem Medium nicht entziehen, das Medium ist beständiger<br />
Teil seiner Lebenswelt. Der technische Fortschritt bewirkt<br />
ein Durchdringen des Lebensalltags, das Medium wird<br />
allgegenwärtig. Durch gesteigerte Kontakthäufigkeit zum<br />
Medium läuft der Mensch Gefahr, dass die ausgebildeten<br />
Filter aufgeweicht, dass er desensibilisiert wird. Problematisch<br />
wird dies besonders dann, wenn die medialen<br />
Inhalte durch eine hohe Diskrepanz zwischen Ideal- und<br />
Praxisnorm gekennzeichnet sind. Das Medium, welches<br />
ich dem Menschen nebenan stelle, ist das Fernsehen. Die<br />
positiven und negativen Aspekte des Fernsehens sind hinlänglich<br />
bekannt. Dennoch besitzt gerade dieses Medium<br />
einen Stellenwert, entfaltet eine Wirkung, die in Intensität<br />
von keinem anderen Medium erreicht wird.<br />
Das Kunstprojekt stellt eine mögliche Problematik dar,<br />
die sich aus täglichem Medienkontakt ergeben kann.<br />
Für die extrem überzeichnete Darstellung habe ich ein<br />
Kind als Motiv gewählt. Das Kind steht symbolisch für<br />
Unschuld, Unbedarftheit, Neugier und leichte Verführbarkeit.<br />
Es ist leicht verletzlich, kann nicht auf ausgereifte<br />
Filter zurückgreifen und agiert wie ein Schwamm – es<br />
saugt alle Information in sich auf. Die Gefahr dabei ist,<br />
dass eine Konfrontation mit Inhalten geschieht, die nicht<br />
verarbeitet und eingeordnet werden können. Die zum Ausdruck<br />
kommende Hilflosigkeit, das sichtliche Bedürfnis<br />
nach Schutz soll dem Betrachter Einblicke und Einsichten<br />
ermöglichen, soll Gedanken in Bewegung setzten. Inhalt<br />
und Botschaft sollen reflexiv betrachtet und verarbeitet<br />
werden. Wird ein Bezug zur eigenen Person, zu eigenen<br />
möglicherweise vergangenen Erfahrungen assoziiert, so<br />
kann daraus Erkenntnis folgen, eine Lehre gezogen werden.<br />
Der zweite Teil des Objekts ist die Collage, welche ein<br />
Fernsehgerät darstellt, dass ungebremst und ungefiltert<br />
teils sehr brutale, teils sehr menschenverachtende<br />
Inhalte ausspeit. Das Fernsehbild ist überflutet von Informationen,<br />
Inhalte werden überlagert, Gegensätze verschmelzen<br />
und verfolgen sich gegenseitig. Zwar existiert<br />
in der modernen Sendelandschaft die Trennung durch Kanäle,<br />
auch hält jede Sendung eine eigene Sendezeit inne,<br />
dennoch kann durch schnelles Umschalten der Kanäle<br />
beinah der selbe Effekt, den die Collage zum Ausdruck<br />
anbietet, erzielt werden. Die Collageteile stehen in extremen<br />
Kontrast zueinander, zum einen wird Gewalt, Krieg,<br />
Tod thematisiert, zum anderen Wolllust und Pornografie.<br />
Inhalte, die tagtäglich über die Bildschirme flimmern, die<br />
einer On-Demand-Mentalität Rechnung tragen – stets verfügbar,<br />
unbegrenzt verzehrbar. Diese kaum zu übertreffende<br />
Eigenartigkeit der Gestaltung von Lebensinhalten,<br />
der Bedarf an Überreizung und dessen Befriedigung, treten<br />
zum Vorschein.<br />
Durch die Collage soll das Bewusstsein angesprochen,<br />
Verständnis erzeugt werden. Die Darstellung ist die geballte<br />
Alltäglichkeit unserer Realität. Die Auseinandersetzung<br />
damit soll erzwungen werden – soll ins Bewusstsein<br />
dringen. Nicht zu vergessen ist dabei, dass das Medium<br />
stets die Inhalte nur transportiert, der Mensch die Inhalte<br />
kreiert – das Angebot bedient stets nur die Nachfrage.<br />
Dennoch ist die Absicht hinter diesem Projekt nicht,<br />
das Medium Fernsehen und generell alle Medien in ein<br />
schlechtes Licht zu rücken. Es bedarf eingehender Betrachtung,<br />
bedarf des Nachdenkens, des Verinnerlichens<br />
um zu Verständnis zu gelangen. Das Kind als paralysiertes<br />
Wesen kann sich nicht entziehen, ist entsetzt und<br />
ist dennoch ohnmächtig im Handeln. So wie das Kind in
Frontalansicht<br />
Erstarrung gerät, so wie es sich nicht befreien kann, so<br />
subtil ist der Bezug des Objektes zur Realität. Die Collage<br />
ist ein Spiegel, im Kleinen erkennt sich, wer genau<br />
hinschaut.<br />
Schwierigkeiten<br />
Als Hindernis gestaltete sich zuerst die Such nach einem<br />
für das Kunstobjekt geeigneten Material. Ich probierte Polystyrol,<br />
welches sich auf die benötigte Länge nicht nutzbar<br />
zuschneiden ließ. Es gestaltete sich schon schwierig<br />
für das Modell einen geeigneten Werkstoff zu finden.Die<br />
weitere Überlegung galt Metall, speziell gefalztem Blech.<br />
Leider ließ sich dieses nicht haltbar bekleben, geschweige<br />
denn auf die Flachpressplatte befestigen. Daher fiel<br />
meine Wahl auf Holz, welches aber preislich nicht günstig<br />
gewesen ist. Das Holz musste an den Kanten einen<br />
Winkel von 90° aufweisen. Bei einer Seitenlänge von 11<br />
Zentimetern ist allerdings nur sägerohes Holz erhältlich.<br />
Daher musste ich den Holzbalken hobeln lassen. Das<br />
passgenaue Aufsetzen der Bildstreifen gestaltete sich<br />
ebenso schwierig, zu viel Klebstoff ließ die Bildstreifen<br />
wellen.<br />
Weiterführung<br />
Das Objekt ist Bestandteil einer ganzen Reihe möglicher<br />
Kunstobjekte, die thematisch zu einem zusammenhängenden<br />
Komplex gestaltet werden können. Sie können<br />
etwa verschiedene Ist- oder Sollzustände symbolisieren,<br />
können Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft thematisch<br />
aufarbeiten, Bezug zueinander nehmen, aber auch<br />
in Kontrast zueinander stehen.<br />
6 / 7
FUCHS – Eine Geschichte um<br />
Freundschaft und Einsamkeit<br />
Ein Figurentheater als kleine Starthilfe in das erste<br />
Theatererlebnis in Kooperation mit dem Märchenteppich in Halle<br />
Katja Bach und Stefanie Seidel<br />
Kurzbeschreibung des Inhalts<br />
„Fuchs“ ist ein Kinderbuch von Margaret Wild und diente<br />
unserem Theaterpädagogischen Projekt als Grundlage.<br />
Die Geschichte spiegelt Situationen aus dem täglichen<br />
Leben wieder.<br />
Ein blinder Hund und eine flügellahme Elster helfen einander<br />
das Leben zu meistern. Der Fuchs ist neidisch auf<br />
die Gemeinschaft und flüstert Elster zu: „Mit mir wirst Du<br />
wieder fliegen können!“. Sie glaubt ihm und gemeinsam<br />
verlassen sie Hund. In der Wüste ausgesetzt macht sich<br />
Elster mühselig auf den Weg nach Hause. Entsteht doch<br />
noch eine Freundschaft mit dem Fuchs? Das Ende bleibt<br />
offen.<br />
Inszenierungskonzept<br />
Zunächst einigten wir uns darauf, das Buch als eine theatralische<br />
Lesung in Szene zu setzen. Wir hielten uns an<br />
den Inhalt der Geschichte und erarbeiten improvisatorisch<br />
den Text. Wir waren auf der Suche Material, Sprache,<br />
Körper und Klänge in Beziehung zu setzten.<br />
Das aktuell in Deutschland aufrufende Projekt „Theater<br />
von Anfang an“ gab uns letztendlich den Impuls, ein Theaterstück<br />
für Kinder im Vorschulalter zu entwickeln.<br />
Das Buch passten wir unserer Inszenierung an. Katja<br />
Bach las die Geschichte vor, Stefanie Seidel hauchte den<br />
drei Figuren als Puppenspielerin Leben ein und Sascha<br />
Pannwitz spielte untermalend Gitarre. Als Kooperations-<br />
partner konnten wir das Hallenser<br />
Figurentheater „Märchenteppich“<br />
gewinnen.Die Suche nach unseren<br />
Zuschauern gestaltete sich schwieriger<br />
als erwartet. Nach einigen<br />
Absagen freuten wir uns über die<br />
Zusage des Kindergartens „Sebastian<br />
Kneipp“. Die 30-minütige Vorstellung<br />
fand am 30.05.2008 um<br />
10 Uhr vor 40 Kindern im Alter von<br />
3 bis 5 Jahren statt.<br />
Vorgehensweise<br />
Nach den wöchentlichen Kolloquien erstellten wir zunächst<br />
einen Organisationsplan, in dem wir unsere Termine<br />
festlegten. Nach vielen gemeinsamen Proben verabredeten<br />
wir uns am 07.05.08 mit den <strong>Merseburg</strong>er<br />
„CampusKids“ und stellten den Kindern die Geschichte<br />
vor. Ziel war es, herauszufinden, wie Kinder auf uns und<br />
das Buch reagieren und welche Veränderungen wir noch<br />
vornehmen können.<br />
Am 27.05.08 trafen wir uns zusammen mit unserem<br />
Musiker Sascha Pannwitz im StadtTac. Bei dieser Probe<br />
kamen viele Zweifel auf. Am 29.05.08 hatten wir ab 10<br />
Uhr im Märchenteppich unsere Generalprobe. Susa Ahrens<br />
und Horst Günther stellten uns freundlicherweise ein<br />
Wald- Bühnenbild ihrer Produktion zur Verfügung. Dann<br />
wir konnten mit unserer ersten Probe im Original Büh-<br />
Im Märchenteppich<br />
nenbild und allen Lichteinstellungen beginnen. Die Zweifel<br />
der letzten Probe verschwanden wieder und wir machten<br />
uns gegenseitig Mut. Wir hatten den gesamten Tag Zeit<br />
und konnten viele Durchgänge probieren. Nach und nach<br />
wurde es immer besser, wir konnten alle Abläufe festigen.<br />
Nachmittags gab uns Herr Günther Tipps zum Spiel und<br />
Ausdruck. Trotzdem stand das Team unserem Projekt,<br />
einem Experiment, skeptisch gegenüber. Sie glaubten<br />
nicht, dass diese Geschichte, gespielt von Laien, mit<br />
Kleinkindern funktionieren könnte.Am 30.05.08 hatten<br />
wir die Gelegenheit, beide vom Gegenteil zu überzeugen.<br />
Die Kinder und unsere Dozenten Prof. Bettina Brandi und<br />
Theaterpädagogin Katharina Lammers haben wir mit<br />
Tee begrüßt. Gegen 10 Uhr begann die Vorstellung. Die<br />
Kinder waren sehr aufmerksam und nahmen aktiv durch<br />
Kommentare am Geschehen auf der Bühne teil. Die Auf-
Frontalansicht<br />
Bei den CampusKids<br />
führung verlief nach unseren Vorstellungen, wir alle waren<br />
zufrieden und Anspannung fiel von unseren Schultern.<br />
Am 2.6.08 trafen sich die beiden Projektleiterinnen zur<br />
Nachbereitung im Kindergarten. Die Kinder wurden zunächst<br />
in 2 Gruppen geteilt, dann haben wir nach unserem<br />
Stundenmodell mit der theaterpädagogischen Arbeit<br />
begonnen. Die Kinder haben gut an unseren Übungen<br />
teilgenommen. Wir waren erstaunt, wie viel die Kinder<br />
noch von der Geschichte wussten. Trotzdem waren wir<br />
enttäuscht, dass die Nachbereitung nicht so gelaufen ist,<br />
wie wir es uns vorgestellt hatten. Es war schwierig, uns<br />
von der geplanten Konzeption zu lösen und frei mit den<br />
Kindern zu sein.<br />
Fazit<br />
Der Organisationsplan war ein wichtiger Leitfaden für unser<br />
Projekt, mit dem wir alle Termine und Ereignisse gut<br />
planen und durchführen konnten. Durch unsere Probekids-<br />
Campuskids konnten wir erste Vorerfahrungen sammeln,<br />
wie die Kinder die Geschichte verstehen und wie sie auf<br />
die Figuren und uns Schauspieler reagieren. Wir konnten<br />
sehen, wo Lücken noch mit spannenderen „Inputs“ zu<br />
füllen galten. Die Proben im Stadttac, auch ohne Bühne<br />
waren sehr wichtig, um das Stück zu verinnerlichen, bevor<br />
erst ein Tag vor der Aufführung im Märchenteppich<br />
mit der richtigen Bühne geprobt werden konnte. Der Märchenteppich<br />
in Halle war ein sehr passender Aufführungsort.<br />
Die Kooperation verlief sehr gut.<br />
Die Kinder waren aus unserer Sicht von Anfang bis Ende<br />
sehr aufmerksam. Sie atmeten tief ein als der Fuchs<br />
kam, leideten mit der Elster in der Wüste und freuten<br />
sich als Hund und Elster am Schluss wieder zusammen<br />
fanden. Die musikalische Begleitung von Sascha Pannwitz<br />
war eine tolle Untermalung. Er hat „den Zauber der<br />
Theatermusik“ in die Inszenierung gebracht.<br />
Aus der theaterpädagogischen Nachbereitung haben wir<br />
gelernt, dass wir den Kindern mehr Raum für Fantasie<br />
und Eigenimprovisation lassen sollten.<br />
8 / 9
Die zauberhafte Reise im Nordland<br />
Ein Foto-Kunstprojekt mit Kindern<br />
Daniela Bransch<br />
Die Idee<br />
Im Rahmen des Seminars „Handlungsfelder kulturpädagogischer<br />
Praxis“ sollte ein beliebiges mediales bzw.<br />
pädagogisches Projekt realisiert werden. Dabei hatte ich<br />
von Beginn an den Wunsch, ein kreatives und gleichzeitig<br />
anspruchsvolles Projekt mit Kindern durchzuführen und<br />
gleichzeitig verschiedene Medien in mein Vorhaben mit<br />
einzubeziehen. Hierbei habe ich mich für die Erstellung<br />
eines Fotobuches entschieden, welches eine erdachte<br />
Geschichte beinhalten sollte. Diese Geschichte sollte von<br />
den Kindern mit Knetmasse künstlerisch umgesetzt und<br />
als Foto festgehalten werden. In der Ideenfindung für das<br />
Projekt habe ich mich thematisch an den nordischen Kulturen<br />
sowie skandinavischen Sagen und Mythen orientiert<br />
und damit verbundene Assoziationen mit einbezogen, wie<br />
etwa Trolle, tiefe Wälder, Fjorde und Elche.<br />
Zielsetzungen<br />
In der Umsetzung des Projektes sollten folgende Ziele<br />
erreicht werden:<br />
- den teilnehmenden Kinder zuallererst einen Einblick in<br />
das Thema geben und dafür begeistern<br />
- ihre Erfahrungswelt durch die Anwendung verschiedener<br />
Medien bereichern<br />
- den Kindern einen Raum bieten, in dem sie eigene Ideen<br />
entwickeln und diese künstlerisch umsetzen<br />
- sie sollen sich fantasievoll mit unterschiedlichen Materialien<br />
auseinandersetzen und eigenständige Ausdrucksformen<br />
entwickeln, hinsichtlich der Darstellung der verschiedenen<br />
Figuren, Szenenbilder und der Gestaltung<br />
des Buches<br />
- die Fotografie soll hier genutzt werden, um verschiedene<br />
Aufnahmeperspektiven kennen zu lernen<br />
- sowie das Feingefühl und Feinmotorik beim Fotografieren<br />
zu fördern<br />
Umsetzung und Zeitrahmen<br />
Das Kunstprojekt „Die zauberhafte Reise im Nordland“<br />
wurde mit neun Kindern der Johannesschule im Rahmen<br />
des Weltkindertages vom 3.-5. Juni 2008 in der Kinderbibliothek<br />
„Zum kleinen Muck“ in <strong>Merseburg</strong> umgesetzt.<br />
Des Weiteren wurde ein zusätzlicher Termin am 7. Juli<br />
2008 mit den zuständigen Pädagogen vereinbart, um<br />
das Fotobuch fertig zu stellen und dieses im kleinen Rahmen<br />
zu präsentieren.<br />
Verlauf des Projektes<br />
Zu Beginn des ersten Projekttages habe ich den Kindern<br />
der Johannesschule mein Vorhaben erklärt: eine erdachte<br />
Trollgeschichte sollte mit Knetmasse künstlerisch<br />
umsetzt, abfotografiert und zu einem Fotobuch zusammenfügt<br />
werden. Des Weiteren habe ich den Kindern mit<br />
Hilfe von Bildern, Kinderbüchern und Landkarten dargestellt,<br />
was Trolle eigentlich sind, wie sie aussehen und<br />
wo sie leben.<br />
Erdenken einer Geschichte<br />
In Vorbereitung auf das Projekt, habe ich Karteikarten angefertigt,<br />
auf denen Stichworte geschrieben waren, wie<br />
etwa Floß – See – Elch, die es den Kindern erleichtern<br />
sollten, eine Struktur der Geschichte aufzubauen und diese<br />
„weiterzuspinnen“.<br />
Modellieren der Figuren<br />
Im nächsten Schritt wurde festgelegt, wie viele Figuren<br />
die Kinder kneten würden (die Anzahl, der in der Geschichte<br />
auftretenden Charaktere). Hierbei legten wir uns<br />
auf fünf Figuren fest und begannen mit der „Schöpfung“<br />
der Trolle.<br />
Malen der Szenenbilder<br />
Nach Fertigstellung der kleinen „Naturgeister“ begaben<br />
sich die Kinder an das Malen der verschiedenen Szenenbilder,<br />
welche die unterschiedlichen Orte und Stimmungen<br />
der Geschichte widerspiegeln sollten.<br />
Abfotografieren der Geschichte<br />
Im weiteren Verlauf haben wir die modellierten Trollfiguren<br />
vor den bemalten Szenenbildern positioniert und<br />
diese abfotografiert. Zuvor erhielten die Kinder eine kurze<br />
Einführung in die digitale Fotografie und Bedienung<br />
der Kamera.<br />
Gestaltung des Buches<br />
Nach dem Nachbearbeiten und Entwickeln der Bilder<br />
wurden diese mit verschiedenen Naturmaterialien sowie<br />
dem Text auf transparentem Papier zu einem Fotobuch<br />
zusammengebunden.<br />
Präsentation des Buches<br />
Abschließend haben wir gemeinsam das erstellte Buch<br />
mit den Kindern in gemütlicher Runde in der Johannesschule<br />
den Eltern präsentiert.
Reflexion des Projektes<br />
Im Gesamten kann ich das durchgeführte Projekt „Die<br />
zauberhafte Reise im Nordland“ als sehr gelungen betrachten.<br />
, dass sehr arbeitsintensiv aber gleichzeitig<br />
auch viel Spaß einbrachte.<br />
Am ersten Projekttag in der Kinderbibliothek waren die<br />
teilnehmenden Kinder hoch motiviert und wollten erfahren,<br />
was sich hinter dem Vorhaben verbirgt. Die Kinder<br />
waren im Umgang recht unkompliziert und „pflegeleicht“,<br />
was es auch mir erleichterte mein Vorhaben in die Tat<br />
umzusetzen. Bereits im Voraus habe ich den Projektablauf<br />
ausführlich in einem Konzept festgehalten. Das erleichterte<br />
die Realisierung des Projektes und machte die<br />
Verteilung der Aufgaben einfacher und Arbeitsprozesse<br />
effektiver. Die teilnehmenden Kinder waren über den gesamten<br />
Projektverlauf recht konzentriert und unbefangen<br />
in ihrer Arbeit, sie brachten viele eigene Ideen mit ein und<br />
setzten diese eindrucksvoll um.<br />
Als schwierig in der Durchführung erwies sich die breite<br />
Altersspanne in der Projektgruppe, welche sich zwischen<br />
sechs und zwölf Jahren bewegte. Die älteren Kinder waren<br />
in ihrer Kreativität und Vorstellungskraft weiter fortgeschritten.<br />
Die jüngeren Projektteilnehmer waren zum<br />
größten Teil auf meine Hilfe angewiesen und kamen gegen<br />
Ende einer Veranstaltung schnell an die Grenzen ihrer<br />
Konzentrationsfähigkeit. Weiter ist kritisch am durchgeführten<br />
Projekt anzumerken, dass wegen zeitlicher<br />
Begrenzung oder fehlender Technik vor Ort die Kinder<br />
nicht alle Schritte im Projektverlauf, beispielsweise das<br />
Übertragen der Bilder auf den PC, persönlich mitverfolgen<br />
konnten.<br />
Trotz dieser geringen Schwierigkeiten entstanden am<br />
Ende fantasievolle Figuren und lebendige, ausdrucksstarke<br />
Szenenbilder, die sich im Foto harmonisch einten.<br />
Die verschiedenen Teilaufgaben Geschichte, Malen, Fotografieren<br />
und Buchgestaltung ließen sich letztlich mühelos<br />
zu einem ästhetischen Ganzen zusammenfügen.<br />
10 / 11
„Wort und Bild zwischen Theben<br />
und <strong>Merseburg</strong>. Eine Suche“<br />
Claudia Brüggemann und Annedore Schenk<br />
Die Ausstellung „Wort und Bild zwischen Theben und<br />
<strong>Merseburg</strong>. Eine Suche“ wurde am 16. Juli 2008 um<br />
18 Uhr in der Bierstube auf dem Campus <strong>Merseburg</strong> ausgestellt.<br />
Die Präsentation zeigte Lyrik und Illustrationen<br />
von Else Lasker-Schüler, Annedore Schenk und Claudia<br />
Brüggemann.<br />
Else Lasker-Schüler erklärte<br />
Wie ich zum Zeichnen kam<br />
Wahrscheinlich so: Meinen Buchstaben ging die Blüte<br />
auf – über Nacht; oder besser gesagt: über die Nacht<br />
der Hand. Man weiß eben nicht – in der Dunkelheit des<br />
Wunders.<br />
[...] Wie ich zum Zeichnen kam? Ganz genau wie das Laub<br />
sich nach der Blume sehnt, so zaubert die Sehnsucht meiner<br />
lebendigen Buchstaben das Bild in allen Farben hervor..<br />
(Hrsg. Kemp, Friedhelm: Else Lasker-Schüler. Gesammelte Werke in drei<br />
Bänden, Suhrkamp, Frankfurt/Main 1998², Band 2, Seite 661 f.)<br />
In der Überzeugung, dass jeder Lyrik und ihre Bilder verstehen<br />
und gestalten kann, haben wir mit der Ausstellung<br />
versucht, ein wenig Licht in die Dunkelheit des Wunders<br />
zu bringen.<br />
Aus Buchstaben sind Bilder gewachsen und aus Bildern<br />
Worte entsprossen.<br />
Wir haben zu Werken Else Lasker-Schülers gedichtet<br />
und gezeichnet. Dabei wurde zu jedem Lasker-Schüler<br />
Gedicht eine Illustration und umgekehrt zu jeder Lasker-<br />
Schüler Illustration ein Gedicht geschaffen.<br />
Die Ausstellung verstand sich als eine Suche nach Wort-<br />
und Bild-Zusammenhängen. Gedichte<br />
und Zeichnungen wurden<br />
gegenüber gestellt. Wir haben die<br />
Ausstellung als Reise inszeniert:<br />
mit Koffern und dem Aufhängen<br />
unserer Gedichte und Illustrationen<br />
an einer Wäscheleine. Die Reise auf<br />
der Suche nach Zusammenhängen<br />
zwischen Texten und Bildern fand<br />
dabei aber kein Ende. In Reisekoffern<br />
wurden der Weg vom Text<br />
zum Bild durch Skizzen aufgezeigt,<br />
Reisefotos und Zitate lagen aus. An<br />
einer Hörstation konnten die Besucher etwas über das<br />
Leben und Werk der Dichterin Else Lasker-Schüler erfahren.<br />
Weiterhin wurden einige Gedichte vorgelesen.<br />
Ablauf<br />
18 Uhr Begrüßung der Gäste durch Julia Kraus.<br />
Inszenierung der Reiseroute: Claudia Brüggemann und<br />
Annedore Schenk betreten den Raum mit zwei Koffern.<br />
Durch ein Megafon werfen sie Worte, die Bilder beschreiben.In<br />
einem Kreis endet die erste Station der Reise. Hier<br />
findet ein Wandel ins Orientalische statt: Kostüme werden<br />
über gestreift. Musik von Mandy Herbst (Konzertgitarre)<br />
und Regina Pfiester (Querflöte) setzt ein.<br />
Währenddessen begeben sich die Reisenden zur nächsten<br />
Station und hängen eigene Werke auf. Die Inszenierung<br />
findet ihren Höhepunkt in einer Lesung von Gedichten<br />
Else Lasker-Schüler, Annedore Schenk und Claudia<br />
Brüggemann.<br />
Die Ausstellungsroute wird für die Besucher begehbar.<br />
Hintergrund<br />
Else Lasker-Schüler (1869-1945) gilt als eine der bedeutendsten<br />
Autorinnen Deutschlands. Sie verfasste lyrische,<br />
dramatische und erzählende Texte. Ihre Gedichte<br />
sind wohl aber am nachhaltigsten in der deutschen Literaturgeschichte.<br />
Neben ihrer Dichtung war Lasker-Schüler auch zeichnerisch<br />
tätig. In zahlreichen Illustrationen hat sie ihrem<br />
Werk stärkeren Ausdruck verliehen. Siegrid Bauschinger<br />
sagt über ihre zeichnerische Tätigkeit „dass<br />
die Zeichnungen das fortführen, was die Geschichten<br />
erzählen und umgekehrt die Geschichten und Gedichte<br />
die Bilder weiterdichten“. (Bauschinger, Sigrid: Else<br />
Laker-Schüler. Ihr Werk und ihre Zeit, Heidelberg 1980, S. 217)<br />
Mit dieser Wechselbeziehung von Text und Zeichnung hat<br />
sich die kulturpädagogische Arbeit auseinander gesetzt.
Idee<br />
Die Arbeit „Wort und Bild zwischen Theben und <strong>Merseburg</strong>.<br />
Eine Suche“ sollte den Weg vom Bild zum Text und<br />
umgekehrt aufzeigen. Es wurde eine Suche nach künstlerischem<br />
Ausdruck aufgezeigt. Zentrale Frage dabei war<br />
es, ob die kreative Auseinandersetzung mit Gedichten<br />
und Zeichnungen zu eigenständigen künstlerischen Werken<br />
führt.<br />
Da sich die Ausstellung als Suche verstanden hat, war<br />
es nicht ihr Ziel, die Frage nach Eigenständigkeit der<br />
präsentierten künstlerischen Werke zu beantworten,<br />
sondern vielmehr eine kreative Auseinandersetzung auf<br />
zu zeigen, die zu eigenständigem künstlerischen Werk<br />
anregt oder führt.<br />
Ziel<br />
„Wort und Bild zwischen Theben und <strong>Merseburg</strong>. Eine<br />
Suche“ sollte in einer alternativen Form der Ausstellungspräsentation<br />
zu einer nachhaltigen (kreativen) Auseinandersetzung<br />
mit Lyrik und Zeichnung anregen.<br />
Den Besuchern wurden durch Inszenierung und interaktive<br />
Momente Informationen zur Künstlerin Else Lasker-<br />
Schüler vermittelt.<br />
„Alte“ Medien wie Lyrik und Zeichnung, die in Zeiten von<br />
Internet, Digitalbildern und Sensationsjournalismus vielleicht<br />
in Vergessenheit geraten sind, sollten den Besuchern<br />
durch eine spannende Präsentation wieder näher<br />
gebracht werden. Insbesondere für die Studenten der<br />
Kultur- und Medienpädagogik ist dies von großer Bedeutung.<br />
Zum einen für die bewusste Auseinandersetzung<br />
mit allen Formen von Medien, zum anderen vielleicht für<br />
die eigene kreative und berufliche Tätigkeit.<br />
„Wort und Bild zwischen Theben und <strong>Merseburg</strong>. Eine<br />
Suche“ wollte also den Studierenden nicht nur einen unterhaltsamen<br />
Ausstellungsbesuch bieten. Die Form der<br />
Inszenierung und Lesung sollte zum Erleben von Text und<br />
Bild werden, das nachhaltig das Bewusstsein im Umgang<br />
mit diesen Medien prägen kann. Die Ausstellung galt so-<br />
mit als Plattform zur kreativen Beschäftigung mit Medien,<br />
die zu weiterführenden Überlegungen, zu bewusstem und<br />
kreativen Umgang mit Sprache und Bild und zu eigenem<br />
künstlerischen Schaffen anregen kann.<br />
Die Besucher sind der Ausstellung mit großem Interesse<br />
sowohl an unserer Arbeit als auch an Lyrik und Illustration<br />
im Allgemeinen entgegen getreten. Die Reaktionen insbesondere<br />
auf die Art der Inszenierung konnten wir als<br />
positiv bewerten. An den Gästebucheinträgen konnten<br />
wir im Nachhinein eine Anregung zu eigener Kreativität<br />
bei den Besuchern feststellen.<br />
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Region Saale-Unstrut als<br />
Modelllandschaft des Hochmittelalters<br />
Erstellung von Bildmaterial zur Bewerbung des eventuell zukünftigen Welterbetitels<br />
Christin Buchheim<br />
Basierend auf der momentanen Erstellung der Bewerbung<br />
auf den Titel „UNESCO-Welterbe“ der Region<br />
Saale-Unstrut unter dem Titel „Uta von Naumburg und<br />
die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale<br />
und Unstrut“ habe ich Anfang Mai damit begonnen, ein<br />
Konzept zu erstellen, wie die Region, falls sie den Titel<br />
erhält, mit Bildern in Reisezeitschriften und Reiseführern<br />
beworben werden könnte. Dazu war mir wichtig, vor den<br />
Kulissen der regionalen hochmittelalterlichen Zeugnisse<br />
Szenen darzustellen, die sowohl historische als auch moderne<br />
Elemente beinhalten. Diese sollten in ihrer Thematik<br />
immer auf touristische Aspekte ausgerichtet sein, da<br />
Touristen auch die Zielgruppe der Werbebilder darstellen.<br />
Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, historische<br />
Personen wie z. B. Ritter und Mönch mit zeitgenössischen<br />
Symbolen des Tourismus wie z. B. Radfahrer, Besucher<br />
einer Sehenswürdigkeit oder Weinkönigin in gemeinsamen<br />
Szenen in Aktion treten zu lassen. Als Kulisse<br />
habe ich mich für die Burgen<br />
Saaleck und Rudelsburg bei<br />
Bad Kösen entschieden sowie<br />
für das ehemalige Zisterzienserkloster<br />
Pforte in Schulpforte<br />
bei Naumburg. Bei der Darstellung<br />
des Klosters wollte<br />
ich genauer gesagt die ehemalige<br />
Klosterkirche sowie<br />
den klösterlichen Weinberg,<br />
der Köppelberg direkt vor<br />
den Toren der Anlage, als Kulisse<br />
nutzen. Dadurch ergab<br />
sich auch die Darstellung von<br />
Rittern und Mönchen als handelnde<br />
historische Personen.<br />
Nach der Recherchezeit konzentrierte<br />
ich mich darauf,<br />
passende Models für die Szenen<br />
zu finden. Dabei lernte<br />
ich zufällig jemanden kennen,<br />
der sich in seiner Freizeit mit der Ritterkultur befasst und<br />
auch über die benötigte Ausrüstung, also Schwert, Ritterrüstung,<br />
Schild usw., verfügt. Er teilte mir mit, dass er<br />
ab Mitte Juni bereit wäre, für meine Aufnahmen Modell zu<br />
stehen und zusätzlich noch andere Personen zu informieren,<br />
die sich mit demselben Thema befassen und über<br />
Ausrüstung verfügen. Nun hatte ich mir dazu überlegt,<br />
den Ritter auf einem Pferd darzustellen, was bedeutet,<br />
dass ich zusätzlich ein Pferd organisieren musste. Dies<br />
versuchte ich in der ersten Juniwoche, doch es gestaltete<br />
sich sehr schwierig, da kaum jemand bereit war, einen<br />
„bewaffneten“ Ritter auf sein Pferd setzen zu lassen. Doch<br />
in einem Telefonat mit der Bad Kösener Stadtverwaltung<br />
wurde ich auf Herrn Hübner aus Lengefeld, einem Ortsteil<br />
von Bad Kösen, verwiesen. Er teilte mir mit, dass er<br />
mit derartigen Aufnahmen durchaus Erfahrung hätte und<br />
auch über ein geeignetes Pferd mit passendem Sattel<br />
verfüge. Gemeinsam vereinbarten wir Sonntag, den 22.<br />
Juni als Fototermin. Jetzt fehlten nur noch die Models<br />
für den modernen touristischen Part. Dazu erklärten sich<br />
zwei meiner Freunde bereit, die ich darum bat, möglichst<br />
typische Touristen-Outfits zu tragen. Da durften Rucksack<br />
und Wanderschuhe nicht fehlen. Auch ein Fahrrad stellten<br />
mir die beiden zur Verfügung.<br />
Nach dieser Planungszeit ging es dann am 22. Juni zuerst<br />
zur Burg Saaleck. Auf einer Wiese unterhalb der Burg<br />
platzierte ich den Ritter auf dem Pferd so, dass die Burg<br />
gut im Hintergrund zu erkennen war. Der Tourist kam dem<br />
Ritter sozusagen mit dem Fahrrad entgegen und blieb<br />
direkt vor dem Ritter zu Pferd stehen. Die Szene sollte<br />
so wirken, als zeige der Ritter dem Radfahrer die Burg<br />
und erklärte ihm dazu einiges. Durch diese Anordnung<br />
soll die Lebendigkeit des Hochmittelalters in der Region<br />
Saale-Unstrut verdeutlicht werden. Die typische Situation<br />
des Radtouristen soll potentiellen Touristen signalisieren,<br />
dass man in dieser Region durchaus auf Ritter treffen<br />
kann, die das Hochmittelalter anhand der Burgen dem<br />
Interessierten näher bringen und erlebbar machen.
Nach ungefähr zwei Stunden ging es ca. einen Kilometer<br />
weiter zur Rudelsburg. Dort hatte ich mir überlegt,<br />
den Ritter neben dem Fürsten Heinrich der Erlauchte und<br />
seiner Tochter (auf diese beiden verwies mich der Ritter-<br />
Darsteller) vor dem Eingang der Burg zu platzieren. Im<br />
Vordergrund links positionierte ich das Touristen-Model,<br />
das die Szene der historischen Personen vor der Burg<br />
fotografieren sollte. Diese gesamte Szene hielt<br />
ich fotografisch fest, um damit zu verdeutlichen,<br />
dass man als Tourist in der Region das mittelalterliche<br />
Burgleben hautnah miterleben kann.<br />
Auf den entstandenen Bildern sollten auch kurze<br />
Werbeslogans platziert werden. Also entschied<br />
ich mich, bei allen Bildern die Überschrift „Welterbe<br />
an Saale und Unstrut“ zu integrieren, da dies<br />
als Thema der beworbenen Region natürlich erwähnt<br />
werden muss. Thematisch auf jedes einzelne<br />
Bild bezogen, dachte ich mir anschließend<br />
kurze und prägnante Werbeslogans aus, die<br />
als Basis das Wort „Hochmittelalter“ beinhalten<br />
sollen, da unter diesem Thema die Bewerbung<br />
auf den Welterbe-Titel erfolgt. Doch gleichzeitig<br />
sollte immer ein bezeichnendes Adjektiv enthalten<br />
sein, um die Slogans bzw. die Bilder dynamischer<br />
und interessanter zu gestalten. Bei dem<br />
ersten Motiv (Ritter, Radfahrer vor Burg Saaleck)<br />
wählte ich den Slogan „Hochinteressantes Mittelalter<br />
erleben“. Dabei sollten jeweils die Wörter<br />
„Hoch“, „Mittelalter“ und „erleben“ in einer serifenlosen,<br />
fetten Schriftart erscheinen und das<br />
Wort „ interessantes“ in einer kontrastreichen,<br />
etwas verspielteren Schriftart ausgeführt werden,<br />
um damit die Dynamik des Slogans noch<br />
zu verstärken. Diese Technik wurde natürlich bei<br />
allen Bildern unter Anwendung unterschiedlicher<br />
Adjektive wiederholt. Bei dem ersten Motiv wählte<br />
ich also „hochinteressant“, da die Begegnung eines Radfahrers<br />
mit einem Ritter zu Pferd vor einer Burg schon<br />
eine besondere Situation darstellen soll, die man eben<br />
nicht überall erleben kann. Gleichzeitig hat man die Möglichkeit,<br />
in dieser Region und über historische Figuren<br />
interessante Informationen zum Thema Hochmittelalter<br />
zu erhalten.<br />
Beim zweiten Motiv (Fürstenfamilie, Tourist vor Rudelsburg)<br />
wählte ich den Slogan „Hochlebendiges Mittelalter<br />
erleben“, da durch die Darstellung der mittelalterlichen<br />
Burgbewohner in Kombination mit dem fotografierenden<br />
Tourist eine gewisse erlebbare Lebendigkeit ausdrücken<br />
soll. Somit soll dem Betrachter vermittelt werden, dass<br />
er an Saale und Unstrut Mittelalter auf lebendige Art und<br />
Weise erleben kann, wie es andernorts nur selten wieder<br />
zu finden ist.<br />
Ähnlich ging ich in der Organisation für die geplanten<br />
Bilder zum Thema Mönch und Kloster vor. Alle Akteure<br />
konnte ich aus meinem Freundeskreis beziehen inklusive<br />
einer echten ehemaligen Weinkönigin. Als erstes stellte<br />
ich eine Szene vor der Klosterkirche des ehemaligen Klosters<br />
Pforte dar, in der ein Mönch mit Hilfe einer Karte<br />
einem Touristen einen Weg erklärt. Dieser Bildinhalt sollte<br />
wiederum auf den Informationsgehalt dieser historischen<br />
Region verweisen. Passend dazu wählte ich als Slogan<br />
„Welterbe an Saale und Unstrut – Hochinformativ Mittelalter<br />
erleben“.<br />
Anschließend ging es zur Szene auf dem klösterlichen<br />
Weinberg, in der der Mönch mit einem Tonkrug mit der<br />
Weinkönigin, die ein edles Weinglas hält, inmitten der historisch<br />
angelegten Reben, anstößt. Diese Szene lag mir<br />
sehr am Herzen, da das Thema Wein aufgrund der Wichtigkeit<br />
im derzeitigen Tourismusmanagement der Region<br />
auf jeden Fall Erwähnung finden musste. Zu diesem<br />
Bild passte der Slogan „Welterbe an Saale und Unstrut<br />
– Hochgenüsslich Mittelalter erleben“ perfekt.<br />
Mit dem Ergebnis der Arbeiten konnte ich sehr zufrieden<br />
sein, denn ich hatte vier sehr aussagekräftige Fotografien<br />
inklusive Slogans entwickelt, die alle eine andere interessante<br />
Geschichte erzählten.<br />
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„Lochkamerahandbuch“<br />
Sandra de Groot<br />
Heutzutage ist der richtige Umgang mit Medien eine neue<br />
Herausforderung. Die medienpädagogische Arbeit im<br />
Schulalltag hat zur Zeit noch einen geringen Stellenwert,<br />
jedoch ist das Interesse diesen Bereich abzudecken<br />
durchaus vorhanden. Eine Nische in der ausgearbeitete<br />
Projekte, die erfolgreich absolviert wurden, wunderbar<br />
integriert werden können. Ein Bereich der Medienkompetenz<br />
wird abgedeckt, indem die Idee von den Errungenschaften<br />
des 20. Jahrhundert wegzuführen und sich<br />
mit dem Ursprung des Mediums auseinander zu setzen,<br />
umgesetzt wurde. So gestaltete sich die Idee des Lochkameraprojekts,<br />
wo der Anfang der Fotografie ins Visier<br />
genommen wurde, um das Erlernte an den heutigen Me-<br />
dien anzuwenden und ein kompetentes Verständnis für<br />
die Fotografie zu entwickeln.<br />
Format zu zeigen ist eben doch etwas schwieriger<br />
In der City, am Tresen des Fachgeschäftes, Kunde<br />
(dreist): „Ich hätte gern einen Farbnegativ-Rollfilm.“<br />
Fotofachverkäufer (sich vorbeugend, als ob man über<br />
so etwas nicht rede, mit beschwörenden Unterton):<br />
„Sind Sie sicher, dass Sie wirklich einen Rollfilm<br />
wollen? Nicht doch eher einen Kleinbildfilm?“<br />
(Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: V14 Technik & Sport. Nr.: 16,<br />
20. April 2008.)<br />
Im Rahmen eines Praktikums als angehende Kultur- und<br />
Medienpädagogin, von Anfang November ´07 bis Ende<br />
Februar ´08, wurde ein Lochkameraprojekt, mit Jugendlichen<br />
im Alter von 12 bis 14 Jahren, an der Gesamtschule<br />
Hegholt in Hamburg durchgeführt. Nach der Durchführung<br />
des Projektes gab es reges Interesse dies auch für<br />
andere Einrichtungen anzubieten.<br />
Genau an diesem Punkt stellte sich unweigerlich die Frage:<br />
„Wie kann ein erfolgreich durchgeführtes Projekt effektive<br />
aufbereitet und gestaltet werden, um dies bei der<br />
Medienerziehung im Schulalltag mit einzubringen?“<br />
Zum Einen musste eine Präsentationsform gefunden werden,<br />
die den Betrachter unweigerlich auffordert das Interesse<br />
für das Projekt zu entwickeln. Zum Anderen sollte<br />
die Aufbereitung des Projektes übersichtlich erscheinen,<br />
um einen Eindruck vom Umfang und den resultierenden<br />
Ergebnissen zu erahnen.<br />
Die Konzeption und die Ergebnisse des Projektes wurden<br />
in Form eines Handbuches und einer Bauanleitung für die<br />
Lochkamera festgehalten, um die ausgearbeitete Arbeit<br />
als Präsentationsform nutzen zu können. Zielgruppe sind<br />
verschiedene kulturelle Einrichtungen und Schulen, die Interesse<br />
an medienspezifischen Projekten und einer neuen<br />
Plattform der Freizeitgestaltung haben. Das Handbuch ist<br />
so aufbereitet, dass die Einrichtungen den Sinn der medienpädagogischen<br />
Arbeit erfassen, um sie für die Umsetzung<br />
und Finanzierung des Projektes zu gewinnen.<br />
Die Umsetzung des Lochkamerahandbuches erfolgte in<br />
zwei Schritten, der theoretischen und der praktischen<br />
Umsetzung.<br />
Das Lochkamerahandbuch hat zum Einem die inhaltlichen<br />
Schwerpunkte, die Ergebnisse und das entstandene Bildmaterial<br />
des Projektes festgehalten, um die Ergebnisse<br />
und die Struktur des Projektes zu veranschaulichen. Der<br />
Inhalt der Arbeit vermittelt Grundkenntnisse der Fotografie,<br />
um den richtigen Umgang mit der Lochkamera zu<br />
gewährleisten. Ein grober Einblick in die Geschichte der<br />
Fotografie, die Entwicklung der Fotografie, die Elemente<br />
einer Kamera, die Lochblende, die Belichtungszeiten,<br />
die Schärfe, der Schwarzschildeffekt, die Schwarz/Weiß<br />
Fotografie und die Handhabung der Lochkamera wird gegeben.<br />
Hierzu erhalten die Projektteilnehmer separat ein<br />
Projektheft, womit sie die inhaltlichen Punkte nach voll<br />
ziehen können oder auch nachlesen können. Zudem zeigt<br />
das Handbuch dem Betachter welche fotografischen Ergebnisse<br />
das Projekt mit den Jugendlichen erbracht hat.<br />
Welche einzelnen Schritte im Projekt durchlaufen wurden,<br />
welche einzelnen Stationen es gab, welche Präsentationsformen<br />
genutzt wurden und wie die Jugendlichen selber<br />
das Projekt wahrgenommen haben.<br />
Zum Anderem ist das Layout des Handbuches wie eine<br />
Lochblende gestaltet, mit einem Durchschuss durch das<br />
gesamte Buch, um den Seheindruck einer Lochblende<br />
veranschaulichen zu können.<br />
Der zweite Teil der medienspezifischen Arbeit besteht aus<br />
der Lochkamera, die als Inhalt ein kleines Handbuch integriert<br />
hat, in dem die einzelnen Schritte des Bauvorgangs<br />
erläutert werden. Dies soll als Vorlage im praktischen<br />
Bereich dienen und der Zielgruppe zum eigenständigen<br />
Arbeiten verhelfen.
Hierzu wird das Lochkameragehäuse verwendet und nach<br />
jedem Arbeitsschritt wird, wie bei einem Rollfilm, das Papier<br />
weitergedreht, um zum nächsten Arbeitsschritt zu<br />
gelangen. So wird der Umgang mit dem Drehelementen<br />
der Lochkamera während der Bauphase gefestigt. Die<br />
Lochkamera ist an sich einfach zu bauen und fordert zum<br />
Gestalten, Verändern, Ausprobieren, Beobachten, Entdecken<br />
und Verstehen auf. Eine neue Freizeitplattform wird<br />
gestaltet, die zielorientiertes Arbeiten und handlungsorientiertes<br />
Lernen fördert. Fehler und Ungenauigkeiten<br />
beim Bau und beim Benutzen der Kamera verhindern das<br />
fotografische Ergebnis nicht, sondern sie verändern es<br />
lediglich. So soll durch die Ergebnisse der eigenen Bilder<br />
Begeisterung für die Fotografie entstehen und zur weiteren<br />
Nutzung des Mediums anregen.<br />
Die professionelle Durchführung, der Erfahrungswert des<br />
Klientel, der emanzipatorische Prozess des Projektes<br />
und entstandene offene Fragen, die für die Umsetzung<br />
des Projektes wichtig sind, stehen beim Lochkamerahandbuch<br />
im Vordergrund, welche durch die optische<br />
Aufbereitung unterstützt wird.<br />
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Der Ball –<br />
eine runde Sache<br />
Bianca Dierl und Mandy Herbst<br />
Zielstellung<br />
Die Stichworte „Ganztagskonzeption“ und „fächerübergreifender<br />
Unterricht“ sind derzeit in aller Munde und<br />
zentraler Gegenstand der öffentlich brisanten Bildungsdebatte.<br />
Dabei muss man sich die Frage stellen, inwieweit<br />
sich bei den Lehrenden ein neues Verständnis von<br />
Bildung und eine neue Auffassung von Unterrichtspraxis<br />
schon durchgesetzt hat. Aufgrund dieser Problematik haben<br />
wir uns die Aufgabe gestellt, eine unterstützende Arbeitsanregung<br />
zu entwickeln, die dem neuen Verständnis<br />
von Bildung im Primarbereich näher kommt. Wir möchten<br />
mit diesem Projekt einen Impuls liefern, wie fächerverbindender<br />
Unterricht aussehen kann und wie man sich<br />
auf verschiedenen Wegen einer Thematik - in unserem<br />
Falle der des „Balls“ - annähert. Dazu wurde ein Lehrmittelentwurf<br />
für den fächerübergreifenden Unterricht an<br />
Grundschulen entwickelt. „Der Ball – eine runde Sache“<br />
ist als eine Praxisanleitung und Handreichung für Grundschulpädagogen<br />
gedacht. Das Buch dient zum einen als<br />
kreativ-ästhetische Grundlage und liefert zum anderen<br />
anschaulich und handlungsorientiert Materialien zu einzelnen<br />
Themengebieten „rund um den Ball“. An dem Ball als<br />
elementaren Bestandteil der kindlichen Erfahrungswelt<br />
wird gezeigt, wie differenziert sich eine solch einfache<br />
Thematik aufgliedern lässt. Durch genaues Hinschauen<br />
und Beobachten werfen sich Themenkomplexe auf, die<br />
das Kind ganzheitlich an ein zu erwerbendes Wissen heranführen.<br />
Das Buch verfolgt in seinem Aufbau eine Herangehensweise,<br />
die auf jede andere Thematik und jedes<br />
andere Wissensniveau übertragen werden kann. Die einzelnen<br />
Bereiche des Buches sind nicht fächerspezifisch<br />
geordnet – im Gegenteil: fast alle Themen lassen sich<br />
miteinander verknüpfen und bilden damit ein vernetztes<br />
Sinngeflecht, so wie es auch im Kopf des Kindes entstehen<br />
soll, um Zusammenhänge zu erkennen.<br />
Projektdauer und Ablauf<br />
April: Ideen/ Themenfindung und Festlegung; erstes Kolloquium<br />
Projekt vorgestellt; Mai: Konzept geschrieben/<br />
überarbeitet, Abgabe Konzept, Themenbereiche konkret<br />
festgelegt und gezielt recherchiert;<br />
Juni: Material ausgewertet, Arbeitsanregungen entwickelt,<br />
erste Gedanken zum Layout und zur künstlerischen<br />
Gestaltung, Layoutmuster erstellt, Texte geschrieben und<br />
eingefügt, Fotos erstellt und eingefügt, Abschlussplenum,<br />
Fotos erstellt, Überarbeitung der Texte, Illustrationen erstellt<br />
und gescannt, Zusammenfügen von Text und Bild,<br />
Version überarbeitet und letzte Teile ergänzt, Formulieren<br />
der Einleitung; Juli: Korrekturlesen, Exemplar als PDF Version<br />
in Druck gegeben, Vorbereitung der Präsentation,<br />
Erstellung einer Powerpoint Präsentation, Abholung des<br />
Buches aus der Druckerei, letzte Vorbereitungen zur Präsentation<br />
vor Ort, Präsentation am 16. Juli um 12 Uhr.<br />
Methodische Schritte der Präsentation<br />
1. Sensibilisierung<br />
Um die Präsentationsteilnehmer auf die Thematik zu<br />
sensibilisieren, wurde an den Anfang der Präsentation<br />
eine Art Ist-Zustand der derzeitigen Schullandschaft in<br />
Deutschland gestellt. Auf einige Luftballons wurden Stichworte<br />
(fachgebunden, ohne Kreativität, am halben Tag,<br />
theorielastig) geschrieben, die Schule und Unterricht um-<br />
schreiben, wie er heute teilweise noch praktiziert wird.<br />
Dazu steht an der Tafel: „Schule und Unterricht ist: …“.<br />
Die Luftballons wurden nach dem Nennen des Begriffes<br />
mit einer Nadel zerplatzt, um Aufzuzeigen, dass sie überholt<br />
sind. Sie stellten das traditionelle Bildungsverständnis<br />
dar. Kurz vor dem Zerplatzen des letzten Ballons wurde<br />
abgestoppt. Auf ihm stand „Schule-keine runde Sache?“<br />
(Am Ende der Präsentation wurde das Fragezeichen ? in<br />
ein Ausrufezeichen ! umgewandelt.)<br />
2. Wortkette<br />
Natürlich warf sich nun als nächstes die Frage auf: „Wie<br />
sollte Schule/ Unterricht denn sein?“. Dazu wurde „Schule<br />
und Unterricht sollte sein: …“ an die Tafel geschrieben.<br />
Beantwortet wurde die Frage anhand einer Wortkette<br />
zwischen den beiden Präsentierenden, die sich wie folgt<br />
gestaltete:<br />
anders >> anders unterrichten >> Unterricht anders<br />
umsetzen … >> Gestaltung mit mehr Kreativität >> kreatives<br />
Lernen für neue Kompetenzen >> Kompetenzen<br />
für das spätere Leben Lebenskompetenz Während die<br />
Wortgruppen abwechselnd genannt wurden, wurde ein<br />
Ball hin und her geworfen. Das letzte Wort der vorhergehenden<br />
Wortgruppe bildete den Ausgangspunkt für<br />
die folgende. So ergaben sich auch Zusammenhänge - in<br />
der Wortkette wurde auf wesentliche Merkmale einer zukunftsweisenden<br />
Schulgestaltung eingegangen.<br />
3. Hinführung und Begrüßung<br />
Im Folgenden wurde nun auf die Projektidee hingeführt,<br />
zuerst einmal mit einem Wortspiel: „Nicht, dass sie denken,<br />
wir spielen uns hier gegenseitig die Bälle zu.“ „Nein,<br />
wir wollen einfach am Ball bleiben bei der Schulentwicklung.“<br />
„Doch es gilt den Ball flach zu halten und schrittweise<br />
nach neuen Lösungen zu suchen.“ „Denn es gilt<br />
den: Unterricht zu entwickeln entwickeln lernen lernen<br />
zu lernen lernen zu leben!“ In der letzten Wortkette werden<br />
schon die Leitgedanken zur Projektidee aufgezeigt.<br />
Nun erst wurden die Präsentationsteilnehmer begrüßt.
4. Vorstellung des Projektes<br />
Dazu wurde zunächst die Motivation zum Projekt, zur<br />
Erstellung des Buches aufgezeigt, um den Teilnehmern<br />
auch Hintergrundinformationen zu liefern. Außerdem wurde<br />
auf die Frage eingegangen, warum man sich gerade<br />
mit der Thematik „Ball“ auseinandergesetzt hatte. Nun<br />
folgte eine kurze Vorstellung des Projektes, der Aufbau<br />
des Buches wurde durch eine PowerPoint-Präsentation visualisiert.<br />
Aufgrund der Ausführungen zum Projekt sollte<br />
dargestellt werden, dass auch Schule „eine runde Sache“<br />
sein kann. Um dies noch zu untermalen, wurde der letzte<br />
übrig gebliebene Luftballon genommen und das Fragezeichen<br />
wurde in ein Ausrufezeichen umgewandelt: „Schule<br />
ist eine runde Sache!“ Damit schloss sich auch der Kreis<br />
zum Anfang der Präsentation.<br />
Resümee und kritische Auswertung<br />
Die Reaktion auf unser Projektvorhaben war im Allgemein<br />
sehr positiv, schon während des Projektverlaufs. Auch<br />
wir beide haben die Gestaltung des Projektes als sehr<br />
angenehm empfunden, da wir uns gegenseitig sehr gut<br />
ergänzen konnten. Wir stellten für uns fest, dass eine<br />
Gruppenarbeit sehr effektiv sein kann, wenn man gleiche<br />
Ziele verfolgt. Wir haben in der Vorbereitung viel über die<br />
Gestaltung nachgedacht und das gesamte Projekt durchdacht,<br />
um daraufhin gezielt vorzugehen. Trotz der intensiven<br />
Vorbereitung war die Durchführung sehr zeitaufwendig,<br />
erforderte die Verknüpfungen von Bild und Text,<br />
die Beachtung des pädagogischen Hintergrundes sowie<br />
geeignete Ideen zu kindgerechten Arbeitsanregungen. Im<br />
Verlaufe des Projektes konnten wir bereits vorhandenes<br />
Wissen zur Gestaltung ausbauen und intensivieren.<br />
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„Der einseitige Dialog“<br />
Konzept und Realisation einer auditiven Gestaltung des<br />
Internetauftritts der Firma „Das Hörspielstudio X-Berg“<br />
Elias Emken<br />
zur Entstehung<br />
Die Lauscherlounge wurde 2003 von dem „Fragezeichen“-<br />
Sprecher Oliver Rohrbeck, der nun seit gut 30 Jahren als<br />
„Hörspieler“ und darüber hinaus auch als Schauspieler,<br />
Synchronsprecher und Regisseur für Synchronisation<br />
tätig ist, gegründet. Zweiter Geschäftsführer, zuständig<br />
fürs Management, Verträge, Organisation und auch in erster<br />
Linie für die Praktikantenbetreuung, ist Kai Schenker.<br />
Die Firma produziert sowohl eigene als auch fremde Hörspiele<br />
und Hörbücher, ist Verlag, Label und Veranstalter<br />
regelmäßiger Literatur-Lesungen und Live-Hörspiele. Seit<br />
Januar 2007 gibt es mit dem Schwesterunternehmen<br />
„Das Hörspielstudio X-Berg“ GmbH mit Sitz in Kreuzberg<br />
Berlin, auch eine neue Basis.<br />
Ausgangspunkt meiner medienpraktischen Arbeit war<br />
mein Praktikum im Wintersemester 2007/2008 bei eben<br />
dieser Firma. Während ich vorwiegend in der Aufnahme,<br />
Hörbuch Regie, im Schnitt und in den vorbereitenden<br />
Produktionen für Live-Veranstaltungen zum Einsatz kam,<br />
wurde ich u.a. mit einer Ideenfindung zu einer auditiven<br />
Gestaltung der Internetseite betraut. Grund hierfür war<br />
anfänglich ein (Text-) Entwurf für die virtuelle 360 Grad<br />
Begehung des Studios (zu besichtigen unter dem Menüpunkt<br />
„Ansichten“ auf: http://www.das-hoerspielstudio.<br />
de), da diese Animation zu günstigen Konditionen aufgrund<br />
des Vorbildcharakters auch auf der Internetplattform<br />
Gelbe Seiten zusätzlich zu der herkömmlichen<br />
Firmenregistrierung integriert werden sollte. Auf die<br />
Erkenntnis hin, dass ein Hörspielstudio generell den Inhalt<br />
der Arbeit zum elementaren Gegenstand einer Repräsentation<br />
machen sollte (nämlich medienspezifisch in<br />
diesem Falle auditiv, sprachbezogen, Hörspiel-ähnlich),<br />
entwickelte ich nun folgendes skriptbezogenes Konzept,<br />
welches sowohl die inhaltlichen, als auch die technischumsetzbaren<br />
Überlegungen berücksichtigt.<br />
zum Inhalt<br />
„Der einseitige Dialog“ – oder ein Sounddesign erklärt<br />
sich selbst.<br />
Der Besucher der Homepage (hier der Lauscher) nimmt<br />
Teil an einem Prozess. Er hört jemanden mehrmals sagen:<br />
„Herzlich Willkommen“. Pause. Dann scheint die Stimme<br />
sich zu unterhalten. Mit wem? Denn man hört die Stimme<br />
des Anderen nicht. Das führt dazu, dass der Besucher<br />
den anderen Gesprächsteilnehmer und seine Wortbeiträge<br />
ersetzen muss. Das heißt er denkt sich seinen Teil<br />
und damit seinen eigenen Teil, er wird Bestandteil des Gesprächs,<br />
kurz: der Besucher unterhält sich und wird unterhalten.<br />
Doch wird schnell deutlich, dass die Person zu<br />
der die Stimme fehlt, der Aufnahmeleiter, der Regisseur,<br />
der Chef und damit letztendlich Oliver Rohrbeck ist. Das<br />
Sounddesign, bzw. „der einseitige Dialog“ handelt von<br />
der Entstehung des Sounddesigns und die sich daraus<br />
ergebenden Fragen und Probleme. Dadurch entstehen<br />
aber Zusatzinformationen über interne Umgangsweisen,<br />
über die Personen und ihre Attitüden, als „Mehrwert zwischen<br />
den Zeilen“. Innerhalb des Gespräches kommt es<br />
scheinbar zu keiner fertigen Produktion. Scheinbar, weil<br />
ja doch etwas entstanden ist, was bleibt. Der Prozess<br />
selbst wird zum Produkt.<br />
Innerhalb des „einseitigen Dialoges“ kommt es an einzelnen<br />
Stellen ebenfalls zu Demonstrationen auditiver<br />
Gestaltungsmöglichkeiten über die Stimme hinaus. So<br />
z. B. beim Menüpunkt „News“, in dem die Radiosprecher<br />
entsprechend mit Effekten versehen und atmosphärisch<br />
verortet werden.<br />
Der Besucher bekommt einen Eindruck von:<br />
- einer Aufnahmesituation<br />
- einer Entstehung eines Skriptes und den dabei<br />
auftretenden Schwierigkeiten<br />
- den Unternehmensstrukturen und dem vorherrschenden<br />
Arbeitsklima<br />
- den Persönlichkeiten hinter dem Unternehmen und deren<br />
Einstellungen<br />
- den Möglichkeiten auditiver Gestaltung<br />
zur Programmierung<br />
„Der einseitige Dialog“ läuft nicht im Autostart-Modus,<br />
sondern versteht sich in erster Linie als Zusatzangebot<br />
für interessierte Besucher, die neugierig auf das Hörspielstudio<br />
und dessen Arbeit sind und nicht für Besucher, die<br />
nur kurz eine Information (Telefonnummer, vorhandene<br />
Technik etc.) suchen. Ein entsprechender Hinweis (siehe<br />
Screenshot) auf „akustische Begleitung“ wird neben dem<br />
Hörspielstudio-Logo in blassgrauer Schrift angedeutet.<br />
Dieser Hinweis erscheint nur auf der Startseite: Menü:<br />
„Hörspielstudio“, damit der Besucher den „einseitigen Dialog“,<br />
der chronologisch aufeinander aufbaut, auch von<br />
Anfang an mitbekommt. Ausnahme bildet der in sich weiter<br />
untergliederte Menüpunkt „Ansichten“, der aufgrund<br />
der weiteren Verwendung für die Gelben Seiten inhaltlich<br />
so angelegt ist, dass er auch für sich stehen kann.<br />
Die Play-, Pause- und Aufnahmesymbole des Logos werden<br />
aktiv als „Player“ integriert. Wenn der Besucher zu<br />
Beginn der Seite „Play“ drückt, beginnt die menüspezifische<br />
„Geschichte“ in der dem Besucher ersichtlich<br />
wird, dass er, um weiterzuhören, zum nächsten Menüpunkt<br />
wechseln und dort erneut Play drücken soll. Diese<br />
Vorgehensweise ist sinnvoll, um dem Besucher die Zeit
zu geben, den Inhalt zunächst in textlicher Form visuell<br />
zu erfassen, da „Der einseitige Dialog“ stets Bezug zu<br />
dem jeweiligen Inhalt nimmt. Das Pause-Symbol dient<br />
hier wirklich als Pause-Taste, um dem Besucher bei den<br />
ca. ½ -2 ½ Minuten langen Einzelstücken die Möglichkeit<br />
zu geben, zu unterbrechen. Das Aufnahme-Symbol<br />
ist Gimmick. Wer es drückt, erhält beim 1. Mal folgende<br />
Aussage: „Na, das glauben Sie jawohl selbst nicht! Zur<br />
Aufnahme müssen Sie schon herkommen!“ Für die Hartnäckigen,<br />
die es ein 2. Mal versuchen: (verneinendes Geräusch):<br />
„Äh-äh!“. Und schließlich für die Kinder unter den<br />
Besuchern zum 3. und letzten Mal: „Nein!“.<br />
zur Realisation<br />
Auch die Durchführung (Sprecherwahl, Terminplanung,<br />
Aufnahme, Produktion, sowie die Kommunikation mit der<br />
Firma, die zuständig für die Einbindung des Sounddesign<br />
in die Programmierung der Homepage war) gehörte, freilich<br />
in ständiger Rücksprache mit Oliver Rohrbeck und<br />
Kai Schenker, zu meiner Verantwortlichkeit. Für die Konzept-<br />
und Skripterstellung benötigte ich 14 Tage. Die Studiozeit<br />
für die reine Aufnahme des Hauptsprechers belief<br />
sich auf 3 Stunden, die der drei weiteren Sprecher in der<br />
Summe ca. 15 Minuten. Hier bedurfte es keiner Extratermine,<br />
da auf anwesende Sprecher im Hörbuchbereich<br />
zurückgegriffen werden konnte.<br />
Screenshot: http://www.das-hoerspielstudio.de/index.htm<br />
Hinweis: „Lassen Sie sich auf Ihrem Besuch begleiten“ (Pfeil auf die Play-, Pause- und Aufnahmesymbole im Logo)<br />
Die Stimmen wurden grundsätzlich „trocken“ aufgenommen,<br />
sprich mit möglichst geringem Raumanteil, jedoch<br />
nicht mit einer allzu starken Betonung der tieferen Frequenzen,<br />
wie bei einer Nahbesprechung. Effekte auf und<br />
um die Stimme herum wurden gezielt an einzelnen wenigen<br />
Stellen eingesetzt, um sich bewusst von der Tendenz<br />
der Überkompression und Überdrehtheit von Produktionen<br />
in Werbung und Radio abzusetzen. Die Sprache des<br />
Hauptsprechers ist eine dynamische Alltagssprache und<br />
lebt von der Selbstironie, lebt von der Anmutung eines<br />
ersten Probedurchlaufs und der daraus resultierenden<br />
Ambivalenz zwischen „offizieller Ansprache“, reflektierender<br />
Kommentare und hitziger Auseinandersetzung mit<br />
dem „Anderen“ über die Skriptvorlage und dessen Interpretation<br />
und Wirkung. Angestrebte Anmutung war hier:<br />
natürlich, unverfälscht, sympathisch, locker. Als Hauptsprecher<br />
wurde David Nathan gewählt. Die Nachrichten<br />
im Menüpunkt: „News“ wurden von Ernst Meinke, Detlev<br />
Bierstedt und Stefan Kaminski (in dieser Reihenfolge) gesprochen.<br />
Für die Postproduktion (Schnitt, Sounddesign,<br />
Mischung) bedurfte es weiterer 4 Tage. Hier anfallende<br />
Geräusche wurden teils selbst aufgenommen, teils aus<br />
dem vorhandenen Soundarchiv des Studios entnommen<br />
und entsprechend ver- und bearbeitet.<br />
zum Beispiel<br />
Auszug aus dem Skript: „Menüpunkt: Ansichten - Mischung“<br />
an dem exemplarisch an der Stimme die Möglichkeiten<br />
einzelner Bearbeitungsschritte verdeutlicht<br />
werden:<br />
„Die Mischung macht´s! Alles was einmal nach draußen<br />
dringt, landet in letzter Instanz hier. Hier werden Sprache,<br />
Geräusche und Musik in ein harmonisches Verhältnis zueinander<br />
gerückt, für das Ohr unangenehme Frequenzen<br />
abgesenkt , künstliche Räume erzeugt, letzte Korrekturen<br />
vorgenommen und schließlich, wenn es denn sein<br />
soll, wird am Ende alles noch mal richtig schön laut gemacht.<br />
...“<br />
20 / 21
Vision der Musik<br />
Malerische Hörerlebnisse<br />
Viktoria Formanjuk<br />
Schon immer standen musikalische Klänge und gemalte<br />
Bilder in einer engen Beziehung zueinander. Maler wollten<br />
Musik sichtbar machen. Sie wollten vergängliche Töne<br />
festhalten und in Farben ausdrücken, wie die Versuche<br />
des Malers Paul Klee, Musik in bewegten Farbfeldern zu<br />
visualisieren.<br />
Durch Malen zur Musik kann eine besondere Erfahrung,<br />
eine Erfahrung für die Sinne, gesammelt werden. Vor<br />
allem das Gehör und das eigene Empfinden werden geschult.<br />
Das Spontane und Spielerische steht im Vordergrund.<br />
Hierbei gilt es aktiv der Musik zuzuhören und sich<br />
seinen Gefühlen und Stimmungen bewusst zu werden,<br />
welche von der Musik ausgehen.<br />
Idee: Meine Idee war die Verbindungen zwischen Musik<br />
und Malerei gemeinsam mit den Musikschulkindern der<br />
Malklasse nachzuspüren und die musikalischen Erlebnisse<br />
mit Farben sichtbar zu machen. Es sollte aus dem<br />
Hör- ein Seh-Erlebnis werden. Durch das künstlerische<br />
Arbeiten sollten die Fantasie-, Ausdrucks- und Erlebnisfähigkeiten<br />
der Kinder aktiviert werden sowie Freude an<br />
Musik und Malen gewonnen werden.<br />
Des Weiteren ermöglichte das Projekt:<br />
- die Erfahrung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />
der Künste<br />
- ein feineres Verständnis für die Eigenschaften, die die<br />
einzelnen Künste ausmachen<br />
- die Erfahrung, dass und wie ästhetische Eigenschaften<br />
aus verschiedenen Künste sich zu einer einzigen Form<br />
vereinigen.<br />
Das Projekt „Vision der Musik“ beinhaltete unter anderem:<br />
- freies Malen zur Musik<br />
- Stimmungen der Musikstücke durch unterschiedliche<br />
Farben malen<br />
- Rhythmusbilder malen<br />
Die ausgewählten Musikstücke und rhythmische Kompositionen<br />
bildeten die Basis für das kreative Arbeiten<br />
und dienten zum Erreichen der gestellten Ziele. Die klassischen<br />
Musikstücke in Orchesterausführung wie beispielsweise<br />
„Tanz der Zuckerfee“ aus „Nussknacker“ von<br />
Tschaikowsky, „Morgenstimmung“ aus „Peer Gynt“ von<br />
Grieg und „Die See und Sindbads Schiff“ aus „Schehera-<br />
zade“ von Rimskij-Korsakov unterstützten den schöpferischen<br />
Prozess durch die unterschiedlichen Klangfarben<br />
der Musikinstrumente und Dynamik der musikalischen<br />
Kompositionen und inspirierten die Kinder zu eigenen<br />
Ideen.<br />
Umsetzung: Die Idee entstand im Dezember 2007, die<br />
Konzeption wurde im April 2008 erstellt. Die Veranstaltungen<br />
fanden im Mai und Juni 2008 in den Räumlichkeiten<br />
der Kreismusikschule <strong>Merseburg</strong> statt und wurden<br />
mit den Kindern der Malklasse durchgeführt. Das Projekt<br />
wird mit einer Ausstellung, die in der Kreismusikschule<br />
<strong>Merseburg</strong> im September 2008 stattfindet, abgeschlossen.<br />
Struktur: Jede Veranstaltung hatte einen strukturierten<br />
Ablauf. Nach dem Einführungsgespräch, in dem allgemeine<br />
Informationen zum Musikstück gegeben und die<br />
Farbtöne des Musikstückes besprochen wurden, ging es<br />
mit der Diskussion über die Maltechniken und Farbtöne,<br />
die zum Musikstück passen könnten, weiter. Nach der<br />
Diskussion wurde musikalische Komposition noch mal<br />
abgespielt, damit sich jedes Kind darauf konzentrieren<br />
und vorstellen konnte, wie es diese Musik bildnerisch umsetzt.<br />
Direkt im Anschluss gab es Gelegenheit mit Pinsel<br />
und Farbe oder Kreide die neuen Eindrücke aufs Papier<br />
zu zaubern. Abschließend wurden die Ergebnisse vorgestellt<br />
und die Meinungen über den kreativen Prozess und<br />
das Erleben während dieses Prozesses sowie über die<br />
entstandenen Werke ausgetauscht.<br />
Theoretische Grundlagen: Bei der Planung und der<br />
Umsetzung des Projektes konnte ich viele der während<br />
Studiums erworbenen Kenntnisse anwenden. In erster<br />
Linie nutzte ich das Wissen in der Malerei, in der Musikpädagogik<br />
und der gruppenspezifischen Kulturarbeit.<br />
In den Veranstaltungen wurden folgende Methoden angewandt:
Das entdeckende Lernen<br />
Die Fähigkeiten von Kindern wurden zum selbstbestimmten<br />
Lernen entwickelt: aktive Auseinandersetzung<br />
mit den Kompositionen und aktive Beteiligung an den<br />
Veranstaltungen.<br />
Die sokratische Methode<br />
Die Kinder wurden angeleitet, Fragen im Laufe der Veranstaltungen<br />
zu stellen und die Antworten darauf selbst zu<br />
finden z. B. Wie klang das Musikstück? Wie lässt es sich<br />
beschreiben? Welche Assoziationen hatte ich? Wie kann<br />
ich dieses Musikstück in Bilder umsetzen?<br />
Gruppengespräch<br />
Die Kinder hatten die Möglichkeit sich zu ihren Bildern<br />
und ihren Gefühlen vor, während und nach dem Malprozess<br />
zu äußern.<br />
Diskussion<br />
Die Kinder hatten die Gelegenheit ihre Meinungen zum<br />
Ausdruck zu bringen. Es wurden Ideen gesammelt und<br />
besprochen, wie man an das künstlerisch-ästhetische Arbeiten<br />
dieser Art herangeht.<br />
Resümee: Zusammenfassend ist zu sagen, dass die<br />
gestellten Ziele erreicht wurden. Zum einen, gab das Projekt<br />
„Vision der Musik“ den Kindern die Möglichkeit, neue<br />
musikalische und künstlerische Erfahrungen zu sammeln,<br />
die individuellen Stärken zu entdecken und zu entfalten<br />
sowie sich selbst im Malen auszudrücken. Zum anderen<br />
wollte ich mich der Kreismusikschule und den Kindern<br />
vorstellen. Des Weiteren gaben alle befragten Kinder an,<br />
sie hätten Lust an einem Projekt solcher Art teilzunehmen.<br />
Im Laufe des Projektes entstanden einmalige Bilder, welche<br />
die Erlebnisse und die gewonnenen Erfahrungen der<br />
Kinder widerspiegeln. Die Kinder der Malklasse erfuhren<br />
Wertschätzung, für das, was sie in diesem Projekt geleistet<br />
haben. Für ihre Kreativität, Individualität, Offenheit<br />
für eigene Ideen und Gefühle und Eigeninitiative. Bei der<br />
Realisation meines Projektes hatte ich viel Spaß und die<br />
Arbeit mit den Kindern bereitete mir viel Freude. Das Projekt<br />
wurde von den Teilnehmern gut angenommen und<br />
kann insgesamt als erfolgreich eingeschätzt werden.<br />
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audiomarx<br />
Ein Audio-Projekt im „Temporary Museum of Modern Marx“ in Chemnitz<br />
Andrea Geyer und Ronald Reichelt<br />
Temporary Museum of Modern Marx<br />
Beginnend am 5.Mai 2008, dem 190. Geburtstag des<br />
Philosophen, ist die temporäre Umbauung des Karl Marx<br />
Denkmals in Chemnitz gestartet. Die Debatten um die<br />
Ausleihe des Kopfes zu den skulpturprojekten Münster<br />
wurden zum Ausgangspunkt für diese Idee, denn sie haben<br />
gezeigt, dass Marx und seine aktuelle Wahrnehmbarkeit<br />
in Chemnitz enorme Reibungsenergien freisetzen.<br />
Der Mann ist nicht ausgestanden. Wer ist er eigentlich?<br />
Was kann er in Chemnitz sein?<br />
Das Projekt ist das Ergebnis eines<br />
internationalen Studentenworkshops,<br />
den die Neue Sächsische Galerie im<br />
Frühsommer 2007 durchgeführt hat.<br />
Studenten aus Linz und Schneeberg<br />
begannen mit der Erforschung des<br />
Marxverständnisses in Chemnitz unter<br />
dem Motto „Gebt uns euer Kapital“.<br />
Diese Initiative hat vor allem gezeigt,<br />
dass die Marx-Plastik als Bindungsobjekt<br />
von vielen Seiten in Anspruch<br />
genommen, das Denken, für das er<br />
steht, jedoch kaum noch reflektiert<br />
wird. Hierin sahen die Initiatoren ein<br />
entscheidendes Potential für die Zukunft<br />
des Monumentes jenseits ideologischer<br />
Vereinnahmungen, für eine<br />
Integration in das neue Chemnitz. In<br />
Auswertung der Feldforschung sollte<br />
deshalb das gesammelte Kapital in<br />
einem auf Marx konzentrierenden<br />
Raum zurückgegeben werden. Das kann nur direkt am<br />
Kopf stattfinden.<br />
Die inhaltliche Stärke der Porträtplastik ist von der Diskussion<br />
um die Bedeutung des Marx-Monumentes in<br />
Chemnitz als Zeugnis realsozialistischer Herrschaft und<br />
zugleich unverzichtbarem zeitgenössischem Imageträger<br />
völlig verdeckt worden. Deshalb soll der Kopf durch<br />
die Umbauung temporär der Stadt entzogen und in seinem<br />
Inneren Gelegenheit zu einer Auseinandersetzung<br />
mit Marxschem Denken anhand seiner Schriften gegeben<br />
werden.<br />
Marxmonument<br />
Der weiße Kubus erlaubt über Wochen einen denkbar<br />
einfachen Zugang und Einstieg in das Gedankengebäude<br />
des Philosophen. Eine Wandlung der bisherigen Annäherung<br />
an den Marxkopf wird den Besucher im Inneren auf<br />
steigenden Wegen mit mehreren Höhenebenen ermöglicht.<br />
Auf einer Zwischenetage steht er dem Denker ungewohnt<br />
auf Augenhöhe gegenüber. Zum Abschluss des<br />
Weges wird er eine Plattform über dem Kopf mit Aussicht<br />
auf die nun wieder sichtbare Stadt erreichen.<br />
Die Präsenz Karl Marx wurde nach 37 Jahren in Chemnitz<br />
zum ersten Mal temporär aus dem Stadtbild entfernt und<br />
durch eine begehbare „Umhausung“ ersetz. Ziel dieses<br />
Kunstprojektes soll sein: die Rolle, Erscheinung und Person<br />
Karl Marx als Philosoph und Ökonom im Alltag der<br />
Chemnitzer Bevölkerung herauszufinden. Wie wirkt sich<br />
die Präsenz der monumentalen Plastik im Stadtraum von<br />
Chemnitz auf seine Bürger und Besucher aus? Ist sein<br />
Abbild nur ein beeindruckendes Wahrzeichen für diese<br />
Stadt, gleich einem Maskottchen? Sollte das Denkmal<br />
damit nicht gänzlich entfernt werden? Ist Karl Marx unverzichtbarer<br />
Bestandteil von Chemnitz? Welchen Stellenwert<br />
haben seine Schriften? Wie lesen wir ihn heute?<br />
Durch dieses Kunstprojekt und die damit verbundene<br />
temporäre Entfernung des Denkmals aus der Stadt-Silhouette<br />
wurde eine Diskussion hervorgerufen und die<br />
Öffentlichkeit nahm wieder Kenntnis von ihrem “Wahrzeichen“.<br />
Diesen ersten Schritt und die Tatsache, dass<br />
sich Bürger mit dem Marxmonument auseinandersetzen,<br />
können wir heute in aktuellen Presseberichten und<br />
Internetforen verfolgen. Dass eine derartig kontroverse<br />
Debatte entstand, war und ist das Hauptanliegen des<br />
Kunstprojektes. Damit wird dem Chemnitzer Bürger eine<br />
neue Plattform geboten, sich mit der „Tatsache“ Marx<br />
auseinander zu setzten.
audiomarx<br />
Unsere Idee soll genau an dem Hauptanliegen der Initiatoren<br />
des Kunstprojektes „Temporary Museum of Modern<br />
Marx“ anknüpfen. „audiomarx“ – eine begehbare Tonaufzeichnungs-anlage<br />
– soll der Brückenschlag zwischen<br />
dem eigentlichen Ausstellungsprojekt und der Meinung<br />
jedes einzelnen Besuchers werden. Es gestaltet somit<br />
das gesamte Projekt interaktiv. In den drei Monaten Ausstellungsdauer<br />
soll die bestehende Diskussion um Karl<br />
Marx und sein Denkmal in Chemnitz sowie die Eindrücke<br />
der Besucher des Temporary Museum of Modern Marx<br />
im „audiomarx“ aufgenommen werden, es entsteht somit<br />
ein Audioarchiv über Karl Marx, sein Monument sowie<br />
das Kunstprojekt in Chemnitz.<br />
Die Box, in welche man eintritt, um sein Audiokommentar<br />
selbstständig und in Ruhe aufzunehmen, wurde von<br />
uns geplant und gebaut. Das Design ist dem Corporate<br />
Design des „Temporary Museum of Modern Marx“ angepasst.<br />
In einem schlichten Grau und in simplen Formen<br />
präsentiert sich die Box seinen Nutzern, genauso wie<br />
die Hörstationen und Sitzgelegenheiten im Inneren des<br />
Museums.<br />
audiomarx besteht aus: ca. 15m2 Spanplatten, ca. 150<br />
Schrauben, 15m Dachlatten, 3,5 l Lack, 1l Holzleim, 2<br />
Tuben Silikon, 1 Tube Baukleber, 1m Flachstahl, 0,5 m2<br />
Edelstahl Schutzgitter, 6m2 Schallschutzfilz nach Brandschutz<br />
DIN 4102 sowie einer schlagfesten Scheibe für<br />
Monitor. Im Inneren, unsichtbar für den Besucher, befindet<br />
sich ein Bildschirm, ein Kondensator- Mikrophon,<br />
eine Tastatur, ein Mischpult sowie ein Computer, auf welchem<br />
ein eigens für das Projekt entwickeltes Programm<br />
(audiomarx1024) liegt. Dieses startet beim Anschalten<br />
des Computers automatisch und erklärt dem Besucher<br />
auf dem Monitor, wie er seine Meinung durch Drücken<br />
der Aufnahmetaste im audiomarx aufnehmen kann. Durch<br />
das Loslassen der Taste springt der Monitor auf das<br />
nächste Bild, in welchem sich für den Beitrag bedankt<br />
wird sowie die Urheber und Unterstützer des Projektes<br />
genannt werden. Gleichzeitig speichert das<br />
Programm die aufgenommenen Dateien<br />
als Audiofiles in einem dafür vorgesehenen<br />
Ordner mit Datum und Uhrzeit. Nach wenigen<br />
Sekunden zeigt sich erneut der Begrüßungsbildschirm,<br />
um dem nächsten Gast<br />
die Bedienung des interaktiven Audioarchivs<br />
zu erläutern.<br />
Unter dem Motto „ Wir gehen und eure<br />
Meinung bleibt“ soll in dem Ausstellungszeitraum<br />
ein Audioarchiv entstehen. Dieses<br />
Audioarchiv ist das Ziel der Projektarbeit<br />
audiomarx. Darüber hinaus sind weitere inhaltliche<br />
Zielsetzungen vorstellbar.<br />
Diese haben wir versucht in vier Säulen zu<br />
veranschaulichen:<br />
Erste Säule: Das Audioarchiv wird in Zusammenarbeit<br />
mit dem Redakteur Martin Reichke<br />
der Agentur „Schön & Gut“ aus Berlin<br />
ausgewertet und zu einem Hörfeature für<br />
Deutschlandradio Berlin und/oder andere<br />
Radiosender verarbeitet.<br />
Zweite Säule: Das Audioarchiv wird der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> zur Verfügung<br />
gestellt für ein Audioprojekt im Wintersemester<br />
2008 unter der Leitung von Frank<br />
Venske.<br />
Dritte Säule: „Wir gehen, eure Meinungen<br />
bleiben.“ Das Audioarchiv soll den Bürgern<br />
der Stadt Chemnitz in aufbereiteter Form zurückgegeben<br />
werden. Die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv der<br />
Stadt Chemnitz kann das Audioarchiv verwalten und den<br />
Bürgern zugänglich machen.<br />
Vierte Säule: Das Audioarchiv soll in aufbereiteter Form<br />
für jedermann auf der Internetseite www.marxmonument.<br />
de und/oder auf CD zugänglich sein.<br />
audiomarx- Aufnahmebox<br />
24 / 25
Fotografische Dokumentation<br />
der Ausstellung der <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> zum 12.Sachsen – Anhalt – Tag<br />
Ingo Hauck<br />
Die <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> (FH) pflegt seit vielen Jahren<br />
sehr enge Beziehungen zur Stadt <strong>Merseburg</strong> und der Region.<br />
An der <strong>Hochschule</strong> für angewandte Wissenschaften<br />
gestalten sich Lehre und For-schung in unmittelbarer Verknüpfung<br />
von Theorie und Praxis. Mit Halle und Leipzig<br />
bildet <strong>Merseburg</strong> das an Geschichte, Kultur und Wissenschaft<br />
reiche Städtedreieck in Mitteldeutschland.<br />
Der Sachsen- Anhalt- Tag, der im Jahr 2008 in der Dom<br />
und Hochschulstadt <strong>Merseburg</strong> unter dem Motto „<strong>Merseburg</strong><br />
bezaubert“ stand, soll nach den gesetzten Statuten<br />
der Landesregierung, die Landesidentität stärken,<br />
sowie die Vielfalt der Regionen und des Landes vor- und<br />
darstellen. Die Hauptbestandteile des Landesfestes sind<br />
die Präsentationen der Landkreise und Städte, der Verbände,<br />
Vereine und Organisationen. Bühneprogramme<br />
und die Präsentationen fester Institutionen der jeweiligen<br />
Ausrichterstadt sind hierbei die zentralen Bestandteile.<br />
Zu der Verwirklichung dieser Hoffnungen und Wünsche<br />
lag es daher auch, begründet durch zahlreiche Kooperationsverträge,<br />
in der Verantwortlichkeit der <strong>Hochschule</strong>,<br />
sich angemessen zum Landesfest zu präsentieren.<br />
Die Medienpraktische Arbeit beinhaltete zwei große Themenkomplexe,<br />
die Vorbereitung und Durch-führung einer<br />
Ausstellungskonzeption zum Sachsen – Anhalt – Tag und<br />
die Dokumentation der Ergebnisse. Die Konzeption der<br />
Ausstellung der <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> (FH) zum Landesfest<br />
erarbeitete ich bereits in meinen Praxissemester und<br />
ist rückblickend betrachtet der erste und längste Teil der<br />
kulturpädagogischen Projektarbeit. Insgesamt nahm dieser<br />
Teil eine Gesamtzeit von vier Monaten in Anspruch.<br />
Zahlreiche Recherchen an der <strong>Hochschule</strong><br />
waren hierbei notwendig, um alle<br />
vorhandenen Projektideen innerhalb der<br />
<strong>Hochschule</strong> zu sichten, zu bewerten und<br />
auf Machbarkeit, in Absprache mit dem<br />
Organisationsbüro und der Hochschulleitung<br />
zu prüfen. Ziel des ersten Teils der<br />
Arbeit war es, eine gelungene Präsentation<br />
mit der <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong><br />
(FH), unter Berücksichtigung aller Interessen-lagen<br />
der beteiligten Dozenten,<br />
zu erstellen.<br />
Die Ausstellung der Projekte der <strong>Hochschule</strong><br />
zum Landesfest, welche in einem<br />
großen Zelt unterhalb des <strong>Merseburg</strong>er<br />
Ständehauses gezeigt wurde, wurde<br />
den Besuchern durch zahlreiche Schautafeln,<br />
Printmedien und vielen Ausstellungstücken,<br />
wie z.B. dem Shell Eco<br />
Mobil, näher gebracht wurden. Studenten der Kultur- und<br />
Medienpädagogik stellten im Rahmen des Seminars „Wir<br />
zeigen alles“ den Studiengang im <strong>Merseburg</strong>er StadtTac<br />
umfassend vor. Gezeigt wurden hierbei viele künstlerische<br />
Arbeiten, die in den Bereichen Malerei, Fotografie, Audio-<br />
und Filmproduktionen angesiedelt sind. Das Projekt „Theatrale<br />
Stadtinterventionen“ von Prof. Brandi, umgesetzt<br />
von Studenten, stellte für eine Vielzahl von Besuchern ein<br />
weiteres Highlight auf dem Landesfest dar.<br />
Der zweite Teil, die fotografische Dokumentation, war<br />
insgesamt thematisch in vier Bereiche unterteilt: Präsen-<br />
Hochschulmitarbeiter informierten umfassend über den Stand der Forschung.<br />
tation <strong>Hochschule</strong>, Events auf dem Sachsen- Anhalt- Tag,<br />
Blick hinter die Kulissen und die Rolle der Medien zum<br />
Landesfest.<br />
Die umfassenden Bereiche der fotografischen Dokumentation<br />
des Landesfestes sollen dem Rezipienten der<br />
Ausstellung einen gesamten Überblick von den Vorbereitungen<br />
bis hin zur Umsetzung vermitteln. Das medienpädagogische<br />
Projekt war darauf ausgelegt, die Arbeit,<br />
die in Verbindung mit der Präsentation zum Landesfest<br />
steht, für Außenstehende begreif- und fassbar zu machen<br />
und darüber hinaus viele Impressionen zu vermitteln. Die<br />
fotografische Dokumentation (zum Landesfest) wurde in<br />
den künstlerischen Werkstätten des Fachbereiches SMK
Vorbereitung der Ausstellung „Lebenswege – Menschen des 21. Jahrhundert von Thomas Tiltman im <strong>Merseburg</strong>er StadtTac.<br />
bei Herrn Thomas Tiltmann gestaltet. Insge-samt wurden<br />
zwölf Fotos in vier Rahmen mit den Maßen 50x70 präsentiert,<br />
welche bis zum heutigen Tage im Gebäude 107<br />
zu sehen sind.<br />
Resümee<br />
Rückblickend betrachtet war die kulturpädagogische<br />
Projektarbeit eine sehr gute Basis, um die Arbeitsinhalte<br />
einer Ausstellungskonzeption für eine Großveranstaltung<br />
in den Sachsen- Anhalt- Tag zu integrieren und erfolgreich<br />
umzusetzen, denn nicht zuletzt bestaunten auch der<br />
Ministerpräsident und der Bildungsminister des Landes<br />
Sachsen Anhalts die Ausstellung. Die Dokumentation<br />
ermöglichte dem Besucher Einblicke hinter die Kulissen<br />
eines Großevents zu erhalten. Die Umsetzung der Medienprak-tischen<br />
Arbeit dauerte insgesamt acht Monate<br />
und erforderte vor allem Geduld, intensives Engagement<br />
und Verhandlungsgeschick sowie ein hohes Maß an organisatorischem<br />
Talent, welche auch im Selbststudium unerlässlich<br />
sind. Ich kann daher sagen, dass das Studium<br />
einen sehr großen Teil dazu beigetragen hat, alle Ideen<br />
praktisch zu verwerten und umzusetzen.<br />
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„Lehmofen –<br />
ein interkulturelles Bauprojekt“<br />
Paula Hofmann<br />
Thema<br />
Die Medienpraktische Arbeit beinhaltet die schriftliche<br />
und fotografische Dokumentation des LOS -Projektes<br />
„Lehmofen – ein interkulturelles Bauprojekt“. Entstanden<br />
ist eine Dokumentation in Buchform, die alle Anträge,<br />
Formulare, Arbeitschritte, E-Mails und Listen beinhaltet,<br />
die für die Planung, Durchführung und Evaluierung des<br />
Projektes notwendig waren. Ausgenommen sind finanzielle<br />
Details.<br />
Zu dem Projekt selber<br />
Das Projekt „Lehmofen – ein interkulturelles Bauprojekt“<br />
war in den Programmbereichen Unterstützung einzelner<br />
Aktionen zur Förderung der beruflichen Eingliederung sowie<br />
Unterstützung von Organisationen und Netzen, die<br />
sich für benachteiligte Menschen am Arbeitsmarkt einsetzen,<br />
innerhalb der LOS-Förderlogistik angesiedelt. Es<br />
verstand sich als ein Integrationsprojekt für besonders<br />
benachteiligte Zielgruppen und sollte durch den Bau<br />
eines Lehmofens die interkulturelle Kompetenz bei jugendlichen<br />
Quartiersbewohner/innen fördern. Gleichzeitig<br />
stellte das Projekt eine Unterstützung von Aktivitäten<br />
lokaler Vereine dar. Das Vorhaben wurde in Kooperation<br />
mit dem Internationale Frauen Leipzig e. V. realisiert. Es<br />
konzentrierte sich auf die Förderung von Demokratie und<br />
Toleranz sowie die Erhöhung der Chancengleichheit von<br />
Frauen und Männern.<br />
Ergebnis des Mikroprojektes<br />
Das Mikroprojekt beschäftigte sich mit dem interkulturellen<br />
Lernen als Schwerpunkt der Stadtteilarbeit im Leipziger<br />
Osten. Interkulturelles Lernen beinhaltet einerseits<br />
das Auseinandersetzen mit der eigenen Identität und Prägung<br />
und andererseits die Auseinandersetzung mit der<br />
Kultur anderer Nationalitäten. Auf dem Grundstück des<br />
im Oktober 2007 eröffneten StattGartens - einem Projekt<br />
des Interkulturelle Frauen Leipzig e. V. – wurde von<br />
jugendlichen Quartiersbewohner/innen unterschiedlicher<br />
Nationalitäten ein Lehmofen unter fachlicher Anleitung<br />
gebaut. Der Ofen steht allen Besucher/innen des Statt-<br />
Gartens zur Nutzung zur Verfügung und fördert somit<br />
auch Kontakte zwischen den Vereinsmitgliedern, deren<br />
Gästen und Besucher/innen als auch der unmittelbaren<br />
Anwohnerschaft.<br />
Insgesamt beteiligten sich 13 Jugendliche im Alter von<br />
14 bis 16 Jahren (sechs Mädchen und sieben Jungen) mit<br />
folgenden Nationalitäten: deutsch, irakisch, iranisch, italienisch,<br />
portugiesisch. Sie erhielten über die erbrachte<br />
Leistung ein Zertifikat, welches durch das Jugendamt der<br />
Stadt Leipzig unterzeichnet worden ist.<br />
Partizipation der Teilnehmer/innen<br />
Die Initiatorin des MP arbeitete als Praktikantin im Rahmen<br />
des stadträumlich ausgerichteten Integrationsprojektes<br />
DIALOG. Hier lernte sie auch die Mitstreiterinnen<br />
des Internationale Frauen e. V. kennen, die als Kooperationspartnerinnen<br />
in der Umsetzung des MP fungierten. In<br />
gemeinsamen Gesprächen entstand die Idee, den Lehmofen<br />
auf einer vom Verein bewirtschafteten ehemaligen<br />
Brachfläche des Stadtquartiers zu errichten. Das interkulturelle<br />
Bauprojekt selbst bot den involvierten Jugendlichen<br />
vielfach Gelegenheit, eigene Ideen und Vorstellungen<br />
einzubringen. Sie dokumentierten den Verlauf der<br />
Ziegelsteine abklopfem<br />
Arbeiten und reflektierten mit Hilfe dieser Dokumentation<br />
Prozess, Ergebnis und zukünftige Nutzungen.<br />
Innovationskraft des Mikroprojektes<br />
Interkulturelles Lernen in der Praxis eines benachteiligten<br />
Stadtteils an einem konkreten Vorhaben auszuprobieren,<br />
stellt immer wieder eine Herausforderung dar. Für den<br />
Stadtteil ist das Angebot des Lehmofens hervorzuheben,<br />
der die Infrastruktur im Quartier wieder um eine Facette<br />
bereichert.<br />
Förderung der Chancengleichheit von Frauen und<br />
Männern/ Gender Mainstreaming<br />
Traditionell wird der Bereich Bauen den Männern zugesprochen,<br />
wie das Backen und Versorgen den Frauen<br />
zugeordnet wird. Im MP wurden beide Bereiche realisiert,<br />
die Teilnehmer/innen in beide Bereiche gleichermaßen<br />
involviert und aktiv gefordert, um zu lernen, anerzogene<br />
Barrieren zu überwinden und sich in neuen Tätigkeitsbereichen<br />
auszuprobieren.
Beitrag für die Stadtteilentwicklung und das lokale<br />
Netzwerk<br />
Mit dem MP wurde ein neues Angebot im Stadtteil etabliert:<br />
ein Lehmofen zur allgemeinen Nutzung. Mit ihm<br />
wurde ein Beitrag zur Realisierung der Zieldimension aus<br />
dem LAP „soziales Zusammenleben intergenerativ und<br />
interkulturell fördern – Förderung von Toleranz“ erbracht.<br />
Darüber hinaus trägt er zu einer Aufwertung der Fläche<br />
des StattGartens des Internationale Frauen Leipzig e. V.<br />
bei und wirkt so auch positiv in der LAP-Zieldimension<br />
„Stabilisierung selbsttragender Netze und Organisationen<br />
sowie Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements“.<br />
Förderung von Toleranz und Demokratie<br />
Primäres Ziel des Projektes war es, den Jugendlichen<br />
einen Austausch über ihre jeweilige Herkunft, Religionszugehörigkeit<br />
und landestypische und/ oder herkunftstypische<br />
Traditionen zu ermöglichen und diesen zu fördern.<br />
Das MP fand unter dem Anspruch „interkulturelles Lernen“<br />
statt. Das interkulturelle Lernen umfasste dabei<br />
folgende Aspekte (nach A. Bremermann): Auseinandersetzung<br />
mit der eigenen Identität und Prägung, Stärkung<br />
des Einfühlungsvermögens, Entwicklung gegenseitigen<br />
Ziegelsteinhelden Brandraum mauern<br />
einige Teilnehmer bei der Einweihung<br />
Respekts, Sensibilisierung für gesellschaftliche Vielfalt,<br />
Wahrnehmung von Diskriminierung und Stärkung solidarischen<br />
Handelns. Eine wichtige Grundlage für das<br />
Erreichen dieses Zieles bildete in diesem Projekt der gemeinsame<br />
Austausch über Herkunft, Traditionen, Sitten,<br />
Gebräuche und Religion. Der Austausch wurde über das<br />
gemeinsame Tun – Bau des Lehmofens – angeregt.<br />
Nachhaltigkeit und zukünftiger Handlungsbedarf<br />
Der Lehmofen ist gebaut und hat seinen Platz gefunden.<br />
Perspektivisch wird es darum gehen, diesen Ort mit Austausch<br />
und Kommunikation zu beleben und den Lehmofen<br />
für Vereinsmitglieder wie auch für die Anwohnerschaft<br />
nutzbar zu machen.<br />
28 / 29
Komponierte<br />
Lichtmalerei im Freiraum<br />
Ein Projektionsfilm<br />
Uta Erdmann, Sandra Fertig und Katrin Katte<br />
Ein Spaziergang durch Halle genügt, um auf Leerstände<br />
und Brachflächen aufmerksam zu werden. Für die meisten<br />
Menschen bestenfalls ein Schandfleck, definieren<br />
wir Leerstand jedoch als Freiraum. Für uns ergibt sich<br />
aus einem leeren Raum – ein stiller Raum, ein Raum der<br />
zum Leben erweckt werden kann. Ein Raum der Platz für<br />
Experimente bietet.<br />
Da sich das Leben vieler Menschen meist in der eigenen<br />
Wohnung vollzieht, entwickelt sich in vielen Wohnzimmern<br />
eine Art „private Kultur“. Das Spannungsfeld von intimer<br />
Kultur im eigenen Raum und die verlassenen freien Räume<br />
stand bei dem Projekt im Zentrum unseres Interesses.<br />
Als geeigneten Ort für unser Experiment diente eine,<br />
als Abstellraum genutzte Wohnung in der Goethestraße<br />
in Halle. Bereits im Vorfeld entwickelten wir zahllose<br />
Möglichkeiten für die Umsetzung unserer Idee. Aus über<br />
hundert Bildern von Wohnkonzepten, Nahaufnahmen ungewöhnlicher<br />
Gegenstände und Naturabbildungen, wählten<br />
wir ca. 40 aus und projizierten sie an eine Wand im<br />
leer stehenden Wohnraum. Wir entschieden uns für Bilder<br />
von Wohnräumen, die unterschiedliche Einrichtungskonzepte<br />
erkennen lassen und auf die Lebensstile ihrer<br />
vermeintlichen Bewohner hinweisen. Dabei verwendeten<br />
wir absichtlich keine eigens fotografierten Bilder, da wir<br />
es spannender fanden etwas „Fremdes“, „Konstruiertes“<br />
neu im eigenen bzw. einem „leeren“ Zusammenhang zu<br />
setzen.<br />
Zunächst experimentierten wir mit den verschiedenen<br />
Wohnraumbildern als Hintergründe, nutzten eigene Materialien<br />
und Requisiten aber auch kleinere Möbel, Dinge<br />
des Alltags und skurrile Gegenstände wie Fahrräder und<br />
Äste zur Inszenierung. Nach ersten Probefotos, unzähligen<br />
Stellungs- und Ortswechseln, zeigten sich uns welche<br />
Bilder mittels Projektion für diesen Raum überhaupt<br />
geeignet waren. Wir entschieden uns für einen Hintergrund,<br />
der ein Fernsehzimmer zeigt, weil er sich als Gesamteindruck<br />
gut für das Medium Projektion eignet, man<br />
Fernsehen als Alltagstätigkeit einordnen kann und es sich<br />
durch seine Vielschichtigkeit gut mit unserer Idee der<br />
Inszenierung vereinbaren lässt. Zu diesem Bild recherchierten<br />
wir zwei weitere Raumbilder, die thematisch und<br />
Bad Schlafzimmer Fernsehzimmer
formal ästhetisch zum Fernsehzimmer passen - ein Badezimmer<br />
und ein Schlafzimmer. Diese projizierten Bilder<br />
wurden mit einer agierenden Person vor dem Hintergrund<br />
des leer stehenden Raums kombiniert und zu einem Gesamtbild<br />
komponiert. Dadurch wurde die Authentizität<br />
des leeren Raumes und die künstliche Inszenierung von<br />
sich selbst und seines Lebensumfeldes mittels Projektion<br />
verschmolzen. Genau diese besondere künstlerische Begegnung<br />
zwischen dem leeren Raum, dem inszenierten<br />
Körper, dem projizierten Bild, dem durchlässigen Licht<br />
und der Zeit stellte unser Experimentierfeld dar.<br />
Obwohl Hintergründe und Reihenfolge der Bilder feststanden,<br />
behielten wir uns die Freiheit vor mit den Requi-<br />
Der „leere“ Raum<br />
siten, Hilfsmitteln und Möbeln während der Fotografie zu<br />
spielen, sie zu variieren und in andere Zusammenhänge<br />
zu transformieren. Dabei sind unsere temporären Inszenierungen<br />
durch das Medium Fotografie zu dauerhaften<br />
Abbildungen geworden.<br />
Es entstand eine Komposition einzelner Augenblicke, die<br />
wir mit Hilfe des digitalen Schnittprogramms Adobe Premiere<br />
Pro erneut zusammengefügt, mit passender Musik<br />
ergänzt und so in einen neuen ästhetischen medialen Zusammenhang<br />
gebracht haben. Auf der Suche nach einer<br />
geeigneten Bezeichnung für das entstandene Produkt,<br />
variierten unsere Vorschläge zwischen „Film“ und „Fotografie“.<br />
Da wir unser Produkt in keine bereits existierende<br />
Präsentation in der <strong>Hochschule</strong><br />
Gattung einordnen konnten, nannten wir das Ergebnis „Projektionsfilm“.<br />
Diese gestalterische Auseinandersetzung<br />
der freien Lichtmalerei wurde als medial künstlerisches<br />
Ergebnis in Form eines Projektionsfilmes am 17.07.2008<br />
in der <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> (FH) präsentiert.<br />
30 / 31
Konzeption „Campus TV“<br />
Verena Klinger, Andrea Ulbrich, Julia Kraus und Stephanie Wächter<br />
Das Projekt Campus TV wird Seit 11 Jahren an der <strong>Hochschule</strong><br />
angeboten und findet für den Studiengang KMP<br />
im Rahmen des Moduls 3/6 statt. Die Studierenden sollen<br />
die Möglichkeit haben Erfahrungen mit der Inszenierungsform<br />
Fernsehen zu sammeln.<br />
Die Idee dieses Projektes ist es, nach möglichen Themenbeiträgen<br />
zu recherchieren und diese zu einem<br />
sendefähigen journalistischen Beitrag zu verarbeiten.<br />
So wird eine halbstündige Magazinsendung zusammengestellt<br />
und in einem regelmäßigen Rahmen im Offenen<br />
Kanal <strong>Merseburg</strong> - Querfurth ausgestrahlt. Das kulturelle<br />
Leben auf dem Campus der <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> steht<br />
dabei im Mittelpunkt, aber auch andere Themen sind<br />
denkbar. Dazu werden in Redaktionssitzungen entsprechende<br />
Themen bearbeitet, Sendekonzepte entwickelt<br />
und umgesetzt. Arbeitsplanung, Dreh- und Schnittarbeiten<br />
bilden hierbei die praktischen Schwerpunkte. Den<br />
Teilnehmern des Projektes stehen alle Möglichkeiten der<br />
Videowerkstätten der <strong>Hochschule</strong> zur Verfügung. Neben<br />
der Nutzung des „BlueBox –Raums“ findet die Hauptarbeit<br />
hierbei an den „Avid“ Schnittplätzen im Keller des<br />
Gebäudes 107 statt. Einer der sechs Schnittplätze ist<br />
verbunden mit einer sog. „Sprecherbox“, die eine Kommentierung<br />
der Beiträge ermöglicht. Für die Video aufnahmen<br />
werden zwei MiniDV-Kameras (Panasonic – DVX<br />
100B) inklusive Stative genutzt.<br />
Damit Sendefähige Tonaufnahmen möglich sind werden<br />
zudem dynamische Mikrofone mit Stativ oder Tonangel<br />
eingesetzt. In der „Bluebox“ wird eine MiniDV-Kamera verwendet.<br />
Der Ton wird via Ansteckmikrofon an den Schnitt-<br />
platz gefunkt. In der „Bluebox“ befindet sich ausreichende<br />
Beleuchtung und ein Monitor zur Bildkontrolle. Monitor<br />
und Lichtkoffer können, falls nötig, auch ausgeliehen und<br />
an externe Drehorte mitgenommen werden.<br />
Die Studierenden haben natürlich unterschiedlichste<br />
Gründe, am Seminar CampusTV teilzunehmen. Zum einen<br />
ist es das Interesse an der Produktion einer eigenen<br />
Sendung mit Beiträgen zur Umsetzung eigener Ideen und<br />
Campusrelevanter Themen. Die Teilnehmer wollen sich<br />
vor allem im Technischen Bereich ausprobieren und Routine<br />
in der Videoarbeit erlangen. Dies lässt sich für viele<br />
Studierende nur im Team gemeinsam mit anderen Studierenden<br />
umsetzen. In Auseinandersetzungen und sich ergänzenderZusammenarbeit<br />
werden<br />
Ideen dis-kutiert<br />
und Lösungsvorschläge<br />
erarbeitet,<br />
wobei die lautesten<br />
und durchsetzungsstärksten<br />
Gruppenmitglieder<br />
nicht immer die<br />
schnellsten Lösungsvorschläge<br />
haben und selbst die besten Ideen noch ausgearbeitet<br />
und umgesetzt werden müssen. Teamarbeit funktioniert<br />
nur wenn die einzelnen Beteiligten bereit sind sich auf die<br />
Gruppe einzulassen, ihren Teil beizusteuern um gemeinsam<br />
zu einer Lösung zu finden. So wird der Aufwand des<br />
Einzelnen reduziert, der Wissensgewinn und die sozialen<br />
Kompetenzen aller Gruppenmitglieder jedoch verstärkt.<br />
Das Aufgabenfeld reicht von Redaktionellem Arbeiten:<br />
Themenwahl mit dem Aspekt der filmischem Inszenierung,<br />
Konzepterstellung, Recherche, Erstellen einer<br />
Sendung aus verschiedenen Beiträgen mit An- und Abmoderation,<br />
Technische Umsetzung mit professioneller Kamera-<br />
und Schnitttechnik, Erwerben von Medienkompetenzen<br />
im Bereich Video/Fernsehen (nach Baacke), über<br />
praktisch/primären Lernzielen wie Medienutzung, Mediengestaltung<br />
bis hin zu Medienkritik. Die Planung sah vor,<br />
eine Magazinsendung in 4 Wochen zu erstellen. Hierbei<br />
sind folgende Arbeitschritte notwendig: 1. Themenwahl,<br />
Recherche, Konzeptentwicklung, Script. 2. Aufnahmen,
Dreh. 3. Materialsichtung, Schnitt, Textentwicklung und<br />
Kommentarton. 4. Zusammenfügen der Beiträge, Sendemoderation,<br />
Aufzeichnung der Sendung. 5. Reflexion des<br />
Ablaufes.<br />
Betreut wurde das Seminar vom Dozenten C. Siegel.<br />
Die Koordination oblag der studentischen Hilfskraft Sebastian<br />
Nolting. Weitere Beratung und Betreuung wurde<br />
durch Herrn K. Köhler-Terz vom Offenen Kanal MQ gewährleistet.<br />
Die Teilnehmer des Seminars Campus TV<br />
sind Studierende der <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong>. Hauptsächlich<br />
aus dem Fachbereich „Soziales, Medien, Kultur“, das<br />
Seminar ist jedoch für Studierende aller Fachbereiche<br />
offen. Die Studierenden sind zwischen 20 und 30 Jahre<br />
alt. An diesem Seminar beteiligen sich 4 männliche<br />
und 9 weibliche Studierende, die Alle im 2. Semester<br />
an einem Videoschnittkurs im Rahmen eines Blockseminares<br />
teilgenommen hatten. Ein Kamerakurs, der die<br />
Grundfunktionen der Hochschultechnik vermittelte wurde<br />
im gleichen Semester für Freiwillige angeboten; ca.<br />
die hälfte der CampusTV Redaktionsmitglieder nahmen<br />
dieses Angebot wahr. Einige Studierende verfügten über<br />
fundierte Vorkenntnisse, die sie sich selber angeeignet<br />
haben. Bei der Umsetzung des Konzeptes „Campus TV“<br />
standen verschiedene in der Gruppe zu bearbeitende<br />
Aufgaben an. Je nach Themenvorschlag bildeten sich Interessengruppen<br />
von 2-5 Personen. Zusätzlich fand sich<br />
zu jeder neuen Sendung ein Moderationsteam von 3-4<br />
Personen zusammen. Als erstes musste geklärt werden,<br />
in welchem Format produziert wird. Das Sendeformat<br />
„Magazin“ bietet den Vorteil, die Beiträge in vorgegebene<br />
Sparten zu kategorisieren, die der Sendung eine Struktur<br />
verleihen. Dabei haben die Studierenden jedoch den Freiraum<br />
einen Beitrag in der Kategorie ihrer Wahl zu gestalten.<br />
So entwickelte sich die Idee zum Boulevardmagazins<br />
„Kulturcheck“, welches sich mit dem alltäglichen Leben<br />
auf dem Campus <strong>Merseburg</strong> befasst, sowie kulturelle,<br />
sportliche, politische, regionale und andere Ereignisse<br />
präsentiert.<br />
32 / 33
Werbekonzeption für das<br />
freie Radio CORAX e.V.<br />
Anna Krause<br />
Radio CORAX – Let´s communicate<br />
Das freie Radio Corax, sich selbst als Gegenöffentlichkeit<br />
schaffendes, unabhängiges Medium verstehend,<br />
genießt – trotz seines qualitativ hochwertigen, vielfältigen<br />
und sinnstiftenden Angebots – leider nur geringe<br />
Aufmerksamkeit in seinem Sendegebiet Halle. Dies ist<br />
nicht zuletzt auf seinen geringen Einsatz in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
zurückzuführen. Mitgliederbeiträge, Spenden,<br />
Sponsoring und ehrenamtliches Engagement bilden<br />
allerdings die Basis des lokalen Senders, sodass eine<br />
Präsenz über die bisherigen Hörer und Mitarbeiter hinaus<br />
existentiell für das weitere Bestehen der Einrichtung ist.<br />
Aus Sympathie zu dem habe ein Werbekonzept mit dem<br />
Motto Radio CORAX – Let´s communicate erstellt.<br />
1.Objektanalyse<br />
Das Freie Radio Corax ist ein nichtkommerzieller, lokaler<br />
Rundfunksender in Halle, der seit Juli 2000 auf 95.9 ausgestrahlt<br />
wird. Das Radio hat es sich zur Aufgabe gemacht<br />
lokale Kultur, Kunst und Wissenschaft, Umweltschutz und<br />
die politische, wissenschaftliche und musische Bildung<br />
zu fördern. Außerdem will es die Gleichberechtigung der<br />
Geschlechter stärken und den von kommerziellen Interessen<br />
unabhängigen Zugang zu Informationen beleben. Das<br />
Personal meist ehrenamtlichen Mitarbeiter, die durch ihr<br />
Engagement den Radiobetrieb möglich machen. Das hilft<br />
zwar die Personalkosten gering zu halten, aber trotzdem<br />
bleibt dem Sender nur ein sehr geringes Werbeetat um<br />
auf sich aufmerksam zu machen. Gesamt sind es %% der<br />
jährlich zur Verfügung stehenden Mittel, nämlich 8.650€.<br />
Davon werden allerdings allein für den Druck der Programmzeitung<br />
schon 8.500€ ausgegeben, sodass nur<br />
noch 150 € für Werbung und PR im eigentlichen Sinne<br />
bleiben.<br />
2.Umfrageanalyse<br />
2002 wurde in Halle eine Umfrage zu den Radio- Hörgewohnheiten<br />
durchgeführt, 590 Menschen wurden befragt.<br />
Davon gaben 1/3 an, Radio CORAX zu kennen, und<br />
zwar aus den im Diagramm ersichtlichen Quellen.<br />
Des weiteren konnte man der Befragung entnehmen,<br />
dass besonders Personen zwischen 20 - 30 Jahren sich<br />
für Corax begeistern. Vergleicht man die Bekanntheit<br />
von Corax in den Berufsgruppen, zeigen sich ebenfalls
Unterschiede. Am höchsten ist der Bekanntheitsgrad bei<br />
Schülern und Studenten, während er bei Angestellten am<br />
niedrigsten ist. Zwischen Männern und Frauen gibt es nur<br />
marginale Unterschiede.<br />
3.Auswertung und Interpretation von Objektanalyse<br />
und Umfrage<br />
Gesamt betrachtet lässt sich feststellen, dass Radio Corax<br />
ein für alle Bevölkerungsschichten offener, aber vorherrschend<br />
junger Sender ist. Der Sender bietet seinen<br />
Hörern – wohl auch durch seine vielseitig interessierten<br />
und engagierten Mitarbeiter – ein abwechslungsreiches<br />
und anspruchsvolles Programm, das besonders gern von<br />
bildungsnahen Menschen wahrgenommen wird.<br />
4.Konzept der Werbemittel<br />
Da Radio CORAX durch sein Sendeprogramm und seine<br />
Mitarbeiter vor allem ein jugendliches, aktives, alternatives<br />
Klientel anspricht, gilt es, die Werbemittel dieser<br />
Zielgruppe anzupassen. Ich habe mich für den Druck und<br />
das Auslegen von CORAX- Citycards und das Hängen von<br />
CORAX Postern in entsprechenden Hallischen Lokalitäten<br />
(Bio-läden, Clubs wie LA Bim, Hühnermanhattan etc.)<br />
entschieden. Das Motiv der Druckmittel ist weder zeitlich<br />
noch örtlich gebunden und kann also ganzjährig und<br />
überall auf den Sender aufmerksam machen. Dies gilt für<br />
Poster als auch die Citycards. Letztere sind besonders<br />
billig (100Szk für 30€), auch bilden sie eine Symbiose<br />
aus dem Werben durch Freunde und dem Werben durch<br />
ausgelegter Werbemittel – so sind es einerseits ansprechende<br />
und trotzdem provozierende Karten, die man sich<br />
als stille Multiplikatoren Zuhause an die Pinnwand hän-<br />
gen kann oder einen Freund/ Bekannten<br />
schickt. Auf der Rückseite ist nicht nur<br />
die Sendefrequenz, sondern auch die<br />
Homepage des Senders vermerkt.<br />
Wer also neugierig auf Corax wird,<br />
kann sich sofort im Internet über den<br />
Livestream informieren. Ich habe versucht,<br />
das charakteristische an Corax<br />
darzustellen, nämlich seine Vielfalt und<br />
Ausgefallenheit. Also versuchte ich das<br />
Themenspektrum darzustellen, ohne<br />
die einzelnen Gebiete zu bewerten. Darum<br />
die Darstellung durch Symbole die<br />
als Mosaik das Logo von Radio CORAX<br />
bilden. Der Werbeslogan „Radio CORAX<br />
– let´s communicate“ gründet darin,<br />
dass, ohne vorherigen Arbeitseinsatz,<br />
ein Live- Gespräch – entweder im Studio<br />
oder übers Telefon geführt werden. Im Falle CORAX<br />
nicht nur mit Experten, sondern auch mit normalen Bürgern.<br />
Es bedarf nur wenig Technik um das Medium zu<br />
nutzen, und man kann es Flexibel im ganzen Sendegebiet<br />
empfangen. Nebst dieser Flexibilität ist Radio CORAX<br />
als freies, alternatives Medium auch eine Plattform auf<br />
der (fast) jeder Bürger bzw. Interessent seine Meinung<br />
äußern und seine Fragen stellen kann. Also für und mit<br />
allen kommunizieren.<br />
Die Symbole, die das Logo von Radio CORAX bilden, sollen<br />
hierbei den Betrachter nicht nur provozieren, sondern<br />
auch inspirieren – vielleicht gibt es ja ein Thema, was ihn<br />
besonders interessiert, zu dem er gerne mehr wissen<br />
würde oder viel zu berichten hat. Die Poster und Postkarten<br />
sind also Einladung und Aufforderung zum Gespräch<br />
und zur Auseinandersetzung.<br />
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„Geizig, Geil und<br />
Unersättlich“<br />
– Todsünden als Tugenden der<br />
Gesellschaft und Mittel der Medien<br />
Anne Kreye<br />
1. Motivation<br />
Im Rahmen dieser kulturpädagogischen Projektarbeit<br />
werden die altkatholischen sieben Todsünden in Bezug<br />
auf die heutige Gesellschaft und die Werbung betrachtet.<br />
Dabei soll das Hauptaugenmerk auf drei der biblischen<br />
Hauptsünden liegen, welche in der westlichen Gesellschaft<br />
und den Medien besonders präsent sind und die in<br />
diesem Kontext kaum mehr als Sünden wahrgenommen<br />
werden: Wollust, Geiz bzw. Habsucht und Völlerei.<br />
Das Thema der sieben Todsünden ist, auch wenn es den<br />
meisten Menschen nicht direkt bewusst ist, sehr aktuell.<br />
Besonders die drei oben genannten sind so gesellschafts-<br />
und alltagsprägend geworden, dass es nachdenklich<br />
stimmen sollte.<br />
Daher hat mich die Frage interessiert, was es für eine Gesellschaft<br />
bedeutet, wenn Eigenschaften, welche einst als<br />
schwer sündhaft galten, heute derart oft in der Werbung<br />
aufgegriffen und nahezu als positiv angesehen werden.<br />
Mein Projektziel war es, aufgrund von Recherchen und<br />
Beobachtungen eine Art künstlerisch umgesetzte Gesellschaftsstudie<br />
zu erreichen, die den Beobachter zum<br />
Nachdenken und Reflektieren anregt.<br />
2. Gedanken zum Thema<br />
Avaritia - Geiz: Die Sünde des unkontrollierten Strebens<br />
nach irdischen Gütern, Quelle und Wurzel der Hartherzigkeit,<br />
des Geizes und der List.<br />
Lange Zeit galten geizige Menschen als genussfeindlich,<br />
grimmig und unsozial, doch inzwischen hat sich das Bild<br />
vom Geizkragen scheinbar zum Vorbild gemausert. Denn<br />
extreme Sparsamkeit hat sich zur Lebenskunst entwickelt.<br />
Für viele Menschen gilt der Slogan „Geiz ist geil“<br />
als Motto. Schnäppchenjägerei ist ein Gesellschaftssport<br />
geworden, liegt im Trend. Geschäftsmodelle wie Mäc<br />
Geiz oder Pfennigfuchser suggerieren der Konsum-Gesellschaft,<br />
dass Geiz eine intelligente, planerische Lebensführung<br />
sei. Negative, egoistische Eigenschaften<br />
des Geizes werden dabei in den Hintergrund gedrängt:<br />
Geiz verklärt den Blick auf Andere. Er ist nicht nur Egoismus,<br />
sondern das Empfinden, das, was man begehrt,<br />
allein für sich beanspruchen zu wollen. Geiz dämpft Lebenslust<br />
und Sinnlichkeit, vergiftet zwischenmenschliche<br />
Beziehungen. - Kurz, kann dem Menschen kaputt machen,<br />
was das Leben schön gestaltet.<br />
Luxuria – Wollust: Die Sünde der ungeordneten geschlechtlichen<br />
Begierde, Quelle und Wurzel der Verblendung,<br />
der Triebhaftigkeit und der Selbstsucht.<br />
Die Wollust beschreibt sexuelle Begierde ohne Liebe<br />
als lasterhaft und böse. Kinderpornografie, Zwangsprostitution<br />
oder Vergewaltigung sind besonders hässliche<br />
Beispiele für diese Todsünde. Betrachtet man jedoch die<br />
Gesellschaft und vor allem Medien und Werbung, so bemerkt<br />
man schon eine deutliche Abstumpfung im Bezug<br />
auf Sexualität und sexuelle Reize. Wollüstige Bilder und<br />
Inhalte sind überall präsent. Kaum ein Film, eine Serie<br />
oder eine Werbung kommt noch ohne sexuelle Bezüge<br />
aus. Doch diese Tatsache ist kaum mehr ein Ärgernis.<br />
Sexualität in den Medien wird nur noch mit Gleichgültigkeit<br />
begegnet, sie gehört dazu. Wollust ist nichts Verwerfliches<br />
mehr. Im Gegenteil, sie wird angepriesen und<br />
als werbewirksames Mittel zum Zweck benutzt. Fast jede<br />
Provinzdiskothek lockt ihre Gäste heute mit Stripshows<br />
oder „Wet T-Shirt Contests“. Denn Verkaufszahlen, Auflagestärken<br />
und Einschaltquoten belegen in vielen Fällen:<br />
„Sex sells“.<br />
Gula – Völlerei: Die Sünde des ungemäßigten Verlangens<br />
nach Speise und Trank, Quelle und Wurzel der Fettleibigkeit<br />
und Bequemlichkeit“.<br />
„All you can eat“ und Riesen-Gerichte sind heute die Aushängeschilder<br />
vieler Restaurants, dabei soll schon jedes<br />
dritte Kind in Deutschland bereits bei der Einschulung<br />
übergewichtig sein. In den Medien kursieren alarmierende<br />
Berichte um den neuesten Trend in Discotheken, das<br />
„Flatrate-Saufen“: Einmal zahlen, soviel trinken wie man<br />
vertragen kann – oder auch nicht. Die Jugendlichen verleitet<br />
dies zu einer fragwürdigen Kosten-Nutzen Kalkulation:<br />
Viel Saufen für den Eintritt. An die Folgen denken sie<br />
dabei nicht. - Wer heute in der Gastronomiewelt mithalten<br />
will, muss die besten Werbeangebote machen. Die<br />
Kunden wollen viel für ihr Geld, mehr als sie eigentlich<br />
brauchen. Wir nennen unsere Gesellschaft nicht umsonst<br />
auch Überflussgesellschaft. Essen und Trinken in Unmengen<br />
sind nur zwei von vielen Symptomen der Zivilisationskrankheit<br />
„Zuvielisationskrankeit“. Und dass die Unmäßigkeit<br />
unseres Lebensstils nicht nur im Bezug auf Nahrung<br />
und Alkoholkonsum, sondern auch im Umgang mit der<br />
Natur und ihren Ressourcen etwas Todbringendes hat,<br />
kann niemand bestreiten. Wir wollen immer mehr: Essen<br />
für unser Geld, Nervenkitzel, Spannung. Es sind die Marketingfachleute<br />
der Werbeindustrie, die uns permanent<br />
suggerieren, dies alles wirklich zu brauchen und es ist<br />
schwer, dabei das richtige Maß zu finden. – Wann wird<br />
aus dem Guten zuviel des Guten?<br />
3. Verlauf der Projektarbeit<br />
Phase 1: Ideenfindung, Materialsammlung<br />
Die Idee für die Projektarbeit war leicht zu finden, da die<br />
Sieben Todsünden ein für mich ein interessantes Arbeitsfeld<br />
boten und mir schnell der Gedanke kam, sie in Verbindung<br />
mit Medien und Werbung zu untersuchen, um<br />
einen medienpädagogischen Bezug herzustellen.
Ich hielt es zuerst für notwendig, mich näher mit der Geschichte<br />
um die Sieben Todsünden zu beschäftigen um<br />
dann im Zuge dieser Eindrücke aus meiner Umwelt zu<br />
sammeln, was mit der Thematik in Verbindung gebracht<br />
werden konnte. So machte ich mich speziell auf die Suche<br />
nach Werbeartikeln und schoss Fotos in Alltagssituationen.<br />
Phase 2: Konzeptentwicklung und Umsetzung<br />
Nun musste ein Konzept für die Umsetzung entwickelt<br />
werden, welche eine Ausstellung zum Ergebnis haben<br />
sollte. Ich entschied mich dafür, im Endprodukt meinen<br />
Gedankenprozess sichtbar werden zu lassen. Zuerst<br />
sollten die Betrachter mit den Todsünden Geiz, Völlerei<br />
und Wollust in Form von Bildern konfrontiert werden um<br />
dann einen Einblick „in den Abgrund“ zu erhaschen, der<br />
den heutigen Umgang von Medien und Gesellschaft mit<br />
der Thematik zeigt.<br />
Als beste Möglichkeit, dies zu gewährleisten stellten sich<br />
Jalousien heraus, welche an Spanplatten angebracht<br />
werden sollten um das Ganze dann einheitlich schwarz<br />
zu sprühen. Ziel war es dann, auf den drei Spanplatten<br />
jeweils Kollagen aus meinen Fotos und den Werbebei-<br />
spielen entstehen zu lassen und die Jalousien mit selbst<br />
entwickelten Piktogrammen, welche die jeweilige Sünde<br />
bildlich darstellen, zu bestücken.<br />
Kippjalousien hatten unter Anderem den Vorteil, dass man<br />
immer neue Effekte erzielt und je nach dem wie weit sie<br />
geöffnet werden andere Bilder der Collagen entstehen.<br />
Die Collagen selber sollten zwar wie Plakatwände oder<br />
Litfasssäulen beliebig wirken, es aber keinesfalls sein.<br />
Die gesammelten Werbeausschnitte wurden so um die<br />
Fotos herum platziert, dass sie sowohl im Äußeren Stimmigkeit,<br />
als auch inhaltlich eine Aussage besitzen. Der<br />
Flyer eines chinesischen Restaurants beispielsweise<br />
diente mir als Satire seiner selbst, indem ich vor allem<br />
seinen Text „Schlemmen sie so viel sie mögen“ typografisch<br />
in die Collage für Völlerei einarbeitete.<br />
Phase 3: Präsentation<br />
Als Um der Ausstellung ein rundes Gesamtbild zu geben<br />
wurde sie mit passender Musik untermalt, welche eine genauso<br />
provozierende Wirkung wie die Exponate selber besitzen<br />
sollte. Zu diesem Zweck entschied ich mich für das<br />
Lied „Saufen, Saufen, Saufen“ von den „Schröders“, welches<br />
Völlerei und Wollust als höchste Genüsse anpreist.<br />
Für die Besucher der Ausstellung wurde nun noch<br />
ein Begleitheft erstellt, welches meine Gedankengänge<br />
zu der Thematik, die Grundlage für die<br />
Entstehung des Endproduktes waren, zusammenfassen<br />
sollte.<br />
4. Fazit:<br />
Durch die Arbeit mit dem Thema habe ich die<br />
Einstellung gewonnen, dass die Kategorisierung<br />
menschlichen Fehlverhaltens mittels der existierenden<br />
sieben Todsünden zwar so nicht mehr<br />
ausreichend für die heutige Zeit, jedoch grundsätzlich<br />
ein guter Gedanke ist. Denn sie sind die<br />
Auflistung grundlegender menschlicher Laster,<br />
welche zu schlechten oder gar kriminellen Handlungen<br />
führen können. Bemerkenswert sind sie daher, da,<br />
ungeachtet in welcher Intensität, sicherlich kaum jemand<br />
von sich behaupten kann, mit keiner dieser Todsünden jemals<br />
persönlich in Berührung gekommen zu sein. Daher<br />
war es für mich eine interessante Erfahrung, in Bezug auf<br />
dieses Thema über gesellschaftliche und auch meine eigenen<br />
Moralvorstellungen nachzudenken. Dadurch, dass<br />
ich mich sehr intensiv mit der Thematik befasst habe und<br />
direkt nach Wollust, Völlerei und Geiz in der Werbung gesucht<br />
habe, wurde mir deutlich, wie häufig Inhalte dieser<br />
Form im Bereich Werbung und Medien vorkommen.<br />
Während der Projektarbeit habe ich daher auch meine<br />
eigene Medienrezeption deutlich überprüfen können.<br />
Dieser Prozess war eine gute Möglichkeit zur Erweiterung<br />
meiner Medienkompetenz und versucht durch das<br />
Endprodukt den gleichen Effekt auch beim Betrachter<br />
anzustoßen.<br />
Besonderer Dank gilt an dieser Stelle noch dem Fachschaftsrat<br />
des Fachbereichs 4, der sich dazu bereit erklärt<br />
hat, das Projekt zu 100% finanziell zu unterstützen.<br />
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Take it away &<br />
Galerie Impressionen<br />
Fotodokumentation der Aufführung zum Theater der Welt im<br />
Felsengarten des Kunstvereins “Talstrasse“ in Halle an der Saale<br />
Matthias Kunkel<br />
1. Anlass<br />
Zum Festival »Theater der Welt« in Halle (Saale) wurden<br />
im Kunstverein “Talstrasse“ am 01.07.2008 die Theaterstücke<br />
„TAKE IT AWAY“ und „GALERIE IMPRESSIONEN“<br />
von Opiyo Okach (Kenia) und Andréya Ouamba (Senegal)<br />
sowie seiner Compagnie “Premier Temps” aufgeführt.<br />
2. Umsetzung, Material und Präsentation<br />
Die Theaterstücke und Proben (30.06.2008 &<br />
01.07.2008) wurden mit Hilfe der digitalen Farbfotografie<br />
dokumentiert. Nach mehrfacher Sichtung der künstlerischen<br />
Fotos habe ich eine engere Auswahl getroffen.<br />
Die ausgewählten Fotos wurden dann auf das Format<br />
20x20 beschnitten. Davon ließ ich Abzüge machen und<br />
habe diese auf Kapaplatten aufgezogen.<br />
Die entstandene Fotodokumentation habe in einer kleinen<br />
Ausstellung an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> (FH), (Gebäude<br />
107/ 1.Etage) präsentiert.<br />
Dafür wurden die 20 aufgezogenen Fotos mit Hilfe von<br />
Klebepads an der Wand befestigt. Aufgrund des gewählten<br />
Formats lies sich ein angenehm zu betrachtendes<br />
Foto-Raster an der Wand schaffen. Auf der linken Seite<br />
der Präsentation ordnete ich dynamisch die Bewegungsabfolgen<br />
an, zu der ich auf der rechten Seite einen 9 Bilder<br />
(3x3) umfassenden Fotoblock mit dokumentarischen<br />
Fotos vom Entstehungsprozess entgegen setzte.<br />
3. Aufgabenstellung<br />
Die Tänzer des Theaterstücks wurden während der Aufführung<br />
mit Hilfe einer digitalen Spiegelreflexkamera, Ca-<br />
non EOS 400D, fotografiert und ihre Bewegungen durch<br />
lange Belichtungszeiten deutlich gemacht. Mittels der<br />
Verwendung einer kleinen Blende musste lange belichtet<br />
werden, was dazu führte, dass die Bewegungen und weniger<br />
die Tänzer im Detail zu sehen sind. Im Mittelpunkt<br />
stand die Gestensprache der Tänzer.<br />
Die Grundlage für meine Arbeit waren verschiedene,<br />
nicht zufrieden stellende Versuche, vor etwa zwei Jahren,<br />
Bewegungen zu fotografieren. Ich habe mir die Aufgabe<br />
gestellt diese Grundidee mit diesem Projekt zu perfektionieren.<br />
4. Ausstellungseröffnung<br />
Die Ausstellung wurde am 16.07.2008 um 9 Uhr im Beisein<br />
der beiden Betreuer Johann Bischoff und Christian<br />
Siegel eröffnet. Nach der Begrüßung der Anwesenden<br />
Studenten und Dozenten erläuterte ich, wie es zur Projektidee<br />
kam. Anschließend erklärte ich kurz die Arbeit des<br />
Kunstvereins “Talstrasse“, den Felsengarten des Vereins,<br />
das Theaterstück und das Konzept des Festivals Theater<br />
der Welt.<br />
Ich gab einen Einblick in die mir gegebene Aufgabenstellung<br />
und erörterte die Arbeitsweise anhand der entstandenen<br />
Fotos. Des Weiteren zeigte ich die Vorteile der<br />
Digitalkamera auf und stellte sie der anfänglichen Idee<br />
mit der Lochkamera zu arbeiten gegenüber.<br />
Zum Schluss erläuterte ich mein Ziel mit der Kulturpädagogischen<br />
Projektarbeit, vor allen zwei unterschiedliche<br />
Dinge miteinander zu verbinden: den Tanz (etwas<br />
was so nur einmal stattfinden kann) und das Foto (etwas<br />
was endlos reproduziert werden kann), ganz im Sinne<br />
von Roland Barthes - Die Helle Kammer (Bemerkung zur<br />
Photographie). Die Bewegungen der Tänzer „fixierte“ ich<br />
fotografisch, da sie sonst für immer verloren wären. Die<br />
Farbfotografie ist ein sehr gutes Mittel um Bewegungen<br />
ästhetisch darzustellen.<br />
Im Anschluss an die Auswertung habe ich die Ausstellung<br />
abgenommen um anderen Studenten die Möglichkeit der<br />
optimalen Präsentation zu geben. Nach diesen Präsentationen<br />
habe ich die Ausstellung, ein wenig versetzt,<br />
wieder aufgehängt um sie noch eine längere Zeit präsentieren<br />
zu können.<br />
5. Erläuterung zum Kunstverein<br />
Im Jahr 1994 schuf sich der bereits 1991 gegründete<br />
Kunstverein “Talstrasse“ e.V. unweit der Burg Giebichenstein<br />
in Halle in einer spätklassizistischen Villa eine Begegnungsstätte,<br />
in der regelmäßig Kunstausstellungen,<br />
Lesungen, Gesprächskreise über Kunst und Politik, Konzerte<br />
mit Klassik, Chanson und Rock sowie Feste stattfinden.<br />
Der programmatische Spannungsbogen zwischen<br />
Geschichte und Gegenwart charakterisiert im Wesentlichen<br />
die Arbeit des Kunstvereins. Dabei legt er Wert<br />
auf die Vorstellung zeitgenössischer Kunst in ihrer Vielfalt<br />
und verschiedensten Tendenzen. Regionale Bezüge setzen<br />
ebenso Schwerpunkte wie die Vorstellung nationaler<br />
und internationaler Kunstentwicklungen.<br />
Um dauerhaft attraktiv zu sein ist der Kunstverein sehr<br />
einfallsreich und immer auf der Suche nach interessanten<br />
Kooperationen. In diesem Jahr ist der Höhepunkt die Aufführung<br />
„Take it Away & Galerie Impressionen“ von Opiyo<br />
Okach zum Festival „Theater der Welt“ in Halle. Der einzigartige<br />
Felsengarten hinter der Galerie bietet dafür die<br />
optimalen Bedingungen.<br />
6. Erläuterung zum Theaterstück<br />
Andréya Ouamba ist wegweisend im Modernen Tanz Senegals.<br />
Seine Improvisationen sind Dialoge mit dem Körper<br />
und der Bewegung in einer zugespitzten, zersplitterten,
sehr präzisen Gestensprache.<br />
Mit seiner Compagnie “Premier<br />
Temps” “zersetzt” er traditionelle<br />
Tanzschritte und übersetzt dabei<br />
Lebenshaltungen, Lebensgefühle<br />
oder Lebensperspektiven in Körpersprache.<br />
Sein auf Einladung<br />
Avignons konzipiertes Solo lebt<br />
dagegen vom Hier und Jetzt.<br />
“Take It Away” entsteht bei jeder<br />
Aufführung neu und anders. Choreographiert<br />
hat es Opiyo Okach,<br />
dessen Ausgangspunkt der leere<br />
Raum ist, die Inspiration des<br />
Ortes, seiner Energien, der Musik<br />
und der Anwesenden. In ihren<br />
“Galerie-Impressionen” erkunden<br />
die beiden gemeinsam mit acht<br />
Tänzern ihrer Compagnie den<br />
Felsengarten.<br />
7. Theater der Welt<br />
Das Festival »Theater der Welt«<br />
besteht seit etwa 30 Jahren und<br />
ist das bedeutendste internationale<br />
Theaterfestival in Deutschland.<br />
Es findet alle 2-3 Jahre in<br />
einer wechselnden Großstadt<br />
statt. 2008 war es zum ersten<br />
Mal in einer relativ kleinen Stadt<br />
zu Gast, was sich aber als Vorteil<br />
erwiesen hat. Mit ca. 60.000<br />
Besuchern war es das bisher<br />
erfolgreichste Festival in seiner<br />
Geschichte. Die Theaterstücke<br />
waren zu 97% ausverkauft.<br />
Auswahl aus den ausgestellten Fotos<br />
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Medienpädago-<br />
gisches<br />
Memory-Spiel<br />
René Lampert<br />
Das Spiel<br />
Das medienpädagogische Memory-Spiel ist dem Grundprinzip<br />
eines einfachen Memory- Spiels entliehen. Es soll<br />
spielerisch das Interesse an Medien wecken. Dabei erhebt<br />
es aber nicht den Anspruch, Medienkompetenz zu<br />
vermitteln. Vielmehr soll sensibilisiert bzw. eine Basis geschaffen<br />
werden um, durch ein anschließendes „Selbststudium“<br />
(Wissensvertiefung) diese zu erlangen.<br />
Die Idee war es, das Gedächtnistraining durch Kombinationsgabe<br />
und das Erlangen von Wissen zu erweitern, da<br />
nicht gleiche Karten aufgedeckt werden müssen, sondern<br />
Karten, die erst durch eine bestimmte Verbindung<br />
zu einer Paarung werden.<br />
So muss beispielsweise die ergänzende Paarung die Abbildung<br />
einer CD und ein Abbild von Ludwig van Beethoven,<br />
erkannt werden. Diese Paarung ergänzt sich, da der<br />
damalige Sony-Vizepräsident Norio Ohga im Jahr 1978<br />
die Länge der CD auf 74 min. festgelegt hatte, um die 9.<br />
Sinfonie von Ludwig van Beethoven ohne Unterbrechung<br />
hören zu können.<br />
Diese Information geht aus dem beigefügten Begleitheft<br />
hervor. Es spielt sogleich die Hauptrolle im Spiel, da es<br />
der Schlüssel zur bereits erwähnten „Basis“ ist. Das anschließende<br />
Spielen ist „nur noch“ sekundärer Natur.<br />
Der Schwierigkeitsgrad wurde von einfach bis schwer<br />
ausbalanciert, da nur so gewährleistet wird, dass man<br />
erstens die Lust am Spiel nicht verliert und zweitens indirekt<br />
gezwungen wird, sich Wissen über die Paarungen<br />
anzueignen, um das Spiel auch zu beenden. Es ist somit<br />
von Nöten, sich das Begleitheft durchzulesen, wenn der<br />
Spieler das Spiel zu Ende spielen will, da einzelne Paa-
ungen nur durch „erarbeitete“ Informationen ersichtlich<br />
werden. Dass nicht alle Medien in dieses Spiel mit einfließen<br />
können muss nicht erwähnt werden. Um die Auswahl<br />
der Medien halbwegs stimmig zu gestallten, wurden<br />
in erster Linie technische und neue Medien verwendet.<br />
Ebenso dienen sie der Massenkommunikation. Dieser<br />
grob gesteckte Rahmen erklärt auch das Fehlen von Malerei,<br />
Bildhauerei, Musik, Tanz und Theater, die wiederum<br />
aufgrund einer gewissen Basis ein eigenständiges Memory-Spiel<br />
ergeben hätten.<br />
Der Aufbau<br />
Das Begleitheft ist deutlich in fünf Bereiche gegliedert:<br />
1. Bereich: Im Vorwort wird der Leser / Spieler auf die<br />
Idee der anschließenden Wissensvrtiefung hingewiesen,<br />
um sicher zu stellen, dass er nicht mit falschen Erwartungen<br />
ans Spiel geht und im nachhinein nicht enttäuscht<br />
ist oder glaubt, getäuscht worden zu sein. Die Spielanleitung<br />
und die drei Variationen zur möglichen Rangehensweise<br />
komplettieren den ersten Bereich.<br />
2. Bereich: Dieser Bereich ist den Medien gewidmet. Auf<br />
jeweils einer kompletten Seite wird der Ursprung, die<br />
Verbreitung und die speziellen Eigenschaften eines von<br />
15 Medien beschrieben. Neben diesen Informationen ist<br />
auch immer ein verschlüsselter Vermerk zum Gegenstück<br />
zu finden. Oben links befindet sich eine Darstellung des<br />
Mediums, welches identisch mit der auf der Spielkarte<br />
ist. Im unteren Bereich, farblich abgehoben, ist ein Tipp<br />
zu finden. Dabei handelt es sich um eine Aufforderung<br />
zum aktiven Umgang mit dem Medium.<br />
3. Bereich: Hier werden die Gegenstücke, die in Verbindung<br />
mit den Medien zu einer Paarung verschmelzen<br />
abgebildet. Gegenstücke aus diesem Grund, da es sich<br />
nicht immer um Personen bzw. Erfinder eines Mediums<br />
handelt, die dann wiederum eine Paarung ergeben<br />
(Grundmedium / Mondlandung / „Das Pferd frisst keinen<br />
Gurkensalat“).<br />
Auf einer Seite sind immer zwei Gegenstücke mit entsprechender<br />
Darstellung abgebildet. Handelt es sich einmal<br />
nicht um den Erfinder (Bilddarstellung), wurde das<br />
Gegenstück abstrahiert abgebildet (Grundmedium). Die<br />
Informationen sind, wie schon bei den Medien, mit einem<br />
verschlüsselten Hinweis auf die Paarung versehen.<br />
4. Bereich: Dieser Bereich dient der Kontrolle, in dem<br />
das Medium und das entsprechende Gegenstück zu einer<br />
Paarung zusammen finden. Jeweils drei Paarung werden<br />
auf einer Seite abgebildet und die Verbindung noch einmal<br />
kurz skizziert.<br />
5. Bereich: Zum Schluss wird der Spieler darauf hingewiesen,<br />
dass dies nur ein Bruchteil der Medien ist, die<br />
ihn umgeben (Theater, Malerei, Musik, Tanz usw. fehlen).<br />
Er wird anschließend darum gebeten, das Spiel zu erweitern.<br />
So wird er sich aktiv und spielerisch mit Medien beschäftigen<br />
müssen. Das Stichwortverzeichnis dient dem<br />
schnelleren Finden bestimmter Informationen.<br />
Die technische Umsetzung<br />
Das Begleitheft wurde mit dem Layoutprogramm Adobe<br />
Indesign CS2 erstellt. Die Abmessung entstand durch<br />
eine quadratische Grundfläche, für Texte und Bilder (den<br />
Spielkarten entlehnt), die durch den Bereich der Ringbindung<br />
erweitert wurde. Die Bilder zur Darstellung der<br />
Medien und Gegenstücke wurden zum größten Teil aus<br />
dem Internet heruntergeladen. Da diese sehr hohe qualitative<br />
Unterschiede aufwiesen, mussten sie im Photoshop<br />
CS2 von Adobe bearbeitet werden. Des Weiteren<br />
kam hinzu, dass einige Veränderung der Originalbilder<br />
vorgenommen werden mussten, da sie Rückschlüsse auf<br />
einige Paarungen zugelassen hätten. Einige Abbildungen<br />
mussten komplett neu gesetzt werden.<br />
Alle Darstellungen mussten jeweils in den Farbmodi RGB<br />
und CMYK angelegt werden. Der Farbmodus RGB wurde<br />
benötigt, um die Bilder von einem Fotolabor belichten zu<br />
lassen. Diese Fotos wurden dann wiederum auf die Spielkarten<br />
geklebt. Die Bilder im Farbmodus CMYK fanden<br />
Einzug ins Begleitheft.<br />
Probleme gab es wenige bei der Produktion des Spieles.<br />
Die Texte wurden nach den bereits erwähnten Kriterien<br />
gestaltet. Dabei musste nur darauf geachtet werden,<br />
dass aus ihnen die Paarungen auch kombiniert werden<br />
konnten. Einzig und allein bei der Darstellung der Medien<br />
und Gegenstücke gab es vereinzelt Probleme, da auf kein<br />
Bildarchiv zurückgegriffen werden konnte. Die Rechte an<br />
den Bildern sind somit nicht geklärt.<br />
Der „Hausfrauentest“<br />
Als „Hausfrauentest“ bezeichnet man das Testen eines<br />
Spieles, einer Kampagne oder einer Anzeige mit unbeteiligten<br />
Personen um eventuell auftretende Missverständnisse<br />
nochmals überarbeiten zu können.<br />
Auch in diesem Fall habe ich das Begleitheft auf Verständlichkeit<br />
prüfen lassen.<br />
Dabei stellte sich heraus, dass die Idee und die Spielanleitung<br />
bzw. das Ziel des Spieles von allen Testern<br />
erkannt und verstanden wurde. Bei dem Erkennen der<br />
Paarungen war nur einer von sechs Probanden nicht in<br />
der Lage, alle Paarungen zu finden. Dennoch erachteten<br />
alle Probanden das finden der Paarungen für relativ<br />
schwierig. Hier könnte eventuell der Schwierigkeitsgrad<br />
noch herabgesetzt werden.<br />
Bei der Präsentation des Spieles im Rahmen des Seminars<br />
mit anschließender Durchführung einer Spielrunde,<br />
konnten einige Paarungen nicht gefunden werden. Da<br />
die angehenden Kultur- und Medienpädagogen das Begleitheft<br />
nicht lesen konnten, war es ihnen auch nicht<br />
möglich, alle Paarungen zu finden. Das spricht wiederum<br />
dafür, dass es unbedingt von Nöten ist, sich mit diesem<br />
Heft auseinander zu setzen, um das Spiel erfolgreich abzuschließen.<br />
Somit ist das primäre Ziel erreicht, dass Beschäftigen mit<br />
dem Begleitheft und folglich mit Medien.<br />
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Fotografieprojekt<br />
mit Studenten<br />
Jennifer Lorenz<br />
5 StudentInnen, darunter 2 Kunstpädagogikstudentinnen,<br />
1 Kulturpädagogikstudentin, 1 BVL- Studentin und 1 angehender<br />
Abiturient, gestalteten zu dem von mir vorgegebenen<br />
Thema.<br />
Mein Wohnumfeld Fotoarbeiten. Das Projekt begann Mitte<br />
Mai 2008. Es fanden insgesamt 8 wöchentliche Treffen<br />
statt, in denen die Produkte der TeilnehmerInnen entstanden.<br />
Ziele<br />
Mir ging es darum, dass sich die TeilnehmerInnen unter<br />
meiner Anleitung mit dem Thema inhaltlich auseinander<br />
setzen und den Ausdrucksmöglichkeiten des Mediums<br />
Fotografie nähern. Wir beschäftigten uns mit dem Zusammenhang<br />
von Form und Inhalt an ausgewählten Beispielen<br />
der Fotografie, welcher für die eigene künstlerische<br />
Produktion die Grundlage bildet. Auch die Präsentationsform<br />
war den TeilnehmerInnen überlassen, die ebenfalls<br />
dem Inhalt der Arbeit entsprechen sollte. Ich legte Wert<br />
darauf, dass die TeilnehmerInnen den prozesshaften Charakter<br />
der eigenen künstlerischen Produktion erkennen<br />
und daraus Nutzen ziehen. Der Austausch zwischen den<br />
TeilnehmerInnen war für mich ebenfalls von Wichtigkeit.<br />
Ablauf<br />
Beim ersten Treffen setzten wir uns gemeinsam mit dem<br />
Begriff „Wohnumfeld“ auseinander. In den beiden folgenden<br />
Sitzungen beschäftigten wir uns mit Fotokünstlern<br />
wie beispielsweise Larry Clark (Tulsa 1971) oder Wolfgang<br />
Tilmanns (Burg 1998), die sich dem Thema Mein<br />
Wohnumfeld widmeten. Dabei diskutierten wir sowohl die<br />
inhaltlichen, als auch die formalen Aspekte der Bilder.
Die 3. Zusammenkunft bestand daraus, dass ich den<br />
TeilnehmerInnen die Grundlagen der Bildgestaltung und<br />
mögliche Präsentationsformen vorstellte. Das 4. Treffen<br />
wurde von Andrzej, einem Fotografiestudenten der <strong>Hochschule</strong><br />
für Grafik und Buchkunst in Leipzig gestaltet. Er<br />
fertigt seit 2 Jahren eine Arbeit zu seinem Wohnumfeld an<br />
und präsentierte uns den Entwurf.<br />
Er erklärte den inhaltlichen Aufbau seiner Arbeit und teilte<br />
uns die Aussagen einzelner Bilder und der Fotostrecke<br />
als Ganzes mit. Andrzej brachte den TeilnehmerInnen näher,<br />
dass Brüche und Kontraste mögliche Formen sind,<br />
Inhalte zu vermitteln und gab ihnen Tipps zum Umgang<br />
mit der Kamera im eigenen Umfeld.<br />
In den darauf folgenden Sitzungen wurden Ideen zum<br />
Thema Mein Wohnumfeld in der Gruppe besprochen und<br />
erste Ergebnisse vorgestellt.<br />
Die TeilnehmerInnen stellten ihre Arbeiten Anfang Juli<br />
2008 mit meiner Hilfe fertig. Die Präsentationsform wählten<br />
wir gemeinsam aus.<br />
Am 14.07.2008 wurden die einzelnen Beiträge in <strong>Merseburg</strong><br />
präsentiert.<br />
Auswertung<br />
Die entstandenen Arbeiten sind zufrieden stellend. Die<br />
TeilnehmerInnen setzten sich mit dem Thema und dessen<br />
künstlerische Umsetzung intensiv auseinander. Einige<br />
hatten Probleme, den Begriff „Wohnumfeld“ zu fassen<br />
oder Schwierigkeiten, konkrete Inhalte zur Aufgabenstellung<br />
zu finden. Der fehlende Zugang wurde jedoch durch<br />
Diskussionen in der Gruppe geschaffen.<br />
Allen TeilnehmerInnen ist der prozesshafte Charakter des<br />
eigenen künstlerischen Schaffens klar geworden.<br />
Auszug aus der Arbeit Mein Wohnumfeld - Bautzen, Dresden, Leipzig<br />
von Franziska Lange<br />
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„Fotosafari durch den ‚Wilden Osten‘<br />
– den Arbeitstieren auf der Spur“<br />
Eva Lusch, Christiane Trenka, Eva-Maria Grotzke und Jana Brambach<br />
Kurzbeschreibung<br />
Das Fotoprojekt richtet sich an Jugendliche zwischen 14<br />
und 17 Jahren des Stadtteils ‚Leipziger Osten‘.<br />
In einer Fotosafari - einem fotografischen Streifzug durch<br />
das Viertel - sollen die Teilnehmer im Leipziger Osten<br />
ansässige Berufsbilder entdecken und diese mit ihrem<br />
individuellen fotografischen Blick festhalten.<br />
Ziel ist es, die entstandenen fotografischen Arbeiten bei<br />
dem lokalen Fotowettbewerb OstEntdeckungen (eine Initiative<br />
des Kinder- und Jugendkulturzentrums O.S.K.A.R.)<br />
einzureichen und sie, unabhängig von einer Platzierung<br />
bei dem Wettbewerb, in einer Ausstellung mit eigenem<br />
Konzept zu präsentieren.<br />
Pädagogische Zielsetzung<br />
• Vermittlung von wichtigen Kenntnissen und Fertigkeiten<br />
im Umgang mit dem Medium<br />
Digitalkamera in einem dreitägigen Workshop<br />
• Förderung außerschulischer, ästhetischer Bildung sowie<br />
praktischer und sozialer<br />
Kompetenzen von Jugendlichen<br />
Nebenziele<br />
• Ästhetischer Ansatz<br />
• Kulturelle Teilhabe<br />
• Sozialer Ansatz<br />
• Produkt- und Prozessorientierung<br />
• Gesamtdauer des Projektes beträgt inklusive Vorbereitung,<br />
Planung du Durchführung 12 Wochen<br />
Projektkonzept<br />
Ausgangssituation<br />
• der strukturell schwache Stadtteil Leipziger Osten:<br />
• hoher Migrantenanteil, besonders unter sozialschwächeren<br />
Familien<br />
• hoher Anteil allein Erziehender, Arbeitsloser<br />
• geringe Zahl von Arbeitsplatz- und Ausbildungsangeboten<br />
• Fällt in das Fördergebiet des Bund-Länder-Programms<br />
„Soziale Stadt“<br />
• Bietet Handlungspotenzial für Kultur- und Medienpädagogen<br />
• Projektträger Jugendkulturzentrum „O.S.K.A.R.“, unter<br />
der Leitung von Ellen Heising, stellt Workshop- und Ausstellungsräume<br />
sowie Materialien zur Verfügung<br />
• Zielgruppe Jugendliche allgemein:<br />
• Mangel an ästhetisch-sinnlichen Alltagserfahrungen<br />
• häufige Orientierungslosigkeit bezüglich beruflicher Zukunft<br />
• unbeschwerter Umgang mit den neuen Medien<br />
• digitale Fotografie als niedrigschwelliges Ausdrucksmedium<br />
besonders gut geeignet<br />
• außerschulische Projektarbeit oft geprägt durch hohe<br />
Gruppenfluktuation<br />
• vielfältige Interessen und Verpflichtungen<br />
• Jugendliche im Leipziger Osten:<br />
• Besuch der Mittelschule, d.h. frühe Konfrontation mit<br />
den Themen Zukunft und Berufswahl<br />
• kaum Zugang zu kostenpflichtigen, kulturellen Bildungsangeboten<br />
• erfahren von Projekten über Mundpropaganda<br />
Der Foto-Workshop<br />
Ziel des Workshops ist es, Jugendlichen das Handwerkszeug<br />
für die Teilnahme am Fotowettbewerb „OstEntdeckungen“<br />
mitzugeben. Dazu sollen Einblicke in das Thema<br />
Berufsfelder gegeben und technische Grundlagen der<br />
Digitalfotografie vermittelt werden, denn die Fotografie<br />
ist das visuelle Leitmedium unserer Zeit; der kompetente<br />
Umgang mit Bildern stellt eine Schlüsselqualifikation dar.<br />
Auf dem Weg zum fotografischen Produkt wollen wir die<br />
Projektteilnehmer mit verschiedenen medienpädagogischen<br />
Techniken in Berührung zu bringen. Die methodische<br />
Vorgehensweise zielt darauf ab, die Kreativität der<br />
Jugendlichen zu wecken, zu erkennen und zu fördern.<br />
Der Workshop findet an drei Nachmittagen statt. Ausgehend<br />
vom theoretischen Teil steht anschließend die<br />
Praxis im Zentrum: Die Jugendlichen begeben sich auf<br />
„Fotosafari“, indem sie mit ihrer Kamera bewaffnet durch<br />
den Leipziger Osten ziehen. „Den Arbeitstieren auf der<br />
Spur“ nehmen sie Bilder für den Fotowettbewerb auf. Aus<br />
einem spielerischen Umgang mit dem Thema „Berufe“<br />
soll am Ende ein ästhetisches Produkt entstehen, das<br />
präsentationsfähig ist.
Das Ausstellungskonzept<br />
Die fotografischen Arbeiten der Jugendlichen werden<br />
in einer Ausstellung präsentiert. Als Ausstellungsfläche<br />
dient die Galerie des Kinder- und Jugendkulturzentrums<br />
O.S.K.A.R. Der Besucher rezipiert somit neben den Fotos<br />
auch die kulturpädagogische Erlebnisumwelt der Projektteilnehmer.<br />
Die Exponate werden auf quadratischem kartoniertem<br />
Material einzigartig präsentiert: Jedem Jugendlichen<br />
werden für die Inszenierung der Ausstellung weiße und<br />
hellgraue Kartons zur Verfügung gestellt. Es handelt sich<br />
um so genannte „Bananenkisten“ mit einer Öffnung im<br />
Deckel, die den Fotografien als Rahmung dient.<br />
Der Ausstellungsraum wird so inszeniert, dass die Kartons<br />
teils aufgetürmt, teils chaotisch gestapelt oder in<br />
Schlangenlinien angeordnet sind. Unserer konzeptionellen<br />
Idee liegt zugrunde, dass die Art der Präsentation<br />
einen doppeldeutigen Anspruch hat:<br />
Die Kartons symbolisieren (Karrierebau-)Steine, die labyrinthartige<br />
Anordnung steht für (Lebens-)Wege.<br />
Die Akquirierung der Teilnehmer<br />
erfolgt über persönliche<br />
Ansprache. Ein Handzettel soll<br />
die Jugendlichen an das Projekt<br />
erinnern.<br />
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Rendezvous –<br />
Ein Episodenfilm<br />
Matthias Melzer und Christoph Bauerfeind<br />
Die Idee zum Episodenfilmprojekt entstand bereits nach<br />
wenigen Semestern des Studiums „Kultur- und Medienpädagogik“.<br />
In diesem Projekt sollten interessierte Studenten<br />
zusammengeführt werden, um gemeinsam einen<br />
Film zu produzieren. Das faszinierende Gebiet der Episodenfilme<br />
bot sich hierfür besonders an. Zielstellung des<br />
Projekts war die Erstellung eines Episodenfilms aus mindestens<br />
fünf Kurzgeschichten, sowie die Erarbeitung der<br />
Kurzfilme in individuellen, autonomen Kleingruppen. Dazu<br />
wurden mehrere Projektphasen veranschlagt, in welchen<br />
der Episodenfilm realisiert werden sollte.<br />
Die Projektphasen:<br />
1. Themenfindung/ Gesamtzusammenhang<br />
2. Workshops zum Thema Produktion, Dramaturgie und<br />
Drehbuch<br />
3. Themenfindung & Drehbucherstellung der Kurzfilme<br />
4. Dreh der Filme in Kleingruppen<br />
5. Workshop „Schnitt in Adobe Premiere Pro 2.0“<br />
6. Schnitt der Kurzfilme in den Gruppen<br />
7. Produktion des Gesamtfilms: End-Schnitt, Titel und Abspann,<br />
PR-Konzept<br />
8. Präsentation - Vorführung<br />
Um die Filme in eigenverantwortlicher Regie durchführen<br />
zu können, wurden Workshops zu den Themen Produktion,<br />
Dramaturgie, Drehbuch und Videoschnitt angeboten.<br />
Der Workshop „Produktion“ vermittelte den Teilnehmern<br />
die nötigen Grundlagen, die von der Idee bis zum Mastering<br />
der Produktion eines Kurzfilmes notwendig sind. Im<br />
Workshop „Dramaturgie“ wurden den Teilnehmern Grundkenntnisse<br />
vermittelt, wie eine Geschichte erzählt werden<br />
kann und was es mit Begriffen wie „Plotpoints“, „Backstory“<br />
oder „Spannungsbogen“ auf sich hat. Im Workshop<br />
„Drehbucherstellung“ lernten die Studenten, wie man<br />
von der Idee über Exposé und Treatment zum Drehbuch<br />
kommt. Im Grundlagenkurs „Videoschnitt“ wurde den Teilnehmern<br />
die Schnittsoftware Premiere Pro 2.0 erklärt:<br />
vom ersten Sichten der Materialien, über den Schnitt bis<br />
hin zur Ausgabe des fertigen Films.<br />
Nach mehreren Brainstormings und Abstimmungen einigten<br />
sich die Studenten auf das Thema „Rendezvous“.<br />
Damit war die Begegnung zwischen zwei Individuen gemeint,<br />
im Sinne von „Person/Gegenstand A trifft Person/<br />
Gegenstand B und etwas ereignet sich“. So wurde der<br />
klassische „Rendezvous“-Begriff aufgelockert und den Filmemachern<br />
mehr Handlungsspielraum gegeben. Schließlich<br />
ging es daran die Filme zu planen, zu drehen und<br />
umzusetzen, was annähernd zwei Jahre lang, beginnend<br />
mit dem Sommersemester 2006, von den Projektleitern<br />
betreut und koordiniert wurde.<br />
Die Episoden:<br />
„Seelsorge“ (2007) von Oliver Stanislowski liefert eine<br />
Hommage an den Dogma-Film und zeigt das Leben wie<br />
es wirklich ist: Verwackelt, unscharf und alles andere als<br />
perfekt. In „Verklickt nochmal!“ (2008) von Matthias Melzer<br />
und Christoph Bauerfeind will sich der Hauptcharakter<br />
mit seiner Chat-Bekanntschaft endlich live treffen und<br />
stellt fest, dass er ihr nicht zum ersten Mal begegnet.<br />
„Der Beste Freund“ (2006) von Christoph Bauerfeind handelt<br />
von einem ganz normalen Durchschnittsversager,<br />
der in seine beste Freundin verliebt ist.<br />
Setbild „Date-a-Nator“<br />
In „Beziehungsweise“ (2008) präsentieren Anika und Melanie<br />
Bonitz drei Moment-Aufnahmen aus dem Leben von<br />
Hugo und seinen Problemen mit den Frauen, ob beim<br />
Kennenlernen oder Schlussmachen.<br />
In „Date-A-Nator” (2007-2008) von Sarah Schoberth und<br />
Matthias Melzer lässt sich die hübsche Sabine ein auf<br />
Speed-Dating ein und begegnet dabei so manch schrägem<br />
Vogel.
Premierenpublikum„Date-a-Nator“<br />
Endfertigung und Premiere<br />
Bis Juli 2008 wurden alle Filme des Projektes gesammelt<br />
und ein gemeinsames Endprodukt geschaffen. Hierzu gehörte<br />
die Erstellung gleichartiger Titel, ein gemeinsamer<br />
Abspann, sowie der Zusammenschnitt der Kurzfilme. Von<br />
Beginn der Planung an waren mindestens fünf Episoden<br />
vorgesehen, um auf ein Zeitformat von etwa 75 Minuten<br />
zu kommen. Den Filmemachern wurde ein ungefährer<br />
Zeitrahmen von 10-15 Minuten je Produktion vorgegeben.<br />
Die Premiere des Films fand am 16.07.2008 um 19 Uhr<br />
im Hörsaal 7 des Campus <strong>Merseburg</strong> statt. Um den Episodenfilm<br />
einem möglichst großem Publikum zu präsentieren,<br />
wurden Flyer und Plakate produziert. Das Design<br />
der Werbung sollte die Thematik des Films widerspiegeln.<br />
Deshalb wurde der Schriftzug so gestaltet, dass er<br />
an eine grelle Leuchtreklame erinnern sollte. Momentaufnahmen<br />
aus den Filmen wurden in Form eines Filmstreifens<br />
auf dem Flyer positioniert, um den Zuschauern eine<br />
Vorschau zu bieten, was sie erwartet. Die Plakate<br />
wurden dem Flyer nachempfunden, um einen Werbe-<br />
Synergie-Effekt zu erzeugen. Zwei Wochen, sowie<br />
einige Tage vor der Premiere wurde der Campus so<br />
mit Plakaten und Flyern beworben.<br />
Zur angemessenen Präsentation des Films wurde<br />
der Hörsaal entsprechend dekoriert und zum Kinosaal<br />
umfunktioniert. Knabbereien und Getränke<br />
wurden gegen Spende frei angeboten. In Form einer<br />
Fotoserie wurde den Zuschauern eine optische Vorschau<br />
auf die Filme präsentiert und somit die Möglichkeit<br />
gegeben, sich auf den Film einzustimmen.<br />
Um die Kino-Atmosphäre zu unterstützen, wurde der<br />
Hörsaal bis Vorstellungsbeginn mit bekannter Film-Musik<br />
beschallt.<br />
Nach einer kurzen Ansprache wurde dem Publikum der<br />
Hintergrund des Projektes und die Entstehungsgeschichte<br />
des Films vorgestellt. Und dann hieß es: „Film Ab!“<br />
Nach der Vorführung gab es viel positives Feedback der<br />
über hundert Zuschauer. Dabei wurde vor allem die Form<br />
und Optik der Werbung gelobt, sowie der Episodenfilm<br />
als Gesamtwerk. Besonders erfreulich war in abschließenden<br />
Gesprächen der Entschluss vieler Studenten<br />
selbst wieder mit der Kamera aktiv zu werden und Filme<br />
zu drehen. Für die Projektleitung und alle Beteiligten war<br />
es rückblickend ein sehr erfolgreiches Projekt, in welchem<br />
die vorher definierten Ziele eingehalten und umgesetzt<br />
wurden. Aufgrund des gewonnenen Interesses<br />
unter den Studierenden ist eine Fortsetzung des Episodenfilmprojekts<br />
in dieser oder ähnlicher Form möglich<br />
und wünschenswert.<br />
Flyer / Plakat<br />
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Der Handymensch<br />
Medienkompetenz mittels interaktivem Unterrichtsmaterial<br />
Jana Menge<br />
Hauptaugenmerk dieser Arbeit gilt dem Mobiltelefon.<br />
Nicht nur durch dessen enorme Verbreitung vor allem unter<br />
Kindern (8-13 Jahre: 44% ) und Jugendlichen (12-19<br />
Jahre: 94% ) nimmt das Handy einen Sonderstatus ein,<br />
auch zunehmende Medienkonvergenz macht es zu einem<br />
Sonderbotschafter der Medienpädagogik. Weit über die<br />
Fähigkeit der mobilen Telefonie hinaus, haben wir es heute<br />
mit einem Gerät zu tun, welches die Funktionen von<br />
Minicomputer, MP3-Player, Fernsehgerät, Camcorder,<br />
Fotoapparat und vielem mehr in sich vereinigt und zu jeder<br />
Zeit nutzbar macht. Jugendliche wachsen hierzulande<br />
in einer von Medien geprägten Gesellschaft auf. So ist<br />
es nicht verwunderlich, dass der Umgang mit ihnen auch<br />
den Jugendalltag selbst prägt und verändert. Im Bezug<br />
auf Kommunikation als Prozess der Ablösung und Verselbständigung,<br />
aber auch der Pflege des eigenen Le-<br />
bensstils, spielt hierbei nicht nur Kommunikation und Unterhaltung<br />
eine wichtige Rolle. Vor allem Integration und<br />
Orientierung machen Medien zu einem festen Bestandteil<br />
jugendlicher Alltagswelten.<br />
Trotz aller Notwendigkeit ist die Förderung von Medienkompetenz<br />
auch in unserer heutigen Mediengesellschaft<br />
noch immer keine Selbstverständlichkeit. Ob die Gründe<br />
hierfür nun dem mangelndem Fachwissen oder einem fehlendem<br />
Bewusstsein bezüglich der Bedeutung medialer<br />
Kompetenzen zuzusprechen sind – die Notwendigkeit<br />
von Medienkompetenz steht außer Frage. Im stetigen gesellschaftlichen<br />
Wandel durch die Etablierung neuer Medien,<br />
stellt sich in dieser Arbeit die zentrale Frage: Wie<br />
verändert das Medium Handy mobile Kommunikation und<br />
soziale Beziehungen?<br />
Die medienspezifische Umsetzung dieser Fragestellung<br />
erfolgt in Form einer multimedialen Präsentation. Kreative<br />
Features erlauben es, die Lernenden kommunikativ<br />
zu fordern und zu fördern. Im Mittelpunkt steht die aktive<br />
Beteiligung der Lernenden, denn vor allem für die notwendigen<br />
medienphilosophischen Betrachtungen dieser<br />
Thematik, stellt der Ideen- und Erfahrungsaustausch der<br />
Lernenden eine enorme Bereicherung dar. Weitere Vorzüge<br />
sind in der Interaktivität, Visualisierung, variablen<br />
Rezeptionsaufgaben sowie Arbeitsprozessintegration<br />
abstrakter Inhalte zu sehen. Die Präsentation erhebt<br />
nicht den Anspruch allein stehend Medienkompetenz<br />
zu vermitteln (begründet im Problemfeld der sozial isolierten<br />
E-Learning-Systeme). Sie ist ein methodisches<br />
Lerninstrument, das den Lehrenden unterstützen soll.
Der inhaltlichen Gestaltung liegt das Kapitel „Mobile Kommunikation<br />
und soziale Erreichbarkeit“ in „Handymania“<br />
zu Grunde. Hauptaugenmerk gilt den Bereichen Mobilität,<br />
Kontrolle, Privatsphäre, Interferenzen, Grenzüberschreitungen<br />
sowie Diskurse und Verbote. Voraussetzung ist<br />
die Verfügbarkeit eines Abspielmediums. Benötigt wird<br />
ein Laptop mit installiertem Flashplayer, sowie ein Beamer<br />
zur großflächigen Projektion.<br />
Dieses Lehrmittel ist ein Angebot zur Unterstützung von<br />
Lehrveranstaltungen und soll somit der bildungstheoretischen<br />
Arbeit von Lehrern, Professoren, Dozenten, Ausbildern,<br />
Studenten sowie Schülern dienen. Mögliches Ziel<br />
der Veranstaltung könnte die Medienkompetenzförderung<br />
der Lernenden sein, welche späteren Lehrzwecken<br />
zu Gute kommen soll. Im Rahmen der Bildungsarbeit in<br />
Form von Seminaren und Workshops verschiedenster Bildungseinrichtungen,<br />
bietet sich diese Methode auch für<br />
Studienzwecke sowie Berufsaus- und Weiterbildungen an.<br />
Besonders geeignet ist dieses Lehrmittel für die Bereiche<br />
Kultur- sowie Medienpädagogik, Medienökologie, Medien-<br />
und Kommunikationswissenschaften und Sozialwesen.<br />
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Illustrationen<br />
„Das immer wieder kehrende Singleleben.“<br />
Monika Milicevic<br />
Eine Ausstellung von Monika Milicevic im Rahmen der<br />
Kulturpädagogischen Projektarbeit an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Merseburg</strong> (FH).<br />
In meinem Projekt habe ich mich mit dem Thema Illustration<br />
auseinandergesetzt. Die Vierzehn Illustrierten Bilder<br />
worden in Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Im Mittelpunkt<br />
der Illustration steht das visuelle Wahrnehmen<br />
eines Comics ohne Dialog mit einem dazugehörigen Storyboard.<br />
Den zweiten Focus habe ich auf Metaphern bzw.<br />
Redewendungen gelegt und den dritten auf die schwarz<br />
& weiß Darstellung.<br />
Drei Perspektiven<br />
I. Die Handlung “Das immer wieder kehrende Singleleben.<br />
II. Die Metaphern bzw. sprachliche Bilder oder Redewendungen.<br />
III. Die Schwarz Weiß Darstellung.<br />
I. Das Storyboard -<br />
Das immer wieder kehrende Singleleben<br />
Eine Single Frau wohnt in einer Großstadt. Sie hat das<br />
Singleleben ziemlich satt und hält die Einsamkeit in ihren<br />
vier Wänden nicht mehr aus. Sie entschließt, sich´<br />
herauszuputzen und aufs Neue ihrem trauernden Dasein<br />
ein Ende zu machen. In einer Bar kann man einen netten<br />
Mann kennenlernen… denkt sie! Und schon steht einer<br />
vor ihr. Der junge Mann fängt an zu erzählen und sie<br />
scheint auch sehr interessiert. Doch nach kürzester Zeit<br />
langweilte auch er sie, wie viele andere vor ihm. Sie ist<br />
entsetzt und schmiedet auch schon Mordpläne.<br />
Der Mann scheint wie eine Plage zu sein,<br />
denn er weicht nicht von ihr.<br />
Er bemerkt auch nicht im Geringsten, dass er<br />
sie ermüdet und dass sie schon ihren Kopf auf<br />
den Tresen niedergelegt hat. Sie hat nur einen<br />
Gedanken für diese Menschen übrig… wie<br />
werde ich ihn los ? !<br />
Auf ein Mal brennen ihr die Sicherung durch,<br />
bzw. ihr reißt der letzte Geduldsfade und<br />
schon sind ihre Hände an der Kehle von diesen<br />
beschränkten Wesen. Als Sie bemerkt was sie<br />
getan hat, ergreift sie die Panik. Aber da sie genau<br />
wegen solchen monotonen Helden alleine<br />
lebt, ist der nächste Gedanke an ihn auch nicht<br />
mehr von Sorge umgeben. Madame denkt nur<br />
an Flucht und alles andere ist ihr unwichtig.<br />
Am Ende hat sie doch einen interessanten<br />
Abend gehabt und geht lächelnd nach Hause.<br />
II. Die Metaphern oder Redewendungen<br />
Ich habe beim Illustreren die Herausforderung<br />
gesucht, Metaphern bzw. Redewendungen<br />
Zeichnerisch umzusetzen.<br />
Metaphern bzw. Redewendungen:<br />
“Als ich die Tür aufmachte starten mich Tausende<br />
von Augen an“<br />
“Er langweilt mich zu Tode“<br />
“Ich würde ihn am liebsten umbringen“<br />
“Es ist nicht mein Bier“
III. Schwarz - Weiß – Darstellung<br />
Ich habe mit Absicht die unbunten Farben bzw. den Zustand<br />
Schwarz – Weiß gewählt um Assoziationen und<br />
Gefühle der Figur rüberzubringen. Gefühle wie Tod, unerlaubtes<br />
Handeln oder Macht über jemanden zu haben.<br />
Bunte Farben hätten meiner Ansicht nach zu viel von<br />
meinem Konzept verworfen, denn ich habe großen Wert<br />
darauf gelegt meine Illustrationen minimalistisch darzustellen,<br />
damit keine weitere Übertreibung außer der Redewendungen<br />
bzw. Metaphern transparent wird.<br />
Intension des Projekts<br />
• Die Illustrationen sollen den Betrachter anregen, wie<br />
bei einem Klassisch gemalten Bild, der Fantasie freien<br />
Lauf zu lassen.<br />
• Die Abstrahierung will dem Beobachter das innere Bild,<br />
das jeder von uns mittels seiner Gedanken als ein surrealistisches<br />
Bild in sich schaffen kann, hervorrufen.<br />
• Die Illustrationen sollen anregen, selbst neue Formen<br />
der Abstraktion zu schaffen.<br />
Thesen<br />
1. Das Faktische lässt sich als das, was es ist, anders<br />
sehen.<br />
2. Illustration nutzt die Abstraktion und sie ist eine effektive<br />
Technik um den Sachverhalt, das Singledasein, dem<br />
Betrachter näher zu bringen.<br />
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Kostümworkshop<br />
im Zirkus Ernst – wir sind die lustigsten!<br />
Tina Möller<br />
1 Kostümworkshop<br />
Vom 09.06. – 13.06.2008 veranstaltete die Lernförderschule<br />
Ernst-Zinna in Leipzig eine klassenübergreifende<br />
Projektwoche zum Thema Zirkus. Die praktische<br />
Umsetzung der Workshops wurde vom Zollschuppen e.<br />
V. durchgeführt. 200 Kinder der 1. bis 9. Klasse verteilten<br />
sich auf 18 verschiedene Workshops, die von unterschiedlichen<br />
Jonglagetechniken über Theaterimprovisationen<br />
bis zur Gestaltung von verschiedensten Materialen<br />
reichten.<br />
Gemeinsam mit Manuela, einer Modedesignerin leitete<br />
ich für 16 junge Menschen den Kostümworkshop. Zur<br />
Unterstützung wurden uns zwei Lehrer der Grundschule<br />
zugeteilt. Die Grundidee war, dass jeder Teilnehmer ein<br />
eigenes Kostüm entwirft und dies zur Zirkusaufführung<br />
am letzten Tag in Form einer Modenschau präsentiert.<br />
Für den Workshop standen zwei benachbarte Klassenzimmer<br />
zur Verfügung, in denen die Kinder mit einfachsten<br />
Mitteln, wie Tacker, Schere, Kleber und Drähten, oder<br />
auch Nähmaschine ihre individuellen Ideen aus verschiedensten<br />
Stoffarten umsetzen konnten.<br />
Die Arbeit und das Spiel mit Textilien als kreatives Medium,<br />
ermöglicht ein abwechslungsreiches, ganzheitliches<br />
Arbeiten. Ich bemühte mich dabei keine besonderen<br />
Kenntnisse vorauszusetzen. Durch die Vermittlung einfachster<br />
textiler Verarbeitungstechniken und Gestaltungsmöglichkeiten<br />
sollten die Kinder angeregt werden, sich<br />
mit ihren eigenen Fähigkeiten auseinandersetzen.<br />
Konzept<br />
Als Workshop-Leiter bemühten wir uns um eine möglichst<br />
unvoreingenommene Herangehensweise und versuchten<br />
anfangs ohne Vorgaben zu arbeiten um die Kinder in ihren<br />
Ideen nicht zu leiten. So sollte es einführend am ersten<br />
Tag Raum für Spiele gegeben, dass die Kinder sowohl<br />
ihre eigenen Wünsche, wie auch die Persönlichkeiten der<br />
anderen Teilnehmer besser kennenlernen. Unser Wunsch<br />
war es, den Kindern einen Rahmen zu bieten, in dem<br />
sie die Möglichkeit haben alles Erdenkliche zu sein, was<br />
sie sich vorstellen. Dabei soll auch der Bezug zwischen<br />
Kostüm als Maske und der tragenden Rolle des eigenen<br />
Körpers als Maskenträger deutlich werden, um eventuelle<br />
Ängste bezüglich der handwerklichen Umsetzung abzubauen<br />
und die Motivation zu eigenem kreativen Handeln<br />
zu stärken. Die Materialen, quer im Klassenraum verteilt<br />
sollten zum ausprobieren anregen und neugierig auf die<br />
Suche nach der Form in der Form machen. Dies sollte<br />
der eigentliche Beginn des künstlerisch- handwerklichen<br />
Arbeitsprozesses werden, die Ausgestaltung der individuellen<br />
Vorstellungen und Grundlage für die weiteren<br />
Projekttage.<br />
Die Gruppe<br />
An unserem Workshop nahmen 13 Mädchen und 3 Jungen<br />
von der 6. bis zur 9. Klasse teil.<br />
Leider waren nur 5 davon auf eigenen Wunsch anwesend<br />
und der Rest wurde aus verschiedenen Gründen zugeteilt.<br />
Der überwiegende Teil der Gruppe hatte Konzentrationsstörungen,<br />
es herrschte eine hohe verbale und<br />
physische Gewaltbereitschaft, Perspektivlosigkeit und<br />
allgemeine Ablehnung gegen alles und jeden.<br />
2 Der Prozess<br />
In der Praxis stieß unser freies Konzept sehr schnell an<br />
seine Grenzen. Es bedurfte ständiger Motivationsarbeit.<br />
Die von unserer Seite vorbereiteten Lockerungsübungen<br />
und Namensspiele mussten wir aufgrund der Aggressivität<br />
untereinander vorzeitig abbrechen. Alternativ baten wir<br />
die Kinder sich erst einmal selbstständig mit den Materialien<br />
vertraut zu machen um Ideen zu sammeln und eventuell<br />
schon etwas auszuwählen. Ein paar der Teilnehmer<br />
taten dies auch und der Rest saß entweder stumm oder<br />
meckernd auf den Stühlen. Manuela und ich versuchten<br />
die Kinder in ihrer Ideensuche zu unterstützen, doch wir<br />
stellten schnell fest, dass die Entwicklung von Kreativität<br />
und Phantasie in unserer Gruppe intensive Beschäftigung<br />
brauchte. Schritt für Schritt kamen wir aber bei fast allen<br />
Schülern weiter.<br />
Mit den uns zugeteilten Lehrkräfte kamen neue Probleme<br />
auf, sich die älteren Teilnehmer schon allein durch ihre<br />
Anwesenheit provoziert fühlten und erneut aggressiv<br />
wurden. Wir entschlossen uns, die Gruppe zu teilen. Nach<br />
und nach entwickelten sich ein paar Ideen und es entstanden<br />
auch erste Stücke, die zwar eher weniger mit Zirkus<br />
aber doch mit Kreativität zu tun hatten.<br />
Am nächsten Tag hatten sich die Kinder von selbst wieder<br />
auf die beiden Räume verteilt, da die einen nichts mit<br />
den anderen zu tun haben wollten und sich strikt weigerten<br />
einen gemeinsamen Beginn zu finden.<br />
So war es für uns leider nicht möglich eine Art Gruppengefühl<br />
unter den Teilnehmern zu schaffen. Die starke Ableh-
nung der Schüler untereinander und der ständige Wechsel<br />
in der Gruppe erschwerten den kreativen Arbeitsprozeß.<br />
Unser Konzept ließ sich nicht umsetzen, da die Schüler<br />
große Schwierigkeiten hatten eigene Ideen zu entwickeln<br />
und bei jedem Schritt Unterstützung brauchten.<br />
Frontalansicht<br />
Die Hälfte der Mädchen steckte viel Herzblut und Geduld<br />
in ihre Kostüme und waren mehr oder weniger bereit diese<br />
auf der Bühne zu präsentieren. Die Jungs wurden<br />
leider bereits Mittwoch für den Rest der Woche suspendiert.<br />
Die Präsentation<br />
Am Freitag gab es die große Zirkusvorstellung. Die Kostümgruppe<br />
sollte den Abschluß des Programms bilden.<br />
An diesem Tag plagte die Mädchen ein euphorisches<br />
Lampenfieber, aber eine paar kleine Atemübungen und<br />
aufmunternde Worte halfen bei dem Sprung über den<br />
Schatten. Es war eine Freude mit anzusehen, wie die ein<br />
oder andere auf der Bühne sogar ein Lächeln zeigte und<br />
sich über den echten Applaus freute, da sie so große<br />
Angst hatten ausgebuht oder beworfen zu werden.<br />
3 Reflexion<br />
In der Planung wäre unbedingt eine intensivere Berücksichtigung<br />
der Zielgruppe notwendig gewesen. Die<br />
Teilnehmer hatten große Probleme eigene Ideen zu entwerfen<br />
und brauchten ständige Unterstützung bei der<br />
Umsetzung. Im Idealfall sollten es nicht mehr als 3 bis<br />
4 Kinder auf einen Betreuer sein. Vorraussetzung wäre<br />
außerdem die freiwillige Teilnahme am Projekt und entprechende<br />
Alternativen der Schule für diejenigen Schüler,<br />
die sich nicht für die Workshops interessieren.<br />
Die Rolle des Workshopleiters empfand ich oft als<br />
zwiespältig,da die Kommunikation sowohl zwischen Lehrer<br />
und Schüler als auch zwischen Lehrer und uns sehr<br />
träge funktionierte. Es entstanden oft Konflikte, vor allem<br />
was die Bewertung der Leistung der Schüler anging. Die<br />
Kommunikation zwischen Schule und Verein müsste bei<br />
einem nächsten Projekt unbedingt verbessert werden,<br />
denn es hätte einige Schwierigkeiten erspart. Trotz alle<br />
dem denke ich, dass die Grundidee dieses Workshops<br />
sehr reizvoll ist und einen erweiterte Durchführung verdient.<br />
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Industriefilm über die Produktion<br />
der Saalemühle Alsleben<br />
Sebastian Nolting und Sebastian Wolf<br />
Das Unternehmen<br />
Die Saalemühle Alsleben ist ein Getreide verarbeitender<br />
Industriebetrieb im Herzen Sachsen-Anhalts. Gelegen zwischen<br />
Magdeburg und Halle. Direkt an der Saale und der<br />
A14 befindet sich das Traditionsunternehmen in einem<br />
der besten Getreideanbaugebiete Europas. Insbesondere<br />
hochwertiger Weizen und Durumweizen wird hier angebaut.<br />
Die hohe Qualität des Ausgangsproduktes ist jedoch nur<br />
ein Aspekt der Unternehmensphilosophie. Die Nähe zu<br />
den Landwirten ist ausdrücklich gewünscht, um kurze<br />
Transportwege, Rückverfolgbarkeit der Partien und einen<br />
kurzen Informationsweg zu den Partnern sicherzustellen.<br />
Alle Lieferanten liegen im Umkreis von 100 km. Die<br />
Saalemühle verfügt über zahlreiche Rezepturen, welche<br />
entsprechend den Bedürfnissen des Abnehmers zusammengestellt<br />
und streng eingehalten werden müssen. Die<br />
hochtechnische Herstellung von Backwaren ist ein Prozess,<br />
bei dem Schwankungen in den Inhaltsstoffen nicht<br />
toleriert werden können.<br />
Die Vermarktung erfolgt zu einem großen Teil an Großbäckereien,<br />
aber auch Hersteller von Fertigbackmischungen<br />
und Convenience-Produkten.<br />
Problemanalyse<br />
Führungen durch die Produktion der Getreidemühle erweisen<br />
sich als schwierig. Eine Kommunikation von Geschäftspartnern<br />
wird durch eine hohe Lärmentwicklung<br />
der Maschinen sehr eingeschränkt. Dieser Umstand<br />
erweist sich gerade hinsichtlich von Führungen der Geschäftskunden<br />
als verbesserungswürdig. Ein weiterer<br />
Aspekt ist die räumliche Verteilung der Produktion. Die<br />
einzelnen Produktionsschritte- von der Reinigung bis zur<br />
Verpackung sind über zehn Etagen verteilt. Auch hier<br />
ist die Begehung sehr aufwändig und Zeit intensiv. Zudem<br />
sind nicht alle Arbeitsprozesse einsehbar, da aus<br />
Sicherheitsgründen viele der Maschinen verschlossen<br />
arbeiten.<br />
Lösungsansatz<br />
Idee ist mit einem Industriefilm über die Produktion<br />
eine filmische Führung vom Konferenzraum<br />
zu ermöglichen, um so die negativen Einflussgrößen<br />
zu unterbinden. Nicht einsehbare<br />
Arbeitsschritte werden grafisch dargestellt,<br />
abstrahiert und konkretisiert. Der Zeitaufwand<br />
der Führung wird erheblich reduziert und bei<br />
Bedarf sind einzelne Prozesse beliebig oft<br />
wiederholbar. Anliegen können in einer angenehmer<br />
Atmosphäre erörtert und Informationen<br />
ausgetauscht werden.<br />
Parameter<br />
Die Produktion soll eine Länge von ca. 10 – 12<br />
Minuten nicht überschreiten. Es sollen markante Daten,<br />
die Unternehmensphilosophie, das technologisch-fortschrittliche<br />
Moment der Saalemühle und die hochwertige<br />
Qualität der Erzeugnisse (und damit der Arbeitsprozesse)<br />
zum Tragen kommen. Gleichzeitig sollen alle Produktionsschritte-<br />
von der Anlieferung des Getreides bis zur<br />
Vermahlung, aber auch die spätere Lagerung bzw. Auslieferung<br />
an den Abnehmer aufgezeigt werden.<br />
Die Zielgruppe sind “Experten” aus der Lebensmittel-<br />
industrie. Sie verfügen teilweise über Fachwissen von<br />
produktionstechnischen Verfahren der Mehlerzeugung.<br />
Insbesondere Abnehmer sollen also mit diesem Industriefilm<br />
einen Nachweis über den hohen Standard der Produktionsverfahren<br />
in der Getreidemühle erhalten: Qualität<br />
als Gütekriterium der Saalemühle.<br />
Arbeitsschritte, die wichtig für das Verständnis des Arbeitsprozesses<br />
sind und insbesondere den Qualitätsanspruch<br />
des Unternehmens unterstreichen, werden daher<br />
zeitlich hervor gehoben.<br />
Die Sequenzen des Hauptteils bestehen größtenteils aus<br />
aufgezeichneten Bildern der Produktion. Es wird mit klassischen<br />
Einstellungsgrößen gearbeitet. Der Schnittrhythmus<br />
soll nicht zu dynamisch, nicht zu langatmig sein. Op-<br />
tische Informationen sollen wahrnehmbar sein, aber nicht<br />
langweilen. Grafiken zur Zusammenfassung und Abstraktion<br />
sind zweidimensional animiert und im einheitlichen<br />
Layout gehalten: Die Animationen haben alle links eine<br />
rote Fläche, in der oben das Saalemühle Logo zu ist. Die<br />
Bilder laufen rechts davon. Das Verhältnis ist etwa 1:5<br />
Die Bildästhetik gestaltet sich in den Teilen der Exposition,<br />
Gliederung und Zusammenfassung als anspruchsvoll
anmutendes, aber dezentes Layout: Auf weißen Grund ist<br />
eine horizontal mehrfach geteilte Fläche in der Videosequenzen<br />
laufen. Diese sind im dezenten (Saalemühle-)Rot<br />
gehalten. Gegebenenfalls werden jeweils bedeutende<br />
Begriffe eingeblendet. Diese Bildkomposition kehrt stets<br />
wieder.<br />
Umsetzung<br />
Aufbau<br />
Der Industriefilm besteht aus vier Teilen:<br />
1. Exposition (thematische Einstimmung)<br />
2. Gliederung (Struktur des Beitrages )<br />
3. Hauptteil (detaillierte Produktionsabläufe)<br />
4. Zusammenfassung (Rückblick, Ausblick)<br />
Exposition (40 Sekunden)<br />
Um einen ersten Eindruck von der Saalemühle zu erhalten,<br />
werden in der Exposition Unternehmens spezifische<br />
Information in Form von Schlagwörtern gestreut. Der<br />
Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung des Qualitätsanspruchs<br />
und der (technologischen und marktwirtschaftlichen)<br />
Zukunftsorientierung des Unternehmens. Es<br />
lassen sich Begriffe wie “Qualität”, “Erfahrung”, “Zukunft/<br />
Fortschritt/Perspektiven”, “Vielfalt” usw. ableiten. Eine<br />
dynamische und ästhetisch anspruchsvolle Bildgestaltung<br />
unterstreicht dabei das Image eines technologisch<br />
fortschrittlichen Unternehmens. Aus dem Firmenlogo heraus<br />
baut sich auf weißen Hintergrund langsam ein<br />
dreigeteilter Splitscreen in der Mitte des Bildschirms<br />
auf. Erste kurze Filmsequenzen in erscheinen kurz in<br />
slow motion, bis sie von der nächsten Sequenz wieder<br />
aus dem Bild gerückt werden. Schlagworte werden<br />
dabei einige Sekunden über den Bewegtbildern<br />
eingeblendet, verfliegen dann. Aus dem dreigeteilten<br />
Bild erscheint wieder das Logo der Saalemühle. Eine<br />
leichte, aber progressive elektronische Musik schafft<br />
eine angenehme Atmosphäre.<br />
Gliederung (25 Sekunden)<br />
Inhalt:Nach der Eröffnung des Beitrages durch die<br />
Streuung verschiedener Information der prozessorientierte<br />
Aufbau des Hauptteils (Getreideverarbeitung)<br />
vorgestellt.<br />
Bild: Transparentes SM-Logo wird über Fläche (sechsteilig,<br />
horizontal) eingeblendet. Einzelne Teile der Fläche<br />
sind Standbilder. Der Sprecher erklärt weiteren Ablauf anhand<br />
der sechs vorgestellten Komplexe des Hauptteils.<br />
Während der Aufzählung, heben sich die jeweiligen Bilder<br />
voneinander ab. Zudem werden die Begriffe eingeblendet.<br />
Hauptteil (480 Sekunden)<br />
Im Hauptteil werden die sechs verschiedenen Produktionsschritte<br />
prozessorientiert und detailliert dargestellt.<br />
Der Produktionsweg ist untergliedert in:<br />
0. Der Ursprung (Bodenbearbeitung, Saatgut, bedarfsgerechter<br />
Pflanzenschutz, Wachstum, Ernte)<br />
1. Anlieferung und Qualitätskontrolle<br />
2. Zusammensetzung der einzelnen Qualitätsklassen, der<br />
Reinigung von Grobbesatz und der Einlagerung (je<br />
nach Analyseergebnis). Zusammenstellung der Getreidemischung<br />
nach Rezepturen<br />
3. Die (zweite) Reinigung direkt vor der Verarbeitung<br />
4. Vermahlung nach jeweiliger Rezeptur<br />
5. Beschreibung für die Produktion von Convenience-Produkten<br />
6. Die spätere Lagerung und Verpackung bzw. Auslieferung<br />
Zusammenfassung (60 Sekunden)<br />
In der Zusammenfassung wird die gesamte Verarbeitung<br />
nochmal kurz rückblickend betrachtet.<br />
Zudem wird die Positionierung des Unternehmens in der<br />
Kette der Lebensmittel erzeugenden Betriebe erläutert<br />
und mit der Firmenphilosophie kombiniert. Abschließend<br />
wird ein Ausblick des Unternehmens gegeben.<br />
Es werden dabei bereits gezeigte, ästhetisch anspruchsvolle<br />
Bilder in slow motion gezeigt. Der Ausblick endet<br />
mit einem Schwenk von Personen im Getreidefeld hin zur<br />
Saalemühle. Schlussendlich die Abblendung zum Logo<br />
der Mühle. Ende.<br />
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„Schwarz gefragt“<br />
Sascha Pannwitz<br />
Vorstellung<br />
Das audiovisuelle Projekt: „Schwarz gefragt “, soll auf<br />
die ständig wachsende schwarze Subkultur und ihre verschiedenen<br />
Facetten aufmerksam machen. Die „Grufti-<br />
Kultur“ teilt sich mittlerweile in viele Bereiche wie Gothic,<br />
Industrial, Badcave, Neofolk u.s.w. auf. Die Szene selbst<br />
kennzeichnet sich durch ihre Musik, Ästhetik und ein bestimmtes<br />
Lebensgefühl. Die Farbe „Schwarz“ ist für die<br />
Szene der symbolische Ausdruck für die Lebenshaltung<br />
und Zeichen der Abgrenzung zum „Normalen“. Für einige<br />
ist es eine Flucht in eine dunkle romantische Welt, eine<br />
Welt der Fantasie, der Trauer und Melancholie, die sie<br />
ausleben. Die Außendarstellung und die Inszenierung einer<br />
Lebensphilosophie spielen hierbei eine große Rolle.<br />
Gothic wird nicht als Religion oder Kult betrachtet. Für<br />
viele Szeneanhänger ist es nur ein Hobby, das sie vor<br />
allem am Wochenende ausleben.<br />
Dokumentation<br />
Das größte Wave-Gothictreffen Europas, fand vom<br />
09.05.2008 bis zum 12.05.2008 in Leipzig statt. An<br />
diesen drei Tagen wurden mit einem Dat-Gerät, Zwanzig<br />
Interviews mit verschiedenen Anhängern der Szene aufgezeichnet.<br />
In den Interviews wurden Zugehörigkeit, Stil,<br />
Ästhetik und Merkmale der Szene hinterfragt. Bühnenmusik,<br />
Straßenmusik so wie Atmogeräusche (z.B.: „das<br />
berüchtigte Rasseln und Klingeln von Ketten“) ließen sich<br />
durch die Stereomikrophonie des Gerätes störungsfrei<br />
mitschneiden. Diese Livemitschnitte sollten später ihren<br />
Platz im Hörfeature als Hintergrundgeräusche finden.<br />
Nach den Interviewaufzeichnungen<br />
wurden 300 Fotos von unterschiedlich<br />
schwarz gekleideten Personen und<br />
Gruppierungen gemacht. Weitere 200<br />
Photographien entstanden bei Veranstaltungen<br />
in schwarzen Szene-Lokalitäten<br />
wie der „Villa“ in Leipzig und den<br />
„Turm“ in Halle. Die Personen wurden<br />
vorab gefragt ob die Fotos verwendet<br />
werden dürfen. Das zuvor aufgezeichnete<br />
Audio-Material wurde erst einmal<br />
angehört, geordnet und aussortiert. Die<br />
ausgewählten Interviewschnipsel die ein<br />
besonders repräsentatives Gewicht für<br />
das Thema einnehmen, wurden später<br />
im Schnittprogramm gesammelt, zusammengefasst<br />
und gekürzt. Danach<br />
kam es auf die richtige Reihenfolge (Anordnung)<br />
der Ausschnitte an, um damit<br />
einen inhaltlich roten Faden durch das<br />
Feature zu ziehen. Eine gewisse „Dramaturgie“ musste<br />
geschaffen werden. Zum Beispiel überschlagen sich zum<br />
Ende des Features die einzelnen Interviewschnipsel und<br />
es gibt einen Knall nach dem völlige Ruhe einkehrt. Um<br />
mehr Hörraum zu schaffen wurden die Atmosphärenmitschnitte<br />
und die Livemusik der Veranstaltungen unter die<br />
einzelnen Interview-Elemente gemischt.<br />
Später wurden einzelne Sprecher aufgenommen, die<br />
Textpassagen einzelner Künstler der Szene einsprachen.<br />
Dazu gehörten Gedichtausschnitte von Andre` Schinkel,<br />
und Texte von Thilo Wolf (Lacrimosa). Tonverfremdet und<br />
Teilweise zwischen oder hinter die Interviews gemischt<br />
geben diese einen Kontrast zur üblichen Interviewführung.<br />
Auch die zwischendurch eingeblendete Musik von<br />
wichtigen Interpreten der Gothic und Industrial Szene wie<br />
„Das Ich“ (Bruno Krams), “In Strict Confidence“ oder „Lacrimosa“<br />
(Thilo Wolf) soll dem Feature eine besondere<br />
Note geben. Wichtig war es, in zehn Minuten einige Spannungspunkte<br />
zu setzen und zu einem „Grand Finale“ zu<br />
kommen ohne das Feature zu überladen. Bei der Auswahl<br />
der passenden Fotos wurde Augenmerk auf die verschiedenen<br />
modischen Stile der Szene und die Natürlichkeit<br />
der Bilder gelegt. Die meisten Fotos sollten dabei nicht<br />
gestellt sondern beobachtend wirken.
Zur Präsentation des Projektes wurde ein kleiner Kellerraum<br />
umdekoriert und mit Moltonstoffen abgedunkelt.<br />
Es wurden vier Schuhkartons schwarz angemalt, an die<br />
Wand angebracht und mit Sehschlitzen versehen. Im Inneren<br />
der Kartons befanden sich Fotos die auf Klischees<br />
der Szene aufmerksam machen sollen, zum Beispiel Bilder<br />
von „Friedhofstreffen“ und der „S/M-Szene“. Kleine<br />
im Inneren angebrachte Batterielampen sorgten für eine<br />
dezente Innenbeleuchtung der Kartons. Auch Infomaterial<br />
in Form von diversen Flyern und Magazinen der Szene,<br />
wurden auf einer Bank neben dem Eingang postiert. Die<br />
<strong>Hochschule</strong> stellte eine Beschallungsanlage, einen Beamer<br />
und eine Leinwand zur Verfügung. Die Leinwand wurde<br />
mittig am hinteren Ende des Raumes aufgestellt und die<br />
Musikanlage seitlich der Leinwand postiert, so das sich<br />
für den Betrachter der Leinwand ein stereophones Hörerlebnis<br />
ergab. Leider war die Leinwand nicht Lichtdurchlässig,<br />
so das der Beamer an der Eingangstür und nicht<br />
wie geplant versteckt hinter der Leinwand positioniert<br />
werden konnte. Das hatte wiederum den Nachteil das<br />
sich der Betrachter seitlich zur Leinwand stellen musste<br />
um nicht die Projektion zu stören. Außerdem musste der<br />
Vorraum ebenfalls abgedunkelt werden. Nach der Lautstärkenanpassung<br />
des Hörfeatures an die Räumlichkeit,<br />
wurden Bild und Ton zeitlich aufeinander abgestimmt.<br />
Darauf folgte ein erster Testdurchlauf. Bevor die kleine<br />
Gruppe von Besuchern den Raum betrat, wurde das Projekt<br />
in kurzen Sätzen noch einmal vorgestellt. Als sich<br />
die Betrachter im Raum versammelt hatten, wurden alle<br />
Türen geschlossen und der Raum abgedunkelt.<br />
Die Präsentation begann und die Aufmerksamkeit der<br />
Besucher viel zuerst einmal auf die Leinwand. Während<br />
der Präsentation musste genauestens darauf geachtet<br />
werden, das sich die Dauer des Hörfeatures mit der Dauer<br />
der Bildfolgen synchron verhielt. Einige Besucher bemerkten<br />
die Kästen und schauten durch die erleuchteten<br />
Sehschlitze. Da die Vorführungzeit nur eine knappe<br />
Viertelstunde umfasste und noch einige Nachzügler dazu<br />
kamen, wiederholte ich die Vorführung noch einmal. Die<br />
Reaktionen auf das Gesamtprojekt waren positiv.<br />
Zielsetzung<br />
Das Projekt soll keine neuen Trends, Probleme oder die<br />
wachsende Kommerzialisierung der schwarzen Szene<br />
aufzeigen. Es soll lediglich durch die Medien: Ton und Bild<br />
(Fotografie) ein neutrales Portrait der schwarzen Szene<br />
erstellen, das auf verschiedenste Weise vom Zuschauer<br />
oder Zuhörer interpretiert werden kann. Dem Betrachter<br />
soll bewusst werden das es kaum eine Subkultur gibt, die<br />
sich so um ihre ästhetischen Erscheinungsmerkmale bemüht<br />
wie die Gothic-Szene. Die Szene ist im Gegensatz<br />
zur weitläufigen Meinung nicht verschlossen wirklichkeitsfremd<br />
und unnahbar, sondern eher als offen, tolerant<br />
und friedlich zu sehen. Die im Hörfeature zugemischten<br />
Aussagen belegen den Umgang der Szene untereinander<br />
und ihr Rollenverhalten. Die Unterteilung der Szene in<br />
Kategorien wie Jugendkultur, Fetisch oder postmoderne<br />
Zeiterscheinung soll jedem selbst überlassen werden.<br />
Zu guter Letzt kann das Projekt anregen, sich mehr mit<br />
Jugendsubkulturen auseinander zusetzen, deren Ästhetik<br />
zu erfassen, sie zu tolerieren und zu hinterfragen.<br />
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Eine kleine Weltreise<br />
Eine theatrale Präsentation mit der zweiten Klasse der Johannes-Schule <strong>Merseburg</strong><br />
Franziska Könitzer und Regina Pfiester<br />
1. Ziel<br />
Mit den Schülern der zweiten Klasse der Johannes-Schule<br />
<strong>Merseburg</strong> sollte eine spielerische und theatralische<br />
Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Regionen der<br />
Erde stattfinden. In einem bestimmten Zeitraum wurden<br />
anhand vorgegebener Länder und Kontinente kleine Szenen<br />
erarbeitet, wobei die Ideen und Geschichten der Kinder<br />
verwendet werden sollten, um ihre Vorstellungen der<br />
Welt zu zeigen. Um auf die Ideen aller Kinder eingehen<br />
zu können, ist es sinnvoll die 20 Schüler in zwei Gruppen<br />
aufzuteilen und jeder Gruppe einen Spielleiter zur Seite<br />
zu stellen. Pro Gruppe sollten zwei<br />
Szenen entstehen, um am Präsentationstag,<br />
dem Tag der offenen Tür<br />
der Johannes-Schule, eine kleine<br />
Weltreise darstellen zu können.<br />
2. Vorgehensweise<br />
Im Zeitraum vom 30.05.08 bis<br />
24.06.08 wurde mit der Klassenlehrerin<br />
der zweiten Klasse der<br />
Johannes-Schule, Frau Morawe,<br />
sechs Termine vereinbart, an denen<br />
das kulturpädagogische Projekt mit<br />
ihrer Klasse durchgeführt werden<br />
konnte. Die Treffen mit der Klasse<br />
fanden zu unterschiedlichen Zeiten,<br />
aber immer im Rahmen des regulären<br />
Unterrichts statt. Da es sich<br />
bei der Johannesschule um eine<br />
Grundschule mit Ganztagesangebot<br />
handelt, findet der Unterricht<br />
zwischen 8.00 und 14.00 Uhr statt.<br />
Die Johannesschule ist eine christliche Bekenntnisschule,<br />
die projektorientiert arbeitet. Ihre Schüler sind mit Methoden<br />
der Gruppenarbeit vertraut und einige besuchen<br />
im Rahmen des Ganztagsangebotes die Theater-AG, die<br />
klassenübergreifend angeboten wird. Die zweite Klasse<br />
der Johannesschule besuchten 20 Kinder im Alter von<br />
sieben bis neun Jahren.<br />
Um auf alle Ideen eingehen und eine intensive Arbeit mit<br />
den Kindern gewährleisten zu können, wurde die Klas-<br />
se in zwei gleichgroße Gruppen aufgeteilt und je einem<br />
Spielleiter zugeordnet. Da die Projektarbeit dennoch als<br />
gemeinsames Klassenprojekt vermittelt werden sollte,<br />
wurde jedes Treffen mit einem Warm-Up eingeleitet, das<br />
mit der gesamten Klasse durchgeführt sowie mit einem<br />
gemeinsamen Spiel bzw. einer gemeinsamen Übung beendet<br />
wurde.<br />
Das erste Treffen fand am 30. Mai innerhalb einer Schulstunde<br />
und mit der gesamten Klasse statt und wurde als<br />
Einführungsstunde konzipiert. Ziel des Treffens war das<br />
gegenseitige Kennen lernen und Vertraut machen mit<br />
dem Thema. Zunächst haben sich die Spielleiter bekannt<br />
gemacht, anschließend hat sich jeder Schüler und jede<br />
Schülerin innerhalb kleiner Theater-Spiele vorgestellt. Um<br />
die Kinder auf das theatralische Spielen und das Thema<br />
hinzuführen, wurde ein Raumlauf zu Musik veranstaltet,<br />
in dem die Kinder unterschiedliche Tempi kennen gelernt<br />
und das Spiel in unterschiedlichen imaginären Umgebungen<br />
ausprobiert haben. Erst beim zweiten Treffen<br />
wurden die Gruppen aufgeteilt. Hierzu wurden 20 Bilder<br />
von den Regionen Afrika, Grönland, Italien und Asien<br />
ausgeteilt. Die Regionen wurden im Vorhinein von den<br />
Spielleitern bestimmt. Jedes Kind durfte sich ein Bild aussuchen.<br />
Im Vergleich mit den anderen Bildern mussten<br />
die Kinder selbst ihre Gruppen finden. Schließlich trennte<br />
sich die Klasse, um in unterschiedlichen Räumen mit der<br />
Erfindung einer Geschichte zunächst zu einem Land zu<br />
beginnen und diese auch szenisch umzusetzen.<br />
Die Kinder sollten die Möglichkeit bekommen, ihre Ideen<br />
zu den unterschiedlichen Regionen zu verwirklichen, daher<br />
sahen die Spielleiter ihre Aufgabe darin, die Ideen
zusammenzuführen und zu einer Geschichte zu verdichten.<br />
Improvisationsspiele dienten dazu, Ideen zu fördern,<br />
durch die Moderation der Spielleiter wurden die<br />
Geschichtsstränge in Zusammenarbeit mit den Kindern<br />
verbunden. Durch das Spielen der Geschichten wurden<br />
die Abläufe geprobt. Auf diese Weise entstanden an drei<br />
Probeterminen insgesamt vier Szenen. An den letzten<br />
beiden Probeterminen wurden die Szenen zusammengeführt<br />
und in ein Rahmenprogramm eingebettet. Da das<br />
Bühnenbild und die Requisiten einfach gehalten wurden,<br />
konnten fehlende Requisiten an diesen Terminen besprochen,<br />
im Schulhaus zusammengesammelt und gebastelt<br />
werden. Auch die obligatorische Generalprobe fand an<br />
diesen Terminen statt.<br />
3. Präsentation<br />
Die Präsentation zum Projekt „Eine kleine Weltreise“ fand<br />
am 24.06.2008 zum Tag der offenen Schultür im Andachtsraum<br />
der Johannes-Schule <strong>Merseburg</strong> statt. Der<br />
Beginn war um 10.30 Uhr geplant, jedoch dauerte die<br />
davor stattfindende Andacht länger als erwartet.<br />
Nach der Begrüßung des Publikums und dem Aufbau<br />
des Bühnenbilds begann die Präsentation mit der Italienszene.<br />
Darauf folgten die Geschichten aus Afrika, China<br />
und Grönland. Die beiden Gruppen wechselten sich dabei<br />
nacheinander ab. Zwischen den Szenen betraten und<br />
verließen die Kinder die Bühne in dem sie einen Flug mit<br />
dem Flugzeug nachahmten. Die Spielleiter übernahmen<br />
dabei die Rolle des Piloten, welcher den Kindern (und Zuschauern)<br />
Anweisungen zum Flug gibt (z.B. Anschnallen,<br />
Gepäck verstauen) und über den jeweiligen Ankunftsort<br />
informiert. Mit dem An- und Abflug wurde auch das Bühnenbild<br />
umgebaut.<br />
Insgesamt dauerte die Aufführung 30 Minuten. Bis auf<br />
den verspäteten Beginn gab es bei der Präsentation keine<br />
Probleme. Da aufgrund der kurzen Probenzeiten die<br />
Kindern bei der Generalprobe noch Schwierigkeiten mit<br />
manchen Einsätzen hatten und oft in reines kindliches<br />
Spiel verfielen, wurde beschlossen, dass die Spielleiter<br />
während der Aufführung die Rolle eines Erzählers einnehmen.<br />
Die Kinder waren mit dieser Maßnahme einverstanden<br />
und konnten die Anstöße des Erzählers ohne Probleme<br />
in ihr Spiel integrieren.<br />
Während der Aufführung herrschten bei den Kindern<br />
große Konzentration und eine hohe Spielbereitschaft.<br />
Stellenweise waren sie besonders aufmerksam und<br />
spielten sehr gut, sobald jedoch mehrere Spieler auf der<br />
Bühne waren, wurden die Bewegungen und die Sprache<br />
undeutlicher. Auch an dieser Stelle sollte die Erzählfunktion<br />
die Kinder unterstützen. Ein Schüler spielte sogar in<br />
allen vier Szenen mit, da er die Rolle eines erkrankten<br />
Mitschülers übernehmen musste.<br />
Das Ziel der Präsentation war es, den Kindern nochmals<br />
einen runden Abschluss zum prozessorientierten Projekt<br />
zu geben und ihnen die Chance zu bieten, ihre Ideen der<br />
Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />
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„Drunter und drüber„<br />
eine mediale Kritik an der Ausstellung des Sächsischen Bademuseums Bad Elster<br />
Kristin Ploß<br />
Hintergrund<br />
Das Sächsische Bademuseum Bad Elster wurde 1993<br />
gegründet und soll einen umfassenden Einblick in die Geschichte<br />
des Kurwesens der Bäder Bad Elster und Bad<br />
Brambach zeigen.<br />
Bisher gab es für die Ausstellung keine ausgearbeitete<br />
Konzeption, um die attraktive Darstellung der Ausstellungsstücke<br />
zu gewährleisten. Bei den meisten Exponaten<br />
wurde teilweise kein Wert auf Qualität oder Nutzen<br />
für die Ausstellung gelegt. Am Anfang noch nach System<br />
sortiert, wurden später erhaltene Bilder oder Gegenstände<br />
unpassend hinzugefügt. Mittlerweile wirkt es daher<br />
sehr überladen und unstrukturiert. Das gesamte Museum<br />
braucht eine neue Konzeption bezüglich der Raumaufteilung,<br />
der Präsentationsflächen, der Auswahl der Exponate<br />
und der ästhetischen Gestaltung. Dies werde ich<br />
in meiner Bachelorarbeit umsetzen.Ich habe mich daher<br />
entschieden, auch meine kulturpädagogische Projektarbeit<br />
dieser Ausstellung zu widmen.<br />
Idee<br />
Um die Mängel des Sächsischen Bademuseums Bad Elsters<br />
deutlich aufzuzeigen, wollte ich eine mediale Kritik<br />
an seiner Ausstellung üben. Ich hatte vor die „Fehler“ fotografisch<br />
festzuhalten, teils in einfachen Aufnahmen der<br />
Situation, der abgenutzten Schränke, der verstaubten<br />
Vitrinen, des Durcheinanders und der Enge und teils in<br />
gestellten Abbildungen mit Statisten, die z.B. auf den<br />
Knien vor einem Text verweilen oder sich durch die engen<br />
Gänge bewegen. Da die Bilder allein jedoch kaum<br />
die Atmosphäre des Museums einfangen konnten, ent-<br />
schied ich mich, die Ausstellung in den Räumlichkeiten<br />
der HS <strong>Merseburg</strong> (FH) nachzustellen. Es sollte eine<br />
Verbindung zwischen meinen Fotografien und der inszenierten<br />
Ausstellung entstehen, indem ich Elemente und<br />
Eigenarten aus der realen Ausstellung des Sächsischen<br />
Bademuseums Bad Elster übernahm. Natürlich plante<br />
ich die gesamte Darstellung überspitzt, denn es handelt<br />
sich bei dieser Medienpraktischen Arbeit um eine Kritik<br />
und keine Kopie. Das Ziel meiner Arbeit besteht darin,<br />
dem Träger und der Geschäftsleitung des Sächsischen<br />
Bademuseums Bad Elster, sowie der Stadt Bad Elster,<br />
die Not ihres Museums aufzuzeigen und sie von der Notwendigkeit<br />
einer durchgeplanten Ausstellungskonzeption<br />
zu überzeugen.<br />
Die anfallenden Kosten für die Bilder und die Ausstellung<br />
habe ich selbst übernommen, da die meisten benötigten<br />
Gegenstände größtenteils aus meinem Privatbesitz<br />
stammten. Die Druckkosten für die Bilder versuchte ich<br />
möglichst niedrig zu halten.<br />
Die Fotografien<br />
Um geeignete Fotografien für meine Ausstellung zu erhalten,<br />
begab ich mich an zwei Nachmittagen auf die Suche<br />
nach Fehlern im Sächsischen Bademuseum in Bad Elster.<br />
Zuerst versuchte ich die auffälligen Mängel festzuhalten,<br />
Dinge die jedermann sofort ins Auge fallen, wie die überladenen<br />
Ausstellungsflächen und das abgenutzte Inventar.<br />
Danach richtete sich mein Blick auf unauffälligere<br />
aber dennoch schwerwiegende Mängel, wie unpassende<br />
Gegenstände, die mit dem Thema der Ausstellung nichts<br />
zu tun haben oder ungünstig positionierte, da für jeden<br />
Besucher sichtbare, Kabel und Reinigungsutensilien. Am<br />
zweiten Tag versuchte ich die Probleme, die die ungelungene<br />
Präsentation für die Gäste des Sächsischen Bademuseums<br />
Bad Elster hervorruft, mit Statisten nachzustellen.<br />
Die Statisten mussten sich beispielsweise vor zu<br />
niedrig positionierten Texten hinknien oder sich hinter Exponate<br />
schlängeln um versteckte Bilder zu betrachten.<br />
Vorbereitung der Ausstellung<br />
Um die Ausstellung meiner Bilder adäquat umzusetzen,<br />
wählte ich die aussagekräftigsten Fotografien aus und<br />
lies sie in verschieden Größen entwickeln. Sie sollten in<br />
der Ausstellung ca. 30 Zentimeter über dem Boden platziert<br />
werden um die Unmöglichkeit einer solchen Präsentation<br />
deutlich zu machen.<br />
Danach machte ich mich auf die Suche nach Gegenständen<br />
und Materialien um die fotografisch festgehaltenen<br />
Mängel phantasievoll und mit Witz darzustellen. So wurden<br />
ein Regenschirm und ein Hula-Hoop Reifen zu meinen<br />
„unpassenden“ Exponaten und ein Zimmerspringbrunnen<br />
in der Mitte des Raumes zu meiner „alten Salzquelle“.<br />
Das Kabel des Zimmerspringbrunnens sollte quer durch<br />
den Raum als eventuelle Stolperfalle dienen, um wiederum<br />
einen Kritikpunkt am Sächsischen Bademuseum Bad<br />
Elster darzustellen.<br />
Ich wollte außerdem den Überfluss an Informationen in<br />
den Texten des Sächsischen Bademuseums Bad Elster<br />
deutlich machen. Die dort für die Ausstellung erarbeiteten<br />
Texte sind zu umfangreich und nicht treffend oder packend<br />
formuliert. Daher druckte ich verschiedene Blätter<br />
auf denen sich ausschließlich die Worte „Bla“ und „Blub“<br />
in verschiedenen Schriftarten und –größen befanden.<br />
Um auf die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen der Exponate,<br />
insbesondere der originalen Bilder und Schriften,<br />
vor Licht, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen<br />
hinzuweisen, fertigte ich eigene „alte Schriften“, indem<br />
ich weißes Papier mit Kaffee bearbeitete und Risse sowie
Knicke hinzufügte und sie später mit altdeutscher Schrift<br />
bedruckte. Diese Schriften sollten in der Ausstellung, um<br />
die Kritik deutlicher zu machen, offen liegend präsentiert<br />
werden, für jedermann berührbar, eventuell sogar zu zerstören.<br />
Zu guter letzt formulierte ich noch einige Titel für die Ausstellungsstücke,<br />
in denen meist auch eine gewisse Kritik<br />
versteckt war. Ich entwarf einen Plan für die Anordnung<br />
der Exponate und kümmerte mich um die benötigten Materialien<br />
zur Befestigung an den Wänden und die sonstige<br />
Präsentation und entwarf ein Plakat bzw. einen Flyer um<br />
für die Ausstellung zu werben.<br />
Die Ausstellung<br />
Die Ausstellung sollte am 16.07.2008 von 16.00-16.30<br />
Uhr stattfinden. Gegen 14.00 Uhr begann ich mit dem<br />
Aufbau. Pünktlich 16.00 Uhr betraten die Gäste die<br />
Ausstellung im Raum 107/E5 auf dem Campus der HS<br />
<strong>Merseburg</strong> (FH) und wurden von mir am Eingang mit Eintrittskarten<br />
versorgt. Ich lies die Gruppe ca. 5 Minuten im<br />
Raum umhergehen und verweilte währenddessen lesend<br />
auf meinem Platz, mein Part in diesem Moment war die<br />
schlecht eingearbeitete Aushilfe oder Praktikantin am Eingang<br />
des Sächsischen Bademuseums Bad Elster. Nach<br />
kurzer Zeit inszenierte ich einen kleinen Beitrag mit einer<br />
Besucherin, die eine Frage hatte. Da ich als „Praktikantin“<br />
nicht fähig war, die Frage zu beantworten, rief ich einen<br />
Kollegen an, der dann mit der Besucherin am Telefon die<br />
Frage klärte. Nach den inszenierten 5 Minuten brach ich<br />
die Ausstellung ab und erläuterte mein Vorhaben, meine<br />
Kritik und das Ziel dieser Medienpraktischen Arbeit.<br />
Ich habe von allen Seiten viel Lob erhalten und meine<br />
Kritik wurde als gelungen und einzigartig bezeichnet, die<br />
Gäste fühlten sich außerdem sehr unterhalten und honorierten<br />
meinen humorvollen Umgang mit dem Thema.<br />
Meine Eindrücke<br />
Trotz dem Zeitdruck und der enormen Arbeit, die mit diesem<br />
Projekt in Verbindung standen, hatte ich unheimlich<br />
viel Spaß. Die Umsetzung und vor allem die Präsentation<br />
und das Lob meiner Professoren und Kommilitonen<br />
machten diese Medienparktische Arbeit für mich unvergesslich.<br />
Da ich mich für ein Thema entschieden habe,<br />
dass eng mit meiner Bachelorarbeit verknüpft ist, hat mir<br />
der praktische Umgang mit dieser Kritik auch für meine<br />
Arbeit weitergeholfen.<br />
Fotografieren im Sächsischen Bademuseum Bad Elster Die Ausstellung am 16.07.2008Elster<br />
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Geschichtspfad gegen den<br />
Nationalsozialismus in Weißenfels<br />
Esther Rachow<br />
Die Geschichtspfade stellen sich mitten in die gesellschaftliche<br />
Auseinandersetzung, in dem sie mit Tafeln an<br />
verschiedenen Gebäuden und Plätzen angebracht, wie<br />
beispielsweise an den ehemaligen NS-Gefängnissen, an<br />
Deportationsplätze der (Weißenfelser) Juden, an Zwangsarbeiterlager<br />
usw. Diese Initiative wird gemeinsam mit<br />
lokalen Jugendgruppen und Initiativen angegangen<br />
– wie dem Weißenfelser „Bündnis für Toleranz - gegen<br />
Rechtsextremismus und jede Gewalt“. Die jungen Menschen<br />
werden in das Projekt involviert und partizipieren<br />
so am Entstehungsprozess. Konkret arbeiten sie an der<br />
kreativen Gestaltung der Eröffnungsfeier des Pfades<br />
sowie an dem Begleitprogramm was auf der Grundlage<br />
kulturpädagogischen Methoden konzipiert ist. Um den<br />
Geschichtspfad vorerst in der Stadt selbst zu etablieren<br />
aber auch Tourismusfähig zu machen, wird eine Gruppe<br />
Weißenfelser Schülerinnen und Schüler sich mit der Produktion<br />
eines „Audioguides“ befassen, der letztendlich<br />
als „Potcast“ von der Homepage des Projektes und der<br />
Homepage der Stadt Weißenfels herunter geladen werden<br />
kann. Dieser „Audioguide“ wird Informationen zu den<br />
einzelnen Stationen ( Tafeln ) enthalten, darüber hinaus<br />
weitere historische Ereignisse die sich zu der Zeit des<br />
Nationalsozialismus in der Stadt Weißenfels zutrugen<br />
beleuchten sowie wahlweise, eingelesene Gedichten und<br />
Musik abspielen. Die Zusammenarbeit mit der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Merseburg</strong> ermöglicht die Umsetzung des Hörfeatures,<br />
in dem dort befindlichen Tonstudio.<br />
Es besteht bereits eine Kooperation mit der Gedenkstätte<br />
„Yad Vashem“ in Jerusalem, die das Projekt inhaltlich<br />
Unterstütz, sowie für fachliche Fragen offen ist und da-<br />
rüber hinaus deutsche Seminargruppen<br />
auf die Existenz des Pfades aufmerksam<br />
macht.<br />
Die Projektidee ist aufgrund zunehmender<br />
rechtsradikaler Gewalt entstanden.<br />
Das Ziel ist es, dagegen Aufklärungsarbeit<br />
zu leisten und auf die Emanzipationsbewegungen<br />
in der regionalen<br />
Geschichte einzugehen.<br />
Gerade in einem Bundesland, dass<br />
durch Übergriffe von Neonazis und einer<br />
Zunahme der Strukturen der Neuen<br />
Rechten wiederholt in die Schlagzeilen<br />
geraten ist, muss Aufklärung und Auseinandersetzung<br />
mit der Entstehung des<br />
Nationalsozialismus und seiner Auswirkungen<br />
einen größeren Stellenwert<br />
einnehmen. Durch die Auseinandersetzung<br />
mit der Vergangenheit, welche<br />
durch den lokalen Bezug dieses Projektes<br />
besonders intensiv erfahrbar ist,<br />
kann bei jungen und älteren Menschen<br />
rechtzeitig deutlich gemacht werden,<br />
welche Gefahr von der Neuen Rechten<br />
ausgeht. Spurensicherung und Forschungsergebnisse<br />
sollen der Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht werden und<br />
junge Menschen sollen die Möglichkeit<br />
Gefangenensammellager Schloss Neu-Augustusburg
ekommen selbst aktiv an der Umsetzung und Gestaltung<br />
der Pfade und der Begleitprogramme mitzuwirken.<br />
So sollen landesweit Geschichtspfade<br />
zum Thema entstehen. Um dieses und auch zukünftige<br />
Projekte umsetzen zu können, wurde der<br />
Verein für Demokratiegeschichte Sachsen-Anhalt<br />
gegründet. Die Idee, der Geschichtspfade gegen<br />
den Nationalsozialismus in Sachsen-Anhalt wurde<br />
von Anfang an vom Innenministerium Sachsen-Anhalts<br />
ideell unterstützt.<br />
Der Modellcharakter des Projekts besteht aus<br />
sechs Punkten: Es werden Spuren des Widerstands<br />
und der nationalsozialistischen Verfolgung<br />
gesichert. „Museen draußen“ werden geschaffen,<br />
die sich auf alltäglichen Wegen in den jeweiligen Städten<br />
befinden (ähnlich wie die „Stolpersteine“) - allerdings mit<br />
größerem Informationsangebot. Aus der Zusammenarbeit<br />
mit den einzelnen Initiativen gegen den Nationalsozialismus<br />
entsteht ein öffentlicher Diskurs.<br />
Dieser Prozess wird medial Dokumentiert. In szenischen<br />
Lesungen sollen behutsam die Mittel der darstellenden<br />
Kunst eingesetzt werden. Eine klassische Dokumentation<br />
entsteht zur Geschichte des Widerstands in jeder Stadt,<br />
die wesentlich breiter ist als die vorliegenden Geschichten<br />
von KPD-Kämpfern. Durch die Mitwirkung Jungendlicher<br />
an dem Projekt in Form eines kulturpädagogischen Ansatzes<br />
lassen sich Erfolgserlebnisse bewirken welche im<br />
Idealfall einen „positiven“ Zugang zu der Thematik bewirken<br />
und somit einen emanzipatorischen Umgang ermöglichen<br />
- nur so ist die Möglichkeit der Abgrenzung zum<br />
verbreiteten Geschichtsrevisionismus zu initiieren.<br />
Folgende Aktivitäten sind mit dem Projekt verbunden:<br />
Umfangreiche Spurensicherungs- und Archivarbeit; Zeitzeugenbefragung;<br />
öffentliche Informationsveranstaltungen;<br />
Geschichtsfeste; Eröffnungsveranstaltung:<br />
- szenische Lesungen<br />
- künstlerischem „Bühnenbild“<br />
Audioguides und eine Homepage.<br />
Die Aktion richtet sich an die gesamte Einwohnerschaft<br />
der Stadt. Aufgrund der Zusammenarbeit mit Jugendgruppen<br />
und Schulen steht dabei die junge Generation im<br />
Mittelpunkt. Zusammen mit dem Weißenfelser „Bündnis<br />
für Toleranz - gegen Rechtsradikalismus und jede Gewalt“<br />
wird die Umsetzung erfolgen. Weiter ist eine umfassende<br />
Öffentlichkeitsarbeit mit Vorträgen, szenischen<br />
Lesungen und Diskussionsveranstaltungen, in Zeitungen,<br />
Blick über Weißenfels<br />
Radio, Fernsehen und im Internet geplant. Eine<br />
dauerhafte Zusammenarbeit mit Weißenfelser<br />
Schülern ist angestrebt sowie mit Künstlern - so<br />
dass regelmäßige Produkte in der Öffentlichkeit<br />
kommuniziert werden können.<br />
Es soll im Projekte-Verlag Halle eine Dokumentation<br />
über den Geschichtspfad in Weißenfels<br />
erscheinen, die Angaben zur Erarbeitung, zu<br />
den Initiativen und zur Förderung enthält.<br />
Hauptkriterium für die Bestimmung der Tafelstandorte<br />
war die inhaltliche Relevanz. Den<br />
nächsten einzurechnenden Faktor stellte die<br />
geografische Lage dar. Unter Berücksichtigung<br />
beider Größen wurde jeweils das öffentliche Interesse<br />
und ein eventueller gegenwärtiger Kontext<br />
einberechnet. Somit liegen die meisten Elemente<br />
des Geschichtspfades in der Weißenfelser Innenstadt<br />
oder ihrer unmittelbaren Umgebung.<br />
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Postkarten für das<br />
Kloster Bellemagny<br />
Charlotte Rieche<br />
1. Beschreibung des Projektes<br />
Mein kulturpädagogisches Projekt habe ich in Zusammenarbeit<br />
mit dem Benediktinerkloster in Bellemagny<br />
im französischen Elsass erarbeiten. Ende Mai 2008 war<br />
ich im Rahmen meines Projektes für eine Woche bei den<br />
Schwestern, habe ihren Alltag mit Gesprächen, Audio-<br />
und Fotoaufnahmen begeleitet und einen sehr intensiven<br />
Einblick in die Besonderheit dieser kleinen Gemeinschaft<br />
bekommen. Nach einigen Überlegungen habe ich mich<br />
dafür entschieden, meine fotografischen Einblicke in<br />
Form von Postkarten für das Kloster zu verarbeiten.<br />
2. Das Benediktinerkloster Bellemagny<br />
Bellemagny ist ein kleiner Ort etwas hinter der deutschen<br />
Grenze im französischen Elsass. Der Jakobsweg führt<br />
durch diesen Ort und in etlichen Pilgerführern wird das<br />
Benediktinerkloster Bellemagny als Tagesetappenendpunkt<br />
ausgeschrieben.<br />
Die Klostergemeinschaft wurde 1851 gegründet. Der<br />
Glauben des heiligen Benedikts zeichnet sich als sehr<br />
bodenständig aus. Die Liebe zu Gott drückt sich in Nächstenliebe,<br />
Armut und vor allem in der Akzeptanz der<br />
Schwächen anderer aus. Die Klostergemeinschaft soll<br />
die Kräfte der einzelnen Mitglieder bündeln und damit<br />
den Weg zu Gott für alle erleichtern. Die Schwesterngemeinschaft<br />
hatte während der vielen Jahre ihres Bestehens<br />
viele Aufgaben, wie zum Beispiel das Betreiben<br />
eines Waisenheimes oder eines Kinderheimes für Kinder<br />
aus zerrütteten Verhältnissen. Während der Kriegsjahre<br />
sowohl des ersten wie auch des zweiten Weltkrieges<br />
war das Kloster ein Lazarett. Die Gemeinschaft wuchs<br />
so rasch, dass kleine Gruppen los gesandt wurden, in<br />
anderen Gebieten neue Niederlassungen mit karitativen<br />
Aufgaben zu Gründen. Bis nach Amerika kamen Schwestern<br />
aus Bellemagny um in Krankenhäusern, Schulen<br />
und Altenheimen zu arbeiten. Da seit Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
die Neuaufnahmen stark zurückgingen, wurden<br />
immer mehr dieser Stationen geschlossen. Heute leben<br />
17 Schwestern im Kloster Bellemagny und warten auf<br />
eine neue Aufgabe.<br />
3. Motivation, Erwartung und Erfahrung<br />
Mit meinem Projekt wollte ich ein anderes Konzept zur<br />
Lebensführung kennen lernen. Ich selbst bin weder getauft<br />
noch gläubig und bin während meines Aufenthaltes<br />
im Kloster und vor allem durch die vielen Gespräche mit<br />
der Priorin zum ersten Mal intensiv mit dem Glauben<br />
und seiner Bedeutung für die Menschen in Berührung<br />
gekommen. Mit meiner Aufgabenstellung bin ich eine<br />
Woche lang ganz bewusst in einen anderen sozialen und<br />
kulturellen Kreis eingetaucht und habe an mir selbst beobacht,<br />
wie mich die Stimmung und die Atmosphäre im<br />
Kloster beeinflussen. Dabei hat mich vor allem bewegt,<br />
wie die Suche der Schwesterngemeinschaft nach neuen<br />
Aufgaben aussieht und wie das Klosterleben fruchtbringend<br />
mit dem Jakobsweg verbunden werden kann. Pro<br />
Jahr besuchen etwa 300 bis 500 Pilger das Kloster auf<br />
dem Jakobsweg. Die Schwestern bieten ihnen gegen<br />
eine Spende Unterkunft und Verpflegung an. Das Problem<br />
hierbei ist, dass die Pilger mangels Sicherheit offiziell<br />
nicht Gäste im Haupthaus sein dürfen. Pläne der Schwesterngemeinschaft<br />
sehen den Bau einer Pilgerherberge<br />
vor, wobei für 30 Pilger Übernachtungsplätze geschaffen<br />
wird. Weiterhin sind Aufnahmen von Christenfahrten<br />
und Kursangebote geplant. Die Schwestern des Klosters<br />
werden auf animatorischen, wirtschaftlichen und gästebetrieblichen<br />
Gebieten geschult, um die Herberge, zusammen<br />
mit einem Verein, zu betreiben. Da das Kloster<br />
viele kulturelle Schätze des Gründervaters und einige für<br />
den Glauben des Ordens bedeutende Relikte beherbergt,<br />
soll nach dem Umbau der Klosteranlage ein Museum und<br />
ein kleiner Klostershop betrieben werden.<br />
Mit der Gestaltung meiner Postkarten greift mein medienpraktisches<br />
Projekt genau hier an. Ich wollte ein erstes<br />
Produkt einer jederzeit erweiterbaren Palette für das Auftreten<br />
des Klosters in der Öffentlichkeit schaffen.<br />
4. Planung und Vorgehensweise<br />
Mein Projekt war in drei Phasen eingeteilt:<br />
1. Phase: Die Phase zum Vorabreiten und Recherchieren,<br />
während der ich mich in die Besonderheiten des Klosters<br />
und des Glaubens eingelesen und sensibilisiert habe. Da-
ei habe ich darauf geachtet, die Glaubensstruktur des<br />
heiligen Benedikt zu erfassen. Ich habe einen guten Kontakt<br />
mit der Priorin hergestellt, durch sie den Aufbaue<br />
des Klosters in Bellemagny kennen gelernt und mit ihr zusammen<br />
über mögliche Fragestellungen nachgedacht.<br />
2. Phase: Während meines einwöchigen Aufenthaltes<br />
Im Kloster Bellemagny habe ich möglichst<br />
viel Information festgehalten. Ich habe täglich meine<br />
Erfahrungen und Eindrücke aufgeschrieben,<br />
Gespräche mit der Priorin und den Schwestern<br />
gesucht, habe mit meiner Kamera den Alltag begleitet<br />
und die Gottesdienste und Andachten aufgezeichnet.<br />
So hatte ich nach der Woche einen<br />
allumfassenden Eindruck vom Kloster.<br />
3. Phase: Nach meinem Aufenthalt im Kloster<br />
habe ich zu allererst die gesammelten Materialien<br />
ausgewertet. Insgesamt hatte ich etwa 300<br />
Fotos zu sichten und auf ihre Tauglichkeit für<br />
mein Projekt zu untersuchen. Anschließend habe<br />
ich nach einer geeigneten Präsentation gesucht<br />
und das Konzept der Postkarten entworfen. Während<br />
dieser Phase habe ich mich verstärkt mit<br />
Problemen des Layouts und der Bildsetzung beschäftigt.<br />
Schwierigkeiten während der Durchführung<br />
meines Projektes traten im Kloster zu Tage. Da<br />
ich selbst nicht kirchlich bin und wenig bewandert<br />
mit kirchlichen Riten war, hatte ich oftmals die<br />
unbegründete Befürchtung kein angemessenes<br />
Auftreten zu finden. Da ich bei der Schwesterngemeinschaft<br />
nicht als störend empfunden werden<br />
wollte, habe ich zum Beispiel bei meinen Fotografien<br />
auf Blitzlicht verzichtet und die Gespräche<br />
ausschließlich als Gedankenprotokoll aufgezeichnet.<br />
5. Postkarten<br />
Nachdem ich beschlossen hatte Postkarten zu entwerfen,<br />
habe ich meine große Sammlung an Fotos durchgesehen<br />
und dabei die herausgenommen, welche die Schwestern<br />
bei der Tagesarbeit, die Gebete und die nähere Land-<br />
schaft des Elsass zeigen. Anschließend habe ich meinen<br />
Fundus an Postkarten untersucht und dabei Eckpunkte<br />
für meine eigenen Postkarten festgelegt: sie sollen wenige,<br />
großflächige Fotos aufweisen, die Schrift soll sich<br />
nicht auf der Vorderseite befinden und sie müssen eine<br />
einheitliche Struktur aufweisen um die Wiedererkennung<br />
zu garantieren. Anschließend habe ich verschiedene Raster<br />
entworfen und durch das Einsetzen der Fotos deren<br />
Tauglichkeit getestet. Da ich meine Zielgruppe der<br />
Pilger nie aus den Augen gelassen habe, hatte ich bei<br />
Fertigstellung der Postkarten eine, vor allem durch das<br />
bei den Pilgern im Vordergrund stehende Naturerlebnis,<br />
repräsentative Auswahl an Motiven zusammengestellt,<br />
wobei ich sowohl das Leben im Kloster, wie auch die<br />
künstlerische Umsetzung die Themen eines Glaubens<br />
berücksichtigt habe.<br />
Die Postkarte mit der Pfütze demonstriert das am Besten:<br />
Die Pfütze ist spiegelnd, dass heißt, der Betrachter<br />
kann sich in ihr spiegeln und sich selbst reflektieren.<br />
Der Tropfen, der die Wasseroberfläche trifft, erzeugt<br />
Wellen, welche sich gleichmäßig um ihn ausbreiten. Und<br />
sieht man einmal von all diesen Sinnbildern ab, steht im<br />
einfachsten Fall auch hier wieder das Naturerlebnis des<br />
Pilgers im Vordergrund.<br />
Das weitere Vorgehen sieht wie folgt aus: bis jetzt habe<br />
ich sechs Postkarten entworfen, welche die Schwesterngemeinschaft<br />
in dem Klostershop an Pilger und Besucher<br />
des Klosters verkaufen können. Da ich bis jetzt ausschließlich<br />
Freunde und Bekannte nach ihren Meinungen<br />
bezüglich der Wirkung der Postkarten fragen konnte,<br />
habe ich beschlossen, fürs erste eine etwas kleinere Auflage<br />
der Postkarten drucken zu lassen, um dann direkt<br />
beim Verkauf feststellen zu lassen, welche Motive bevorzugt<br />
werden.<br />
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Planung<br />
museumspädagogischer Angebote<br />
für Kinder im Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen<br />
Christina Schaller<br />
Konzeptvorstellung<br />
Im Rahmen des Moduls kulturpädagogischer Projektarbeit<br />
entstand das Konzept zur Planung museumspädagogischer<br />
Angebote für Kinder im Musikinstrumenten-<br />
Museum Markneukirchen mit dem Ziel, den klassischen<br />
Museumsbesuch durch attraktive Mitmach-Angebote zu<br />
ergänzen. Die Zielgruppe wurde auf Kinder im Alter von<br />
sechs bis zehn Jahren festgelegt. Gerade in dieser kindlichen<br />
Phase sind die Neugier auf Entdeckungen und Wissenswertes<br />
eine gute Grundvorrausetzung, um Kinder<br />
für etwas zu begeistern und deren Interesse zu wecken.<br />
Die museumspädagogischen Angebote sollen für Grundschulen<br />
einen Anreiz bieten, den Unterricht mit einem Museumsbesuch<br />
zu verknüpfen. Aus diesem Grund gibt es<br />
zu einigen Angeboten zusätzliches Material zur Vor- und<br />
Nachbereitung im Unterricht.<br />
Ziel der Projekte und Angebote ist es außerdem, den Vorbehalt<br />
gegenüber Museen – „wie langweilig“ – abzubauen<br />
sowie Interesse an der Bedeutung des Instrumentenbaus<br />
für die Region Vogtland und der damit verbundenen Historie<br />
zu fördern.<br />
Kurzvorstellung<br />
der museumspädagogischen Angebote<br />
Das Konzept enthält vier Angebote, welche nachfolgend<br />
in gekürzter Form erläutert werden.<br />
1. Musikalische Märchenstunde<br />
Das Projekt Musikalische Märchenstunde wurde mit<br />
einem Zeitaufwand von 2 bis 2½ Stunden einkalkuliert.<br />
Die Geschichte „Bruno der Riese hat Angst im Dunkeln“<br />
soll von Kindern mit Instrumenten<br />
untermalt werden, nach dem<br />
Vorbild von Sergej Prokofjews<br />
„Peter und der Wolf“, wenn auch<br />
stark vereinfacht. Das Projekt<br />
eignet sich für eine Gruppengröße<br />
von mindestens 12 Kindern<br />
bis zu maximal einer Klasse. Der<br />
Ablaufplan enthält fünf Elemente;<br />
davon finden vier im Rahmen der<br />
Durchführung statt und ein Element<br />
beinhaltet die empfohlene<br />
Nachbereitung im Unterricht. Der<br />
Ablaufplan enthält dabei konkrete<br />
Angaben zur Zeiteinteilung und<br />
dem jeweiligen Inhalt sowie Methoden,<br />
das Lernziel sowie weitere<br />
Hinweise und eine Auflistung<br />
der benötigten Materialien. Im Anschluss<br />
an das Projekt findet eine<br />
30-minütige Führung durch das Museum statt.<br />
2. Klanglabor<br />
Dieses Projekt umfasst einen Zeitrahmen von 2 bis 2½<br />
Stunden. Im Mittelpunkt steht das Thema Geräusche und<br />
Klänge, wie man diese produzieren bzw. was man mit<br />
ihnen umsetzen kann. Die Durchführung kann mit einer<br />
Gruppengröße von maximal einer Schulklasse realisiert<br />
werden, wobei ggf. in Kleingruppen gearbeitet wird. Der<br />
Ablaufplan gliedert sich in acht Elemente, fünf im Rahmen<br />
der Durchführung und je ein Element zur Vor- bzw. Nach-<br />
bereitung im Unterricht. Eine Ergänzung durch das Bastelprojekt<br />
Schnarrteufel ist möglich. Der Ablaufplan enthält<br />
auch hier weitere Angaben. An das Projekt schließt<br />
eine Führung durch das Musikinstrumenten-Museum an,<br />
wobei die Abteilung der außereuropäischen Instrumente<br />
thematisiert wird.<br />
3. Kinderwerkstatt<br />
Hierbei handelt es sich um drei weitere Angebote. Hierzu<br />
gehören das Bastelprojekt Schnarrteufel (dieses besteht<br />
bereits in der Museumsarbeit und soll hier eingegliedert
werden), die Werkbank mit den Themenbereichen Blockflöte,<br />
Geige und Gitarre sowie dem Bastelkarton Geige<br />
(Nachbauen des Instruments aus einfachen Materialien).<br />
Zusätzlich sind zu allen Angeboten Führungen im Musikinstrumenten-Museum<br />
möglich.<br />
Die Werkbank bietet Schulklassen einen Exkurs in den<br />
Bau von Holzinstrumenten: der Blockflöte, Geige sowie<br />
Gitarre. Diese drei Stationen verfolgen einem gleichen<br />
Ablauf: zunächst erhalten die Kinder allgemeine Informationen<br />
zu dem jeweiligen Instrument, anschließend wird<br />
der Aufbau des Instruments erläutert. Es folgen die Themenpunkte<br />
Tonerzeugung, verwendete Materialien sowie<br />
die Herstellung. Es handelt sich bei dem Exkurs allerdings<br />
um keinen Vortrag, sondern die Kinder werden aktiv mit<br />
einbezogen. So kommen Quizbögen zu den Bestandteilen<br />
der Instrumente sowie ein Kärtchenquiz zum Einsatz.<br />
Des Weiteren können die Kinder mit verschiedenen Materialien<br />
und Werkzeugen einige Herstellungsphasen nachahmen<br />
und die Instrumente ausprobieren.<br />
Ein weiteres Angebot im Rahmen der Kinderwerkstatt<br />
stellt der Bastelkarton Geige dar, welcher mit den anderen<br />
Angeboten kombiniert werden kann. Allerdings wurde<br />
der Bastelkarton vor allem für die offene Werkstatt entwickelt.<br />
Hierbei handelt es sich um ein kontinuierliches<br />
Angebot, welches zweimal pro Monat von allen interessierten<br />
Kindern genutzt werden kann. Neben dem Bastelkarton<br />
Geige wird auch das Bastelprojekt Schnarrteufel<br />
angeboten (jeweils 1 Euro Unkostenbeitrag pro Kind).<br />
4. Auf Detektivsuche mit dem PöllMax<br />
Hierbei handelt es sich um ein Würfelspiel für bis<br />
zu vier Personen. Dieses enthält ein Spielbrett,<br />
einen Würfel, vier Spielfiguren, eine Spielanleitung,<br />
eine Audio-CD sowie vier verschiedene<br />
Kartentypen. Das Spielbrett beinhaltet drei Arten<br />
von Spielfeldern: normale, Sonder- und Aktionsfelder.<br />
Die Sonderfelder enthalten Anweisungen.<br />
Wenn ein Spieler auf ein Aktionsfeld kommt, so<br />
muss er je nach gewürfelter Augenzahl eine<br />
Höraufgabe, ein Zoombild, eine Wissens- oder<br />
Schätzfrage lösen. Die Audio-CD wird vom Pöll-<br />
Max, dem Maskottchen des Museums, gesprochen.<br />
Sie enthält eine Begrüßung, die Spielanleitung,<br />
die Höraufgaben sowie alle Lösungen zu<br />
den einzelnen Fragen. Auf jeder Spielkarte steht<br />
eine CD-Titel-Nummer, welche dann die richtige<br />
Antwort enthält.<br />
Präsentation des Konzeptes<br />
Im Rahmen der Präsentation des Konzeptes am<br />
16. Juli 2008 an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> (FH),<br />
wurde zunächst das Musikinstrumenten-Museum<br />
Markneukirchen vorgestellt. Anschließend wurden<br />
die oben beschriebenen Angebote erläutert<br />
und die jeweiligen Ablaufpläne erklärt. Zur Visualisierung<br />
der Ausführungen wurde eine Powerpoint-Präsentation<br />
gezeigt. Des Weiteren wurden<br />
im Raum Präsentationstische entsprechend der<br />
museumspädagogischen Angebote aufgebaut.<br />
Im Vorfeld wurden alle benötigten Materialien für<br />
die Durchführung der Projekte vorbereitet und<br />
hergestellt.<br />
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„Wir wissen es besser“<br />
Das Umwelttheaterprojekt<br />
Franziska Scholze und Alexandra Tippner<br />
Wir (Alexandra Tippner und Franziska Scholze) haben<br />
am 28.04.08 mit interessierten Kindern aus dem Grundschulbereich<br />
der Freien Schule Leipzig ein Theaterprojekt<br />
begonnen, welches zum Anliegen vorerst nicht mehr hatte,<br />
als einen Themenbereich, welcher aus der Lebens-<br />
und Interessenwelt der Kinder entstammt aufzugreifen,<br />
aufzuarbeiten und theatral zu gestalten.<br />
Zur Inspiration haben wir als Projektleiterinnen verschiedene<br />
literarische Werke vorgestellt, die unserer Meinung<br />
nach voller generativer Themen für Kinder sind. Wir boten<br />
der Gruppe folgende Werke zur Inspiration für eine Szenencollage:<br />
„Momo“ von Michael Ende, „Der Kleine Prinz“<br />
von Antoine de Saint Exupery und „Was wollt ihr denn<br />
- ihr lebt ja noch“ (ein Umwelttheaterstück) von Christel<br />
Leder- Barzynsk.<br />
Die Kinder selbst hatten natürlich auch selbst die Möglichkeit,<br />
Themenkreise und ggf. ihnen wichtige Literatur<br />
bzw. Filme etc. als Inspirationsquellen unserer Arbeit vorzuschlagen.<br />
Relativ schnell entschieden sich die TeilnehmerInnen<br />
in einer Diskussion dazu, das Umwelttheaterstück<br />
auf der Basis des Briefes von Häuptling Seattle an<br />
den amerikanischen Präsidenten 1855 zu machen. Sofort<br />
waren Assoziationen zu konkreten Alltagserlebnissen<br />
der Kinder gefunden, vorhandenes Wissen zum Thema<br />
Umweltverschmutzung/Raubbau an der Natur wurde ausgetauscht.<br />
Die Kinder haben direkt Szenen erzählen und<br />
improvisieren können, welche ihnen im Zusammenhang<br />
mit der Thematik einfielen.<br />
Das Thema war gefunden. So konnte es in die erste<br />
Phase des Projektes gehen, in der wir die Aspekte Wald,<br />
Luft, Wasser, Strom, Müll inhaltlich bearbeiteten, eingebettet<br />
in thematisch passende (Theater-)Spiele. Die<br />
TeilnehmerInnen gaben ihr (bemerkenswert breites) Vorwissen<br />
in die Gruppe, wir boten weitere Hintergrundinformationen,<br />
so dass lebhafte Diskussionen in Gang kamen<br />
und auch Ideen zur theatralen Bearbeitung der Thematik<br />
entstanden.<br />
In der zweiten Phase des Projektes ging es vornehmlich<br />
darum, durch nun zielgerichtetere Bildertheaterspiele<br />
(Statuen stellen und verändern), Improvisationsspiele<br />
und Forumtheaterszenen (Szenen werden gespielt, von<br />
Zuschauenden unterbrochen und variiert usw.) das Stück<br />
entstehen zu lassen. Wichtig hierbei ist die Erfahrung,<br />
dass die Wirklichkeit (hier vorerst die Wirklichkeit auf der<br />
Bühne) gestalt- und veränderbar ist. Übungen zum Aufwärmen,<br />
zur Gruppendynamik, zur Selbst- und Fremderfahrung<br />
und zur Bühnenpräsens haben eingeflochten. Wir<br />
sammelten die Ideen und sortierten sie zu einem ganzen<br />
Sinnzusammenhang, um das Stück entstehen zu lassen.<br />
Die Dritte Phase beschreibt nun die Inszenierung des entstandenen<br />
Stückes. Neben den genannten Spielen und<br />
Übungen wurden Sprech-Übungen immer wichtiger. Die<br />
Aufführung des gemeinsam Geschaffenen vor Zuschauern,<br />
sich also über das Theaterspiel einer Öffentlichkeit<br />
mitzuteilen, rückte in den Vordergrund. Darüber hinaus<br />
stellte die Gruppe gemeinsam mit anderen interessierten<br />
Kindern Requisiten und Kulissen her.<br />
Das durch den gemeinsamen schöpferischen Prozess<br />
entstandenen Umwelttheaterstück „Wir wissen es besser“<br />
führten wir im Rahmen des Schulfestes am 10. 07.<br />
2008 auf.<br />
Der Auftritt war sehr lebendig und nicht ohne Lampenfieber.<br />
Es gab Pannen und große freudige Überraschungen.<br />
Einige Kinder wuchsen auf der Bühne über sich selbst<br />
hinaus. Darüber hinaus haben viele der Kinder ihr Interesse<br />
am Theater entdeckt, bzw. vertieft. Das Thema<br />
„Umweltschutz“ ist offensichtlich in das Bewusstsein der<br />
TeilnehmerInnen und ZuschauerInnen gerückt.
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Klänge mit Stimme<br />
und Körper<br />
Maria Schüritz<br />
Gespräche in Fantasiesprache, akustische Malerei, Laufimprovisationen<br />
oder völlig freies musikalisches Spiel,<br />
in den Workshops „Klänge mit Stimme und Körper“ beschäftigten<br />
sich Theatermachende, Ergotherapeuten,<br />
Freizeitmusiker oder auch musikalisch fast Unerfahrene<br />
mit Improvisation. Normalerweise erwartet man von Improvisierenden,<br />
dass sie Profis auf ihrem Instrument sind<br />
und Musik spontan erfinden, die wir kaum von einem<br />
komponierten Stück unterscheiden können. Durch diese<br />
strenge Herangehensweise, die u.a. ein Beherrschen von<br />
Instrument, Rhythmus, Skalen voraussetzt und ein Stilgefühl<br />
erfordert, entsteht ein enormer Leistungsdruck. Als<br />
im November 2007 Simon Jakob Drees einen MIRKALE-<br />
DO-Stimmimprovisations-workshop an der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Merseburg</strong> anbot, fielen all diese musikalischen Regeln<br />
zunächst weg. Es ging ums Spielen, um das Ausprobieren<br />
und erst später um das zusammen Musik machen,<br />
aber auch das auf eine sehr freie Art und Weise. Beeindruckt<br />
von dieser entspannten Herangehensweise und<br />
den plötzlich aus mir sprudelnden Ideen, beschloss ich,<br />
mein kulturpädagogisches Projekt diesem Thema zu widmen.<br />
Ich ergänzte Drees’ Stimmimprovisation durch Bodyperucssion-Elemente<br />
und besuchte weitere Workshops<br />
und durchforstete Literatur.<br />
Ziel des Projektes war es, durch Spiele und Übungen<br />
zur freien Stimmimprovisation und Bodypercussion, für<br />
die Teilnehmer eine solche Möglichkeit zu schaffen, die<br />
eigene Stimme und Körperklänge zu entdecken, sie neu<br />
und ungewohnt einzusetzen, damit auf ungewohnte Weise<br />
zu spielen, spielerisch und unverkrampft an musikalische<br />
Improvisation und auch an ungewohnte Musik, z. T.<br />
schon fast Neue Musik heranzuführen, gemeinsam Musik<br />
zu machen sowie sich selbst auszudrücken und auszuprobieren.<br />
Die Zielgruppe waren Erwachsene, die über Flyer und<br />
Hörensagen auf das Projekt aufmerksam gemacht wurden.<br />
An den Workshops nahmen Männer und Frauen<br />
zwischen 20 und 40 Jahren teil, die verschiedenste musikalische<br />
Kenntnisse und Improvisationserfahrungen hatten.<br />
Insgesamt waren nahmen ca. 25 Personen an den<br />
Workshops teil.<br />
Mit der Leipziger Kulturwerkstatt KAOS als Kooperationspartner,<br />
stand mir für insgesamt drei Wochenenden und<br />
die Präsentation ein Theatersaal zur Verfügung.<br />
Grobkonzept<br />
Den ersten Teil des Projektes stellten zwei Selbsterfahrungsworkshops<br />
am 14./15. Juni 2008 und am 21./22.<br />
Juni 2008, je 10 – 15 Uhr mit zwei unterschiedlichen<br />
Gruppen dar. Dieser Workshop beinhaltete Speile zu freier<br />
Improvisation mit Stimme und Körper. Nur bei Bedarf<br />
wurden gesangspädagogische Übungen angewendet,<br />
weil sich die Teilnehmer nicht auf technische Aspekte des<br />
Gesangs konzentrieren, sondern die Möglichkeiten der<br />
Stimme ausprobieren und frei experimentieren sollten.<br />
Diese Wochenenden waren wie folgt aufgebaut:<br />
Tag 1<br />
- Kennenlernen<br />
- Einführung<br />
- (Sensibilisierung)<br />
- Lockerung, Körperbezug<br />
- über Sprache herantasten<br />
- gemeinsame Mittagspause<br />
- Aktivierung<br />
- Klangexperimente<br />
- Reflexion<br />
- freie Improvisation<br />
Tag 2<br />
- Begrüßung, Befindlichkeit<br />
- Kurzwiederholung Sprache<br />
- Lockerung/Körperbezug<br />
- Bodypercussion: Erforschung der Körperklänge,<br />
daraus Musik machen<br />
- gemeinsame Mittagspause<br />
- Zusammenführung Stimme und Bodypercussion<br />
- Verbindung mit anderen künstlerischen Richtungen<br />
- Reflexion<br />
- freie Improvisation
Sieben Teilnehmer aus diesen Workshops, die Interesse<br />
an einer künstlerischeren Umsetzung dieser Übungen<br />
hatten, kamen zu einem weiteren Workshop zur Präsentationserarbeitung,<br />
in dem innerhalb von vier Stunden<br />
gemeinsam eine 25 - minütige Präsentation erarbeitet<br />
wurde. Am 2. Juli fand 19 Uhr die Präsentation, das<br />
Klangkonzert „Badalamusa crizwuk“ statt.<br />
Präsentation – Badalamusa crizwuk<br />
Der Titel ist ein Fantasiebegriff, wie er typisch ist für Dialoge<br />
in Fantasiesprache. Die Präsentation bestand aus<br />
Übungen aus den Workshops, die organisch miteinander<br />
verknüpft wurden und in eine dramaturgisch sinnvolle<br />
Reihenfolge gebracht wurden. Gespielt wurde zwischen,<br />
rechts, links und vor dem Publikum. Im Anschluss an<br />
das „Konzert“ wurde eine Übung gemeinsam mit dem<br />
Publikum durchgeführt und der „Raum für freies musika-<br />
lisches Spiel“ eröffnet, in dem mit Hilfe von Karteikarten,<br />
die einige Spiele beschrieben, die Möglichkeit bestand,<br />
selbst zu spielen. Neben einem Mini-Buffet war auch ein<br />
„pädagogischer“ Tisch aufgebaut, auf dem sich Literatur,<br />
Musik und ein Übungskatalog befanden. Neben Teilnehmerkommentaren<br />
gab es auch Raum für Zuschauerstimmen:<br />
„Witzig!“, „Fantasievoll“, „Es fiel schwer, nicht<br />
mitzumachen“, sind einige der durchweg begeisterten<br />
Kommentare.<br />
Reflexion<br />
Die beiden Workshopgruppen waren beeindruckend unterschiedlich.<br />
Während mit der einen beispielsweise die<br />
Spielregel „Klangkreise“ sehr gut funktionierte, sprang<br />
die zweite gar nicht darauf an, sondern hatte mehr Freude<br />
am dirigiert werden. Im Workshop wurden typische<br />
Merkmale oder Lebensprobleme noch einmal sehr deutlich:<br />
eine sehr schüchterne Teilnehmerin versuchte meist,<br />
sich zu verstecken, doch durch Übungen, in denen sie<br />
sanft aber bestimmt gefordert wurde, wurde sich selbstsicherer.<br />
Sie kam auch zur Erarbeitung der Präsentation<br />
und war während der Proben sogar teilweise die erste<br />
oder letzte auf der Bühne. Im Interview sagte sie, sie hätte<br />
gemerkt, dass die musikalischer ist, als sie dachte,<br />
lauter sein kann, als sie erwartet hatte und auch gemerkt<br />
hat, dass die sich ruhig mehr zutrauen kann, als sie allgemein<br />
tut. Ein anderer Teilnehmer war anfangs immer darauf<br />
aus, besonders komplizierte Motive zu entwickeln,<br />
die die anderen nicht übernehmen konnten. Ich wies ihn<br />
darauf hin und bat, sehr einfache Rhythmen zu machen<br />
und deren Wirkung zu beobachten. Diese Sichtweise erwähnte<br />
er in der Abschlussreflexion als zentrale Erkenntnis.<br />
Weiterhin waren einige Teilnehmer sehr beeindruckt<br />
von den völlig freien Improvisationen am Abschluss: „Es<br />
tat gut, mal alles rauszulassen!“ Die Theatermacherin<br />
schrieb mir eine begeisterte e-Mail zum Workshop, dass<br />
sie ihre „tiefe Erlebnisfähigkeit“ wieder gefunden habe<br />
und ihre Stärken und Schwächen noch einmal klarer erkannt<br />
hat.<br />
Literatur- und Workshopempfehlungen<br />
Die Vorbereitung des Projektes lässt sich in drei Teile gliedern.<br />
Zum einen nahm ich an Workshops bei Simon Jakob<br />
Drees (MIRKALEDO-Stimmimprovisation), Wolfgang<br />
Saus (Obertongesang) und Christian Fischer (vokale<br />
Improvisation für Schulmusiker) teil, um selbst Erfahrungen<br />
zum Thema zu sammeln. Diese Workshops sind<br />
sehr empfehlenswert, da die Leiter aus verschiedenen<br />
Gesichtspunkten improvisationspädagogisch arbeiten.<br />
Weiterhin besuchte ich eine Performance von Sebastian<br />
Weber (Step-Bodypercussion), die Aufführung mund&knie<br />
12: Yeah, B’B’Baby (Lautpoesie, Beatbox, African Voice,<br />
Rocksprecher) und die Sommer-Sing-Spiele („Chorimprovisationen<br />
und mehr“, ein Konzert des Hochschulchores<br />
der <strong>Hochschule</strong> für Musik und Theater in Leipzig, Leitung<br />
Christian Fischer).<br />
Folgende Literatur ist besonders empfehlenswert:<br />
- Matthias Schwabe: Musik spielend erfinden<br />
- Lilli Friedemann: Trommeln – Tanzen – Tönen<br />
- Ingeburg Stengel, Theo Strauch: Stimme und Person<br />
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Gestaltung eines<br />
Corporate Designs<br />
für einen Programmflyer der<br />
Sächsischen Akademie der Künste<br />
in Dresden<br />
Doreen Schumann<br />
Idee<br />
Im Rahmen meines Teilzeitpraktikums bei der Sächsischen<br />
Akademie der Künste in Dresden erhielt ich einen<br />
Einblick in alle Tätigkeitsbereiche der Akademie und<br />
arbeitete an den Schwerpunkten des Jahresprogramms<br />
mit. Ich stellte fest, dass die Sächsische Akademie jährlich<br />
ca. 30 bis 50 Veranstaltungen anbietet, aber sich<br />
die Interessenten nur im Internet einen Überblick über<br />
das laufende Programm verschaffen können. Es gibt kein<br />
Druckerzeugnis in Form eines Flyers oder Heftes. Es werden<br />
lediglich Einladungen per Post und über den E-Mail-<br />
Verteiler verschickt oder im Haus ausgelegt. Durch die<br />
Vielzahl der Veranstaltungen entstehen beim Verschicken<br />
enorme laufende Kosten (Porto, Postgänge). Des Weiteren<br />
kommen häufig Beschwerden von den Mitgliedern<br />
über die vielen monatlichen Einladungen in der Post.<br />
Daraufhin überlegte ich mir, wie man diese Situation<br />
verbessern könnte und unterbreitete der Akademie den<br />
Vorschlag eine Programmübersicht zu gestalten. Es stellte<br />
sich heraus, dass sie eine solche Überlegung schon<br />
selbst angestrebt hatten aber bisher noch nicht verwirklichen<br />
konnten. Aus zeitlichen Gründen war die Gestaltung<br />
einer Programmübersicht nicht innerhalb der Praktikumszeit<br />
möglich. Ich entschied mich, die Gestaltung des Corporate<br />
Designs während des Studiums zu realisieren und<br />
dies als Medienpraktischen Arbeit zu präsentieren.<br />
Methodik<br />
Zuerst musste eine intensive Recherche der bereits vorhandenen<br />
Druckerzeugnisse wie Publikationen, Flyer und<br />
Plakate der Sächsischen Akademie der Künste und eine<br />
Überprüfung auf deren Aktualität durchgeführt werden.<br />
Es folgte eine Untersuchung anderer Druckerzeugnisse<br />
von kulturellen Einrichtungen mit einem Veranstaltungsprogramm<br />
und Vergleiche anderer Programmflyer aus<br />
der Umgebung.<br />
Grundsätzliche Überlegungen<br />
Durch intensive Recherchen bin ich zu folgenden Schlussfolgerungen<br />
gelangt:<br />
- Der Programmflyer soll vierteljährlich erscheinen und<br />
somit eine immer neue Rezeption der Veranstaltungen<br />
ermöglichen.<br />
- Der Flyer erspart Zeit und Kosten.<br />
- Er soll in einem größeren Verbreitungsgebiet ausliegen<br />
und somit einer breiteren Zielgruppe zugänglich gemacht<br />
werden.<br />
- Durch den Programmflyer soll die Sächsische Akademie<br />
der Künste in einem neuen klassischen und anspruchsvollen<br />
Design präsentiert werden.<br />
Mein Ziel ist es, für die Gestaltung einen Konsens zu finden,<br />
der die Sichtweisen der älteren Generation zu gleichen<br />
Teilen anspricht wie die der jüngeren Generation.<br />
Eine edle farbliche Gestaltung mit Bildern und kurzen<br />
aussagekräftigen Texten ist der Grundgedanke meines<br />
Layouts. Hauptbestandteil des Layouts ist das bereits bestehende<br />
Logo der Sächsischen Akademie der Künste.<br />
Für die Bildauswahl bevorzuge ich SW-Fotos von bereits<br />
durchgeführten Veranstaltungen, um einen Bezug zu den<br />
verschiedenen Angeboten herzustellen. Außerdem wirken<br />
SW-Fotos edel und anspruchsvoll auf den Betrachter und<br />
spiegeln den Charakter der Akademie wieder.<br />
Zielgruppe<br />
Der Flyer soll in einem größeren Verbreitungsgebiet verteilt<br />
werden und neue Zielgruppen ansprechen. Dies umfasst<br />
zum einen kulturelle Einrichtungen wie Bibliotheken,<br />
Universitäten, Museen und Theater und zum anderen Cafés,<br />
Bars und Programm-Kinos. Des Weiteren soll er über<br />
den Mitglieder-Verteiler verschickt werden und Partner,<br />
Förderer per E-Mail erreichen.<br />
Er soll die ältere Generation zu gleichen Teilen ansprechen<br />
wie die jüngere Generation. Die Hauptzielgruppe<br />
sind kulturinteressierte Personen.<br />
Flyerentwicklung<br />
Um die Akademie der Künste besser nach außen repräsentieren<br />
zu können, entschied ich mich für eine vierteljährlich<br />
wechselnde Farbgestaltung. Der Flyer soll<br />
vierteljährlich sein Aussehen farblich ändern um Aufmerksamkeit<br />
zu erzeugen. Das Logo hingegen ist Grundbestandteil<br />
des Layouts und bleibt immer an der gleichen<br />
Stelle um eine Wiedererkennung zu gewährleisten.<br />
Durch weit reichende Recherchen wählte ich die Farben<br />
Blau, Gelb, Grün und Rot. Da diese Farben als angenehm<br />
empfunden werden und die Neugier des Betrachters wecken.<br />
Bei der Schriftwahl stellten sich folgende Anforderungen<br />
in den Vordergrund: Die Schrift sollte für alle Zielgruppen<br />
gut lesbar sein und einen geeigneten Schriftschnitt besitzen.<br />
Der Schnitt der Schrift sollte mit der Aussage des<br />
Textes in Verbindung gebracht werden und sich gut in das<br />
Gesamtbild des Programmflyers einfügen.<br />
Das Layout des Flyers lehnt sich an die bereits erschienenen<br />
Einladungen und Publikationen der Akademie an.<br />
Das gewährleistet einen sehr guten Wiedererkennungswert,<br />
der sich durch die ganze Gestaltung zieht.
Ziel<br />
Mein Ziel ist es, mit einem Programmflyer neue<br />
Zielgruppen anzusprechen und zu gewinnen.<br />
Dadurch soll die Sächsische Akademie der<br />
Künste als moderne, zeitgemäße und vielseitige<br />
Institution dargestellt und noch stärker<br />
als Künstlergemeinschaft in der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen werden.<br />
Präsentation<br />
Die Präsentation der medienpraktischen Arbeit<br />
fand im Juni 2008 bei der Mitgliederversammlung<br />
der Sächsischen Akademie der Künste<br />
in Dresden statt. Alle Teilnehmer erhielten ein<br />
Briefing, indem sie nähere Informationen zum<br />
Produkt nachschlagen konnten. Mittels einer<br />
PowerPoint Präsentation erläuterte ich den<br />
Vorsitzenden und Mitgliedern mein Konzept zur<br />
Flyergestaltung und gab Einblicke in die bereits<br />
vorhandenen Druckerzeugnisse der Akademie.<br />
Insgesamt gab es ein sehr positives Feedback<br />
aber auch kleine Änderungswünsche in Bezug<br />
auf die Seitengestaltung. Es sollte möglichst<br />
jede Veranstaltung auf einer Seite Platz finden<br />
und es gab Änderungsvorschläge in Bezug auf<br />
das Cover des Flyers. Es sollten weitere Vorschläge<br />
und Kombinationsmöglichkeiten mit<br />
dem Logo erarbeitet werden, dass heißt, weitere<br />
spielerische Auseinandersetzungen.<br />
Besichtigung des Programmflyers<br />
Präsentation der Medienpraktischen Arbeit an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> (FH)<br />
Dauer<br />
Insgesamt benötigte ich fast 4 Monate (von<br />
April bis Juli) um ein geeignetes Corporate<br />
Design für einen Programmflyer der Sächsischen<br />
Akademie der Künste zu entwerfen.<br />
Angefangen mit der Recherche von den bereits<br />
vorhandenen Druckerzeugnissen der<br />
Akademie bis hin zur Umsetzung der Idee<br />
und Entwicklung eines geeigneten Corporate<br />
Designs. Es musste ein Briefing und<br />
eine PowerPoint Präsentation erstellt werden<br />
und letztendlich gab es die Verbesserungs-<br />
und Änderungswünsche der Akademie<br />
zu berücksichtigen.<br />
Resümee<br />
Die Medienpraktische Arbeit war in Form<br />
der Gestaltung eines Corporate Designs<br />
eine sehr gute Möglichkeit seine Kenntnisse<br />
auf dem Gebiet der Grafiksoftware und der<br />
Gestaltungsgrundlagen zu vertiefen. Die<br />
Umsetzung der Medienpraktischen Arbeit<br />
erforderte technisches Vermögen, Verhandlungsgeschick,<br />
Diplomatie und vor allem die<br />
Fähigkeit zur Umsetzung der eigenen künstlerischen<br />
Idee.<br />
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Die neue Form der<br />
Großfamilie<br />
Caroline Siegner<br />
Ausgangspunkt der kulturpädagogischen Projektarbeit<br />
Schnelllebigkeit, gesteigerte Mobilität und Flexibilität.<br />
Diese Begriffe beschreiben allesamt Charakteristika unserer<br />
heutigen Gesellschaft, die ihre Mitglieder auf vielfältige<br />
Art und Weise beeinflussen. Das gilt auch für die<br />
Formen des menschlichen Zusammenlebens. In früherer<br />
Zeit war das Modell der Großfamilie weit verbreitet. Sie<br />
vereinigte meist drei bis vier Generationen unter einem<br />
Dach. So war ein kontinuierlicher Austausch und Kontakt<br />
zwischen den verschiedenen Lebensaltern gewährleistet.<br />
Heute sieht das ganz anders aus. Durch die veränderten<br />
Lebens- und Arbeitsbedingungen vollzieht sich derzeit ein<br />
Prozess der generationellen Separation. Dafür ein Beispiel:<br />
Während Mutti und Vati aus beruflichen Gründen mit<br />
dem Nachwuchs in der Stadt wohnen, genießen die Großeltern<br />
ihren Lebensabend lieber in Ruhe auf dem Land.<br />
Gegenseitige Besuche entfallen dabei, wenn überhaupt,<br />
auf die Wochenenden oder die Ferienzeit. Aufgrund dieser<br />
Umstände können die Vorteile des intergenerationellen<br />
Austauschs nicht mehr in vollem Maße zum Tragen<br />
kommen.<br />
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, erstellte das<br />
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
ein Konzept unter dem Titel „Starke Leistung für<br />
jedes Alter. Das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser“.<br />
Im Rahmen eines staatlich subventionierten<br />
Programms konnten beziehungsweise können sich Einrichtungen<br />
bewerben, die das Anliegen verfolgen, ein<br />
„Mehrgenerationenhaus“ zu werden. Für eine Zusage<br />
müssen dabei bestimmte Kriterien von den Antragstellern<br />
erfüllt werden oder ihre Erfüllung in Aussicht gestellt<br />
werden. Dazu gehören beispielsweise generationsübergreifende<br />
Angebote und die Bereitstellung eines offenen<br />
Tagestreffs mit integriertem Bistro. Und tatsächlich fand<br />
die Idee in ganz Deutschland großen Zuspruch. So konnte<br />
Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend, Anfang 2008 bekannt geben,<br />
dass die Bundesrepublik bereits über 500 „Mehrgenerationenhäuser“<br />
verfügt.<br />
Die Konzeption<br />
der kulturpädagogischen Projektarbeit<br />
Jung und Alt zusammen zu bringen. Das ist auch das<br />
erklärte Ziel des „Mehrgenerationenhauses Halle“. Die<br />
Einrichtung im Glauchaviertel hält dazu vielfältige Angebote<br />
für sämtliche Generationen bereit. Von diesem<br />
Grundgedanken begeistert, suchte ich innerhalb meiner<br />
kulturpädagogischen Projektarbeit nach einer Möglichkeit,<br />
das Konzept zu unterstützen. Zusammen mit dem<br />
Leiter des „Mehrgenerationenhauses Halle“ fand ich sie<br />
auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit. Unsere Idee:<br />
filmische Beiträge zu produzieren, die die Einrichtung<br />
und ihre Angebote vorstellen. Diese könnten nach ihrer<br />
Fertigstellung beispielsweise einen Platz auf der zuge-<br />
hörigen Internetseite finden und auf diese Weise deren<br />
Anschaulichkeit erhöhen. Davon versprachen wir uns die<br />
den Kontakt zu neuen potentiellen Besuchern und Fördern.<br />
Parallel dazu sah ich in diesem Vorhaben auch für<br />
mich viele positive Aspekte. Als persönliches Lernziel<br />
ergab sich für mich das Erlangen neuer Erfahrungen im<br />
Bereich der filmischen Arbeit, und speziell im Umgang<br />
mit der Kamera.<br />
Die Arbeitsschritte und ihr Ergebnis<br />
Also, an die Arbeit. Im Laufe von zwei Drehtagen und<br />
unzähligen Stunden vor dem heimischen Computer entstanden<br />
insgesamt vier Beiträge. Diese setzten sich aus<br />
einer Einleitung und drei Clips über einzelne Angebote<br />
zusammen. In ersterem werden die Einrichtung und ihr<br />
verfolgtes Konzept näher beleuchtet. Gegenstand der<br />
drei übrigen kurzen Filme waren zum einen die freiwilligen<br />
Lernpatenschaften. Hierbei geben größtenteils<br />
ehrenamtlich tätige Bürger, Kindern mit schulischen Defiziten<br />
kostenfreie Nachhilfe. Die zweite Wahl fiel auf die<br />
Kreativangebote. Auch diese beruhen auf freiwilligem<br />
Engagement und sollen Jung und Alt die Möglichkeit<br />
bieten, unter anderem gemeinsam zu basteln oder zu<br />
backen. Den letzten Gegenstand bildete der PC-Kurs für<br />
Senioren. Es handelt sich dabei um eine Gruppe älterer<br />
Frauen, die sich wöchentlich treffen, um im Austausch<br />
miteinander den Umgang mit dem Computer zu erlernen.<br />
Die einzelnen Beiträge wurden allesamt zusätzlich durch
Interviewsequenzen der jeweils beteiligten Personen ergänzt,<br />
um den weiter Informationsgrad zu erhöhen. Die<br />
beschriebenen Resultate wurden abschließend auf einer<br />
DVD zusammengestellt und weiterhin mit einem Intro und<br />
einem Abspann versehen.<br />
Das Ergebnis der kulturpädagogischen Projektarbeit<br />
konnte ich dem Leiter der Einrichtung dann Anfang Juni<br />
präsentieren. Er zeigte sich sehr zufrieden und beschloss<br />
die Beiträge tatsächlich in die Onlinepräsenz des „Mehrgenerationenhauses<br />
Halle“ einzubringen.<br />
Resümee<br />
Abschließend lässt sich sagen, dass ich meine Zielsetzung<br />
in Bezug auf das „Mehrgenerationenhaus“ in Halle<br />
(Saale) erreichen konnte. Dies trifft aber auch auf meine<br />
eingangs formulierten persönlichen Erwartungen. Die<br />
kulturpädagogische Projektarbeit hat mir zu zahlreichen<br />
neuen Erfahrungen im filmischen Bereich verholfen. Es<br />
hat sich also für beide Seiten gelohnt.<br />
Der Steg Eine Lernpatenschaft<br />
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Prototypen<br />
Pixelkunst in der visuellen Kultur<br />
Alina Simmelbauer<br />
Einleitung<br />
Von überall schauen sie uns an, die schönen und perfekten<br />
Gesichter. Aus dem Fernsehen, der Werbung, im<br />
Internet und aus den Magazinen sind sie nicht mehr wegzudenken.<br />
Schon längst gibt es kein Titelbild und keine<br />
Werbeanzeige mehr, auf der ein Gesicht zu finden ist,<br />
dass nicht bis ins letzte Detail computertechnisch nachbearbeitet<br />
wurde. Auf diese Weise wird eine Perfektion<br />
und Makellosigkeit erreicht, die selbst die abgebildeten<br />
Models in Wirklichkeit nicht besitzen. Die Präsenz der<br />
übermäßig schönen, per Bildbearbeitung optimierten<br />
Menschen ist bereits ganz weit in den normalen Alltag<br />
hineingeschlichen. Für den Durchschnittsmenschen wird<br />
ein unerreichbarer Maßstab geschaffen, der ihn mit seiner<br />
ständigen Anwesenheit bedrängt. Der Prozess der<br />
Perfektionierung von Bildmedien wird sich weiter fortsetzen<br />
und wir müssen uns an nicht mehr zu entdeckende<br />
Fälschungen gewöhnen.<br />
Idee<br />
Ein Teil meiner Praktikumszeit absolvierte ich in einem<br />
freien Fotostudio um meine Kompetenzen im Bereich der<br />
Fotografie zu erweitern. Während dieser Zeit nutzte ich<br />
die Möglichkeit mich intensiv mit der Studiofotografie und<br />
vertiefender mit digitaler Retusche und Bildbearbeitung<br />
auseinander zu setzen und konzentrierte mich hauptsächlich<br />
auf das porträtieren von Menschen. Der besondere<br />
Augenblick macht den Reiz am Porträtieren aus und lässt<br />
neue Sichtweisen auf ein menschliches Gesicht und dessen<br />
Ausdruck entstehen. Die fotografische Art zu sehen<br />
und dabei mit dem gegenüber zu arbeiten ist immer wieder<br />
eine neue Herausforderung an die eigene Kreativität.<br />
Die entstandenen Bilder wurden anschließend intensiv mit<br />
digitaler Computertechnik bearbeitet. Beispielvorlagen<br />
für bestimmte Retusche-Stilrichtungen in den Arbeiten<br />
waren verschiedene Magazine. Es ist faszinierend, wie<br />
mit Hilfe sehr arbeitsintensiver und gekonnter Handgriffe<br />
die Bildwirkung beeinflusst und das natürliche Aussehen<br />
der fotografierten Personen verändert werden kann.<br />
Daraus entstand die Idee für meine Kulturpädagogische<br />
Projektarbeit. Mit der Fotoausstellung „Prototypen – Pixelkunst<br />
in der visuellen Kultur“ sollte ein Vorher- Nachher-<br />
Einblick geschaffen werden, welcher den Betrachter<br />
zu neuen visuellen Wahrnehmungsmöglichkeiten anregen<br />
sollte. Dabei galt es den Betrachter nicht hinters Licht<br />
zu führen, sondern er bekam die Möglichkeit zwischen<br />
unverfälschtem Porträt und digital veredeltem Foto zu<br />
unterscheiden. Einmalig bekam der Rezipient die Möglichkeit<br />
das Originalporträt zu betrachten und nach eventuellen<br />
Makeln abzusuchen.
Umsetzung der Ausstellung<br />
Ausstellungsfläche war das Foyer im Gebäude 107 der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> (FH). Zu sehen waren 10 Porträts<br />
im Format A4, jeweils das unbearbeitete und bearbeitete<br />
Bild. Didaktisch unterstützt wurde die Ausstellung durch<br />
den Einsatz verschiedener Medien. Zur Veranschaulichung<br />
der Beauty - Fotografie in der Alltagswelt lagen<br />
Magazine, Kataloge, Prospekte und Werbeanzeigen zur<br />
Ansicht aus. Um die technischen Möglichkeiten zu verdeutlichen,<br />
wurden in Form einer<br />
Powerpointpräsentation die verschiedenen Arbeitsschritte<br />
vom Rohbild bis zum retuschierten Porträt dargestellt.<br />
Ergebnis der Präsentation<br />
Mit der Ausstellung „Prototypen“ sollte aus ästhetischem<br />
Blickwinkel heraus die Möglichkeiten der modernen Medien<br />
aufgezeigt werden. Durch das Aufzeigen der technischen<br />
Möglichkeiten und der Bedeutung vom Inszenierungsraum,<br />
in dem Bildmanipulation stattfindet, kann ein<br />
Denkprozess in Gang gesetzt werden, der die eigene<br />
Definition von Schönheit sowie die künstlerische Notwendigkeit<br />
der Beauty – Retusche nochmals zu hinterfragen.<br />
Der Betrachter hatte die Möglichkeit für sich selbst zu<br />
entscheiden ob er das einfache oder das veredelte Porträt<br />
ästhetisch ansprechend findet.<br />
Wichtig war es aufzuzeigen, dass die inszenierte Schönheit<br />
eine digital geschaffene, schon fast künstlerische<br />
Schönheit ist, welche nicht der Wirklichkeit entspricht<br />
und somit ein falsches Selbstbild erzeugen kann.<br />
Während der Arbeit an meiner Ausstellung wurde mir<br />
bewusst, dass fast kein Bild, das heute in Medien zu sehen<br />
ist, auch so fotografiert wurde. Der Rezipient nimmt<br />
diese Bilder unbewusst wahr, aber ihre gestalterischen<br />
Veränderungen erkennt er nicht. Bedenklich ist, dass<br />
Medien- und Werbemacher bewusst verstärkende Bilder<br />
einsetzen um Rezipienten zu erreichen.<br />
Die meisten Gäste der Ausstellungspräsentation waren<br />
sich der Eingriffe mittels Bildbearbeitung durchaus<br />
bewusst, jedoch über die aufgezeigten Möglichkeiten<br />
überrascht. Es konnte festgestellt werden, dass die Retuscheintensität<br />
erheblich unterschätzt wird.<br />
Resümierend kann man erkennen, dass das Ausstellungskonzept<br />
gut umgesetzt war. Die Reaktionen der Gäste<br />
waren durchweg positiv. Beachtung erhielt die Ausstellung<br />
„Prototypen“ durch einen Artikel einer Kommilitonin<br />
Claudia Brüggemann in der Mitteldeutschen Zeitung<br />
(MZ).<br />
Die kulturpädagogische Projektarbeit in Form dieses Ausstellungskonzepts<br />
war eine sehr gute Möglichkeit, mich<br />
praktisch, theoretisch und vor allem didaktisch auseinander<br />
zu setzen, weitere Kompetenzen zu erlangen und eigene<br />
Fähigkeiten besser einschätzen zu lernen.<br />
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„Hörclub“ – Hörspiel<br />
mit Kita Kindern<br />
Tobias Sprebitz<br />
1. Erläuterung zum Krokoseum<br />
Das „Krokoseum“ ist eine Kindereinrichtung die seit<br />
dem Jahr 2000 besteht. Sie befindet sich im Sockelgeschoss<br />
des Historischen Waisenhauses der Franckesche<br />
Stiftungen und bietet auf über 300 qm Kindern ein vielschichtiger<br />
kultureller und museumspädagogischer Aktionsraum.<br />
Sowohl ständige als auch inhaltlich wechselnde<br />
Programme werden mit pädagogischer Betreuung verknüpft,<br />
die auch auf die sozialen Anforderungen flexibel<br />
reagiert. Das abwechslungsreiche Angebot richtet sich<br />
an Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren sowie deren<br />
Eltern, Geschwister und Freunde, aber auch an Kindergarten-<br />
und Hortgruppen wie Schulklassen. Es beinhaltet<br />
Kultur-, Museums-, Kunst- und Medienpädagogik, Schul-<br />
und Familienangebote, Ferienprogramme, thematisch<br />
orientierte Projektarbeit sowie Ausstellungstätigkeiten.<br />
Des Weiteren bietet es den Studenten ihre Projekte in den<br />
Bereichen Theater, Kunst, Pädagogik, Medienpädagogik<br />
und Kulturpädagogik in zusammen Arbeit mit dem Krokoseum<br />
zu realisieren.<br />
2. Erläuterung zum Projekt Hörclub<br />
Zuhörförderung ist die Grundlage für alles Lernen, denn<br />
Zuhören ist der Schlüssel zum Verstehen. Kinder, die in<br />
der Lage sind, sich und ihre Umgebung wahrzunehmen,<br />
können sich gut konzentrieren und entwickeln Phantasie.<br />
Kontaktfähigkeit und soziale Kompetenz werden gestärkt,<br />
die sprachliche Entwicklung und Ausdrucksfähigkeit<br />
unterstützt. Kinder, die zuhören können, sind offen für<br />
die Welt und das Wissen, dass sie sich aneignen müs-<br />
sen. In der Förderung der Zuhörfähigkeit steckt ein hohes<br />
Bildungspotential. Dies wird anhand von Spielen zum<br />
Aktiven Hören und Zuhören erreicht, mit Wahrnehmungsspielen<br />
und mit der Auseinandersetzung das gehörte malerisch<br />
darzustellen.<br />
3. Aufgabenstellung<br />
Die Kinder der Kindertagesstätte „August-Hermann-Francke“<br />
sollen während des Projekts lernen sich zu Konzentrieren,<br />
Selbstständig zu arbeiten, ihre Wahrnehmung<br />
und Kreativität zu fördern. Dies soll auf spielerische Art<br />
geschehen, mit dem Hörspiel sollen dann die gelernten<br />
Eigenschaften angewandt werden. Des Weiteren bekommen<br />
Sie ein Einblick in die Entstehung eines Hörspiels.
4. Durchführung<br />
Der Hörclub wurde einmal die Woche für anderthalb stunden<br />
durchgeführt. Die acht Veranstaltungen, fanden in<br />
den Räumen der Franckeschen Stiftungen statt. In den ersten<br />
fünf Veranstaltungen wurden die Kinder mit Spielen<br />
zum Aktiven Hören und Zuhören angeregt, anhand von<br />
Wahrnehmungsspielen und mit der Auseinandersetzung<br />
das gehörte malerisch darzustellen. Die sechste Veranstaltung<br />
diente dazu, die Geschichte für das Hörspiel<br />
gemeinsam mit den Kindern auszusuchen. Zur Auswahl<br />
standen zwei kleine Geschichten. Beide wurden vorgelesen<br />
und die Kinder konnten sich danach entscheiden<br />
welche Geschichte sie machen wollen. Die Auswahl fiel<br />
auf „Ein fast verschlafener Nikolaustag“. Die siebente<br />
Veranstaltung diente dazu die Kindern an die Tontechnik<br />
gewöhnen und erste Tonaufnahmen zu machen. Und den<br />
weiteren Ablauf der Aufnahmen mit Kindern abzusprechen.<br />
Bei der letzten Veranstaltung wurden dann alle Tonaufnahmen<br />
abgeschlossen. Die wie folgt aussahen, wir lassen<br />
die Geschichte vor und die Kindern machten dazu<br />
die Geräusche, mit den Händen, Füssen, der Stimme und<br />
kleinen Gegenständen. Beides wurde aber getrennt aufgenommen,<br />
zur besseren nach Bearbeitung.<br />
Nach den Veranstaltungen wurden die Tonaufnahmen digitalisiert<br />
und am PC in einzelne Segmente geschnitten.<br />
Die einzelnen Segmente wurden mit einem Schnittprogramm<br />
wieder zusammengeführt und bearbeitet, sowie<br />
auf CD geschrieben. Für die fertige CD, wurde noch ein<br />
Cover erstellt.<br />
Als Abschluss dieses Projektes bekamen die Kinder ein<br />
„Hörclub-Diplom“ und das Hörspiel auf CD, als Dankeschön<br />
für die Mitarbeit an diesem Projekt.<br />
5. Ergebnis<br />
Mit diesem Projekt wurden zwei Dinge miteinander verbunden:<br />
auf der einen Seite die Kinder auf spielerischer<br />
Art auf die Schule vorzubereiten (das lernen zuzuhören<br />
und sich zu Konzentrieren) und dir Erstellung eines Hörspiels.<br />
Es war eine deutliche Verbesserung der Aufmerksamkeit<br />
und des aktiven Zuhörens zusehen.<br />
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Erstellung einer Broschüre zu einem<br />
medienpädagogischen Projekt<br />
Anett Syrbe, Maria Heine, Sebastian Henning, Mirjam Krafft und Claudia Schuberth<br />
Ob Computer, Radio oder Fernseher – ohne Medien geht<br />
es heute nicht mehr im Leben eines Kindes. Dass dieser<br />
Konsum Risiken und Gefahren in sich birgt, ist mehrfach<br />
bewiesen. Doch wie verhilft man Kindern zu einer Medienkompetenz,<br />
die auf einen kritischen Umgang und eine<br />
aktive Nutzung zielt?<br />
Das Konzept „Zappl auf Reisen in die bunte Medienwelt<br />
– Ein Projekt zur Erweiterung der Medienkompetenz im<br />
Vorschulalter“ leistet in diesem Prozess einen Beitrag zur<br />
Kompetenzstärkung. Auf spielerische Art und Weise entsteht<br />
ein Animationsfilm, von und für Kinder.<br />
Vom Drehbuch, über die einzelnen Bilder und Töne bis<br />
hin zur Uraufführung haben elf Kinder aus einem <strong>Merseburg</strong>er<br />
Kindergarten einen Film entwickelt und erlebt, wie<br />
viele Schritte notwendig sind, um ein „The End“ zu sehen.<br />
Wir als angehende Kultur- und Medienpädagogen stellten<br />
dabei das nötige Know-how, die Technik und die Materialien<br />
zur Verfügung.<br />
Das Studium der Kultur- und Medienpädagogik an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Merseburg</strong> (FH) sieht eine breit gefächerte<br />
Qualifizierung vor. Wir fünf Studenten, Maria Heine, Sebastian<br />
Henning, Anett Syrbe, Mirjam Krafft und Claudia<br />
Schuberth, setzten jeweils eigene Schwerpunkte und<br />
schafften, zusammen mit unseren Erfahrungen und Fähigkeiten,<br />
eine gute Basis, in der Praxis medienpädagogisch<br />
zu arbeiten. Unser persönliches Hauptziel bestand<br />
in der Anwendung des Gelernten und im Kennenlernen<br />
von Herausforderungen und Grenzen, welche die Hoch-<br />
schulprojekte nur teilweise ermöglichen konnten.<br />
Sebastian Henning ist staatlich anerkannter Erzieher, Anett<br />
Syrbe und Maria Heine absolvierten vor Beginn des<br />
Studiums Praktika im Kulturbereich. Mirjam Krafft lebte<br />
ein Jahr zusammen mit geistig behinderten Kindern in<br />
Finnland und Claudia Schuberth arbeitete im Rahmen<br />
eines Freiwilligen Sozialen Jahres mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Die Idee des Projektes entstand im Jahr 2006 am Ende<br />
des 2. Semesters und wurde im Verlauf des 3. Semesters<br />
realisiert. Technische sowie handwerkliche Fertigkeiten<br />
und ein sicherer Umgang mit dem nötigen Equipment<br />
waren gewährleistet. Im Vorlauf des Projektes wurde ein<br />
schriftliches Konzept erstellt, welches an sechs verschiedene<br />
Kindergärten gesandt wurde. Nach verschiedenen<br />
Besuchen einiger Einrichtungen entschieden wir uns für<br />
den Naturkindergarten „Spatzennest“. Im Gegensatz zu<br />
anderen Kindertagesstätten verfügt das „Spatzennest“<br />
bei einer Kapazität von 90 Plätzen über eine hohe Anzahl<br />
an Funktionsräumen, eine große Personalbesetzung und,<br />
für uns wichtig, ein reges Interesse, mit Studenten der<br />
<strong>Hochschule</strong> zusammen zu arbeiten.<br />
So wurde das medienpädagogische Projekt „Zappl auf<br />
Reisen in die bunte Medienwelt“ innerhalb von drei Monaten<br />
mit elf Kindern durchgeführt. Wir arbeiteten mit den<br />
Projektteilnehmern wöchentlich, jeden Dienstagvormittag,<br />
über einen Zeitraum von circa 90 Minuten zusammen.<br />
Nach der Durchführung des Projektes in der Kindertagesstätte<br />
„Spatzennest“ wuchs in uns der Wunsch, auch<br />
anderen Studenten, Kindergartenerziehern und -erzieherinnen<br />
unser Konzept zugänglich zu machen. Auf diese<br />
Weise, so hofften wir, würde sich die Medienpädagogik<br />
nach und nach einen festen Platz im Kindergartenalltag<br />
erarbeiten. Mit einer umfangreichen Broschüre und einer<br />
Website planten wir interessierte Berufsgruppen und<br />
Studenten entsprechender Studienrichtungen anzusprechen.<br />
Der Aufbau der Broschüre wurde von uns so konzipiert,<br />
dass das Projekt für den Leser von Beginn bis Ende nachvollziehbar<br />
ist und unsere Hintergründe und Ziele schlüssig<br />
werden. Dem Textkonzept liegt eine einheitliche<br />
Sprachgestaltung mit einer klaren Sprache, verständlich<br />
für verschiedene Leserschaften und eine distanziertneutrale<br />
Erzählhaltung zu Grunde. Während die Website<br />
darauf zielt, das Projekt „Zappl auf Reisen in die bunte<br />
Medienwelt“ nicht nur einer Fachleserschaft, sondern<br />
einem breiten Publikum zugänglich zu machen, dient die<br />
Broschüre als konkreter Leitfaden für ein medienpädagogisches<br />
Projekt mit Kindern und will die Leser zur Nachahmung<br />
motivieren.
Der Broschüre geht ein Vorwort voran, in welchem wir die<br />
Bedeutung von Medien im Alltag von Kindern betonen.<br />
In der folgenden Einleitung wird das Projekt „Zappl auf<br />
Reisen in die bunte Medienwelt“ kurz beschrieben, wobei<br />
die Notwendigkeit, Medienkompetenz so früh wie möglich<br />
zu erlangen, hervorgehoben wird. Es folgt eine kurze<br />
Zielgruppenanalyse, gefolgt vom Kapitel „Hintergrund<br />
und Ziele“, in welchem unsere Vision, die Zielstellung des<br />
Projektes und unsere Arbeitsweise beschrieben werden.<br />
Es schließt sich der größte Teil der Broschüre an, die<br />
Beschreibung des Projektaufbaus. In diesem Kapitel werden<br />
vom ersten Schritt des Kennen lernens der Eltern<br />
bis hin zum Abschluss des Projektes, der gemeinsamen<br />
Weihnachtsfeier, die einzelnen Projektstunden ausführlich<br />
beschrieben. Die einzelnen Abschnitte sind aufgeteilt in<br />
den theoretischen Hintergrund der jeweiligen Projektstunde,<br />
gefolgt von den Zielen der Projektstunde, der<br />
Durchführung und einer Reflexion des durchgeführten<br />
Projekttermins. Das folgende Kapitel zeigt Probleme und<br />
Risiken auf, die bei der Durchführung eines medienpädagogischen<br />
Projektes auftreten können. Dabei<br />
werden Ratschläge zur Vorbeugung von Problemen<br />
und weitere hilfreiche Tipps gegeben, um Fehler<br />
von Anfang zu vermeiden und Risiken einschätzen<br />
zu können. In der anschließenden technischen Anleitung<br />
wird eine verständliche und leicht nachvollziehbare<br />
Anleitung der technischen Erfordernisse<br />
zur Erstellung eines Animationsfilmes gegeben. Am<br />
Ende steht die Reflexion des Projektes, in welcher<br />
untersucht wird, ob sich die anfangs gesetzten<br />
Ziele bewahrheitet haben und die Ausbaufähigkeit<br />
des Konzeptes betont wird. Im Anhang findet man<br />
eine Beschreibung der von uns durchgeführten<br />
Spiele.<br />
Der Aufbau der Website orientiert sich inhaltlich an<br />
der Broschüre. Die in der Broschüre dargestellten<br />
Kapitel finden sich auf der Website unter den Links<br />
„Projekt“, „Film“ und „Anleitung“. Zudem wurde ein<br />
Forum zum Meinungsaustausch eingerichtet und unter<br />
„Kontakt“ können Fragen an die ProjektleiterInnen gestellt<br />
werden. Ziel war es außerdem, die Texte der Website mit<br />
Links zu versehen, welche die Besucher auf weitere Inhalte<br />
verweisen. Zudem werden die Texte der Website untereinander<br />
verlinkt, um dadurch Zusammenhänge direkt<br />
aufzuzeigen. Die Texte der Website wurden in gekürzter<br />
Form aus der Broschüre übernommen.<br />
Nach Fertigstellung der Broschüre und der Website entwickelten<br />
wir ein Finanzierungs- und Vertriebskonzept. Wir<br />
planen, die Broschüren an relevante Vertriebzentren und<br />
interessierte <strong>Hochschule</strong>bibliotheken zu verschicken, um<br />
ein großes und diverses Publikum zu erreiche<br />
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Lehmofenbau als<br />
erlebnispädagogisches Projekt<br />
Olga Taschirewa<br />
Auf einem Verlassenen Grundstück in Leipzig wurde mit<br />
den Anwohnern des anliegenden Hauses und anderen Interessenten<br />
ein Lehmofen gebaut.<br />
Das Grundstück (ein Hinterhof in der Leipziger Südvorstadt)<br />
mit den dazugehörigen Abrisshaus und sonstigen<br />
ruinenhaften Mauerwerkresten ist in ungeklärten Besitzerverhältnissen<br />
und verfällt, verkommt und wurde zugemüllt<br />
in den letzten 15 Jahren, was in Leipzig oft vorkommt. Es<br />
bot sich die Idee an, mit den Anwohnern das Grundstück<br />
zu benutzen und zu gestalten. Nach einiger Recherche<br />
beschloss ich, ein Lehmofenbauprojekt umzusetzen. Wir<br />
wollten mit einfachen vorhandenen Materialien und Mitteln<br />
in Eigenarbeit einen benutzbaren Lehmbackofen bauen.<br />
Das Projekt bietet den Teilnehmern, wichtige Erfahrungen<br />
wie handwerkliches Arbeiten, Umgang mit Naturmaterialien,<br />
Teamwork, Erfolgserlebnis durch Ergebnis, zu machen<br />
und weiterzugeben.<br />
Das praktische Mitwirken beim Ofenbau soll das eigene<br />
Interesse an weiteren handwerklichen Projekten wecken<br />
und Inspirationen geben, selbst eigene ähnliche Vorhaben<br />
umzusetzen, mit einfachen Mitteln zu Improvisieren<br />
und umweltpädagogisch zu wirken.<br />
Desweiteren wollten wir an der Gestaltung der unbenutzten<br />
verfallenden Flächen in unserer unmittelbaren<br />
Nähe, was typisch und gleichzeitig eine Besonderheit im<br />
Osten Deutschlands ist – sprich zur großstädtischen Kulturlandschaft<br />
Leipzigs gehört, mitzuwirken.<br />
Auch wollten wir aus der Ruine, in der der Ofen sich befinden<br />
wird, den Anfang für einen Ort zum Zusammenwirken,<br />
Treffen, Austauschen machen – für Anwohner, Besucher,<br />
und wer das Bedürfnis einer „Community“ hat.<br />
Als Zielgruppe kristallisierten sich, wie oben schon erwähnt,<br />
die Anwohner und Interessierte, überwiegend junge<br />
Menschen im Studentenstatus, heraus, weil es das<br />
Naheliegendste – vom Ort und vom Interesse - für die Teilnehmer<br />
war. Die Teilnehmerzahl betrug 10-12 Personen,<br />
je nach Projektabschnitt.
Der Ofen „im Betrieb“ bei der Präsentationsfeier<br />
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