13.10.2013 Aufrufe

Essays aller teilgenommenen Teams - Hochschule Merseburg

Essays aller teilgenommenen Teams - Hochschule Merseburg

Essays aller teilgenommenen Teams - Hochschule Merseburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

20 POSTBANK FINANCE AWARD 21<br />

® POSTBANK FINANCE AWARD 2004/05 - DUISBURG-ESSEN<br />

® 2004/05 - CHEMNITZ<br />

Technische Universität Chemnitz<br />

Betreuender Hochschullehrer: Prof. Dr. Friedrich Thießen<br />

Studentische Teammitglieder: Alexander Ahnert, Ralf Domke,<br />

Kathleen Schulz<br />

Die Finanzierungsproblematik der<br />

staatlichen Alterssicherung erfordert<br />

zunehmend zusätzliche private Vorsorge,<br />

um den einmal erreichten Lebensstandard<br />

auch im Alter aufrecht zu erhalten.<br />

Durch den Trend zur Frühverrentung in<br />

Deutschland sowie die steigende Lebenserwartung<br />

vermindert sich das Verhältnis<br />

von Erwerbsphase und Ruhestandsphase,<br />

wodurch das Erfordernis nach zusätzlicher<br />

Vorsorge weiter verstärkt wird.<br />

Die ökonomischen Theorien des Sparens<br />

besagen, dass Individuen grundsätzlich<br />

bestrebt sind, ihren Konsum gleichmäßig<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

zu verteilen. Jedoch bleibt hier<br />

die Komplexität der Sparmotivationen<br />

verborgen. Eine verhaltenswissenschaftliche<br />

Betrachtungsweise zeigt, dass die<br />

Sparziele und Sparmotive hoch mit den<br />

jeweiligen Lebensphasen korrelieren,<br />

daher empfiehlt es sich, Lebensphasen<br />

als Segmentierungskriterium zu nutzen.<br />

Die Eignung von Lebensphasen<br />

ist marketingtheoretisch fundiert. Zu<br />

beachten ist jedoch, dass es aufgrund<br />

gesellschaftlicher Veränderungen zu<br />

Verschiebungen oder dem Wegfall<br />

einzelner Lebensphasen kommen kann.<br />

Die Betrachtung des Sparverhaltens<br />

erlaubt weitere Anhaltspunkte, wie das<br />

Sparen unterstützt werden kann. Für die<br />

Bank können sich hieraus Cross-Selling-<br />

Möglichkeiten ergeben. Voraussetzung<br />

wäre jedoch, dass die Mitarbeiter über<br />

entsprechende verhaltenswissenschaftliche<br />

Kenntnisse verfügen, vor allem<br />

aber die gezielte Durchführung eines<br />

bereichsübergreifenden Cross Selling.<br />

Geht es um Anlageempfehlungen, so<br />

sollte im Sinne der Kundenzufriedenheit<br />

auf pauschale Empfehlungen zu langfristigen<br />

Aktienanlagen im Rahmen der privaten<br />

Altersvorsorge verzichtet werden.<br />

Das Argument, dass Aktien in der langen<br />

Frist den Renten immer überlegen sind,<br />

ist wissenschaftlich nicht fundiert. Zudem<br />

stehen derartigen Empfehlungen gegensätzliche<br />

Kundeninteressen gegenüber.<br />

Denn diese wünschen sich überwiegend<br />

Geldanlagen ohne Risiko. Ein interessanter<br />

Aspekt ist die Einbeziehung der Unsicherheiten<br />

des Humankapitals privater<br />

Anleger in die Anlageentscheidung. Hieraus<br />

können sich bei identischer Risikoeinstellung<br />

zweier Anleger völlig gegensätzliche<br />

Allokationsempfehlungen ergeben.<br />

Grundsätzlich sollte die private Altersvorsorge<br />

nicht isoliert betrachtet werden,<br />

sondern als Teil in den gesamten<br />

Kundenlebenszyklus integriert werden.<br />

Eine Neukundengewinnung in fortgeschrittenen<br />

Lebensphasen dürfte sehr<br />

schwer sein, da sich im Verlaufe des<br />

Lebenszyklus tendenziell die Akquisitionskosten<br />

erhöhen. Die Bereitschaft<br />

von Kunden, ihre Bank zu wechseln,<br />

nimmt mit zunehmendem Alter ab. Auch<br />

vor dem Hintergrund der Optimierung<br />

des Customer Value empfiehlt es sich,<br />

die Kunden möglichst in jungen Jahren<br />

zu gewinnen. Über den gesamten<br />

Lebenszyklus sollten nicht nur produkt-<br />

sondern auch bereichsübergreifende<br />

Cross-Selling-Potentiale ausgeschöpft<br />

werden. Zur Unterstützung der Cross-Selling-Aktivitäten<br />

können interne Vergütungssysteme<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Besonders empfehlenswert für eine Betreuung<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

ist die Erstellung, laufende Aktualisierung<br />

und Nutzung von Kundeninformationen.<br />

Es empfiehlt sich die Durchführung<br />

eines kontinuierlichen Database Marketing<br />

und Datamining. Die über Jahre<br />

hinweg gesammelten Kundendaten<br />

sollten letztlich in einem Date Warehouse<br />

subsumiert und effektiv genutzt werden.<br />

Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg<br />

Betreuender Hochschullehrer: Prof. Dr. Bernd Rolfes<br />

Studentische Teammitglieder: Denis Bagbasi, Marius Klapdor,<br />

Peter-Carsten Schreiber<br />

Die gesetzliche Rentenversicherung als<br />

bislang tragende Säule der Altersvorsorge<br />

hat in den vergangenen Jahren erheblich<br />

an Leistungsfähigkeit eingebüßt. Dieser<br />

Trend wird sich in der Zukunft fortsetzen.<br />

Als Treiber dieses zunehmenden<br />

Leistungsverfalls der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

lassen sich die steigende<br />

Lebenserwartung Neugeborener, die<br />

Überalterung der Bevölkerung und der<br />

voranschreitende Rückgang der Gesamtbevölkerung<br />

identifizieren. Die Folge<br />

ist eine zunehmende Diskrepanz von<br />

gewünschtem und realisiertem Alterseinkommen.<br />

Experten gehen davon aus,<br />

dass bereits heute ein Kapitalstock von<br />

740 Mrd. € notwendig ist, um diese<br />

Lücke für alle gesetzlich Rentenversicherten<br />

zu schließen. Im Zuge dieser<br />

Entwicklung rückt die Mitwirkung der<br />

Bürger bei der Abdeckung ihres eigenen<br />

Langlebigkeitsrisikos in den Fokus.<br />

Damit kommt bei der Altersvorsorge dem<br />

gesamten Lebenszyklus jeder einzelnen<br />

Privatperson eine bedeutende Rolle bei.<br />

Welche Konsequenzen ergeben sich für<br />

die Retailbanken?<br />

Für die kommenden Jahre ist ein stark<br />

steigender Bedarf an privater Altersvorsorge<br />

und somit ein erhebliches<br />

Geschäftspotenzial für Retailbanken zu<br />

erwarten. Da alle Privatpersonen einen<br />

individuellen Lebenszyklus besitzen und<br />

sich darüber hinaus in unterschiedlichen<br />

Lebensabschnitten befinden, müssen<br />

Retailbanken ihre Vertriebsaktivitäten<br />

überdenken und konsequent auf die<br />

Bedürfnisse ihrer Kunden ausrichten.<br />

Als zentrale Herausforderungen erweist<br />

sich einerseits die Notwendigkeit, die<br />

Altersvorsorgeberatung in den jeweiligen<br />

Kontext des Lebenszyklusses<br />

des Kunden zu stellen. Andererseits<br />

besteht das Erfordernis, die damit<br />

verbundene Komplexität in ein integriertes<br />

Vertriebskonzept einzubetten.<br />

Einzelne Vertriebsmaßnahmen greifen<br />

hierbei zu kurz, da ihr isolierter Einsatz<br />

nicht langfristig, nicht lebenszyklusorientiert<br />

und damit auch nicht potenzialorientiert<br />

wäre. Die Bedeutung<br />

dieser Anforderungen wurde durch den<br />

Lebenszyklus-Vertriebswürfel deutlich herausgestellt<br />

und floss in die Entwicklung<br />

eines strukturierten Vertriebsprozesses<br />

ein, der sich in die Phasen „Selektion“,<br />

„Ansprache“ und „Beratung“ aufspaltet.<br />

Wie können Banken den Anforderungen<br />

einer lebenszyklusorientierten Altersvorsorge<br />

begegnen?<br />

Mit Hilfe des Lebenszyklus-Vertriebswürfels<br />

kann anhand der zentralen Perspektiven<br />

„Kunden,“ „Geschäfte“ und<br />

„Alter“ eine integrierte Sichtweise auf<br />

das Vertriebspotenzial realisiert werden.<br />

Dadurch wird die Erschließung bislang<br />

ungenutzter Potenziale ermöglicht, da<br />

die Kundenbedürfnisse über den gesamten<br />

Lebenszyklus hinweg gezielt<br />

angesprochen und durch entsprechende<br />

Produkte befriedigt werden können. Die<br />

Umsetzung erfolgt in einem integrierten<br />

Vertriebskonzept, das sich in die drei<br />

Prozessschritte aufteilt: Zunächst erfolgt<br />

die Selektion relevanter Kundengruppen<br />

bezüglich ihres Potenzials und ihrer<br />

Bedürfnisse, indem Kundengruppen<br />

durch eine gezielte Datenanalyse (Data<br />

Warehouse und Data Mining) gebildet<br />

werden. In einem weiteren Schritt wird<br />

eine gezielte Ansprache über von den<br />

Kunden präferierte Kanäle unter Einsatz<br />

adäquater Anreizmechanismen eingeleitet.<br />

Abschließend wird in Form eines

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!