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Aktuelles (PDF) - FH Wedel

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<strong>Aktuelles</strong><br />

Studium light?<br />

Duale Studienmodelle<br />

Mit dem Wechsel auf ein gestuftes<br />

Studiensystem und die Abschlüsse<br />

Bachelor und Master hat sich das<br />

Hochschulangebot in Deutschland<br />

weiter differenziert. Aber nicht nur<br />

das fachliche Angebot hat sich erweitert<br />

und ist spezieller geworden,<br />

auch die Vielfalt der Studienmodelle<br />

wächst.<br />

Neben dem klassischen Vollzeit- und Teilzeitstudium<br />

gibt es inzwischen diverse<br />

Angebote, die stärker auf die Anforderungen<br />

bestimmter Lebenslagen eingehen<br />

- seien es Berufstätige, Rentner oder<br />

Reisende. Obwohl die Nachteile dualer<br />

Studienmodelle offensichtlich sind, verzeichnen<br />

sie den größten Zuwachs.<br />

Während Vollzeitstudierende nach ihren<br />

lästigen Schulpflichten trotz hoher Studienanforderungen<br />

die erlangte Freiheit<br />

genießen, unterwerfen sich dual Studierende<br />

den geregelten Arbeits- und<br />

Urlaubszeiten, definierten Geschäftsabläufen<br />

und Hierarchien eines Unternehmens.<br />

Anstatt den Eltern schulden sie<br />

nun dem Abteilungsleiter Rechenschaft.<br />

Als Hochschule sieht man sich den fachlichen<br />

Wünschen und mitunter auch dem<br />

Druck der Wirtschaft ausgesetzt. Wenn<br />

nach sieben Semestern plötzlich der<br />

Abschluss des zukünftigen Mitarbeiters<br />

in Gefahr ist, kommt der Anruf des Geschäftsführers<br />

an die Hochschulleitung<br />

prompt. Auch gibt es keine Garantie,<br />

dass der auserwählte Schüler statt Wirtschaftsinformatik<br />

nicht plötzlich doch<br />

Medizin oder Jura studieren möchte. Der<br />

Anspruch auf die Rückzahlung der Studiengebühren<br />

ist dann vor Gericht kaum<br />

durchsetzbar.<br />

Was also ist an einem dualen Modell so<br />

attraktiv? Warum werden duale Studienmodelle<br />

von einer stetig wachsenden<br />

Anzahl von Hochschulen angeboten?<br />

Neben den genannten Nachteilen gibt es<br />

auch Vorteile. Während Vollzeitstudie-<br />

42<br />

rende mitunter einen Studienkredit aufnehmen<br />

müssen, können Studierende<br />

eines dualen Studienganges schon während<br />

des Studiums Geld verdienen.<br />

Manchmal erlangen sie neben dem Bachelor-<br />

noch einen anerkannten Berufsabschluss.<br />

Bewerber, die noch zwischen<br />

Ausbildung und Studium schwanken,<br />

schlagen dann zwei Fliegen mit einer Klappe.<br />

Die Interessenslage der Bewerber bietet<br />

den Hochschulen wiederum die Möglichkeit,<br />

Kunden zu gewinnen. Für private<br />

Hochschulen ist dies wichtig und so finden<br />

sich unter den Anbietern dualer<br />

Studiengänge besonders viele private<br />

Hochschulen. Dass zahlungsfähige Unternehmen<br />

für die Studiengebühren aufkommen,<br />

macht das Modell noch attraktiver.<br />

Unternehmen können sich der Konkurrenz<br />

im Kampf um den besten Absolventen<br />

entziehen. Nicht erst der Studierende<br />

sondern schon der Schüler wird<br />

an das Unternehmen gebunden.<br />

In Zeiten des Fachkräftemangels erscheint<br />

der Druck auf die Unternehmen so groß,<br />

dass die Vorteile die Nachteile überwiegen.<br />

Die Unternehmen nehmen das<br />

duale Studienmodell an. Die angebotene<br />

Vergütung und Praxiserfahrung ist für<br />

viele Studieninteressierte sehr attraktiv,<br />

so dass die Unternehmen aus vielen Bewerbungen<br />

auswählen können. Daher<br />

ist auch die <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> dem Ruf der Wirtschaft<br />

gefolgt und hat ein eigenes duales<br />

Studienmodell aufgesetzt. Wir haben<br />

versucht, die bestehenden Nachteile<br />

dadurch zu reduzieren, dass wir das Studium<br />

strecken und Raum für eine studienbegleitende<br />

Werkstudententätigkeit<br />

schaffen. Dies bringt einige Vorteile mit<br />

sich.<br />

Durch die studienbegleitende Tätigkeit ist<br />

der Studierende im Unternehmen konstant<br />

verfügbar. Aufgaben bleiben nicht<br />

unvollendet liegen. Zudem ist der Studierende<br />

dann verfügbar, wenn er be-<br />

reits mehr leisten kann - also in den<br />

höheren Semestern. Für die Unternehmen<br />

haben wir das Risiko einer Fehlinvestition<br />

verringert, indem die Gebühren<br />

wachsen. Je verlässlicher und wertvoller<br />

der Studierende für das Unternehmen<br />

wird, desto teurer wird er auch. Der<br />

Studierende profitiert bereits dadurch,<br />

dass die <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> ein Vollzeitstudium<br />

anbietet. Wenn der Studierende doch<br />

nicht ins Unternehmen passt, so kann<br />

der Studierende problemlos in das Vollzeitstudium<br />

wechseln.<br />

Mit der Verschränkung von dualem Studienmodell<br />

und Vollzeitmodell schwindet<br />

gleichzeitig der Druck, welchen Unternehmen<br />

auf die Hochschule ausüben<br />

könnten. Dual Studierende sind für die<br />

Lehrenden nicht von den Vollzeitstudierenden<br />

zu unterscheiden. Das Abschlussniveau<br />

wird für dual Studierende<br />

nicht abgesenkt. Allerdings schulden die<br />

Studierenden dem Unternehmen weiterhin<br />

Rechenschaft. Vielleicht sogar<br />

mehr als in anderen Modellen. Unser<br />

Modell kommt nicht ohne einen intensiven<br />

Dialog und Abstimmung aus.<br />

Schlecht finden wir aber auch das nicht.<br />

Mit der Einführung des dualen Studienmodells<br />

haben wir auf die differenzierten<br />

Anforderungen der Studieninteressierten<br />

und der Wirtschaft reagiert. Sicherlich<br />

erfüllt auch unser Modell nicht<br />

die Wünsche aller und wahrscheinlich<br />

werden wir unser Modell weiterentwikkeln<br />

und um andere Studienmodelle ergänzen<br />

müssen. Unsere ersten Erfahrungen<br />

belegen jedoch, dass unser Modell<br />

gut angenommen wird und die Vorteile<br />

des Modells anerkannt werden. Die ersten<br />

Absolventen des dualen Modells<br />

werden wir wohl in drei Jahren feiern<br />

können.<br />

Prof. Dr. Eike Harms


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<strong>Aktuelles</strong><br />

Stipendienprogramm der Otto Group an der <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong>:<br />

Erfahrungen, Erlebnisse, Erfolge<br />

Seit 2009 bietet die Otto Group an<br />

der Fachhochschule <strong>Wedel</strong> bis zu<br />

acht Kandidaten pro Jahr die Möglichkeit,<br />

in einem Stipendienprogramm<br />

eine gezielte und intensive<br />

Förderung zu erhalten.<br />

Nachdem der erste Teilnehmer im Frühjahr<br />

2012 seinen Bachelor-Abschluss in<br />

der Tasche hatte, befanden sich die restlichen<br />

Kandidaten der ersten Stunde in<br />

ihrem letzten Semester bei der Otto<br />

Group und konnten von ihren Erfahrungen<br />

mit dem Stipendienprogramm berichten.<br />

Den besonderen Reiz des Stipendienprogramms<br />

bilden über das Studium hinausgehende<br />

Praxis-Angebote. In der Hamburger<br />

Konzernzentrale der Otto Group<br />

werden neben zwei Praktikumssemestern<br />

zum Beispiel Fallstudien, Seminare<br />

und Diskussionsrunden mit Führungskräften<br />

angeboten. 123 wesentliche Unternehmen<br />

der Otto Group in 20 Ländern<br />

Europas, Nordamerikas und Asiens bilden<br />

ein spannendes Netzwerk für Innovationen<br />

in den Bereichen IT- und E-Commerce.<br />

Die Stipendiaten Marcel Portofoé,<br />

Janina Baran, Fabian Hoffmann und<br />

Benjamin Böge blicken positiv auf ihre<br />

Praxis-Erfahrungen im Konzern zurück.<br />

Marcel Portofoé, 23, Otto Group - Stipendiat<br />

der Medieninformatik, schrieb<br />

an seiner Thesis zum Thema Customer-<br />

Journey Analyse. Er möchte später beruflich<br />

genau die innovativen E-Commerce<br />

Konzepte umsetzen, die er im Rahmen<br />

seiner Arbeit entwickelt hat. Den<br />

Einstieg bei der Otto Group nach Beendigung<br />

des Studiums konnte er sich<br />

daher sehr gut vorstellen. „Ich hatte<br />

schon frühzeitig das Gefühl, dass man<br />

als Absolvent der <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> am Arbeitsmarkt<br />

sehr gefragt ist. Daher habe ich<br />

keine Angst nach dem Studium keinen<br />

Anschluss an das Berufsleben zu finden“,<br />

erzählte Portofoé. Besonders beeindruckt<br />

hat ihn, dass er trotz seiner individuellen<br />

44<br />

Vorstellungen einen thematisch passenden<br />

Fachbereich für seine Praxisphase<br />

gefunden hat. „Das spricht auf jeden Fall<br />

für die vielen Karriere-Möglichkeiten, die<br />

man in einem Konzern wie der Otto<br />

Group hat. Sich dabei ein wenig selbst<br />

auszuprobieren gehört auch dazu und<br />

ist kein Problem. Besser kann ein Übergang<br />

in das Berufsleben nicht aussehen“,<br />

ist er sich sicher.<br />

Daher empfiehlt Portofoé das Stipendienprogramm<br />

auch uneingeschränkt weiter:<br />

„Studenten beziehungsweise angehende<br />

Studenten haben häufig eine sehr<br />

straffe finanzielle Situation zu meistern.<br />

Unternehmenskooperationen wie diese<br />

helfen dann dabei, sich ein wenig mehr<br />

auf das Wesentliche zu konzentrieren.<br />

Zugleich ist es ein gutes Gefühl, das Gelernte<br />

in die Praxisphasen einbringen und<br />

anwenden zu können. Das gibt mir eine<br />

völlig andere Form von Bestätigung bzw.<br />

Motivation als es reine Klausurnoten können.<br />

Nicht zu vergessen sind auch das<br />

sehr angenehme Arbeitsklima und die<br />

vielen netten Kollegen – ich habe mich<br />

schnell wohl gefühlt und habe viel Spaß<br />

bei der Arbeit gehabt.“<br />

Unterstützung: Fachlich und<br />

finanziell<br />

Janina Baran, 22, Otto Group Stipendiatin<br />

der Wirtschaftsinformatik, empfindet<br />

vor allem den Mix aus fachlicher und<br />

finanzieller Unterstützung während des<br />

Studiums als besonderes Highlight. Im<br />

Rahmen des Stipendien-Programms<br />

übernimmt die Otto Group für ihre Stipendiaten<br />

die Studiengebühren ab dem<br />

Semester der Bewerbung und vergütet<br />

die beiden sechsmonatigen Praxisphasen<br />

in der Hamburger Konzernzentrale mit<br />

einem monatlichen Entgelt. „Im Praxiseinsatz<br />

konnte ich wichtige Kontakte für<br />

das Arbeitsleben knüpfen und habe gemerkt,<br />

dass die Arbeit bei Otto riesig<br />

Spaß macht. Das klingt abgedroschen,<br />

stimmt aber wirklich. Denn durch die extra<br />

Praxisphase von 6 Monaten habe ich<br />

die wahre Arbeitswelt erst so richtig kennen<br />

gelernt.“<br />

Neben den Praxisphasen kennzeichnet<br />

das Stipendienprogramm die inhaltliche<br />

Unterstützung durch spezielle Seminarangebote<br />

wie zum Beispiel die Vermittlung<br />

von Methodenkompetenzen. Baran<br />

schwärmt von den Fachvorträgen,<br />

die speziell für Praktikanten angeboten<br />

werden. Auch das Thema Netzwerk hat<br />

bei ihr einen wichtigen Stellenwert. „Womit<br />

ich wirklich nicht gerechnet hätte<br />

ist der Zusammenhalt und die Organisation<br />

der Praktikanten bei Otto. Regelmäßig<br />

gibt es After-Work-Events und<br />

Praktikanten-Essen.“<br />

Fabian Hoffmann, 23, Otto Group Stipendiat<br />

der Informatik, ist ein echter Fan der<br />

Verknüpfung von Fachwissen und Praxis:<br />

„Das Besondere daran ist, dass neben der<br />

fundierten theoretischen Ausbildung an<br />

der <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> der zweite wichtige Bereich<br />

der Praxis einen höheren Stellenwert im<br />

Studium bekommt und so erste Erfahrung<br />

im Berufsleben gesammelt werden<br />

können.“<br />

Während seiner Praxisphase fühlte sich<br />

Hoffmann dann auch bestens in seinen<br />

Bereich integriert und hatte das Gefühl,<br />

nicht nur oberflächliche Tagesthemen zu<br />

bearbeiten, sondern als vollwertiges<br />

Teammitglied einen tiefen Einblick in Pro-


jekte, Aufgabenstellungen und interne<br />

Abläufe zu erhalten. „Ich würde diese<br />

Kooperation mit der Otto Group empfehlen,<br />

weil Einblicke in große Konzerne<br />

wie Otto schon während des Studiums<br />

einen erheblichen Erfahrungsgewinn ermöglichen.<br />

So kann man beispielsweise<br />

schon für später den Boden für den<br />

Berufseinstieg bereiten. Zudem ist die<br />

Unterstützung seitens des Unternehmens<br />

sehr gut!“<br />

Benjamin Böge, 23, Stipendiat der<br />

Medieninformatik, sieht seine berufliche<br />

Perspektive auf jeden Fall im Bereich E-<br />

Commerce: „Durch den Praktikumseinsatz<br />

bei Otto habe ich zum ersten Mal<br />

Kontakt zum E-Commerce bekommen<br />

und festgestellt, dass in diesem Bereich<br />

meine Fähigkeiten als Medieninformatiker<br />

sehr gut einsetzbar sind. Im Masterstudium<br />

möchte ich deshalb meinen<br />

Schwerpunkt auf E-Commerce legen<br />

und sehe dort auch längerfristig meine<br />

berufliche Zukunft.“<br />

Besonders beeindruckt hat Böge, wie<br />

viel Vertrauen Otto den ausgewählten<br />

Studenten entgegenbringt: „Otto investiert<br />

sehr viel in die Stipendiaten, geht<br />

auf individuelle Wünsche ein und versucht<br />

immer eine Lösung im Sinne des<br />

Stipendiaten zu finden. Dabei verzichtet<br />

Otto aber auf eine verpflichtende längere<br />

Bindung der Stipendiaten an das<br />

Unternehmen über das Studium hinaus,<br />

sondern überzeugt durch die angebotenen<br />

Leistungen von seinen Qualitäten<br />

als Arbeitgeber.“<br />

Für ihn liegen die Kooperationsvorteile<br />

auf der Hand: „Otto übernimmt die Studiengebühren<br />

und ich brauche mir keine<br />

Gedanken mehr über die Finanzierung<br />

des Studiums oder über Studiengebührenerhöhungen<br />

zu machen. So kann ich<br />

gegebenenfalls auch auf Nebenjobs verzichten<br />

und mich voll auf das Studium<br />

konzentrieren. Darüber hinaus kann ich<br />

schon während des Studiums praktische<br />

Erfahrungen sammeln und mich im Ausblick<br />

auf meine berufliche Zukunft orientieren.<br />

Otto bietet dabei so viele verschiedene,<br />

spannende Abteilungen, dass<br />

jeder einen für sich passenden Einsatzbereich<br />

finden müsste.“<br />

Darüber hinaus erhalten alle Teilnehmer/<br />

innen des Otto Group Stipendienprogramms<br />

Unterstützung durch eine Personalmarketing-Referentin,<br />

die während<br />

des Studiums ihre persönliche Ansprechpartnerin<br />

ist.<br />

Foto: Stehend v.l.n.r die Stipendiaten: Janina Baran, Johannes Behr, Thiemo<br />

Alldieck, Fabian Hoffmann, Alexander Schwank, Marcel Portofoé, Benjamin Böge<br />

und sitzend Lena Schiwek, Personalmarketing<br />

<strong>Aktuelles</strong><br />

<strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong>: Interesse von<br />

Firmen groß<br />

2010 erkannten die Firmen innovas und<br />

Bit-Serv das Potential derartiger Kooperationen<br />

und nehmen seitdem wie die<br />

Otto Group jährlich Kandidaten in ein Stipendienprogramm<br />

auf. Schon vor den<br />

Praxisphasen haben hier mehrere Teilnehmer<br />

die Chance genutzt, in der vorlesungsfreien<br />

Zeit oder auch studienbegleitend<br />

als Werkstudent in der Firma<br />

tätig zu sein und so praktische Erfahrungen<br />

zu sammeln. Die ersten von innovas<br />

aufgenommenen Stipendiaten sind bereits<br />

in ihr Arbeitsleben bei innovas gestartet.<br />

2011 stieg als weiterer Stipendiengeber<br />

Hapag-Lloyd ein, 2012 kam<br />

die ICANS GmbH dazu. Hapag-Lloyd verzichtet<br />

auf eine sechsmonatige Praxisphase<br />

vor der Thesis, sondern bindet die<br />

Stipendiaten von der Aufnahme in das<br />

Stipendienprogramm an als Werkstudenten<br />

in ihr Unternehmen ein.<br />

Im vergangenen Jahr wurden 21 Studenten<br />

in ein Stipendienprogramm aufgenommen.<br />

Alle wurden sehr warmherzig<br />

in ihrer Firma empfangen, so dass sie<br />

sich nach den allseitig positiven Erfahrungen<br />

ihrer Vorgänger auf ihre Praxiseinsätze<br />

freuen.<br />

45


<strong>Aktuelles</strong><br />

LüttIng-Projekt:<br />

Wir bauen einen 3-D-Drucker<br />

An der Fachhochschule <strong>Wedel</strong> wurde<br />

ein von der Innovationsstiftung<br />

Schleswig-Holstein (ISH) und der<br />

Stiftung Nordmetall gefördertes Projekt<br />

durchgeführt, in dessen Rahmen<br />

Schüler für Technik begeistert werden<br />

sollen. Nachdem das Projekt erfolgreich<br />

zu Ende ging, ist es an der<br />

Zeit, eine Bilanz zu ziehen.<br />

Vorgeschichte<br />

Im Frühjahr 2010 schrieb die ISH zum<br />

zweiten Mal mehrere LüttIng-Schüler-Akademien<br />

aus. „LüttIng“ steht für „kleine<br />

Ingenieure“ und ist gleichzeitig eine Fördermaßnahme<br />

mit dem Ziel, Schüler durch<br />

Mitarbeit an einem möglichst realitätsnahen<br />

Entwicklungsprojekt für technische<br />

Problemstellungen und eventuell ein anschließendes<br />

Studium einer technischen<br />

Disziplin oder Ausbildung in einem technischen<br />

Beruf zu begeistern. Voraussetzung<br />

für die Förderung ist eine Projektdurchführung<br />

in Kooperation zwischen einer<br />

Schule (Berufsschule, Realschule oder<br />

Gymnasium), einer Hochschule und einem<br />

Unternehmen aus der Region.<br />

Bezuschusst wurden dabei Sach-, Personal-<br />

und Reisekosten. Die Fachhochschule<br />

<strong>Wedel</strong> hat sich um eine Akademie<br />

beworben und nach einer Projektvorstellung<br />

in Kiel gegen andere Mitbewerber<br />

durchsetzen können (von zehn<br />

Anträgen wurden fünf ausgewählt und<br />

bewilligt) und im Mai 2010 eine Zusage<br />

erhalten. Seit Beginn des Schuljahres<br />

2010/2011 war die LüttIng-Schüler-Akademie<br />

„3D-Drucker“ an der <strong>FH</strong> beheimatet.<br />

Projektpartner<br />

Als Projektpartner standen der Fachhochschule<br />

das Johann-Rist-Gymnasium (JRG)<br />

und die tematik GmbH zur Seite. Mit beiden<br />

Einrichtungen ist die <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> durch<br />

bestehende langjährige Kooperationen<br />

verbunden. Weiterhin lässt sich der Kommunikationsaufwand<br />

durch die örtliche<br />

Nähe minimal halten. Elf Oberstufen-Schü-<br />

46<br />

ler (Physik-Profil) haben fast jeden Freitag<br />

gemeinsam mit den Mitarbeitern der<br />

<strong>FH</strong> und tematik GmbH an dem Projekt<br />

gearbeitet. Von der Seite der Fachhochschule<br />

hat Dieter Opitz die Hauptlast bei<br />

der Betreuung der Teilnehmer, aber auch<br />

bei der Bestellabwicklung und sonstigen<br />

dazugehörenden Alltagsaufgaben getragen.<br />

<strong>FH</strong>-Mitarbeiter Timm Bostelmann steuerte<br />

häufig Software-Know-How und<br />

Betreuungskapazitäten bei. Die Konstruktionsarbeiten<br />

wurden weitestgehend<br />

vom Geschäftsführer der tematik GmbH<br />

Jörg Völker überwacht. Fast jeden Freitagnachmittag<br />

war er bei den Projekt-<br />

Treffen dabei und hat oft Komponenten<br />

auf Rechnung von tematik besorgt<br />

und Fertigungsinfrastruktur zur Verfügung<br />

gestellt. Die Dokumentation und<br />

Präsentation des Projektes begleitete<br />

unterstützend Yasmin Kötter von der<br />

Pressestelle der <strong>FH</strong> (auch Fotos zu diesem<br />

Beitrag stammen von ihr). Die Ver-<br />

mittlung theoretischer Grundlagen aus<br />

dem Bereich Maschinenbau - die von den<br />

Schülern im Übrigen mit großer Begeisterung<br />

aufgenommen wurden - übernahm<br />

<strong>FH</strong>-Dozent Prof. Dr. Frank Bargel<br />

[1].<br />

Projektgegenstand<br />

Das ehrgeizige Projektziel bestand in der<br />

Entwicklung eines funktionsfähigen 3D-<br />

Druckers. Abhängig von der eingesetzten<br />

Technologie werden solche Geräte<br />

Ein Teil des LüttIng-Teams beim Jahrestreffen 2011 in Lübeck<br />

auch als 3D-Plotter, Digital Fabricator oder<br />

Fabber bezeichnet. Im Bereich Rapid Prototyping<br />

kommen über ein Dutzend verschiedene<br />

Verfahren zum Einsatz, die sowohl<br />

unterschiedliche technologische<br />

Grundlagen haben als auch sehr unterschiedliche<br />

Ausgangsstoffe verwenden:<br />

Die Palette reicht von Beton über Kunststoff<br />

und Keramik bis hin zum Kunstharz<br />

[2,3]. Preislich bewegen sich die meisten<br />

industriell erhältlichen Geräte im<br />

fünf- bis sechsstelligen Bereich. Der in-


zwischen deutlich wahrzunehmende<br />

Trend liegt jedoch in der Öffnung des<br />

Marktes für Kleinunternehmen und sogar<br />

Privatpersonen, den einige Fachleute<br />

als ebenso revolutionär wie den einstigen<br />

Übergang von Großrechnern zu<br />

PCs erachten [4]. So gab es in den letzten<br />

vier Jahren einige Unternehmensgründungen,<br />

die mit wesentlich weniger<br />

kostenintensiven Fabbern werben<br />

[5,6]. Diese werden dann als Bausätze<br />

für „nur“ 1500 bis 2000 Euro vertrieben.<br />

Vor der Inbetriebnahme muss das entsprechende<br />

Gerät in mühsamer Kleinarbeit<br />

zusammengebaut werden, was einiges<br />

an technisch-handwerklichem Geschick<br />

voraussetzt. Dennoch sind die<br />

meisten Anwender hellauf begeistert,<br />

wenn sie ihren ersten selbstgefertigten<br />

Gegenstand in den Händen halten. Das<br />

ist Grund genug, einmal zu schauen, ob<br />

man mit einem motivierten Team und<br />

preiswerten Hilfsmitteln nicht auch selbst<br />

in der Lage wäre, einen Fabber zu bauen.<br />

„Rapid Prototyping in a<br />

Nutshell“ oder:<br />

Technologische Grundlagen<br />

Viele Prototyping-Verfahren schieden<br />

bereits in der Projekt-Planungsphase aus<br />

Kosten- oder Kapazitätsgründen aus. So<br />

kann man mit Lasersintern oder Stereolithographie<br />

(Verfahren zum Verschmelzen<br />

von pulverförmigem Ausgangsmaterial<br />

beziehungsweise zum Aushärten eines<br />

lichtempfindlichen flüssigen Kunststoffes<br />

mit Hilfe eines Laserstrahls) zwar<br />

sehr feinstrukturierte und eindrucksvolle<br />

Objekte erzeugen, jedoch erschien es<br />

aussichtslos, ein solches Verfahren im Rahmen<br />

eines Schülerprojektes umzusetzen.<br />

Letztendlich kamen zwei der preiswerteren<br />

Technologien in Betracht, die unter<br />

den Bezeichnungen FDM (fused deposition<br />

modelling, Schmelzschichtung)<br />

und LOM (laminated object modelling,<br />

Klebeschichttechnik) bekannt sind [2].<br />

Beide Verfahren basieren auf dem Prinzip<br />

des schrittweisen Aufbaus eines dreidimensionalen<br />

Objektes aus dünnen<br />

Scheiben, die Schicht für Schicht aufeinander<br />

gestapelt werden.<br />

Bei FDM dient als Ausgangsmaterial ein<br />

durch Erhitzen verflüssigter Kunststoff,<br />

der durch eine Düse auf eine Grundlage<br />

(Arbeitsfläche oder bereits erzeugtes<br />

Teil des Modells) aufgetragen wird und<br />

anschließend schnell erhärtet. Bei LOM<br />

werden die Schichten aus Papier geschnitten<br />

und zusammengeklebt, wobei<br />

es auch Variationen des Verfahrens gibt,<br />

die mit Kunststoff oder Metall arbeiten.<br />

Beide Technologien haben ihre Vor- und<br />

Nachteile, maßgebend für die Entscheidung<br />

zugunsten der Papierklebetechnik<br />

war jedoch die Tatsache, dass man ohne<br />

Temperaturen von 150-200 Grad auskommt<br />

und mit Papier einen preislich<br />

schwer zu unterbietenden Ausgangsstoff<br />

hat.<br />

Aufbau:<br />

Probleme und Lösungen<br />

Grundlegendes Funktionsprinzip des <strong>Wedel</strong>er<br />

Plotters besteht in linearer Ansteuerung<br />

eines Schlittens, der zunächst<br />

in zwei Dimensionen bewegt werden<br />

kann (sogenannte X-Y-Ansteuerung).<br />

Auf dem Schlitten ist ein Schleppmesser<br />

befestigt, das sich automatisch entsprechend<br />

der Bewegungsrichtung ausrichtet<br />

und eine Eindringtiefe hat, die<br />

der Dicke einer Papierschicht entspricht.<br />

Um Verunreinigungen durch den Klebstoff<br />

zu vermeiden, kommt anstelle eines<br />

einfachen Papiers eine Rolle mit<br />

Der 2. Meilenstein des Projekts<br />

selbstklebenden Etiketten zum Einsatz.<br />

Somit ist die Klebekomponente bereits<br />

im Ausgangsmaterial in gebundener Form<br />

enthalten. Die Etiketten werden durch<br />

einen automatischen Vorschub einzeln<br />

abgelöst und gleiten auf einen mechanischen<br />

Ansaugarm, der sie anschließend<br />

auf den Arbeitstisch überträgt, das heißt<br />

auf einen Stapel mit bereits geschnittenen<br />

Konturen aufklebt. Nach dem<br />

Schneiden einer Kontur kann der nächste<br />

Aufkleber abgelöst werden und der<br />

Prozess beginnt von vorn. Hat der Sta-<br />

<strong>Aktuelles</strong><br />

pel eine bestimmte Höhe erreicht, wird<br />

der Arbeitstisch vor dem Aufkleben der<br />

nächsten Schicht durch Herausschieben<br />

einer Platte um einige Millimeter abgesenkt,<br />

das Modell wächst also in dritter<br />

Dimension nach unten.<br />

So komplex das Vorhaben auf den ersten<br />

Blick erscheinen mag, lassen sich<br />

mehrere gut handhabbare Teilprobleme<br />

definieren, die dann mehr oder weniger<br />

unabhängig voneinander gelöst werden<br />

können. Zunächst mussten jedoch einige<br />

Grundsatzfragen geklärt werden:<br />

• Auf welcher Basis soll das Chassis<br />

entstehen?<br />

• Welche Software-Infrastruktur ist<br />

erforderlich und was davon muss<br />

selbst entwickelt werden?<br />

• Wie soll der Linearantrieb realisiert<br />

werden?<br />

• Wie sieht die Steuerungselektronik<br />

aus?<br />

Die Beantwortung dieser Fragen musste<br />

mit viel Kreativität angegangen werden<br />

und von einigen Lösungen sind die<br />

Beteiligten im Rückblick selbst überrascht.<br />

Der Linearantrieb wurde mit Hilfe<br />

von Schrittmotoren, die einen auf<br />

Metallschienen befestigten Schlitten<br />

antreiben, realisiert. Gleiche Schienen<br />

kommen bei der Befestigung von Schubfächern<br />

in einem Möbelstück zum Einsatz.<br />

Erstaunlich ist dabei, dass das mechanische<br />

Spiel dieser Anordnung deutlich<br />

unter der als Projektziel angestrebten<br />

Auflösung von 0,5 mm liegt. Der Arbeitstisch<br />

ist aus lasergeschnittenem Sperrholz<br />

aufgebaut, die Konstruktion der einzelnen<br />

Teile erledigte das Schüler-Konstruktionsteam<br />

mit Hilfe einer CAD-Software<br />

nach einer kurzen Einarbeitungsphase<br />

vollkommen eigenständig. Die Fertigung<br />

von Einzelteilen erfolgte bei der<br />

tematik GmbH.<br />

Der zuvor beschriebene Ablauf wird<br />

durch zwei Arduino-Uno-Mikrocontroller-<br />

Boards gesteuert, die sich mittlerweile<br />

als äußerst beliebte Plattform im Open-<br />

Source-Bereich etabliert haben [7]. Um<br />

die Programmierung der Controller kümmerte<br />

sich das Software-Team. Da die<br />

als Ergänzung zum Arduino-Board von der<br />

47


<strong>Aktuelles</strong><br />

Stange erhältlichen Aufsteckkarten zur<br />

Motoransteuerung den Anforderungen<br />

des Projektes nur zum Teil genügten,<br />

mussten LüttIngs auch mit dem Lötkolben<br />

arbeiten, um so die fehlenden Anschlussmöglichkeiten<br />

zu schaffen (vorher<br />

stand natürlich ein sorgfältiges Studium<br />

der Schaltpläne auf dem Programm).<br />

Größere Teile des Chassis konstruierten<br />

die LüttIngs mit Hilfe von Metallbaukästen<br />

- so wie sie in vielen Kinderzimmern<br />

zu finden sind. Gerade in der Konzeptionsphase<br />

hat sich dieser Ansatz als äußerst<br />

produktiv erwiesen, da man relativ<br />

flexibel beim Ausprobieren verschiedener<br />

konstruktiver Lösungen bleibt.<br />

Nach Fertigstellung eines voll funktionsfähigen<br />

Prototyps können diese Teile<br />

durch andere, in industrieüblicher Bauweise<br />

hergestellte, ersetzt werden.<br />

Vorläufige Ergebnisse<br />

Die einzelnen Komponenten - Arbeitstisch<br />

mit Schneidevorrichtung, Papiervorschub<br />

sowie Klebe- und Hebevorrichtung<br />

– sind inzwischen spezifikationsgemäß<br />

zusammengefügt worden. Der entstandene<br />

Prototyp ist in der Lage, mehrere<br />

Papierschichten übereinander zu kleben<br />

und vorgegebene Konturen auszuschneiden.<br />

Über den aktuellen Stand sowie<br />

einige weitere Hintergründe kann man<br />

sich unter www.luetting-wedel.de/<br />

sowie auf Facebook informieren [8].<br />

Durch einige auf diesen Websites eingebundene<br />

Kurzfilme bekommt man einen<br />

Eindruck, wie das Endprodukt einmal<br />

funktionieren wird. Die Materialkosten<br />

für einen Drucker halten sich momentan<br />

unter 200 Euro (eine Etikettenrolle<br />

inklusive), eine sehr erfreuliche Zwischenbilanz.<br />

Immerhin waren niedrige<br />

Herstellungskosten eine der Hauptzielsetzungen<br />

des Projektes.<br />

Und zu guter Letzt...<br />

Das LüttIng-Programm ist mit der Auflösung<br />

der ISH durch das Land Schleswig-<br />

48<br />

Holstein inzwischen leider eingestellt. Diese<br />

Entscheidung ist ein Teil des gleichen<br />

Sparpakets, dem auch die Landeszuwendung<br />

an die <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> scheibchenweise<br />

zum Opfer fällt. Glücklicherweise wurden<br />

genehmigte LüttIng-Akademien bis zum<br />

Abschluss finanziert, eine erneute Antragstellung<br />

ist jedoch nicht möglich. Das<br />

ist umso bedauerlicher, als eine unabhängige<br />

Studie der Universität Flensburg, die<br />

unter allen aktiven LüttIng-Schüler-Akademien<br />

durchgeführt wurde, eine nahezu<br />

einstimmige positive Bilanz seitens<br />

der Projektbeteiligten dokumentiert [9].<br />

Für die Teilnehmer und Betreuer ist die<br />

<strong>Wedel</strong>er LüttIng-Akademie insgesamt<br />

eine sehr positive und lehrreiche Erfahrung,<br />

auch wenn man aus heutiger Sicht<br />

einige Dinge sicherlich anders geplant<br />

oder umgesetzt haben könnte. Ein großer<br />

Nutzeffekt des Projektes liegt in den<br />

Erfahrungen, auf die bei der Planung und<br />

Durchführung ähnlicher Aktivitäten in<br />

der Zukunft - auch ohne Landeszuwendung<br />

- zurückgegriffen werden kann.<br />

Eine weitere positive Bilanz des Projektes<br />

ist, dass die Fachhochschule drei LüttIngs<br />

zum Wintersemester 2012/2013<br />

als Studenten begrüßen wird. Auch bei<br />

einigen noch nicht entschlossenen Kandidaten<br />

steht die <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> nun auf der<br />

Liste der potentiellen Studienorte. Die<br />

ehemaligen LüttIngs und nunmehr angehenden<br />

Studenten der Technischen<br />

Informatik und des Wirtschaftsingenieurwesens<br />

haben bereits angekündigt, den<br />

Prototypen während des Studiums weiter<br />

entwickeln zu wollen.<br />

Übrigens: Die Teilnahme an der LüttIng-<br />

Akademie wurde den Schülern nicht auf<br />

reguläre Unterrichtsbelastung oder AG-<br />

Beteiligung angerechnet. Die Tatsache,<br />

dass die überwiegende Mehrheit 2 Jahre<br />

„durchgehalten“ hat, spricht eindeutig<br />

für das Projekt und ist ganz maßgeblich<br />

auf das beispiellose Engagement der<br />

<strong>FH</strong>-Mitarbeiter und der tematik GmbH<br />

zurückzuführen. An technischen Details<br />

oder einer Besichtigung des Objekts interessierte<br />

Leser können sich mit dem<br />

Autor in Verbindung setzen oder dem<br />

Bereich Technische Informatik einen<br />

unverbindlichen Besuch abstatten.<br />

Prof. Dr. Sergei Sawitzki<br />

Literatur:<br />

[1] Bargel, Frank: „Unterlagen zur Vorlesung<br />

Wirtschaftliches Fertigen“, Fachhochschule<br />

<strong>Wedel</strong>, Wintersemester<br />

2011/2012<br />

[2] Gebhardt, Andreas: „Generative Fertigungsverfahren<br />

- Rapid Prototyping, Rapid<br />

Tooling, Rapid Manufacturing“, 3. Auflage.<br />

Hanser Verlag, 2007<br />

[3] Elektor: „D-Shape: Gebäude aus dem<br />

3D-Drucker“, www.elektor.de, Nachrichten<br />

vom 23.02.2012<br />

[4] Gershenfeld, Neil: „Fab: The Coming<br />

Revolution on Your Desktop - From Personal<br />

Computers to Personal Fabrication“.<br />

Basic Books, 2007<br />

[5] Lipson, Hod: „Homemade: The Future<br />

of Functional Rapid<br />

Prototyping“. IEEE Spectrum, Mai 2005<br />

[6] Wallich, Paul: „3-D Printers Proliferate“.<br />

IEEE Spectrum, September 2010<br />

[7] Arduino: „Arduino HomePage“. URL:<br />

www.arduino.cc<br />

[8] LüttIng <strong>Wedel</strong> auf Facebook. URL:<br />

www.facebook.com/pages/Lütting-<br />

<strong>Wedel</strong>/269123449805997<br />

[9] Heering, Peter und Kiupel, Michael:<br />

„LüttIng. Ein Förderprogramm von Innovationsstiftung<br />

Schleswig-Holstein und<br />

Nordmetall-Stiftung. Untersuchungen zu<br />

Wirksamkeit und Potenzialen“. Universität<br />

Flensburg, Institut für Physik und<br />

Chemie und ihre Didaktik, 2011


Sommerfest 2011:<br />

Meet and Greek<br />

Ein roter Teppich am Eingang der Fachhochschule,<br />

der sich durch die Gänge bis<br />

in den Innenhof erstreckt. Ein Mann mit<br />

einem Kranz aus Lorbeerblättern auf seinem<br />

Haupt, gehüllt in ein schwarzes Gewand,<br />

wird von vier herkulischen jungen<br />

Männern auf einer Sänfte in den Garten<br />

getragen. Die Menge im Garten jubelt,<br />

einige reiben sich erstaunt die Augen:<br />

Feierlich eröffnet der <strong>FH</strong>-Präsident Prof.<br />

Dr. Eike Harms mit dem Entzünden eines<br />

olympischen Feuers ein rauschendes Sommerfest<br />

2011.<br />

Ein Motto im<br />

Zeichen der Antike<br />

Unter der Leitung von Christian Krug,<br />

langjährigem <strong>FH</strong>-Mitarbeiter mit immer<br />

wieder großartigen Ideen, fand am 28.<br />

Juni 2011 ein Sommerfest der besonderen<br />

Art statt. Zum ersten Mal wurde<br />

das Fest - mit Unterstützung des AStA<br />

e.V., des <strong>Wedel</strong>er Hochschulbund e.V.<br />

und des Hochschulsport <strong>Wedel</strong>-PTL-<br />

Bund e.V. – unter ein besonderes Motto<br />

gestellt: Meet and Greek. Die Feier<br />

sollte ganz im Zeichen des antiken Griechenlands<br />

stehen, fern ab aller aktuellen<br />

Probleme, in dem Kommunikation und<br />

ein fröhliches Miteinander im Vordergrund<br />

stehen.<br />

Sommerfest:<br />

Projektmanagement in der<br />

Praxis<br />

Um dies zu realisieren, startete das Projektteam<br />

bereits zu Beginn des Semesters<br />

mit der Planung. Mit tatkräftiger<br />

Unterstützung einiger Studierender, die<br />

damit gleichzeitig ihre Assistenz ableisteten,<br />

bildeten sich Anfang April drei<br />

Arbeitsgruppen unter der Leitung von<br />

Susanna Bechzidis (Dekoration), Julia<br />

Woiwode (Werbung) und Daniela Fendt<br />

(Einkauf). In wöchentlich stattfindenden<br />

Treffen sammelten die Teams Ideen,<br />

schmiedeten Pläne und setzten diese in<br />

der persönlichen Freizeit um. Neben Treffen<br />

in den jeweiligen Teams setzten sich<br />

der Hauptverantwortliche Christian Krug<br />

und die drei Gruppenleiterinnen regelmäßig<br />

zusammen, um den Status Quo<br />

zu besprechen, aktuelle Probleme zu diskutieren<br />

und am Ende eine gemeinsame<br />

Entscheidung zu treffen. „Im Grunde<br />

haben wir ein Semester lang Projektmanagement<br />

in der Praxis gemacht. In<br />

Arbeitsgruppen von jeweils 10 Personen<br />

ist es manchmal gar nicht so einfach, alle<br />

auf einen Nenner zu bringen und dabei<br />

stets kein Detail aus den Augen zu verlieren“,<br />

sagt Susanna Bechzidis, seit zwei<br />

Jahren ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende<br />

des Hochschulsport <strong>Wedel</strong>-PTL-<br />

Bund e.V..<br />

Nachdem die Studierenden bereits am<br />

Tag vor dem Fest mit dem Aufbau der<br />

Bühne, der Verpflegungsstände und der<br />

Dekoration begonnen hatten, ging es<br />

am großen Tag der Feier früh morgens<br />

weiter. „Häufig wird unterschätzt, wie<br />

viel Arbeit in dem Auf- und Abbau einer<br />

solchen Veranstaltung steckt. Umso willkommener<br />

ist bei einem solchen Fest<br />

jede zusätzlich helfende Hand, die spontan<br />

unterstützt“, berichtet Christian<br />

Krug.<br />

Getreu dem Motto 'Meet and Greek' sollte<br />

die Feier unter der Moderation von<br />

Prof. Dr. Michael Ceyp, Dozent im Fachbereich<br />

Betriebswirtschaftslehre, auch als<br />

lockerer Treffpunkt für Firmenvertreter<br />

und Studierende dienen. Vor dem Fest<br />

konnten sich Firmenvertreter aus dem<br />

Förderverein der Hochschule und Studierende<br />

auf einer Plattform online für<br />

die Feier verabreden und so in lockerer<br />

Atmosphäre ins Gespräch kommen.<br />

Intelligenter Humor als Key<br />

Performance Indicator<br />

Für Stimmung sorgte vor allem der Kostümwettbewerb,<br />

den Prof. Dr. Michael<br />

Ceyp mit intelligentem Humor moderier-<br />

Mit einfallsreichen Kostümen wollten die Studierenden die Jury<br />

beim Sommerfest von sich überzeugen.<br />

<strong>Aktuelles</strong><br />

te und zu einem besonderen Highlight<br />

des Sommerfests machte. Gekürt wurde<br />

das beste Kostüm des Abends: Über<br />

20 Studierende nahmen an dem Wettbewerb<br />

teil und verwandelten sich mit<br />

Omas alten Bettlaken und Efeuranken<br />

aus Nachbars Garten in Griechen aus der<br />

Antike.<br />

Die strenge, vierköpfige Jury bestand<br />

aus der Buchhalterin Gaby Schümann,<br />

dem Rechtsanwalt und Lehrbeauftragten<br />

Markus Meyer-Chory und den Dozenten<br />

Prof. Dr. Ulrich Raubach und Prof.<br />

Dr. Andreas Häuslein. Im Rahmen einer<br />

49


<strong>Aktuelles</strong><br />

individuellen Präsentation der Kostüme<br />

hatte die Jury die Qual der Wahl. Neben<br />

einem ausgefallenen Kostüm konnten die<br />

Wettbewerber auch durch eine interessante<br />

Darbietung ihrer Verkleidung<br />

punkten. So beispielsweise der Sieger ,<br />

der als Spartakus, bewaffnet mit Speer<br />

und Schild, einen Angst einflößenden<br />

Kampfschrei vortrug und so die Jury von<br />

sich überzeugte. Die Zweitplatzierte<br />

punktete mit einem Kostüm in goldener<br />

Eleganz und überzeugte die Jury mit<br />

edlen Verzierungen auf Haut und Haar.<br />

Eine Verwandlung, die sich lohnte.<br />

Mit einer überzeugenden Verkleidung gewannen<br />

die Studierenden Geld für ihr<br />

Studium, denn die ersten drei Sieger<br />

bekamen jeweils einen Teil ihrer Studiengebühren<br />

für das nächste Semester<br />

erlassen. Der 1. Platz war mit 200 Euro,<br />

der 2. Platz mit 100 Euro und der 3.<br />

Platz mit 50 Euro dotiert.<br />

Neben dem Kostümwettbewerb stand<br />

ein Tischkicker-Turnier auf dem Programmplan.<br />

Dabei spielten jeweils zwei<br />

der insgesamt 12 Teams gegeneinander.<br />

Nach einer Gruppenphase folgte die K.O.-<br />

Runde. Mit kleinen Extraaufgaben<br />

während der Spiele hielten die Organisatoren<br />

das Turnier spannend: So musste<br />

ein Teilnehmer beispielsweise zwi-<br />

50<br />

Prof. Dr. Michael Ceyp moderierte charmant das Sommerfest 2011.<br />

schendurch ein Bier für den Schiedsrichter<br />

holen oder 2 Minuten mit verbundenen<br />

Augen spielen. Bis spät in die Nacht<br />

wurde auch nach dem Turnier noch bei<br />

Flutlicht weiter gekickert und dabei die<br />

ein oder andere Revanche ausgetragen.<br />

Auch einige Professoren ließen sich ein<br />

Messen mit ihren Studierenden nicht<br />

nehmen und hatten kein Erbarmen,<br />

wenn es um das Erzielen von Toren ging.<br />

Anders als in mancher Vorlesung, in der<br />

die Professoren eher Gnade walten lassen.<br />

Nicht nur den Spaß am Tischkicker hat-<br />

ten Studierende und Lehrende an diesem<br />

Tag gemeinsam. Die meisten Professoren<br />

nahmen das Motto genauso<br />

ernst wie die Studierenden und hatten<br />

sich mit luftigen Gewändern im Toga-Stil<br />

und passendem Kopfschmuck in Schale<br />

geworfen. Ein DJ sorgte für die passende<br />

musikalische Begleitung des Abends.<br />

Viele tanzten und feierten im Anschluss<br />

an das offizielle Programm bis spät in die<br />

Nacht hinein, bis das Aufräumkommando<br />

irgendwann seine Pflicht zu erfüllen<br />

hatte.<br />

Daniela Fendt


Virtuelle Realität:<br />

Renommierter Workshop erstmals an<br />

der <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong><br />

Manch einer zuckte kurz zusammen, als<br />

der dunkle Nachthimmel einem tosenden<br />

Meer wich und ein imposantes Schiff<br />

auf die Zuschauer zustürzte. Wer den<br />

Tag mit einem kurzen Nickerchen unter<br />

dem kreisrunden Sternenhimmel ausklingen<br />

lassen wollte, war spätestens jetzt<br />

wieder wach und schwebte durch die<br />

virtuellen Welten, die auf die Kuppel des<br />

Hamburger Planetariums projiziert wurden.<br />

Diese Vorführung neuster Entwicklungen<br />

der dreidimensionalen Animationstechnik<br />

bildete den Höhepunkt des VRAR 2011,<br />

dem Workshop „Virtuelle & Erweiterte<br />

Realität 2011“ (VR/AR). Der Workshop ist<br />

seit sieben Jahren ein fester Bestandteil<br />

der Virtuellen Realität, kurz VR, in<br />

Deutschland.<br />

Die zweitägige Veranstaltung ist seit<br />

2004 eine Plattform für Wissenschaft,<br />

Industrie und Lehre zum Austausch über<br />

Ideen und Trends in der Virtuellen Realität.<br />

Vom 15. bis 16. September 2011<br />

fand er mit 70 Teilnehmern erstmals in<br />

der Fachhochschule <strong>Wedel</strong> statt. Die <strong>FH</strong><br />

<strong>Wedel</strong> ist seit Jahren in der VR präsent<br />

durch Kooperationen mit der Luftfahrtindustrie<br />

und durch ihren auf die VR ausgerichteten<br />

Studienfokus in der Informatik.<br />

Abtauchen in virtuelle<br />

Welten: Von der Simulation<br />

zur Illusion<br />

Prof. Dr. Christian-Arved Bohn, Veranstalter<br />

des Workshops und Dozent an der<br />

<strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> erklärt, was sich hinter dem<br />

Begriff Virtuelle Realität verbirgt: „Computerspiele<br />

sind Virtuelle Realität. Sie<br />

spiegeln dem Anwender eine Welt vor,<br />

die eigentlich nicht existiert. Diese Welt<br />

erlebt der Anwender am Computerdisplay<br />

wie durch ein Fenster. Er fühlt sich<br />

in diese Welt hineinversetzt und kann<br />

so für einen Moment Rennfahrer, Ritter<br />

oder Soldat werden.“ Für eine Virtuelle<br />

Realität simuliere der Computer Reize, die<br />

der Mensch über seine Sinnesorgane<br />

wahrnehmen kann. Je perfekter diese<br />

Simulation desto überzeugender die Illusion,<br />

so Bohn. Das Thema Virtuelle<br />

Realität beschränke sich dabei nicht ausschließlich<br />

auf Computerspiele. Virtuelle<br />

Realität bilde die Grundlage für Simulatoren,<br />

in denen sich beispielsweise neue<br />

Automobilmodelle oder Flugzeuge bereits<br />

vor dem ersten Testfahrzeug detailgenau<br />

erfahren lassen.<br />

Zur VRAR 2011 an der <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> wählte<br />

ein Komitee von Wissenschaftlern insgesamt<br />

16 Vorträge aus eingereichten Forschungsarbeiten<br />

aus. Die Veranstaltung<br />

begann mit Sessions zu Interaktion und<br />

Rendering, mit Vorträgen über neue Benutzerinterfaces<br />

und Bedienelemente,<br />

sowie neuen Techniken der Beleuchtung<br />

und des Renderns physikalisch korrekter<br />

Szenen.<br />

Ein Problem in der VR stellt beispielsweise<br />

ein begehbarer virtueller Raum dar,<br />

der viel größer und komplexer ist als der<br />

reale Raum, indem sich der Anwender<br />

bewegt. In einem solchen Fall muss dem<br />

Anwender bei jedem Schritt eine leicht<br />

abweichende Bewegung vorgetäuscht<br />

werden, so dass er in der virtuellen Welt<br />

eine gerade Strecke zurücklegt, sich in<br />

der realen Welt allerdings im Kreis bewegt.<br />

Evolution lernen:<br />

Von der Zelle zum 3D-Objekt<br />

Der zweite Workshop-Tag begann mit<br />

einer Keynote von Prof. Dr. Yves Duthen<br />

von der Universität Toulouse mit dem<br />

Titel „The Bio-Logic of Artificial Creatures“.<br />

Duthen referierte über animierte,<br />

dreidimensionale Objekte, die einen<br />

algorithmusgesteuerten, evolutionären<br />

Entwicklungsprozess durchlaufen, um<br />

schließlich zu komplexen Objekten zusammenzuwachsen.<br />

Am Anfang der Entwicklung<br />

existieren wie im realen Evolutionsprozess<br />

einige Zellen, die sich weiterentwickeln<br />

und passend zu ihrer vir-<br />

<strong>Aktuelles</strong><br />

tuellen Aufgabe charakteristische Eigenschaften<br />

ausprägen. Anwendung findet<br />

dieses Konzept etwa in der evolutionären<br />

Robotik, in der eine Maschine nicht<br />

von Ingenieuren zusammengebaut wird,<br />

sondern gemäß den Regeln der Evolution,<br />

Mutation und Selektion an ihren<br />

Aufgaben wächst und sich auf ihre Arbeit<br />

spezialisiert - ohne bei der Programmierung<br />

der Unvollkommenheit des Menschen<br />

ausgesetzt zu sein.<br />

In weiteren Sessions ging es unter anderem<br />

um neue Datenstrukturen für dreidimensionale<br />

Modelle, die etwa besonders<br />

schnelles Speichern ermöglichen,<br />

zudem um die Möglichkeiten von dreidimensionalen<br />

Audiosystemen und Softwaresysteme<br />

für Anwendungen in der<br />

Virtuellen Realität.<br />

Veranstalter Bohn zeigte sich zufrieden<br />

mit dem Workshop: „Dass selbst in das<br />

relativ entlegene <strong>Wedel</strong> so viele Gäste<br />

kamen freut mich ganz besonders“, sagte<br />

Bohn. „Das spricht einerseits für den<br />

Ruf der Fachhochschule <strong>Wedel</strong>, zeigt andererseits<br />

aber auch, dass diese Veranstaltung<br />

über die vergangenen Jahre hinweg<br />

zu einer der etabliertesten wissenschaftlichen<br />

Veranstaltungen im Bereich<br />

der Virtuellen Realität in Deutschland geworden<br />

ist.“<br />

Malte Hübner und Marcus Riemer<br />

51


Virtuelle Realität:<br />

Renommierter Workshop erstmals an<br />

der <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong><br />

Manch einer zuckte kurz zusammen, als<br />

der dunkle Nachthimmel einem tosenden<br />

Meer wich und ein imposantes Schiff<br />

auf die Zuschauer zustürzte. Wer den<br />

Tag mit einem kurzen Nickerchen unter<br />

dem kreisrunden Sternenhimmel ausklingen<br />

lassen wollte, war spätestens jetzt<br />

wieder wach und schwebte durch die<br />

virtuellen Welten, die auf die Kuppel des<br />

Hamburger Planetariums projiziert wurden.<br />

Diese Vorführung neuster Entwicklungen<br />

der dreidimensionalen Animationstechnik<br />

bildete den Höhepunkt des VRAR 2011,<br />

dem Workshop „Virtuelle & Erweiterte<br />

Realität 2011“ (VR/AR). Der Workshop ist<br />

seit sieben Jahren ein fester Bestandteil<br />

der Virtuellen Realität, kurz VR, in<br />

Deutschland.<br />

Die zweitägige Veranstaltung ist seit<br />

2004 eine Plattform für Wissenschaft,<br />

Industrie und Lehre zum Austausch über<br />

Ideen und Trends in der Virtuellen Realität.<br />

Vom 15. bis 16. September 2011<br />

fand er mit 70 Teilnehmern erstmals in<br />

der Fachhochschule <strong>Wedel</strong> statt. Die <strong>FH</strong><br />

<strong>Wedel</strong> ist seit Jahren in der VR präsent<br />

durch Kooperationen mit der Luftfahrtindustrie<br />

und durch ihren auf die VR ausgerichteten<br />

Studienfokus in der Informatik.<br />

Abtauchen in virtuelle<br />

Welten: Von der Simulation<br />

zur Illusion<br />

Prof. Dr. Christian-Arved Bohn, Veranstalter<br />

des Workshops und Dozent an der<br />

<strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> erklärt, was sich hinter dem<br />

Begriff Virtuelle Realität verbirgt: „Computerspiele<br />

sind Virtuelle Realität. Sie<br />

spiegeln dem Anwender eine Welt vor,<br />

die eigentlich nicht existiert. Diese Welt<br />

erlebt der Anwender am Computerdisplay<br />

wie durch ein Fenster. Er fühlt sich<br />

in diese Welt hineinversetzt und kann<br />

so für einen Moment Rennfahrer, Ritter<br />

oder Soldat werden.“ Für eine Virtuelle<br />

Realität simuliere der Computer Reize, die<br />

der Mensch über seine Sinnesorgane<br />

wahrnehmen kann. Je perfekter diese<br />

Simulation desto überzeugender die Illusion,<br />

so Bohn. Das Thema Virtuelle<br />

Realität beschränke sich dabei nicht ausschließlich<br />

auf Computerspiele. Virtuelle<br />

Realität bilde die Grundlage für Simulatoren,<br />

in denen sich beispielsweise neue<br />

Automobilmodelle oder Flugzeuge bereits<br />

vor dem ersten Testfahrzeug detailgenau<br />

erfahren lassen.<br />

Zur VRAR 2011 an der <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> wählte<br />

ein Komitee von Wissenschaftlern insgesamt<br />

16 Vorträge aus eingereichten Forschungsarbeiten<br />

aus. Die Veranstaltung<br />

begann mit Sessions zu Interaktion und<br />

Rendering, mit Vorträgen über neue Benutzerinterfaces<br />

und Bedienelemente,<br />

sowie neuen Techniken der Beleuchtung<br />

und des Renderns physikalisch korrekter<br />

Szenen.<br />

Ein Problem in der VR stellt beispielsweise<br />

ein begehbarer virtueller Raum dar,<br />

der viel größer und komplexer ist als der<br />

reale Raum, indem sich der Anwender<br />

bewegt. In einem solchen Fall muss dem<br />

Anwender bei jedem Schritt eine leicht<br />

abweichende Bewegung vorgetäuscht<br />

werden, so dass er in der virtuellen Welt<br />

eine gerade Strecke zurücklegt, sich in<br />

der realen Welt allerdings im Kreis bewegt.<br />

Evolution lernen:<br />

Von der Zelle zum 3D-Objekt<br />

Der zweite Workshop-Tag begann mit<br />

einer Keynote von Prof. Dr. Yves Duthen<br />

von der Universität Toulouse mit dem<br />

Titel „The Bio-Logic of Artificial Creatures“.<br />

Duthen referierte über animierte,<br />

dreidimensionale Objekte, die einen<br />

algorithmusgesteuerten, evolutionären<br />

Entwicklungsprozess durchlaufen, um<br />

schließlich zu komplexen Objekten zusammenzuwachsen.<br />

Am Anfang der Entwicklung<br />

existieren wie im realen Evolutionsprozess<br />

einige Zellen, die sich weiterentwickeln<br />

und passend zu ihrer vir-<br />

<strong>Aktuelles</strong><br />

tuellen Aufgabe charakteristische Eigenschaften<br />

ausprägen. Anwendung findet<br />

dieses Konzept etwa in der evolutionären<br />

Robotik, in der eine Maschine nicht<br />

von Ingenieuren zusammengebaut wird,<br />

sondern gemäß den Regeln der Evolution,<br />

Mutation und Selektion an ihren<br />

Aufgaben wächst und sich auf ihre Arbeit<br />

spezialisiert - ohne bei der Programmierung<br />

der Unvollkommenheit des Menschen<br />

ausgesetzt zu sein.<br />

In weiteren Sessions ging es unter anderem<br />

um neue Datenstrukturen für dreidimensionale<br />

Modelle, die etwa besonders<br />

schnelles Speichern ermöglichen,<br />

zudem um die Möglichkeiten von dreidimensionalen<br />

Audiosystemen und Softwaresysteme<br />

für Anwendungen in der<br />

Virtuellen Realität.<br />

Veranstalter Bohn zeigte sich zufrieden<br />

mit dem Workshop: „Dass selbst in das<br />

relativ entlegene <strong>Wedel</strong> so viele Gäste<br />

kamen freut mich ganz besonders“, sagte<br />

Bohn. „Das spricht einerseits für den<br />

Ruf der Fachhochschule <strong>Wedel</strong>, zeigt andererseits<br />

aber auch, dass diese Veranstaltung<br />

über die vergangenen Jahre hinweg<br />

zu einer der etabliertesten wissenschaftlichen<br />

Veranstaltungen im Bereich<br />

der Virtuellen Realität in Deutschland geworden<br />

ist.“<br />

Malte Hübner und Marcus Riemer<br />

51


<strong>Aktuelles</strong><br />

Messeteilnahmen:<br />

Bildung und Technik hautnah<br />

Die Teilnahme an Bildungsmessen<br />

und Infotagen ist fester Bestandteil<br />

des Beratungsangebots der<br />

Fachhochschule und der Berufsfachschule<br />

PTL <strong>Wedel</strong>. Schüler und Schülerinnen<br />

können sich persönlich über<br />

die Studien- und Ausbildungsgänge<br />

informieren, sei es auf der Messe<br />

Einstieg in Hamburg, der nordjob in<br />

Lübeck oder der Study World in Berlin.<br />

„Das Messeangebot wird immer spezieller,<br />

jedes Jahr kommen neue Messen hinzu,<br />

bei denen wir uns als Aussteller präsentieren.<br />

2012 fand beispielsweise zum<br />

ersten Mal die Messe karriere:dual statt,<br />

initiiert von der Agentur für Arbeit Hamburg.<br />

Auf dieser Messe können sich Studieninteressierte<br />

über duale Studiengänge<br />

informieren“, erläutert Yasmin Kötter,<br />

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Auf über 20 Messen und Infotagen präsentieren<br />

sich die <strong>FH</strong> und die PTL <strong>Wedel</strong><br />

jedes Jahr, je nach Zielgruppe mal im<br />

Doppelpack, mal alleine. Neben klassischen<br />

Bildungsmessen, bei denen die<br />

54<br />

Aussteller ihre Studien- und Ausbildungsgänge<br />

vorstellen, nehmen die Schwester-Institutionen<br />

an Veranstaltungen<br />

teil, die in erster Linie die Begeisterung<br />

an technischen Berufen wecken soll.<br />

Im Raum Schleswig-Holstein ist dies zum<br />

Beispiel der jährliche MINT-Aktionstag im<br />

Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie<br />

(ISIT) in Itzehoe. MINT steht für<br />

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

und Technik – Fächer, die auf<br />

der Wunschliste junger Mädchen meist<br />

nicht an erster Stelle stehen. Ziel des<br />

Aktionstages ist, junge Mädchen und<br />

Frauen für technische Berufe zu begeistern.<br />

Dafür erläutern Wissenschaftlerinnen<br />

in Gesprächsrunden mit Schülerinnen,<br />

warum MINT-Berufe Frauenberufe<br />

sind und zeigen anhand mitgebrachter<br />

Ausstellungsstücke und Experimente,<br />

wie spannend Technik sein kann.<br />

Auch bei der Hamburger Nacht des Wissens<br />

lautet das Motto: Technik erleben.<br />

Etwa 50 wissenschaftliche Einrichtungen<br />

aus der Metropolregion Hamburg und<br />

Norddeutschland veranstalten einmal im<br />

Jahr eine lange Nacht mit Wissenschaft<br />

und Forschung für die ganze Familie. Am<br />

Stand der <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong> im Ostflügel der Universität<br />

Hamburg durften die Besucher<br />

2011 Hand anlegen: Am berührungssensitiven<br />

Tisch erlebten die Besucher auf<br />

spielerische Art physikalische Phänomene.<br />

Der Egg-Bot, eine Demonstration der<br />

Technischen Informatik, erledigte seine<br />

Arbeit dagegen ganz von selbst. Er bemalte<br />

Eier mit filigranen Mustern.<br />

„Für Schüler und Schülerinnen sind Messen<br />

und Infotage eine gute Möglichkeit,<br />

sich einen Überblick über alle Studiengänge,<br />

Ausbildungsgänge und deren Anbieter<br />

zu verschaffen. Meist ist der Eintritt<br />

zu solchen Messen für Schüler frei.<br />

Wir freuen uns über jeden interessierten<br />

Besucher - also einfach mal vorbeikommen,<br />

wenn wir mit <strong>FH</strong> oder PTL auf<br />

der nächsten Messe vertreten sind“, rät<br />

Yasmin Kötter. Anstehende Messetermine<br />

veröffentlichen die <strong>FH</strong> und die PTL<br />

<strong>Wedel</strong> regelmäßig im Newsbereich auf<br />

ihren Internetseiten.<br />

Fest eingeplant ist in jedem Jahr die Teilnahme<br />

an folgenden Messen:<br />

• Einstieg Hamburg (ab 2013 auch<br />

in Köln und Frankfurt)<br />

• MINT-Aktionstag Itzehoe<br />

• karriere:dual<br />

• Study World Berlin<br />

• Studieren im Norden<br />

• Vocatium Hamburg<br />

• Nordjob Lübeck<br />

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Girls'Day 2012:<br />

Ermutigen für MINT-Berufe<br />

22 Mädchen hatten sich am 26.<br />

April 2012 zum Girls'Day an der<br />

Fachhochschule <strong>Wedel</strong> angemeldet,<br />

um Technik hautnah zu erleben. Bei<br />

diversen Versuchen und Projekten<br />

in den Laboren konnten die Mädchen<br />

im Alter von 12 bis 14 ihr technisches<br />

Talent erproben.<br />

„Ich habe heute gelernt, dass eine LED<br />

ganz viel Strom zieht. Daher muss man<br />

einen Widerstand vorschalten.“„Und ich<br />

fand ganz besonders toll, dass wir hier<br />

so viel selber machen durften“, fassen<br />

Mayte und Johanna ihre Erlebnisse beim<br />

Mädchen-Zukunftstag an der Fachhochschule<br />

<strong>Wedel</strong> zusammen.<br />

Naturwissenschaft und<br />

Technik zum Anfassen<br />

Im Chemie-Labor der Hochschule stand<br />

unter anderem die Herstellung von Wunderkerzen<br />

auf dem Programm. Die Ergebnisse<br />

ließen die Mädchen im Innenhof<br />

der Fachhochschule in Flammen aufgehen.<br />

Auch eine Probe der selbst hergestellten<br />

Kernseife nahmen die Besucherinnen<br />

mit nach Hause.<br />

Eine knifflige Aufgabe stellten die Mitarbeiter<br />

der Fachhochschule <strong>Wedel</strong> den<br />

Mädchen beim Projekt Nachtlicht. Aus<br />

zuvor mit dem Laser ausgeschnittenen<br />

Holzteilen und Acrylaufsätzen, Widerständen,<br />

Dioden und einer Batterie bauten<br />

die Mädchen ihr eigenes Nachtlicht.<br />

Wer wollte, durfte mit der Handschleifmaschine<br />

noch eine eigene Botschaft in<br />

die vorgefertigten Acrylplatten fräsen.<br />

„Zurückhaltung war den Mädchen ein<br />

Fremdwort, mit Begeisterung haben Sie<br />

sich auf die Projekte gestürzt und hoffentlich<br />

nehmen Sie diese Begeisterung<br />

für MINT-Fächer auch mit nach Hause“,<br />

wünscht sich Diplom-Ingenieur (<strong>FH</strong>)<br />

Timm Bostelmann, Mitarbeiter der <strong>FH</strong><br />

<strong>Wedel</strong> im Bereich Technische Informatik.<br />

Ziel des jährlichen, deutschlandweiten<br />

Aktionstages ist es, speziell Mädchen und<br />

Frauen für technische und naturwissenschaftliche<br />

Berufe in MINT-Fächern zu<br />

begeistern. MINT steht dabei für: Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaft<br />

und Technik. Fachbereiche, die die Fach-<br />

Mit der Handschleifmaschine machten sich die Mädchen an das Verzieren ihrer<br />

selbstgebauten Nachtlichter (Ergebnis siehe oben rechts).<br />

<strong>Aktuelles</strong><br />

hochschule <strong>Wedel</strong> mit Studiengängen<br />

wie E-Commerce, Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

abdeckt. An jedem<br />

vierten Donnerstag im April können<br />

Schülerinnen am Girls'Day Einblick in Berufsfelder<br />

erhalten, die Mädchen im<br />

Prozess der Berufsorientierung nur selten<br />

in Betracht ziehen.<br />

In erster Linie bieten technische Unternehmen,<br />

Hochschulen wie die <strong>FH</strong> <strong>Wedel</strong>,<br />

Forschungszentren und ähnliche Einrichtungen<br />

am Girls'Day Veranstaltungen<br />

für Mädchen an und tragen diese im Vorfeld<br />

online auf der Aktionslandkarte unter<br />

www.girls-day.de ein. Anhand von<br />

praktischen Beispielen erleben die Teilnehmerinnen<br />

in Laboren, Büros und<br />

Werkstätten, wie interessant und spannend<br />

die Arbeit dort sein kann.<br />

Initiative für mehr Frauen<br />

in MINT-Berufen<br />

Besonders wichtig ist den Mitarbeitern<br />

der Fachhochschule <strong>Wedel</strong>, dass die Mädchen<br />

am Girls'Day selbst anpacken. Materialien<br />

und Geräte benutzen, mit denen<br />

Sie im normalen Alltag keine Berührung<br />

haben. Der Funke für MINT soll<br />

überspringen, wenn die Teilnehmerinnen<br />

hautnah erleben, wie spannend die Arbeit<br />

in MINT-Berufen sein kann.<br />

Auch im kommenden Jahr wird sich die<br />

Fachhochschule wieder am Girls'Day beteiligen,<br />

in 2013 fällt dieser auf den 25.<br />

April. Die Hochschule setzt sich mit der<br />

Teilnahme dafür ein, langfristig den Beschäftigungsanteil<br />

von Frauen in Technik,<br />

IT und Naturwissenschaften zu erhöhen.<br />

55


<strong>Aktuelles</strong><br />

Kooperation mit der Berufsfachschule:<br />

Drei PTLer an der Bundesanstalt<br />

für Wasserbau<br />

Um Schulabsolventen für technische<br />

Berufe zu gewinnen, rief die Private Berufsfachschule<br />

PTL <strong>Wedel</strong> im Wintersemester<br />

2010/11 ein kooperatives Modell<br />

ins Leben.<br />

Dieses Modell sieht vor: Die Schüler unterschreiben<br />

einen Ausbildungsvertrag<br />

bei der PTL - mit dem Ziel, Technischer<br />

Assistent zu werden. Einen zweiten Vertrag<br />

gehen sie mit einer Firma ein, in der<br />

sie Praktika absolvieren sowie die Abschlussarbeit<br />

anfertigen. Die Abschlussarbeit<br />

umfasst den Zeitraum von sechs Monaten<br />

und stellt den Schwerpunkt in der<br />

Endphase der Ausbildung dar. Im Gegenzug<br />

übernimmt die Firma die Schulgebühren.<br />

Eine der in diesem Modell kooperierenden<br />

Firmen ist die Bundesanstalt für<br />

Wasserbau (BAW). Sie ist für die Unterstützung<br />

des technisch-wissenschaftlichen<br />

Bereichs des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

des Bundes tätig. Die BAW trägt<br />

Jörg Sanmann (l.) und Felix Vietor (r.)<br />

56<br />

wesentlich dazu bei, dass Deutschlands<br />

Wasserstraßen den wachsenden technischen,<br />

wirtschaftlichen und ökologischen<br />

Anforderungen gerecht werden.<br />

Bereits drei PTL-Schüler durften in der<br />

BAW Praxiserfahrung sammeln: Jörg Sanmann,<br />

Christian Struß und Felix Vietor.<br />

Die Abteilung Geotechnik Nord beschäftigt<br />

sich mit der Beurteilung des Baugrunds<br />

und der Grundwasserverhältnisse.<br />

Ebenso werden Fragen über Uferschutz<br />

bei baugrund-dynamischen Problemen<br />

beantwortet. Dazu gehört die<br />

Untersuchung der Wechselwirkung zwischen<br />

Bauwerk, Baugrund und dem<br />

Grundwasser.<br />

Nachdem Bodenproben entnommen<br />

wurden, werden diese zunächst in der<br />

„Bodenansprache“ gesichtet und klassifiziert.<br />

Je nach Klassifizierung werden<br />

dann mit den Bodenproben verschiedene<br />

Versuche durchgeführt. Einer dieser<br />

Versuche wird am anisotropen Triaxialversuchsstand<br />

durchgeführt. Hier werden<br />

das Scherverhalten sowie das Spannungs-Verformungs-<br />

und das Volumen-<br />

Dehnungsverhalten des Bodens bestimmt.<br />

Daraus werden die Scher- und<br />

Verformungsparameter abgeleitet. Die<br />

Scherfestigkeit eines Bodens ist eine der<br />

wichtigsten Kenngrößen zur Beurteilung<br />

der Tragfähigkeit des Baugrunds.<br />

Nach Jörg Sanmann und Christian Struß<br />

ist Felix Vietor der dritte PTLer, der sich<br />

mit der weiteren Automatisierung der<br />

verschiedenen Messabläufe sowie der<br />

Darstellung und Auswertung der Messergebnisse<br />

am Triaxialversuchsstand<br />

verdient gemacht hat.<br />

Jörg Sanmann studiert mittlerweile in<br />

Coburg und ist wenige Semester vom<br />

Diplom-Physik-Ingenieur entfernt. Vorlesungsfreie<br />

Zeiten bzw. geforderte Praktika<br />

führen ihn immer wieder zur BAW<br />

an die Elbe. Neben physikalischen sind<br />

sehr gute CAD-Kenntnisse für die Wei-<br />

terentwicklung des Labors von großer<br />

Bedeutung.<br />

Christian Struß im Labor der<br />

Geotechnik Nord<br />

Christian Struß hat Komponenten der<br />

Hardware den neuen Herausforderungen<br />

angepasst. Neben dem Mikrocontroller,<br />

dem Herzstück auf der Platine, hat er<br />

ein Leistungsinterface entwickelt, welches<br />

die bisherigen Relaiskarten ersetzt.<br />

Für Felix Vietor stand die Netzwerkkommunikation<br />

im Vordergrund. Schließlich<br />

müssen alle gemessenen physikalischen<br />

Größen wie Weg, Kraft, Volumen, Temperatur<br />

sowie verschiedene Drücke auf<br />

einem PC zusammenlaufen. Andererseits<br />

auch Steuersignale an den Versuchsstand<br />

ausgegeben werden.<br />

Statt fünf hat Felix Vietor sechs Semester<br />

zum Technischen Assistenten für<br />

Elektronik und Datentechnik benötigt.<br />

Allerdings hat er parallel die Deutsch- und<br />

Englischkurse besucht, sodass er jetzt<br />

auch die Fachhochschulreife besitzt. Mit<br />

einem Informatikstudium an der Fachhochschule<br />

<strong>Wedel</strong> wird er seine Ausbildung<br />

fortsetzen. An dieser Stelle möchte<br />

ich ein herzliches Dankeschön an die<br />

Chefs des Labors, Peter Schulze und Dirk<br />

Augner, richten. Sie haben die Abschlussarbeiten<br />

der drei PTLer ermöglicht.<br />

Bernd Albrecht


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