14.10.2013 Aufrufe

Melville - Dark Fantasy Roman

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) - Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen. "Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln. Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier. Ich liebe es."

- Zweite, überarbeitete Version (September 2013) -

Ein Buch über die Welt eines Mannes, dessen Karriere ganz anders verlief, als er sich erhofft hatte. Ein Vampirroman für Erwachsene, schonungslos, finster und seelisch tiefblickend. Erleben Sie Melvilles so ungewöhnliche Geschichte und tauchen Sie ein in die Verstrickungen von Macht, Verrat und Intrigen.

"Ohne Rücksicht tauchen meine Zähne in ihren Hals. Sie schreit nicht, sie wehrt sich nicht. Freudige Erregung in ihrem Seufzen. Es ist immer dasselbe verführerische Szenario. Eine Fremde. Ich kenne ihre Geschichte und ihre Pläne nicht, selbst wenn, wäre es mir egal. Ich nehme ihr, was sie mir niemals freiwillig geben würde und dennoch scheint sie dankbar. Eine trügerische, durch Hormone und übernatürlichen Willen erschaffene Illusion. Sie entgleitet meinen Armen, irgendwo zwischen Leben und Tod, irgendwo zwischen Zivilisation und Rinnstein. Ich mache einen großen Schritt über sie hinweg, richte meine Krawatte und trete zurück unter die anderen blinden Menschen. Ein Wolf im Schafspelz. Mit einem letzten Fingerwisch entferne ich die roten Reste dieser Frau aus meinen Mundwinkeln.
Ein Raubtier ... oh ja, ein Raubtier.
Ich liebe es."

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Das werde ich. Jetzt ruh dich aus.“ Und seine Augenlider schließen sich bereits zum Schlafen<br />

und ich wende mich Richtung Ausgang.<br />

Morgen werde ich so tun müssen, als ob ich nichts Wichtigeres kennen würde als die Finanzen<br />

des Frankfurter Ventrueclans. Ich hoffe, ich kann dieses Schauspiel meistern.<br />

Ich plane nicht einmal einen Aufenthalt in meinem Haus ein. Ein Flug und eine Taxifahrt in mein<br />

Clanshaus und danach direkt wieder zu einem anderen Flughafen, der einen so späten Flug<br />

ermöglicht. So kann ich in Bristol übertagen und so früh wie möglich wieder im Krankenhaus<br />

sein.<br />

Kaum betrete ich die Hallen des ehrwürdigen Clanshauses überkommen mich wieder die<br />

antrainierten Reflexe und Ausdrucksweisen. Ich schirme meine Gefühlswelt vollkommen ab und<br />

schaffe es sogar, einigermaßen sinnvolle Kommentare abzugeben. Obwohl ich annahm, dass<br />

sich Frau Mühlbach mit mir allein treffen würde, ist es eher ein Gruppentreffen aller<br />

finanzlastigen Ventrue der Domäne. Nur ein paar Aussagen werden von mir erwarten und die<br />

restliche Zeit sitze ich stumm bei und lausche anderen, die schon länger Mitglied von Frankfurt<br />

sind.<br />

In der Mitte der Nacht bereue ich meine Anreise, denn eigentlich diente sie nur der Überprüfung<br />

meiner Prioritäten, nichts weiter. Ich habe keinen wirklichen Einfluss mit meiner Anwesenheit<br />

und Frau Mühlbach selbst nickt mir auch nur kurz zu, als Zeichen, dass sie meine Präsenz<br />

wahrgenommen hat.<br />

Und nach dieser doch enttäuschenden Verpflichtung, begebe ich mich auf die Reise, zurück zu<br />

Jonathan. Ich weiß nicht einmal, wie lange das noch so gehen soll. Aber ich bin bereit,<br />

begründet durch die doch kurze Anreise, eine ganze Weile so in zwei Städten zu agieren. Ich<br />

will Jonathan nicht nach Deutschland holen, nicht in die Nähe von Untoten, die mich kennen.<br />

Ich erhebe mich aus meinem Zwangsschlaf und wieder fällt mir sofort das Leuchten meines<br />

Telefons auf. Diesmal wurde sogar eine Sprachnachricht hinterlassen. Und kaum habe ich die<br />

Information erfasst, springe ich aus dem Bett, schmeiße mich unkontrolliert in Kleidung und<br />

stürme sofort runter Richtung Taxistand. Es gab Komplikationen mit Jonathan und das bereits<br />

vor sechs Stunden, während ich noch scheintot im Hotelbett lag. Ich weise den Fahrer an,<br />

schneller zu fahren und kaum vor Ort, renne ich die Treppen zur Onkologie Station hinauf. Der<br />

Fahrstuhl wäre jetzt zu langsam. Ich höre noch, wie eine Schwester nach mir ruft, um mich<br />

aufzuhalten, doch ich reiße die Zimmertür auf.<br />

Das Bett ist leer und abgezogen.<br />

„Mr Lancaster, so warten Sie doch …“, höre ich sie wieder sagen. Es ist Schwester Beatrice,<br />

die, die Jonathan so nett findet.<br />

„Wo ist er?“, frage ich fast schon drohend. Sie greift nach meinem Arm und legt einen ganz<br />

schwermütigen Blick auf. Ich entreiße ihn ihr sofort wieder und schreie:<br />

„Wo?“<br />

„Er ist vor einigen Stunden eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht, es tut mir leid.“<br />

„Ich will ihn sehen! Sofort!“<br />

„Aber, Mr Lancaster, er liegt jetzt in der Pathologie, wollen Sie sich das wirklich antun?“<br />

„Welche Etage?“, raune ich nur zurück und gehe bereits wieder aus dem Zimmer.<br />

„Ich muss Sie ankündigen“, sagt sie und verschwindet kurz im Schwesternzimmer. Ich will es<br />

nicht wahrhaben … mein Clan hat mich um die letzte Nacht mit ihm gebracht, ich könnte …<br />

377

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!