72 Stunden Aktion KLJB Landshausen stoppt die Landflucht Viele –Politiker, Schulleiter und mehr – kommen auf’s Land und diskutieren Von wegen 72 Stunden Zeit – nach nur 49 Stunden und 23 Minuten, also am Samstagabend, hat der Vorstand der KLJB Landshausen, Matthias Berg, die Podiumsgäste und das Publikum in der Landshäuser Sporthalle begrüßen dürfen. Im Rahmen der 72 Stunden Aktion hatte die KLJB Ortsgruppe aus Landshausen den Auftrag eine Podiumsdiskussion zum Thema Landflucht zu organisieren. Seit Donnerstagabend bereiteten ca. 20 Jugendliche und junge Erwachsene den Abend vor. Und dann war es soweit. Alt-KLJB’ler Marcus Dischinger diskutierte mit Bürgermeister Ulrich Hintermayer aus Kraichtal, Walter Heiler, SPD , Joachim Kößler, CDU, Christian Alkemper von den Piraten, Erika Weih, Grundschulrektorin a.D. , Horst Schwab Schulleiter der Balthasar-Neumann- Schule 2 und Karin Silbe, Bundesvorstand der KLJB über Gründe vom Land zu fliehen oder vielleicht doch auf dem Land zu bleiben. Vor allem die Politiker wurden immer wieder auf die fehlende Infrastruktur angesprochen. Das Land braucht attraktive und flexible Arbeitsplätze. Einerseits braucht es Anreize für mittelständische Unternehmen sich hier anzusiedeln, anderseits müssen auch seitens der Stadt- und Gemeindeverwaltungen neue Wege gegangen werden. Karin Silbe stellte die Frage nach einem Bildungs- und Arbeitshaus. Ein Ort, an dem die Kinder zur Schule gehen, aber auch die Erwachsenen an einem Telearbeitsplatz für Firmen weltweit arbeiten können und dennoch im Büro in ein soziales Umfeld eingebettet sind. Die Bedeutung des ÖPNV insbesondere für die Jugendlichen wurde ebenfalls diskutiert. In diesem Zusammenhang versprach Bürgermeister Ulrich Hintermayer zeitnah Lösungen, wie z.B. ein Anruf-Sammel- Taxi zu prüfen und die Möglichkeiten des Personenverkehrs zu erweitern. Erika Weih stellte in beeindruckender Weise den Rückgang der Schülerzahlen von 1991 bis an der Grundschule Landshausen dar. Dennoch hat sie versichert, was seitens der Politik unterstützt wurde, dass der Schulstandort Landshausen gesichert sei. Treffend formulierte Erika Weih, dass Dorf und Schule in untrennbarer Weise miteinander verbunden sind. Beide brauchen sich gegenseitig, um nicht zu sterben. Die wohnortnahe Schule spiele eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Kinder. Die Grundschule unterhält zahlreiche Kooperationen zu den örtlichen Vereinen in Landshausen. So wachsen die Kinder nach und nach in das für ein Dorf prägende Vereinsleben hinein. Alle an der Diskussion beteiligten lobten die Ehrenamtlichen, die sich in Vereine engagieren – auch das macht Dorfleben aus. Am Ende der Diskussion war klar, dass es – abgesehen davon, dass in Landshausen nie ein Kino gebaut werden wird - eigentlich wenige Gründe gibt, das Dorf zu verlassen. Die sozialen Strukturen des Dorfes machen das Dorf zu einem Ort mit viel Lebensqualität. Es liegt nun an uns, diese sozialen Strukturen aufrechtzuerhalten und das Dorfleben aktiv zu gestalten. //6//<strong>GuLAsch</strong> // <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>
Die Aktion in Bildern //7//<strong>GuLAsch</strong> // <strong>03</strong>/<strong>2013</strong>