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Innovationen in der minimal invasiven Chirurgie (Teil 1)

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<strong>Innovationen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

m<strong>in</strong>imal <strong>in</strong>vasiven<br />

<strong>Chirurgie</strong> (<strong>Teil</strong> 1)<br />

ISSN 1021-5697<br />

weitere Themen<br />

2 I 10<br />

Antikörpertherapie beim<br />

Mammakarz<strong>in</strong>om 23<br />

Zehn Gebote zum<br />

deutlichen Schreiben 28<br />

Nierenverlust nach<br />

Tumoroperation 32<br />

Im Dialog 36<br />

Daten Fakten Analysen


www.frauenheilkunde-aktuell.ch<br />

<strong>in</strong>­ out<br />

„Rescue“ Lungenreifung (1× Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong><br />

Lungenreifung unmittelbar vor Frühgeburt)<br />

(Am. J. Obstet. Gynecol. 2009; 200:248.e1–9), 217)<br />

A „tailored“ approach on sequenc<strong>in</strong>g of<br />

chemotherapy and radiotherapy<br />

(Cancer Treat Rev. March 19, 2010)<br />

Hormonersatztherapie von mehr als e<strong>in</strong>em Jahr erhöht<br />

das Ovarialkarz<strong>in</strong>om-Risiko, unabhängig davon,<br />

ob mit Östrogen alle<strong>in</strong>e substituiert wurde o<strong>der</strong><br />

komb<strong>in</strong>iert und unabhängig vom Applikationsmodus<br />

(JAMA 2009; 302:298–305)<br />

Impressum<br />

Herausgeber Prof. Dr. med. M. K. Hohl<br />

Chefarzt Frauenkl<strong>in</strong>ik<br />

Kantonsspital Baden<br />

CH- 5404 Baden<br />

Tel.: +41 56 486 35 02<br />

Fax + 41 56 486 35 09<br />

frauenkl<strong>in</strong>ik@ksb.ch<br />

www.frauenkl<strong>in</strong>ik.ch<br />

Die Realisierung von Frauenheilkunde<br />

aktuell wird mit <strong>der</strong> Unterstützung folgen<strong>der</strong><br />

Firmen ermöglicht:<br />

Für den Inhalt außerhalb des redaktionellen <strong>Teil</strong>es (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Anzeigen, Industrie<strong>in</strong>formationen, Pressezitate und Kongress<strong>in</strong>formationen) übernimmt die Schriftleitung<br />

ke<strong>in</strong>e Gewähr. E<strong>in</strong>e Markenbezeichnung kann warenzeichenrechtlich geschützt se<strong>in</strong>, auch wenn bei ihrer Verwendung <strong>in</strong> dieser Zeitschrift das Zeichen ® o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>er H<strong>in</strong>weis auf etwa bestehende Schutzrechte fehlen sollte. Für Satzfehler, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Dosierungsangaben, wird ke<strong>in</strong>e Gewähr übernommen.<br />

Die Zeitschrift sowie alle <strong>in</strong> ihr enthaltenen e<strong>in</strong>zelnen Beiträge und Abbildungen s<strong>in</strong>d urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausschliesslich vom<br />

Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf <strong>der</strong> vorherigen Zustimmung des Verlages. Das gilt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die E<strong>in</strong>speicherung und Verarbeitung <strong>in</strong> elektronischen Systemen.<br />

Titelbild: Industrieroboter<br />

Prof. Dr. med. B. Schüssler<br />

Chefarzt Neue Frauenkl<strong>in</strong>ik<br />

Luzerner Kantonsspital<br />

CH- 6004 Luzern<br />

Tel.: +41 41 205 35 02<br />

Fax +41 41 205 59 32<br />

bernhard.schuessler@ksl.ch<br />

www.ksl.ch<br />

© Copyright 2010 bei den Herausgebern<br />

ISSN 1021-5697<br />

Akupunktur zur Schmerzbekämpfung nach <strong>der</strong><br />

Geburt<br />

(BJOG 2010; 907–920)<br />

Sph<strong>in</strong>kter-Overlap-Repair bei DR III und IV<br />

(Obstet. Gynecol. 2010; 116:16–24),<br />

„wussten Sie schon …“)<br />

Aspir<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Aspir<strong>in</strong> plus Hepar<strong>in</strong> zur Prophylaxe<br />

habitueller Aborte<br />

(BJOG 2010; 907–920)<br />

Prof. Dr. med. H. P. Scheidel<br />

Operative Therapie und Onkologie<br />

Mammazentrum – Hamburg/Krankenhaus Jerusalem<br />

Moorkamp 2–6<br />

D-20357 Hamburg<br />

Tel. 00 49 40 44 190-550, Fax 00 49 40 44 190-554<br />

scheidel@mammazentrum.eu<br />

Diakoniekl<strong>in</strong>ikum Hamburg, Frauenkl<strong>in</strong>ik Elim<br />

Gynäkologisches Krebszentrum<br />

Hohe Weide 17, 20259 Hamburg<br />

Tel. 004940 490 66–582<br />

Abonnementspreis<br />

E<strong>in</strong> Jahresabonnement (Kalen<strong>der</strong>jahr) kostet CHF 83,95 <strong>in</strong>cl. MWSt. (7,6 %) und Versandkosten. Die Zeitschrift ersche<strong>in</strong>t 4⋅ jährlich.


Inhalt 19/2/2010<br />

Betrifft Safety Last<br />

Die Herausgeber 3<br />

Thema <strong>Innovationen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> endoskopischen <strong>Chirurgie</strong> (<strong>Teil</strong> 1)<br />

Prof. Michael K. Hohl<br />

Prof. Michael D. Müller 4<br />

Für Sie kommentiert Mammakarz<strong>in</strong>om: Erhalt des Mamillen-Areola Komplexes möglich?<br />

TVT versus TOT: Gibt es die überlegene Methode? 10<br />

Wussten Sie schon ... E<strong>in</strong> weiteres Gen des erblichen Brust- und Eierstockkrebs entdeckt;<br />

Verzögerung zwischen Brustkrebschirurgie und Strahlentherapie erhöht das<br />

Risiko für e<strong>in</strong> lokales Rezidiv; End-zu-End Versorgung des Sph<strong>in</strong>kter ani<br />

ist dem Overlap-Repair überlegen; Rauchen führt zu Unterbauchschmerzen;<br />

Akupunktur ist auch bei Mäusen wirksam; Prophylaktische Mastektomie<br />

bei BRCA1 und 2 Mutation hoch effektiv; Mifepriston reduziert Spott<strong>in</strong>g<br />

unter Mirena IUD; Outcome nach Abortcurettage; Kle<strong>in</strong>feltersyndrom und<br />

Brustkrebsrisiko bei Männern; Haut<strong>in</strong>fektionsrisiko mit Klammernähten<br />

höher; Pimecrolimus beim Lichen sclerosus wirksam; Toremifen und<br />

Tamoxifen ähnlich wirksam. 17<br />

Senologie Update Antikörpertherapie beim HER-2-neu positiven Mammakarz<strong>in</strong>om<br />

Dr. Nik Hauser 23<br />

Spezial Zehn Gebote zum deutlichen Schreiben<br />

Hugh Trevor-Roper 28<br />

Forum Verlust e<strong>in</strong>er Niere nach endoskopisch durchgeführter radikaler<br />

Tumoroperation: E<strong>in</strong> Haftungsfall<br />

Prof. Günther Trams 32<br />

Internet-News www.ema.europa.eu, www.allaboutherbs.org 35<br />

Im Dialog Wieso lassen sich immer mehr Auslän<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz mediz<strong>in</strong>isch<br />

behandeln Herr Sobhani?<br />

Prof. Michael K. Hohl 36<br />

1


e<strong>in</strong>zigartige netzkonstruktion<br />

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19/2/2010<br />

Safety Last<br />

<strong>in</strong> dem großartigen Stummfilm Safety Last (1923) mit Harold Lloyd geht es um<br />

e<strong>in</strong>en Mann, <strong>der</strong> als armer Schlucker se<strong>in</strong>er Angebeteten vormacht e<strong>in</strong> erfolgreicher<br />

Geschäftsmann zu se<strong>in</strong>. In se<strong>in</strong>er Not erklärt er sich bereit für 1000 $<br />

e<strong>in</strong>en Wolkenkratzer zu besteigen und verliert dabei buchstäblich den Boden<br />

unter den Füßen. Lassen wir e<strong>in</strong>mal die alte Frage nach „Haben o<strong>der</strong> Se<strong>in</strong>“ beiseite,<br />

zeigt dieser Film grandios wie e<strong>in</strong> Mensch zur Zielerreichung das Pr<strong>in</strong>zip<br />

des Safety First ignoriert. Der Mensch, <strong>der</strong> nach Höherem strebt, geht auch<br />

höhere Risiken e<strong>in</strong>. Man mag akzeptieren, dass je<strong>der</strong> Mensch das Recht hat für<br />

sich selbst autonom über das E<strong>in</strong>gehen von Risiken zu entscheiden, aber <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft gibt es ke<strong>in</strong>e Freiheit <strong>in</strong> Beziehungslosigkeit und so<br />

bedeutet das E<strong>in</strong>gehen hoher Risken immer auch potentiell die Gefährdung von<br />

An<strong>der</strong>en.<br />

Wie viel Risiko darf man e<strong>in</strong>gehen wenn es um das Streben nach Gew<strong>in</strong>n geht?<br />

Dieser Frage müssen sich aktuell viele Banken und auch BP (Deepwater<br />

Horizon) stellen.<br />

Aber betrachten wir die Situation aus dem Glashaus <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>. Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong><br />

endoskopischen <strong>Chirurgie</strong> war das Vorgehen deutlich riskanter als die Laparotomie.<br />

Es kam zu teilweise tragischen Komplikationen. Die Pioniere haben die<br />

Risiken gekannt und die Entwicklung dennoch voran getrieben. Safety Last?<br />

Und wie entscheiden wir uns selbst bei neuen Verfahren <strong>der</strong>en Risikobeurteilung<br />

noch nicht abgeschlossen ist? Würden Sie ihren Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Therapie<br />

empfehlen, die sie bei sich selbst nicht durchführen lassen würden? Beispiel:<br />

e<strong>in</strong> hervorragen<strong>der</strong> Internist zögert nicht, früh die endoskopische Hernienoperation<br />

mit e<strong>in</strong>em Netz zu empfehlen, selbst betroffen lässt er sich konventionell<br />

nach Shouldice operieren. Safety first?<br />

Tendenziell ist zu vermuten, dass das Individuum eher nach persönlicher Risikom<strong>in</strong>imierung<br />

strebt, von <strong>der</strong> Sozialgeme<strong>in</strong>schaft jedoch das E<strong>in</strong>gehen von<br />

Risiken erwartet, e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hoffnung selbst nicht davon betroffen zu<br />

se<strong>in</strong>, an<strong>der</strong>erseits im Bewusstse<strong>in</strong>, dass es ohne Risiken ke<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en<br />

Wohlstand und auch ke<strong>in</strong>en mediz<strong>in</strong>ischen Fortschritt gibt. Große Klugheit und<br />

sorgfältiges Abwägen ist gefor<strong>der</strong>t von denen die über das E<strong>in</strong>gehen von Risiken<br />

entscheiden. So hat die Deutsche Bank e<strong>in</strong>mal mit diesem Slogan geworben:<br />

„Vertrauen ist <strong>der</strong> Anfang von Allem.“ Dies entsteht aber nur, wenn erkennbar<br />

ist, dass Risiken am Anfang e<strong>in</strong>er Entwicklung stehen und alles getan wird um<br />

Risiken schrittweise zu m<strong>in</strong>imieren, bzw. zu elim<strong>in</strong>ieren. Daran sollte man sich<br />

zur Zeit auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> er<strong>in</strong>nern. Safety most!<br />

Die Herausgeber<br />

3<br />

Betrifft


Thema<br />

4<br />

19/2/2010<br />

Prof. Michael K. Hohl<br />

Prof. Michael D. Müller<br />

Frauenkl<strong>in</strong>ik<br />

Kantonsspital Baden<br />

Universitätsfrauenkl<strong>in</strong>ik Bern<br />

<strong>Innovationen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> endoskopischen <strong>Chirurgie</strong> (<strong>Teil</strong> 1)<br />

Die letzten Jahre waren gekennzeichnet durch e<strong>in</strong>e<br />

nicht abreissende Folge von technischen Neuerungen<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong> m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiven <strong>Chirurgie</strong>, die<br />

alle mit wesentlichen Kosten verbunden s<strong>in</strong>d. Demgegenüber<br />

steht e<strong>in</strong> zunehmend enger werdendes Kostenkorsett<br />

<strong>in</strong> allen Gesundheitssystemen. In diesem<br />

Spannungsfeld gilt es immer mehr, den effektiven<br />

Nutzen dieser Neuerungen kritisch zu beleuchten.<br />

In <strong>der</strong> letzten Dekade ist die Überlegenheit <strong>der</strong> m<strong>in</strong>imal<strong>in</strong>vasiven,<br />

gegenüber <strong>der</strong> traditionellen Operationstechnik<br />

auch nach dem strengen Massstab <strong>der</strong> evidence based<br />

medic<strong>in</strong>e (EBM) nachgewiesen worden. Für die nach wie<br />

vor am häufigsten durchgeführte grössere gynäkologische<br />

Operation, die Hysterektomie, gilt:<br />

P <strong>der</strong> m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasive Weg führt zu ger<strong>in</strong>gerem Blutverlust,<br />

ger<strong>in</strong>geren postoperativen Schmerzen, weniger<br />

Infektionen und e<strong>in</strong>er kürzeren Hospitalisation und Rekonvaleszenz<br />

(Johnson et al 2006; Cochrane Database<br />

Syst Rev CP003677)<br />

P Signifikant weniger schweren Komplikationen und<br />

vergleichbare OP Zeiten beim laparoskopischen Vorgehen<br />

(Donnez et al, BJOG 2009; 116:492–500,<br />

Hohl M.K. und Hauser N. Gynecol Surg 2010;<br />

DOI 10.1007/s10397-010-0569-0).<br />

E<strong>in</strong>ige technische <strong>Innovationen</strong> haben neben e<strong>in</strong>er verbesserten<br />

Operationstechnik zu dieser erfreulichen Entwicklung<br />

beigetragen, an<strong>der</strong>e h<strong>in</strong>gegen weniger. Die vorliegende<br />

Übersicht versucht kritisch, aber ohne Anspruch<br />

auf Vollständigkeit den praktischen Wert <strong>der</strong> wichtigsten<br />

<strong>Innovationen</strong> <strong>der</strong> letzten Jahre zu beleuchten.<br />

HDTV<br />

Im Consumerbereich hat sich HDTV (1280 Zeilen TV)<br />

längst im grossen Massstab durchgesetzt. Das gleiche gilt<br />

lei<strong>der</strong> nicht für das Kernstück je<strong>der</strong> m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiven<br />

<strong>Chirurgie</strong>, <strong>der</strong> optischen Ausrüstung (Kamerasysteme,<br />

Optiken, Bildverarbeitung, Bildschirm). Die Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> endoskopischen E<strong>in</strong>griffe werden nach wie vor <strong>in</strong><br />

nicht HDTV Qualität durchgeführt. Dabei ist <strong>der</strong> Unterschied<br />

eklatant. E<strong>in</strong>e bessere Auflösung, durch 1280 Zeilen<br />

br<strong>in</strong>gt nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diagnostik (Erkennung von<br />

diskreten Verän<strong>der</strong>ungen bzw. Pathologie) Vorteile, son<strong>der</strong>n<br />

erhöht auch die Sicherheit e<strong>in</strong>es therapeutischen<br />

E<strong>in</strong>griffes. E<strong>in</strong>e höhere Detailauflösung und grössere<br />

Brillanz e<strong>in</strong>es Bildes kompensiert den <strong>in</strong>härenten Nachteil<br />

e<strong>in</strong>es 2D Bildes. Beide Autoren haben das Privileg<br />

mit e<strong>in</strong>em HDTV System arbeiten zu können (Storz OR1,<br />

Olympus Endoalpha System).<br />

Kommentar<br />

Wir s<strong>in</strong>d überzeugt, dass die höhere Qualität e<strong>in</strong>es so<br />

zentralen Elementes die Kosten aufwiegt.<br />

Ob die jüngst vorgestellte Technik <strong>der</strong> konfokalen Mikrolaparoskopie<br />

auch e<strong>in</strong>en tatsächlichen praktischen Nutzen<br />

hat, wird sich <strong>in</strong> den nächsten Jahren zeigen (Tambakuchi,<br />

A. et al. Am. J. Obstet. Gynecol. 2010; 202:90e1–9).<br />

Der <strong>in</strong>tegrierte OP<br />

Die zunehmende Technisierung mit immer mehr anspruchsvollen<br />

Apparaten und Kabeln hat zu e<strong>in</strong>er ungeordneten<br />

Verstopfung <strong>der</strong> OPs geführt. Dies hat negative<br />

Auswirkungen auf die Ergonomie (optimale Platzierung<br />

von mehreren Bildschirmen, Platzierung von Gerätschaften),<br />

Effizienz (aufwändige Wechselzeiten mit Kabelsalat<br />

(Re<strong>in</strong>igung!)), Wechseln von CO2 Flaschen, fehlerhafte<br />

Gerätee<strong>in</strong>stellung, dunkle OPs (Fehlerpotential). Dazu<br />

kommt, dass e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>nen Kommunikation und Dokumentation<br />

bisher nicht das nötige Gewicht gegeben wurde.<br />

Im <strong>in</strong>tegrierten OP (OR1 Storz, System Endoalpha Olympus)<br />

(Abb. 1) wird allen diesen Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong>en<br />

effizienten mo<strong>der</strong>nen OP Rechnung getragen.


19/2/2010<br />

Abb. 1. Voll<strong>in</strong>tegrierter OP, System Endoalpha<br />

Tab. 1. Merkmale des <strong>in</strong>tegrierten Operationssaals<br />

• Licht-/Raumkonzept<br />

• Vernetzte Kommunikation<br />

• Elektronische Dokumentation (Vernetzung mit Kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>formationssystem)<br />

5<br />

Thema<br />

Steuerungskontrolle<br />

Die Steuerungskontrolle <strong>der</strong> kompletten OP Ausstattung,<br />

d.h. mediz<strong>in</strong>ischer Geräte und nicht-mediz<strong>in</strong>ischer Peripheriesysteme<br />

erfolgt durch z.T. sterile und nicht-sterile<br />

touchscreens vom sterilen und nicht-sterilen Bereich aus.<br />

Vore<strong>in</strong>gestellte und e<strong>in</strong>fach abrufbare Gerätekonfigurationen<br />

und Lichte<strong>in</strong>stellungen verkürzen die Rüst- und<br />

Wechselzeiten.


Thema<br />

Abb. 2. Das da V<strong>in</strong>ci-Roboter-System<br />

Licht-/Raumkonzept<br />

Zwei unabhängig vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> steuerbare Beleuchtungskreise<br />

(Weiss- und Blaulicht) für das Raumlicht sowie e<strong>in</strong><br />

LED Farbkonzept erzeugen e<strong>in</strong>e ergonomische angenehme<br />

und ruhige Atmosphäre für die Patient<strong>in</strong> und das<br />

OP-Team. Dies und dass <strong>der</strong> OP nicht abgedunkelt werden<br />

muss, erleichtert die Arbeit des OP-Teams und reduziert<br />

den Ermüdungseffekt.<br />

Vollverglaste Wände und Deckenversorgungse<strong>in</strong>heiten<br />

ermöglichen e<strong>in</strong>e schnellere OP-Re<strong>in</strong>igung und vermeiden<br />

Stolperfallen durch herumliegende Kabel. Dies alles<br />

ist die Basis zur Optimierung <strong>der</strong> Arbeitsabläufe.<br />

Vernetzte Kommunikation<br />

Die OP Säle s<strong>in</strong>d mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vernetzt und an das<br />

IT-Netzwerk angebunden. Die digitalisierten Bild- und<br />

6<br />

19/2/2010<br />

Videodaten s<strong>in</strong>d im gesamten Haus verfügbar (z.B. im<br />

Chefarztbüro o<strong>der</strong> Hörsaal). Zweitme<strong>in</strong>ungen während<br />

<strong>der</strong> OP lassen sich schneller erörtern und Liveübertragungen<br />

<strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Zentren o<strong>der</strong> zu Kongressen s<strong>in</strong>d<br />

je<strong>der</strong>zeit möglich.<br />

Kommentar<br />

Der voll <strong>in</strong>tegrierte OP bietet klare Vorteile, allerd<strong>in</strong>gs<br />

zu e<strong>in</strong>em hohen Preis. Gerade <strong>in</strong> grösseren Zentren fällt<br />

aus unserer Sicht <strong>der</strong> Vergleich zwischen Kosten und<br />

Nutzen jedoch positiv aus (<strong>in</strong> die Kostenberechungen<br />

gehen sicher auch das Sparen von OP-Zeit durch Verkürzung<br />

<strong>der</strong> Wechselzeiten e<strong>in</strong>, man rechnet heute mit<br />

ca. 25 bis 30 Franken Kosten pro M<strong>in</strong>ute OP Zeit).


19/2/2010<br />

Tab. 2. Potentielle Vorteile <strong>der</strong> Roboter-assistierten <strong>Chirurgie</strong><br />

• dreidimensionale Visualisation mit verbesserter Schärfentiefe<br />

• 3 Freiheitsgrade <strong>der</strong> Instrumente ermöglichen optimales Handl<strong>in</strong>g<br />

auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Räumen (z.B. cavum retzii bei <strong>der</strong> radikalen<br />

Prostatektomie)<br />

• Elim<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>es möglichen Tremors des Chirugen<br />

• Wenig ermüdende, sitzende Position des Chirurgen<br />

Roboter assistierte <strong>Chirurgie</strong><br />

Derzeit gibt es lediglich das von <strong>der</strong> Firma Intuitive Surgery,<br />

TM, 1999 e<strong>in</strong>geführte da V<strong>in</strong>ci-System (Abbildung 2).<br />

Es besteht aus vier Komponenten:<br />

1. E<strong>in</strong>er Konsole, an welcher <strong>der</strong> Chirurg sitzend e<strong>in</strong>en<br />

3-D – Bildschirm betrachtet und die operativen Arme<br />

(Instrumente,<br />

2. E<strong>in</strong>em Roboterstän<strong>der</strong> mit drei o<strong>der</strong> vier <strong>in</strong>teraktiven<br />

Armen, die die Instrumente über Trokare im Patienten<br />

<strong>in</strong> Bewegung setzen,<br />

3. E<strong>in</strong>em Kamerasystem, das mit Hilfe von Bildsynchronisation<br />

und Illum<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong> dreidimensionales Bild<br />

erzeugt,<br />

4. Instrumenten mit Gelenken mit e<strong>in</strong>er Computer-Interface,<br />

die die Handbewegungen des Chirurgen über Algorithmen<br />

und <strong>in</strong> Instrumentenbewegungen umsetzen.<br />

Der Chirurg sitzt an <strong>der</strong> Konsole von <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> entfernt.<br />

E<strong>in</strong> o<strong>der</strong> mehrere Assistenzen sowie e<strong>in</strong>e Operationsassistent<strong>in</strong><br />

wechseln gegebenenfalls die Instrumente <strong>in</strong><br />

den Trokaren aus, manipulieren (z.B. den Uterus), saugen,<br />

spülen, führen Nadel- und Fadenmaterial e<strong>in</strong> und aus.<br />

Die potentiellen Vor- und Nachteile des da V<strong>in</strong>ci-Roboter-Systems<br />

gehen aus Tabelle 1 und 2 hervor (Robot assisted<br />

surgery, ACOG technology assessment) Obstet.<br />

Gynecol. 2009; 114:1153–54, Whiteside, J.L.: Robotic<br />

7<br />

Tab. 3. Nachteile <strong>der</strong> Roboter-assistierten <strong>Chirurgie</strong><br />

Thema<br />

• Hohe Kosten (Anschaffungspreis: $ 1,65 Mio., Jahresunterhaltskosten:<br />

$ 149 000. Pro Operation E<strong>in</strong>malverbrauchsmaterial<br />

CHF 1 500–2 000!)<br />

• Wesentlich längere OP-Zeiten (E<strong>in</strong>richtung des Roboters etc.)<br />

• Fehlen<strong>der</strong> taktiler Feedback für den Chirurgen<br />

• Ke<strong>in</strong>e Lageän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> mehr möglich, sobald<br />

Roboterarme fixiert s<strong>in</strong>d<br />

• Grosser Platzbedarf (Abbildung 1)<br />

Gynecologic Surgery. A brave new world? Obstet. Gynecol.<br />

2008; 112:1198–1200).<br />

Die Kostenfrage spielt <strong>in</strong> <strong>der</strong> nahen Zukunft (DRG !) vermutlich<br />

e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. In den USA, dem Land<br />

<strong>der</strong> fast unbeschränkten Mittel im Mediz<strong>in</strong>alwesen, hat<br />

man ausgerechnet, dass m<strong>in</strong>destens 80 Roboter-assistierte<br />

radikale Prostektomien nötig s<strong>in</strong>d pro Jahr während drei<br />

Jahren, um <strong>in</strong> die schwarzen Zahlen zu kommen (85 %<br />

<strong>der</strong> US-Urologen machen weniger als 30 radikale Prostektomien<br />

pro Jahr). In <strong>der</strong> Gynäkologie mit e<strong>in</strong>er schlechteren<br />

f<strong>in</strong>anziellen Bewertung <strong>der</strong> Operationen und mit<br />

den zahlreichen grundversicherten Patienten ist e<strong>in</strong>e<br />

Kostendeckung praktisch ausgeschlossen.<br />

Sachlich entscheidend ist jedoch die Frage, welchen Zusatznutzen<br />

die Roboter-assistierte <strong>Chirurgie</strong> für die Patient<strong>in</strong><br />

hat. In <strong>der</strong> Urologie hat die Roboter-assistierte <strong>Chirurgie</strong><br />

dazu geführt, dass dadurch erst vermehrt radikale<br />

Prostatektomien m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiv durchgeführt werden.<br />

Bisher waren die sehr engen Platzverhältnisse im cavum<br />

retzii, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die Naht <strong>der</strong> Urethra, sehr schwierig<br />

und erst durch die Roboterassistenz für die meisten<br />

Urologen überhaupt möglich geworden. E<strong>in</strong> aggressives<br />

Market<strong>in</strong>g hat dazu geführt, dass die Benützung des da<br />

V<strong>in</strong>ci-Systems zur radikalen Prostatektomie e<strong>in</strong> must geworden<br />

ist, um überhaupt weiter Patienten zugewiesen zu<br />

erhalten. Aus onkologischer Sicht haben sich durch die


Vision und Wirklichkeit –<br />

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ENDOALPHA <strong>in</strong>tegriert <strong>in</strong>novative Technologien<br />

<strong>in</strong> den OP für e<strong>in</strong>e bessere Kommunikation,<br />

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ENDOALPHA steht für e<strong>in</strong>e größtmögliche Unterstützung von<br />

Arbeitsabläufen und Dokumentation im OP. Es umfasst bahnbrechende<br />

Bildverarbeitungstechnologien wie HDTV 1080, NBI und PDD. Unser<br />

Ansatz <strong>der</strong> System<strong>in</strong>tegration ermöglicht e<strong>in</strong> professionelles, vernetztes<br />

Videomanagement sowie die Steuerung und Kontrolle <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen als<br />

auch peripheren Ausstattung im OP von e<strong>in</strong>em zentralen Touchscreen aus.<br />

Kantonsspital Baden AG, Baden<br />

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19/2/2010<br />

US$<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Aktienkursverlauf Intuitive Surgery<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Jahr<br />

Abb. 3. Kursverlauf von Intuitive Surgery Aktien<br />

neue Technik bisher ke<strong>in</strong>e Vorteile zeigen können: Ke<strong>in</strong><br />

besseres survival, ev. sogar mehr R1-Resektionen (Resektion<br />

nicht im Gesunden). Ke<strong>in</strong> Unterschied besteht<br />

h<strong>in</strong>sichtlich postoperativer erektiler Dysfunktion und<br />

Inkont<strong>in</strong>enz.<br />

Hauptvorteil ist, dass die Urologen dank dem da V<strong>in</strong>ci-<br />

System vermehrt m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiv operieren mit all den<br />

dafür bekannten Vorteilen (weniger postoperative<br />

Schmerzen, ger<strong>in</strong>gerer Blutverlust, kürzere Hospitalisation<br />

und Rekonvaleszenz).<br />

Das offensive Market<strong>in</strong>g des heutigen Alle<strong>in</strong>anbieters auf<br />

dem Gebiet <strong>der</strong> chirurgischen Robotics wi<strong>der</strong>spiegelt sich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ausserordentlichen wirtschaftlichen Erfolg <strong>der</strong><br />

Firma. Dies geht aus dem Aktienkurs <strong>der</strong> Firma Intuitive<br />

Surgery (Abb. 3) <strong>in</strong> den letzten Jahren hervor.<br />

Zweifellos hätte es sich <strong>in</strong> den letzten Jahren gelohnt <strong>in</strong><br />

Aktien von <strong>in</strong>tuitive surgery zu <strong>in</strong>vestieren. Heute zweifeln<br />

wir, dass die Entwicklung <strong>in</strong> diesem Stil weiter geht.<br />

Kommentar<br />

Im Gegensatz zur Urologie (radikale Prostatektomien)<br />

hat sich die Roboter-assistierte <strong>Chirurgie</strong> sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

9<br />

Thema<br />

Viszeralchirurgie wie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> operativen Gynäkologie<br />

bis heute nicht durchgesetzt aus folgenden e<strong>in</strong>leuchtenden<br />

Gründen:<br />

1. Aus unserer Sicht gibt es ke<strong>in</strong>e gynäkologische Operation,<br />

die nicht m<strong>in</strong>destens so gut mit <strong>der</strong> herkömmlichen<br />

laparoskopischen <strong>Chirurgie</strong> gemacht werden<br />

kann. Dies gilt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch für die oft als gute<br />

Roboter-Indikation genannte Sakropexie <strong>der</strong> Vag<strong>in</strong>a!<br />

2. Mit Optimierung <strong>der</strong> Ergonomie und <strong>der</strong> Möglichkeit<br />

e<strong>in</strong>er aktiven Assistenz ist e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiver, standardlaparoskopischer<br />

E<strong>in</strong>griff ohne Roboter e<strong>in</strong>facher<br />

und vor allem wesentlich schneller durchzuführen.<br />

E<strong>in</strong>e Verlängerung <strong>der</strong> OP-Zeit ist immer auch e<strong>in</strong><br />

wesent licher Kostenfaktor (1 M<strong>in</strong>ute OP kostet ca.<br />

25–30 CHF).<br />

3. Die Anschaffungs- und Unterhaltskosten sowie die<br />

zw<strong>in</strong>gende Verwendung von Wegwerfmaterial im Wert<br />

von ca. CFH 2 000.– pro Operation s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unserem<br />

Gesundheitssystem nicht kostendeckend.<br />

4. Die jetzige Generation <strong>der</strong> OP-Roboter-Assistenzsysteme<br />

bietet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gynäkologie ke<strong>in</strong>erlei Vorteile<br />

für die Patient<strong>in</strong>.<br />

5. Der genannte Vorteil, den Tremor des Chirurgen zu<br />

elim<strong>in</strong>ieren, sche<strong>in</strong>t uns fragwürdig. Ist e<strong>in</strong> Tremor so<br />

wesentlich, dass er die Operation beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t, sollten die<br />

Betroffenen sich eventuell überlegen, ob sie wirklich<br />

e<strong>in</strong>e chirurgische Karriere anstreben wollen!<br />

6. Das Gesagte gilt für die <strong>der</strong>zeitige angebotene Robotergeneration.<br />

Die Idee <strong>der</strong> Roboterassistenz ist zweifellos<br />

genial und hat für die Zukunft e<strong>in</strong> grosses Potential.<br />

Wir beobachten mit Spannung die weitere Entwicklung<br />

und können uns vorstellen, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft, auch <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> operativen Gynäkologie, durch Robotersysteme,<br />

sich neue Möglichkeiten eröffnen werden.<br />

n


Für Sie kommentiert<br />

Mammakarz<strong>in</strong>om: Wird nach <strong>der</strong> hautsparenden<br />

Mastektomie jetzt auch <strong>der</strong> Erhalt des Mamillen-<br />

Areola Komplexes möglich ?<br />

Für Sie kommentiert.<br />

Nachdem die Erhaltung des Mamillen-Areola Komplexes<br />

bei malignen Tumoren <strong>der</strong> Brust Gegenstand e<strong>in</strong>iger<br />

Studien zur onkologischen Sicherheit war, wurde aktuell<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er follow-up Studie <strong>in</strong> Cleveland die Patient<strong>in</strong>nenzufriedenheit<br />

untersucht (Djohann R. et al. Plast Reconst<br />

Surg 2010; 125:818–29). 141 Patient<strong>in</strong>nen wurden von<br />

2001 bis 2008 operiert, die mittlere Nachbeobachtungszeit<br />

lag bei 50.4 Monaten. Ingesamt gaben 75 Patient<strong>in</strong>nen<br />

(73.1 %) an sich erneut für e<strong>in</strong>e Erhaltung <strong>der</strong> Brustwarze<br />

zu entscheiden, obwohl 69 Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en<br />

deutlichen Verlust <strong>der</strong> Sensibilität angaben. Die Zufriedenheit<br />

mit dem kosmetischen Ergebnis (Aussehen, Position,<br />

Symmetrie) lag bei über 60 % und korreliert negativ<br />

mit <strong>der</strong> Brustgröße, höherem BMI, dem Gewicht <strong>der</strong> entfernten<br />

Brustdrüse und den postoperativen Komplikationen.<br />

Die Komplikationsrate betrug 10.8 %, darunter zwei<br />

Fälle mit partieller Brustwarzennekrose. Die Autoren<br />

kommen zu dem Schluss, dass die Zufriedenheit <strong>der</strong><br />

Patient<strong>in</strong>nen auch nach längerer Zeit hoch ist, auch wenn<br />

bei fast allen e<strong>in</strong>e Störung <strong>der</strong> Sensibilität und Stimulierbarkeit<br />

<strong>der</strong> Brustwarze vorliegt.<br />

Kommentar<br />

Beim DCIS mit hohem (<strong>in</strong>vasiven) Rezidivrisiko bleibt die<br />

operative Entfernung <strong>der</strong> Brustdrüse die Therapie <strong>der</strong><br />

Wahl. Insbeson<strong>der</strong>e bei jüngeren Patient<strong>in</strong>nen ist die hautsparende<br />

(sk<strong>in</strong>-spar<strong>in</strong>g) Mastektomie mit simultaner Rekonstruktion<br />

e<strong>in</strong>e Option. Problematisch bleibt die meist<br />

später durchgeführte Rekonstruktion des Mamillen-Areola<br />

Komplexes. Bei <strong>der</strong> Verwendung von Haut (kon tralaterale<br />

Areola, Labie retroaurikulär o<strong>der</strong> Oberlid) zur Areola-<br />

rekonstruktion kommt es im Laufe <strong>der</strong> Zeit zur kosmetisch<br />

unbefriedigenden Depigmentierung (Abb. 1und 2).<br />

Alternativ gibt es die Möglichkeit <strong>der</strong> Bildung e<strong>in</strong>es<br />

Hautnippels und die Tätowierung <strong>der</strong> Areola. Vorteilhaft<br />

10<br />

19/2/2010<br />

dabei ist, dass bei Abschwächung <strong>der</strong> Farb<strong>in</strong>tensität die<br />

Tätowierung wie<strong>der</strong>holt werden kann. E<strong>in</strong>e neue Option<br />

ist die von speziellen kieferorthopädischen Labors angebotene<br />

Mamillenepithese, die nach e<strong>in</strong>em Abdruck <strong>der</strong><br />

kontralateralen Seite angefertigt und mit e<strong>in</strong>em hautverträglichen<br />

Klebstoff fixiert wird (Abb. 3 und 4).<br />

In letzter Zeit hat sich die Erhaltung <strong>der</strong> Brustwarze<br />

(nipple-spar<strong>in</strong>g mastectomy) bei entsprechenden Indikationen<br />

etabliert. Aber: <strong>der</strong> histologische Befall des<br />

Mamillen Areola Komplexes (MAK) beim <strong>in</strong>vasiv-<br />

duktalen Mammakarz<strong>in</strong>om liegt bei über 20 %, die Rate<br />

falsch negativer <strong>in</strong>traoperativer Schnellschitte beträgt<br />

Abb. 1 und 2. Brustwarzenrekonstruktion nach Transplantation <strong>der</strong><br />

kontralateralen Areola, Ergebnis nach 12 Jahren. (Brustrekonstruktion<br />

mit Eigengewebe TRAM).


•<br />

•<br />

•<br />

Climavita forte<br />

®


J719/04.2010<br />

Fernmetastasen. FEMARA ® senkt das<br />

Risiko<br />

* postmenopausale Frauen mit hormonrezeptorpositivem<br />

primärem Mammakarz<strong>in</strong>om;<br />

** FEMARA ® im Vergleich zu Tamoxifen<br />

FEMARA ® senkt<br />

signifi kant das frühe<br />

Fernmetastasen-Risiko<br />

bei allen Patient<strong>in</strong>nen 1,*,**<br />

– 27%<br />

Senkung des Risikos<br />

früher Fernmetastasen<br />

versus Tamoxifen<br />

(p = 0,001) (HR = 0,73,<br />

95% Cl: 0,60–0,88) 1<br />

START STRONG – START BIG<br />

1. Thürlimann B. for The Breast International Group (BIG) 1-98 Collaborative Group. A comparison of Letrozol and tamoxifen <strong>in</strong> postmenopausal women with early breast cancer.<br />

N Engl J Med 2005; 353: 2747–2757.<br />

Z: Letrozol, Tabletten zu 2.5 mg. I: Mammakarz<strong>in</strong>om (Estrogen- od. Progesteronrezeptorstatus positiv od. unbekannt) bei postmenopausalen Frauen: Adjuvante Behandlung<br />

von frühem Mammakarz<strong>in</strong>om, adjuvante Behandlung von frühem Mamma karz<strong>in</strong>om nach 5 Jahren Tamoxifen Therapie, Behandlung des fortgeschrittenen Mammakarz<strong>in</strong>oms<br />

(Postmenopause kann physiologisch o<strong>der</strong> nach e<strong>in</strong>em künstlichen E<strong>in</strong>griff e<strong>in</strong>getreten se<strong>in</strong>). D: 2.5 mg 1x/d. KI: Überempfi ndlichkeit gegenüber dem Wirkstoff o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Hilfsstoffe. Prämenopausaler Hormonstatus. Schwangerschaft und Stillzeit. VM: Unklarer Postmenopausestatus, östrogenhaltige Arzneimittel, Reduktion <strong>der</strong><br />

Knochenm<strong>in</strong>eraldichte bei Langzeittherapie, Nieren<strong>in</strong>suffi zienz, Leber <strong>in</strong>suffi zienz. E<strong>in</strong>zelheiten s. Arzneimittel-Kompendium. IA: CYP3A4-, CYP2A6- und CYP2C19-Substrate,<br />

Tamoxifen. E<strong>in</strong>zelheiten s. Arz nei mittel-Kompendium. UW: Sehr häufi g: Hitzewallungen, Arthralgie. Häufi g: Appetitlosigkeit, gesteigerter Appetit, Hyper cholester<strong>in</strong>ämie,<br />

Gewichtszunahme, Depressionen, Kopfschmerzen, Schw<strong>in</strong>del, Hyper tonie, Thromboembolie, Übelkeit, Erbrechen, Verdauungsstörungen,<br />

Obstipation, Diarrhoe, Haarausfall, verstärktes Schwitzen, erythematöse, maculo-papuäre, sporiatiforme<br />

und vesikuläre Hautausschläge, Myalgie, Knochenschmerzen, Osteoporose, Knochenbrüche, Müdigkeit, Asthenie, Krankheitsgefühl,<br />

periphere Oedeme, generalisierte Oedeme. Gelegentlich s. Arzneimittel-Kompendium. P: Filmtabletten zu<br />

2.5 mg: 30 und 100. Verkaufskategorie: B. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Arzneimittel-Kompendium <strong>der</strong><br />

Schweiz. Vertrieb: Novartis Pharma Schweiz AG, Postfach, 3001 Bern, Telefon 031 377 51 11, www.novartisoncology.ch


19/2/2010<br />

Abb. 3. Epithese zum Ersatz des Mammilen-Areolakomplexes,<br />

gefertigt nach e<strong>in</strong>em Abdruck <strong>der</strong> kontralateralen Seite.<br />

ca. 5 %. Dies gilt es bei <strong>der</strong> Planung des Vorgehens und<br />

<strong>der</strong> Aufklärung zu berücksichtigen. Deshalb gilt als<br />

mögliche Indikation für die brustwarzenerhaltende<br />

Mastektomie beim <strong>in</strong>vasiven Karz<strong>in</strong>om bislang nur e<strong>in</strong><br />

Tumor < = 2.5 cm, Tumorabstand zur Brustwarze >4 cm,<br />

negative axilläre Lymphknoten und ke<strong>in</strong>e Lymphangio<strong>in</strong>vasion<br />

(Vlajcic, Z. Ann. Plast. Surg. 2005; 55(4):<br />

240–44). Als absolute Kontra<strong>in</strong>dikationen gelten weiterh<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Tumorbefall <strong>der</strong> Haut, das <strong>in</strong>flammatorische<br />

Kernaussagen<br />

• Die „nipple-spar<strong>in</strong>g Mastektomie“ mit simultanem<br />

Brustaufbau stellt e<strong>in</strong>e Alternative, bzw. Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> „sk<strong>in</strong>-spar<strong>in</strong>g Mastektomie“ dar.<br />

• Nach bisherigen Studie kann unter bestimmten<br />

Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong> Erhalt des Mamillen-Areola<br />

Komplexes bei <strong>der</strong> Mastektomie erfolgen.<br />

• Ausreichende Langzeitstudien zur onkologischen<br />

Sicherheit des Vorgehens liegen noch nicht vor.<br />

Die Indikation sollte zur Zeit nur <strong>in</strong>dividuell <strong>in</strong><br />

Absprache mit <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> getroffen werden.<br />

13<br />

Abb. 4. Flexible Mamillenepithese aus Silikon.<br />

Für Sie kommentiert<br />

Karz<strong>in</strong>om und <strong>der</strong> Morbus Paget. Umstritten bleibt ob<br />

beim DCIS <strong>der</strong> Typ und die Ausdehnung e<strong>in</strong>e Kontra<strong>in</strong>dikation<br />

darstellt.<br />

Nach Erfahrungen am Memorial Sloan-Ketter<strong>in</strong>g Cancer<br />

Center, New York (Garcia-Etienne, C.A. et al. Breast<br />

2009;14:440–49) sche<strong>in</strong>t bei peripheren Tumoren bis<br />

2,5 cm das Risiko e<strong>in</strong>es Befalls des MAK ger<strong>in</strong>g.<br />

Interessanterweise zeigte sich dort auch bei „prophylaktischen“<br />

Mastektomien e<strong>in</strong> unerwartetes retroareoläres<br />

DCIS. Dies ist wichtig für die Aufklärung, da hier die<br />

bildgebende Verfahren <strong>der</strong> Mammadiagnostik nicht ausreichend<br />

sensitiv s<strong>in</strong>d. In dieser Serie zeigen sich ebenfalls<br />

partielle Nekrosen als Hauptkomplikation des Vorgehens.<br />

Unter Studienbed<strong>in</strong>gungen ist <strong>der</strong> Erhalt des MAK auch<br />

bei größeren Tumoren möglich (Paepke S. et al., Annals<br />

of Surgery 2009; 250:288–92). Voraussetzung ist die<br />

sorgfältige histologische Aufarbeitung <strong>der</strong> retraoareolären<br />

Milchgänge und des Unterhautgewebes. Bei 13 von<br />

109 Mastektomien (12 %) war sekundär die Entfernung<br />

des MAK erfor<strong>der</strong>lich. E<strong>in</strong>e komplette Nekrose des MAK<br />

wurde e<strong>in</strong>mal (1/96), partielle Nekrosen mit Depigmentierung<br />

häufiger beobachtet. Bei e<strong>in</strong>em Follw-Up von<br />

20 to 54 Monaten (Median: 34 Monate), wurde bislang<br />

ke<strong>in</strong> Rezidiv im MAK gefunden, es kam zu je e<strong>in</strong>em Rezi


Für Sie kommentiert<br />

div im Bereich <strong>der</strong> Brustwand und <strong>der</strong> Axilla. Die kosmetischen<br />

Ergebnisse werden <strong>in</strong> den meisten Fällen als gut<br />

bezeichnet.<br />

Nach vorliegenden Erkenntnissen kann bei <strong>der</strong> Indikation<br />

zur Mastektomie- nach ausführlicher Risikoaufklärung<br />

<strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>- <strong>der</strong> MAK erhalten werden, vorausgesetzt<br />

die retroareoläre Region ist (sorgfältig aufgearbeitet)<br />

histopathologisch und immunhistochemisch tumorfrei.<br />

In Zukunft kann die Aussage über e<strong>in</strong>e Tumorfreiheit<br />

durch neue Verfahren <strong>der</strong> DNA Analytik wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

noch zuverlässiger getroffen werden. Diese Verfahren<br />

werden <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> Studien geprüft.<br />

H. Peter Scheidel<br />

TVT versus TOT: Gibt es die überlegene Methode?<br />

Seit Jahren nun schon versucht man <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren, mittleren<br />

und auch grösseren Studien und mit den unterschiedlichsten<br />

Designs herauszuf<strong>in</strong>den, welches denn von den<br />

<strong>der</strong>zeit auf dem Markt bef<strong>in</strong>dlichen spannungsfreien<br />

«Mid-Urethra-Sl<strong>in</strong>gs» die überlegene Methode se<strong>in</strong><br />

könnte. Gelungen ist dies bisher nicht. In dieser Ausgangslage<br />

haben 3 verschiedene Arbeitsgruppen ihre<br />

ganze Energie nochmals gebündelt, um e<strong>in</strong>e ultimative<br />

Antwort zu f<strong>in</strong>den: E<strong>in</strong> randomisiert kontrollierter Vergleich<br />

von TVT versus TOT/TVT-O mit 12 Monatsergebnissen<br />

bei <strong>in</strong>sgesamt 597 Patient<strong>in</strong>nen (N. Engl. J .<br />

Med. 2010; 362:2066–2076), e<strong>in</strong> systematischer Review/<br />

Metaanalyse von <strong>in</strong>sgesamt 39 randomisiert kontrollierten<br />

Studien (Eur. Urol. 2010/Apr. 23 [epub ahead of<br />

pr<strong>in</strong>t]) und, last but not least, das norwegische nationale<br />

Inkont<strong>in</strong>enzregister, <strong>in</strong> dem <strong>in</strong>sgesamt 5942 Frauen <strong>in</strong> 27<br />

von 47 gynäkologischen Operationszentren <strong>in</strong> Norwegen<br />

mit e<strong>in</strong>em follow-up von 6–12 Monaten und 36 Monaten<br />

prospektiv erfasst wurden. (Int. Urogynecol. J. [published<br />

onl<strong>in</strong>e: 18.06.2010]).<br />

Die Metaanalyse zeigt e<strong>in</strong>e etwas höhere objektive Heilungsrate<br />

für TVT als für TOT, subjektiv s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs<br />

14<br />

19/2/2010<br />

beide gleich. Die amerikanische randomisiert kontrollierte<br />

Studie vom «Ur<strong>in</strong>ary Incont<strong>in</strong>ence Treatment Network»,<br />

angelegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Equivalenzdesign, zeigt mit 80.8 %<br />

versus 77 % (TVT versus TOT) im objektiven Ergebnis<br />

und 62.2 % versus 55.8 % im subjektiven Sett<strong>in</strong>g ke<strong>in</strong>en<br />

signifikanten Unterschied. Etwas an<strong>der</strong>s sieht es im norwegischen<br />

Register aus. TVT ist hier den beiden TOT-<br />

Varianten signifikant überlegen. Allerd<strong>in</strong>gs sche<strong>in</strong>t TOT<br />

bzw. TVT-O dort e<strong>in</strong>e wenig verbreitete Methode zu<br />

se<strong>in</strong>. Lediglich 731 bzw. 373 Frauen wurden über e<strong>in</strong>en<br />

Zeitraum zwischen 2004 und 2008 mit diesen beiden<br />

Methoden operiert, gegenüber 4281 Frauen, die zur<br />

gleichen Zeit e<strong>in</strong> TVT erhielten.<br />

Wie sieht es mit Subgruppenanalysen aus? In <strong>der</strong> amerikanischen<br />

Studie wurden Frauen mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischen<br />

Sph<strong>in</strong>kter<strong>in</strong>suffizienz (Valsalva leak po<strong>in</strong>t pressure<br />

≤ 60 cm H 2O; Urethraverschlussdruck ≤ 20 cm H 2O)<br />

getrennt untersucht. Auch <strong>in</strong> diesem Kollektiv liess sich<br />

ke<strong>in</strong> Unterschied zwischen TVT und TOT/TVT-O feststellen,<br />

wenn auch die Power <strong>in</strong> dieser Subgruppenanalyse<br />

nicht ausreichend war. Gleichzeitig war das<br />

Ergebnis bei dieser Entität auch grundsätzlich nicht<br />

schlechter als im Gesamtkollektiv.<br />

Schaut man sich die Komplikationen an, so ist e<strong>in</strong>es eigentlich<br />

seit langem bereits klar: Blasenverletzungen<br />

(die aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ke<strong>in</strong>e Konsequenz haben) s<strong>in</strong>d<br />

signifikant häufiger beim TVT. Dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d sich alle drei<br />

Studien e<strong>in</strong>ig.<br />

An<strong>der</strong>s sieht es aus, wenn es um sonstige Komplikationen<br />

geht. Blasenentleerungsstörungen s<strong>in</strong>d signifikant<br />

häufiger <strong>in</strong> <strong>der</strong> TVT-Gruppe. Das gilt für die amerikanische<br />

Studie genau so, wie für die Metaanalyse. Das TOT<br />

wie<strong>der</strong>um schnitt signifikant schlechter ab, wenn es um<br />

neurologische Symptome wie Taubheit und Schwäche im<br />

Be<strong>in</strong> g<strong>in</strong>g. H<strong>in</strong>gegen bestätigte sich die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metaanalyse<br />

gefundene erhöhte Rate von relevanten Hämatomen<br />

beim TVT gegenüber TOT <strong>in</strong> <strong>der</strong> norwegischen<br />

Analyse und <strong>in</strong> <strong>der</strong> amerikanischen Studie nicht: Ke<strong>in</strong><br />

signifikanter Unterschied. Ebenfalls ke<strong>in</strong> Unterschied gab<br />

es bei den Erosionen.


Wenn’s dauernd drängt ...<br />

Spasmo-Urgen<strong>in</strong> ® Neo<br />

Bei Detrusorhyperaktivität<br />

■ Ke<strong>in</strong>e zentralen Nebenwirkungen 2<br />

■ Ke<strong>in</strong>e Metabolisierung über das<br />

Cytochrom P450-System <strong>der</strong> Leber 3<br />

■ Preisgünstig<br />

Wirksam ab dem<br />

1. Behandlungstag 1<br />

1 Rudy D. et al, Time to onset of improvement <strong>in</strong> symptoms of overactive blad<strong>der</strong> us<strong>in</strong>g antimuscar<strong>in</strong>ic treatment, 2006 BJU INTERNATIONAL, 97 540-546<br />

2 Z<strong>in</strong>ner N et al. Trospium chloride improves overactive blad<strong>der</strong> symptoms: a multicenter Phase III trial. J of Urol 2004; 171: 2311-2315<br />

3 Doroshyenko et al., Cl<strong>in</strong> Pharmacok<strong>in</strong>et. 2005;44(7):701-20.<br />

C: 1 Dragée enthält 20 mg Trospii chloridum. I: Hyperaktivität des Detrusors, Pollakisurie, Nykturie, imperativer Harndrang, unfreiwilliger Harnabgang. D: 2 mal 1 Dragée täglich vor<br />

<strong>der</strong> Mahlzeit. UW: Häufig: Obstipation, Mundtrockenheit, Bauchschmerzen, Übelkeit. Selten: Akkommodationsstörungen, Tachykardie, Dyspnoe, Diarrho. KI: Überempf<strong>in</strong>dlichkeit<br />

gegenüber e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Inhaltsstoffe, Engw<strong>in</strong>kelglaukom, Tachyarrhythmie, Myasthenia gravis, Megakolon, Darmverschluss. VM: ältere Patienten, hepatische o<strong>der</strong> renale Insuffizienz,<br />

Hyperthyreoidie, Prostatahypertrophie. IA: Verstärkung <strong>der</strong> antichol<strong>in</strong>erg wirkenden Pharmaka sowie <strong>der</strong> tachykarden Wirkung von Beta-Sympathomimetika. P: 20*, 60* Dragées. VK:<br />

B. VF: Max Zeller Söhne AG, 8590 Romanshorn, Division Madaus, Telefon: 071 466 05 00. H: Madaus AG, D-51101 Köln. Ausführliche Angaben entnehmen Sie bitte dem Arzneimittel-<br />

Kompendium <strong>der</strong> Schweiz. *kassenzulässig


Für Sie kommentiert<br />

Gibt es Unterschiede zwischen TOT und TVT-O? Entsprechend<br />

e<strong>in</strong>er Subanalyse (allerd<strong>in</strong>gs nicht mit ausreichen<strong>der</strong><br />

Power) <strong>in</strong> <strong>der</strong> amerikanischen Studie offensichtlich<br />

doch: Wenn auch die Effizienz bei beiden Methoden<br />

gleich war, zeigte sich e<strong>in</strong>e höhere Rate von vag<strong>in</strong>alen<br />

Perforationen bei <strong>der</strong> TVT-O-Methode.<br />

Kommentar<br />

Was geben uns nun diese Studien an Erkenntniszugew<strong>in</strong>n<br />

für die Praxis an die Hand? Für Rebekka Rogers, Verfasser<strong>in</strong><br />

des Editorials zum Artikel im New England Journal<br />

(N. Engl. J. Med 362; 22:2124–2125) ist jetzt e<strong>in</strong>es klar:<br />

E<strong>in</strong>e Präferenz für irgende<strong>in</strong>e <strong>der</strong> drei benutzten Metho-<br />

Kernaussagen: Wie wir es machen und Weshalb<br />

• Drei verschiedene Methoden:<br />

1. TOT; 2. TVT; 3. TVT-A<br />

• TOT: Standardmethode und zwar <strong>in</strong> Outside-In-<br />

Technik.<br />

• TVT: Setzen wir e<strong>in</strong> bei ISD und Rezidiv<strong>in</strong>kont<strong>in</strong>enz.<br />

Wir vertrauen dabei auf die Resultate <strong>der</strong><br />

Arbeitsgruppe von Peter Dwyer aus Australien<br />

(Int. Urogynecol. J. Pelvic Floor Dysfunction 2010;<br />

J. Urol. 2010; 183:241-246) gleichzeitig sehen wir<br />

auch beim Asthma bronchiale bzw. <strong>der</strong> chronischen<br />

Bronchitis e<strong>in</strong>e Indikation für TVT.<br />

Zugang: Abdom<strong>in</strong>o-vag<strong>in</strong>al (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

adipösen Patient<strong>in</strong>nen besser kontrollierbar).<br />

• TVT-A: Immer dann, wenn es e<strong>in</strong>e Notwendigkeit<br />

gibt, die Schl<strong>in</strong>ge postoperativ nach zu justieren.<br />

• Aufklärung über Komplikationen:<br />

Bei allen drei Operationsmethoden gleich.<br />

Be<strong>in</strong>haltet sämtliche bekannten Probleme, auch<br />

wenn sie bei <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Methode seltener se<strong>in</strong> mögen<br />

(z.B. Blasenverletzung beim TOT).<br />

16<br />

19/2/2010<br />

den (TVT, TOT, TVT-O) gibt es nicht, da ke<strong>in</strong> Unterschied<br />

bezogen auf Heilungschance und Gesamtkomplikationsrate<br />

vorhanden ist. Allerd<strong>in</strong>gs macht es die qualitativ unterschiedliche<br />

Gewichtung <strong>der</strong> Komplikationen bei TVT<br />

bzw. TOT / TVT-O aus ihrer Sicht notwendig, Vor- und<br />

Nachteile mit den Patient<strong>in</strong>nen ausführlich zu diskutieren,<br />

damit sich die Patient<strong>in</strong> dann entsprechend ihren Zielen<br />

und Vorstellungen entscheiden kann. Mit dieser Aussage<br />

wie<strong>der</strong>holt sie im Pr<strong>in</strong>zip nochmals den Schlusssatz aus<br />

<strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong> amerikanischen Studie.<br />

Aber ist das wirklich so? Sollen wir wirklich <strong>in</strong>tensivst<br />

über Für und Wi<strong>der</strong> von TVT-immanenten Blasenperforationen<br />

mit den Patienten reden, obwohl – jedem bekannt<br />

– diese Komplikation meistens bestens beherrschbar<br />

ist? Sollen wir wie<strong>der</strong>um bei den TOT/TVT-O-Methoden<br />

als Nachteil Taubheitsgefühl und Schwäche im Be<strong>in</strong><br />

aufführen, obwohl e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er RCT aus <strong>der</strong> f<strong>in</strong>nischen<br />

Arbeitsgruppe um C. Nilsson mit immerh<strong>in</strong> 136 gegenüber<br />

131 Patienten (TVT versus TVT-O) H<strong>in</strong>weise aufzeigt,<br />

dass Beschwerden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leiste signifikant häufiger<br />

e<strong>in</strong> offensichtliches Problem des TVT-O-Systems s<strong>in</strong>d?<br />

Und ist es wirklich so und damit nach Me<strong>in</strong>ung von R.<br />

Rogers für das TVT geson<strong>der</strong>t, dass Blasenentleerungsstörungen<br />

beim TVT signifikant häufiger vorkommen,<br />

wenn es <strong>in</strong> <strong>der</strong> f<strong>in</strong>nischen Studie, wenn auch nur statistisch<br />

aber nicht kl<strong>in</strong>isch, genau umgekehrt ist: Die Restharnwerte<br />

unterschieden sich bei <strong>der</strong> Zweimonatskontrolle<br />

mit 28 ml +/- 49 ml beim TVT gegenüber 43 ml +/-<br />

78 ml beim TVT-O zu Ungunsten des TVT-O (Obstet.<br />

Gynecol. 2007; 109:4–11). Man sieht also: Mehr Fragen<br />

als Antworten. Und auch: Wer erwartet, dass randomisiert<br />

kontrollierte Studien, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei operativen<br />

Verfahren endgültige und e<strong>in</strong>deutige Antworten geben,<br />

<strong>der</strong> wird wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal enttäuscht. Für mich hat sich jedenfalls<br />

durch diese Studien <strong>in</strong> unserer Vorgehensweise<br />

nichts geän<strong>der</strong>t. Wer denn gerne wissen möchte, wie wir<br />

<strong>in</strong> Luzern mit diesem Thema umgehen, <strong>der</strong> sei auf die Box<br />

im Text verwiesen.<br />

Bernhard Schüssler<br />

n


19/2/2010<br />

…, dass 15 Jahre nach <strong>der</strong> Entdeckung<br />

<strong>der</strong> Risikogene BRCA1<br />

und BRCA2 e<strong>in</strong> weiteres Gen<br />

gefunden wurde, das erblichen<br />

Brust­ und Eierstockkrebs auslöst?<br />

Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden<br />

jetzt <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen Ausgabe<br />

von Nature Genetics (2010; 42:<br />

410–14) veröffentlicht. Das neue<br />

Risikogen heißt RAD51C, se<strong>in</strong>e<br />

Funktion ist es, die Erbsubstanz<br />

e<strong>in</strong>er Zelle fehlerfrei zu halten. Bei<br />

1 100 Familien, <strong>in</strong> denen gehäuft<br />

Erkrankungsfälle auftraten (zuvor<br />

wurden Verän<strong>der</strong>ungen von BRCA1<br />

und BRCA2 – BReast-CAncer-Gene<br />

– ausgeschlossen) waren <strong>in</strong> sechs<br />

dieser Familien Defekte im<br />

RAD51C-Gen nachweisbar. Die<br />

Patient<strong>in</strong>nen gehörten ausschließlich<br />

zu den Familien, bei denen Brust-<br />

und Eierstockkrebs geme<strong>in</strong>sam auftraten.<br />

Das Risiko für Brustkrebs<br />

liegt bei den Träger<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>er<br />

Mutation im RAD51C-Gen bei ungefähr<br />

60 bis 80 Prozent, für Eierstockkrebs<br />

bei 20 bis 40 Prozent.<br />

Die Patient<strong>in</strong>nen erkranken außerdem<br />

deutlich früher als Patient<strong>in</strong>nen<br />

mit sporadischem Brust- o<strong>der</strong> Eierstockkrebs.<br />

Deshalb bezeichnen<br />

Experten das neu identifizierte Gen<br />

auch als BRCA3 (Dtsch Arztebl<br />

2010; 107: A-788)<br />

Kommentar<br />

Mit <strong>der</strong>artigen Analysen kommen<br />

wir dem Ziel näher künftig für jede<br />

Frau das <strong>in</strong>dividuelle Brustkrebs­<br />

risiko zu bestimmen, um e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividualisiertes<br />

Konzept <strong>der</strong> risikoangepassten<br />

Brustkrebsprävention<br />

zu entwickeln. Dann könnte diesen<br />

Träger<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Prävention und e<strong>in</strong>e engmaschigere<br />

Krebsfrüherkennung angeboten<br />

werden.<br />

h.p.s.<br />

…, dass e<strong>in</strong> zunehmen<strong>der</strong> zeitlicher<br />

Abstand zwischen Organ­erhalten<strong>der</strong><br />

Brustkrebschirurgie und<br />

Strahlentherapie das Risiko für<br />

e<strong>in</strong>e lokales Rezidiv erhöht?<br />

In e<strong>in</strong>er retrospektiven Studie wurden<br />

<strong>in</strong>sgesamt 18 000 Frauen im<br />

Alter von mehr als 65 Jahren und<br />

e<strong>in</strong>em Brustkrebs Primärstadium<br />

zwischen 0 und 2 ohne nachfolgende<br />

Chemotherapie auf e<strong>in</strong>e eventuelle<br />

Abhängigkeit e<strong>in</strong>es Lokalrezidivs<br />

und dem Intervall zwischen Operation<br />

und Bestrahlungsbeg<strong>in</strong>n untersucht.<br />

734 Frauen entsprechend 4 % entwickelten<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es mittleren<br />

follow-up von 5.4 Jahren e<strong>in</strong> lokales<br />

Rezidiv. In e<strong>in</strong>er Multivarianzanalyse<br />

konnte gezeigt werden, dass e<strong>in</strong><br />

Abstand von mehr als 6 Wochen<br />

zwischen <strong>Chirurgie</strong> und Bestrahlungsbeg<strong>in</strong>n<br />

zu e<strong>in</strong>em signifikanten<br />

Risikozuwachs für e<strong>in</strong> lokales Rezidiv<br />

führte. (RR: 1.2). Gleichzeitig<br />

zeigte sich e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Relation:<br />

Je länger das Intervall, umso<br />

17<br />

Wussten Sie schon …<br />

grösser das Rezidivrisiko (Br. med.<br />

J. 2010; 340:C845).<br />

Kommentar<br />

So frühzeitig wie möglich mit <strong>der</strong><br />

lokalen Bestrahlung zu beg<strong>in</strong>nen, ist<br />

das Fazit dieser Untersuchung.<br />

O<strong>der</strong> ist es vielleicht doch nur e<strong>in</strong><br />

Sekundäreffekt, bed<strong>in</strong>gt dadurch,<br />

dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit <strong>in</strong> den<br />

meisten Zentren die antioestrogene<br />

adjuvante Therapie bei postmenopausalen<br />

Frauen erst nach<br />

Abschluss <strong>der</strong> Bestrahlungstherapie<br />

gestartet wurde?<br />

b.s.<br />

…, dass die End­zu­End Versorgung<br />

des Sph<strong>in</strong>kter ani bei e<strong>in</strong>em<br />

DR III o<strong>der</strong> IV im Primärsett<strong>in</strong>g<br />

bezogen auf das Symptom anale<br />

Inkont<strong>in</strong>enz dem Overlap­Repair<br />

überlegen ist?<br />

In e<strong>in</strong>er RCT wurden 75 gegenüber<br />

74 Frauen mit e<strong>in</strong>em kompletten DR<br />

III bzw. IV entwe<strong>der</strong> End-zu-End<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Overlap-Technik korrigiert.<br />

Bei <strong>der</strong> 6-Monats Kontrolle lag die<br />

Rate <strong>der</strong> W<strong>in</strong>d<strong>in</strong>kont<strong>in</strong>enz beim<br />

Overlap-Repair mit 61 % im Vergleich<br />

zu 39 % bei <strong>der</strong> End-zu-End<br />

Versorgung statistisch signifikant<br />

höher. Auch die Rate <strong>der</strong> Stuhl<strong>in</strong>kont<strong>in</strong>enz<br />

lag höher (15 % gegenüber<br />

8 %). Diese Ergebnisse erreichten<br />

aber ke<strong>in</strong>e statistische Signifikanz.<br />

(Obstet. Gynecol. 2010;<br />

116:16–24).


Wussten Sie schon …<br />

Kommentar<br />

Eigentlich schien bis zu dieser<br />

Studie alles für die Integration des<br />

Sph<strong>in</strong>kter­Overlap­Repair als Standardoperation<br />

für die Primärversorgung<br />

des kompletten DR III und IV<br />

zu sprechen: Zunächst konnte Sultan<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er retrospektiven Studie zu<br />

diesem Thema den Vorteil für den<br />

Overlap­Repair belegen (Br. J.<br />

Obstet. Gynecol. 1999; 106:318–<br />

323). Diese Ergebnisse wurden<br />

unterstützt durch e<strong>in</strong>e randomisiert<br />

kon trollierte Studie <strong>der</strong> gleichen<br />

Gruppe, welche e<strong>in</strong>en Vorteil für den<br />

Overlap­Repair bezogen auf e<strong>in</strong>e<br />

statistisch höhere Rate an Stuhldrangepisoden<br />

bei <strong>der</strong> End­zu End<br />

Methode zeigte (Obstet. Gynecol.<br />

2006; 107:1261–2168). Zusammen<br />

mit zwei weiteren kle<strong>in</strong>en<br />

randomisiert kontrollierten Studien<br />

ergab sich daraus e<strong>in</strong> Cochrane<br />

Report aus dem Jahre 2006, <strong>in</strong> welchem<br />

gewisse Vorteile für den Overlap­repair<br />

konstatiert wurden.<br />

Das gegenteilige Ergebnis steht<br />

damit sche<strong>in</strong>bar etwas alle<strong>in</strong>e da, ist<br />

aber bei genauer Analyse <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

äusserst plausibel. We<strong>der</strong> fand<br />

sich nämlich postoperativ e<strong>in</strong> Unterschied<br />

sonographisch nachweis­<br />

barer Sph<strong>in</strong>kterdefekte <strong>in</strong> den beiden<br />

Gruppen, noch waren die analmanometrischen<br />

Ergebnisse unterschiedlich.<br />

Man muss also stark vermuten,<br />

dass man mit dem Overlap­Repair<br />

e<strong>in</strong> durch die Präparation bed<strong>in</strong>gtes<br />

relevantes Denervationsrisiko e<strong>in</strong>­<br />

geht, ohne e<strong>in</strong>en erkennbaren Vorteil<br />

zu holen. Die End­zu­End Technik ist<br />

also weiterh<strong>in</strong> mit guten Argumenten<br />

im Rennen, vorausgesetzt man führt<br />

sie sorgfältig durch. b.s.<br />

…, dass Rauchen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schwangerschaft zu Unterbauchschmerzen<br />

führt?<br />

In e<strong>in</strong>er Studie aus Dänemark wurden<br />

12302 Schwangere mit Unterbauchschmerzen<br />

mit 2692 Schwangeren<br />

ohne Schmerzereignisse verglichen.<br />

E<strong>in</strong>e Regressionsanalyse zeigte, dass<br />

Raucher<strong>in</strong>nen im Vergleich zu Nichtraucher<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong> höheres Schmerzrisiko<br />

hatten. Das relative Risiko für<br />

e<strong>in</strong>en starken Schmerz war 1.2 für<br />

Raucher<strong>in</strong>nen und 1.5 für solche, die<br />

das Rauchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schwangerschaft<br />

e<strong>in</strong>gestellt haben. Die Autoren<br />

fanden e<strong>in</strong>en qualitativen Zusammenhang<br />

zwischen dem Ausmass des<br />

Rauchens und <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong><br />

Schmerzen. (BJOG 2010;<br />

doi:10.1111/j.1471–<br />

0528.2010.02591.x)<br />

Kommentar<br />

Auch bei nicht Schwangeren besteht<br />

e<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen Rauchen<br />

und Rückenschmerzen (ev. bed<strong>in</strong>gt<br />

durch e<strong>in</strong>e Nikot<strong>in</strong> <strong>in</strong>duzierte<br />

Vasokonstriktion und Ischämie). Die<br />

obige Assoziation reiht sich e<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

die lange Liste von negativen Auswirkungen<br />

des Rauchens <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schwangerschaft. m.k.h.<br />

18<br />

19/2/2010<br />

…, dass Akupunktur auch bei<br />

Mäusen wirksam Schmerzen verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te?<br />

Die Forscher applizierten M<strong>in</strong>i-Akupunkturnadeln<br />

an die traditionellen<br />

Akupunkturpunkte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des<br />

Knies bei Mäusen mit entzündeten<br />

Pfoten. Die Nadeln wurden rotiert,<br />

was zu e<strong>in</strong>er stark erhöhten lokalen<br />

Gewebskonzentration des Neurotransmitters<br />

Adenos<strong>in</strong> und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Folge zu e<strong>in</strong>er Schmerzreduktion<br />

führte. Wurden die Nadeln nicht rotiert,<br />

stieg das Adenos<strong>in</strong> nicht an und<br />

es kam auch nicht zu e<strong>in</strong>er Schmerzverm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung.<br />

Die Antischmerzwirkung<br />

wurde verlängert durch die<br />

Gabe e<strong>in</strong>es Medikamentes, das die<br />

Halbwertszeit des Adenos<strong>in</strong>s im Gewebe<br />

verlangsamte (Nature Neuroscience<br />

2010; doi:10.1038/nn.2562)<br />

Kommentar<br />

Diese Resultate haben, da an Tieren<br />

gewonnen, gerade deshalb e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en<br />

Wert. Dies wird untermauert<br />

durch die Akupunktur­<strong>in</strong>duzierten<br />

biochemischen Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

m.k.h.<br />

…, dass die prophylaktische<br />

Mastektomie bei Träger<strong>in</strong>nen <strong>der</strong><br />

Brustkrebsgene BRCA1 and<br />

BRCA2 Mutation hoch effektiv<br />

ist?<br />

245 Frauen mit <strong>der</strong> Genmutation<br />

erhielten e<strong>in</strong>e vorbeugende Brust


19/2/2010<br />

entfernung. In den OP Präparaten<br />

wurde 1 okkult <strong>in</strong>vasives Karz<strong>in</strong>om<br />

und 11 DCIS Fälle gefunden. In <strong>der</strong><br />

Beobachtungszeit trat <strong>in</strong> <strong>der</strong> operierten<br />

Gruppe nur e<strong>in</strong> <strong>in</strong>vasives<br />

Karz<strong>in</strong>om auf. Kalkulatorisch konnten<br />

damit 15 <strong>in</strong>vasive Karz<strong>in</strong>ome<br />

(erwartete Inzidenz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hochrisikogruppe)<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden.<br />

(Kaas R. et al., Ann Surg. 2010;<br />

251:488–92)<br />

Kommentar<br />

Diese Ergebnisse bestätigen ähnliche<br />

Erfahrungen an an<strong>der</strong>en Institutionen.<br />

Auch unter Kosten­ Nutzen<br />

Aspekten ist die prophylaktische<br />

Mastektomie für betroffene Frauen<br />

e<strong>in</strong>e Alternative zu den sonst erfor<strong>der</strong>lichen<br />

<strong>in</strong>tensiven Kontrollen und<br />

<strong>der</strong> emotionalen Belastung bei eventuellen<br />

falsch­positiven Befunden<br />

<strong>der</strong> bildgebenden Diagnostik. Für<br />

die Aufklärung („<strong>in</strong>formed consent“)<br />

ist es hilfreich Patient<strong>in</strong>nen, die sich<br />

früher für diesen Weg entschieden<br />

haben als Ansprechpartner<strong>in</strong> e<strong>in</strong> zu<br />

beziehen.<br />

h.p.s.<br />

…, dass Mifepriston (Mifegyne ® )<br />

erfolgreich das Spott<strong>in</strong>g unter<br />

Mirena IUD reduziert?<br />

In e<strong>in</strong>er prospektiven case-control<br />

Studie erhielten Mirenaanwen<strong>der</strong><strong>in</strong>nen<br />

100mg Mifepriston alle 30 Tage<br />

während 3 Monaten. Sie wurden mit<br />

50 nach Alter gematchten Mirena-<br />

anwen<strong>der</strong><strong>in</strong>nen ohne Intervention<br />

verglichen. Nach drei Monaten war<br />

die Zahl <strong>der</strong> Blutungsepisoden und<br />

<strong>der</strong>en Dauer (Tage) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mifepriston<br />

Gruppe signifikant seltener und<br />

kürzer (6 vs 12,5 Tage p


Wussten Sie schon …<br />

…, dass das Kl<strong>in</strong>efelter Syndrome<br />

<strong>der</strong> größte bekannte Risiko faktor<br />

für Brustkrebs bei Männern ist?<br />

Brustkrebs bei Männern ist <strong>in</strong> den<br />

letzten 25 Jahren häufiger geworden,<br />

dennoch beträgt die Häufigkeit<br />

immer noch weniger als 1 % aller<br />

Mammakarz<strong>in</strong>ome. Aufgrund <strong>der</strong><br />

Seltenheit des Ereignisses gibt es<br />

praktisch ke<strong>in</strong>e Studien zur Behandlung.<br />

Die Diagnose wird meist spät<br />

gestellt (40 % im Stadium III o<strong>der</strong><br />

IV). Stadienbezogen ist die Überlebensrate<br />

jedoch bei Frauen und<br />

Männern vergleichbar. Interessanterweise<br />

s<strong>in</strong>d 90 % <strong>der</strong> Tumoren beim<br />

Mann Östrogenrezeptor positiv und<br />

die Behandlung (Operation, Bestrahlung,<br />

adjuvante systemische Therapie)<br />

erfolgt gleich wie bei Frauen,<br />

wenn auch selten als „brusterhaltende“<br />

Therapie. (Gòmez-Raposo C.<br />

et al., Cancer Treat Rev 27 Feb<br />

2010; Epub ahaed of pr<strong>in</strong>t)<br />

…, dass das Risiko von Haut<strong>in</strong>fektionen<br />

mit Klammern anstatt Nähten<br />

dreimal höher war?<br />

E<strong>in</strong>e Metaanalyse prospektiv randomisierter<br />

und nicht randomisierter,<br />

aber qualitativ guter orthopädischer<br />

Studien hatte zum Ziel die Inzidenz<br />

oberflächlicher Haut<strong>in</strong>fektionen<br />

nach Nylonnähten o<strong>der</strong> Klammern<br />

zu vergleichen. 6 Arbeiten mit total<br />

683 Wunden wurden analysiert. Das<br />

relative Infektionsrisiko mit Klammern<br />

war 3,83 (CI 1.38–10.6,<br />

p


cimifem<strong>in</strong> ® uno: Z: 1 Tablette enthält 6,5 mg Cimicifugae extractum ethanolicum siccum; DER 4.5–8.5 : 1; corresp. Cimicifugae rad. 40 mg. cimifem<strong>in</strong> ® forte: Z: 1 Tablette<br />

enthält 13 mg Cimicifugae extractum ethanolicum siccum; DER 4.5–8.5 : 1; corresp. Cimicifugae rad. 80 mg. Hilfsstoffe: Excip ad compr. obduct. cimifem<strong>in</strong> ® uno/cimifem<strong>in</strong> ®<br />

forte: I: Bei Beschwerden <strong>der</strong> Wechseljahre. D: 1 mal täglich 1 Tablette. Kl: Überempf<strong>in</strong>dlichkeit auf e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Inhaltsstoffe. UW: Magenbeschwerden, Übelkeit (selten). IA:<br />

Ke<strong>in</strong>e bekannt. P: 30 und 90 Tabletten. VK: D. VF: Zeller Medical AG, 8590 Romanshorn. Ausführliche Angaben entnehmen Sie bitte dem Arzneimittel-Kompendium <strong>der</strong><br />

Schweiz ® . Kassenzulässig * . * Die Rückvergütung von cimifem<strong>in</strong> ® forte durch die Grundversicherung ist auf 3 Monate limitiert. 1) ® cimifem<strong>in</strong> uno:<br />

enthält 13 mg Cimicifugae extractum ethanolicum siccum; DER 4.5–8.5 : 1; corresp. Cimicifugae rad. 80 mg. Hilfsstoffe: Excip ad compr. obduct. cimifem<strong>in</strong><br />

forte: I: Bei Beschwerden <strong>der</strong> Wechseljahre.<br />

Ke<strong>in</strong>e bekannt. P:<br />

Schweiz . Kassenzulässig<br />

Kaiser WD et al., Cimicifuga racemosa zeigt sich<br />

als e<strong>in</strong>e pflanzliche nicht hormonale Alternative bei Wechseljahresbeschwerden, Lead<strong>in</strong>g Op<strong>in</strong>ions Mediz<strong>in</strong> für die Frau, 1/2008.<br />

® . Kassenzulässig<br />

als e<strong>in</strong>e pflanzliche nicht hormonale Alternative bei Wechseljahresbeschwerden, Lead<strong>in</strong>g Op<strong>in</strong>ions Mediz<strong>in</strong> für die Frau, 1/2008.<br />

Kassenzulässig *<br />

Klimakterium?<br />

Natürlich<br />

cimifem<strong>in</strong> ®<br />

!<br />

Bei klimakterischen<br />

Beschwerden<br />

• Belegte dosisabhängige<br />

Wirksamkeit1 • Individuelle Dosierung1 Belegte dosisabhängige<br />

Wirksamkeit<br />

• Spezialextrakt Ze 450 aus<br />

Schweizer Forschung und<br />

Produktion<br />

1<br />

• Belegte dosisabhängige<br />

Wirksamkeit<br />

• Individuelle Dosierung<br />

• Spezialextrakt Ze 450 aus<br />

Schweizer Forschung und<br />

Produktion


Wussten Sie schon …<br />

…, dass topisches Pimecrolimus<br />

(Elidel ® ) Crème wirksam war beim<br />

vulvären Lichen sclerosus (LS)?<br />

Bei 29 Frauen mit histologisch gesichertem<br />

aktivem LS, die erfolglos<br />

mit <strong>der</strong> traditionellen Therapie (lokale<br />

Corticosteroide) vorbehandelt<br />

waren, wurde die Wirksamkeit des<br />

Immunsuppressivums Pimecrolimus<br />

getestet. Nach zwei Monaten hatten<br />

20 von 25, welche die Crème anwendeten<br />

e<strong>in</strong>e partielle o<strong>der</strong> vollständige<br />

kl<strong>in</strong>ische Remission. Histologische<br />

Biopsien zeigten e<strong>in</strong>e<br />

Reduktion <strong>der</strong> <strong>in</strong>flammatorischen<br />

lymphoiden Infiltrate und e<strong>in</strong>e<br />

Downregulation <strong>der</strong> CD3+T und<br />

CD8+T Zellen und CD57+ natural<br />

killer cells und auch e<strong>in</strong>e Reduktion<br />

des Makrophagenmarkers CD68<br />

(Kauppila S. et al. Am J. Obstet.<br />

Gynecol. 2010; 202:181.e1–4).<br />

Kommentar<br />

LS Patient<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> jedem<br />

Fall e<strong>in</strong>fach und erfolgreich zu<br />

behandeln. Als first l<strong>in</strong>e Therapie<br />

gelten heute topische Corticosteroide<br />

ev. im Wechsel mit fettenden Salben.<br />

Der topische Immunmodulator<br />

und Calc<strong>in</strong>eur<strong>in</strong>hemmer Pimecrolimus<br />

(Elidel ® ) wurde zur Behandlung<br />

entzündlicher Hautverän<strong>der</strong>ungen<br />

(u.a. auch Autoimmun<strong>der</strong>matitis)<br />

entwickelt. Da beim LS T­Lymphozyten<br />

<strong>in</strong>volviert s<strong>in</strong>d, ist die theoretische<br />

Grundlage für die Anwendung<br />

dieser neuen Therapie vorhanden.<br />

mit e<strong>in</strong>er Reduktion <strong>der</strong> CD3+T –<br />

und CD8+ zytotoxischen T­Lymphozyten.<br />

Die Therapie wurde von den<br />

Patienten sehr gut toleriert. Wir<br />

selbst haben mit dem neuen Wirkpr<strong>in</strong>zip<br />

bei LS bisher vere<strong>in</strong>zelt e<strong>in</strong><br />

gutes Resultat erzielt. Auf jeden Fall<br />

e<strong>in</strong>e wichtige und möglicherweise<br />

Erfolg versprechende Erweiterung<br />

unseres therapeutischen Armamentariums<br />

für diese, nicht immer<br />

e<strong>in</strong>fach zu behandelnde, Krankheit.<br />

m.k.h.<br />

…, dass Toremifen und Tamoxifen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie (North American<br />

Fareston versus Tamoxifen<br />

Adjuvant trial) <strong>in</strong> <strong>der</strong> adjuvanten<br />

Therapie des ER positiven<br />

Mammakarz<strong>in</strong>oms vergleichbar<br />

wirksam s<strong>in</strong>d?<br />

We<strong>der</strong> beim krankeitsfreien Überleben<br />

noch beim Gesamtüberleben<br />

gab es bei 1813 peri- und postmenopausalen<br />

Frauen statistisch signifikante<br />

Unterschiede. Damit könnte<br />

Toremifen e<strong>in</strong>e Alternative zur adjuvanten<br />

Behandlung bieten. (Lewis J.L.<br />

et al., Cancer 2010; 116:2307–15)<br />

Kommentar<br />

„Toremifen ist e<strong>in</strong> neu entwickeltes<br />

Antiöstrogen und erst seit kurzem im<br />

Handel. Die östrogenähnlichen Wirkungen<br />

s<strong>in</strong>d bei Toremifen deutlich<br />

ger<strong>in</strong>ger als bei Tamoxifen. Deshalb<br />

treten bei diesem Mittel weniger und<br />

seltener unerwünschte Wirkungen<br />

22<br />

19/2/2010<br />

auf.“ Steht im Handbuch Medikamente<br />

<strong>der</strong> Stiftung Warentest. Dies<br />

hat zu e<strong>in</strong>er Verunsicherung vieler<br />

Patient<strong>in</strong>nen geführt. Bislang ist<br />

Toremifen (Fareston ® ) nur zur<br />

Behandlung von postmenopausalen<br />

Frauen mit metastasiertem Brustkrebs<br />

zugelassen. Toremifen ist<br />

ebenfalls e<strong>in</strong> Wirkstoff <strong>der</strong> Gruppe<br />

<strong>der</strong> selektiven Oestrogenrezeptor<br />

Modulatoren und hat je nach Gewebe<br />

oestrogen agonistische o<strong>der</strong><br />

oestrogenantagonistische Effekte.<br />

E<strong>in</strong> möglicher Vorteil des Toremifens<br />

ist se<strong>in</strong>e positiverer E<strong>in</strong>fluss auf<br />

das Lipidprofil im Vergleich zu<br />

Tamoxifen (Tom<strong>in</strong>aga T., Jpn J.<br />

Cl<strong>in</strong>. Oncol. 2010).<br />

Aber unter <strong>der</strong> Behandlung mit dem<br />

Antiöstrogen Toremifen kann es zu<br />

e<strong>in</strong>er Verlängerung des QTc­Intervalls<br />

im Elektrokardiogramm (EKG)<br />

kommen, was e<strong>in</strong> Risikofaktor für den<br />

plötzlichen Herztod ist. Diese Verän<strong>der</strong>ungen<br />

betreffen Patient<strong>in</strong>nen mit<br />

bekannter Verlängerung des QTc­<br />

Intervalls sowie die E<strong>in</strong> nahme von<br />

Medikamenten, die das QTc­Intervall<br />

verlängern können (Kontra<strong>in</strong>dikationen).<br />

Zur Vorsicht wird geraten bei<br />

Patient<strong>in</strong>nen mit „andauernden<br />

proarrythmischen Beschwerden“,<br />

etwa nach Herz<strong>in</strong>farkt. Falls Zeichen<br />

o<strong>der</strong> Symptome e<strong>in</strong>er Herzrhytmusstörung<br />

beobachtet werden, sollte<br />

die Therapie abgebrochen und e<strong>in</strong><br />

EKG durchgeführt werden, for<strong>der</strong>n<br />

die Fach<strong>in</strong>formationen.<br />

h.p.s.<br />

Die kl<strong>in</strong>ische Remission g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>her n


19/2/2010<br />

Antikörpertherapie beim HER-2-neu positiven<br />

Mammakarz<strong>in</strong>om<br />

Das Potential monoklonaler Antikörper <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlung<br />

HER-2-neu positiver, metastasierter<br />

Mamma karz<strong>in</strong>ome ist noch nicht ausgeschöpft. Die<br />

Komb<strong>in</strong>ation von Trastuzumab mit Lapat<strong>in</strong>ib o<strong>der</strong><br />

dem ersten HER-2-neu Dimerisierungshemmer Pertuzumab<br />

liefert vielversprechende Resultate. In <strong>der</strong> neoadjuvanten<br />

Situation wird Trastuzumab plus Pertuzumab<br />

aktuell auch an Schweizer Zentren untersucht.<br />

Die zielgerichtete Antikörpertherapie mit Trastuzumab<br />

ist für Patient<strong>in</strong>nen mit HER-2-neu positivem, metastasiertem<br />

Mammakarz<strong>in</strong>om e<strong>in</strong> wichtiger Bestanteil des<br />

therapeutischen Spektrums. Dies auch dann noch, wenn<br />

es unter e<strong>in</strong>er Trastuzumab-haltigen Vortherapie zu e<strong>in</strong>er<br />

Progression kommt. So hat die mit progredienten Patient<strong>in</strong>nen<br />

durchgeführte Studie EGF104900 gezeigt, dass<br />

die Komb<strong>in</strong>ation von Trastuzumab mit Lapat<strong>in</strong>ib im<br />

Vergleich zu Lapat<strong>in</strong>ib alle<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er signifikanten<br />

Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS,<br />

HR = 0,73; p = 0,008) und zu e<strong>in</strong>em Trend für e<strong>in</strong> verbessertes<br />

Gesamtüberleben (OS, HR = 0,75; p = 0,106)<br />

führte. 1 Die Patient<strong>in</strong>nen dieser Studie waren stark vorbehandelt,<br />

im Median mit drei Trastuzumab-haltigen<br />

Vortherapien. E<strong>in</strong> Grund für das bessere Abschneiden <strong>der</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation könnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er synergistischen Wirkung<br />

<strong>der</strong> beiden Substanzen aufgrund ihrer unterschiedlichen<br />

Angriffspunkte am HER-2-neu Rezeptor liegen. Damit<br />

könnte aber auch die Komb<strong>in</strong>ation von Trastuzumab mit<br />

weiteren, neu entwickelten Substanzen den Patient<strong>in</strong>nen<br />

zusätzliche Vorteile br<strong>in</strong>gen.<br />

Trastuzumab plus Pertuzumab nach Progression<br />

E<strong>in</strong>e dieser neuen Substanzen ist Pertuzumab. Während<br />

Trastuzumab die Ligand-unabhängige Signalübertragung<br />

hemmt, <strong>in</strong>hibiert <strong>der</strong> monoklonale Antikörper Pertuzumab<br />

die Hetero-Dimerisierung von HER-2-neu. In präkl<strong>in</strong>ischen<br />

Modellen konnte e<strong>in</strong>e synergistische Wirkung<br />

zwischen den beiden Substanzen festgestellt werden. 2<br />

23<br />

Senologie up-to-date<br />

Dr. Nik Hauser<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äres Brustzentrum<br />

Frauenkl<strong>in</strong>ik Kantonsspital Baden<br />

E<strong>in</strong>e Phase-II-Studie hat die Komb<strong>in</strong>ation bei Patient<strong>in</strong>nen<br />

mit Progression unter e<strong>in</strong>er Trastuzumab-basierten<br />

Therapie getestet. 3 Dabei konnte e<strong>in</strong>e Gesamtansprechrate<br />

(ORR) von 24.2 % erreicht werden. Die Rate des<br />

kl<strong>in</strong>ischen Nutzens (CBR, CR + PC + SD > 6 Monate)<br />

betrug 50 %. Nach e<strong>in</strong>er Protokollanpassung konnte auch<br />

noch e<strong>in</strong>e weitere Kohorte von Patient<strong>in</strong>nen rekrutiert<br />

werden, die lediglich Pertuzumab erhielt. Hier wurde e<strong>in</strong>e<br />

ORR von 3 % und e<strong>in</strong>e CBR von 10 % erreicht. 4 Insgesamt<br />

war die Behandlung mit <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation bzw. Pertuzumab<br />

alle<strong>in</strong> gut verträglich. Nebenwirkungen erwiesen<br />

sich <strong>in</strong> den meisten Fällen als mild, kardiale Dysfunktionen<br />

waren m<strong>in</strong>imal und führten bei ke<strong>in</strong>er Patient<strong>in</strong> zum<br />

Studienabbruch.<br />

Trastuzumab plus Pertuzumab als neoadjuvante<br />

Therapie<br />

Die 4-armige-Studie NEOSPHERE verglich Trastuzumab<br />

plus Pertuzumab mit Trastuzumab plus Docetaxel, Pertuzumab<br />

plus Docetaxel und Trastuzumab plus Pertuzumab<br />

plus Docetaxel <strong>in</strong> <strong>der</strong> neoadjuvanten Situation (Abb. 1). 5<br />

Abb. 1. Design <strong>der</strong> NEOSPHERE Studie.<br />

Abb. 1. Design <strong>der</strong> NEOSPHERE Studie<br />

Neuer Ansatz: Antikörper-Zytostatikum-Konjugat<br />

Für Patient<strong>in</strong>nen, bei denen es unter e<strong>in</strong>er Trastuzumab-haltigen Therapie zur<br />

Progredienz kommt, s<strong>in</strong>d noch weitere neue Ansätze unter Evaluation. So <strong>der</strong>


Senologie up-to-date<br />

Die Studie ist bereits geschlossen. Resultate werden erstmals<br />

am diesjährigen SABCS Meet<strong>in</strong>g <strong>in</strong> San Antonio<br />

präsentiert. Das zertifizierte Brustzentrum Baden hat an<br />

dieser <strong>in</strong>ternationalen Studie teilgenommen. Somit liegen<br />

auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz Erfahrungen mit dieser neuen<br />

Therapieoption vor. Aktuell wurde die Nachfolgestudie<br />

TRYPHAENA eröffnet. Diese be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>e neoadjuvante<br />

Therapie mit <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation von Trastuzumab<br />

mit Pertuzumab. Neben zwei weiteren Schweizer Zentren<br />

nimmt auch das Brustzentrum Baden an dieser Studie<br />

teil. Dadurch kann auch Schweizer Patient<strong>in</strong>nen ab sofort<br />

diese Therapieoption angeboten werden.<br />

Neuer Ansatz: Antikörper-Zytostatikum-Konjugat<br />

Für Patient<strong>in</strong>nen, bei denen es unter e<strong>in</strong>er Trastuzumabhaltigen<br />

Therapie zur Progredienz kommt, s<strong>in</strong>d noch<br />

weitere neue Ansätze unter Evaluation. So <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz<br />

von T-DM1, e<strong>in</strong>em Konjugat aus Trastuzumab (T) und<br />

e<strong>in</strong>em hochpotenten Chemotherapeutikum (DM1, e<strong>in</strong><br />

Anti-Mikrotubulus-Derivat). T-DM1 b<strong>in</strong>det an HER-2neu<br />

und wird <strong>in</strong> die Zelle aufgenommen. Dort wird das<br />

Anti-Mikrotubulus-Chemotherapeutikum freigesetzt.<br />

Am letztjährigen San Antonio Breast Cancer Symposium<br />

wurden die Resultate e<strong>in</strong>er Phase-II-Studie zum E<strong>in</strong>satz<br />

von T-DM1 bei Patient<strong>in</strong>nen mit progredientem, HER-2neu<br />

positivem, metastasiertem Mammakarz<strong>in</strong>om vorgestellt.<br />

6 Alle Patient<strong>in</strong>nen waren bereits mit Anthrazykl<strong>in</strong>en,<br />

Taxanen, Capecitab<strong>in</strong>e, Lapat<strong>in</strong>ib und Trastuzumab, sowie<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> metastasieren Situation mit zwei Anti-HER-2-neu<br />

Therapien vorbehandelt. T-DM1 wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dosis von<br />

3.6 mg/kg KG i.v. alle 3 Wochen e<strong>in</strong>gesetzt. Der mediane<br />

follow-up betrug 8.3 Monate. Bei Patient<strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>er<br />

retrospektiv bestätigten HER-2-neu Positivität (n = 76)<br />

betrug die ORR 39.5 % und die CBR 52.6 %. Im Gesamtkollektiv<br />

(n = 110) lag die ORR bei 32.7 % und die CBR<br />

bei 44.5 %. Das mediane PFS betrug 7.3 Monate. Die<br />

Behandlung erwies sich als gut verträglich, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

traten ke<strong>in</strong>e dosislimitierenden Kardiotoxizitäten auf.<br />

24<br />

19/2/2010<br />

E<strong>in</strong>e Nachfolgestudie mit T-DM1 ist ebenfalls bereits<br />

geplant und wird den Patient<strong>in</strong>nen des zertifizierten<br />

Brustzentrums Baden voraussichtlich als neue Therapieoption<br />

zur Verfügung stehen.<br />

5-Jahres-follow-up für Trastuzumab <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

adjuvanten Therapiesituation<br />

Aus <strong>der</strong> Studie BCIRG-006 liegen mittlerweile 5-Jahres-<br />

Daten vor, die den Langzeitnutzen e<strong>in</strong>er adjuvanten Trastuzumab-Therapie<br />

bestätigen. 7 Im Kontrollarm dieser Studie<br />

wurde e<strong>in</strong>e Standard-Chemotherapie mit 4 Zyklen Doxorubic<strong>in</strong>/Cyclosphosphamid<br />

(AC) gefolgt von Docetaxel<br />

(AC-T) verabreicht. Im ersten <strong>der</strong> beiden experimentellen<br />

Arme erhielten die <strong>Teil</strong>nehmer<strong>in</strong>nen gleich zeitig mit <strong>der</strong><br />

Docetaxeltherapie auch Trastuzumab über e<strong>in</strong> Jahr (AC-<br />

TH). Im zweiten experimentellen Arm wurde e<strong>in</strong> anthrazykl<strong>in</strong>freies<br />

Regime mit 6 Zyklen Docetaxel/Carboplat<strong>in</strong><br />

plus Trastuzumab ab dem ersten Zyklus (TCH) untersucht.<br />

Wie die dritte, geplante Interims-Analyse zeigt, führen<br />

beide Trastuzumab-Therapien im Vergleich zu AC-T<br />

Abb. 2. Signifikant verbessertes krankheitsfreies Überleben durch<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>jährige Trastuzumab-Therapie, auch ohne Anthrazykl<strong>in</strong>e


Diagnose Brustkrebs?<br />

HER2 testen!<br />

Leben<br />

Hercept<strong>in</strong>® ist <strong>der</strong> Grundste<strong>in</strong><br />

Hercept<strong>in</strong>® (Trastuzumab, e<strong>in</strong> humanisierter monoklonaler Antikörper): Indikationen: 1) Metastasiertes Mammakarz<strong>in</strong>om (MBC), wenn <strong>der</strong><br />

Tumor HER2 überexprimiert: a) als Monotherapie nach m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er vorangegangenen Chemotherapie gegen MBC. b) <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />

Paclitaxel o<strong>der</strong> Docetaxel, wenn die Patient<strong>in</strong>nen noch ke<strong>in</strong>e Chemotherapie gegen MBC erhalten haben. c) <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>em<br />

Aromatasehemmer zur Behandlung von postmenopausalen Patient<strong>in</strong>nen mit Hormonrezeptor positivem metastasiertem Mammakarz<strong>in</strong>om,<br />

die noch ke<strong>in</strong>e Chemotherapie gegen ihre metastasierte Erkrankung erhalten haben. 2) HER2-positives Mammakarz<strong>in</strong>om im Frühstadium, im<br />

Anschluss an e<strong>in</strong>e Operation, e<strong>in</strong>e (neoadjuvante o<strong>der</strong> adjuvante) Chemotherapie und (falls anwendbar) e<strong>in</strong>e Strahlentherapie. Anwendung:<br />

1 x wöchentliche Infusionen: Initial<strong>in</strong>fusion: 4 mg/kg Körpergewicht über 90 M<strong>in</strong>uten. Erhaltungs<strong>in</strong>fusionen: 2 mg/kg Körpergewicht über<br />

30 M<strong>in</strong>uten. 3-wöchentliche Infusionen: Initial<strong>in</strong>fusion: 8 mg/kg Körpergewicht über 90 M<strong>in</strong>uten. Erhaltungs<strong>in</strong>fusionen: 6 mg/kg Körpergewicht<br />

über 90 M<strong>in</strong>uten. Rekonstitution von Trastuzumab 440 mg <strong>in</strong> bakteriostatischem Wasser (mitgeliefert), Rekonstitution von Trastuzumab<br />

150 mg <strong>in</strong> sterilem Wasser für Injektionszwecke (nicht mitgeliefert). Herstellung <strong>der</strong> Infusionslösung durch Verdünnung e<strong>in</strong>es berechneten<br />

Volumens rekonstituiertem Trastuzumab <strong>in</strong> 250 ml 0.9%iger Natriumchlorid-Lösung. Kontra<strong>in</strong>dikationen: Überempfi ndlichkeit gegenüber<br />

Trastuzumab, Hamster-(CHO)-Zellprote<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Inhaltsstoffe des Arzneimittels bzw. des Lösungsmittels. Vorsichtsmassnahmen:<br />

Hercept<strong>in</strong>® sollte ausschliesslich von e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie erfahrenen Arzt angewandt werden. Beachtung <strong>in</strong>fusionsbed<strong>in</strong>gter<br />

Reaktionen, namentlich mit respiratorischen und Herz-Kreislauf-Symptomen. Vorbestehende kardiale Dysfunktion, frühere kardiotoxische<br />

Therapie, Schwangerschaftskategorie C und Stillzeit. Unerwünschte Wirkungen: Infusionsbed<strong>in</strong>gte Symptome: Schüttelfrost und/o<strong>der</strong><br />

Fieber. Weitere unerwünschte Wirkungen: Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen, Benommenheit, Dyspnoe, Hypotonie, Ausschlag, Asthenie,<br />

Diarrhoe, Lebertoxizität. Vor allem <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ationstherapie: Kardiotoxizität, hämatologische Toxizität, Infektionen. Packung: 440 mg Trastuzumab<br />

und 20 ml bakteriostatisches Wasser <strong>in</strong> je e<strong>in</strong>er Ampullenflasche, 150 mg Trastuzumab <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ampullenflasche (Liste A). Ausführliche<br />

Angaben entnehmen Sie bitte dem Arzneimittel-Kompendium <strong>der</strong> Schweiz <strong>in</strong>klusive Supplementum. Kassenzulässig.<br />

Roche Pharma (Schweiz) AG<br />

4153 Re<strong>in</strong>ach<br />

cept<strong>in</strong>® ist <strong>der</strong> Grundste<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Therapie für Frauen mit<br />

HER2-positivem R2-positivem Brustkrebs*<br />

* Goldhirsch A et al.: 10th St. Gallen conference. Progress and promise: highlights of the <strong>in</strong>ternational expert consensus on the<br />

primary therapy of early breast cancer 2007. Ann Oncol. 2007 Jul; 18(7): 1133–44. Review. Erratum <strong>in</strong>: Ann Oncol. 2007 Nov; 18(11):<br />

1917. NCCN Cl<strong>in</strong>ical Practice Guidel<strong>in</strong>es <strong>in</strong> Oncology. Breast cancer, version 1.0 2009. Available at: www.nccn.org. National Institute<br />

for Cl<strong>in</strong>ical Excellence: Technology Appraisal Guidance No. 34. Available at: www.nice.org.uk/TA34. Jackisch C; HER2-positive<br />

metastatic breast cancer: optimiz<strong>in</strong>g trastuzumab-based therapy. Oncologist. 2006; 11 Suppl 1: 34–41. Review. 08/2009<br />

Tel. +41 (0)61 715 43 11, Fax +41 (0)61 715 42 70<br />

www.roche-oncology.ch


Senologie up-to-date<br />

zu e<strong>in</strong>er signifikanten Verbesserung des krankheitsfreien<br />

Überlebens. Die Differenz zwischen den beiden<br />

Trastuzumab-Armen (mit bzw. ohne Anthrazykl<strong>in</strong>) ist<br />

mit e<strong>in</strong>em p-Wert von 0.21 nicht signifikant (Abb. 2).<br />

Auch beim Gesamtüberleben schneiden die beiden<br />

Trastuzumab-Arme signifikant besser ab als <strong>der</strong> Kontrollarm:<br />

Die 5-Jahres-Überlebensrate konnte von 87 %<br />

unter AC-T auf 91 % im anthrazykl<strong>in</strong>freien Trastuzumab-Arm<br />

und auf 92 % mit dem AC-TH-Regime<br />

verbessert werden. Auch hier ist <strong>der</strong> Unterschied zwischen<br />

den beiden experimentellen Armen nicht signifikant<br />

(p = 0.14). Der Vergleich <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Behandlungsarme bezüglich kardialer Toxizität ergab<br />

für den anthrazykl<strong>in</strong>freien Trastuzumab-Arm e<strong>in</strong>e<br />

signifikant tiefere Inzidenz e<strong>in</strong>er chronischen Herz<strong>in</strong>suffizienz<br />

vom Grad 3/4 (p 10 % (p


19/2/2010<br />

8. Gray R et al. Independent review of E2100: a phase III trial<br />

of bevacizumab plus paclitaxel versus paclitaxel <strong>in</strong> women with<br />

metastatic breast cancer. J. Cl<strong>in</strong>. Oncol. 2009;27:4966–72.<br />

9. Miles DW et al. F<strong>in</strong>al Overall Survival (OS) Results from the Randomised,<br />

Double-Bl<strong>in</strong>d, Placebo-Controlled, Phase III AVADO<br />

Study of Bevacizumab (BV) Plus Docetaxel (D) Compared with<br />

Placebo (PL) Plus D for the First-L<strong>in</strong>e Treatment of Locally<br />

Recurrent (LR) or Metastatic Breast Cancer (mBC). SABCS 2009,<br />

Abstract 41.<br />

Andreavit ®<br />

Für e<strong>in</strong>en guten Start <strong>in</strong>s Leben<br />

Vitam<strong>in</strong>e und M<strong>in</strong>eralstoffe für die Schwangerschaft<br />

Optimal formuliert nach Dietary Reference Intakes*<br />

für Vitam<strong>in</strong>e und M<strong>in</strong>eralien:<br />

11 Vitam<strong>in</strong>e,<br />

9 M<strong>in</strong>eralstoffe und<br />

Spurenelemente<br />

Wichtige Vorteile:<br />

Betacarot<strong>in</strong><br />

Jod<br />

Selen<br />

Senologie up-to-date<br />

10. Robert NJ et al. RIBBON-1: Randomized, double-bl<strong>in</strong>d, placebocontrolled,<br />

phase III trial of chemotherapy with or without bevacizumab<br />

(B) for first-l<strong>in</strong>e treatment of HER2-negative locally recurrent<br />

or metastatic breast cancer (MBC). J. Cl<strong>in</strong>. Oncol.<br />

2009;27(15s): Abstract 1005.<br />

Andreafol ®<br />

Andreavit ®<br />

-3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Monate<br />

Z: 11 Vitam<strong>in</strong>e: Betacarot<strong>in</strong>, B1, B2, B6, B12, C, D3, E, Folsäure, Biot<strong>in</strong>, Nicot<strong>in</strong>amid. 9 M<strong>in</strong>eralstoffe und Spurenelemente: Kalzium, Magnesium, Chrom, Eisen, Iod, Kupfer, Molybdän, Selen,<br />

Z<strong>in</strong>k. I: Vorbeugung von Mangelersche<strong>in</strong>ungen vor, während und nach <strong>der</strong> Schwangerschaft. Prophylaxe e<strong>in</strong>er Eisen- und Folsäureanämie während <strong>der</strong> Schwangerschaft und Stillzeit.<br />

D: 1 Filmtablette täglich. KI: Hypervitam<strong>in</strong>ose D, Nieren<strong>in</strong>suffizienz, bei Störungen des Kalziumstoffwechsels, Eisenverwertungsstörungen, Überempf<strong>in</strong>dlichkeit gegen e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> mehrere<br />

Inhaltsstoffe. UAW: allergische Reaktionen, Urtikaria, Asthma, Pruritus, Exanthem, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Magenbeschwerden, Dyspepsie, Diarrhoe, reversible Zahnverfärbung,<br />

Obstipation, Übelkeit. P: 30, 90 Filmtabletten. Verkaufskategorie C. Ausführliche Informationen im Arzneimittel-Kompendium <strong>der</strong> Schweiz o<strong>der</strong> von Andreabal AG, 4054 Basel. www.andreabal.ch<br />

*Dietary Reference Intakes, The National Academies (www.nap.edu) 2001<br />

n


Spezial<br />

Zehn Gebote zum deutlichen Schreiben<br />

Du sollst De<strong>in</strong> Argument kennen und fest auf ihm beharren,<br />

und du sollst nicht davon abweichen o<strong>der</strong> abschweifen<br />

ohne Wissen und Zustimmung de<strong>in</strong>es Lesers, den du<br />

allzeit auf e<strong>in</strong>em Weg führen sollst, dem er folgen kann<br />

und <strong>der</strong> ihm, während er geht, klar wird.<br />

I<br />

II<br />

Du sollst die Selbständigkeit jedes Absatzes achten, wie<br />

es durch Autorität und Beispiel des Propheten Edward<br />

Gibbon (1) befohlen ist; denn er ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kette <strong>der</strong> Argumente<br />

die wesentliche E<strong>in</strong>heit. Deswegen sollst du das<br />

Argument re<strong>in</strong> und <strong>in</strong> sich geschlossen halten; je<strong>der</strong><br />

Absatz sollte e<strong>in</strong>en zentralen Punkt haben, dem sich alle<br />

an<strong>der</strong>en Beobachtungen präzise unterordnen durch richtigen<br />

Gebrauch <strong>der</strong> Partikel und Flexionsformen, die uns<br />

zu diesem Zweck gegeben s<strong>in</strong>d.<br />

III<br />

Du sollst immer nach Klarheit <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung streben,<br />

<strong>der</strong> alle an<strong>der</strong>en literarischen Ziele untergeordnet s<strong>in</strong>d,<br />

e<strong>in</strong>gedenk <strong>der</strong> Worte des Propheten Kommandant Black:<br />

„clarté prime, longeur secondaire“. Zu diesem Ende sollst<br />

du danach streben, dass ke<strong>in</strong> Satz syntaktisch e<strong>in</strong>e unbeabsichtigte<br />

Bedeutung annehmen kann und dass ke<strong>in</strong><br />

Leser verpflichtet ist, auch nur e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Satz zweimal<br />

zu lesen, um se<strong>in</strong>e wahre Bedeutung zu verstehen.<br />

Zu diesem Ende sollst du dich we<strong>der</strong> vor Wie<strong>der</strong>holungen<br />

fürchten, wenn die Klarheit es verlangt, noch sollst<br />

du dich scheuen, Tatsachen anzuführen, von denen du<br />

me<strong>in</strong>st, dass sie an<strong>der</strong>en ebenso vertraut s<strong>in</strong>d wie dir<br />

selbst. Denn es ist besser, die Gebildeten an etwas zu<br />

er<strong>in</strong>nern, als die Ungebildeten im Dunkeln zu lassen.<br />

IV<br />

Du sollst den Bau de<strong>in</strong>er Sätze klar halten, kurze Sätze<br />

langen Sätzen vorziehen, damit <strong>der</strong> Leser sich nicht <strong>in</strong><br />

28<br />

19/2/2010<br />

Hugh Trevor-Roper<br />

e<strong>in</strong>em Labyr<strong>in</strong>th von Nebensätzen verliert; und vor allem<br />

sollst du nie e<strong>in</strong>en Relativsatz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en e<strong>in</strong>bauen,<br />

denn dies verrät Unbeholfenheit im Ausdruck und ist ausserdem<br />

e<strong>in</strong>e fruchtbare Quelle von Zweideutigkeit.<br />

V<br />

Du sollst die E<strong>in</strong>heit von Zeit und Ort wahren, wie es <strong>der</strong><br />

Hohepriester Nicolas Boileau gebot, <strong>in</strong>dem du dich <strong>in</strong><br />

de<strong>in</strong>er Phantasie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zeit und an e<strong>in</strong>en Ort versetzt<br />

und alles übrige, worauf du dich beziehen magst, davon<br />

unterscheidest durch e<strong>in</strong>en passenden Gebrauch <strong>der</strong><br />

Zeiten und an<strong>der</strong>er Redeformen, die für diesen Zweck bestimmt<br />

s<strong>in</strong>d; denn wenn wir die Unterscheidung zwischen<br />

den Zeiten von Vergangenheit und Plusquamperfekt und<br />

zwischen Imperfekt und Futur nicht nutzen, können wir<br />

e<strong>in</strong>e vollkommene Durchsichtigkeit des Stils und <strong>der</strong><br />

Argumentation nicht erlangen.<br />

VI<br />

Du sollst den Konjunktiv, e<strong>in</strong>en nützlichen, subtilen und<br />

anmutigen Modus, nicht verachten, <strong>der</strong> von Erasmus den<br />

Segen erhalten hat und von George Moore verherrlicht<br />

wurde, dagegen von <strong>der</strong> Heiligen Inquisition, <strong>der</strong><br />

„Prawda“ und dem verstorbenen Lord Beaverbrook<br />

verflucht und mit Bann belegt wurde.<br />

VII<br />

Du sollst stets <strong>in</strong> geordneter Manier vorgehen, nach <strong>der</strong><br />

Regel des guten Verstandesgebrauchs: also vom Allgeme<strong>in</strong>en<br />

zum Beson<strong>der</strong>en, wenn e<strong>in</strong> Allgeme<strong>in</strong>es illustriert,<br />

dagegen vom Beson<strong>der</strong>en zum Allgeme<strong>in</strong>en, wenn<br />

etwas Allgeme<strong>in</strong>es bewiesen werden soll.<br />

VIII<br />

Du sollst sehen was du schreibst; und deswegen sollst du<br />

die Metaphern nicht mischen. Denn e<strong>in</strong>e gemischte Meta­


19/2/2010<br />

pher beweist, dass das <strong>in</strong> ihr enthaltene Bild nicht mit<br />

dem <strong>in</strong>neren Auge gesehen wurde, und e<strong>in</strong>e solche Metapher<br />

ist ke<strong>in</strong>e echte Metapher, die vielmehr vom tätigen<br />

Auge <strong>der</strong> E<strong>in</strong>bildungskraft geschaffen wird, son<strong>der</strong>n<br />

abgedroschener Jargon, gedankenlos aus dem Sumpf <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>plätze gefischt.<br />

IX<br />

Du sollst auch hören, was du schreibst, mit de<strong>in</strong>em <strong>in</strong>neren<br />

Ohr, so dass ke<strong>in</strong> äusseres Ohr durch grelle Silben<br />

o<strong>der</strong> unmelodische Rhythmen beleidigt wird; und hier<br />

sollst du mit Demut, doch ohne sie nachahmen zu wollen,<br />

an das Wohlgerundete bei Sir Thomas Browne und an<br />

Ciceros „clausulae“ denken.<br />

X<br />

Du sollst aus de<strong>in</strong>em Schreiben alle absichtsvoll verfassten<br />

hochtrabenden Passagen sorgfältig tilgen, auf dass sie<br />

sich nicht erheben, um dich im Alter zu beschämen.<br />

Zum Autor <strong>der</strong> 10 Gebote zum klaren Schreiben.<br />

Trevor-Roper war Sohn e<strong>in</strong>es Mediz<strong>in</strong>ers und studierte<br />

an <strong>der</strong> University of Oxford Klassische Altertumswissenschaft<br />

und Neue Geschichte. Trevor­Ropers zweites<br />

Spezialgebiet entwickelte sich, als er 1945 als Nachrichtenoffizier<br />

für den britischen Militärnachrichtendienst<br />

zum Verbleib Hitlers recherchierte und bald darauf se<strong>in</strong><br />

erfolgreichstes Buch veröffentlichte – Hitlers letzte Tage<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Hugh_Trevor-roper-cite_<br />

note-1- das bis <strong>in</strong>s 21. Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>in</strong> zahlreichen Auflagen<br />

erschienen ist und rasch <strong>in</strong> mehrere Sprachen übersetzt<br />

wurde. Obwohl die sowjetischen Informationen um<br />

Hitlers Tod geheim gehalten wurden, gilt Trevor­Ropers<br />

Darstellung bis heute nicht als überholt, wenn auch <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>zelaspekten neue Erkenntnisse vorliegen.<br />

29<br />

Zu den genannten Personen.<br />

Spezial<br />

1. Edward Gibbon (* 1737 Putney bei London) war e<strong>in</strong>er<br />

<strong>der</strong> bedeutendsten britischen Historiker. Im Byzant<strong>in</strong>ischen<br />

Reich (diese Bezeichnung wurde von ihm erst<br />

geprägt) sah er e<strong>in</strong>e Fortsetzung und Steigerung von<br />

Dekadenz, weshalb es se<strong>in</strong>er Ansicht nach e<strong>in</strong>e orientalische<br />

Despotie war, die den Namen „Römisches<br />

Reich“ nicht verdiente. Heute s<strong>in</strong>d die Grundgedanken<br />

se<strong>in</strong>er Analyse zwar <strong>in</strong> <strong>der</strong> westlichen Öffentlichkeit<br />

weiterh<strong>in</strong> weit verbreitet, allerd<strong>in</strong>gs werden sie von<br />

Historikern <strong>in</strong> dieser Form nicht mehr ernsthaft vertreten.<br />

Mit den von Gibbon kaum berücksichtigten<br />

sozial­ und wirtschafs geschichtlichen Faktoren <strong>der</strong><br />

Spätantike wird heute e<strong>in</strong> sehr viel differenzierteres<br />

Bild gezeichnet.<br />

2. Kommandant Black war im Krieg für das „Freie<br />

Frankreich“ <strong>in</strong> London tätig. Mit se<strong>in</strong>em Spruch wollte<br />

er <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach Knappheit <strong>in</strong> den verschlüsselten<br />

Mitteilungen von damals entgegnen.<br />

3. Nicolas Boileau alias: Despréaux o<strong>der</strong> Boileau-Despréaux<br />

(* 1636 <strong>in</strong> Paris) war e<strong>in</strong> französischer Autor,<br />

<strong>der</strong> lange une<strong>in</strong>geschränkt zu den grossen französischen<br />

Klassikern gerechnet wurde, heute aber nur noch als<br />

wichtige Figur <strong>der</strong> Literaturgeschichte gilt. Se<strong>in</strong>e kritische<br />

Beschäftigung mit vielen Autoren <strong>der</strong> Zeit hatte<br />

ihn immer wie<strong>der</strong> auch zu grundsätzlicheren Überlegungen<br />

geführt, bei denen die Poetik des klassischlate<strong>in</strong>ischen<br />

Dichters Horaz e<strong>in</strong>en wichtigen Bezugspunkt<br />

für ihn bildete. Aus se<strong>in</strong>en literartheoretischen<br />

Interessen g<strong>in</strong>g ab 1669 „L’apoétique“ hervor. Hier<strong>in</strong><br />

def<strong>in</strong>ierte Boileaux die Rolle und Aufgabe des Autors,<br />

for<strong>der</strong>t die E<strong>in</strong>haltung allgeme<strong>in</strong>er Vorgaben wie<br />

„vraisemblance“ (Realitätsadäquatheit) o<strong>der</strong> „bienséance“<br />

(moralische Akzeptierbarkeit) und kodifiziert<br />

die diversen lyrischen und dramatischen Genera sowie<br />

das Epos.


EIN WEITERER SCHRITT BEI HYPERAKTIVER BLASE*<br />

Stark…<br />

1, 2<br />

1, 2<br />

• Starke und dosisabhängige Wirksamkeit<br />

1, 5<br />

• Gute Verträglichkeit<br />

• Nachgewiesene Patientenzufriedenheit 3<br />

* Aktivierung <strong>der</strong> Prodrug zu 5-HMT durch Plasma-Esterasen 3<br />

e i<br />

nachgew<br />

nachgewiesene...<br />

... P atie nte n z ufrie d e n heit 4<br />

z ufrie d e n he eit t<br />

Referenzen:<br />

1. Chapple C et al. Cl<strong>in</strong>ical ef cacy, safety, and tolerability of once-daily fesoterod<strong>in</strong>e <strong>in</strong> subjects with overactive blad<strong>der</strong>. Eur Urol 2007;52(4):1204–12. 2. Khullar V. et al. Fesoterod<strong>in</strong>e dose<br />

response <strong>in</strong> subjects with overactive blad<strong>der</strong> syndrome. Urology 2008;71:839–843. 3. Wyndaele JJ et al. Effects of exible-dose fesoterod<strong>in</strong>e on overactive blad<strong>der</strong> symptoms and treatment<br />

satisfaction: an open-label study. Int J Cl<strong>in</strong> Pract. 2009 Apr;63(4):560-7. 4. Wyndaele JJ et al. Effects of fesoterod<strong>in</strong>e on symptom relief and patient satisfaction <strong>in</strong> patients with overactive blad<strong>der</strong>.<br />

Int Urogyn J 2008;19(Suppl 1):41–42(#12). 5. Nitti VW et al. Ef cacy, safety and tolerability of fesoterod<strong>in</strong>e for overactive blad<strong>der</strong> syndrome. J Urol 2007;178(6):2488–94.<br />

Toviaz ® (Fesoterod<strong>in</strong>)<br />

Indikationen: Hyperaktive Blase (imperativer Harndrang, Pollakisurie o<strong>der</strong> Drang<strong>in</strong>kont<strong>in</strong>enz). Dosierung: Erwachsene: 1 x 4 mg/Tag; Tageshöchstdosis 8 mg. Anwendung bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen wird nicht empfohlen. Kontra<strong>in</strong>dikationen: Harnretention, schwere Colitis ulcerosa, toxisches Megakolon, unbehandeltes Engw<strong>in</strong>kelglaukom, Myasthenia gravis, verzögerte<br />

Magen entleerung, schwere E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong> Leberfunktion, gleichzeitige Anwendung von starken und mässigen CYP3A4-Hemmern bei Patienten mit mässiger bis schwerer E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong><br />

Leber- o<strong>der</strong> Nierenfunktion, Überemp ndlichkeit gegen Fesoterod<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Hilfsstoffe. Vorsichtsmassnahmen: Obstruktionen im Blasenhalsbereich (Harnverhalt) und im Gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>altrakt (Pylorus-<br />

stenose), verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale Motilität, Hiatushernie, autonome Neuropathie, behandeltes Engw<strong>in</strong>kelglaukom, Nieren- und Leberfunktionse<strong>in</strong>schränkung, starke CYP3A4- Induktoren,<br />

mässige CYP3A4-Hemmer, CYP2D6-Hemmer, bestehende Herzerkrankungen, gleichzeitige Anwendung mit QT-verlängernden Arzneimitteln. Akkomodationsstörungen und Bee<strong>in</strong> ussung <strong>der</strong><br />

Reaktionszeit möglich. Schwangere und stillende Frauen sollten nicht mit Toviaz ® behandelt werden. Interaktionen: Möglich mit CYP3A4- Hemmern bzw. Induktoren, CYP2D6-<br />

Hemmern und Arzneimitteln mit antichol<strong>in</strong>ergen Eigenschaften. Unerwünschte Wirkungen: Harnwegs<strong>in</strong>fektionen, Schw<strong>in</strong>del, Schla osigkeit, Kopfschmerz, trockene Augen,<br />

trockener Rachen, Mundtrockenheit, gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale Beschwerden, Dysurie. Packungen: Toviaz ® Retard-Tabletten 4 mg und 8 mg: Blisterpackung zu 14 und 84 Tabletten.<br />

Verkaufskategorie B. Zulassungs<strong>in</strong>haber<strong>in</strong>: P zer AG, Zürich. Ausführliche Informationen siehe Arzneimittel- Kompendium <strong>der</strong> Schweiz. (FI 17NOV08)<br />

P zer AG, Schärenmoosstrasse 99, 8052 Zürich, www.p zer.ch<br />

68250-63-MAI10


19/2/2010<br />

4. George Augustus Moore (* 1852 <strong>in</strong> Ballyglass, Irland)<br />

war e<strong>in</strong> irischer Schriftsteller und Kunstkritiker. Mit<br />

se<strong>in</strong>em 1885 erschienenen Roman „A mummer’s wife“<br />

schuf Moore den ersten Roman im realistischen Stil<br />

<strong>in</strong> England. In den folgenden Romanen thematisierte<br />

Moore Themen wie Prostitution, ausserehelichen Sex<br />

und les bische Liebe und provoziert damit die Öffentlichkeit.<br />

Ab 1901 lebte Moore <strong>in</strong> Dubl<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong>e Kurzgeschichten<br />

<strong>in</strong>spirierten auch den jungen James Joyce.<br />

Durch Moores E<strong>in</strong>satz für die irische Sprache gilt er<br />

als e<strong>in</strong> Mitbegrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen irischen Literatur.<br />

5. William Maxwell („Max“) Aitken, 1. Baron Beaverbrook,<br />

PC, (* 1879 <strong>in</strong> Maple Ontario, Kanada), war e<strong>in</strong><br />

kanadisch­britischer Verleger und konservativer Politiker.<br />

Er war seit 1910 Mitglied des House of Commons,<br />

nachdem er zuvor <strong>in</strong> Kanada e<strong>in</strong> erfolgreicher Unternehmer<br />

gewesen war. Im folgenden Jahr wurde er geadelt<br />

und begann, sich e<strong>in</strong>en Pressekonzern zusammen<br />

zu kaufen, zu dem <strong>der</strong> Even<strong>in</strong>g Standard und <strong>der</strong> Daily<br />

Express gehörten. In <strong>der</strong> Zwischenkriegszeit hatte Aitken<br />

aufgrund se<strong>in</strong>es Presseimperiums grossen E<strong>in</strong>fluss.<br />

Dies zeigte sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krise des Jahres<br />

1936, als die Zeitungen Aitkens jede E<strong>in</strong>zelheit <strong>der</strong><br />

Affäre des Königs Eduard VIII. mit <strong>der</strong> geschiedenen<br />

US Amerikaner<strong>in</strong> Wallis Simpson und se<strong>in</strong>er Kontakte<br />

31<br />

Spezial<br />

6. Sir Thomas Browne (* 1605 <strong>in</strong> London) war e<strong>in</strong> englischer<br />

Philosoph und Dichter. Browne studierte an <strong>der</strong><br />

University of Oxford und an <strong>der</strong> Universität Leiden<br />

und liess sich 1636 als praktischer Arzt <strong>in</strong> Norwich<br />

nie<strong>der</strong>, wo er 1671 von Karl II. zum Ritter geschlagen<br />

wurde. Wichtige Werke waren „Religio­Medici“<br />

(London 1643), e<strong>in</strong>e Art philosophischen Glaubensbekenntnisses,<br />

ausgezeichnet durch Orig<strong>in</strong>alität und<br />

Gelehrsamkeit, welches ihm den Vorwurf des Atheismus<br />

e<strong>in</strong>trug und „Pseudodoxiaepidemica“ or „Treatise<br />

on vulgarerrors“ (London 1646), wor<strong>in</strong> er die zu se<strong>in</strong>er<br />

Zeit verbreitetsten Irrtümer wie<strong>der</strong>legte<br />

7. Marcus Tullius Cicero (* 106 v.Chr. <strong>in</strong> Arp<strong>in</strong>um) römischer<br />

Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph,<br />

<strong>der</strong> berühmteste Redner Roms und Konsul im Jahr 63<br />

v. Chr. Cicero gilt als <strong>der</strong> bedeutendste Vertreter des<br />

philosophischen Eklektizismus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Antike. Se<strong>in</strong><br />

Denken enthält sowohl Elemente <strong>der</strong> Stoa wie auch<br />

solche Epikurs und an<strong>der</strong>e Denker, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

Platons. „Clausularebus sic stantibus“ (Den Gesetzen<br />

gehorchen wir nur deswegen, um frei se<strong>in</strong> zu können)<br />

Cicero, pro Cluentio 53, 146 „Clausularebus sic stantibus<br />

(Unter dem Vorbehalt, dass die D<strong>in</strong>ge so bleiben),<br />

„Clausulaensolitaenducunt suspicionem“ (Ungewöhnliche<br />

Klauseln erregen Verdacht).<br />

zu NS­Deutschland publizierten. n


Forum<br />

32<br />

19/2/2010<br />

Prof. Günther Trams<br />

Ärztliches Mitglied <strong>der</strong> Schlichtungsstelle<br />

für Arzthaftpflichtfragen <strong>der</strong> norddeutschen Ärztekammern<br />

Hannover<br />

Verlust e<strong>in</strong>er Niere nach endoskopisch durchgeführter<br />

radikaler Tumoroperation: E<strong>in</strong> Haftungsfall<br />

In jüngster Zeit setzen Viszeralchirurgen, Urologen<br />

und Gynäkologen die Laparoskopie zunehmend bei<br />

Tumoroperationen e<strong>in</strong>. Trotzdem gilt diese Methode<br />

bislang bei den meisten <strong>in</strong>frage kommenden Tumorentitäten<br />

noch nicht als Standard unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Kontra<strong>in</strong>dikationen und des Tumorstadiums<br />

aber vielfach als gleichwertiges Alternativverfahren.<br />

In <strong>der</strong> Gynäkologie gew<strong>in</strong>nt die diagnostische Laparoskopie<br />

darüber h<strong>in</strong>aus beim Stag<strong>in</strong>g, zum Beispiel<br />

beim Zervix­ o<strong>der</strong> Endometriumkarz<strong>in</strong>om zunehmend<br />

an Bedeutung.<br />

Kasuistik<br />

E<strong>in</strong>e 43-jährige Frau wurde wegen e<strong>in</strong>es Adnextumors<br />

rechts zur weiteren Klärung <strong>in</strong> die Frauenkl<strong>in</strong>ik vor Ort<br />

e<strong>in</strong>gewiesen. Bei <strong>der</strong> prästationären Vorstellung wurden<br />

<strong>der</strong> Befund bestätigt und mit <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> das weitere<br />

Vorgehen besprochen. Es erfolgte zunächst e<strong>in</strong>e diagnostische<br />

Laparoskopie, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> etwa gänseeigroße Ovarialtumor<br />

rechts mit e<strong>in</strong>em Bergesack (Endobag) entfernt<br />

wurde. Die Schnellschnittuntersuchung (mündliche Mitteilung)<br />

ergab e<strong>in</strong> <strong>in</strong>vasives Zystadenom des Ovars, das<br />

als maligne e<strong>in</strong>gestuft wurde (Grad<strong>in</strong>g 3).<br />

Wie mit <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> vere<strong>in</strong>bart wurde die Radikaloperation<br />

entsprechend dem Tumorstadium FIGO I durchgeführt<br />

(pelv<strong>in</strong>e und paraaortale Lymphonodektomie, Appendektomie,<br />

<strong>in</strong>frakolische Omentektomie, Entfernung<br />

des Uterus mit Adnexen durch laparoskopisch assistierte<br />

vag<strong>in</strong>ale Hysterektomie). Am Ende des E<strong>in</strong>griffes<br />

ergaben sich ke<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e Komplikation.<br />

In dem e<strong>in</strong>ige Tage später schriftlich übermittelten Befund<br />

<strong>der</strong> Schnellschnittuntersuchung ist vermerkt, dass es sich<br />

offenbar um e<strong>in</strong>en malignen epithelialen Tumor handelt,<br />

die endgültige Beurteilung sei nur am paraff<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gebetteten<br />

Material möglich.<br />

Am vierten postoperativen Tag traten erstmals erhöhte<br />

Temperaturen auf (38,2 Grad Celsius), aufgrund <strong>der</strong>er<br />

mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>travenösen Antibiotikabehandlung begonnen<br />

wurde. Wegen persistieren<strong>der</strong> Temperaturerhöhung erfolgte<br />

e<strong>in</strong>e weitergehende Diagnostik <strong>in</strong>klusive Sonographie<br />

und Computertomographie des Bauchraums.<br />

Letztere ergab schließlich den Verschluss <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ksseitigen<br />

Nierenarterie. Der urologische Konsilarius sah weitere<br />

Maßnahmen nicht als notwendig an. Die endgültige histologische<br />

Beurteilung des Operationspräparates ergab<br />

e<strong>in</strong>en adulten Granulosazelltumor mit niedrigem Malignitätsgrad.<br />

Die exstirpierten Lymphknoten waren alle<br />

tumorfrei.<br />

Die Patient<strong>in</strong> bemängelte, dass <strong>der</strong> Funktionsverlust <strong>der</strong><br />

l<strong>in</strong>ken Niere <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Koagulation beziehungsweise<br />

Unterb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Nierenarterie erfolgt und damit<br />

auf e<strong>in</strong> fehlerhaftes operatives Vorgehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik<br />

zurückzuführen sei.<br />

In ihrer Stellungnahme zu diesen Vorwürfen führte die<br />

betroffene Kl<strong>in</strong>ik den Verschluss <strong>der</strong> Nierenarterie auf<br />

e<strong>in</strong>e Gefäßanomalie zurück. Aufgrund e<strong>in</strong>es atypischen<br />

Verlaufes und e<strong>in</strong>es zarten Kalibers des Gefäßes sei es<br />

nicht als fehlerhaft zu werten, wenn die A. renalis versehentlich<br />

verschlossen worden sei.<br />

Gutachten<br />

Der von <strong>der</strong> Schlichtungsstelle beauftragte gynäkologische<br />

Gutachter führte aus, dass <strong>der</strong> Operateur aufgrund des<br />

Schnellschnittergebnisses von e<strong>in</strong>em bösartigen Ovarialtumor<br />

ausgegangen sei und daher die Radikaloperation<br />

für <strong>in</strong>diziert hielt. Deren obligate Schritte wären als richtig<br />

zu werten, wozu auch die Entfernung <strong>der</strong> iliacalen und<br />

paraaortalen Lymphknoten gehöre. Dass <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griff mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> vag<strong>in</strong>alen Extraktion des Uterus endoskopisch<br />

durchgeführt wurde, sei nicht zu beanstanden.<br />

Diese Methode werde auch für Krebsoperationen zuneh-


19/2/2010<br />

mend e<strong>in</strong>gesetzt, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dann, wenn die Kl<strong>in</strong>ik –<br />

wie im vorliegenden Fall – über große Erfahrungen im<br />

endoskopischen Operieren verfügt. Der ausführliche<br />

Operationsbericht weise übersichtliche <strong>in</strong>traoperative<br />

Verhältnisse aus. Es würden auch ke<strong>in</strong>e speziellen Komplikationen<br />

beschrieben, die den Operateur hätten veranlassen<br />

müssen, den E<strong>in</strong>griff per Laparotomie fortzusetzen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> beschriebenen „normalen“ Bed<strong>in</strong>gungen<br />

während <strong>der</strong> Operation sieht es <strong>der</strong> Gutachter allerd<strong>in</strong>gs<br />

als fehlerhaft an, dass bei <strong>der</strong> paraaortalen Lymphonodektomie<br />

die A. renalis l<strong>in</strong>ks koaguliert beziehungsweise<br />

ligiert wurde. Die postoperativen Untersuchungen hätten<br />

gezeigt, dass h<strong>in</strong>sichtlich Lage und Größe <strong>der</strong> Niere ke<strong>in</strong>e<br />

atypische Situation vorlag. Die Nachbefundung <strong>der</strong> postoperativen<br />

Computertomographieaufnahmen habe ke<strong>in</strong>e<br />

H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e Normvariante ergeben. Der Nierenarterienabgang<br />

hätte orthotop und streng nach l<strong>in</strong>ks ausgerichtet<br />

gelegen. Die A. renalis zeige nur e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>imale<br />

Kontrastierung im unmittelbaren proximalen Abgangsbereich.<br />

E<strong>in</strong>e angeborene kle<strong>in</strong>kalibrige Nierenarterie<br />

hätte auch e<strong>in</strong>e atypisch kle<strong>in</strong>e Niere zur Folge gehabt.<br />

Grundsätzlich sei daher <strong>der</strong> Verlust <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Niere <strong>der</strong><br />

Patient<strong>in</strong> als fehlerbed<strong>in</strong>gter Schaden zu attestieren.<br />

Bevor e<strong>in</strong> Blutgefäß dieser Größe verschlossen wird,<br />

hätte es <strong>der</strong> Operateur genau identifizieren müssen.<br />

Bei Auftreten <strong>der</strong> Temperaturerhöhung am vierten postoperativen<br />

Tag wäre nach Ausschluss <strong>der</strong> häufigsten<br />

postoperativen Komplikationen (Hämatom, Abszess, Abflussbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung,<br />

Lungen-affektion) e<strong>in</strong> Computertomogramm<br />

durchgeführt worden, das zur richtigen Diagnose<br />

führte . Allerd<strong>in</strong>gs hätte man auch bei früherer Diagnostik<br />

den Funktionsausfall <strong>der</strong> Niere nicht mehr verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

können. Es sei davon auszugehen, dass nach vier Tagen<br />

fehlen<strong>der</strong> arterieller Durchblutung <strong>der</strong> Niere das Organ <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Funktion irreversibel geschädigt wurde.<br />

Die Schlichtungsstelle schloss sich <strong>in</strong> Würdigung <strong>der</strong><br />

mediz<strong>in</strong>ischen Dokumentation <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Gut-<br />

33<br />

Forum<br />

achter weitgehend an. Es wäre allerd<strong>in</strong>gs korrekt gewesen,<br />

den endoskopischen E<strong>in</strong>griff aufgrund <strong>der</strong> Schnellschnittdiagnose<br />

abzubrechen und erst nach Erhalt <strong>der</strong><br />

endgültigen Histologie über die def<strong>in</strong>itive kurative Therapie<br />

zu entscheiden, weil anhand <strong>der</strong> Schnellschnittuntersuchung<br />

e<strong>in</strong>e differenzierte morphologische Charakterisierung<br />

des Tumors nicht möglich war.<br />

Selbst wenn sich <strong>der</strong> Operateur trotz e<strong>in</strong>schränken<strong>der</strong><br />

Aussagekraft <strong>der</strong> Schnellschnittuntersuchung für e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zeitiges<br />

operatives Vorgehen entschieden hatte, ergab sich<br />

alle<strong>in</strong> daraus für die Patient<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e zusätzliche Gesundheitsbee<strong>in</strong>trächtigung.<br />

Nach aktueller wissenschaftlicher<br />

Literatur wird für Patient<strong>in</strong>nen mit adultem Granulosazelltumor<br />

trotz des ger<strong>in</strong>gen Malignitätsrisikos e<strong>in</strong> radikales<br />

operatives Vorgehen <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> pelv<strong>in</strong>en und<br />

paraaortalen Lymphonodektomie empfohlen. Dies hätte<br />

im konkreten Fall bedeutet, dass auch bei zweizeitigem<br />

Vorgehen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>griff nicht wesentlich an<strong>der</strong>s verlaufen<br />

wäre.<br />

Bei <strong>der</strong> radikalen paraaortalen Lymphonodektomie wird<br />

gefor<strong>der</strong>t, dass die Präparation nach kranial bis zum Abgang<br />

<strong>der</strong> Nierengefäße aus <strong>der</strong> Aorta beziehungsweise<br />

<strong>der</strong> V. cava erfolgt. Wenn dabei unter Missachtung <strong>der</strong><br />

topographischen Anatomie die A. renalis l<strong>in</strong>ks koaguliert<br />

beziehungsweise ligiert wurde, so ist dieses als fehlerhaft<br />

zu bewerten. Auch beim endoskopischen Operieren<br />

gilt <strong>der</strong> Grundsatz, dass vor Durchtrennung o<strong>der</strong><br />

Unterb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>er Struktur diese <strong>in</strong> jedem Fall identifiziert<br />

werden muss. E<strong>in</strong> Abweichen von diesem<br />

Grundsatz ist lediglich <strong>in</strong> Notfallsituationen (zum Beispiel<br />

bei starker Blutung) entschuldbar. Derartige Komplikationen<br />

lagen aber im hier geschil<strong>der</strong>ten Fall nicht<br />

vor. Aufgrund fehlen<strong>der</strong> typischer Symptomatik ließ sich<br />

<strong>der</strong> Funktionsverlust <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Niere <strong>in</strong>traoperativ nicht<br />

diagnosti zieren. Aber nur bei unmittelbarer Diagnose des<br />

Verschlusses <strong>der</strong> Nierenarterie wäre durch sofortiges<br />

E<strong>in</strong> greifen die Nierenfunktion gegebenenfalls zu erhalten<br />

gewesen.


Haarausfall …<br />

Kraftlose Haare …<br />

Brüchige Nägel …<br />

Biot<strong>in</strong>-Biomed ® forte<br />

… können durch Biot<strong>in</strong>mangel auftreten.<br />

hilft, diesen Mangelzustand zu beheben.<br />

Die Entstehung gesun<strong>der</strong> Haare und Nägel<br />

Spezialisierte Hautzellen (Epi<strong>der</strong> mis zellen) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Haar- und<br />

Nagelmatrix vermehren sich durch Zellteilung und schieben sich so<br />

langsam nach oben . Dabei reifen sie und bilden das faserige Eiweiss<br />

Kerat<strong>in</strong>, den Hauptbestandteil <strong>der</strong> Haare und Nägel. Kerat<strong>in</strong> verleiht<br />

Haaren und Nägeln ihre Festigkeit.<br />

So wirkt Biot<strong>in</strong><br />

Biot<strong>in</strong> wirkt auf die Vermehrung <strong>der</strong> Haar- und Nagelmatrixzellen ,<br />

unterstützt die Bildung von Kerat<strong>in</strong> und verbessert die Kerat<strong>in</strong>struktur.<br />

1 x täglich Biot<strong>in</strong><br />

> verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t den Haarausfall<br />

> verbessert die Haar- und Nagelqualität<br />

> erhöht die Haar- und Nageldicke<br />

Biot<strong>in</strong>-Biomed / Biot<strong>in</strong>-Biomed forte<br />

Zusammensetzung: 1 Tablette enthält<br />

2,5 mg resp. 5 mg Biot<strong>in</strong>.<br />

Indikationen: durch Biot<strong>in</strong>mangel<br />

verursachte Nagel- und Haar wachstums<br />

stö run gen. Do sierung: Nagel- und<br />

Haar wachs tums stö run gen:<br />

Erwachsene und K<strong>in</strong><strong>der</strong> 2,5–5 mg<br />

täglich.<br />

Kontra <strong>in</strong>dika tionen / un er wünsch te<br />

Wirkun gen: ke<strong>in</strong>e be kannt.<br />

Schwanger schafts- Kategorie: C.<br />

In ter aktionen: rohes Eier ei weiss,<br />

Antikon vulsiva. Listene<strong>in</strong>teilung: D.<br />

Für weiterführende Informationen siehe<br />

Arznei mittelkompendium <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Vertrieb:<br />

Biomed AG, 8600 Dübendorf<br />

www.biomed.ch<br />

19/2/2010<br />

Als Folge des als fehlerhaft zu bezeichnenden Verschlusses<br />

<strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Nierenarterie ist es bei <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> zu<br />

e<strong>in</strong>em <strong>Teil</strong>verlust e<strong>in</strong>es lebenswichtigen Organs gekommen,<br />

<strong>der</strong> durch die gesunde kontralaterale Niere im<br />

wesentlichen kompensiert wird. Die <strong>in</strong>ternistische Abklärung<br />

hat e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ggradige E<strong>in</strong>schränkung <strong>der</strong> Nierenfunktion<br />

und die Ausbildung e<strong>in</strong>es mäßigen Hypertonus<br />

ergeben.<br />

Die Schlichtungsstelle hielt Schadenersatzansprüche<br />

für begründet und empfahl e<strong>in</strong>e außergerichtliche<br />

Regulierung.<br />

n


19/2/2010<br />

www.ema.europa.eu www.allaboutherbs.org<br />

www.ema.europa.eu<br />

Hier können Sie die Informationen <strong>der</strong> Europäischen<br />

Arzneimittelagentur (European Medic<strong>in</strong>es Agency)<br />

abrufen. Für die tägliche Praxis beson<strong>der</strong>s hilfreich s<strong>in</strong>d<br />

die European Public Assessment Reports (EPAR), <strong>in</strong><br />

denen jedes zugelassene Medikament für die Öffentlichkeit<br />

verständlich dargestellt wird. Unter <strong>der</strong> Rubrik<br />

Human Medic<strong>in</strong>es kommen Sie zu den EPARs und geben<br />

dort den Namen des gesuchten Medikamentes e<strong>in</strong>.<br />

Danach können Sie für Patient<strong>in</strong>nen gut zusammengestellte<br />

Informationen über E<strong>in</strong>satz und Dosierung des<br />

Medikamentes <strong>in</strong> allen europäischen Sprachen e<strong>in</strong>sehen<br />

und auch ausdrucken. Dies erleichtert und verkürzt sehr<br />

viele Informationsgespräche <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Chemotherapiepatient<strong>in</strong>nen.<br />

Wir händigen diese Informationen unseren<br />

Patient<strong>in</strong>nen häufig zusammen mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>verständniserklärung<br />

aus, damit Sie sich entsprechend <strong>in</strong>formieren<br />

und ggf. Rückfragen stellen können. Me<strong>in</strong> Tipp:<br />

Nutzen Sie diese Möglichkeiten.<br />

h.p.s.<br />

35<br />

www.allaboutherbs.org<br />

Internet-News<br />

Viele onkologische Patient<strong>in</strong>nen suchen Möglichkeiten<br />

e<strong>in</strong>er naturheilkundlichen Behandlung, die parallel o<strong>der</strong><br />

im Anschluss an die konventionelle Therapie erfolgt.<br />

Nicht immer ist dies unbedenklich, beson<strong>der</strong>s bei Kräutern<br />

welche die Enzymaktivitäten <strong>der</strong> Leber steigern und<br />

damit den Medikamentenabbau beschleunigen können.<br />

Wie groß das Interesse ist zeigt sich daran, dass die wissenschaftlich<br />

abgesicherte Webpage www.allaboutherbs.<br />

org des Sloan Ketter<strong>in</strong>g Hospitals als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> meistgelesenen<br />

Gesundheitsseiten <strong>der</strong> USA prämiiert wurde.<br />

In den USA haben bereits über 40 mediz<strong>in</strong>ische Zentren,<br />

darunter so renommierte wie das Sloan Ketter<strong>in</strong>g Memorial<br />

Hospital <strong>in</strong> New York o<strong>der</strong> die Harvard Medical<br />

School, Abteilungen für „<strong>in</strong>tegrative“ Onkologie aufgebaut,<br />

wo das gezielte Zusammenspiel klassischer onkologischer<br />

Therapien und naturheilkundlicher Verfahren<br />

erforscht und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis erprobt wird.<br />

h.p.s.<br />

n


Im Dialog<br />

E<strong>in</strong> Interview von Prof. Michael K. Hohl mit Jan Sobhani<br />

Wieso lassen sich immer mehr Auslän<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz<br />

mediz<strong>in</strong>isch behandeln, Herr Sobhani?<br />

Jan Sobhani<br />

Unternehmer, MSc <strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>ess<br />

Adm<strong>in</strong>istration,<br />

Dipl. Anästhesiepflegfachmann HF<br />

Mitgrün<strong>der</strong> und<br />

Geschäftsleitungsmitglied <strong>der</strong><br />

SWIXMED AG.<br />

Nach se<strong>in</strong>er Ausbildung zu Anästhesiepflegfachmann<br />

studierte Herr Sobhani BWL <strong>in</strong> Los Angeles und Zürich.<br />

Seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> SWIXMED AG leitet er den<br />

Bereich Geschäftsentwicklung.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Was s<strong>in</strong>d die Gründe, weshalb<br />

Patient<strong>in</strong>nen und Patienten immer häufiger gerade <strong>in</strong> die<br />

Schweiz zur Behandlung kommen?<br />

Jan Sobhani: Ich b<strong>in</strong> mir sicher, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz wird das<br />

beste „total package delivered“ offeriert: Die Qualität <strong>der</strong><br />

mediz<strong>in</strong>ischen Leistungen – von den Ärzten durchgehend<br />

bis zur Pflege, <strong>der</strong> paramediz<strong>in</strong>ischen Gebiete, wie auch<br />

<strong>der</strong> Infrastrukturen; das alles ist <strong>in</strong> Dichte und Interdiszipl<strong>in</strong>arität<br />

e<strong>in</strong>malig.<br />

Unsere Gäste erfahren Professionalität durchgehend auf<br />

allen Stufen. Sie erleben neben hervorragenden Ärzten<br />

auch wirklich sehr gut ausgebildete Pflegefachleute, die<br />

auf den Patienten e<strong>in</strong>gehen können und sehen Putzcrews,<br />

die ihren Job perfekt erledigen.<br />

Natürlich tragen die ganz allgeme<strong>in</strong>en Vorzüge <strong>der</strong><br />

Schweiz, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den Bereichen <strong>der</strong> Hotellerie<br />

und des Tourismus, die gute Verkehrsanb<strong>in</strong>dung, unsere<br />

politische Stabilität, die persönliche Sicherheit und vieles<br />

mehr, ihren grossen Anteil dazu bei.<br />

36<br />

19/2/2010<br />

So können sich unsere Gäste ohne Probleme erst beispielsweise<br />

<strong>in</strong> Zürich an e<strong>in</strong>em Universitätskl<strong>in</strong>ikum<br />

behandeln lassen um dann zu e<strong>in</strong>er Rehabilitation nach<br />

Valens zu fahren – dazwischen liegt nur e<strong>in</strong>e Stunde<br />

Fahrweg – und haben damit Spitzenmediz<strong>in</strong> an zwei<br />

Standorten konsumiert. Die meisten ausländischen Patienten<br />

empf<strong>in</strong>den das wie Fortbewegung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er grossen<br />

Stadt; die Wege werden als sehr kurz bis kurz erlebt.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Ihre Firma spielt dabei e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle. Wer ist SWIXMED?<br />

Jan Sobhani: Geme<strong>in</strong>sam mit zwei Partnern habe ich<br />

die SWIXMED AG – mit Sitz <strong>in</strong> Zürich – vor 7 Jahren<br />

gegründet. SWIXMED organisiert und koord<strong>in</strong>iert mediz<strong>in</strong>ische<br />

Behandlungen für <strong>in</strong>ternationale Patienten <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schweiz.<br />

Heute s<strong>in</strong>d wir e<strong>in</strong> Team von 12 Festangestellten und bei<br />

Bedarf nochmals ungefähr ebenso vielen Freelancern.<br />

Wir betreuen jährlich Patienten aus m<strong>in</strong>destens 30 verschiedenen<br />

Nationen <strong>in</strong> eigentlich allen Bereichen <strong>der</strong><br />

evidenzbasierten Mediz<strong>in</strong>. Die SWIXMED arbeitet gleichermassen<br />

mit öffentlichen, wie auch privaten Anbietern.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Man hört, dass SWIXMED<br />

eng mit Swiss Tourismus zusammenarbeitet?<br />

Jan Sobhani: Richtig ist, dass praktisch je<strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ische<br />

Aufenthalt zum Konsum von touristischen Dienstleistungen<br />

führt. Unsere Gäste buchen m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en<br />

Flug und e<strong>in</strong> Hotel. Die meisten kommen nicht alle<strong>in</strong>e,<br />

sie werden häufig vom Ehepartner o<strong>der</strong> von Freunden begleitet.<br />

Auch diese Menschen brauchen irgendwo e<strong>in</strong>e<br />

Unterkunft und entsprechend wissen wir heute, dass e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>zelner mediz<strong>in</strong>ischer Aufenthalt im Durchschnitt rund<br />

11 Hotelübernachtungen generiert.<br />

Dies führt zwangsläufig täglich zu e<strong>in</strong>er engen Zusammenarbeit<br />

mit Protagonisten des Schweizer Tourismus.<br />

E<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zur Dachorganisation Schweiz Tourismus<br />

gibt es über den neu gegründeten Vere<strong>in</strong> SWISS


19/2/2010<br />

HEALTH, dessen Geschäftsführung die SWIXMED<br />

<strong>in</strong>terimistisch <strong>in</strong>ne hat. Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong> Schweizer<br />

Exportför<strong>der</strong>ungsplattform OSEC hat Schweiz Tourismus<br />

den Vere<strong>in</strong> SWISS HEALTH Ende 2009 gegründet,<br />

mit dem Ziel, e<strong>in</strong>e Dachmarke aufzubauen, um das<br />

Schweizer Gesundheitswesen endlich <strong>in</strong>ternational da<br />

zu positionieren, wo es h<strong>in</strong>gehört, nämlich an die <strong>in</strong>ternationale<br />

Spitze.<br />

Vorreiter, wie S<strong>in</strong>gapur, Deutschland, aber auch Thailand<br />

und Indien, haben bewiesen, dass das Vorhaben funktioniert<br />

und wir sehen eigentlich ke<strong>in</strong>en Grund, warum die<br />

Schweiz ihren Weg nicht auch gehen sollte.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Was s<strong>in</strong>d Ihre Aktivitäten <strong>in</strong><br />

diesem Forum?<br />

Jan Sobhani: Unsere Hauptaufgabe besteht dar<strong>in</strong>, die<br />

Grundlagen des Vere<strong>in</strong>s aufzubauen, vor allem aber <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em ersten Schritt e<strong>in</strong>e Allianz <strong>der</strong> Willigen zu f<strong>in</strong>den,<br />

sprich Schweizer Gesundheitsdienstleister vor allem öffentliche<br />

und private Spitäler zu überzeugen, dem Vere<strong>in</strong><br />

beizutreten. Wir s<strong>in</strong>d dabei auf e<strong>in</strong>em guten Weg.<br />

Die Gründe für e<strong>in</strong>en Beitritt s<strong>in</strong>d, so denke ich, nachvollziehbar:<br />

Wir haben, das behaupte ich jetzt e<strong>in</strong>fach mal so, das<br />

beste Gesundheitswesen <strong>der</strong> Welt und es gibt ke<strong>in</strong>en<br />

Grund, dass das nicht <strong>in</strong>ternational so dargestellt wird.<br />

SWISS HEALTH baut – getragen auch von se<strong>in</strong>em offiziellen<br />

Charakter – Brücken zu Märkten und Netzwerken,<br />

Sponsoren und Partnern auf, die dem E<strong>in</strong>zelnen verschlossen<br />

bleiben; e<strong>in</strong> erster Schritt, das Schweizer<br />

Gesundheitswesen im Ausland besser zu positionieren.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Haben Sie dort Präferenzen?<br />

Jan Sobhani: Ja, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt – und natürlich<br />

auch um Kosten zu sparen – konzentrieren wir unseren<br />

Fokus mehrheitlich auf zwei geografische Regionen, die<br />

russischsprachige Welt und den mittleren Osten.<br />

37<br />

Frauenheilkunde aktuell: Weshalb?<br />

Im Dialog<br />

Jan Sobhani: Da gibt es zwei Gründe: Alle<strong>in</strong> historisch<br />

gesehen zeigt sich <strong>in</strong> diesen beiden Herkunftsgebieten die<br />

höchste Reisebereitschaft für mediz<strong>in</strong>ische Behandlungen.<br />

Unsere Erfahrungen decken sich hier mit zwei Studien,<br />

welche die OSEC erhoben hat. Es ist so, dass die Aff<strong>in</strong>ität<br />

von russischsprachigen Personen, sich im Ausland<br />

behandeln zu lassen, sehr sehr hoch ist und natürlich von<br />

vielen <strong>in</strong>zwischen auch die Mittel dazu aufgebracht<br />

werden können.<br />

Gleiches gilt natürlich immer noch für den mittleren<br />

Osten; man ist vor 9/11 vor allem <strong>in</strong> die USA gereist und<br />

hat sich <strong>in</strong>zwischen – aus verschiedenen Gründen – nach<br />

Alternativen umgesehen.<br />

Die Schweiz hat beste Grundvoraussetzungen, sich <strong>in</strong><br />

beiden Märkten an <strong>der</strong> Spitze zu etablieren.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Wie hat sich <strong>in</strong> diesen 7 Jahren<br />

Ihr Geschäft entwickelt?<br />

Jan Sobhani: Erfreulich. Wir haben den Schritt vom<br />

Startup zum diversifizierten Unternehmen mit Büros im<br />

Ausland geschafft und dabei die verschiedensten Hürden<br />

– wie beispielsweise kulturelle Barrieren – erfolgreich<br />

gemeistert.<br />

So behandeln wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tat nun jährlich Anfragen aus<br />

über 30 verschiedenen Nationen; es s<strong>in</strong>d also bei Weitem<br />

nicht nur Russen und Araber, wir sehen heute auch viele<br />

Deutsche, Italiener, Franzosen, aber auch Gäste aus den<br />

USA o<strong>der</strong> etwa Australien.<br />

Das hat sicher auch damit zu tun, dass viele Banken ihre<br />

diesbezüglichen Anfragen aus den Kontakten des <strong>in</strong>ternationalen<br />

Private Bank<strong>in</strong>g an uns zur Bearbeitung weiter<br />

leiten.<br />

Dann ist da auch die Fokussierung auf die eher komplexe<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Spitzenmediz<strong>in</strong>, die nachgefragt wird,<br />

weil man sie im eigenen Land so schlicht nicht erhält.<br />

Wir sehen – im Gegensatz zu dem was viele annehmen –<br />

weniger Operationen aus dem Bereich <strong>der</strong> plastisch­


Vag<strong>in</strong>alprobleme?<br />

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Br<strong>in</strong>gt die Scheidenflora<br />

<strong>in</strong>s Gleichgewicht<br />

endlich etwas, das wirklich hilft!<br />

NEU


19/2/2010<br />

ästhetischen <strong>Chirurgie</strong>, es geht meistens wirklich darum,<br />

Leben zu erhalten, beziehungsweise die Lebensqualität<br />

zu verbessern.<br />

Natürlich haben wir auch täglich die Anfragen von Leuten,<br />

die sagen, ich b<strong>in</strong> sowieso schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, zu<br />

geschäftlichen Zwecken o<strong>der</strong> verbr<strong>in</strong>ge me<strong>in</strong>en Urlaub<br />

hier und möchte mich auch noch schnell zwischendurch<br />

beispielsweise von e<strong>in</strong>em Hals­Nasen­Ohrenarzt untersuchen<br />

lassen.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Darf man fragen von welchen<br />

Zahlen wir reden? Von wie viel Patienten ca. pro Jahr?<br />

Jan Sobhani: Es s<strong>in</strong>d annähernd tausend Patienten.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Wie viele Mitbewerber gibt es<br />

auf dem Schweizer Markt?<br />

Jan Sobhani: Der Markt ist gross genug; wir sehen daher<br />

aktuell ke<strong>in</strong>e Konkurrenten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, son<strong>der</strong>n nur<br />

Leute, die dasselbe wie wir eben auch machen.<br />

E<strong>in</strong>e grössere Gruppe bilden dabei die Hotel­Concierges.<br />

Häufig fragen Hotelgäste dort an, wo sie sich mit ihrem<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Anliegen h<strong>in</strong>wenden sollen.<br />

Auf dem Level, auf dem wir das Angebot organisieren,<br />

haben wir aber eigentlich ke<strong>in</strong>e Mitbewerber.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Also Konkurrenten und nicht<br />

Mitbewerber?<br />

Jan Sobhani: Die grosse Konkurrenz – und das darf man<br />

so hervorheben – ist Deutschland, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das<br />

Bundesland Bayern. Hier haben wir es mit e<strong>in</strong>er wirklich<br />

sehr ernst zu nehmenden Konkurrenz zu tun und die<br />

Euroschwäche hat dies nochmals akzentuiert.<br />

Man muss anerkennen, dass die Deutschen die Zeit nicht<br />

verschlafen haben. Bayern alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong>vestiert jährlich<br />

gegen 20 Mio. Euro, um se<strong>in</strong>e Gesundheitsdienstleistungen<br />

<strong>in</strong>ternational herauszustreichen.<br />

39<br />

Im Dialog<br />

Frauenheilkunde aktuell: Wie viel wird die Schweiz<br />

über den Schweizer Tourismus <strong>in</strong>vestieren?<br />

Jan Sobhani: Schweiz Tourismus <strong>in</strong>vestiert – obschon<br />

Gründungsmitglied von SWISS HEALTH – nichts <strong>in</strong> die<br />

Vermarktung des Gesundheitswesens, wenngleich Synergien<br />

offensichtlich s<strong>in</strong>d.<br />

Der Vere<strong>in</strong> SWISS HEALTH hat bis jetzt 1 Mio. Schweizer<br />

Franken als Anschubf<strong>in</strong>anzierung erhalten. Dieses<br />

Geld kommt aus dem Stabilisierungsfond <strong>der</strong> OSEC und<br />

wie gesagt nicht von Schweiz Tourismus. Weitere Investitionen<br />

werden sehr von <strong>der</strong> Entwicklung des Vorhabens<br />

abhängig se<strong>in</strong> und dürften unter an<strong>der</strong>em politische<br />

Hürden zu meistern haben.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Ich nehme an, dass e<strong>in</strong> <strong>Teil</strong><br />

Ihrer Kosten dadurch entstehen, dass Sie PR im Ausland<br />

betreiben?<br />

Jan Sobhani: Ja, wir haben zwei grosse Kostenpositionen:<br />

Personalkosten und Kommunikation.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Wiegt dabei das Label „Swiss<br />

Quality“ etwas?<br />

Jan Sobhani: Ja, auf jeden Fall. „Swiss Quality“ zieht<br />

sehr im Ausland. Wer viel reist – vor allem auch <strong>in</strong> Län<strong>der</strong>n<br />

unterwegs ist wie beispielsweise Saudi Arabien o<strong>der</strong><br />

Russland, spürt nachhaltig, was „Swiss Quality“ wirklich<br />

bedeutet. „Swiss Quality“ ist nicht nur e<strong>in</strong>e Metapher<br />

son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Versprechen an e<strong>in</strong>en Standard, zu dem wir<br />

Schweizer Sorge tragen müssen.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Welches s<strong>in</strong>d die häufigsten<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Probleme, die Sie managen?<br />

Jan Sobhani: Die meisten Anfragen kommen aus den<br />

Bereichen Onkologie, Kardiologie, Gynäkologie und<br />

Orthopädie; dann haben wir aber auch die Pädiatrie als<br />

grosses Thema.


Im Dialog<br />

Frauenheilkunde aktuell: Pädiatrie – das ist überraschend,<br />

wieso ist das so?<br />

Jan Sobhani: Wenn irgendwo e<strong>in</strong> Gesundheitswesen<br />

aufgebaut wird, sehen wir, dass Diszipl<strong>in</strong>en wie die Pädiatrie<br />

– o<strong>der</strong> auch die Rehabilitation – aus welchem Grund<br />

auch immer – bei <strong>der</strong> Entwicklung von Spitzenmediz<strong>in</strong> –<br />

h<strong>in</strong>ten anzustehen hat. Sprich die hoch spezialisierte<br />

Pädiatrie fehlt häufig <strong>in</strong> unseren Zielmärkten. Dann ist da<br />

sicher e<strong>in</strong>e emotionale Komponente: Wenn es ihrem K<strong>in</strong>d<br />

schlecht geht, steht ihm die ganze Familie sehr nahe und<br />

es wird alles Machbare unternommen, damit die bestmögliche<br />

Behandlung erreicht werden kann.<br />

Spitzenpädiatrie ermöglicht auch die Behandlung von sehr<br />

seltenen Krankheiten. In Saudi Arabien beispielsweise wo<br />

familiennahe Eheschliessungen nicht selten s<strong>in</strong>d, ist die<br />

erbliche Belastung grösser, entsprechende Krankheiten<br />

manifestieren sich schon im K<strong>in</strong>desalter. In <strong>der</strong> Schweiz<br />

f<strong>in</strong>den sie auch hier die entsprechenden Spezialsten.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Die Pädiatrie hat etwa wie<br />

viel Prozent von allem?<br />

Jan Sobhani: Ich würde sagen, bei uns s<strong>in</strong>d ungefähr<br />

15% <strong>der</strong> Anfragen <strong>der</strong> Pädiatrie zuzuordnen.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Wo steht die Gynäkologie?<br />

Jan Sobhani: Die Gynäkologie ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im<br />

Bereich <strong>der</strong> Onkologischen Gynäkologie sehr gefragt.<br />

Daneben sehen wir fast täglich Anfragen für ganz normale<br />

Rout<strong>in</strong>euntersuchungen, Kund<strong>in</strong>nen gehen ganz selbstverständlich<br />

zu Ihrem Gynäkologen und machen die normale<br />

Jahreskontrolle; das geschieht sehr häufig.<br />

Häufig s<strong>in</strong>d wir auch mit den Fragestellungen zum<br />

Thema K<strong>in</strong><strong>der</strong>wunsch und Gebären <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz<br />

konfrontiert.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Wieso ist die Onkologie so<br />

wichtig?<br />

40<br />

19/2/2010<br />

Jan Sobhani: Ich glaube, dass die Onkologie mit ihren<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Thematiken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Schwellenland sehr schwer auf unserem Niveau aufzubauen<br />

ist. Weil somit dort nicht vorhanden, wird sie auch<br />

häufig bei uns nachgefragt.<br />

In <strong>der</strong> Regel sehen wir Tumore <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em späten Stadium<br />

und lei<strong>der</strong> häufig auch falsch behandelt.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Also eigentlich das ganze<br />

breite Spektrum?<br />

Jan Sobhani: Ja. Nur kommen die Patienten eben häufig<br />

sehr spät. Die Krankheitsbil<strong>der</strong> werden oft erst spät erkannt<br />

und s<strong>in</strong>d dann schon ausgedehnter und fortgeschrittener<br />

als man sie im Vergleich dazu <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz<br />

antrifft.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Wie macht sich SWIXMED<br />

bekannt? Gehen Sie direkt <strong>in</strong> die bearbeiteten Län<strong>der</strong>?<br />

Jan Sobhani: Wir haben zwei Möglichkeiten, wie wir<br />

uns bekannt machen. Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>erseits vor Ort, das ist<br />

<strong>in</strong>sofern wichtig, als unsere Partner und Kunden uns auch<br />

sehen und hören wollen.<br />

So haben wir e<strong>in</strong> Büro <strong>in</strong> Saudi Arabien und e<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Moskau.<br />

Wir s<strong>in</strong>d aber auch vor Ort <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz präsent,<br />

da wo die Leute eh schon s<strong>in</strong>d, die e<strong>in</strong>e positive Assoziation<br />

zur Schweiz haben. Sprich, wir s<strong>in</strong>d im Gespräch mit<br />

Vertretern <strong>der</strong> Banken, die kennen uns sehr gut. Auch <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> 4­ und 5­Sterne Hotellerie kennt man uns und überweist<br />

auch viel an uns.<br />

Wir s<strong>in</strong>d hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz präsent, weil wir uns sicher<br />

s<strong>in</strong>d, dass die Menschen, die eh schon aus irgende<strong>in</strong>em<br />

Grunde auf die Schweiz fokussiert s<strong>in</strong>d auch gut und<br />

gerne noch <strong>in</strong> Erfahrung br<strong>in</strong>gen dürfen, dass es neben<br />

Bus<strong>in</strong>ess und Freizeit noch e<strong>in</strong>en guten weiteren Grund<br />

gibt, <strong>in</strong> die Schweiz zu reisen.<br />

Mund zu Mund Propaganda ist <strong>in</strong>zwischen aber zu unserem<br />

wichtigsten Bekanntheitstreiber geworden.


19/2/2010<br />

Frauenheilkunde aktuell: Was erwarten Ihre Kund<strong>in</strong>nen<br />

und Kunden von Ihnen und von den mediz<strong>in</strong>ischen Institutionen?<br />

Jan Sobhani: Wir verkaufen mit wenigen Ausnahmen<br />

5­Sterne Mediz<strong>in</strong> mit 3­Sterne Unterkunft und das ist<br />

auch das, was wir den Leuten versprechen. Wir erklären<br />

und vermitteln die Behandlung e<strong>in</strong>es mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Problems auf e<strong>in</strong>em absoluten Top­Weltstandard.<br />

Unsere Kunden erwarten von <strong>der</strong> SWIXMED e<strong>in</strong> Prozesswissen,<br />

dass wir also verstehen, die Menschen <strong>in</strong><br />

ihrer Sprache <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schwierigen Situation abzuholen<br />

und Schritt für Schritt erläutern, wie wir Probleme<br />

geme<strong>in</strong>sam angehen können.<br />

Wir begleiten den ausländischen Patienten wirklich umfassend<br />

von A bis Z.<br />

Die Leute vertrauen uns, weil sie wissen, dass wir die<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Prozesse kennen und sie mit ihnen erfolgreich<br />

durchlaufen können.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Ich hätte eigentlich gedacht,<br />

dass 5­Stern­Hotellerie wichtig ist, wenn man auch diese<br />

Berichte liest z.B. von <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik Genolier am Genfersee<br />

und so weiter.<br />

Jan Sobhani: Ich b<strong>in</strong> überzeugt, dass die Unterkunft nicht<br />

<strong>der</strong>art wichtig ist. Sehen Sie, e<strong>in</strong>e Suite <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er saudischen<br />

Kl<strong>in</strong>ik <strong>der</strong> oberen Klasse ist gut und gerne 300 m 2 gross,<br />

hat eigene Zimmer für die Bediensteten, e<strong>in</strong>e eigene<br />

Küche, viel Marmor und vergoldeten Schnickschnack.<br />

In <strong>der</strong> Konsequenz werden die Leute, wenn sie <strong>in</strong> die<br />

Schweiz kommen, selbst wenn sie bei Genolier untergebracht<br />

s<strong>in</strong>d, enttäuscht se<strong>in</strong> vom direkten Vergleich mit<br />

dem, was sie zuhause vorgefunden haben.<br />

Es ist daher wirklich viel wichtiger, dass die mediz<strong>in</strong>ische<br />

Qualität ankommt. Klar ist, dass sie, wenn sie e<strong>in</strong><br />

onkologisches Problem haben, dann von diesem befreit<br />

werden möchten; alles an<strong>der</strong>e ist dann eben nur sekundär.<br />

Der Rest ist Standard <strong>in</strong> den Schweizer Spitälern, auch <strong>in</strong><br />

den Öffentlichen. Es hat je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Dusche, e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zel­<br />

41<br />

Im Dialog<br />

zimmer und sie können mit e<strong>in</strong>er speziellen Teesorte und<br />

vielleicht mit Fernsehprogrammen aus dem Heimatland,<br />

was ja heute wirklich ke<strong>in</strong> Problem mehr darstellt, schon<br />

sehr viel Positives bewirken.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Erwarten diese Leute aber<br />

nicht doch e<strong>in</strong> VIP­Treatment?<br />

Jan Sobhani: Es ist nicht e<strong>in</strong> VIP­Treatment, son<strong>der</strong>n es<br />

ist <strong>der</strong> Standard, den wir heute <strong>in</strong> praktisch je<strong>der</strong> Privatabteilung<br />

bieten können, welcher erwartet und von uns<br />

verspochen wird. Der Kunde erwartet die Betreuung<br />

durch den Chefarzt, er will den Topspezialisten sehen.<br />

Zusammengefasst me<strong>in</strong>e ich, dass es übertrieben ist, von<br />

e<strong>in</strong>er VIP­Behandlung zu sprechen. Es handelt sich<br />

schlicht um die Behandlung, welche e<strong>in</strong> Schweizer Privatversicherer<br />

auch erhält, ergänzt durch den Support <strong>der</strong><br />

SWIXMED.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Nach welchen Kriterien wählen<br />

Sie ihre mediz<strong>in</strong>ischen Partner aus? S<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie Kl<strong>in</strong>iken o<strong>der</strong> auch direkt Ärzte?<br />

Jan Sobhani: In aller erster L<strong>in</strong>ie – wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e prozessorientierte<br />

Unternehmung­, suchen wir nicht Kl<strong>in</strong>iken<br />

son<strong>der</strong>n Teams. Wenn nun das Team A aus <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik B<br />

weggeht, verliert diese natürlich auch teilweise <strong>der</strong>en<br />

Kompetenz.<br />

Wir br<strong>in</strong>gen daher <strong>in</strong> Erfahrung, wo die Kompetenzen<br />

wie verteilt s<strong>in</strong>d um dann mit diesen Topspezialisten <strong>in</strong>s<br />

Gespräch zu kommen.<br />

Logischerweise laufen die Verträge und all das letztendlich<br />

mit <strong>der</strong> Institution, sprich <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik selbst.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Wie stark hat die Wirtschaftskrise<br />

ihr Geschäft bee<strong>in</strong>flusst?<br />

Jan Sobhani: Die grösste globale Krise seit 60 Jahren<br />

hat me<strong>in</strong>es Erachtens die Schweiz bisher nur wenig, unsere<br />

Zielmärkten aber schwer getroffen. Dies hat auch bei


Im Dialog<br />

uns zu e<strong>in</strong>er Abflachung <strong>der</strong> Nachfragekurve geführt. Es<br />

s<strong>in</strong>d nicht mehr die „double digit numbers“ an Wachstum<br />

<strong>der</strong> vergangenen Jahre erreicht worden, die s<strong>in</strong>d zurück<br />

gegangen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>stelligen Prozentbereich.<br />

Unsere Fokussierung auf die spezialisierte „nötige“ Mediz<strong>in</strong><br />

hilft uns auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krise sehr. Viele Behandlungen<br />

können o<strong>der</strong> wollen unsere Kunden nicht aufschieben<br />

bis die Ökonomie sich wie<strong>der</strong> erholt hat. Und dann<br />

kommt etwas Weiteres dazu. E<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Behandlung<br />

kostet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz im Durchschnitt über alle<br />

Fälle ca. 24 000 Schweizer Franken. Das können sich<br />

Nachsuchende auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wirtschaftskrise häufig noch<br />

leisten. Natürlich werden die ganz teuren Behandlungen<br />

manchmal <strong>in</strong> Frage gestellt, aber im Allgeme<strong>in</strong>en macht<br />

<strong>der</strong> Kunde ke<strong>in</strong>e Abstriche.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Bis anh<strong>in</strong> kommen die meisten<br />

Patienten wohl aus Russland und dem Mittleren Osten.<br />

Wie schätzen Sie das Potential für Län<strong>der</strong> des europäischen<br />

Raums, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e solche, mit e<strong>in</strong>em stark verstaatlichten<br />

System (z.B. England, Italien, etc.).<br />

Jan Sobhani: Wir sehen jetzt schon Patienten aus diesen<br />

Län<strong>der</strong>n und das Potential ist dementsprechend auch sehr<br />

gross, weil überall, wo sie e<strong>in</strong>e lokale o<strong>der</strong> überregionale<br />

Unterversorgung haben – quantitativ zum Beispiel <strong>in</strong><br />

England, aber auch qualitativ wie zu Beispiel <strong>in</strong> Italien, –<br />

werden sich die Leute nach Alternativen umsehen und<br />

sollten sie sich sich diese Alternativen leisten können,<br />

werden sie diese auch beziehen. Die Schweiz, mit ihrem<br />

e<strong>in</strong>fachen Zugang zu e<strong>in</strong>gangs erklärten Qualitäten aber<br />

auch ihrer Sprachvielfalt hat e<strong>in</strong>en grossen Standortvorteil.<br />

Wir sprechen ja schon die Sprache <strong>der</strong> Menschen,<br />

die hierher kommen, das dürfen wir nicht vergessen,<br />

gerade wenn sie Italien aber auch Frankreich ansprechen.<br />

Von da her gesehen glaube ich, dass wir e<strong>in</strong> grosses<br />

Potential haben, es aber ganz e<strong>in</strong>fach noch nicht wirklich<br />

aktiv abschöpfen.<br />

42<br />

19/2/2010<br />

Frauenheilkunde aktuell: Gibt es spezielle Erwartungen<br />

dieser ausländischen Kunden wenn sie <strong>in</strong> die Schweiz<br />

kommen?<br />

Jan Sobhani: Für sie ist speziell, was für uns selbstverständlich<br />

ist. Ganz häufig hören wir „wie sauber es hier<br />

überall ist“. Das habe ich übrigens auch von e<strong>in</strong>em New<br />

Yorker Chirurgen gehört, <strong>der</strong> sich hier mit e<strong>in</strong>er Patient<strong>in</strong><br />

aus Saudi Arabien e<strong>in</strong>fand und kaum glauben konnte, wie<br />

sauber er das öffentliche WC <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz vorfand. Es s<strong>in</strong>d die D<strong>in</strong>ge, die für uns eigentlich<br />

ganz selbstverständlich s<strong>in</strong>d.<br />

Daneben erwarten sie aber vor allem Professionalität von<br />

allen beteiligten Parteien und e<strong>in</strong>e klare transparente<br />

Kommunikation, auch, wenn mal nicht alles so rund läuft.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Geht es auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e<br />

Richtung, mit an<strong>der</strong>en Worten: Gibt es auch Schweizer<br />

Patient<strong>in</strong>nen und Patienten, die Sie <strong>in</strong>s Ausland vermitteln?<br />

Jan Sobhani: Ja, das machen wir. Neuerd<strong>in</strong>gs organisieren<br />

wir, mit unserem Partner Dr. Jon Aizpurua, Eizell­<br />

und Embryonenspenden für Schweizer Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong><br />

Spanien.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Die Eizell­ und Embryonenspende<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz verboten. Wie sichern Sie sich<br />

Ihre Vermittler tätigkeit juristisch ab?<br />

Jan Sobhani: Als wir von Dr. Aizpurua angefragt wurden,<br />

ob wir se<strong>in</strong>e deutschsprachigen Patienten betreuen<br />

könnten, haben wir das natürlich erst juristisch abklären<br />

lassen. Uns liegt e<strong>in</strong> Gutachten von Prof. Poledna vor,<br />

welches bestätigt, dass wir juristisch gesehen sicher se<strong>in</strong><br />

können, d.h. für beide Seiten, für überweisende Ärzte<br />

aber auch für uns, die SWIXMED, so ke<strong>in</strong> Risiko besteht.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Was s<strong>in</strong>d Ihre Kriterien für<br />

die Auswahl <strong>der</strong> entsprechenden Zentren?


19/2/2010<br />

Jan Sobhani: Für uns war das ja auch Neuland und so<br />

haben wir uns zuerst e<strong>in</strong>mal umgehört, wie funktioniert<br />

das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, wer hat schon wirklich viele Kunden<br />

aus <strong>der</strong> Schweiz, sprich, wer hat das Vertrauen <strong>der</strong><br />

Schweizer IVF Zentren. Dabei fanden wir Dr. Aizpurua<br />

sehr gut positioniert. Zum an<strong>der</strong>en ist da die Erfahrung,<br />

sprich die Fallzahlen. Und vor allem – und das liegt uns<br />

wirklich am Herzen – ist es uns wichtig, dass die mediz<strong>in</strong>ische<br />

Versorgung wirklich für alle auf Schweizer<br />

Niveau stattf<strong>in</strong>det, die Spen<strong>der</strong><strong>in</strong>nen also die gleiche<br />

Qualität <strong>der</strong> Behandlung erfahren, wie die bezahlende<br />

Klientel aus <strong>der</strong> Schweiz selbst.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Da s<strong>in</strong>d auch immer mehr sog.<br />

„Billigangebote“, vor allem aus Ost­Europa. Haben Sie<br />

das auch schon recherchiert?<br />

Jan Sobhani: Wir haben so viele Kunden aus diesen<br />

Län<strong>der</strong>n, die hierher kommen, weil sie ihr Gesundheitswesen<br />

zur Verzweiflung br<strong>in</strong>gt. Wir s<strong>in</strong>d selber häufig<br />

vor Ort, wir kennen das lokale Gesundheitswesen <strong>der</strong><br />

Oststaaten – denke ich – sehr gut. Ich glaube, es ist fast<br />

schon krim<strong>in</strong>ell, wenn man Leute irgendwoh<strong>in</strong> <strong>in</strong> die<br />

Ukra<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> <strong>in</strong> sonst e<strong>in</strong> osteuropäisches Land schickt,<br />

nur weil die Eizellspende günstiger ist. Läuft alles rund,<br />

ist’s ke<strong>in</strong> Problem, für den Falle e<strong>in</strong>er Komplikation<br />

haben sie ihre Patienten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Land mit e<strong>in</strong>er sehr e<strong>in</strong>geschränkten<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Grundversorgung. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt e<strong>in</strong>e nicht zu kontrollierende Qualität <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ische<br />

Versorgung von Spen<strong>der</strong><strong>in</strong>nen. Da können wir<br />

nicht dah<strong>in</strong>ter stehen.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Für den/die e<strong>in</strong>e(n) o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e(n) Kolleg<strong>in</strong>(en), könnte ich mir vorstellen, ist <strong>der</strong><br />

adm<strong>in</strong>istrative Aufwand so e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> irgendwo anzumelden,<br />

relativ gross. Wie läuft das bei Ihnen?<br />

Jan Sobhani: Mit uns funktioniert das folgen<strong>der</strong>massen:<br />

Sie geben <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong> unsere Adresse und wir übernehmen<br />

alles Weitere. Wir haben e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong>, die<br />

43<br />

Im Dialog<br />

jahrelange Erfahrung auf diesem Gebiet hat, die sich bei<br />

SWIXMED ausschliesslich um die Eizellspende kümmert.<br />

Es ist uns e<strong>in</strong> grosses Anliegen, dass wir die zuweisenden<br />

Ärzte so gut und eng dokumentieren, wie dies<br />

gewünscht wird. Standard ist, dass die Zuweiser wissen,<br />

was wie passiert ist, bevor die Patient<strong>in</strong> wie<strong>der</strong> zurück <strong>in</strong><br />

die Praxis kommt, Sie haben dann den Behandlungsplan<br />

vorgängig schon erhalten und sie erhalten natürlich auch<br />

e<strong>in</strong>en Bericht, was gemacht wurde.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Wie sehen Sie das Potential<br />

für die Zukunft?<br />

Jan Sobhani: Sehr gut. Wenn e<strong>in</strong>e Eizell­ o<strong>der</strong> Embryonenspende<br />

die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit ist, die noch verbleibt,<br />

um K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu bekommen, dann wird diese auch wahrgenommen<br />

werden. Ich habe ja selber auch K<strong>in</strong><strong>der</strong>, und<br />

glaube heute zu verstehen, was es heisst, ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

bekommen zu können...<br />

Ich denke auch, dass immer mehr Menschen das Thema<br />

wahr nehmen, weil es öffentlich diskutiert und enttabuisiert<br />

wird.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Wie s<strong>in</strong>d Sie zum Konzept<br />

SWIXMED gekommen?<br />

Jan Sobhani: Die Idee dazu kam von Barbara Zumbühl;<br />

sie ist Pflegenotfallfachfrau mit hoher Sprachkompetenz<br />

und hat <strong>in</strong> verschiedenen Kl<strong>in</strong>iken gearbeitet. Immer häufiger<br />

wurde sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konsequenz herangezogen, wenn<br />

es galt, ausländische Patienten zu betreuen. Deren Feedback<br />

und Begeisterung über die umfassend erhaltene<br />

Dienstleistung und Betreuung war Auslöser dafür, die<br />

Geschäftsidee mit Remy Schle<strong>in</strong>iger – er ist Ingenieur<br />

und Betriebswirtschafter – und mir – Anaesthesiepfleger<br />

und Betriebswirtschafter – anzudiskutieren und zu realisieren.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Was f<strong>in</strong>den Sie das Fasz<strong>in</strong>ierendste<br />

an Ihrer Aufgabe?


Im Dialog<br />

Jan Sobhani: Die Menschen, <strong>der</strong>en Fragestellungen und<br />

die persönlichen Kontakte. Weil ich täglich <strong>in</strong> spannenden<br />

Kontakt komme mit Leuten aus allen W<strong>in</strong>keln dieser<br />

Welt, <strong>in</strong> die man nicht e<strong>in</strong>fach ganz alltäglich h<strong>in</strong>reist.<br />

Ich b<strong>in</strong> daher jeden Tag e<strong>in</strong> bisschen auf Reisen, ohne die<br />

Schweiz dabei wirklich immer verlassen zu müssen.<br />

Dann s<strong>in</strong>d da die Menschen – Politiker, Intellektuelle,<br />

Entscheidungsträger – aus Ihren fremden Län<strong>der</strong>n, die<br />

44<br />

19/2/2010<br />

wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em speziellen Rahmen treffen dürfen; es entstehen<br />

Beziehungen zu Persönlichkeiten, die wir sonst vermutlich<br />

nie treffen würden. Ich denke, das ist <strong>der</strong> grosse<br />

Reiz dieser Aufgabe.<br />

Frauenheilkunde aktuell: Herr Sobhani herzlichen Dank<br />

für dieses Gespräch.<br />

n


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ausser Kontrolle gerät...<br />

Kurzfach<strong>in</strong>formation: Faslodex ® Z: Fulvestrantum;<br />

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o<strong>der</strong> metastasierendes Mammakarz<strong>in</strong>om bei<br />

postmenopausalen Frauen nach Versagen e<strong>in</strong>er<br />

Hormontherapie. D: 250 mg i.m. (= 1 Fertigspritze)<br />

e<strong>in</strong>mal pro Monat. KI: Überempf<strong>in</strong>dlichkeit,<br />

Leber<strong>in</strong>suffizienz (Child-Pugh C), Schwangerschaft,<br />

Stillzeit. V: Kreat<strong>in</strong><strong>in</strong>-Clearance ≤ 30 ml/<br />

m<strong>in</strong>, Leber<strong>in</strong>suffizienz (Child-Pugh A, B), aufgrund<br />

von i.m. Applikation: Blutungsneigung,<br />

Thrombozytopenie, Antikoagulantien. IA: ke<strong>in</strong>e<br />

kl<strong>in</strong>isch relevanten bekannt. UEW: Hitzewallungen,<br />

Überempf<strong>in</strong>dlichkeitsreaktion <strong>in</strong>kl. Angioödem<br />

und Urtikaria, tiefe Venenthrombosen,<br />

gelegentlich cerebraler Insult, Lungenembolie.<br />

Weitere Informationen: Arzneimittel-Kompendium<br />

<strong>der</strong> Schweiz o<strong>der</strong> AstraZeneca AG, 6301 Zug.<br />

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<strong>in</strong> Schritten von 37.5 – 75 IE mit e<strong>in</strong>er zugelassenen Follitrop<strong>in</strong> alfa Zubereitung. Unter Umständen kann die<br />

Stimulation <strong>in</strong> jedem Zyklus auf bis zu 5 Wochen ausgedehnt werden. Nach erfolgreicher Stimulation wird<br />

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