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!<br />
Irrtum Nummer 1:<br />
Keine Zeit?!<br />
Termine statt Freiräume, Aufgabenlisten statt Lebensfreude:<br />
Stopp! Wer meint, keine Zeit zu haben, der irrt<br />
gewaltig.<br />
»Hast du denn überhaupt irgendwann Zeit, aus<br />
den Stoffen, die du sammelst, etwas zu nähen?«<br />
Eigentlich ging es bei der Wohnreportage eines<br />
schwedischen Möbelhauses um das Thema »Geliebtes<br />
Zuhause«. Doch die Antwort auf diese<br />
Frage vermittelt ein wunderbares Gefühl von Befreiung:<br />
»Nein. Warum auch? Ich muss nicht all<br />
die Dinge, die mir gefallen, unbedingt umsetzen.<br />
Es reicht, wenn ich mich einfach daran erfreue.«<br />
Zeit-<br />
<strong>simplify</strong>-Überblick<br />
• Viel jammern hilft<br />
wenig<br />
• Zeit ist Geld<br />
• Ich habe keine Zeit<br />
• Nicht auf den<br />
Wecker gehen<br />
An etwas Spaß haben, ohne Anwendungsplan, sich<br />
nicht unter Druck setzen, keine Ausfl üchte suchen, nur weil andere<br />
ein Ergebnis erwarten, genau dafür steht auch <strong>simplify</strong> your time.<br />
Denn Zeit ist kein Optimierungsproblem, sondern eine sehr persönliche<br />
Sache. Und deshalb liegt es an uns, Zeit so zu nutzen, dass<br />
sie uns gut tut.<br />
. 31
Viel jammern hilft wenig<br />
»Sorry, keine Zeit!« Wir haben uns derart an die alltägliche Hetze<br />
gewöhnt, dass es uns nicht mehr bewusst ist, wie oft diese Klage<br />
über unsere Lippen kommt. Kein Gespräch unter Freunden oder<br />
Kollegen, in dem nicht irgendwann die Rede von Stress und Zeitdruck<br />
ist. Verständlich, schließlich ist unsere moderne Lebens weise<br />
ja durch immer knapper werdende Zeit gekennzeichnet. Doch halt:<br />
Die Zeit ist nicht weniger geworden! Wie unsere Vorfahren stehen<br />
jedem von uns pro Tag exakt 24 Stunden zur Verfügung.<br />
Doch wenn es genügend Zeit gibt und täglich neue hinzukommt,<br />
was macht dann unseren Zeitmangel aus? Warum haben wir das Gefühl,<br />
nie genug Zeit zu haben? Nun, wenn es nicht an der Menge<br />
liegt, dann ist es wohl unsere Einstellung.<br />
Zeit ist Geld<br />
Dieser Spruch von Benjamin Franklin ist längst zum hektischen<br />
Motto des modernen Zeitdrucks geworden. Tatsächlich jedoch ist<br />
Zeit viel mehr wert als Geld.<br />
Nehmen wir einmal an, ein Bekannter möchte, dass Sie in seine<br />
neue Geschäftsidee investieren. Da der Mensch Ihnen aber nicht<br />
sonderlich sympathisch ist und seine Idee Sie nicht überzeugt, lehnen<br />
Sie ab. Klar, Sie haben ja kein Geld zu verschenken. Was aber<br />
passiert, wenn sich<br />
dieser Bekannte mit<br />
Ihnen zum Essen verabreden<br />
will? Handeln<br />
Sie dann auch so<br />
überlegt? Sie fi nden,<br />
das kann man nicht<br />
vergleichen? Irrtum:<br />
Man kann.<br />
32 .
Wenn Sie pro Tag nur eine Stunde für Dinge auf wenden, die Sie<br />
eigentlich gar nicht tun möchten, sind das bezogen auf einen Ganztagsjob<br />
pro Jahr fast 32 Tage. Etwa ein Jahresurlaub – einfach so<br />
rausgepulvert. Und Sie klagen über Zeitmangel?<br />
Ständig belasten wir unser Zeitkonto mit viel zu vielen Aufgaben<br />
und überfl üssigen Terminen. Jede noch so kleine Zeitnische wird<br />
umgehend für neue Aktivitäten genutzt. Unser ganzes Leben wird<br />
von Zeitdruck bestimmt: »Die Präsentation muss bis übermorgen<br />
stehen. Bis zum Sommer müssen acht Kilo runter. Ich muss unbedingt<br />
noch in die neue Ausstellung, sie schließt in einer Woche.«<br />
Ob Job oder Freizeit: Wir sind Meister im »Müssen«, aber Anfänger<br />
im »Einfach-sein-lassen«. Unser Nonstop-Engagement lässt<br />
uns keine Zeit darüber nachzudenken, ob das, was wir tun, wirklich<br />
sinnvoll ist. Es scheint, als seien wir so damit beschäftigt, das Wasser<br />
vom Boden aufzuwischen, dass wir nicht dazukommen, einfach den<br />
Wasserhahn abzudrehen.<br />
Wolfdietrich Schnurre<br />
» Er war so freigiebig mit seiner Zeit, dass er statt einer Armbanduhr<br />
einen Abreißkalender am Handgelenk trug.«<br />
Da wir unser Zeitbudget nun mal nicht überziehen können – für Zeit<br />
gibt es keinen Dispo-Kredit –, wird es manchmal ganz schön eng.<br />
Und deshalb ist die Feststellung: »Ich habe keine Zeit« nicht nur<br />
falsch, sie kann langfristig gesehen auch teuer werden. Denn möglicherweise<br />
kostet dies Sie die Theateraufführung Ihrer Tochter, das<br />
erste Tor Ihres Sohnes, die Geburtstagsfeier bei Freunden oder<br />
einfach die Chance, sich selbst etwas Gutes zu gönnen. Lassen Sie<br />
nicht zu, dass angeblicher Zeitmangel Sie daran hindert, die Dinge<br />
zu tun, die Ihnen wichtig sind, dass Ihre Träume und Wünsche unter<br />
der Last von Verpfl ichtungen begraben werden. Erobern Sie<br />
sich Ihre Zeit zurück!<br />
Kennen Sie die schöne Story mit der Zeitkarte? Vor einigen Jahren<br />
zogen Mitglieder des Vereins zur Verzögerung der Zeit mit einer<br />
. 33
»Zeitkarte« in Scheckkarten-Format durch München und versuchten,<br />
damit zu bezahlen – was natürlich nicht ging. Unerhört,<br />
beschwerten sie sich daraufhin bei einigen Banken, wo doch Zeit<br />
Geld sei! Leider verstanden die wenigsten der Angesprochenen,<br />
dass alles ein Scherz war. Nun, beim Thema Geld hört ja auch der<br />
Spaß bekanntlich auf …<br />
Ich habe keine Zeit<br />
Streichen Sie das Wort »keine« aus Ihrem Lebensmotto, und alles<br />
wird gut. Nein, niemand möchte Sie auf den Arm nehmen. Denn der<br />
Zeitdruck, dem wir tagtäglich ausgesetzt sind, ist alles andere als witzig.<br />
Aber Weglassen ist tatsächlich der Schlüssel zu mehr Zeit. Und<br />
Sie haben ihn in der Hand. Ihr Zeitreichtum versteckt sich in den<br />
Dingen und Aktivitäten, die Sie nicht brauchen. Schon die legendäre<br />
Coco Chanel wusste: »Lebenskunst ist die Kunst des richtigen Weglassens!«<br />
Wenn Sie die drei folgenden <strong>simplify</strong>-Taktiken gegen Zeitdruck beherzigen,<br />
werden auch Sie bald sagen: »Klar hab ich Zeit!<br />
1. <strong>simplify</strong>-Taktik gegen Zeitdruck:<br />
Nehmen Sie Ihre Zeit persönlich!<br />
Es ist leicht, anderen die Schuld für unsere Zeit probleme zu geben.<br />
Aber nur eine Person setzt die Maßstäbe für Ihren individuellen<br />
Umgang mit der Zeit: Sie selbst! Also, gestalten Sie Ihre Zeit in<br />
Zukunft selbstbestimmt. Rücken Sie Ihre eigenen Wünsche und Interessen<br />
in den Mittelpunkt. Begeben Sie sich auf einen ganz besonderen<br />
Ego-Trip und schenken Sie Ihrer Zeit endlich die Aufmerksamkeit,<br />
die sie verdient.<br />
34 .
<strong>simplify</strong>-<strong>Tipp</strong>!<br />
Ein Buch lesen, tanzen … – Fragen Sie sich: Was macht<br />
mir Spaß, und wofür möchte ich mehr Zeit haben?<br />
Ich möchte mehr Zeit für mich haben.<br />
Ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.<br />
Ich möchte mehr Zeit in meine Weiterbildung investieren.<br />
Ich möchte mehr Zeit …<br />
Wenn Sie wissen, wofür Sie gerne mehr Zeit hätten, sollten<br />
Sie umgehend damit beginnen, Ihr Zeitbudget zu entlasten.<br />
2. <strong>simplify</strong>-Taktik gegen Zeitdruck:<br />
Weniger, aber besser!<br />
Lösen Sie sich von der Angst, etwas zu verpassen! Wählen Sie ganz<br />
bewusst aus, womit Sie Ihre Zeit verbringen möchten – oder eben<br />
nicht. Niemand kann alles leben,<br />
alles machen oder alles haben.<br />
Und niemand muss immer und<br />
überall erreichbar sein. Tun Sie<br />
weniger, aber dafür das Richtige.<br />
Schaffen Sie Freiräume für Ihr<br />
Glück. Unverplante Zeit, ein leeres<br />
Blatt im Terminkalender halten<br />
wunderbare Möglichkeiten<br />
bereit, das Leben zu genießen.<br />
Denken Sie immer daran: Wer<br />
nicht selbst genießt, wird ganz<br />
schnell ungenießbar.<br />
. 35
36 .<br />
<strong>simplify</strong>-<strong>Tipp</strong>!<br />
Machen Sie aus Ihrer üblichen »Must-Do-Liste«<br />
eine»Not-To Do-Liste«: Überlegen Sie, was Sie ab heute<br />
nicht mehr tun werden! Welche Aufgaben können Sie sich<br />
sparen, womit vergeuden Sie Ihre Zeit? So schaffen Sie<br />
Platz für das, was Ihnen wichtig ist.<br />
3. <strong>simplify</strong>-Taktik gegen Zeitdruck:<br />
Sparen Sie sich alle Anstrengungen, Zeit zu sparen!<br />
»Warum verkaufst du diese?«, fragte der kleine Prinz. »Weil sie ungeheuer<br />
viel Zeit sparen«, sagte der Kauf mann. »Berechnungen von Experten<br />
haben ergeben, mit diesen Pillen sparst du 53 Minuten in der Woche.« Die<br />
wunderbare Geschichte des kleinen Prinzen von Antoine de Saint-<br />
Exupéry wurde vor über<br />
60 Jahren veröffentlicht,<br />
aber der Wunsch, Zeit zu<br />
sparen, ist heute aktueller<br />
denn je. Ständig versuchen<br />
wir mit allerlei technischen<br />
Gerätschaften und ausgefeilten<br />
Tricks der Zeit ein<br />
Schnippchen zu schlagen.<br />
Doch Zeit kann man erleben<br />
und geben, aber nicht kaufen. Deshalb können Sie sich auch alle<br />
Sparanstrengungen sparen. Versuchen Sie lieber, die Zeit auf Ihre<br />
Seite zu bringen. Machen Sie die Uhr zu Ihrem Freund.<br />
John Steinbeck<br />
» Man verliert die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen will.«
Nicht auf den Wecker gehen<br />
Schlummert in einer Ihrer Schubladen noch eine funktionsfähige<br />
mechanische Uhr? Sehr gut – her damit! Klar verfügen Computer,<br />
Handy und Co. über Zeitanzeigen, und präziser sind diese Zeitgeber<br />
in der Regel auch. Aber meist müssen wir die genaue Zeit ohnehin<br />
nicht wissen, es sei denn, wir wollen den Puls messen.<br />
Aber eine Uhr, die man morgens aufzieht, bei der man ab und zu die<br />
Zeiger korrigieren muss, macht uns die Zeit viel bewusster. Mechanische<br />
Uhren gehen einfach anders – sie vermitteln<br />
ein anderes Zeitempfi nden. Sie bedrängen<br />
uns nicht mit blinkenden Anzeigen,<br />
setzen uns nicht mit großen Sekundenzählern<br />
unter Druck. Mechanische Uhren wollen<br />
angeschaut und verstanden werden. Ganz<br />
ruhig zeigen sie uns an, dass Stunden und<br />
Minuten verstreichen, aber gleichzeitig lassen<br />
sie uns auch erfahren, wie viel Zeit wir eigentlich haben. Und sie<br />
nehmen es uns gewiss nicht übel, wenn wir vergessen, sie am Wochenende<br />
aufzuziehen …<br />
Denken Sie immer daran: Es mangelt Ihnen nicht an Zeit. Deshalb<br />
werden Sie den Zeitdruck nur dann los, wenn Sie vieles von dem<br />
sein lassen, was Sie bisher tun.<br />
. 37