VFT-Mischfutter-Test Nr. 50/09 - Der Verein Futtermitteltest (VFT)
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zum Absetzen kann eine kurzfristige Senkung von z.B. Calcium und Phosphor Sinn machen um<br />
die Pufferkapazität des Futters zu reduzieren und so den pH-Wert niedrig zu halten. Genau<br />
deshalb ist die genaue Einsatzbeschreibung des Futters entscheidend, weil nur so eine gezielte<br />
fachliche Einschätzung (gezielter Einsatz) möglich ist. Andernfalls müssen die Gehalte den Anforderungen<br />
der gesamten angegebenen Einsatzphase standhalten. In diesem Zusammenhang<br />
ist auch der Einsatz von Phytase bedeutsam, denn dadurch kann die Verfügbarkeit des Phosphors<br />
erhöht und die Gehalte können reduziert werden. Dieses wirkt sich sowohl günstig auf die<br />
Senkung der Pufferkapazität als auch auf die Reduzierung der Ausscheidungen aus. Somit ist<br />
es sehr erfreulich, dass alle untersuchten Ferkelfutter mit Phytase ausgestattet waren.<br />
Die Darmstabilität ist eine Grundvoraussetzung für eine reibungslose Ferkelaufzucht. Dabei gilt<br />
es, die „guten Keime“ im Darm gegenüber den „schlechten“ so zu stärken, dass sie die Überhand<br />
behalten. Eine Möglichkeit ist der Einsatz von Probiotika. Daher ist es nicht verwunderlich,<br />
dass drei Ferkelaufzuchtfutter I mit Probiotika versehen waren.<br />
Sauenfutter – Die drei untersuchten Futter für tragende Sauen decken mit angegebenen Energiegehalten<br />
zwischen 11,8 und 12,2 MJ ME je kg Futter genau den Empfehlungsbereich der<br />
DLG ab. Das untersuchte, nicht näher spezifizierte Alleinfutter liegt mit 12,6 MJ ME je kg aus<br />
fachlicher Sicht zu hoch für tragende Sauen und zu niedrig für laktierende Sauen, soll aber beide<br />
Bereiche abdecken. Daher ist die bereits beschriebene Abstufung dieses Kompromissfutters<br />
die logische Folge.<br />
Die deklarierten Proteingehalte der Alleinfutter für tragende Sauen lagen mit 14,5 bzw. 15,0 %<br />
eng beieinander. Gleiches gilt für den Lysingehalt (0,70 bis 0,73 %). Bezogen auf die Energie<br />
lagen die Herstellerangaben bei 0,47 bis 0,49 g Lysin je MJ ME. Aber auch in der Trächtigkeit<br />
kann sich ein zu geringer Gehalt einzelner Aminosäuren negativ (auf das Fötenwachstum)<br />
auswirken. Hier sind insbesondere die höheren Anforderungen aufgrund des stärkeren intrauterinen<br />
Wachstums im letzten Drittel der Trächtigkeit zu nennen. Das Kompromissfutter lag höher<br />
(0,75 g Lysin je MJ ME), da es auch für den Laktationsbereich ausgelegt wurde.<br />
<strong>Der</strong> Rohfasergehalt aber auch die Rohfaserquelle haben deutlichen Einfluss auf die Verdauung<br />
und Sättigung der Tiere und so auch auf die Ruhe im Stall. Letztendlich kann damit auch das<br />
Fruchtbarkeitsergebnis beeinflusst werden. Gesetzlich sind acht Prozent Rohfaser in der<br />
Trockensubstanz im Trächtigkeitsfutter vorgeschrieben, das entspricht ungefähr sieben Prozent<br />
in lufttrockenem Futter. Alternativ ist die Versorgung ebenfalls gesetzeskonform, wenn eine<br />
Rohfaseraufnahme von 200 g je Tier und Tag sichergestellt ist. Die hier untersuchten Futter<br />
haben mindestens sieben Prozent Rohfaser deklariert bzw. alternativ auf eine zusätzliche Gabe<br />
von rohfaserreichem Futter hingewiesen. Die Analysen des Futters der Firma LEV-Ostholstein<br />
zeigten bei einem im Vergleich zu Deklaration höheren Energiegehalt von 12,6 MJ ME je kg<br />
einen geringern Rohfasergehalt (4,5 %) als angegeben. Obwohl beide Abweichungen noch im<br />
gesetzlichen Toleranzbereich liegen, wird der realisierte Rohfasergehalt aus fachlicher Sicht<br />
unter den genannten Gründen als zu gering angesehen.<br />
Die vorliegenden <strong>Test</strong>ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die geprüften Futterchargen.<br />
Sie stellen keine Bewertung einer Firma dar und erlauben keine Rückschlüsse auf das übrige<br />
Produktionsprogramm der beteiligten Hersteller.