EuroTier 2010 ? Erster Auftritt der BAYERN-GENETIK GmbH
EuroTier 2010 ? Erster Auftritt der BAYERN-GENETIK GmbH
EuroTier 2010 ? Erster Auftritt der BAYERN-GENETIK GmbH
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8 EUROTIER <strong>2010</strong><br />
<strong>EuroTier</strong> <strong>2010</strong> –<br />
<strong>Erster</strong> <strong>Auftritt</strong> <strong>der</strong> <strong>BAYERN</strong>-<strong>GENETIK</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Dr. Thomas Grupp<br />
Die <strong>EuroTier</strong> in Hannover war auch in diesem Jahr <strong>der</strong> weltweit wohl wichtigste Treffpunkt für Rin<strong>der</strong>und<br />
Schweinezüchter, aber auch <strong>der</strong> wachsenden Gemeinde <strong>der</strong> Biogasproduzenten (BioEnergy). Mit einem<br />
neuen Besucherrekord und nachhaltig zufriedenen Ausstellern schloss die Messe am 19. November<br />
ihre Tore.<br />
Für die <strong>BAYERN</strong>-<strong>GENETIK</strong> <strong>GmbH</strong><br />
war es <strong>der</strong> erste wirkliche <strong>Auftritt</strong><br />
vor ein nationales und internationales<br />
Publikum, dem man mit allen<br />
Mitarbeitern, aber auch den ehrenamtlichen<br />
Personen, entgegenfieberte.<br />
Das Konzept <strong>der</strong> Präsentation<br />
von Fleckviehkühen u. -kälbern<br />
aus Bayern sowie Kreuzungskühen<br />
aus Nordrhein-Westfalen und<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen in Halle 27, ausgestellt<br />
in dem gemeinsamen attraktiven<br />
Alpendorf (Fleckvieh, Braunvieh,<br />
Pinzgauer und Grauvieh aus<br />
Österreich sowie Braunvieh aus<br />
Memmingen), zog unheimlich viele<br />
Besucher an.<br />
Die <strong>BAYERN</strong>-<strong>GENETIK</strong> war mit<br />
2 Nachzuchtgruppen, 3 Ilion- und<br />
3 Mangfall-Töchtern aus dem<br />
Wie<strong>der</strong>einsatz vertreten. Bereits<br />
zum 5. Mal wurden damit von unserer<br />
Organisation Kreuzungstiere<br />
Fleckvieh x Holstein <strong>der</strong> wachsenden<br />
und neugierigen Schar an<br />
Milcherzeugern präsentiert, im<br />
Herzen <strong>der</strong> deutschen Holsteinzucht.<br />
Wurde man im Jahre 2000<br />
dafür noch von allen Seiten milde<br />
belächelt, so war die <strong>EuroTier</strong> <strong>2010</strong><br />
doch geprägt vom Kreuzungsgedanken,<br />
nicht nur in <strong>der</strong> Kreuzung<br />
Fleckvieh x Holstein, son<strong>der</strong>n auch<br />
die von internationalen Anbietern<br />
Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>BAYERN</strong>-<strong>GENETIK</strong> am Ende eines erfolgreichen Messetages.<br />
favorisierte 3-Rassenkreuzung<br />
Montbeliard x (Swedish Red x Holstein).<br />
Ilion, als klassischer Allround-Vererber<br />
konnte mit einer reinen<br />
Fleckviehkuh aus Bayern (Züchter:<br />
Anton Eglsoer, Oberweinbach) seine<br />
Qualitäten in <strong>der</strong> Reinzucht demonstrieren,<br />
aber auch mit Kreuzungstieren,<br />
einer wun<strong>der</strong>bar jugendlichen<br />
schwarzen F1-Kuh von<br />
Familie Kamperdick-Voss aus Bü<strong>der</strong>ich<br />
und einer F3-Kuh von Familie<br />
Moulen aus Alpen. Die Demonstration<br />
<strong>der</strong> Doppelnutzung durch<br />
den Zuwachs konvexerer Körperformen<br />
und Harmonie von F1 über<br />
F3 zur Reinzucht war für viele Neukunden<br />
ein „Aha-Erlebnis“, nach<br />
dem Motto „so werden sich also<br />
unsere Kühe in Skelett und Körper<br />
entwickeln“. Während viele interessierte<br />
Landwirte, aber auch Wettbewerber<br />
uns immer wie<strong>der</strong> fragen,<br />
was kommt nach F1, sind die<br />
praktischen Erfahrungen unserer<br />
Kunden in Nordwestdeutschland<br />
aber auch Holland bereits soweit<br />
gediehen, dass sich dort diese Frage<br />
nicht mehr stellt. Der Weg geht<br />
eindeutig über die Verdrängungskreuzung<br />
hin zur klassischen Fleckviehkuh<br />
– das Ziel ist mittlerweile<br />
vorgegeben.<br />
Es war interessant zu sehen, wie<br />
lange sich Gedanken und Ereignisse<br />
in den Köpfen von Landwirten<br />
manifestieren können, denn bei<br />
<strong>der</strong> <strong>EuroTier</strong> im Jahre 2000, also<br />
exakt vor 10 Jahren, wurden die<br />
Rin<strong>der</strong>züchter durch den ersten originären<br />
BSE-Fall tief ins Mark getroffen.<br />
Damals standen wir mit<br />
Fleckvieh- und Kreuzungskühen<br />
auf dem Präsentierteller und je<strong>der</strong><br />
sagte uns das „Aus“ für Doppelnutzung<br />
bzw. die Rindfleischproduktion<br />
voraus. Stur hielten wir bis<br />
zum heutigen Tage an unserer<br />
FLECKVIEHWelt 3/<strong>2010</strong>
Philosophie fest, ja nicht von <strong>der</strong><br />
parallelen Zucht auf Milch &<br />
Fleisch Abstand zu nehmen, son<strong>der</strong>n<br />
sie sogar noch zu befeuern.<br />
Diese Hartnäckigkeit und die Konstanz<br />
in den Aussagen über die zukünftige<br />
Zucht bei <strong>der</strong> Rasse Fleckvieh<br />
hat uns viele Sympathien gebracht,<br />
wir zeigen am Tier, am<br />
Kalb, was wir für wichtig halten<br />
und worauf wir unsere Schwerpunkte<br />
setzen. So gesehen war es<br />
für uns ein Heimspiel in Hannover,<br />
denn mit dem starken Preisanstieg<br />
<strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>schlachtkörper vor und<br />
während <strong>der</strong> <strong>EuroTier</strong>, konnten wir<br />
eindeutig nachweisen, dass unsere<br />
Empfehlungen <strong>der</strong> vergangenen 10<br />
Jahre alle richtig waren und bei<br />
entsprechendem Befolgen unserer<br />
Strategie wirtschaftliche Vorteile<br />
greifbar sind.<br />
Die Mangfall-Töchter, zwei F1-Kühe<br />
(Nelly, gezüchtet von <strong>der</strong> Arbeiterkolonie<br />
Petrusheim, Weeze und Lola,<br />
gezüchtet von Martin Hullen,<br />
Edewecht) und eine F2-Kuh (Züchter:<br />
Gerhard Kamperdick-Voss, Bü<strong>der</strong>ich)<br />
waren eine Demonstration<br />
<strong>der</strong> Fitness-Stärke dieses Bullen,<br />
<strong>der</strong> nach 3-jährigem Einsatz in <strong>der</strong><br />
Slowakei, <strong>2010</strong> mittlerweile 9-jährig,<br />
wie<strong>der</strong> zur <strong>BAYERN</strong>-<strong>GENETIK</strong><br />
zurückgekehrt ist. Hohe Leistung in<br />
Verbindung mit Länge, Muskel und<br />
starkem Skelett festigten den Eindruck,<br />
dass Mangfall sehr gute Produktionskühe<br />
macht, die für Einkommen<br />
sorgen. Freundlicherweise<br />
kontrollierte die Fa. DeLaval<br />
jeden Morgen die frisch gemolkene<br />
Milch auf Zellgehalte, für unsere<br />
Mitarbeiter ein Wert, an dem sie<br />
sehen wollten, wie sich die Tiere<br />
an den „Ausstellungsstress“ gewöhnt<br />
hatten. Die Ergebnisse waren<br />
fast nicht zu glauben, die<br />
Mangfall-Töchter hatten im Schnitt<br />
nur 19.000 Zellen/ml, die Ilion-<br />
Töchter fast schon sagenhafte<br />
9.000 Zellen/ml. Beim Betrachten<br />
von weiteren Probenergebnissen<br />
konnten wir leicht sehen, dass das<br />
Gerät sauber arbeitete und dass<br />
unsere Tiere einfach eine exzellente<br />
Eutergesundheit demonstrierten<br />
und selbst auf dieser Schau keinen<br />
Stress aufkommen ließen.<br />
Allen ausstellenden Betrieben, die<br />
uns ihre Tiere zur Verfügung stellten,<br />
sei hier unser beson<strong>der</strong>er Dank<br />
ausgesprochen. Die 3 Ilion-Töchter,<br />
wie auch die Mangfall-Töchter fanden<br />
im Anschluss an die Messe eine<br />
neue Heimat in Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
bzw. Holland und sorgen damit da-<br />
FLECKVIEHWelt 3/<strong>2010</strong><br />
für, dass das „Fleckvieh-Virus“ in<br />
weiteren Betrieben grassieren<br />
kann.<br />
Unser sehr offen gestalteter Stand<br />
war für Mitglie<strong>der</strong>, Genossen und<br />
Kunden aus Bayern, Baden-Württemberg<br />
und Hessen, den traditionell<br />
starken Fleckviehregionen,<br />
aber auch aus allen übrigen<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n ein steter Anlaufpunkt,<br />
um bei einem „bayerischen<br />
Bier“, das übrigens bereits am<br />
2. Ausstellungstag basierend auf<br />
einer Kalkulation an <strong>der</strong> Messe<br />
2008 versiegte, über das Thema<br />
Nr. 1 – Fleckvieh – zu diskutieren.<br />
Viele neue Gesichter und Besucher<br />
aus aller Welt, von A (Aserbaidschan)<br />
bis Z (Zimbabwe), belagerten<br />
unseren Stand und unsere Mitarbeiter,<br />
die laut Aussage eines<br />
Hauptakteurs kaum Zeit hatten, um<br />
die Toilette aufzusuchen.<br />
EUROTIER <strong>2010</strong> 9<br />
Nachzuchtgruppe Mangfall. Anhand <strong>der</strong> beiden Nachzuchtgruppen konnte die ganze Palette<br />
<strong>der</strong> Kreuzungsstufen demonstriert werden. Von Reinzucht über F1 und F2 bis F3.<br />
Die Nachzuchtgruppe des Bullen Ilion bestand aus einer Reinzucht-Kuh aus Oberbayern und<br />
einer F1- und einer F3-Kuh aus Nordrhein-Westfalen.<br />
Aus dem Vorstand und Beirat waren<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> Sebastian Mühlbauer,<br />
Franz Stürzer und Walter<br />
Bachmair mindestens 2 Tage vor<br />
Ort und unterstützten unser Team<br />
nach Kräften. Diese Präsenz des<br />
Ehrenamtes ist eine wichtige Größe<br />
für die <strong>BAYERN</strong>-<strong>GENETIK</strong> und<br />
Zeichen dafür, dass die nie<strong>der</strong>- und<br />
oberbayerischen Züchter eine gemeinsame,<br />
starke Heimat gefunden<br />
haben und damit ihren Platz<br />
im nationalen und internationalen<br />
Zuchtgeschehen mit aller Kraft<br />
wahrnehmen.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass neben<br />
dem traditionellen Kälber-<strong>Auftritt</strong><br />
vom ZV Miesbach auch die an<strong>der</strong>en<br />
angeschlossenen Verbände die<br />
<strong>EuroTier</strong> als das ansehen, was es<br />
ist – die Drehscheibe <strong>der</strong> internationalen<br />
Rin<strong>der</strong>zucht.