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Ein gutes Stück vorangekommen. Halbzeitbilanz der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt

Nach zweieinhalb Jahren der schwarz-roten Landesregierung in Sachsen-Anhalt zieht die SPD-Landtagsfraktion Bilanz.

Nach zweieinhalb Jahren der schwarz-roten Landesregierung in Sachsen-Anhalt zieht die SPD-Landtagsfraktion Bilanz.

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<strong>Ein</strong> <strong>gutes</strong> <strong>Stück</strong> <strong>vorangekommen</strong><br />

<strong>Halbzeitbilanz</strong> <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong>


<strong>Ein</strong> <strong>gutes</strong> <strong>Stück</strong> <strong>vorangekommen</strong><br />

<strong>Halbzeitbilanz</strong> <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>


Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />

die <strong>SPD</strong> ist 2011 mit dem Ziel zur Landtagswahl angetreten,<br />

ein starkes und gerechtes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> zu entwickeln.<br />

Um diesen Anspruch zu verwirklichen, haben wir<br />

uns vorgenommen, fünf Prinzipien umzusetzen.<br />

• Gute Bildung als Schlüssel für sozialen Aufstieg<br />

• <strong>Ein</strong>e gesunde Wirtschaft als Basis für Wohlstand<br />

• Gute Arbeit und gute Löhne<br />

• <strong>Ein</strong> soziales <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> als Grundlage für<br />

gesellschaftlichen Zusammenhalt<br />

• <strong>Ein</strong> lebenswertes und sicheres <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Diese Prinzipien haben wir in die Regierungskoalition eingebracht. Der Koalitionsvertrag,<br />

<strong>der</strong> die Grundlage für die Arbeit dieser Landesregierung bildet und<br />

<strong>der</strong> viele sozialdemokratische Inhalte enthält, spricht eine deutliche Sprache.<br />

Zweieinhalb Jahre nach <strong>der</strong> Regierungsbildung ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Nach<br />

<strong>der</strong> ersten Hälfte dieser Legislaturperiode können wir sagen: <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist<br />

ein <strong>gutes</strong> <strong>Stück</strong> <strong>vorangekommen</strong>.<br />

Mit <strong>der</strong> Novelle des Kin<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ungsgesetzes haben wie<strong>der</strong> alle Kin<strong>der</strong> einen<br />

Anspruch auf Ganztagsbetreuung. Mit <strong>der</strong> Novelle des Schulgesetzes ist längeres<br />

gemeinsames Lernen auch in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> möglich. Mit dem STARK III-<br />

Programm werden Schulen und Kitas saniert. Mit dem Vergabegesetz dürfen<br />

öffentliche Aufträge nur noch an Firmen gehen, die Tariflöhne zahlen. Und mit<br />

dem Doppelhaushalt 2012/2013, <strong>der</strong> ohne neue Schulden ausgekommen ist,<br />

ist das Land einen weiteren Schritt auf dem Weg <strong>der</strong> Haushaltskonsolidierung<br />

gegangen. <strong>Ein</strong>ige dieser Gesetze brauchen Zeit und sie brauchen unsere Unterstützung,<br />

bis sie in <strong>der</strong> Praxis wirken.<br />

Bei allem, was wir in den letzten Jahren auf den Weg gebracht haben, bleibt für<br />

den Rest <strong>der</strong> Legislaturperiode noch Vieles zu tun.<br />

Katrin Budde, Fraktionsvorsitzende<br />

5


6<br />

Arbeitskreis Finanzen<br />

und Infrastruktur


Die Vorsitzende<br />

Die Mitglie<strong>der</strong><br />

Krimhild Niestädt<br />

stellv. Fraktionsvorsitzende<br />

Sprecherin für Finanzpolitik<br />

Ralf Bergmann<br />

stellv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Sprecher für Raumordnung<br />

Jens Bullerjahn<br />

Minister <strong>der</strong> Finanzen<br />

Rüdiger Erben<br />

stellv. Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Thomas Felke<br />

Sprecher für Wohnungswesen<br />

und Städtebau<br />

Matthias Graner<br />

Sprecher für Netzpolitik<br />

Holger Hövelmann<br />

Sprecher für Verkehrspolitik<br />

Dr. Katja Pähle<br />

7


8<br />

Solide Finanzen<br />

Solide Finanzen sind ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Entwicklung des<br />

Landes. Wir haben daher nach <strong>der</strong> Wahl die Schuldenaufnahme nicht nur für das<br />

Jahr 2011 verringert, auch in den Jahren 2012 und 2013 kommt <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

ohne neue Schulden aus. Für 2014 ist das ebenfalls geplant.<br />

Wir sorgen vor für schwere Zeiten. Mit dem Doppelhaushalt 2012/2013 wurde<br />

die Steuerschwankungsreserve, die in künftigen Jahren Steuermin<strong>der</strong>einnahmen<br />

zur Vermeidung von Nettoneuverschuldungen<br />

ausgleichen soll, auf<br />

55 Mio. Euro angespart. Daneben<br />

trifft das Land mit seinen Son<strong>der</strong>vermögen<br />

„Versorgungsrücklage“<br />

und „Pensionsfonds“ Vorsorge für<br />

die absehbaren Pensionsansprüche<br />

<strong>der</strong> Landesbediensteten. Beide<br />

Son<strong>der</strong>vermögen haben zum 31.<br />

Dezember 2012 einen Stand von<br />

398,85 Mio. Euro erreicht. Nach<br />

Ende <strong>der</strong> Legislaturperiode wird im<br />

Jahr 2017 mit ersten Zahlungen aus<br />

den Son<strong>der</strong>vermögen gerechnet.<br />

Zudem sorgt ein Zentrales Beteiligungs- und Beschaffungsmanagement für den<br />

effizienten <strong>Ein</strong>satz <strong>der</strong> Landesmittel.<br />

Der Koalition ist es 2012 erstmalig gelungen, einen kleinen Schritt zur Schuldensenkung<br />

zu gehen. Der Haushaltsvollzug hatte einen Überschuss von 50 Mio.<br />

Euro erbracht. Diesen Überschuss haben wir genutzt, um die Steuerschwankungsreserve<br />

um weitere 25 Mio. Euro aufzustocken und die Landesschulden um<br />

25 Mio. Euro zu senken.<br />

Dies sind keine Selbstverständlichkeiten, son<strong>der</strong>n ein Ergebnis harter Arbeit und<br />

Diskussionen. Dieser solide Umgang mit den Landesfinanzen und die fortgesetzte<br />

Haushaltskonsolidierung ist ein Erfolg dieser Koalition.<br />

Sichere Kommunalfinanzen<br />

Die kommunale Ebene ist eine entscheidende Säule unseres Gemeinwesens.<br />

<strong>Ein</strong>e wichtige Aufgabe des Landes ist es, die Finanzausstattung zu gewährleisten,<br />

die zur angemessenen Erfüllung ihrer Aufgaben erfor<strong>der</strong>lich ist. Dabei ist auch<br />

Thorben Wengert / pixelio.de


die unterschiedliche Finanzkraft <strong>der</strong> Kommunen auszugleichen. Dazu haben wir<br />

das Finanzausgleichsgesetz mo<strong>der</strong>nisiert. An die Stelle einer quotendefinierten<br />

Finanzausgleichsmasse ist vom 1. Januar 2013 an eine aufgabenbezogene<br />

Finanzausstattung <strong>der</strong> Kommunen getreten. Damit wird bei <strong>der</strong> Bemessung <strong>der</strong><br />

vom Land an die Kommunen auszureichenden Finanzausgleichsleistungen <strong>der</strong><br />

kommunale Finanzbedarf zugrunde gelegt.<br />

Mit dem neuen Gesetz ermöglicht <strong>der</strong> kommunale Finanzausgleich in <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> eine angemessene und aufgabenbezogene Finanzausstattung <strong>der</strong> Kommunen.<br />

Der kommunale Finanzausgleich ist nun klarer, einfacher und gerechter<br />

und soll so weit wie möglich Planungssicherheit gewährleisten.<br />

Die Finanzausgleichsmasse wurde durch die Nutzung neuerer Erkenntnisse und<br />

durch die stärkere Beachtung <strong>der</strong> Verteilungsgerechtigkeit neu ausgerichtet.<br />

Aktuelle Entwicklungen wie Inflationsrate, Verän<strong>der</strong>ungen bei Bundes- und<br />

Landeszuweisungen, <strong>Ein</strong>wohnerentwicklung und die Mai-Steuerschätzung werden<br />

nun vorrausschauend bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Finanzausstattung berücksichtigt.<br />

Bei <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Mittel wird <strong>der</strong> solidarische<br />

Ausgleich zwischen den Gemeinden gestärkt, denn dem kommunalen<br />

Finanzausgleich kommt auch die Aufgabe zu, die Unterschiede in <strong>der</strong> Finanzkraft<br />

<strong>der</strong> Kommunen untereinan<strong>der</strong> abzufe<strong>der</strong>n.<br />

STARK III: Sanierung von Schulen und Kitas<br />

Mit dem STARK III-Programm, einem Bestandteil des Bündnisses für starke<br />

Kommunen, sollen in den kommenden Jahren alle Kin<strong>der</strong>tagesstätten und<br />

Schulen saniert werden. Dabei geht es um<br />

eine vorrangig energetische Mo<strong>der</strong>nisierung,<br />

verbunden mit baulichen Verbesserungen,<br />

einer zeitgemäßen IT-Ausstattung und <strong>der</strong><br />

Anbindung an das parallel neu zu schaffende<br />

Landes-Daten-Netz. Für die Jahre 2013 und<br />

2014 sollen mit Hilfe von EU-Mitteln etwa<br />

120 Mio. Euro fließen. Dabei kommen 70<br />

Prozent <strong>der</strong> Investitionssumme aus europäischen<br />

Finanztöpfen. Die verbleibenden 30<br />

Prozent <strong>der</strong> Kosten erbringen die Kommunen<br />

als Träger von Schulen und Kitas.<br />

pixelio.de<br />

Mit dem STARK III-Programm werden in Sturm/<br />

vielen einheimischen Handwerksbetrieben Rainer<br />

9


10<br />

Arbeitsplätze gesichert o<strong>der</strong> gar neu geschaffen. Die Mo<strong>der</strong>nisierungen werden<br />

an den Kitas und Schulen zu einer erheblichen Senkung des Energieverbrauchs<br />

führen und helfen, CO 2 -Emmissionen zu senken. Für die Kommunen und an<strong>der</strong>e<br />

Träger <strong>der</strong> Kitas und Schulen bedeutet das nicht nur eine erhebliche Kosteneinsparung<br />

über Jahre hinweg, es ist auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz.<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Landesbauordnung<br />

Wir haben die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Musterbauordnung und <strong>der</strong> EU-Bauprodukteverordnung<br />

zum Anlass genommen, die Landesbauordnung zu mo<strong>der</strong>nisieren. In<br />

die Novelle flossen auch Vorschläge aus <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Bauaufsichtsbehörden,<br />

<strong>der</strong> Kammern und Verbände ein. Darüber hinaus wurden umfangreiche Än<strong>der</strong>ungen<br />

an den bisherigen Regelungen im Hinblick auf die Erneuerbaren Energien<br />

vorgenommen. Zudem gehört zur Standsicherheitsprüfung von Gebäuden<br />

in belasteten Gebieten nun ausdrücklich die Prüfung auf Kampfmittel im Boden.<br />

Daneben wurden folgende Punkte neu geregelt: die Abstandsflächenmin<strong>der</strong>ung<br />

für Repowering im Bereich <strong>der</strong> Windkraftanlagen, die Abstandsflächenmin<strong>der</strong>ung<br />

für die Dämmung von Hausfassaden, die Regelung zur baugenehmigungsfreien<br />

Aufstellung von Kleinwindkraftanlagen in Industrie- und Gewerbegebieten, die<br />

elektronische Bauantragsstellung, die Fristenstraffung bei Bauantragsbearbeitung,<br />

<strong>der</strong> Nachweis von Rückbaumitteln bei Neubau von <strong>Ein</strong>zelhandelsmärkten,<br />

die Schaffung einer Möglichkeit zum Erlass von Gestaltungssatzungen sowie die<br />

Beseitigung des automatischen Außerkrafttretens von Bauvorschriften im Bereich<br />

<strong>der</strong> Kommunen.<br />

Kompetenzzentrum für den Stadtumbau<br />

Mit <strong>der</strong> „Internationalen Bauausstellung Stadtumbau 2010“ (IBA) haben viele<br />

Städte und Gemeinden in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> mit einem aktiven und nachhaltigen<br />

Stadtumbauprozess begonnen o<strong>der</strong> ihn intensiviert. Dieser hatte zum Ziel, die<br />

Siedlungsstruktur an die Entwicklung von Bevölkerung und Wirtschaft anzupassen.<br />

Dieser urbane und demographische Wandel ist natürlich damit nicht abgeschlossen.<br />

Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, diesen Prozess auch weiter zu begleiten.<br />

2011 wurde daher das „Kompetenzzentrum Stadtumbau“ gegründet. Damit<br />

werden die aus <strong>der</strong> IBA gewonnenen Erkenntnisse weiterentwickelt und die<br />

Landesregierung sowie die Städte aktiv bei <strong>der</strong> Neugestaltung unterstützt.


Nachhaltige Wohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> erhält vom Bund im Rahmen des Entflechtungsgesetzes Mittel<br />

für die Wohnraumför<strong>der</strong>ung. Da diese Mittel absehbar nur bis 2019 vom Bund<br />

gezahlt werden, sollte die Nutzung dieser Mittel für die Wohnraumför<strong>der</strong>ung im<br />

Land nachhaltig erfolgen.<br />

Die Koalition hat dazu einen revolvierenden Wohnraumför<strong>der</strong>fonds eingerichtet,<br />

mit dem die energetische und altersgerechte Sanierung, aber auch die<br />

Anschaffung von Wohnraum geför<strong>der</strong>t wird. Direkte För<strong>der</strong>mittel werden nicht<br />

gezahlt, um den Grundbestand an Mitteln nicht anzugreifen. Die För<strong>der</strong>ung erfolgt<br />

durch zinsgünstige Kredite.<br />

Im Jahr 2012 wurden bereits 15,2<br />

Mio. Euro zugeführt. Für 2013<br />

sieht <strong>der</strong> Haushaltsplan verbindlich<br />

die Zuführung weiterer 19<br />

Mio. Euro vor. Aus diesen und den<br />

Mitteln <strong>der</strong> folgenden Jahre kann<br />

die Wohnraumför<strong>der</strong>ung in Form<br />

von Kreditvergaben erfolgen. Zudem<br />

ermöglicht dieses nachhaltige<br />

Instrument die Fortführung<br />

<strong>der</strong> Wohnraumför<strong>der</strong>ung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

über den <strong>der</strong>zeitigen<br />

Planungshorizont 2019 hinaus. Kurt Michel / pixelio.de<br />

11


12<br />

Arbeitskreis<br />

Innen, Justiz und<br />

Gleichstellung


Die Vorsitzende<br />

Die Mitglie<strong>der</strong><br />

Silke Schindler<br />

Sprecherin für<br />

Kommunalpolitik<br />

Norbert Born<br />

Sprecher für Sportpolitik<br />

Dr. Ronald Brachmann<br />

Sprecher für Rechtspolitik<br />

Rüdiger Erben<br />

stellv. Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Sprecher für Innenpolitik<br />

Petra Grimm-Benne<br />

Parlamentarische<br />

Geschäftsführerin<br />

Nadine Hampel<br />

stellv. Vorsitzende<br />

Sprecherin für<br />

Gleichstellungspolitik<br />

Prof. Dr. Angela Kolb<br />

Ministerin für Justiz<br />

und Gleichstellung<br />

Bernward Rothe<br />

13


14<br />

Mo<strong>der</strong>nes Rettungsdienstgesetz<br />

Die Qualität und die Organisation des Rettungsdienstes entscheiden im Ernstfall<br />

über Leben und Tod. Daher haben wir mit <strong>der</strong> Novellierung des Rettungsdienstgesetzes<br />

entscheidende Verbesserungen für den Rettungsdienst in <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> gesetzlich verankert, um die Arbeit <strong>der</strong> Rettungsdienste zu unterstützen.<br />

Damit wurde ein – auch im Vergleich mit allen an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n – mo<strong>der</strong>nes<br />

Rettungsdienstgesetz<br />

auf den Weg gebracht, das <strong>der</strong><br />

ehrenamtlichen Tätigkeit <strong>der</strong><br />

Rettungsdienste eine zentrale<br />

Rolle einräumt.<br />

Auf Vorschlag <strong>der</strong> Rettungsorganisationen<br />

hat die Wasserund<br />

Bergrettung nun sowohl<br />

eine feste Rechtsgrundlage für<br />

ihre Tätigkeit und vor allem<br />

eine Regelung für den Ersatz<br />

von Aufwendungen, die bei<br />

<strong>der</strong> Rettung von Verunglückten<br />

entstehen. Zudem können<br />

in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> nur noch<br />

solche Organisationen den Rettungsdienst durchführen, die personell und<br />

sächlich befähigt sind, beim Katastrophenschutz mitzuwirken und ebenso im<br />

Katastrophenfall einsatzfähig zu sein. Das stärkt vor allem die ehrenamtliche<br />

Arbeit <strong>der</strong> Rettungsdienste.<br />

Mehr Sicherheit durch die Entwicklung des SOG<br />

Durch die Novellierung des Gesetzes über die Öffentliche Sicherheit und Ordnung<br />

(SOG) wurden bestehende Regelungen an die technische Entwicklung angepasst,<br />

die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts umgesetzt, mehr<br />

Handlungssicherheit und mehr Gesundheitsschutz für Polizistinnen und Polizisten<br />

geschaffen und kommunale Handlungsmöglichkeiten zur Gewährleistung <strong>der</strong><br />

öffentlichen Sicherheit und Ordnung eröffnet. So ist die Polizei befugt, vermisste<br />

Personen durch eine Handyortung aufzufinden. Zudem haben die Kommunen<br />

eine rechtssichere Grundlage für den Erlass von zeitlich und örtlich begrenzten<br />

Alkoholkonsumverboten. Dabei obliegt es allein den kommunalen Vertretungen<br />

vor Ort zu bestimmen, ob und wie sie diese Möglichkeit einsetzen.<br />

Tobias Dietz / pixelio.de


Die gesetzliche Verankerung <strong>der</strong> Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamtinnen<br />

und -beamte konnten wir lei<strong>der</strong> gegen den Wi<strong>der</strong>stand unseres Koalitionspartners<br />

nicht durchsetzen. Sie bleibt gerade nach dem Mitglie<strong>der</strong>entscheid in<br />

<strong>der</strong> <strong>SPD</strong> ein zentraler innenpolitischer Punkt für die <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong>.<br />

Bundeswehr als Partner im Katastrophenschutz<br />

Wegen <strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedeutung für die Standorte, <strong>der</strong> Verwurzelung <strong>der</strong><br />

Bundeswehr in <strong>der</strong> Bevölkerung und <strong>der</strong> Mithilfe <strong>der</strong> Bundeswehr im Katastrophenschutz<br />

ist es wichtig, starke Standorte in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> zu haben. In <strong>der</strong><br />

Diskussion um die Bundeswehrstrukturreform ist es gelungen, die Auswirkungen<br />

für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> verhältnismäßig gering zu halten. Dies ist auch einem durch<br />

die <strong>SPD</strong>-Fraktion initiierten Antrag zu verdanken, <strong>der</strong> den Erhalt aller Bundeswehrstandorte<br />

for<strong>der</strong>te und mit großer Mehrheit im Landtag verabschiedet<br />

worden ist.<br />

<strong>Ein</strong> NPD-Verbot ist und bleibt notwendig<br />

Die NPD ist eine verfassungsfeindliche Partei, die sich gegen unsere freiheitlich-demokratische<br />

Grundordnung richtet. Ihre Ideologie ist menschenfeindlich,<br />

rassistisch und antisemitisch. Sie vertritt eine aggressiv-kämpferische Grundhaltung.<br />

Für all dies liegt umfassendes Beweismaterial vor, das von Bund und<br />

Län<strong>der</strong>n zusammengetragen wurde.<br />

Die <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hält<br />

daher ein Verbot <strong>der</strong> NPD für notwendig und geboten.<br />

Damit würde <strong>der</strong> NPD <strong>der</strong> Mantel <strong>der</strong> Legalität<br />

genommen. Zudem würde ihr durch den Entzug<br />

öffentlicher Gel<strong>der</strong> die Fähigkeit genommen,<br />

ihre Strukturen zu erhalten o<strong>der</strong> gar auszubauen.<br />

Der Bundesrat hat im Dezember 2012 beschlossen,<br />

beim Bundesverfassungsgericht eine Entscheidung<br />

über die Verfassungswidrigkeit <strong>der</strong> NPD<br />

zu beantragen. Die CDU-geführten Län<strong>der</strong> und<br />

pixelio.de<br />

/<br />

Innen minister mussten letztlich ihren Wi<strong>der</strong>stand<br />

gegen ein neuerliches Verfahren aufgeben. Damit<br />

haben wir endlich erreicht, dass ein neuer Anlauf Spreckelmeyer<br />

für ein NPD-Verbotsverfahren gestartet wird. Lisa<br />

15


16<br />

<strong>Ein</strong> humaneres und mo<strong>der</strong>nes Asylrecht<br />

Der Landtag von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hat nicht nur vor dem Hintergrund <strong>der</strong> aktuellen<br />

Krise in Syrien über die Lage von Migranten und Flüchtlingen debattiert.<br />

Die <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> steht dabei für humane Lösungen, etwa bei <strong>der</strong> Frage<br />

<strong>der</strong> Unterbringung von Migranten und Flüchtlingen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. So wird<br />

es künftig als Regelunterbringung die dezentrale Unterbringung in Wohnungen<br />

und nicht mehr in Gemeinschaftsunterkünften geben. Zudem sollen bei <strong>der</strong> Neuregelung<br />

im Kommunalrecht Migrations- bzw.- Flüchtlingsbeiräte in den Landkreisen<br />

und kreisfreien Städten verankert werden.<br />

Sportför<strong>der</strong>gesetz<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist ein Sportland. Mit dem Sportför<strong>der</strong>gesetz haben wir daher<br />

erstmals eine gesetzliche Grundlage für die För<strong>der</strong>ung des Sports in <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> geschaffen. Es bietet gute und sichere Rahmenbedingungen, die die weitere<br />

Entwicklung des Breiten-,<br />

Gesundheits-, Behin<strong>der</strong>ten- und<br />

Rehabilitationssports sowie des<br />

Leistungssports unterstützen.<br />

Durch das Sportför<strong>der</strong>gesetz<br />

werden Verwaltungsabläufe für<br />

die Vergabe von För<strong>der</strong>mitteln<br />

entbürokratisiert und transparente<br />

Pauschalzuschüsse für Sportvereine<br />

eingeführt. Dadurch wird<br />

das Ehrenamt ent lastet. Zudem<br />

ist die Vergabe von Investitionsmitteln<br />

für die erfor<strong>der</strong>liche Sportinfrastruktur und Sportstätten nunmehr klar und<br />

nachvollziehbar geregelt.<br />

Therapieorientierte Sicherungsverwahrung<br />

<strong>Ein</strong>e wirkungsvolle Therapie ist die beste Gewähr dafür, dass Straftäter nach dem<br />

Verbüßen ihrer Freiheitsstrafe ein straffreies Leben führen können. Das Landes-<br />

sicherungsverwahrungsvollzugsgesetz schafft die rechtlichen Voraussetzungen<br />

dafür, dass diejenigen Menschen, die nach <strong>der</strong> Haft in <strong>der</strong> Sicherungsverwahrung<br />

bleiben, die Möglichkeit einer solchen, umfassenden Therapie erhalten.<br />

Dies ist ein mo<strong>der</strong>nes Gesetz, das die bis dato bestehenden Möglichkeiten des<br />

Kurt Michel / pixelio.de


Schutzes <strong>der</strong> Allgemeinheit vor gefährlichen, rückfallgefährdeten Sexual- und<br />

Gewaltstraftätern durch eine therapie- und freiheitsorientierte Sicherungsverwahrung<br />

erweitert.<br />

Landesprogramm<br />

„Geschlechtergerechtes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>“<br />

Im November 2011 hat <strong>der</strong> Landtag von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> mit Unterstützung<br />

<strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> die Erstellung sowie Durchführung eines Landesprogramms<br />

für ein geschlechtergerechtes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> beschlossen. Ziel des<br />

Landesprogramms ist es, die im Land bestehenden gleichstellungspolitischen<br />

Defizite zu bekämpfen. In Zusammenarbeit mit allen auf diesem Gebiet tätigen<br />

Akteuren konnten in den Handlungsfel<strong>der</strong>n Existenz sichernde Beschäftigung,<br />

soziale Gerechtigkeit, Partizipation, Bildung und Antigewaltarbeit bereits konkrete<br />

Handlungsempfehlungen entwickelt werden.<br />

Finanzierung <strong>der</strong> Frauenhäuser<br />

Auf Initiative <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> haben sich die zuständigen Gremien<br />

des Landtages mit <strong>der</strong> Zukunft <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong> Frauenhäuser, <strong>der</strong>en ambulanten<br />

Beratungsstellen, Beratungsstellen für Opfer sexualisierter Gewalt und<br />

Frauenzentren im Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> befasst. Im Ergebnis wurde die Landesrichtlinie<br />

zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> inhaltlichen Arbeit <strong>der</strong> Frauenhäuser vorerst bis zum<br />

31. Dezember 2014 verlängert. Für das Jahr 2014 stehen die gleichen bzw. leicht<br />

erhöhte Planwerte zur Verfügung. Im Haushaltsplanentwurf sind insgesamt mindestens<br />

1.224.000 Euro für die inhaltliche För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Frauenhäuser bzw.<br />

Beratungsstellen eingestellt.<br />

17


18<br />

Arbeitskreis Wissenschaft<br />

und Wirtschaft,<br />

Europa sowie Medien


Der Vorsitzende<br />

Die Mitglie<strong>der</strong><br />

Ronald Mormann<br />

Sprecher für Wirtschafts-<br />

und Energiepolitik<br />

Katrin Budde<br />

Fraktionsvorsitzende<br />

Thomas Felke<br />

Sprecher für Medienpolitik<br />

Nadine Hampel<br />

Sprecherin für Tourismus<br />

Holger Hövelmann<br />

Gerhard Miesterfeldt<br />

Dr. Katja Pähle<br />

stellv. Vorsitzende<br />

Sprecherin für<br />

Wissenschaftspolitik<br />

Tilman Tögel<br />

Sprecher für Bundes- und<br />

Europaangelegenheiten<br />

19


20<br />

Tariftreueregelung im Vergabegesetz<br />

Seit dem 1. Januar 2013 ist in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ein neues Vergabegesetz in<br />

Kraft. Es regelt verbindlich, an welche tariflichen Standards sich die um einen<br />

öffentlichen Auftrag bewerbenden Unternehmen zu halten haben. Darüber<br />

hinaus müssen sich die potentiellen Auftragnehmer verpflichten, Leiharbeitnehmern<br />

dieselben Arbeitsbedingungen zu gewähren<br />

wie ihren eigenen Arbeitnehmern. Auch Nachunternehmer<br />

müssen ihren Angestellten dieselben Bedingungen<br />

gewähren wie <strong>der</strong> eigentliche Auftragnehmer seinen Beschäftigten.<br />

Damit können öffentliche Aufträge nur noch<br />

an tariftreue Unternehmen gehen.<br />

Das Vergabegesetz enthält darüber hinaus fakultative<br />

Kriterien <strong>der</strong> Auftragsvergabe, wie die För<strong>der</strong>ung von<br />

familienpolitischen Maßnahmen o<strong>der</strong> die Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Auszubildenden bei <strong>der</strong> Auftragsvergabe.<br />

Zudem sind nun auch Kommunen gesetzlich<br />

verpflichtet, die <strong>Ein</strong>haltung dieser und weiterer Standards, wie etwa die ILO-<br />

Kernarbeitsnormen, zu kontrollieren.<br />

Daniel Rennen / pixelio.de<br />

Bei den Verhandlungen zum Vergabegesetz ist die For<strong>der</strong>ung nach einem vergabespezifischen<br />

Mindestlohn für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> lei<strong>der</strong> an <strong>der</strong> CDU-Fraktion<br />

gescheitert. Sie bleibt jedoch ein wichtiges Thema für zukünftige Gesetzesän<strong>der</strong>ungen.<br />

Wirtschaftliche Entwicklung voranbringen<br />

Die klein- und mittelständische Wirtschaft und die Industrieunternehmen in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, die vielen Tausenden Betriebe und Unternehmen aus Hand-<br />

werk, Dienstleistern, produzierendem und verarbeitendem Gewerbe, die Selbst -<br />

ständigen und Unternehmensgrün<strong>der</strong> sind die Säulen für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung im Land. Ihr Erfolgsrezept liegt im engen Zusammenspiel von nachhaltigem<br />

unternehmerischen Handeln, innovativen Produkten, flexiblen Produktionsprozessen<br />

und hochqualifizierten und -motivierten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern.<br />

Wir brauchen Konzepte für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung, die auf<br />

<strong>der</strong> Stärkung dieser Wirtschaftspotenziale aufbauen. Wir müssen mehr höherwertige<br />

Arbeitsplätze schaffen. Dazu brauchen wir eine Technologieoffensive,<br />

die zusammen mit einer vernünftigen Wirtschaftspolitik auf ein strategisches Ziel


hinläuft: die Schaffung von Wertschöpfungsketten. Wir brauchen nicht nur einfache<br />

Produktion, son<strong>der</strong>n die Verarbeitung in weiterführenden Produkten. Das<br />

erhöht nicht nur die Wertschöpfung, son<strong>der</strong>n macht die Branchen auch krisenfester.<br />

Neue Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung für gute Arbeit<br />

<strong>Ein</strong>es <strong>der</strong> wichtigsten Wirtschaftsför<strong>der</strong>instrumente des Landes ist die Richtlinie<br />

zur Gewährung von Mitteln aus <strong>der</strong> Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung <strong>der</strong><br />

regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW-Richtlinie). Unser erklärtes Ziel war es,<br />

dieses Instrument so zu entwickeln, dass es die Qualität <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Arbeitsplätze<br />

in den Mittelpunkt setzt.<br />

Seit dem 1. Februar 2012 enthält die Richtlinie einen Katalog von Zuschlagskriterien,<br />

die die Grundför<strong>der</strong>ung erhöht. Drei zentrale Zuschlagskriterien sind<br />

die Tarifgebundenheit des Unternehmens, die unbefristete Übernahme von<br />

mindestens 50 Prozent <strong>der</strong> Lehrlinge und die Verlagerung des Hauptsitzes des<br />

Unternehmens nach <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Darüber hinaus ist eine För<strong>der</strong>ung für Unternehmen,<br />

die mehr als 20 Prozent Leiharbeiter beschäftigen, ausgeschlossen.<br />

Zusätzlich enthält sie Kriterien, wie die För<strong>der</strong>ung von hochqualifizierten Arbeits-<br />

plätzen o<strong>der</strong> die Anerkennung von Zusammenarbeit <strong>der</strong> Unternehmen mit<br />

sachsen-anhaltischen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen.<br />

Diese neue Richtlinie bedeutet ein Umsteuern in <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung. Sie muss sich in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

auf die För<strong>der</strong>ung von Wertschöpfung vor Ort und die<br />

Stärkung von guten Arbeitsplätzen konzentrieren. Als<br />

Billiglohnland hat <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> keine Zukunft.<br />

Land <strong>der</strong> Erneuerbaren Energien<br />

Die Gestaltung <strong>der</strong> Energiewende ist von zentraler<br />

Bedeutung für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Als Land <strong>der</strong> Erneuerbaren<br />

Energien haben wir deutschlandweit eine<br />

Vorreiterrolle und schaffen damit bei uns Wertschöpfung<br />

vor Ort. Der vor Jahren eingeschlagene Weg<br />

gipfelt prognostisch in einer 100-Prozent-Deckung pixelio.de<br />

/<br />

unseres Primärenergieverbrauchs aus Erneuerbaren<br />

Energien bis zum Jahr 2030. <strong>Ein</strong> Spitzenwert deutsch-<br />

Kessler<br />

landweit! Margot<br />

21


22<br />

Zur Unterstützung <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen<br />

und zur Erreichung <strong>der</strong> Klimaziele des Landes haben wir eine Energieagentur<br />

– die Landesenergieagentur – zur Energieberatung eingerichtet. Neben neuer<br />

Energiepolitischer Expertise und Angeboten bündelt und ergänzt sie die bereits<br />

vorhandenen Angebote in Form eines Netzwerkes.<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Hochschulen<br />

Hochschulen sind wichtig für die Entwicklung des Landes. Sie sind Orte <strong>der</strong> Innovation,<br />

bilden Fachkräfte aus, die wir für die Entwicklung des Landes dringend<br />

brauchen und bringen junge Menschen nach <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Als <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong><br />

haben wir uns frühzeitig in die Debatte um die zukünftige Hochschulstruktur<br />

in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> eingebracht und den Landtagsbeschluss „Rahmenbedingungen<br />

für Hochschulen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> sichern“ initiiert. Danach gelten<br />

für uns in <strong>der</strong> Diskussion folgende Grundsätze:<br />

1. Qualitätsdebatte statt bloßer Strukturdiskussion: Ziel <strong>der</strong> Hochschulstrukturdiskussion<br />

ist die weitere Profilierung, die stärkere Nutzung vorhandener Synergien<br />

und größere Kooperationen innerhalb <strong>der</strong> Hochschullandschaft.<br />

Jasper J. Carton/ pixelio.de<br />

2. Expertise einbeziehen: Die weitere Entwicklung <strong>der</strong> Hochschulen<br />

soll auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Empfehlungen des Wissenschaftsrates<br />

gemeinsam mit den Rektoren, den Studierenden und den Personalvertretungen<br />

erarbeitet werden.<br />

3. Erhalt <strong>der</strong> Studienplätze: <strong>Ein</strong>e aktive Absenkung <strong>der</strong> Studierendenzahlen<br />

und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Studienplätze wird nicht verfolgt.<br />

4. Hochschulmedizin: Die hochschulmedizinische Ausbildung wird an<br />

den Standorten Halle und Magdeburg fortgesetzt.<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> in <strong>der</strong> Mitte Europas<br />

Die Europäische Idee hat in den fast 70 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Sie umfasst die Hoffnung, nach<br />

kriegerischen Jahrhun<strong>der</strong>ten in Europa einen Ort zu schaffen, an dem Frieden<br />

herrscht und <strong>der</strong> soziale Gerechtigkeit und Stabilität in die Welt exportiert.<br />

Wir als <strong>SPD</strong> stehen zu dieser Europäischen Union. Wir stehen zu ihr mit all ihren<br />

Stärken und mit all ihren Schwächen. Die Stärken wollen wir erhalten und die


Schwächen wollen wir beheben. Das ist verantwortungsvolle und konstruktive<br />

europäische Politik.<br />

Die Europäische Idee ist<br />

aber nicht nur eine Idee des<br />

Friedens, son<strong>der</strong>n auch des<br />

Wohlstandes und <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Entwicklung.<br />

Davon hat <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> in<br />

den letzten zwei Jahrzehnten<br />

auch ganz praktisch profitiert.<br />

In <strong>der</strong> EU-För<strong>der</strong>periode<br />

von 2006 bis 2013 wurden<br />

viele Projekte in <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> von <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union geför<strong>der</strong>t. Diese För<strong>der</strong>ung<br />

in den verschiedensten<br />

Bereichen hat die Entwicklung unseres Bundeslandes unterstützt. Sie führt<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> nicht nur geographisch in die Mitte Europas.<br />

In den vergangenen Monaten haben wir gemeinsam mit <strong>der</strong> Landesregierung<br />

an <strong>der</strong> Strukturierung <strong>der</strong> neuen För<strong>der</strong>periode von 2014 bis 2020 gearbeitet.<br />

Unser Ziel ist und bleibt es, die Mittel aus den EU-För<strong>der</strong>fonds so effektiv wie<br />

möglich für die Entwicklung <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s einzusetzen.<br />

Medienkompetenz für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Wan<strong>der</strong>smann / pixelio.de<br />

Medienkompetenz ist heute ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> sozialen Interaktion in<br />

allen Altersklassen und wird in Zukunft immer wichtiger werden. In Abstimmung<br />

mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich <strong>der</strong> Medienkompetenzschulung<br />

haben wir auf eine Weiterentwicklung des Medienkompetenzkonzeptes<br />

aus <strong>der</strong> letzten Legislaturperiode gedrungen.<br />

Im Ergebnis haben wir bei <strong>der</strong> Aufstellung des Doppelhaushaltes erreicht,<br />

dass das Netzwerk Medienkompetenz <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ins Leben gerufen wurde.<br />

Es ist bei <strong>der</strong> Medienanstalt <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (MSA) angedockt. Die Beratungs-,<br />

Vernetzungs- und Koordinierungsstelle sorgt für eine erfolgreiche und ziel-<br />

orientierte Zusammenarbeit aller fachlich involvierten <strong>Ein</strong>richtungen, Vereine<br />

und Initiativen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Ziel dieses Projektes ist es, die Aktivitäten<br />

im Bereich <strong>der</strong> Medienkompetenzför<strong>der</strong>ung zu stärken, zu verknüpfen und auszubauen.<br />

23


24<br />

Arbeitskreis Land-<br />

wirtschaft und Umwelt


Der Vorsitzende<br />

Die Mitglie<strong>der</strong><br />

Jürgen Barth<br />

Sprecher für<br />

Landwirtschaftspolitik<br />

Ralf Bergmann<br />

stellv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Sprecher für Umweltpolitik<br />

Matthias Graner<br />

Nadine Hampel<br />

Sprecherin für Tierschutz<br />

Rita Mittendorf<br />

Silke Schindler<br />

Sprecherin für<br />

Erneuerbare Energien<br />

Andreas Steppuhn<br />

25


26<br />

Konsequenzen für den Hochwasserschutz<br />

Vom Hochwasser im Juni 2013 waren Tausende Menschen betroffen. Viele haben<br />

ihr Hab und Gut verloren, zum Teil ihre gesamte Existenz. Diesen Menschen wird<br />

ebenso geholfen wie den betroffenen Unternehmen. Auch hier waren Existenzen<br />

in Gefahr. Dass vielerorts Schlimmeres verhin<strong>der</strong>t werden konnte, ist ein Verdienst<br />

<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>satzkräfte, <strong>der</strong> Feuerwehren,<br />

des THW, <strong>der</strong> Bundeswehr,<br />

<strong>der</strong> Rettungsdienste, <strong>der</strong><br />

Krisenstäbe und <strong>der</strong> vielen freiwilligen<br />

Helferinnen und Helfer.<br />

Ihnen gilt unser großer Dank und<br />

unser allergrößter Respekt!<br />

Nach dem Juni-Hochwasser<br />

erhält <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> als das<br />

am stärksten betroffene Land<br />

mit ca. 2,7 Milliarden Euro die<br />

meisten Gel<strong>der</strong> aus dem Aufbauhilfefonds.<br />

Nun ist die Erarbeitung<br />

bzw. Anpassung <strong>der</strong> Hochwasserschutzkonzeption an die neuen<br />

Gefährdungs lagen in vollem Gange. Wir müssen die geschädigte Infrastruktur<br />

wie<strong>der</strong> aufbauen und werden die erfor<strong>der</strong>lichen Konsequenzen für den zukünftigen<br />

Hoch wasserschutz ziehen. Um zukünftig die Auswirkungen von Hochwassern<br />

zu min<strong>der</strong>n, ist es notwendig, den Flüssen wie<strong>der</strong> mehr Raum zu geben. Wir<br />

müssen schauen, welche Räume sich als natürliche Überflutungsflächen und als<br />

Pol<strong>der</strong> eignen. Dabei sind Überzeugungsarbeit und vernünftige Entschädigungskon<br />

zepte gefragt. Die Sanierung und Anpassung von Deichanlagen wird im<br />

Hochwasserschutz auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Die Menschen<br />

müssen wirksam geschützt werden. Ohne leistungsfähige Deiche geht es nicht.<br />

Dazu werden wir bereits im Haushalt 2014 zusätzliche finanzielle Mittel für den<br />

Hochwasserschutz zur Verfügung stellen. Die Zuschüsse für laufende Zwecke<br />

und Investitionen an den Landesbetrieb für Hochwasserschutz werden von ca.<br />

39 Mio. Euro auf über 43 Mio. Euro angehoben.<br />

Grundwasserprobleme nachhaltig lösen<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist das einzige Bundesland, das für die Beseitigung von Vernässungen<br />

einen Betrag von 30 Mio. Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung<br />

stellt. Die Ursachen für die Grundwasserprobleme und Vernässungen sind sehr<br />

Kurt Michel / pixelio.de


vielseitig und bedürfen individueller Lösungsansätze. Durch den zeitweiligen<br />

Ausschuss für Grundwasserprobleme, Vernässungen und das dazugehörige<br />

Wassermanagement werden die Beseitigung <strong>der</strong> Grundwasserprobleme und<br />

<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>satz <strong>der</strong> Mittel parlamentarisch begleitet. Zudem geht es darum, finanzschwachen<br />

Kommunen die Möglichkeit <strong>der</strong> Inanspruchnahme <strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel<br />

zu ermöglichen sowie langfristige Strategien zur Finanzierung erfor<strong>der</strong>licher<br />

Unterhaltungsmaßnahmen zu entwickeln.<br />

Novelle des Wassergesetzes<br />

Mit <strong>der</strong> Novelle des Wassergesetzes wurde mehr Gerechtigkeit bei <strong>der</strong> Umlage<br />

<strong>der</strong> Kosten für die Gewässerunterhaltung geschaffen. Das betrifft beson<strong>der</strong>s die<br />

Beitragserhebung für die <strong>Ein</strong>leitung in Gewässer I. Ordnung und die Erhebung<br />

von Erschwernisbeiträgen, die zukünftig nach <strong>der</strong> Grundsteuer A und B differenziert<br />

werden. Auf <strong>der</strong> Grundlage objektiver Kriterien wurde die <strong>Ein</strong>stufung <strong>der</strong><br />

Gewässer neu geordnet. Zudem wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

verbessert, um gegen hohe Grundwasserstände aufgrund mangeln<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagswasserbeseitigung<br />

vorzugehen. Die Novelle des Wassergesetzes führt so<br />

zu einer effektiveren Aufgabenwahrnehmung, reduziert den Verwaltungsaufwand<br />

und trägt zu einem objektiven Interessenausgleich bei.<br />

BVVG-Flächen für Agrarstrukturpolitik nutzen<br />

Die guten landwirtschaftlichen Flächen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> sollen keine Spekulationsobjekte<br />

sein. Mit einem Beschluss im Landtag haben wir uns daher für<br />

eine Übernahme <strong>der</strong> BVVG-Flächen durch die Landgesellschaft eingesetzt.<br />

Wir wollen, dass diese Flächen weiterhin überwiegend langfristig verpachtet<br />

werden. Dabei sollen agrarstrukturelle Belange Berücksichtigung finden. Diese<br />

agrarstrukturellen Belange sind aus unserer Sicht insbeson<strong>der</strong>e die Betroffenheit<br />

<strong>der</strong> Unternehmen, die Wertschöpfung in <strong>der</strong> Region und die Erhaltung von<br />

Arbeitsplätzen.<br />

Eigenständige Regionalentwicklung<br />

Mit einem Antrag zur eigenständigen Regionalentwicklung haben wir die Weichen<br />

für die kommende EU-För<strong>der</strong>periode gestellt. Die Perspektiven für die<br />

Zukunft und die Lebensqualität unserer ländlichen Räume bedürfen regional<br />

angepasster und individueller Handlungsansätze. Wichtig dabei ist, dass die<br />

Vielfalt und die Identität erhalten bleiben.<br />

27


28<br />

Ziel <strong>der</strong> Regionalentwicklung ist die Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität im ländlichen<br />

Raum und die Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen für wirtschaftliches<br />

Wachstum, Beschäftigung und Innovation. Mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Regionalbudgets<br />

werden in diesem Sinne integrierte ländliche Entwicklungsmaßnahmen<br />

umgesetzt, die eine zukunftsfähige eigenständige Regionalentwicklung<br />

för<strong>der</strong>n und damit einen Beitrag zur Gleichwertigkeit <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im<br />

ländlichen Raum leisten.<br />

Umwelt ist Vielfalt<br />

Die Erhaltung <strong>der</strong> Biodiversität, die Herstellung eines guten Gewässerzustandes,<br />

<strong>der</strong> Klimaschutz o<strong>der</strong> die Anpassung an den Klimawandel, sind wichtige Aufgaben<br />

für die Zukunftsfähigkeit des Landes. Es sind viele kleine Bausteine, <strong>der</strong>en<br />

<strong>Ein</strong>zelwirkungen zwar begrenzt sind, die in ihrer Summe<br />

aber durchaus große Wirkungen entfalten können.<br />

Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de<br />

In diesem Sinne haben wir über das Parlament viele Initiativen<br />

angeschoben, <strong>der</strong>en positive Wirkungen erst langfristig<br />

messbar sind. So wurde die Strategie zur biologischen<br />

Vielfalt überarbeitet, Programme zum Schutz von<br />

Arten, für die <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> eine beson<strong>der</strong>e Verantwortung<br />

trägt, erstellt, die Umsetzung <strong>der</strong> Wasserrahmenrichtlinie<br />

forciert o<strong>der</strong> die Leitlinie Wald im Hinblick auf die<br />

Anpassung an den Klimawandel überarbeitet.<br />

Biosphärenreservate entwickeln<br />

Biosphärenreservate stehen modellhaft für eine nachhaltige<br />

Entwicklung von Mensch und Biosphäre. Das beinhaltet<br />

auch die Schaffung von regionalen Wirtschaftskreisläufen<br />

und Wertschöpfungsketten. Wir wollen daher die UNESCO-Anerkennung des<br />

Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz erreichen. Sie ist nur möglich, wenn<br />

alle betroffenen Gemeinden ihre Zustimmung zur Beantragung <strong>der</strong> UNESCO-<br />

Anerkennung erteilen. Die Gemeinde Südharz hat bisher ihre Zustimmung nicht<br />

gegeben.<br />

Wir sehen es daher als dringend notwendige Aufgabe an, durch eine intensive<br />

Öffentlichkeitsarbeit verstärkt für die Akzeptanz von Biosphärenreservaten zu<br />

werben. Die Ausweisung des Drömling als Biosphärenreservat nach Landesrecht<br />

wird <strong>der</strong>zeit vorbereitet und soll in dieser Wahlperiode erfolgen.


Kompetenzzentrum für artgerechte Tierhaltung<br />

Nachhaltige Nutztierhaltung bedeutet, dass die art- bzw. tiergerechte Haltung den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an den Umwelt- und Naturschutz entspricht und gleichzeitig wirtschaftlich<br />

tragfähig ist. Unser Ziel ist es, den Tierbesatz in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> durch<br />

den Ausbau einer art- und umweltgerechten<br />

Nutztierhaltung regional ausgewogen<br />

zu erhöhen. Dabei geht es<br />

uns um die Erhaltung und Entwicklung<br />

von regionalen Wirtschaftskreisläufen<br />

und Wertschöpfungsketten, um den<br />

Ausbau zukunftsfähiger Arbeitsplätze<br />

und um die Erfüllung hoher Standards<br />

für den Tier- und Verbraucherschutz.<br />

In <strong>der</strong> kommenden EU-För<strong>der</strong>periode<br />

sollen beson<strong>der</strong>s art- bzw. tiergerechte<br />

Haltungsmethoden durch einen<br />

zusätzlichen Bonus investiv geför<strong>der</strong>t<br />

werden. Den Standort Iden wollen wir<br />

zu einem Kompetenzzentrum für art- und umweltgerechte Nutztierhaltung weiter<br />

entwickeln. Damit soll das Land eine Vorbildfunktion wahrnehmen.<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Bienenhaltung<br />

Margot Kessler / pixelio.de<br />

In den zurückliegenden Jahren ist es gelungen, den Rückgang <strong>der</strong> Bienenvölker<br />

in unserem Land zu stoppen. Nun kommt es darauf an, den Bestand wie<strong>der</strong> zu<br />

erhöhen. Dazu müssen die Voraussetzungen für die Imkerei in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

durch einen intensiven Wissenstransfer und die Bereitstellung von investiven<br />

För<strong>der</strong>mitteln verbessert werden. Wir haben als <strong>SPD</strong>-Fraktion daher darauf gedrungen,<br />

dass im Haushalt 2014 entsprechende zusätzliche finanzielle Mittel eingestellt<br />

werden.<br />

29


30<br />

Arbeitskreis<br />

Arbeit und Soziales


Die Vorsitzende<br />

Die Mitglie<strong>der</strong><br />

Dr. Verena Späthe<br />

Sprecherin für Behin<strong>der</strong>tenpolitik<br />

und Seniorenpolitik sowie Verbraucherschutz<br />

Norbert Bischoff<br />

Minister für<br />

Arbeit und Soziales<br />

Norbert Born<br />

stellv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Sprecher für Familie,<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugend<br />

Petra Grimm-Benne<br />

Parl. Geschäftsführerin<br />

Sprecherin für Sozial-<br />

und Gesundheitspolitik<br />

Corinna Reinecke<br />

Sprecherin für<br />

Frühkindliche Bildung<br />

Andreas Steppuhn<br />

Sprecher für<br />

Arbeitsmarktpolitik<br />

Patrick Wanzek<br />

Sprecher für Integrationspolitik<br />

31


32<br />

Ganztagsbetreuung für alle Kin<strong>der</strong><br />

Der Bildungskonvent des Landes hatte als eines seiner zentralen Ziele die<br />

Wie<strong>der</strong>einführung des Ganztagsanspruchs für alle Kin<strong>der</strong> empfohlen. Damit<br />

sollten alle Kin<strong>der</strong> die Chance zur Teilhabe an gezielten Bildungsangeboten<br />

haben. Dadurch wird eine bessere Vorbereitung auf die Schule gewährleistet<br />

und daraus resultieren bessere Bildungs- und Lebenschancen. Die <strong>SPD</strong> hat die<br />

Umsetzung dieses Zieles im Wahlkampf vehement vertreten und im Koalitionsvertrag<br />

verankert.<br />

Die Novelle des Kin<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ungsgesetzes hat substantielle Verbesserungen<br />

für die Kin<strong>der</strong>, für die Eltern und für die Erzieherinnen gebracht. Es ermöglicht<br />

allen Kin<strong>der</strong>n einen guten Start ins Leben, es ermöglicht Eltern eine bessere Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie, und es entlastet<br />

die Erzieherinnen. Das Land gibt 53 Mio. Euro<br />

mehr als bisher für die Verbesserung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

aus.<br />

Helene Souza / pixelio.de<br />

Seit dem 1. August 2013 haben alle Kin<strong>der</strong> einen<br />

Ganztagsanspruch von bis zu zehn Stunden.<br />

Der Betreuungsbedarf soll den individuellen<br />

Bedürfnissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Eltern angepasst<br />

werden. In <strong>der</strong> Praxis entscheidet <strong>der</strong> Eltern-<br />

wille, denn die Eltern entscheiden über den Betreuungsumfang.<br />

Mehrkindfamilien werden finanziell<br />

entlastet. Wer zwei o<strong>der</strong> mehr Kin<strong>der</strong><br />

in Krippe und/o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten hat, zahlt insgesamt<br />

höchstens 160 Prozent des Beitrages<br />

für das erste Kind. Zudem erhalten Eltern mehr<br />

Mitspracherechte über die Elternvertretungen auf<br />

Landes-, Kreis- und Gemeindeebene. So ist die<br />

Gemeindeelternvertretung z.B. bei <strong>der</strong> Festsetzung<br />

<strong>der</strong> Elternbeiträge zu beteiligen.<br />

Die Bedingungen für die Kin<strong>der</strong> und Erzieherinnen werden spürbar verbessert.<br />

Der Personalschlüssel bei den 3- bis 6-Jährigen wurde beginnend ab August<br />

2013 verbessert, <strong>der</strong> bei den 0- bis 3-Jährigen wird es ab August 2015.<br />

Die Bildungsqualität wird verbessert. Das Bildungsprogramm „Bildung: elementar<br />

– Bildung von Anfang an“ wurde anhand neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

überarbeitet und ist in Zukunft die verbindliche Grundlage für die frühkindliche<br />

Bildung in Kin<strong>der</strong>tagesstätten.


Gute Arbeit als Standortfaktor<br />

Gute Arbeit ist ein entscheiden<strong>der</strong> Standortfaktor für die Entwicklung des Landes.<br />

Nur wer einen guten Arbeitsplatz hat und gut verdient, lebt gern hier und<br />

sieht für sich und seine o<strong>der</strong> ihre Familie eine Perspektive in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />

Deshalb brauchen wir eine ganzheitliche Arbeitsmarktpolitik, die den <strong>Ein</strong>zelnen<br />

in den Blick nimmt und die Fachkräftesicherung ebenso<br />

beinhaltet wie die Bekämpfung von Lohndumping. Die<br />

Landesregierung hat dazu ein Arbeitsmarktkonzept vorgelegt,<br />

so wie wir es im Koalitionsvertrag vereinbart haben.<br />

Unabhängig davon gehen die Vorstellungen <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-<br />

<strong>Landtagsfraktion</strong> über die unseres Koalitionspartners hinaus.<br />

Aus unserer Sicht brauchen wir die <strong>Ein</strong>führung eines<br />

Mindestlohns von 8,50 Euro, die Begrenzung von Minijobs,<br />

die Regulierung <strong>der</strong> Leiharbeit und die Entgeltgleichheit<br />

von Frauen und Männern, um Ordnung am Arbeitsmarkt<br />

zu schaffen und die Verwerfungen in <strong>der</strong> Arbeitswelt zu<br />

bekämpfen. Das liegt im ureigenen Interesse des Landes,<br />

denn als Billiglohnland hat <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> keine Perspektive.<br />

Wir werden auch in Zukunft darauf dringen, dass<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> entsprechende Initiativen im Bundesrat unterstützt. Diese Diskussion<br />

können und werden wir unserem Koalitionspartner nicht ersparen.<br />

För<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und Familie<br />

Wir stehen für eine gerechte Gesellschaft und ein solidarisches Miteinan<strong>der</strong>.<br />

Das schließt vor allem die For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Herstellung von Chancengleichheit<br />

ein. Die Weichen dafür werden von klein auf gestellt. Deshalb ist uns die<br />

För<strong>der</strong>ung und Stärkung <strong>der</strong> kleinsten Keimzelle <strong>der</strong> Gesellschaft – <strong>der</strong> Familie –<br />

wichtig.<br />

Mit dem gleichen Zugang für alle Kin<strong>der</strong> zu den Angeboten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung<br />

können sie von Anfang an gleichberechtigt an den Bildungsangeboten partizipieren<br />

und ihre Eltern Familienarbeit und Beruf besser miteinan<strong>der</strong> vereinbaren.<br />

Das neue Kin<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ungsgesetz gibt den Familien die Gewissheit, dass jedes<br />

Kind nicht nur einen Platz in einer <strong>der</strong> mehr als 1.700 Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

im Land bekommt, son<strong>der</strong>n dort auch von gut ausgebildeten Fachkräften geför<strong>der</strong>t<br />

und betreut wird. Zudem wurde das Schulgesetz geän<strong>der</strong>t, um für För<strong>der</strong>schülerinnen<br />

und För<strong>der</strong>schüler die Hortbetreuung auch in den Ferienzeiten<br />

endgültig zu sichern.<br />

Rainer Aschenbrenner / pixelio.de<br />

33


34<br />

Wir halten an <strong>der</strong> zusätzlichen Finanzierung <strong>der</strong> Jugendarbeit über die Jugendpauschale<br />

und das Fachkräfteprogramm fest – trotz <strong>der</strong> sinkenden Anzahl von<br />

Jugendlichen.<br />

Mit <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>führung des Programms „Familien stärken – Perspektiven sichern“<br />

erhalten junge Mütter und Väter ein individuelles und ganzheitliches Unterstützungsangebot.<br />

Mit Hilfe von Familienintegrationscoaches werden sie in die<br />

Lage versetzt, einen Arbeitsplatz zu finden, <strong>der</strong> zu ihnen passt und den sie mit<br />

einer langfristigen Betreuung und Begleitung im Idealfall in Festanstellung erhalten.<br />

Umsetzung <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

Der Landesaktionsplan zur Umsetzung des Übereinkommens <strong>der</strong> Vereinten Nationen<br />

über die Rechte <strong>der</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen ist regelmäßig ein wichtiges<br />

Instrument im Bereich <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenpolitik. Er soll die gleichberechtigte<br />

Teilnahme von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

am gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen<br />

und kulturellen Leben, die Chancengleichheit<br />

in <strong>der</strong> Bildung sowie die berufliche Integration<br />

för<strong>der</strong>n.<br />

Beratung unter einem Dach<br />

Für eine bessere Chance auf berufliche Integration<br />

haben wir mit einem Beschluss des<br />

Landtages die Landesregierung gebeten, gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Regionaldirektion <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong>/Thüringen <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit<br />

ein modellhaftes Konzept zur Anerkennung von<br />

Qualifikationen in Werkstätten für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ungen zu entwickeln.<br />

Seit Beginn <strong>der</strong> Legislaturperiode arbeiten wir intensiv an <strong>der</strong> zukünftigen<br />

Struktur <strong>der</strong> Beratungsstellenlandschaft. Dabei haben wir gemeinsam mit den<br />

Wohlfahrtsverbänden das Modell <strong>der</strong> integrierten psychosozialen Beratung<br />

entwickelt. Damit soll für die Klientinnen und Klienten die Beratung sozialraumorientiert<br />

„unter einem Dach“ stattfinden. Die verschiedenen Beratungsbereiche<br />

werden den vielfältigen und oftmals gleichzeitig auftretenden Problemlagen <strong>der</strong><br />

Menschen viel besser gerecht, wenn sie aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt sind. Die Rat-


suchenden werden nicht mehr verschiedene Beratungsstellen aufsuchen müssen,<br />

son<strong>der</strong>n treffen auf ein multiprofessionelles Team mit hoher Kompetenz, das<br />

passgenaue Hilfe und Unterstützung anbieten kann.<br />

Gesundheit und Pflege<br />

Die große Frage <strong>der</strong> medizinischen Versorgung<br />

und <strong>der</strong> Pflege einer immer älter<br />

werdenden Gesellschaft war Gegenstand<br />

mehrerer Experten- und Werkstattgespräche.<br />

Daraus resultierten mehrere<br />

Anträge und Initiativen zur Stärkung des<br />

gesundheitlichen Verbraucherschutzes,<br />

zur Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausbreitung von<br />

Antibiotikaresistenzen, zur Stärkung des<br />

Infektionsschutzes und zur Qualitätssicherung<br />

im Bereich <strong>der</strong> Hygiene in den<br />

Krankenhäusern. <strong>Ein</strong>e große Aufgabe<br />

wird zukünftig die zunehmende Zahl<br />

demenzieller Erkrankungen und die<br />

Versorgung <strong>der</strong> Patientinnen und Patienten sein. Hier ist dringend eine Neudefinition<br />

des Pflegebegriffs im Rahmen einer Reform <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />

auf Bundesebene vonnöten.<br />

Matthias Preisinger / pixelio.de<br />

35


36<br />

Arbeitskreis Kultus


Die Vorsitzende<br />

Die Mitglie<strong>der</strong><br />

Corinna Reinecke<br />

Sprecherin für Bildungspolitik<br />

Norbert Born<br />

Gerhard Miesterfeldt<br />

Sprecher für Kulturpolitik<br />

Dr. Verena Späthe<br />

Patrick Wanzek<br />

stellv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Sprecher für Berufliche und<br />

Erwachsenenbildung<br />

37


38<br />

<strong>Ein</strong>führung des längeren gemeinsamen Lernens<br />

Mit <strong>der</strong> 14. Novelle des Schulgesetzes hat <strong>der</strong> Landtag die <strong>Ein</strong>führung <strong>der</strong> Gemeinschaftsschule<br />

in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> als vollwertige, ersetzende Schulform<br />

beschlossen. Damit besteht endlich auch hierzulande die Möglichkeit des längeren<br />

gemeinsamen Lernens. Die Schülerinnen und Schüler lernen bis Klasse<br />

8 gemeinsam und werden dann<br />

erst nach den angestrebten Bildungsabschlüssen<br />

aufgeteilt.<br />

Das schafft bessere Bildungschancen<br />

und -perspektiven für<br />

unsere Kin<strong>der</strong>. Die Umsetzung<br />

dieser langjährigen For<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> <strong>SPD</strong> ist ein bildungspolitischer<br />

Meilenstein für <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong>.<br />

Die <strong>Ein</strong>führung <strong>der</strong> Gemeinschaftsschule<br />

erfolgt auf freiwilliger<br />

Basis auf Antrag. Auch<br />

Schulen in freier Trägerschaft<br />

können sich umwandeln. In <strong>der</strong><br />

Gemeinschaftsschule ist <strong>der</strong><br />

Erwerb aller Bildungsabschlüsse <strong>der</strong> Sekundarstufe I sowie des Abiturs möglich.<br />

Das bedeutet auch eine Sicherung des wohnortnahen Angebots aller allgemein<br />

bildenden Schulabschlüsse. Den unterschiedlichen Ansprüchen und Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler soll durch schülerzentrierte Lern- und Unterrichtsformen<br />

und Individualisierung von Lernprozessen Rechnung getragen<br />

werden.<br />

Darüber hinaus wird die Eigenständigkeit <strong>der</strong> Schulen gestärkt. Sie können<br />

ihre Budgets in Zukunft überjährig verwenden, sie selbständiger und eigenverantwortlicher<br />

verwalten und dazu Girokonten einrichten. Zudem müssen<br />

außerschulische Angebote nicht mehr von <strong>der</strong> Schulbehörde genehmigt<br />

werden.<br />

Die neue Schulform trifft auf eine große Resonanz. Mit Beginn des Schuljahres<br />

2013/14 haben 13 Schulen im Land ihren Betrieb als Gemeinschaftsschule<br />

aufgenommen. Dazu gehören sieben öffentliche Schulen und sechs Schulen in<br />

freier Trägerschaft. Zudem liegen dem Landesschulamt bereits 15 Absichtserklärungen<br />

für die Bildung einer Gemeinschaftsschule ab Schuljahr 2014/15<br />

vor. Das ist ein überaus positiver Start für das längere gemeinsame Lernen.<br />

Christian Schwier / panthermedia.net


Ausbau des Ganztagsunterrichts<br />

Unabhängig von <strong>der</strong> jeweiligen Schulform erweist sich <strong>der</strong> Ausbau des Ganztagsunterrichts<br />

als wichtiges pädagogisches Mittel zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen<br />

und zur Erhöhung des Bildungserfolges aller Schülerinnen und<br />

Schüler. Der Koalitionsvertrag sieht daher vor, die Ganztagsschulangebote im<br />

Land deutlich auszubauen und qualitativ zu verbessern.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> Ganztagsschulen geht vor allem im Bereich <strong>der</strong> weiterführenden<br />

Schulen voran. Entsprechend <strong>der</strong> Schwerpunktsetzung im Sekundarschulbereich<br />

sind bisher 43,3 Prozent <strong>der</strong> öffentlichen Sekundarschulen und 29,9<br />

Prozent <strong>der</strong> öffentlichen Gymnasien Ganztagsschulen. Zudem werden alle fünf<br />

Gesamtschulen im Land als Ganztagsschulen geführt. Allein zum Schuljahr<br />

2013/14 wurden sieben weitere Ganztagsschulen genehmigt.<br />

Damit erhöht sich die Anzahl <strong>der</strong> Ganztagsschulen auf insgesamt 101. Außerdem<br />

bietet das Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> allen Schülerinnen und Schülern <strong>der</strong> Primarstufe<br />

durch die Grundschule mit verlässlichen Öffnungszeiten und den gesetzlich<br />

fixierten Anspruch auf einen Hortplatz ein anspruchsvolles ganztägiges Bildungs-<br />

und Betreuungsangebot. Dieses Angebot geht über das einer<br />

Ganztagsschule hinaus und ist in <strong>der</strong> Bundesrepublik beispielgebend.<br />

Sicherung <strong>der</strong> Unterrichtsversorgung<br />

<strong>Ein</strong>e Grundvoraussetzung für gute Bildung ist die Sicherstellung<br />

einer zuverlässigen Unterrichtsversorgung durch gut<br />

qualifizierte Lehrkräfte. Dazu wurde im Schuljahr 2013/14<br />

die Zahl <strong>der</strong> Neueinstellungen von Lehrerinnen und Lehrern<br />

von 220 auf 340 erhöht. Die Aufgabe <strong>der</strong> bedarfsgerechten<br />

Lehrkräftebereitstellung wird sich auch in Zukunft stellen.<br />

Individuelle und bedarfsgerechte För<strong>der</strong>ung<br />

durch Inklusion<br />

Die Bundesrepublik hat mit <strong>der</strong> Unterzeichnung <strong>der</strong> UN-Konvention über die<br />

Rechte von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen die Verpflichtung übernommen, immer<br />

mehr Schülerinnen und Schüler mit son<strong>der</strong>pädagogischem För<strong>der</strong>bedarf an<br />

Regelschulen zu unterrichten. In <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist dies im Schulgesetz gesetzlich<br />

verankert.<br />

Konstantin Gastmann / panthermedia.net<br />

39


40<br />

Im vergangenen Schuljahr besuchten 3.711 Schülerinnen und Schüler mit son<strong>der</strong>pädagogischem<br />

För<strong>der</strong>bedarf den gemeinsamen Unterricht. Zum Schuljahr<br />

2013/14 wird sich die Schülerzahl im gemeinsamen Unterricht nach ersten Daten<br />

auf 4.089 erhöhen. Das entspricht einer Inklusionsquote von 27 Prozent. Gleichzeitig<br />

ist die Zahl <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler an För<strong>der</strong>schulen gesunken. Den<br />

Schulen werden zur Unterstützung des inklusiven Unterrichts Lehrkräfte mit son<strong>der</strong>pädagogischer<br />

Kompetenz<br />

zur Seite gestellt. Zudem werden<br />

weiterhin verstärkt Fortbildungen<br />

angeboten.<br />

Fortführung <strong>der</strong> Schulsozialarbeit<br />

Neu sind ab diesem Schuljahr die<br />

„Schulen mit inklusivem Schulprofil“.<br />

Zum Schuljahresbeginn<br />

haben 18 Grundschulen und<br />

sechs Sekundarschulen dieses<br />

Zertifikat erworben. Ihnen sind<br />

aufgrund ihres Profils dauerhaft<br />

son<strong>der</strong>pädagogische Lehrkräfte<br />

zugewiesen, die Teil des regulären<br />

Lehrerteams sind.<br />

<strong>Ein</strong> zentrales bildungspolitisches Anliegen <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> bleibt <strong>der</strong> Kampf gegen das<br />

Schulversagen; schließlich können wir uns als Gesellschaft zukünftig Schulabgänger<br />

ohne Abschluss immer weniger leisten. <strong>Ein</strong>e Antwort darauf ist gute<br />

Schulsozialarbeit.<br />

Seit 2009 wird mit europäischen Mitteln das Programm „Projekte zur Vermeidung<br />

von Schulversagen und zur Senkung des vorzeitigen Schulabbruchs“<br />

umgesetzt. Das aktuelle Programm „Schulerfolg sichern“, in dessen Rahmen<br />

rund 200 Projekte in <strong>der</strong> Schulsozialarbeit geför<strong>der</strong>t werden, läuft am 31. Juli<br />

2014 aus. Dabei ist die Quote <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler ohne Haupt- o<strong>der</strong><br />

Realschulabschluss an den Schulen, die daran teilnahmen, von 12 Prozent im<br />

Schuljahr 2004/2005 auf 5,6 Prozent im Schuljahr 2012/13 gesunken. Diesen<br />

Erfolg wollen wir fortführen. Für die neue EU-För<strong>der</strong>periode ist die weitere<br />

Finanzierung <strong>der</strong> Schulsozialarbeit eingeplant. Wir werden daher dafür Sorge<br />

tragen, dass keine Brüche in <strong>der</strong> Durchführung dieses Programms entstehen.<br />

Dieter Schütz / pixelio.de


Schwerpunkte <strong>der</strong> Kulturför<strong>der</strong>ung<br />

Kunst und Kultur sind wichtig für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Sie pflegen Traditionen, bürgen<br />

für Lebensqualität und stiften Identität in und mit unserem Land. Daher ist<br />

es unser Ziel, trotz <strong>der</strong> demografischen Entwicklung und <strong>der</strong> zukünftigen finanziellen<br />

Rahmenbedingungen verlässliche Perspektiven für die Kulturlandschaft<br />

zu bieten. Dazu hat <strong>der</strong> Kulturkonvent seit 2011 in einem breiten gesellschaftlichen<br />

und kulturpolitischen Diskurs zahlreiche Empfehlungen erarbeitet, die in ein<br />

Kulturkonzept einfließen werden. Dieses Konzept 2025 wird <strong>der</strong>zeit im Kultusministerium<br />

erarbeitet. Die <strong>SPD</strong>-Fraktion hat dazu zwei gut angenommene<br />

Werkstattgespräche „Vom Konvent zum Konzept“ in Magdeburg und Halle<br />

durch geführt.<br />

Wir vertreten den Anspruch, langfristig eine ausgewogene und bestandsfähige<br />

Theater- und Orchesterlandschaft in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> zu haben. Dazu bedarf es<br />

auch des mittelfristigen Umbaus von Strukturen durch die Träger. Dieser muss<br />

und wird vom Land mit einem Fonds begleitet werden, um die Belastungen <strong>der</strong><br />

Träger zu mil<strong>der</strong>n.<br />

Wir haben uns für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sanierung des Goethe-Theaters Bad<br />

Lauchstädt in Höhe von 6 Mio. Euro eingesetzt. Auch die an<strong>der</strong>en Bereiche <strong>der</strong><br />

Kulturför<strong>der</strong>ung – z.B. Bibliotheken, Musikför<strong>der</strong>ung, Soziokultur o<strong>der</strong> Denkmalpflege<br />

– werden weiter geför<strong>der</strong>t. Zudem<br />

werden wir die För<strong>der</strong>ung kultureller<br />

Jubiläen mit überregionaler o<strong>der</strong> gar<br />

internationaler Bedeutung fortsetzen.<br />

Dazu gehörten und gehören „800<br />

Jahre <strong>Anhalt</strong>“ im Jahr 2012, die Luther -<br />

dekade bis 2017 und das Jubiläum<br />

„100 Jahre Bauhaus“ im Jahre<br />

2019. So sind für den Neubau eines<br />

Bauhausmuseums in Dessau bis zu 25<br />

Mio. Euro veranschlagt, die es ermöglichen,<br />

eine <strong>der</strong> weltweit bedeutendsten<br />

Bauhaussammlungen angemessen zu<br />

präsentieren. Martina Berg / panthermedia.net<br />

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Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Domplatz 6-9, 39104 Magdeburg<br />

Telefon 0391/5 60 30 05, Fax 0391/5 60 30 20<br />

E-Mail: fraktion@spd.lt.sachsen-anhalt.de<br />

Internet www.spd-lsa.de<br />

Verantwortlich:<br />

Petra Grimm-Benne, Parlamentarische Geschäftsführerin<br />

Redaktion:<br />

Dr. Falko Grube, Pressesprecher<br />

Satz und Layout:<br />

Corinna Domhardt, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Druck:<br />

Lithoscan Druck & Direktmarketing GmbH<br />

Veröffentlicht im Oktober 2013.

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