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Was ist der Mensch? - Unifr Web Access

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<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>?<br />

Andreas Brenner<br />

FS-12<br />

VL-1-21. Mai 2012-R.3.119<br />

1


<strong>Mensch</strong>en und Tiere<br />

2


<strong>Mensch</strong>en und Tiere: das Tier als Vorbild<br />

Bau <strong>der</strong> Häuser:<br />

• Nest- und Höhlenbau; Termitenhügel,<br />

Ameisenbau<br />

3


<strong>Mensch</strong>en und Tiere: das Tier als Vorbild<br />

Bau <strong>der</strong> Häuser:<br />

4


<strong>Mensch</strong>en und Tiere: das Tier als Vorbild<br />

Bau <strong>der</strong><br />

Häuser:<br />

5


<strong>Mensch</strong>en und Tiere: das Tier als Vorbild: Bionik<br />

Klubhaus des Golf Resorts in Yeoju (Südkorea) von Shigeru Ban und Kevin S.<br />

Yoon<br />

6


<strong>Mensch</strong>en und Natur: die Natur als Vorbild: Bionik<br />

7


<strong>Mensch</strong>en und Tiere: das Tier als Vorbild<br />

Bau sozialer Gebilde (Familie, Staat)<br />

• Der Ameisenstaat<br />

• Das Bienenvolk:<br />

• Organisation bei großer Zahl<br />

(Ar<strong>ist</strong>oteles; Ordnung in <strong>der</strong> Unordnung,<br />

Schwarm-Intelligenz)<br />

8


<strong>Mensch</strong>en und Tiere: das Tier als Vorbild<br />

Schwarm-Intelligenz:<br />

„Die vielen nämlich, von denen je<strong>der</strong> einzelne kein<br />

tüchtiger Mann <strong>ist</strong>, mögen trotzdem, vereint, besser<br />

sein als sie, nicht als einzelne, son<strong>der</strong>n als Gesamtheit<br />

(…) Denn, da ihrer viele sind, so kann je<strong>der</strong> einen Teil<br />

<strong>der</strong> Tugend und Klugheit besitzen, und kann die<br />

Gesamtheit durch ihren Zusammentritt wie ein<br />

einziger <strong>Mensch</strong> werden, <strong>der</strong> viele Füße, Hände und<br />

Sinne hat.“<br />

(Aritsoteles, Politik, III, 11. (1281b, 1-10)<br />

9


<strong>Mensch</strong>en und Tiere: das Tier als Vorbild<br />

Schwarm-Intelligenz, Kollektive Intelligenz:<br />

Selbstorganisierende Systeme<br />

10


<strong>Mensch</strong>en und Tiere<br />

Sprache<br />

11


<strong>Mensch</strong>en und Tiere<br />

Johann Gottfried Her<strong>der</strong> (1744-1803):<br />

„Erst mit dem Sprechen entsteht Vernunft“<br />

„Schon als Tier hat <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong> Sprache.“<br />

12


<strong>Mensch</strong>en und Tiere<br />

Johann Gottfried Her<strong>der</strong> (1744-1803):<br />

„In allen Sprachen des Ursprungs tönen noch<br />

Reste dieser Naturtöne (…)<br />

(…) Die Ausrüffe <strong>der</strong> Natur sind erst später<br />

gemodelt worden, (…)<br />

Laute sind reicher als Buchstaben“<br />

13


<strong>Mensch</strong> und Tier<br />

Johann Gottfried Her<strong>der</strong>:<br />

„In allen Sprachen des Ursprungs tönen noch<br />

Reste dieser Naturtöne (…)<br />

Die Ausrüffe <strong>der</strong> Natur sind erst später<br />

gemodelt worden, (…)<br />

Laute sind reicher als Buchstaben“<br />

Ursprache <strong>ist</strong> Natursprache<br />

14


<strong>Mensch</strong> und Tier<br />

Ursprache <strong>ist</strong> Natursprache:<br />

Vögel verfügen über eine komplexe<br />

Stimmfähigkeit und eine rudimentäre Syntax.<br />

(Handbuch Anthropologie, Stuttgart 2009, 429)<br />

15


<strong>Mensch</strong> und Tier<br />

physiologische<br />

Differenz:<br />

• <strong>Mensch</strong> hat als<br />

einziger einen<br />

abgesenkten<br />

Kehlkopf<br />

• Hoher<br />

Enzephalisationskoeffizient<br />

16


<strong>Mensch</strong>en und Kulturen<br />

17


<strong>Mensch</strong>en und Kulturen<br />

Ernst Cassirer (1874-1945)<br />

Versuch über den <strong>Mensch</strong>en.<br />

Einführung in eine Philosophie<br />

<strong>der</strong> Kultur (org. 1944/1990)<br />

18


<strong>Mensch</strong>en und Kulturen<br />

Ernst Cassirer (1874-1945)<br />

Unterschied zwischen Tier und <strong>Mensch</strong>:<br />

„Die Unterscheidung zwischen aussagen<strong>der</strong>,<br />

proportionaler Sprache und emotionaler<br />

Sprache bezeichnet die eigentliche Grenze<br />

zwischen <strong>Mensch</strong>- und Tierwelt.“<br />

(Cassirer, Versuch über den <strong>Mensch</strong>en, S. 56)<br />

19


<strong>Mensch</strong>en und Kulturen: Ernst Cassirer<br />

Unterscheidung zwischen Zeichen und<br />

Symbolen<br />

„Daß es im tierischen Verhalten ziemlich<br />

komplexe Zeichen- und Signalsysteme gibt,<br />

scheint eine gesicherte Tatsache zu sein.“ (…)<br />

Tiere können Zeichen verstehen, aber keine<br />

Symbole.<br />

(Cassirer, Versuch über den <strong>Mensch</strong>en, S. 57)<br />

20


<strong>Mensch</strong>en und Kulturen: Ernst Cassirer<br />

Unterscheidung zwischen Zeichen und<br />

Symbolen<br />

„Signale und Symbole gehören zwei<br />

unterschiedlichen Diskursen an; ein Signal <strong>ist</strong> Teil<br />

<strong>der</strong> physikalischen Seinswelt; ein Symbol <strong>ist</strong> Teil<br />

<strong>der</strong> menschlichen Bedeutungswelt.<br />

Signale sind „Operatoren“, Symbole sind<br />

„Designatoren“.“<br />

(Cassirer, Versuch über den <strong>Mensch</strong>en, S. 58)<br />

21


<strong>Mensch</strong>en und Kulturen: Ernst Cassirer<br />

homo symbolicus<br />

„Wir können sagen, daß das Tier über eine<br />

praktische Phantasie und Intelligenz verfügt,<br />

während allein <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong> eine neue Form<br />

ausgebildet hat: eine symbolische Phantasie und<br />

eine symbolische Intelligenz.“<br />

(Cassirer, Versuch über den <strong>Mensch</strong>en, S. 60)<br />

22


<strong>Mensch</strong>en und Kulturen: Ernst Cassirer<br />

homo symbolicus<br />

„Ohne Symbolik gliche das Leben des <strong>Mensch</strong>en<br />

dem <strong>der</strong> Gefangenen in de Höhle aus Platons<br />

berühmtem Gleichnis. Er wäre auf die Grenzen<br />

seiner biologischen Bedürfnisse und praktischen<br />

Interessen beschränkt; er könnte keinen Zugang<br />

zur „Ideenwelt“ finden, die sich ihm durch<br />

Religion, Kunst, Philosophie und Wissenschaft<br />

nach verschiedenen Seiten hin öffnet.“<br />

(Cassirer, Versuch über den <strong>Mensch</strong>en, S. 71)<br />

23


<strong>Was</strong> sind Symbole?<br />

Wie entstehen sie?<br />

homo symbolicus<br />

Warum symbolisiert <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>?<br />

24


Evolution neu verstehen?<br />

animal symbolicus?<br />

Die Evolution hat auch eine symbolische Ebene<br />

und diese vierte Dimension <strong>der</strong> Evolution – nach<br />

<strong>der</strong> genetischen, <strong>der</strong> epigenetischen und <strong>der</strong><br />

kulturellen Evolution – findet sich auch bei<br />

Tieren.<br />

(Eva Jablonka; Marion J. Lamb: Evolution in four Dimmensions. Genetic, Epigenetic,<br />

Behavioral and Symbolic Variation in the H<strong>ist</strong>ory of Life. Cambridge 2005)<br />

25

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