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ATEM = LEBEN = BEWEGUNG = TANZ

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WAS passiert beim Tanzen, im Besonderen beim REIGEN- und KREIS<strong>TANZ</strong>?<br />

Hand in Hand bewegen sich Menschen entlang einer gedachten Kreislinie um eine<br />

gemeinsame Mitte. Ich spüre diese Mitte auch in mir selbst, etwa eine Handbreit<br />

unter dem Nabel als warme, pulsierende Kugel. Davon ausgehend nehme ich den<br />

Raum über mir wahr und den Boden unter meinen Füßen, den Raum vor mir und<br />

hinter mir. Beim Kreistanz bin ich eingebunden in einen Bewegungsfluss, die<br />

Schrittfolgen und die Dynamik sind an das jeweilige Lied oder Musikstück angepasst.<br />

Es trägt mich wie von selbst auf unsichtbar vorgezeichneten Bahnen – so haben<br />

Menschen schon seit uralten Zeiten getanzt. Der Mikrokosmos des Körpers zeugt<br />

von der Unendlichkeit des Universums, im Tanz mag sich dieses große Ganze<br />

ausdrücken, indem Geste und Bewegung symbolische Formen im Raum bilden<br />

„Und wenn ich einen Fehler mache, was dann?“ so höre ich Sie fragen. Nun, dann<br />

passiert weiters nicht viel, ich komme ja nicht weiter als bis zu meinem rechten oder<br />

linken Nachbarn. Mein griechischer Tanzlehrer Kyriakos nennt das dann humorvoll<br />

„die Variation aus dem Nachbardorf“. Und manchmal birgt so mancher kleine „Fehler“<br />

tatsächlich die Möglichkeit zu einer Variation der vorgegeben Schrittfolge in sich und<br />

es entsteht ein neuer Tanz daraus!<br />

Zusätzlich zum Kreistanz biete ich in meinen Kursen auch das FREIE <strong>TANZ</strong>EN an.<br />

Manchmal beginnen wir in STILLE, kommen über den <strong>ATEM</strong> in <strong>BEWEGUNG</strong> und<br />

zum <strong>TANZ</strong>. - der ureigenste, momentan passende Bewegungsimpuls darf zum<br />

Ausdruck kommen! Nach einigen Minuten kommt Musik dazu, die den Körper und die<br />

Sinne als Ganzes erfasst und zum Tanzen verführt. Da gibt es kein „richtig“ oder<br />

„falsch“, selbst Menschen mir eingeschränkter Beweglichkeit oder Rollstuhlfahrer<br />

können aus diese Weise tanzen. So entstehen entweder Solostücke oder<br />

interessante, wunderschöne Gruppengestaltungen – je nach Vorgabe meiner<br />

Anleitung.<br />

Rosalia Chladek, die Pionierin des Ausdruckstanzes in Europa, meinte „Tanzen ist<br />

Zeichnen im Raum“. Und es ist tatsächlich wie Zeichnen oder Malen - statt Farbe<br />

und Pinsel verwenden wir Hände und Füße, Arme und Beine, den ganzen Körper<br />

oder auch nur zarte Gesten oder Blicke.<br />

Und Pina Bausch, eine der bedeutendsten Choreografinnen des 20. Jahrhunderts<br />

sagte während der Proben zu ihrer Tanztruppe „Tanzt, tanzt – sonst sind wir<br />

verloren!“<br />

In der indianischen Geschichte „Blauhäher und Kleiner Bär“, nacherzählt von Käthe<br />

Recheis, wird auf berührende Weise geschildert, wie die Menschen zu Tanz und<br />

Musik gekommen sind. Mit dieser Geschichte und einem anschließenden Musikstück<br />

möchte ich Sie auf eine kurze Gedanken- und Tanzreise schicken – ich hoffe, Sie<br />

bekommen Lust zu tanzen, auf welche Art und Weise auch immer…<br />

Die Geschichte kann man in Käthe Recheis` Buch „Die Stimme des Donnervogels“<br />

nachlesen.

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