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SG INSIGNIS WESTWIEN
Herrn Conny Wilczynski
Per Email
Offener Brief an Conny Wilczynski
Sehr geehrter Herr geschäftsführender Manager! Lieber Conny!
Wien, am 22.10.2013
Es sind erst wenige Stunden ins Land gezogen, also wirst du dich sicher an das längere Gespräch mit
unserem Manager Thomas Menzl im Beisein von Fivers‐Kapitän Christoph Edelmüller im Anschluss an
das Wiener Derby am vergangenen Samstag, 19.10., erinnern.
Das Ergebnis dieses, aus unserer Sicht, durchaus konstruktiven Gesprächs war, dass nach dem
emotional geführten Derby ‐ drei Roten Karten, ein schwer verletzter Fivers‐Spieler Herbert Jonas ‐ alle
Beteiligten sich einig waren, keine weiteren Emotionen zu schüren.
Also: „Emotionen zügeln!“ Auf deinen ausdrücklichen Wunsch hin, das sei dir hier vorab in Erinnerung
gerufen! Die Fivers haben sich an diese Vereinbarung gehalten. Du leider nicht!
Denn nun halten wir die Kronen Zeitung vom Montag, 21. Oktober, in Händen und müssen folgendes
Zitat von dir im Zusammenhang mit einer im Raum stehenden Neuaustragung des Derbys zur Kenntnis
nehmen, Zitat: „Mich würde es wundern, wenn der Protest durchgeht. Aber wenn sie noch ein Derby
wollen, werden wir bereit sein. Die Fivers schießen sich damit ein Eigentor. Sie können sich halt nicht
damit anfreunden, dass sie nicht mehr die Einzigen in der Stadt sind ..“
Da wir davon ausgehen müssen, dass du dies tatsächlich so behauptet hast, erlauben wir uns, dich zu
fragen: Sieht so das von dir so insistierte „beidseitige Emotionen zügeln“ aus?
Nicht einmal 24h Stunden nach einem Agreement (siehe oben) schürst du leider erneut Emotionen
und hegst abenteuerliche Unterstellungen.
Denn geht es beim Protest der Fivers nicht einfach nur darum, dass die Fivers in diesem Spiel schlicht
und einfach ein Tor mehr erzielt haben als dein Verein? Also zwischenzeitlich klar bewiesenes Unrecht
zu Recht werden soll!
Würdest du nicht genauso reagieren und dich für das Recht deiner Mannschaft einsetzen? Wir denken,
die Antwort lautet eindeutig ja!

Umso weniger ist in diesem Zusammenhang deine Anmerkung zu verstehen „die Fivers könnten sich
nicht damit abfinden, nicht mehr die Einzigen in der Stadt zu sein“.
Westwien ist gegenwärtig, wie auch in den vergangenen Jahrzehnten, einer von vielen sportlichen
Mitbewerbern der Fivers in unserer Stadt. Wir alle wissen, dass das Wiener Handballderby seit
Jahrzehnten ein Klassiker und ein sportliches Highlight mit großem Publikumsinteresse ist, auf das wir
uns immer freuen. Ganz besonders freuen wir uns aber, dass es am vergangenen Samstag erstmals
sogar zwei Wiener Derbys gegeben hat, da unsere junge Bundesligamannschaft gegen WAT Fünfhaus
spielen durfte.
Was es da jetzt für die Fivers wesentlich Neues gäbe, mit dem wir uns anzufreunden hätten, bleibt
wohl dein Geheimnis und uns ein Rätsel.
So wirklich enttäuschend wird es aber, wenn wir an den schwer verletzten Fivers‐Spieler Herbert Jonas
denken, der nach einer brutalen Attacke ohne Ball durch einen Westwien‐Spieler mit doppelten
Kieferbruch im Spital liegt, eine fast sechsstündige Operation über sich ergehen lassen musste, drei
Platten im Kiefer eingesetzt bekam und die nächsten 4‐6 Wochen das zweifelhafte Vergnügen genießt,
ausschließlich flüssige Nahrung zu sich nehmen zu dürfen.
Conny, wir fragen dich deshalb:
Sollte man an dieser Stelle nicht etwas mehr Zurückhaltung an den Tag legen und einfach dankbar
sein, dass der Westwien‐Spieler mit keiner Sperre zu rechnen hat.
Wäre es nicht besser gewesen ein Zeichen von Respekt und Menschlichkeit im Sinne unseres
Agreements zu setzen? Und hätte man die Gelegenheit nicht unbedingt nutzen müssen, um sich bei
Herbert Jonas von offizieller Westwiener‐Vereinsseite, z.B. via Kronen Zeitung, für leider Geschehenes
aufrichtig zu entschuldigen?
Dies alles wurde bedauerlicher Weise von dir verabsäumt. Stattdessen hast du mit billiger Polemik
weiter Öl ins Feuer gegossen und insbesondere vor dem Hintergrund einer „Friedensvereinbarung“
richtig schlechten Stil bewiesen.
Mit sportlichen Grüßen
Der Vorstand der Raiffeisen Fivers WAT Margareten
PS: Auch wenn es bereits reichlich spät ist, würden wir uns nach wie vor über offizielle
Genesungswünsche seitens Westwien gegenüber Herbert Jonas freuen!