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Nasenproblematiken<br />

(aus Sendungen im NDR und BR)<br />

Stand vom März 2010<br />

INHALTSVERZEICHNIS:<br />

Vorsicht vor Nasensprays 1<br />

Ballon-Dilatation bei Nasennebenhöhlenentzündung 1<br />

Riechstörungen 5<br />

Infektabwehr: Heilmittel Nasendusche 7<br />

Nasensprays 8<br />

NACHTRÄGE:<br />

Erkältungssaison - Vorsicht vor Nasensprays (NDR)<br />

Die Erkältungszeit naht und damit steigt der Verbrauch von Nasensprays. Circa 70 Millionen Produkte<br />

werden pro Jahr in Deutschland verkauft. Viele benutzen die frei verkäuflichen Erkältungsmittel<br />

ständig, doch nur jeder Zweite weiß, dass man schon nach ein bis zwei Wochen von Nasensprays<br />

abhängig werden kann. Schätzungsweise mehr als 100.000 Menschen in Deutschland kommen nicht<br />

mehr ohne Nasenspray aus. Das kann zu schweren Schädigungen der Schleimhaut führen.<br />

Bei Nasenspray-Abhängigkeit leiden die Patienten unter genau den Symptomen, die sie eigentlich<br />

loswerden wollten: geschwollene Schleimhäute. Nasenspray hilft gut bei akuten Erkältungs- oder<br />

Allergieschüben. Bei Erkältungen mit verstopfter Nase ist es zunächst wichtig, dass Nasentropfen<br />

genommen werden, damit die Nasennebenhöhlen frei sind und sich nicht entzünden. Zuerst gibt es<br />

keine Probleme: Die Gefäße verengen sich, man kriegt wieder Luft. Doch lässt die Wirkung nach,<br />

dehnen sich die Blutgefäße umso stärker aus, die Schleimhaut schwillt an. Viele greifen dann gleich<br />

wieder zum Nasenspray und so beginnt die Abhängigkeit. Um vom Spray wieder loszukommen,<br />

verschreibt der HNO-Arzt seinem Patient ein mildes Cortisonspray, das Nasenspray wird parallel<br />

langsam reduziert. Außerdem werden die Schleimhaut pflegende Produkte eingesetzt. So kann die<br />

geschädigte Schleimhaut regenerieren und dauerhaft abschwellen.<br />

Mit Radiofrequenztherapie gegen verdickte Schleimhäute<br />

Sind die Schleimhäute bereits so verdickt, dass sie durch Entwöhnung und Hausmittel nicht mehr<br />

abschwellen, kann ein ärztlicher Eingriff nötig sein: Radiofrequenztherapie. Dabei sorgen mit Medikamenten<br />

getränkte Wattebäuschchen in der Nase für örtliche Betäubung, anschließend führt der Arzt<br />

eine Sonde in die Nasenmuschel ein, mit der er die Schwellkörper durch gezielte Hitze verödet. In<br />

leichteren Fällen lassen sich durch Nasensprays geschädigte Gefäße auch mit dem Laser veröden. Ist<br />

die Nasen-Innenwand schwer geschädigt, hilft aber oft nur eine Operation.<br />

Ballon-Dilatation: Hilfe bei Nasennebenhöhlenentzündung (BR)<br />

Von Gunther Franke<br />

Schmerzen im Gesicht, eine eitrige Verstopfung der Nase, Fieber und Ohrenschmerzen - das<br />

können die Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung sein. Wenn herkömmliche<br />

Behandlungsmethoden versagen, kann eine chronische Sinusitis auch mit einer schonenden<br />

OP-Methode behandelt werden.<br />

Seite 1 von 10


Mit der Ballon-Dilatation steht ein neuartiges Behandlungsverfahren für Patienten mit akuter und<br />

chronischer Sinusitis zur Verfügung. Ob allerdings die neue Methode für Patienten mit hartnäckigen<br />

Infektionserkrankungen der Nasennebenhöhlen in Frage kommt, muss zunächst bei der Erhebung<br />

des konkreten Befunds "Sinusitis" abgeklärt werden.<br />

Was ist eine Sinusitis?<br />

HNO-Ärzte verstehen darunter Symptome wie einen anhaltenden Gesichtsschmerz, die eitrige Verstopfung<br />

der Nase oder eitriges Nasensekret in Verbindung mit Fieber oder Ohrenschmerzen. Bei<br />

einem unklaren Befund ist häufig eine spezielle Diagnostik durch den Halsnasenohrenarzt notwendig,<br />

zum Beispiel eine Kontrolluntersuchung mit einem Endoskop oder eine Röntgenaufnahme.<br />

Behandlungsfall: Übeltäter: trockene Luft<br />

Susanne Schungel leidet seit über einem Jahr unter Entzündungen und Infektionen des Nasennebenraums.<br />

Sie ist im Außendienst viel unterwegs. Die trockene Gebläseluft im Auto macht ihr zu schaffen.<br />

Besonders im Winter und bei Wetterwechsel machten sich ihre Beschwerden bemerkbar - wie auch<br />

bei den zwei Prozent von Deutschen, die im Winter von unbekannten Schmerzen im Gesicht geplagt<br />

werden.<br />

Schwierige Diagnostik<br />

Bildunterschrift: Chronischer Schnupfen: Damit sollte man sich nicht abfinden.<br />

Seite 2 von 10


Es dauerte lange, bis Susanne Schungel der Ursache dieser Schmerzen auf die Spur kommt. Eine<br />

Odyssee von Klinik zu Klinik begann. Jede Erschütterung tat ihr weh. Die Schmerzen waren oft nicht<br />

auszuhalten. Ihre Lebensqualität und Arbeitskraft waren dadurch sehr eingeschränkt.<br />

Weil sie die Schmerzen nicht länger aushielt, ließ sie sich von ihrem Sohn in die Klinik fahren. Die<br />

Ärzte behandelten sie allerdings so, als wenn sie eine Migränepatientin wäre, und nahmen von der<br />

Infektionserkrankung keine Notiz.<br />

Susanne Schungel: "Man vermutete Migräne. Ich wurde mit Migränemitteln behandelt, gegen den<br />

Gesichtsschmerz. Eine Ursache fand man aber nicht – auch nicht mit Ultraschall. Die Schmerzen<br />

wurden immer schlimmer."<br />

Studien belegen, dass bei rund 40 Prozent der untersuchten Patienten, die über Migräne klagten,<br />

Probleme mit der Nasennebenhöhle festgestellt wurden.<br />

Typische Wintererkrankung<br />

Enttäuscht verließ Susanne Schungel die Klinik und nahm die Behandlung der Sinusitis wieder selbst<br />

in die Hand. Sie probierte viele Mittel aus, die ihr vom Apotheker empfohlen wurden: von der Nasendusche<br />

mit Salzlösung, über Nasensprays und Inhalationsmittel bis zum rezeptfreien Antibiotika-<br />

Medikament.<br />

Für Apotheker sind Schilderungen von Krankheitsverläufen, wie bei Susanne Schungel, typisch für die<br />

Jahreszeit. Jeder Fünfte sucht im Laufe eines Winters wegen einer akuten oder chronischen Sinusitis<br />

– wenn die rezeptfreien Mittel nicht mehr helfen und das Sekret nicht abfließen will – einmal den<br />

Hausarzt auf.<br />

Weil Susanne Schungel sicher gehen wollte, ließ sie sich ins Klinikum München Großhadern einweisen.<br />

Die Halsnasenohrenärzte aus dem Team von Prof. Andreas Leunig rieten ihr zur OP der<br />

Nasennebenhöhle.<br />

Prof. Dr. Andreas Leunig, Halsnasenohren-Chirurgie, Klinikum Großhadern:<br />

"Frau Schungel hatte die typischen Symptome für eine chronische Sinusitis: Gesichtsschmerz und<br />

eitriges Sekret in der Nase, das wir allerdings erst mit Hilfe des CT erkennen konnten."<br />

Wenn Antibiotika nicht helfen und beim niedergelassenen HNO-Arzt alle Möglichkeiten ausgeschöpft<br />

sind, ist der operative Eingriff wie bei Susanne Schungel häufig das Mittel der Wahl.<br />

Bildunterschrift: Der HNO-Arzt informiert über OP-Möglichkeiten.<br />

Seite 3 von 10


Es gibt zwei OP-Methoden<br />

Die Chirurgen unterscheiden bei akuter und chronischer Sinusitis überwiegend zwischen zwei<br />

operativen Verfahren: dem herkömmlichen chirurgischen Eingriff unter Vollnarkose, bei dem Gewebe-<br />

und in manchen Fällen auch Knochenmaterial entfernt wird, und der neuartigen Ballon-Dilatation, die<br />

auch unter Narkose, aber besonders gewebeschonend durchgeführt werden kann.<br />

Studien belegen, dass sich die Zugänge der Nasennebenhöhlen mit Hilfe der Ballon-Dilatation<br />

verlässlich und dauerhaft weiten lassen.<br />

Bildunterschrift: Ballon-Dilatation an der Nase: Sanfter als eine richtige Operation.<br />

Ein Verfahren aus der Herzchirurgie<br />

Das Verfahren stammt aus der Herzchirurgie, um verengte Herzkrankgefäße mit Hilfe eines<br />

sogenannten Herzkatheders zu weiten. Bei der Sinusitis geht man ähnlich vor und weitet die<br />

Nasenzugänge - bis das Sekret abfließen kann. Es wird kein Gewebe oder Knochen entfernt. Es ist<br />

ein schonender Eingriff, bei dem mit Hilfe eines Führungsdrahts der Ballonkatheder in die Nase<br />

geschoben wird. Am Röntgenmonitor kontrollieren die Ärzte ständig, so dass keines der<br />

angrenzenden Bereiche des Gehirns beschädigt werden.<br />

Bildunterschrift: Der Ballon wird aufgeblasen und weitet das Gewebe, infektiöses Sekret kann<br />

abfließen.<br />

Der Vorteil der Methode besteht darin, dass bei dem Eingriff für den Patienten weniger Risiken durch<br />

offene Wunden, Knochenentfernen und Blutungen bestehen. Die Patienten brauchen anschließend<br />

keine Nasentamponade. Am Tag nach dem Eingriff können sie die Arbeit schon wieder aufnehmen.<br />

Der Eingriff mit dem Ballonkatheder ist allerdings nicht ganz billig: Die Kosten belaufen sich auf rund €<br />

3.000 - 5.000, die von den allgemeinen Kassen nicht übernommen werden.<br />

Nach dem Eingriff ist Susanne Schungel froh, dass sie sich so schnell erholt hat. Es geht ihr gut und<br />

das soll auch so bleiben. Deshalb ist sie im Winter vorsichtig und greift öfter vorbeugend zur<br />

Nasendusche mit Salzlösung, um den kleinsten Anflug einer Infektion rechtzeitig abzuwehren.<br />

Studien zu Nasenspülung mit Salzwasser belegen, dass eine Nasenspülung grundsätzlich als nichtoperative<br />

Therapie der chronischen Sinusitis sinnvoll eingesetzt werden kann.<br />

Methode ist nicht unumstritten<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde beurteilt die Ballon-Dilatation nicht unkritisch.<br />

Denn besonders im Bereich der Kieferhöhle ist die Indikation strittig. Hier könnten auch andere<br />

herkömmlich minimal-invasive Verfahren zur Anwendung kommen.<br />

Seite 4 von 10


Die Gesellschaft grenzt den Anwendungsbereich der neuen Methode ein und stellt zur Ausweitung der<br />

Drainagewege von Nasennebenhöhlen fest:<br />

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde: "Ungeachtet des positiven Sachverhalts ist die<br />

Effizienz der Ballon-Dilatation noch Gegenstand einer andauernden Diskussion. Gesichtspunkte<br />

dieser Diskussion sind zum einen Fragen der speziellen Pathophysiologie bzw. Biomechanik und in<br />

der Folge Definitionen zum Spektrum der gesicherten Indikationen aus HNO-chirurgischer Sicht.<br />

Domäne einer effizienten Ballon-Dilatation ist die Anwendung an der Stirnhöhle. Es ist eine sinnvolle<br />

therapeutische Maßnahme, unter anderem, wenn es sich um eine sogenannte akute oder chronische<br />

Sinusitis frontalis handelt."<br />

Experte<br />

Prof. Dr. Andreas Leunig<br />

Halsnasenohren-Chirurgie<br />

Klinikum der Universität München<br />

Campus Großhadern<br />

Dennoch, über 90 Prozent der Patienten sind mit der Dilatation zufrieden und würden sie wieder<br />

durchführen lassen. Nur 48 Prozent der Patienten, die konventionell behandelt wurden, würden diese<br />

Methode wieder anwenden lassen.<br />

Riechstörungen (BR)<br />

Von Katrin Frink<br />

Stand: <strong>15</strong>.03.2010<br />

Dass wir riechen können, ist für uns das Normalste der Welt. Wir riechen unangenehme<br />

Gerüche wie Abgase und angenehme Düfte wie Blumen oder leckeres Essen. Unsere Nase<br />

kann uns auch vor Gefahren warnen. Doch manchmal geht der Geruchssinn einfach verloren.<br />

Unser Geruchssinn funktioniert so: In unserer Nasenhaupthöhle sitzen Millionen von Riechzellen. Die<br />

Signale werden von dort über den Riechnerv direkt ans Gehirn weitergeleitet. Unser Riechorgan ist<br />

wichtig, denn es warnt uns zum Beispiel vor Feuer oder vor verdorbenen Speisen.<br />

Seite 5 von 10


Bei Inis Grüning funktionierte der Geruchssinn auf einmal nicht mehr. Sie konnte nichts mehr<br />

wahrnehmen: ihre Lieblingsblumen, ihr Parfum, nicht mal ihren Partner konnte sie mehr riechen -<br />

geschweige denn sich selbst. Während einer Grippe konnte sie nichts mehr wahrnehmen. Nichts<br />

Außergewöhnliches, dachte sie, aber der Geruchs- und somit auch der Geschmackssinn kamen nicht<br />

mehr wieder. Inis Grüning hatte eine Riechstörung. Mehr als zwei Prozent der Bevölkerung sind davon<br />

betroffen. Funktioniert der Geruchssinn gar nicht mehr, hat der Betroffene eine sogenannte<br />

"Anosmie". Das heißt: Er riecht weder sich selbst noch andere. Auch der Geschmack geht verloren.<br />

Das fällt meistens als erstes auf.<br />

Es ist für uns das Normalste der Welt: Wir können riechen: angenehme Düfte wie frische Wäsche,<br />

Blumen, leckeres Essen und ungenehme Gerüche. Doch manchmal geht der Geruchssinn einfach<br />

verloren.<br />

Ursachen einer Riechstörung<br />

Ursachen für eine Riechstörung können Erkältungskrankheiten sein; Grippeviren können die<br />

Riechfasern zerstören. Andere Ursachen sind allergische Schleimhautentzündungen,<br />

Nasennebenhöhleninfektionen, Nasenpolypen (Wucherungen der chronisch entzündeten<br />

Nasenschleimhaut), aber auch Schädelverletzungen, bei denen die Nervenfasern abreißen. Seltener<br />

sind Ursachen wie die Erkrankungen mit Morbus Parkinson, Alzheimer oder Multipler Sklerose.<br />

Behandlung von Riechstörungen<br />

Würde Inis Grüning irgendwann tatsächlich wieder riechen können? Sie ließ nichts unversucht.<br />

Vitamin A soll helfen. Auch sollte sie ihre Nase trainieren. Täglich roch sie an ätherischen Duftölen wie<br />

Nelke oder Zimt.<br />

Dr. Sven Becker von der LMU München: "In neuen Untersuchungen scheint wohl ein Riechtraining,<br />

also das tägliche Training mit Düften, einen eventuell positiven Effekt auf das Riechvermögen zu<br />

zeigen. Wir hoffen, in großen Studien beweisen zu können, dass es durch Riechtraining ein<br />

verbessertes Riechvermögen bei postviralen Riechstörungen gibt."<br />

"Sniffin Sticks Test"<br />

Bildunterschrift: Geruchstest mit Filzstiften<br />

Inis Grüning wollte es genau wissen. Warum hatte sie eine Riechstörung bekommen? Ihr Arzt, Dr.<br />

Sven Becker, fand schnell heraus: Viren hatten die Riechfasern lahmgelegt. Wie stark die Störung ist,<br />

Seite 6 von 10


wird mit einem Test herausgefunden: dem sogenannten "Sniffin Sticks Test". Der Patient muss an<br />

Filzstiften mit verschiedenen Düften riechen. Hier wird geprüft, ab welcher Intensität der Patient<br />

Gerüche wahrnimmt. Zudem muss er die Aromen unterscheiden können.<br />

Inis Grüning: "Ich konnte sehr viele Sachen nicht riechen, die leichten Düfte konnte ich überhaupt<br />

nicht wahrnehmen. Aber Dr. Becker hat mir eine gute Prognose gegeben. Von daher war und bin ich<br />

recht zuversichtlich, dass ich irgendwann zu 100 Prozent mein Riechvermögen zurückerlangen<br />

werde."<br />

Die Prognose: Bei Riechstörungen nach Grippe-Infekten erreicht bis zu zwei Drittel der Patienten die<br />

Riechfunktion nach ein bis zwei Jahren spontan wieder. Bei einem Drittel der Fälle bleibt die<br />

Riechstörung dauerhaft.<br />

Bildunterschrift: Alternative Heilmethode: Nasen-Reflexzonen-Massage<br />

Alternative Therapien<br />

Sind die Ursachen des Riechverlusts eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen oder auch<br />

sogenannte Nasen-Polypen, wird meist Kortison oder ein Antibiotikum verschrieben. Es kann<br />

abschwellend und entzündungshemmend wirken. Bringt das alles nichts, kann eine Operation weiter<br />

helfen.<br />

Inis Grüning hingegen konnte nur abwarten. Nach einigen Monaten kamen die ersten Gerüche und<br />

der Geschmack wieder. Trotzdem war sie eher deprimiert. Das Essen schmeckte und roch zum Teil<br />

nach Metall oder Seife. Manchmal hatte sie auch einen Geruch in der Nase, den es überhaupt nicht<br />

gab. Nur sie nahm ihn wahr. Das falsche Riechen, in der Fachsprache "Parosmie" genannt, ist auch<br />

typisch für Riechstörungen.<br />

Eineinhalb Jahre sind seit ihrer Grippe vergangen, mittlerweile kann Inis Grüning wieder viele Dinge<br />

riechen. "Das ist ein fantastisches Gefühl, dass ich wieder Rosen riechen kann. Mein Geruchssinn<br />

kam wieder mit ganz banalen Dingen. Wenn ich im Auto saß und die Abgase vom Auto davor<br />

gerochen habe, habe ich mich gefreut. Das tut man normalerweise nicht." Die Chancen stehen gut,<br />

dass Inis Grüning bald wieder alles riechen und schmecken kann.<br />

Infektabwehr: Heilmittel Nasendusche (BR)<br />

Von Katrin Frink<br />

Für viele ist die Nasendusche bereits ein tägliches Ritual wie Zähne putzen. Studien beweisen, dass<br />

Menschen, die regelmäßig ihre Nase mit Salzwasser spülen, seltener unter Erkältungsbeschwerden<br />

leiden.<br />

Bei der Nasendusche handelt es sich um eine Kanne aus Plastik oder auch Porzellan, mit der man die<br />

Nase spült. Und so funktioniert es: Lauwarmes Wasser wird bis zum Messstrich in die Kanne<br />

eingefüllt, dazu kommt ein Messlöffel Salz. Das Ganze wird umgerührt – dann kann es los gehen. Man<br />

Seite 7 von 10


muss den Kopf zur Seite neigen und die Nasendusche an das eine Nasenloch ansetzen. Durch das<br />

Kippen der Kanne entsteht ein Druck, so dass das Salzwasser in das eine Nasenloch hinein und aus<br />

dem anderen wieder heraus fließt. Der Effekt: Bakterien, Viren, Dreck, Schmutz aber auch Allergene,<br />

die man tagtäglich einatmet, werden heraus gespült.<br />

Gut gegen Erkältungsbeschwerden<br />

Mehrere deutsche Studien belegen: Wer regelmäßig mit der Nasendusche spült, hat seltener<br />

Erkältungsbeschwerden. Die Nasendusche schützt vor und hilft bei Beschwerden wie Schnupfen,<br />

Husten, trockenen Nasenschleimhäuten, Heuschnupfen, Rachenentzündungen, Bronchitis, Mandel-<br />

und Stirnhöhlenentzündungen sowie Kopfschmerzen und Müdigkeit.<br />

Wer schon erkältet ist, bei dem kann die Nasendusche auch helfen. Das Salz ist der Knackpunkt, es<br />

lässt die Nasenschleimhäute abschwellen und macht die Nase wieder frei. Bei wem sie allerdings total<br />

verstopft ist, der sollte vorher mit einem kleinen Stoß Nasenspray nachhelfen und dann erst spülen.<br />

Ursprünglich kommt die Nasenspülung aus Indien. Sie ist eine der Reinigungstechniken des Hatha<br />

Yogas und nennt sich „Jala Neti“. Die Reinigungstechniken werden in bestimmten Yogazentren auch<br />

in Deutschland an ihre Schüler weitergegeben.<br />

Die Nasendusche kann man in Apotheken kaufen, aber auch im Internet bestellen. Die Kosten liegen<br />

zwischen 12 bis <strong>15</strong> Euro. Spezielles Salz gibt es auch in der Apotheke, normales Kochsalz tut es<br />

allerdings genauso und ist zudem auch noch viel billiger. Mit einem Paket (ca. 50 Cent) kommt eine<br />

Person etwa ein Jahr aus.<br />

Infekte: Nasensprays – hilfreich und gefährlich (BR)<br />

Von Katrin Frink<br />

Stand: 20.10.2009<br />

Nichts ist so lästig wie eine verstopfte Nase. Deshalb greifen viele zu Schnupfensprays. Die bewirken,<br />

dass die Schleimhäute abschwellen. Doch diese Sprays sind auch tückisch. Durch Dauergebrauch<br />

machen viele von ihnen abhängig. Wie kann man der Abhängigkeit vorbeugen? Gibt es Alternativen?<br />

Es ist ein Wundermittel: Ein Stoß und nach kurzer Zeit schon ist die verstopfte Nase wieder frei.<br />

Endlich wieder atmen - super! Nasenspray ist ein wirklich hilfreiches Arzneimittel. Bei einem<br />

Schnupfen schwellen die Schleimhäute an, die Nase verstopft. Durch das Spray aber ziehen sich die<br />

Seite 8 von 10


Blutgefäße zusammen und die Schleimhaut der Nasenmuscheln schwillt wieder ab. Nicht nur das freie<br />

Atmen wird erleichtert, auch der Schleim kann besser abfließen.<br />

Nicht länger als eine Woche<br />

Doch wer die abschwellenden Nasensprays ständig und länger als eine Woche benutzt, kann schnell<br />

abhängig werden. Denn die Wirkung des Nasensprays lässt immer früher nach und je öfter gesprüht<br />

wird, umso mehr geht die Nase zu. Der Grund: Die Schleimhäute der Nasenmuscheln trocknen aus,<br />

werden übermäßig durchblutet und schwellen wieder an, immer stärker.<br />

Der Leistungssportler Florian D. kam nicht mehr ohne Nasenspray aus, er schleppte das Fläschchen<br />

irgendwann selbst mit, wenn er Rennrad fährt. Ein dreiviertel Jahr sprühte er sich mehrmals am Tag<br />

die Nase frei. Dabei hatte es so harmlos angefangen: Während einer Nasennebenhöhlenentzündung<br />

benutzte er Nasenspray.<br />

Bildunterschrift: Vorsicht: Nasensprays machen abhängig!<br />

Zitat: "Die verstopfte Nase ist nicht mehr weggegangen, also habe ich in Selbstregie nach zwei<br />

Wochen das Spray einfach weitergenommen und irgendwann war ich da so drin, da hab ich das<br />

Nasenspray in den Alltag eingebaut."<br />

Und genau da lag das Problem: Zwei Wochen sind zu lang. Florian D. ging nicht mehr ohne das Spray<br />

aus dem Haus. In der Fachsprache wird diese Abhängigkeit "Privinismus" genannt. Dr. Rainer<br />

Staudenmaier von der HNO-Klinik der TU München behandelt Patienten mit Privinismus.<br />

Zitat: "Wenn man das Spray über einen längeren Zeitraum benutzt, kommt es zu verschiedenen<br />

Effekten: Die Nase ist sehr trocken, es kommt zu Borkenbildung in der Nase und dann auch zu einer<br />

wirklichen Größenzunahme der Nasenmuscheln. Das endet darin, dass die Patienten irgendwann den<br />

Eindruck haben, sie kriegen überhaupt keine Luft mehr."<br />

Das Gefährliche daran: Die Nasenmuscheln bilden sich in einigen Fällen nie mehr zurück und die<br />

Nase bleibt auf Dauer verstopft !<br />

Es muss nicht zu spät sein<br />

In den meisten Fällen kann sich die Nase aber wieder regenerieren.<br />

Unsere Tipps:<br />

Die radikalste Methode: Sofort weg mit dem Spray. Nach gut zwei Wochen hat sich die Nase<br />

erholt, so lange ist sie allerdings zu. Doch die meisten Menschen ertragen eine verstopfte Nase<br />

nicht.<br />

Einfacher ist die Ein-Loch-Methode: Nur noch in eine Seite sprühen. Währendessen<br />

regeneriert das andere Nasenloch. Wenn es sich regeneriert hat, das Spray ganz weglassen.<br />

Eine andere Möglichkeit, um sich langsam zu entwöhnen. Immer weniger Spray benutzen und<br />

auf niedrig dosierte Kinder- oder besser noch Babysprays umsteigen.<br />

Hilfreich sind auch spezielle Kortisonsprays. Sie wirken nicht abschwellend, helfen aber, die<br />

Entzündung in den Griff zu bekommen. Übrigens sind sie unbedenklich.<br />

Seite 9 von 10


Zusätzlich sollten Sie die ausgetrocknete Nasenschleimhaut immer schön befeuchten: Zum<br />

Beispiel mit speziellen Nasensalben, Salzspülungen oder Meerwassersprays. Achtung:<br />

Meerwassersprays haben nur eine ganz leichte abschwellende Wirkung. Durch sie kann man nicht<br />

abhängig werden.<br />

Wenn das alles nicht hilft<br />

Florian D. probierte alles Mögliche aus: Meersalz, Nasensalben und tägliche Nasenduschen.<br />

Zitat: "Das hatte aber nicht den durchschlagenden Effekt, weil ich einfach zu lange Nasenspray<br />

genommen habe. Daraufhin hat mir mein behandelnder HNO- Arzt die Nasenmuscheln gelasert. Das<br />

war dann erfolgreich, seitdem habe ich kein Nasenspray mehr benutzt und hatte auch keine<br />

Nasennebenhöhlenentzündung mehr."<br />

Bildunterschrift: Wer Nasensprays zu lange verwendet, riskiert geschwollene Nasenmuscheln.<br />

Bei manchen Patienten wachsen die Nasenmuscheln so an, dass sie sich nie mehr zurückbilden. Hier<br />

hilft dann wirklich nur noch Lasern oder eine Operation. Das Lasern ist schmerzfrei und meist bei<br />

örtlicher Betäubung machbar. Es ist allerdings nicht immer so effektiv. Es kann sein, dass die Nase<br />

immer wieder gelasert werden muss.<br />

Die andere Möglichkeit: Per Operation werden die Nasenmuscheln verkleinert. Entweder wird ein<br />

Stück der Schleimhaut oder des Knochens herausgenommen. Doch so eine Operation sollte gut<br />

überlegt sein, meint Dr. Rainer Staudenmaier von der HNO-Klinik der TU München.<br />

Zitat:<br />

"So eine Operation geht ja immer einher mit einem stationären Aufenthalt, hat ein gewisses<br />

Nachblutungsrisiko. Das ist nichts, was man leichtfertig empfehlen sollte. Die Situation muss wirklich<br />

dafür geeignet sein."<br />

Unser Fazit:<br />

Nasenspray ist kein Teufelszeug, sondern macht einen Schnupfen erträglich. Wichtig nur: Spätestens<br />

nach sieben Tagen weg mit der Flasche! Falls Sie Probleme mit Nasenspray bekommen und allein<br />

nicht davon loskommen, am besten Ihren HNO-Arzt aufsuchen!<br />

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