optionale Rollenkarten - Freiwilliges ökologisches Jahr

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Du bist 56 Jahre alt und besitzt eine Fabrik in der Stadt. Letztes Jahr war
ein schwarzes Jahr für dich. Du hast einen schweren Herzinfarkt erlitten, den
du nur knapp überlebt hast. Auch geschäftlich lief es nicht besonders: Der
Gewinn deines Unternehmens ist im letzten Jahr um 5% gesunken.
Kein Wunder, dass du bei diesen Sorgen immer noch eine Schachtel am
Tag rauchst. Gott sei Dank hast du eine Familie, die dir immer wieder Kraft
und Halt gibt. Auf deine Frau und deine fünf Kinder, der jüngste ist fünf,
der älteste 20 Jahre alt, kannst du dich immer verlassen. In deiner wenigen
Freizeit spielst du Golf oder gehst mit dem Hund auf die Jagd.
Du bist Rentner (76), verwitwet und hast einen erwachsenen Sohn und
zwei Enkelkinder. Bis vor einigen Jahren warst du Betreiber eines Eisenwarengeschäftes
in der Stadt. Du lebst seit 20 Jahren in einem kleinen Haus in
einer Arbeitersiedlung. Seit drei Jahren liegt dein Haus direkt neben einem
alten Spielplatz. Nach einem Unfall kannst du selber nicht mehr sportlich
aktiv sein, obwohl du in der Vergangenheit Marathon gelaufen und täglich
Fahrrad gefahren bist. In dem Fachforum der lokalen Agenda 21, das
sich mit Verkehr, Stadtentwicklung und -begrünung beschäftigt, engagierst
du dich, da es hier um die Zukunft deiner Enkelkinder geht.

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Du bist 43 Jahre, nicht verheiratet, hast keine Kinder und bist von Beruf Lehrerin.
Du hältst es nie lange mit dem gleichen Mann aus, das heißt, deine
Lebensabschnittsgefährten wechseln alle paar Monate. An Kunst und Kultur
warst du schon immer interessiert. In deiner Freizeit malst du und besuchst
oft Konzerte und Theateraufführungen. Neben deinem hohen beruflichen
Engagement, bist du auch im Fachforum der lokalen Agenda 21, das
sich mit alternativen Energien befasst, aktiv. Im Moment beschäftigt
ihr euch mit eurem aktuellen Projekt „Solarsiedlung“ und seid auf der
Suche nach Sponsoren.
Du bist 48 Jahre alt, verheiratet und hast zwei Kinder (Zwillinge). Seit vielen
Jahren bist du als Fachmann im Städtischen Verkehrsamt tätig. Auf fast
jede Frage weißt du eine Antwort. Obwohl du viel beschäftigt bist, stehst du
jedem gerne mit Rat und Tat zur Seite. Allerdings bist du in deinen Ansichten
auch oft zu vehement. Im Stadtrat bist du trotz der hohen Kompetenz in Sachen
Verkehr nicht allzu beliebt. Sonntags gehst du gerne mit deinem Hund
im Wald und in Parkanlagen spazieren oder du machst Fahrradausflüge mit
deiner Familie.

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Du bist 26 Jahre alt und hast gerade dein Volkswirtschaftsstudium als Semesterbeste
abgeschlossen. Endlich kannst du dich voll auf deine Arbeit im
Landtag konzentrieren. Du gehörst zu den jüngsten Landtagsabgeordneten
und bist der Meinung, dass junge Menschen mehr in politische Entscheidungen
eingebunden werden sollen. Mit Studienbeginn hattest du den
Mann deines Lebens bereits gefunden. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für
die Hochzeit endlich da. Wenn du 35 Jahre alt bist, plant ihr das erste Kind
zu bekommen, das die Firma deines Mannes später übernehmen soll. Deine
Leidenschaft ist der von dir gegründete Debattierclub, der sich ein Mal in
der Woche in eurem Wintergarten trifft.
Du bist 63 Jahre alt und Trainerin der Mädchenfußball – E-Jugend deiner
Kommune. Da du Rentnerin bist, hast du viel Zeit, dich in einem Fachforum
der Agenda 21 zu beteiligen. Du freust dich besonders, wenn sich
junge Menschen engagieren und versuchst auch deine Enkeltöchter in viele
Aktionen mit einzubinden. Im Fachforum, das sich mit Umweltbewusstsein
und Umweltbildung beschäftigt, bist du aktiv und pflegst ehrenamtlich
mit den Schülern der 4. Klasse der örtlichen Grundschule das selbst
angelegte Schulbiotop.

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Du bist 22 Jahre alt und schließt dieses Jahr deine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin
ab. Du möchtest danach Sozialmanagement studieren. Seit
einiger Zeit beschäftigst du dich mit ökologischem Landbau, fairem Handel
und vegetarischer Ernährung. Du möchtest dich endlich selber aktiv in
deiner Stadt engagieren und bist deshalb in das Fachforum, das sich mit
Konsumverhalten und der ‚Eine-Welt-Arbeit’ beschäftigt, eingetreten.
Wichtige Themen sind für euch das Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit,
fairer Handel, Rechte der Bauern, der Austausch zwischen den Kulturen und
die Abschaffung des Hungers in der Welt.
Du bist 50 Jahre alt und Besitzer eines kleinen Ladens am Busbahnhof,
an dem die Jugendlichen ihre Freizeit verbringen. Die Jugendlichen aus der
Umgebung haben keine Lust, zu dem weit entfernten Supermarkt zu gehen
und kaufen deshalb seit Jahren Alkohol, Zigaretten, Zeitschriften, Lebensmittel
etc. bei dir ein.
Ohne ihre Kaufkraft hättest du schon längst schließen müssen. Ein neues
Einkaufszentrum wäre dein wirtschaftliches Ende, ebenso wie ein
Jugendzentrum in der Nachbarschaft, welches die Jugendlichen von
deinem Laden weglocken würde.
Deine Lebenseinstellung: Am Besten bleibt alles, wie es ist.

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Du bist 45 Jahre alt, geschieden und ein erfolgreicher Architekt, der
bereits acht Jahre seiner Karriere im Ausland tätig war. Du warst außerdem
maßgeblich am Bau des neuen städtischen Kunstmuseums beteiligt. Oft bist
du mit namhaften Persönlichkeiten zu Tisch oder zu feierlichen Eröffnungen
eingeladen. Erfahrungen mit Großbauprojekten haben gezeigt, dass immer
wieder überbesorgte Umweltschützer auf den Plan treten und das Vorankommen
der Arbeiten behindern. Für kleinbürgerliche, finanziell nicht
rentable Vorhaben hast du wenig Verständnis. Den Bau eines Abenteuerspielplatzes
anstelle eines Einkaufszentrums konntest du glücklicherweise
erst kürzlich verhindern.
Du bist 69 Jahre alt, Ehrenmitglied im städtischen Anglerverein und ein
leidenschaftlicher Hobbygärtner. Du sitzt im Rat des Finanzierungsausschusses
für lokale Angelegenheiten. Seitdem allerdings dein ehrenamtliches
Engagement für die Renaturierung eines Sees dankend von der Stadt abgelehnt
wurde, fühlst du dich unverstanden und in deiner Ehre gekränkt und
stehst neuen Projekten grundsätzlich kritisch gegenüber. Du lässt es
dir nicht nehmen, den Vorfall bei jeder Gelegenheit zu erwähnen und stößt
damit im Ort nicht nur auf Verständnis. Besonders verärgert sind darüber die
VertreterInnen aus den Agendaforen, die sich Unterstützung für ihre Projekte
erhofft hatten.

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Du bist Rentnerin und 67 Jahre alt. Du wohnst mitten in der Altstadt direkt
an einer Hauptverkehrsstraße. Dein schwerer Fahrradunfall vor einigen Jahren
und das hohe Verkehrsaufkommen haben dich in deiner Überzeugung
bestätigt, dass Radfahrer in der Stadt viel zu gefährlich unterwegs sind.
Deine Enkelkinder, zwei Jungs im Alter von fünf und sieben, holst du zum
Besuch mit dem Wagen ab. Eine Sanierung der Fahrradwege erachtest du
als sinnlos, und bedeutet - da bist du dir sicher – nur neue Unfallopfer.