TCM – Traditionelle Chinesische Medizin - FORUM!pharmazie
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Was ist <strong>TCM</strong>?<br />
<strong>TCM</strong> <strong>–</strong> <strong>Traditionelle</strong> <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong><br />
<strong>TCM</strong> ist eine ca. 4000 Jahre alte Erfahrungsmedizin, die den Menschen als körperliche,<br />
geistige und seelische Einheit betrachtet und bei der die Gesunderhaltung im Mittelpunkt<br />
steht.<br />
Die 5 therapeutischen Säulen der <strong>Traditionelle</strong>n <strong>Chinesische</strong>n <strong>Medizin</strong>:<br />
Akupunktur und Moxibustion: Akupunktur ist die jüngste und zugleich bekannteste Säule<br />
der <strong>TCM</strong>. Mit dieser Methode können äußere sowie innere Erkrankungen behandelt werden.<br />
Hierbei werden so genannte Akupunkturpunkte, die an der Hautoberfläche liegen mittels<br />
Nadeln stimuliert.<br />
Moxibustion stellt eine Sonderform der Akupunktur dar - eine Stimulation durch Wärme.<br />
Verwendet wird Beifußkraut, das auf Nadeln aufgesteckt und angezündet wird. Um<br />
Verbrennungen zu vermeiden verwenden die Europäer „Moxazigarren“ die einige Zentimeter<br />
über den Akupunkturpunkt gehalten werden.<br />
5-Elemente-Ernährung: die Ernährungslehre stellt eine der ältesten Therapieformen der<br />
<strong>TCM</strong> dar. Da auch verschiedenen Lebensmittel und Küchenkräuter regulierende<br />
Eigenschaften zugeschrieben werden können, ist es einfach durch ihre Verwendung kleine<br />
Beschwerden und Ungleichgewichte beseitigen zu können. Es werden spezielle Kochkurse<br />
und Bücher für die Praxis angeboten.<br />
Shiatsu <strong>–</strong> Tuina: Shiatsu ist eine in sich geschlossene Form der ganzheitlichen, manuellen<br />
Körperarbeit, bei der Druck auf verschiedene Körperregionen entlang der Meridiane<br />
ausgeübt wird, um diese zu stimulieren. Tuina ist eine mildere Form bei der auch<br />
Akupunkturpunkte miteinbezogen werden, sie wird hauptsächlich bei Säuglingen oder sehr<br />
geschwächten Patienten angewendet wird.<br />
Qi Gong: darunter versteht man ein komplexes Gebiet, bestehend aus Körpertraining, zur<br />
Regulierung des Qi-Flusses durch die Meridiane, sowie man auch mit Hilfe des Geistes den<br />
Fluss der Energie in die gewünschten Regionen leitet.<br />
Kräutertherapie:<br />
Was versteht man unter chinesischer Kräutertherapie? In der chinesischen Kräutertherapie<br />
werden verschiedenste Teile von Pflanzen, Mineralien, Muscheln und Tieren verwendet. Das<br />
Wissen über die exakten energetischen Wirkmöglichkeiten ist Voraussetzung für den<br />
gezielten therapeutischen Einsatz. Die Hauptaufgabe des Apothekers besteht darin, die<br />
Identität, Qualität und Reinheit der zu verarbeitenden Bestandteile zu prüfen. Auch für die<br />
Anfertigung der einzelnen Rezepturen ist das spezielle Wissen des Apothekers unbedingt<br />
erforderlich, damit die gewünschten Therapieerfolge auch erreicht werden.<br />
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Es stehen uns verschiedene Einnahmemöglichkeiten zur Verfügung:<br />
Die Einnahme von Dekokten: Hier werden nach bestimmten Vorschriften die getrockneten<br />
und präparierten Drogenteile miteinander aufwändig verkocht. Dies geschieht entweder<br />
direkt in der Apotheke, oder der Patient nimmt sich selbst die Zeit und fertigt sie täglich<br />
selbst an. Ein Nachteil besteht darin, dass fertige Dekokte immer kühl aufbewahrt werden<br />
müssen.<br />
Granulatmischungen: Sind einfacher anzuwenden, da sie aus gefriergetrockneten,<br />
pulverisierten Auszügen der Drogen bestehen, und sich leicht in heißem Wasser lösen.<br />
Diese können erst direkt vor der Einnahme gelöst werden.<br />
Hydrophile Konzentrate: Sind die neueste Entwicklung, damit sollen Patienten erreicht<br />
werden, die den intensiven Geschmack von Dekokten bzw. Granulaten nicht vertragen. Ein<br />
Nachteil besteht allerdings darin, dass es zu einer eventuellen Wirkungsabschwächung<br />
kommen kann.<br />
Ein großer Vorteil der Kräutertherapie besteht in der individuellen Behandlung durch<br />
speziell abgestimmte Rezepturen, die während der Therapie auch laufend angepasst werden<br />
können.<br />
Die <strong>TCM</strong> ist eine ganzheitliche <strong>Medizin</strong>lehre und bietet auch dadurch für viele Patienten<br />
mehr Möglichkeiten. Die Diagnose stellt eine besondere Herausforderung dar und kann<br />
daher nur von einem speziell ausgebildeten Arzt erstellt werden. Dieser bedient sich der<br />
schwer erlernbaren Pulsdiagnostik, der Zungendiagnostik und versucht mit dem so<br />
genannten „Lied der 10 Fragen“ ein genaues Bild des Hilfesuchenden zu bekommen.<br />
Aufgrund der langen Geschichte der <strong>TCM</strong> gibt es viele überlieferte Rezeptursammlungen wie<br />
z.B. den „Gelben Kaiser“ („Huang Di Nei Jing“ ca. 200 vor Chr.) deren Rezepte abgewandelt<br />
oder ergänzt werden und so eine ganz spezielle Behandlung ermöglichen. Im alten China<br />
wurden die Ärzte solange bezahlt, solange ihre Patienten gesund blieben und sie sie<br />
motivieren konnten, auf ihre Gesundheit zu achten.<br />
Das Erreichen einen hohen Lebensalters bei guter Gesundheit ist das Ziel der<br />
Gesundheitspflege nach den Regeln der <strong>TCM</strong>, ganz nach dem Motto<br />
„Grab´ den Brunnen nicht erst, wenn Du schon durstig bist!“<br />
erstellt von Mag.pharm. Iris Hochholdinger, Schutzengel-Apotheke Linz<br />
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