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Testlauf Schaffutter - Der Verein Futtermitteltest (VFT)

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Gehalt an Calcium ist bei Schafen auch das Verhältnis von Calcium zu Phosphor von Bedeutung,<br />

da männliche Schafe bei einem zu engen Ca:P-Verhältnis zur Bildung von Harnsteinen<br />

neigen. Deshalb sollte im Lämmermastfutter ein weites Ca:P-Verhältnis von mindestens 2,5:1,<br />

besser noch 3:1 angestrebt werden, während bei den Ergänzungsfuttermitteln für Mutterschafe<br />

ein Verhältnis von 2:1 ausreicht. Dementsprechend kritisch ist anzumerken, dass eine Reihe<br />

der geprüften Mischfutter diesen Anforderungen bislang nicht entspricht.<br />

Tabelle 1: Deklarierte (D) und analysierte (B) Rohnährstoff- und Energiegehalte im Futter:<br />

Lämmer + Muttern Lämmer<br />

Mutterschafe<br />

(10 Futter)<br />

(17 Futter)<br />

(8 Futter)<br />

Mittel Spannbreite Mittel Spannbreite Mittel Spannbreite<br />

Rohasche D % 7,2 6,1-8,4 8,0 6,0-10,0 8,3 6,4-9,5<br />

B % 6,8 5,6-8,2 7,5 6,1-9,2 7,7 7,1-8,4<br />

Rohprotein D % 17,7 16,0-18,0 17,9 17,0-20,0 16,9 15,0-18,0<br />

B % 17,6 15,9-18,9 17,9 16,5-19,7 16,5 14,8-18,1<br />

Rohfett D % 3,0 2,0-4,0 2,7 1,9-4,0 2,8 2,2-4,1<br />

B % 3,7 2,6-4,3 3,2 2,2-4,4 3,1 2,2-4,3<br />

Rohfaser D % 10,8 7,8-16,0 7,4 4,5-12,0 9,6 6,2-12,0<br />

B % 9,3 6,4-12,4 6,7 3,2-10,8 8,8 5,4-11,5<br />

Energie (ME) D MJ/ kg 10,6 10,2-10,8 10,7 9,8-11,0 10,5* 10,2-10,8<br />

B MJ/ kg 10,9 10,3-11,5 11,0 10,2-11,6 10,6 10,1-10,8<br />

* daneben noch 1x Deklaration 6,5 MJ NEL/kg (≈10,8 MJ ME)<br />

Bei den Spurenelementen zeigten die Futter große Unterschiede auf (Tabelle 2). Schafe besitzen<br />

im Vergleich zum Rind oder Schwein nur eine äußerst geringe Kupfertoleranz, so kann es<br />

bei einer Überversorgung mit Kupfer schnell zu Vergiftungserscheinungen kommen. Zu den<br />

empfindlichen Rassen zählen vor allem die Fleischschaf- (insbesondere das Texelschaf) und<br />

Milchschafrassen, während Landschafrassen höhere Kupfermengen vertragen. In der Fachliteratur<br />

wird eine Kupferkonzentration von 5-8 mg/kg Futter in der Trockenmasse (entspricht 4-7<br />

mg/kg im lufttrockenen Futter) für Mutterschafe empfohlen. Daher wird Mischfuttermitteln für<br />

Schafe und Lämmer in der Regel kein Kupfer zugesetzt. In speziellen Mangelsituationen z. B.<br />

bei sehr kupferarmem Grundfutter oder bei erhöhten Molybdän- und Schwefelgehalten im Futter<br />

sind leichte Ergänzungen im Kraftfutter sinnvoll. Grundsätzlich darf die zugesetzte Kupfermenge<br />

futtermittelrechtlich bei Alleinfuttermitteln für Schafe 15 mg/kg Futter nicht überschreiten. <strong>Der</strong><br />

Gesetzgeber sieht auch eine spezielle Kennzeichnung bei Alleinfuttermitteln für Schafe mit<br />

mehr als 10 mg/kg Kupferzusatz vor. Durch die von Natur aus enthaltenen Cu-Gehalte in den<br />

Komponenten können im Mischfutter aber 6-10 mg Cu/kg, teils auch mehr vorhanden sein. So<br />

fällt bei Betrachtung der analysierten Kupfergehalte der geprüften Mischfutter auf, dass bei einigen<br />

Kraftfuttern die nativen (in den einzelnen Mischfutterkomponenten von Natur aus enthaltenen)<br />

Kupfergehalte bereits 10 mg/kg in einzelnen Fällen sogar 15 mg/kg betragen. Gleichzeitig<br />

muss darauf hingewiesen werden, dass dieser Sachverhalt dem Schafhalter in der Regel nicht<br />

bekannt ist, da die nativen Kupfergehalte nicht der Deklarationspflicht unterliegen.<br />

Selen hat eine antioxidative Wirkung und unterstütz das Vitamin E. Empfohlen werden 0,15 mg<br />

Se/kg Trockenmasse. Höhere Konzentrationen sind bei Fütterung größerer Mengen von Futtermitteln<br />

mit ungesättigten Fettsäuren notwendig. Oft sind aber auch etwas höhere Gehalte<br />

festzustellen. Da es ähnlich wie beim Kupfer bei einer Überdosierung von Selen leicht zu einer<br />

Selenvergiftung kommen kann, sollte deshalb bei Zusatz von Selen unbedingt eine Angabe der<br />

propagierten Einsatzmenge des Futters erfolgen. Eine ausreichende Kobaltversorgung ist für<br />

die Pansenmikroben zur Bildung von Vitamin B12 notwendig, empfohlen werden bei Schafen<br />

0,1-0,2 mg/kg Trockenmasse, was wiederum etwa 0,09-0,18 mg Kobalt je kg lufttrockenem<br />

Kraftfutter entspricht. Eines der geprüften Ergänzungsfuttermittel für Lämmer überschritt mit<br />

einem Gehalt von ca. 5 mg/kg die Versorgungsempfehlung um mehr als das 25-fache, was nur<br />

für ein Spezialfutter mit geringer Einsatzmenge Sinn machen würde.<br />

Weitere wichtige Spurenelemente sind Eisen, Jod, Mangan und Zink – hier erfolgte aber keine<br />

Analyse. Vor allem Süddeutschland ist als Jodmangelgebiet anzusehen. Die Ergänzungs- bzw.<br />

Mineralfutter sollten entsprechend angepasste Zusätze enthalten.<br />

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