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Ulrich Hartschuh

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Fachtagung des<br />

nfb und der BAG<br />

BBW am 13.04.2011<br />

Herausforderungen für eine professionelle<br />

Beratung von Menschen mit Behinderung<br />

Forum 2:<br />

Realisierung des Gedankens einer gemeinsamen Servicestelle<br />

<strong>Ulrich</strong> <strong>Hartschuh</strong> – DRV Baden-Württemberg<br />

1


Gemeinsame Servicestellen in Baden-Württemberg<br />

Gemeinsame Servicestellen in Baden - Württemberg<br />

Offenburg<br />

Mannheim<br />

LK Neckar-Odenwald-Kreis<br />

SK Mannheim Heidelberg<br />

LK Main-Tauber-Kreis<br />

Karlsruhe<br />

LK Ortenaukreis<br />

LK Rhein-Neckar-Kreis<br />

LK HeilbronnLK Hohenlohekreis<br />

Heilbronn<br />

SK Heilbronn Schwäbisch Hall<br />

SK Karlsruhe<br />

LK Enzkreis<br />

SK Pforzheim LK Ludwigsburg<br />

LK RastattPforzheim<br />

Stuttgart LK Rems-Murr-Kreis<br />

SK Baden-Baden<br />

SK Heidelberg<br />

LK Karlsruhe<br />

LK Calw<br />

LK Freudenstadt<br />

LK Rottweil<br />

LK Böblingen<br />

SK Stuttgart<br />

LK Esslingen<br />

Tübingen<br />

LK Göppingen<br />

LK Schwäbisch Hall<br />

LK Ostalbkreis<br />

LK Tübingen Reutlingen<br />

LK Reutlingen<br />

Ulm<br />

SK Ulm<br />

LK Alb-Donau-Kreis<br />

LK Zollernalbkreis<br />

LK Emmendingen<br />

Villingen-Schwenningen<br />

LK Tuttlingen<br />

Freiburg<br />

LK Schwarzwald-Baar-Kreis<br />

SK Freiburg i.Breisgau<br />

LK Breisgau-Hochschwarzwald<br />

LK Lörrach LK Waldshut<br />

Lörrach<br />

60 km<br />

Freudenstadt<br />

Balingen<br />

LK Sigmaringen<br />

Tauberbischofsheim<br />

LK Biberach<br />

Aalen<br />

Singen<br />

Ravensburg<br />

LK Konstanz<br />

LK Bodenseekreis<br />

LK Konstanz<br />

LK Ravensburg<br />

Heidenheim<br />

LK Heidenheim<br />

Biberach<br />

21 Gemeinsame Servicestellen<br />

in Baden-Württemberg.<br />

Einige Servicestellen arbeiten<br />

landkreisübergreifend.<br />

2


Gründe für die Ansiedlung der gemeinsamen<br />

Servicestellen für Rehabilitation bei der Deutschen<br />

Rentenversicherung Bund<br />

Die DRV verfügt über ein flächendeckendes Dienststellennetz in<br />

Baden-Württemberg.<br />

Die DRV verfügt über hoch qualifizierte Mitarbeiter in den<br />

Regionalzentren. Dort ist neben Auskunft und Beratung auch die<br />

Reha-Sachbearbeitung und der sozialmedizinische Dienst<br />

angesiedelt ist.<br />

Der Leistungskatalog der DRV umfasst medizinische Rehabilitation<br />

und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben.<br />

Die DRV ist ein neutraler Ansprechpartner für den Ratsuchenden,<br />

da er nicht im Wettbewerb zu anderen Reha-Träger steht.<br />

Die DRV befindet sich seit Jahrzehnten im Dialog mit den<br />

Behindertenverbänden und der Selbsthilfe.<br />

3


Gemeinsame Servicestelle für<br />

Rehabilitation<br />

Im Regionalzentrum der Deutschen<br />

Rentenversicherung Baden-Württemberg<br />

darauf aufbauend<br />

Kooperationsnetzwerk<br />

Beratungsteam aller Rehaträger<br />

darauf aufbauend<br />

Erweitertes Kooperationsnetzwerk<br />

Selbsthilfe, Behindertenverbände, IFD, Betriebe,<br />

Werksärzte, Kommunale Behindertenbeauftragte<br />

etc.<br />

4


Voraussetzungen I<br />

baulich: - barierrefreier Zugang<br />

- eigener „Servicestellenraum“<br />

- eigener Telefonanschluss/Internet-Anschluss<br />

- einheitliche Beschilderung<br />

personell: - Servicestellenbeauftragter<br />

- zwei Vertreter<br />

- bei Bedarf Zuziehung weiterer<br />

Sachverständiger (z. B. Ärzte, Fachberater)<br />

5


Voraussetzungen II<br />

strukturell: - Erreichbarkeit von Mo. – Fr. zu üblichen Bürozeiten<br />

organisatorisch: - Ansprechpartner und Koordinator des<br />

Kooperationsnetzwerkes<br />

- Verantwortlich für Schulung, Fort- und Weiterbildung<br />

Sonstiges: - Jährlicher Tätigkeitsbericht<br />

6


Faktoren für den Erfolg der Servicestellen<br />

Ein federführend Verantwortlicher<br />

Wenige, dafür qualifizierte Servicestellen, anstatt einer Vielzahl kleiner,<br />

fachlich überforderter Servicestelle<br />

Öffentlichkeitsarbeit: z. B. Flyer, Internetauftritt, Pressearbeit,<br />

Betriebsbesuche, Veranstaltungen<br />

Regelmäßige Treffen (Informationsfluss, Fallbesprechung)<br />

Einbindung der Selbsthilfe-/ Behindertenverbände<br />

• Beteiligung bei baulicher und organisatorischer Planung<br />

• Unterstützung der Arbeit der Selbsthilfe durch organisatorische /<br />

fachliche / sachliche Hilfestellung<br />

• Schulung durch Selbsthilfemitarbeiter<br />

7


Weiterentwicklung<br />

Projekt:<br />

Gemeinsame Servicestellen als Ansprechpartner für kleine und<br />

mittlere Unternehmen in Fragen der Betrieblichen<br />

Gesundheitsförderung<br />

Drei Modellregionen:<br />

• Stuttgart<br />

• Karlsruhe<br />

• Offenburg<br />

8


Fall 1<br />

Die Mutter eines behinderten Kleinkindes, das eine intensive<br />

Rundumbetreuung benötigt und deshalb nicht alleine gelassen<br />

werden kann, weiß nicht, wie sie unter diesen Umständen ihr<br />

nichtbehindertes Kind in den Kindergarten bringen und abholen<br />

kann. Sie benötige eine zuverlässige Person, die in dieser Zeit<br />

die Betreuung des pflegebedürftigen Kindes übernehmen<br />

könnte und eine Institution, die diese Pflegekosten<br />

übernehmen könnte. Ermittelt wurde durch die Servicestelle die<br />

Organisation Feder, über die diese Kosten abgerechnet<br />

werden konnten.<br />

9


Fall 2<br />

7jähriges Kind ist dauernd auf die Benutzung eines<br />

Beatmungsgeräts angewiesen.<br />

Das Gerät muss mehrmals täglich von einer Krankenpflegefachkraft<br />

gewartet werden.<br />

Der Junge ist schulpflichtig und in einer Körperbehindertenschule<br />

schulfähig.<br />

Wer übernimmt die Wartungskosten<br />

während des Schulbesuches?<br />

10


Mögliche Träger:<br />

1. Krankenkasse:<br />

lehnt eine Kostenübernahme ab. Zuständigkeit nur für Leistungen im<br />

häuslichen Bereich.<br />

2. Landkreis:<br />

a) als Sozialhilfeträger<br />

b) als Schulträger<br />

Ergebnis eines „Runden Tisches“ im Landratsamt:<br />

Schulträger übernimmt vorläufig die Kosten.<br />

11


Fall 3<br />

Drei junge Rollstuhlfahrerinnen aus unterschiedlichen Landkreisen<br />

wollen in einem Biofachmarkt eine Ausbildung absolvieren und vor<br />

Ort in einer behindertengerecht eingerichteten Wohnung in einer<br />

Wohngemeinschaft untergebracht werden. Sowohl die Ausbildungs-<br />

plätze wie auch die Wohnräume müssten hierzu behindertengerecht<br />

eingerichtet werden. Außerdem muss ein Fahrdienst zwischen<br />

Wohnung und dem Biofachmarkt und pflegende Dienstleistungen<br />

organisiert werden. Die Servicestelle kontaktierte das Integrationsamt,<br />

die Agentur für Arbeit und drei Landratsämter in mehreren „Runden<br />

Tischen“ konnte für sämtliche Bedarfe der drei Frauen die passenden<br />

Teilhabeleistungen gefunden und erbracht werden.<br />

12


Fall 4<br />

Herr D., 21 Jahre, geistig und körperlich behindert und Epileptiker.<br />

Er ist im Berufsbildungsbereich einer WfbM und steht vor dem Wechsel<br />

in den Arbeitsbereich.<br />

Herr D. möchte nicht in den Arbeitsbereich der WfbM wechseln,<br />

sondern eine Ausbildung zum Melker auf einem Bauernhof machen. Er<br />

möchte bereits jetzt anstelle des Besuchs des WfbM die „Einarbeitung“<br />

auf dem Bauernhof.<br />

Er hat hiefür die Kostenübernahme im Rahmen eines persönlichen<br />

Budgets beantragt. Herr D. ist werksstattfähig, aber weniges als 3 Std.<br />

täglich auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt erwerbsfähig.<br />

13


Fall 4<br />

Das Ergebnis eines „Runden Tisches“ in der Servicestelle:<br />

D. Erhält als Persönliches Budget:<br />

vom Landratsamt eine monatliche Unterstützung zum Erreichen<br />

seines Lern-/Bildungsziels Melker<br />

vom Landratsamt eine monatliche Unterstützung für<br />

Freizeitgestaltung<br />

vom Landratsamt eine monatliche Unterstützung für sozialpädagogische<br />

Betreuung<br />

von der Agentur für Arbeit eine monatliche Unterstützung für<br />

seine Berufsausbildung zum Melker<br />

14


Fachtagung des<br />

nfb und der BAG<br />

BBW am 13.04.2011<br />

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

<strong>Ulrich</strong> <strong>Hartschuh</strong><br />

Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg<br />

Abteilung Sozialmedizinischer Dienst / Reha-Management<br />

0711 / 848 18401<br />

ulrich.hartschuh@drv-bw.de<br />

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