beschaeftigung.pdf [20 KB] - Gattel-Stiftung
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Beschäftigungsumlage und Wertschöpfungsabgabe<br />
Albert Reinhardt und Hans F. Flemming Stand: 26.07.<strong>20</strong>05<br />
A: Die Beschäftigungsumlage ist ein Vorschlag, der<br />
nachhaltige und zugleich innovationsfördernde Entwicklungsperspektiven<br />
für unsere Gesellschaft<br />
eröffnen soll.<br />
Die Höhe der Arbeitslosigkeit wird als Indikator für<br />
die Beschäftigungsumlage herangezogen: Je höher<br />
der bundesweite Prozentsatz der Arbeitslosigkeit ist,<br />
um so höher ist der Prozentsatz des ausgewiesenen<br />
betrieblichen Jahresgewinns, der als Umlage in einen<br />
Fonds abgeführt wird. Beispiele:<br />
Arbeitslosigkeit in %. Umlage in % des Gewinns<br />
12 6<br />
5 2,5<br />
2 1<br />
Der Beschäftigungsfonds wird durch ein<br />
Bundesgesetz errichtet. Der Vorstand (12 Personen)<br />
setzt sich aus folgenden Gruppen in Drittelparität<br />
zusammen:<br />
a) vier von Unternehmensverbänden gewählte<br />
Wirtschaftsvertreter,<br />
b) vier ökologisch orientierte Wissenschaftler,<br />
nominiert von Umweltverbänden und gewählt mit<br />
der Mehrheit der Mitglieder des Deutschen<br />
Bundestages,<br />
c) vier Kommunalpolitiker, gewählt vom Deutschen<br />
Städtetag.<br />
1. Förderung umweltschonender Produktionsverfahren<br />
und Produkte, Entwicklung<br />
nachhaltiger Industrie, Schonung von<br />
Ressourcen und Rückgewinnung von<br />
Rohstoffen („recycling“).<br />
2. Anschubfinanzierung zum Aufbau von<br />
zukunftsfähigen Arbeitsplätzen, Förderung<br />
von erneuerbaren Energien.<br />
3. Förderung von Ausbildungsplätzen und<br />
betrieblicher Fortbildung.<br />
Durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit im<br />
Beschäftigungsfonds können auch kleine und<br />
mittlere Betriebe Synergieeffekte erreichen, die<br />
üblicherweise Großbetrieben vorbehalten sind.<br />
Kooperative Produktentwicklungsverfahren ermöglichen<br />
die Entstehung neuer Arbeitsplätze und<br />
Unternehmen.<br />
Die Vision der Beschäftigungsumlage steigert gerade<br />
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Effizienz<br />
und Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Auch der<br />
Zusammenhalt der Gesellschaft wird bewahrt bzw.<br />
wieder hergestellt. Die Teilhabe am wirtschaftlichen<br />
und sozialen Leben auch für zukünftige Generationen<br />
erhöht langfristig die innere Stabilität Deutschlands.<br />
Das ist auch von grundlegender Bedeutung für die<br />
Integrationsfähigkeit der Europäischen Union.<br />
Fragen zur Beschäftigungsumlage richten Sie bitte an<br />
folgende E-Mailadresse: albert-reinhardt@psi-21.de<br />
Tel.: +49 30 436 29 74<br />
Weitere Informationen im Internet unter:<br />
http://www.gattel-stiftung.de/de/040_perspekiv.html<br />
Der Fonds soll insbesondere für strukturschwache<br />
Gebiete folgende Aufgaben haben:<br />
__________________________________________________________________________________<br />
B: Die Wertschöpfungsabgabe soll die Finanzierung<br />
der sozialen Systeme dauerhaft sicherstellen und<br />
gleichzeitig die Lohnnebenkosten senken.<br />
Das sozialpolitische Reformwerk des Reichskanzlers<br />
(1871-1890) Otto von Bismarck bleibt eine epochemachende<br />
Leistung, auch wenn die den abhängig<br />
Beschäftigten zugute kommenden Versicherungen<br />
(z. B. bei Krankheit, Invalidität) Teile seines Kampfes<br />
„gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der<br />
Sozialdemokratie“ waren. Seit Bismarck wurden die<br />
Kosten der Versicherungen paritätisch von Arbeitnehmern<br />
und Arbeitgebern aufgebracht.<br />
Ausgerechnet unter dem „sozialdemokratischen“<br />
Bundeskanzler (1998-<strong>20</strong>05) Gerhard Schröder wurde<br />
das Prinzip der Parität verletzt. Bei der „Riester-Rente“<br />
und in der Krankenversicherung wurden die Arbeitgeber<br />
entlastet und die Versicherten entsprechend<br />
stärker belastet. Und trotz dieser „neoliberalen Umverteilung<br />
von unten nach oben“ ist die Finanzierung<br />
der sozialen Systeme nicht sichergestellt, die Zahl der<br />
Arbeitsplätze nimmt weiter ab.<br />
P 4 E:\05_gattel-stiftung_de\dl-ordner\<strong>20</strong>050726_<strong>beschaeftigung</strong>.doc
AR+HFF: Beschäftigungsumlage und Wertschöpfungsabgabe - Stand: 26.07.<strong>20</strong>05 Seite 2 von 2<br />
Zu Bismarcks Zeiten war es noch nachvollziehbar, daß<br />
lediglich die Lohnsumme als Bemessungsgrundlage<br />
für die Beiträge herangezogen wurde. Durch die<br />
technische Entwicklung ist die Lohnsumme jedoch<br />
immer weniger ein adäquater Maßstab für die<br />
Wertschöpfung eines Betriebes. Deshalb gab es schon<br />
in vergangenen Jahrzehnten immer wieder Anregungen,<br />
die Beschränkung auf die Löhne aufzugeben und<br />
weitere Bestandteile der Wertschöpfung eines<br />
Betriebes ebenfalls zur Beitragszahlung für die sozialen<br />
Sicherungssysteme zu nutzen. Jetzt, 115 Jahre nach<br />
Bismarck, ist es endlich an der Zeit, den eingetretenen<br />
Veränderungen Rechnung zu tragen. Ausgewiesene<br />
Gewinne, Rückstellungen und Abschreibungen sind<br />
Teile der Wertschöpfungsrechnung eines Betriebes,<br />
tauchen jedoch bislang als Bemessungsgrundlage für<br />
Sozialversicherungsbeiträge überhaupt nicht auf.<br />
Diese Werte (Gewinne, Rückstellungen und Abschreibungen)<br />
werden ohnehin in der GuV = Gewinn- und<br />
Verlustrechnung, bei bilanzierenden Betrieben auch in<br />
der Bilanz erfaßt und in den Anhängen ggf. erläutert,<br />
müssen also nicht gesondert oder neu ermittelt werden.<br />
Vorgeschlagen wird, diese Bestandteile der Wertschöpfung<br />
ebenfalls heranzuziehen, die Bemessungsgrundlage<br />
also zu verbreitern. Dabei soll aus der<br />
Wertschöpfungsabgabe der gleiche Prozentsatz in die<br />
jeweilige Versicherung eingezahlt werden, wie ihn<br />
Arbeitnehmer und Arbeitgeber bisher allein aus der<br />
Lohnsumme entrichten. Es ist zu erwarten, daß der<br />
erforderliche Prozentsatz durch die zusätzlichen Mittel<br />
absinkt. Damit sinken dann auch die sog.<br />
Lohnnebenkosten, ohne die Finanzierung der sozialen<br />
Sicherung zu gefährden. Der finanzielle Anreiz<br />
der Unternehmer, mit immer weniger<br />
Beschäftigten zu wirtschaften, wird deutlich<br />
reduziert. Neue Arbeitsplätze bekommen eine<br />
reelle Chance.<br />
Beispiel: (Rentenversicherung; Betrieb mit drei Beschäftigten A, B und C; RB = Rentenbeitrag, jährlich. k. A. =<br />
keine Angabe, weil die Werte noch nicht verwendet werden. Einbeziehung der Wertschöpfungsabgabe - WA - ab<br />
<strong>20</strong>06. Angenommener Finanzbedarf der Versicherung <strong>20</strong>.000 € jährlich.)<br />
Jahr Einkommen<br />
von<br />
A (brutto)<br />
in €<br />
<strong>20</strong>03 24.000<br />
RB=2.400<br />
<strong>20</strong>04 24.000<br />
RB=2.400<br />
<strong>20</strong>05 24.600<br />
RB=2.460<br />
Einkommen<br />
von<br />
B (brutto)<br />
in €<br />
29.<strong>20</strong>0<br />
RB=2.9<strong>20</strong><br />
29.<strong>20</strong>0<br />
RB=2.9<strong>20</strong><br />
30.000<br />
RB=3.000<br />
Einkommen<br />
von<br />
C (brutto)<br />
in €<br />
38.000<br />
RB=3.800<br />
38.000<br />
RB=3.800<br />
40.<strong>20</strong>0<br />
RB=4.0<strong>20</strong><br />
Lohnsumme<br />
in<br />
€<br />
Beitragssatz<br />
in<br />
%<br />
91.<strong>20</strong>0 2 x 10<br />
%<br />
91.<strong>20</strong>0 2 x 10<br />
%<br />
94.800 2 x 10<br />
%<br />
Beitrags -<br />
summe<br />
in €<br />
9.1<strong>20</strong> AN<br />
+9.1<strong>20</strong> AG<br />
9.1<strong>20</strong> AN<br />
+9.1<strong>20</strong> AG<br />
9.480 AN<br />
+9.480 AG<br />
Gewinn<br />
in €<br />
Neue Rechtslage ab <strong>20</strong>06, Wertschöpfungsabgabe wird einbezogen:<br />
<strong>20</strong>06 24.600<br />
RB=2.460<br />
30.000<br />
RB=3.000<br />
40.<strong>20</strong>0<br />
RB=4.0<strong>20</strong><br />
94.800 3 x 10<br />
%<br />
9.480 AN<br />
+9.480 AG<br />
+15.000 =<br />
33.960<br />
Rückstellungen<br />
in<br />
€<br />
Abschreibungen<br />
in €<br />
Wertschöpfung<br />
in<br />
€<br />
WA<br />
in €<br />
k. A.. k. A.. k. A.. k. A.. 0,00<br />
k. A.. k. A.. k. A.. k. A.. 0,00<br />
k. A.. k. A.. k. A.. k. A.. 0,00<br />
50.000 <strong>20</strong>.000 80.000 150.000 15.000<br />
Ergebnis: Rentenversicherung erzielt Überschuß, Beitragssatz wird ab <strong>20</strong>07 gesenkt!<br />
<strong>20</strong>07 24.600<br />
RB=1.722<br />
<strong>20</strong>08 24.600<br />
RB=1.599<br />
30.000<br />
RB=2.100<br />
30.000<br />
RB=1.950<br />
40.<strong>20</strong>0<br />
RB=2.814<br />
40.<strong>20</strong>0<br />
RB=2.613<br />
94.800 3 x 7<br />
%<br />
94.800 3 x 6,5<br />
%<br />
6.636 AN<br />
+6.636 AG<br />
+10.500 =<br />
23.772<br />
6.162 AN<br />
+6.162 AG<br />
+9.750 =<br />
22.074<br />
40.000 30.000 80.000 150.000 10.500<br />
25.000 55.000 70.000 150.000 9.750<br />
Fragen und Diskussionsbeiträge zur Wertschöpfungsabgabe können auch konventionell an folgende Adresse gerichtet<br />
werden: Dipl.-Kam. Hans F. Flemming, Forststraße 19, 14163 Berlin. Telefon: 030-801 16 62 (AB) und 0171-844 29 00.<br />
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