8 STELLENAUSBAU IM BEREICH FRÜHER HILFEN Rund zwei Drittel <strong>der</strong> Jugendämter und fast die Hälfte <strong>der</strong> Gesundheitsämter geben an, dass <strong>im</strong> Bereich Früher Hilfen innerhalb ihres Amtsbezirkes zusätzliche Stellen geschaffen wurden. Dies ist ein bemerkenswertes Ergebnis, da <strong>der</strong> Ausbau personeller Kapazitäten für die nachhaltige Umsetzung Früher Hilfen beson<strong>der</strong>s wichtig ist. Der Ausbau fand vor allem in den Jugendämtern statt: Lediglich ein Drittel <strong>der</strong> teilnehmenden Jugendämter gibt an, dass in ihrem Amtsbezirk in den letzten Jahren keine zusätzlichen Stellen geschaffen wurden. Fast 40 Prozent bestätigen hingegen die Einrichtung zusätzlicher Stellen <strong>im</strong> eigenen Amt und weitere neun Prozent berichten von einem Stellenausbau sowohl <strong>im</strong> eigenen Jugendamt als auch bei an<strong>der</strong>en Einrichtungen. Unter den teilnehmenden Gesundheitsämtern wird hingegen ein zusätzlicher Stellenausbau <strong>im</strong> Bereich Früher Hilfen mehrheitlich nicht bestätigt. Nur in gut einem Viertel <strong>der</strong> befragten Gesundheitsämter wurden neue Stellen für diesen Aufgabenbereich geschaffen. »Wurden für den Auf- bzw. Ausbau Früher Hilfen in Ihrem Amtsbezirk in 2009 zusätzliche Stellen <strong>im</strong> Bereich Früher Hilfen geschaffen?« Jugendämter 32,9 39,6 18,1 9,4 Gesundheitsämter 53,0 26,5 14,4 6,1 Angaben in Prozent Nein Ja, <strong>im</strong> eigenen Amt Ja, bei Dritten Ja, be<strong>im</strong> Amt und bei Dritten
BESTANDSAUFNAHME ZUR ENTWICKLUNG DER KOMMUNALEN PRAXIS... ZAHLREICHE MASSNAHMEN WURDEN UMGESETZT Die seit 2008 fortgeführten o<strong>der</strong> in 2009 neu umgesetzten Aktivitäten beziehen sich, genau wie in <strong>der</strong> ersten Teiluntersuchung, vorrangig auf die Intensivierung <strong>der</strong> Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe, die Bereitstellung zusätzlicher, niedrigschwelliger Angebote für Familien sowie auf den Aufbau interdisziplinärer Netzwerke ›Frühe Hilfen/Kin<strong>der</strong>schutz‹. Zu den Maßnahmen, die <strong>im</strong> Bereich Früher Hilfen bislang seltener umgesetzt werden, gehören Screening-Instrumente <strong>zur</strong> Einschätzung von Belastungen und Risikofaktoren. Nur etwas mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Jugendämter setzt solche Instrumente ein, bei den Gesundheitsämtern sind dies deutlich weniger als 50 Prozent. Es ist nicht ersichtlich, ob dies in <strong>der</strong> mangelnden Verfügbarkeit vali<strong>der</strong> Instrumente begründet ist. Augenscheinlich ist jedoch <strong>der</strong> Entwicklungsbedarf <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Implementierung solcher Instrumente. »Welche Maßnahmen <strong>im</strong> Bereich Früher Hilfen wurden in Ihrem Amt seit 2008 fortgeführt, welche wurden in 2009 neu umgesetzt? Und welche sind für 2010 geplant?« Sozialraumorientierte Bedarfsanalyse bzw. Analyse vorhandener Angebote zu Frühen Hilfen Einrichtung einer Koordinierungsstelle zu Frühen Hilfen Bereitstellung zusätzlicher, niedrigschwelliger Hilfeangebote zu Frühen Hilfen Entwicklung/Einsatz von Screening-Instrumenten <strong>zur</strong> Einschätzung von Belastungen und Risikofaktoren Amtsinterne Fort- und Weiterbildungsangebote zu Frühen Hilfen Initiierung/För<strong>der</strong>ung von Fort- und Weiterbildungsangeboten bei <strong>der</strong> fachübergreifenden Kooperation <strong>im</strong> Bereich Früher Hilfen Intensivierung <strong>der</strong> Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe Abschluss von Kooperationsvereinbarungen mit Einrichtungen und Fachkräften aus unterschiedlichen Bereichen Aufbau und Begleitung eines interdisziplinären Netzwerks »Frühe Hilfen/Kin<strong>der</strong>schutz« Sonstige Maßnahme JA GA JA GA JA GA JA GA JA GA JA GA JA GA JA GA JA GA JA GA 39,2 13,5 21,9 25,4 31,7 13,3 12,5 42,5 32,8 25,1 15,8 26,3 26,6 14,8 14,8 43,8 44,9 21,2 26,2 7,8 38,0 22,5 18,6 20,9 28,1 9,4 22,2 40,3 24,2 10,5 11,8 54,0 40,2 12,1 17,1 30,5 36,6 13,0 9,2 41,2 33,6 18,4 30,2 17,8 34,9 16,7 19,0 29,4 9 58,6 14,9 22,7 3,8 66,2 16,9 12,7 4,2 48,9 10,2 28,8 12,1 33,1 13,2 14,9 38,8 48,8 19,3 25,6 6,3 45,9 21,5 20,0 12,6 23,9 30,4 26,1 19,6 25,9 11,1 11,1 51,9 Angaben in Prozent Fortgeführt seit 2008 Neu in 2009 Ab 2010 geplant Nicht vorgesehen/geplant