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Holzmarktbericht der Forstkammer - Forstkammer Baden-Württemberg

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Forstliche Absatzmärkte: Im (Süd)westen nichts Neues<br />

Weitgehend reibungslos laufend präsentieren sich die Absatzmärkte <strong>der</strong> Forstbetriebe<br />

in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> in den ersten Wochen und Monaten des Jahres 2012. Witte-<br />

rungsbedingte Einschränkungen und Behin<strong>der</strong>ungen von Holzernte und Holzabfuhr gab<br />

es im ausgehenden Winter fast nur in <strong>der</strong> ersten Februarhälfte, als anhalten<strong>der</strong> und ext-<br />

remer Frost die Arbeit im Wald erschwerte. Diese Folgen dürften inzwischen in weiten<br />

Teilen des Bundeslandes überwunden sein, lediglich in den höchsten Lagen von<br />

Schwarzwald und Alb gibt es Mitte März noch geringe Einschränkungen durch Schnee.<br />

Die Absatzkette vom Forst in die aufnehmende Industrie läuft – nach vorübergehenden<br />

regionalen Stockungen in Februar – jetzt wie<strong>der</strong>.<br />

Auch im Hinblick auf neue und richtungsweisende Vertragsabschlüsse gibt es <strong>der</strong>zeit<br />

kaum etwas zu berichten. ForstBW, die großen privaten und kommunalen Forstbetriebe<br />

sowie die wenigen großen selbstvermarktenden Zusammenschlüsse im Land haben<br />

ihre Rahmenverträge über Nadelstammholz für die Sägeindustrie für das erste Quartal<br />

bzw. das erste Halbjahr 2012 bereits Ende 2011 o<strong>der</strong> in den ersten Januarwochen 2012<br />

ausgehandelt und fixiert. Die Preise liegen im Leitsortiment Fichte B/C 2b bei rund<br />

95 Euro/Fm, im Osten des Landes tendenziell etwas höher, im Westen etwas niedriger.<br />

Für die Güte B 2b liegen die Preise – ebenfalls mit leichtem Ost-West-Gefälle – bei et-<br />

wa 97 Euro/Fm. Die Auslieferung <strong>der</strong> vereinbarten Mengen an die Großsägewerke läuft<br />

reibungslos. Starkes Fichten- und Tannenstammholz wird offenbar regional recht unter-<br />

schiedlich vermarktet. Die Forstwirtschaftliche Vereinigung Schwarzwald berichtet bei-<br />

spielsweise, dass die Stärkeklassen L5 und L6 gut nachgefragt werden, jedoch unter<br />

Preisdruck stehen. Keinen Preisdruck gibt es dagegen bei den Rothölzern. Kiefern- und<br />

Douglasienstammholz wird lebhaft nachgefragt und fließt zügig ab.<br />

ForstBW hatte sich bereits Anfang Januar mit zentralen Kunden über Lieferungen von<br />

Nadelpalettenholz im ersten Halbjahr 2012 verständigt. Die Preise liegen auf bzw.<br />

knapp über dem Vorjahresniveau. Abschnitte C/D 2,40 m kosten frei Waldstraße in <strong>der</strong><br />

Stärkeklasse 1b 60,5 Euro/Fm, in 2a zwischen 63,5 und 64,5 Euro/Fm sowie in 2b zwi-<br />

schen 66 und 67,5 Euro/Fm. Im südwestlichen Landsteil liegen die Preise um bis zu<br />

2 Euro/Fm niedriger. Derzeit versucht jedoch eine Gruppe von Palettensägern –<br />

unterstützt von ihrem Regionalverband – die Preise um bis zu 10 % zu senken.


2<br />

2-1 <strong>Holzmarktbericht</strong>/10.04.12<br />

Angesichts <strong>der</strong> bereits vorliegenden Verträge und <strong>der</strong> guten Mengennachfrage wohl<br />

eher ein schwieriges Unterfangen.<br />

Die Haupteinschlagssaison für Laubstammholz ist praktisch abgeschlossen. Die mit <strong>der</strong><br />

Firma Pollmeier bereits im Spätsommer 2011 vereinbarten Verträge, die Bonuszahlun-<br />

gen für Frühlieferungen vorsahen, sind nach Aussagen von Marktteilnehmern zügig und<br />

problemlos beliefert worden. Schwaches bzw. qualitativ schlechteres Buchenstammholz<br />

wird von den Forstbetrieben innerhalb des Landes unterschiedlich ausgehalten und<br />

vermarktet. In den östlichen Landesteilen, insbeson<strong>der</strong>e im Großraum Stuttgart, wird<br />

Brennholz stark nachgefragt und gut bezahlt. Bei Brennholzversteigerungen im Raum<br />

Ludwigsburg sollen in <strong>der</strong> Spitze 70 Euro/Fm bezahlt worden sein. Da lohnt es für die<br />

Forstbetriebe nicht, schwaches Stammholz <strong>der</strong> Güte C und schlechter auszuhalten, das<br />

preislich in <strong>der</strong> Größenordnung von 60 bis 65 Euro/Fm liegt. Im westlichen Landesteil<br />

dagegen liegen die Brennholzpreise, auch wegen <strong>der</strong> Lieferungen aus Frankreich, eher<br />

bei 50 Euro/Fm und sind deshalb keine direkte Konkurrenz zum geringwertigen Bu-<br />

chenstammholz. Die Forstbetriebe sortieren hier die Buchenschläge weiterhin eher tra-<br />

ditionell: Buchenstammholz <strong>der</strong> Güte B und C, Palettenholz, Industrieholz und / o<strong>der</strong><br />

Brennholz.<br />

Die Meistgebotstermine für das hochwertige Laubstammholz in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

werden zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Ausgabe des „Waldwirts“ ebenfalls ab-<br />

geschlossen sein. Die Ergebnisse sind im Einzelnen unterschiedlich ausgefallen. Insge-<br />

samt waren hochwertige Eichenstämme (F und TF) gesucht und gut bezahlt. Ahorn-<br />

stämme wurden meist zu ähnlichen Preisen wie im Vorjahr zugeschlagen. Deutlich<br />

schwieriger und mit rückläufiger Preistendenz war <strong>der</strong> Absatz von Esche.<br />

Industrieholz aller Holzarten und –qualitäten wird weiterhin lebhaft und bei weitgehend<br />

stabilen bis leicht nachgebenden Preisen nachgefragt. ForstBW meldete Ende Januar<br />

Abschlüsse mit Unternehmen <strong>der</strong> Zellstoff- und Papierindustrie im Umfang von jeweils<br />

mehreren 10 000 Fm und einer Laufzeit bis Ende 2012. Fichten-Tannenschleifholz für<br />

die Papierindustrie kostet danach in IS-N-Qualität 34 Euro/Rm, IS-F 29 Euro/Rm. Der<br />

Preise von Buchenholz (mitgehend Hainbuche und Ahorn) IG-N/F-Qualität für die Zell-<br />

stofferzeugung wurde bei 72,25 Euro/tatro fixiert.<br />

Franz-Josef Lückge, Forst Holz Markt Consulting, Bad Wildbad


118<br />

159<br />

Preisindex Fichten-Stammholz<br />

111<br />

2008 2009 2010 Dez '11<br />

Preisindex Industrieholz<br />

139<br />

198<br />

2008 2009 2010 Dez '11<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt Basis 2005 = 100 %<br />

Beschriftet sind Anfang- und Endwerte sowie Minimum und Maximum. Die rechte<br />

Beschriftung an <strong>der</strong> Zeitachse benennt den letzten verfügbaren Monat <strong>der</strong> Datenreihe.<br />

Grüne Punkte zeigen ein Plus gegenüber dem Vormonatswert (aufsteigende Tendenz), rote<br />

Punkte ein Minus (absteigende Tendenz).<br />

[127,3 x 95,5 mm]<br />

163<br />

100%<br />

194<br />

100%

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