Jugend forscht 2006 - foerderverein-europaschule.de

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Dienstag, 21.02.2006
Ketchup-Genuss ganz ohne Kleckse
Karsten Kubow und Andreas Plewnia
vom Max-Planck-Gymnasium
Dortmund holten gestern bei "Jugend
forscht" den ersten Preis in der
Kategorie Technik. Ihre
Ketchup-Flasche soll nie wieder
spritzen. (WR-Bild: Franz Luthe)
Dortmund. Die spritzfreie Ketchup-Flasche, süße Partylollies, aber auch Erdbeeren
gegen Krebs oder Roboter und Matheformeln. Wer die Vielfalt der Vorschläge beim
Regionalwettbewerb "Jugend forscht" sieht, braucht sich um die Zukunft keine
Sorgen zu machen.
Der Ideenreichtum der westfälischen Schüler ist schier unerschöpflich - in
Dortmund war gestern alles zu bestaunen. Manches wurde in der "Jugend
forscht"-AG an der Schule entwickelt, manchem standen die Eltern mit Rat und Tat
zur Seite, andere forschten im stillen Kämmerlein vor sich hin. So wie Karsten
Kubow und Andreas Plewnia vom Max-Planck-Gymnasium.
"Unsere Lehrer wissen überhaupt nicht, dass wir hier sind", sagen die 13-Jährigen.
"Wir haben uns im letzten Jahr bei einer Grillparty total vollgesaut", berichten sie.
Ketchup und Luft in einer Flasche, das ergibt nun mal eklige Spritzer, so die
einfache Gleichung, der die Hersteller der Pommes-Beilage keine Beachtung
schenken wollen.
Die jungen Dortmunder Forscher taten es. Zunächst durch einen Schwamm. "Aber der hat sich leider mit Ketchup
vollgesaugt", berichtet Andreas von den ersten Fehlversuchen. Gummizug funktionierte auch nicht. Aber ein
Luftballon in der Plastikflasche, der entsprechend der Leerung von Hand aufgepumpt wird, wirkte wahre Wunder.
Erster Preis, Kategorie Technik.
Während die Hammer Albert-Schweizer-Schule nebenan verzweifelt einen Heißluftballon aus einer Rettungsfolie
starten lassen will, verrät Lukas Baumann von der Dortmunder Europaschule, wie man es anfangen muss, damit
beim Gänseblümchen-Blütenzählen am Ende : "Sie liebt mich" herauskommt. Die meisten Blümchen hatten, so der
Zählversuch der ganzen "Jugend-forscht"- erprobten Familie - 40 Blätter. "Also muss man mit ,Sie liebt mich nicht´
beginnen", so der Elfjährige. Erster Preis, Biologie.
Von derselben Schule stammt der Versuch, Kresse mit Benzin- und Autogas-Abgasen zu bedampfen. Isabell-Marie
Tempel und Estrella Blume, beide 13, stellten fest, dass die Kresse mit Benzinabgasen um 10 Prozent schlechter
wuchs. Gegessen haben sie ihre Versuchspflanzen dann lieber nicht.
Ganz nah dran an der Medizinforschung war der Test von Tim Schröder und Julia Bielecki vom
Heinrich-Heine-Gymnasium in Dortmund. Sie durften im Max-Planck-Institut Tumorzellen mit Erdbeerlösung
behandeln. "Es wirkt", berichtet Tim. "Bei 5-prozentiger Erdbeer-Lösung gab es ein 18 Prozent geringeres
Wachstum der Krebszellen." Das habe selbst die Forscher überrascht. Sie seien sehr interessiert gewesen. Die Jury
auch: Sonderpreis Medizin.
"Vanille-Lilli" und "Rum-Limette"
Die Auszubildenden von Rote Erde Lippstadt brachten gleich ihre halbe Werkstatt mit in die Deutsche
Arbeitsschutzausstellung. Dort zeigten sie gerne ihre "Ausziehvorrichtung für Stopfen und Kugelstifte". Hierfür
gab´s denn 1. Preis Arbeitswelt.
Und hier noch der letzte Party-Gag der Hauptschüler aus Selm-Bork: Der Lolly "Sweet Dream". Alexander Froning
(14) und David Greeger (13): "Man nehme ein Rezept für Hustenbonbons und ersetze den Honig durch
Pflaumenlikör oder Kirschwasser." Wenn die Masse schön köchelt, gießt man sie in Herzformen und steckt
Pommes-Gabeln hinein.
Selbstverständlich sind "Vanille-Lilli" und "Rum-Limette" niemals von Jugendlichen getestet worden. Deshalb: Kein
Preis hierfür.
21.02.2006 Von Gerald Nill
1 von 2 21.02.2006 22:55

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