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Anlage zur Petition Für eine sinnvolle Finanzierung der Bildung in ...

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Grundlegende Bedeutung kommt dem im weitesten S<strong>in</strong>n geme<strong>in</strong>ten schulischen Bereich zu,<br />

werden doch da die Grundlagen für den ökonomischen Teil <strong>der</strong> Verwirklichung <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>dividuellen Lebensentwürfe gelegt. Ohne die <strong>in</strong>dividuelle ökonomische Basis, sprich die<br />

Möglichkeit, dass jedes Individuum am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann – Beruf,<br />

Freizeitgestaltung – gibt es k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Chancengerechtigkeit. Es darf k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Jugendlichen ohne<br />

Schulabschluss geben.<br />

Chancengerechtigkeit kostet – umso mehr, je länger das <strong>Bildung</strong>ssystem nicht mo<strong>der</strong>nisiert<br />

wird. Denn <strong>e<strong>in</strong>e</strong>s ist auch klar: das <strong>in</strong> Bayern immer noch vehement verteidigte geglie<strong>der</strong>te<br />

Schulsystem erschwert <strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>in</strong>dividualisierte För<strong>der</strong>ung (siehe dazu die <strong>Petition</strong> des Forum<br />

<strong>Bildung</strong>spolitik <strong>zur</strong> Schulstruktur vom Juli 2011, www.forum-bildungspolitik.de).<br />

Individualisierte För<strong>der</strong>ung<br />

Staatliches Denken im schulischen Bereich bewegt sich noch im vordemokratischen 19.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t: <strong>Bildung</strong> wird gewährt o<strong>der</strong> verweigert. Zur Professionalität <strong>der</strong> Lehrenden<br />

gehört die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lernenden, also die Kompetenz, die Potenziale <strong>der</strong> ihnen<br />

Anvertrauten <strong>zur</strong> Entfaltung zu br<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> auf Ausson<strong>der</strong>ung orientiertes Schulsystem setzt<br />

s<strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Schwerpunkt aber auf Leistungsfeststellung mit daraus folgenden wirtschaftlich nicht<br />

rentablen Konsequenzen. (Siehe dazu die Abschnitte Nachhilfe, Klassenwie<strong>der</strong>holung und<br />

hohe <strong>Bildung</strong>sabschlüsse.)<br />

Die proprietäre Domäne <strong>der</strong> Reformschulen (z.B. <strong>der</strong> Montessori-Schulen), Schulen <strong>in</strong> freier<br />

Trägerschaft: Diese staatlich genehmigten Schulen s<strong>in</strong>d die Reformschulen, von denen das<br />

staatliche Schulsystem nach Aussagen <strong>der</strong> Politiker neue Impulse und Innovationen erhält,<br />

die „die bayerische Schullandschaft bereichern“ (BayEUG). Diese Schulen werden aber z.B.<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> UN-Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenrechtskonvention ausgegrenzt, sie<br />

dürfen nicht an Schulversuchen <strong>zur</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Inklusion <strong>in</strong> Bayern teilnehmen. Sie s<strong>in</strong>d<br />

aber die Schulen, die die jahrelange Erfahrung mit Inklusion haben und sie auch gerne mit<br />

staatlichen Schulen teilen würden. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass diese exklusive<br />

Haltung <strong>der</strong> Behörden Mehrkosten verursacht, die <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n direkten Nutzen umgewidmet<br />

werden könnten, wenn die Erfahrungen <strong>der</strong> Reformschulen respektiert und gewürdigt<br />

würden.<br />

Außerdem haftet den Schulen <strong>in</strong> freier Trägerschaft <strong>der</strong> Makel an, dass sie Geld kosten<br />

(müssen) für den Schulbesuch. Das wi<strong>der</strong>spricht <strong>der</strong> Chancengerechtigkeit absolut.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs gilt auch da: Wenn die Erfolge dieser Schulen gewürdigt würden, <strong>in</strong>dem ihre<br />

<strong>in</strong>dividualisierte För<strong>der</strong>ung als Beispiel und Vorbild für pädagogisches Handeln <strong>in</strong> staatlichen<br />

Schulen akzeptiert würde, wäre <strong>der</strong> Weg nicht mehr weit zu sehen, dass diese Schulen <strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />

dem staatlichen System vergleichbare f<strong>in</strong>anzielle För<strong>der</strong>ung brauchen. In den Nie<strong>der</strong>landen,<br />

wo die staatlichen und die privaten Schulen f<strong>in</strong>anziell gleich geför<strong>der</strong>t werden, hat sich das<br />

Phänomen gezeigt, dass <strong>der</strong> schulische Erfolg <strong>in</strong> den Privatschulen signifikant besser ist als<br />

<strong>in</strong> den staatlichen Schulen. (Piopiunik, Vortrag Klausur Forum <strong>Bildung</strong>spolitik:<br />

„<strong>Bildung</strong>sf<strong>in</strong>anzierung 2011).<br />

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