26.10.2013 Aufrufe

Atom und Kernphysik

Atom und Kernphysik

Atom und Kernphysik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Atom</strong> <strong>und</strong> <strong>Kernphysik</strong><br />

1m<br />

D.N.A.<br />

1953<br />

10 -8 m = 10 nanometer<br />

10 -15 m = femtometer<br />

<strong>Atom</strong>kern<br />

1911<br />

1<br />

10 -5 m = 10 micron<br />

<strong>Atom</strong><br />

1800<br />

10 -10 m = 0.1 nanometer<br />

Elektron<br />

1897<br />

Blutzelle<br />

1673<br />

Quarks <strong>und</strong> Gluonen<br />

1964


<strong>Atom</strong>e<br />

Dalton: Jeder Stoff ist aus chemische Elementen<br />

zusammengesetzt.<br />

1Mol Na + 1Mol Cl -> 1Mol NaCl<br />

Ein Mol enthält immer die gleiche Anzahl <strong>Atom</strong>e NA .<br />

N<br />

A<br />

= 6,<br />

022<br />

Die molaren Massen dieser Elemente zeigen ein fast<br />

ganzzahliges Verhältnis.<br />

<strong>Atom</strong>are Masseneinheit:<br />

1u<br />

=<br />

12<br />

2<br />

10<br />

m(<br />

C)<br />

12g<br />

=<br />

12 12N<br />

A<br />

23<br />

=<br />

1.<br />

66<br />

10<br />

−27<br />

kg<br />

Chemische Eigenschaften lassen sich nach der Tabelle<br />

von Mendeljev klassifizieren.


1897: Entdeckung des Elektrons durch J.J. Thomson<br />

1<br />

me = u,<br />

qe<br />

1836<br />

Geiger Rutherford<br />

3<br />

= −e<br />

1911: Entdeckung des <strong>Atom</strong>kerns: fast die gesamte<br />

Masse steckt im <strong>Atom</strong>kern. Radius:~10 -15 m.


Kernradien sind 100000 mal kleiner als <strong>Atom</strong>radien<br />

1m<br />

10 -5 m = 10 micron<br />

10 -10 m = Angström<br />

10 -15 m = femtometer<br />

4<br />

Mensch<br />

<strong>Atom</strong><br />

1800<br />

Der <strong>Atom</strong>kern enthält 99.97 % der gesamten<br />

Materie <strong>und</strong> ist positiv geladen.<br />

-e<br />

Li<br />

Blutzelle<br />

1673<br />

<strong>Atom</strong>kern<br />

1911<br />

-e<br />

+3e<br />

.<br />

-e


Die klassische Physik kann <strong>Atom</strong>e nicht beschreiben!<br />

Verwenden wir ein einfaches Kreisbahn-Modell für<br />

ein Wasserstoffatom,<br />

dann gilt:<br />

m e<br />

2<br />

ω R =<br />

1<br />

4πε<br />

Dies ergibt zwei Widersprüche:<br />

1) Jedes R ist erlaubt, also auch jede Elektronenenergie<br />

(kontinuierliches Energiespektrum).<br />

2) Eine beschleunigte Ladung sendet elektromagnetische<br />

Strahlung aus. Also verliert das Elektron<br />

kontinuierlich Energie <strong>und</strong> stürzt in einer<br />

spiralförmigen Bahn in den <strong>Atom</strong>kern.<br />

Experimentell beobachtet man nur diskrete <strong>und</strong><br />

Element-spezifische Energiezustände.<br />

5<br />

0<br />

e<br />

R<br />

Spektrallinien (Absorption)<br />

2<br />

2


Lösung: Quantenmechanik (N. Bohr 1913)<br />

Postulat 1: Elektronen bewegen sich strahlungslos in<br />

Quantenzuständen mit bestimmten Energien E i.<br />

Postulat 2: Die Energiewerte werden durch die<br />

Quantifizierung des Drehimpulses bestimmt:<br />

L m<br />

mit m=0,1,2,,3,... <strong>und</strong><br />

h<br />

= m =<br />

2π<br />

6<br />

mh<br />

Wellenfunktionen<br />

Wellenfunktionen beschreiben die Quantenzustände<br />

h: Planck´sches Wirkungsquant h=6.6 10 -34 J.s


Postulat 3: Übergänge zwischen Quantenzuständen<br />

(Quantensprünge) finden mittels Absorption <strong>und</strong><br />

Emission von Photonen (Lichtquanten) statt.<br />

Photonen sind die Lichtquanten der elektromagnetischen<br />

Strahlung. Ihre Energie ist gegeben<br />

durch: E photon=hν<br />

-e<br />

Li<br />

E photon=E 2 -E 1<br />

E 2<br />

E 1<br />

Absorption Emission<br />

-e<br />

+3e<br />

.<br />

-e<br />

7<br />

-e<br />

Li<br />

-e<br />

-e<br />

+3e<br />

.<br />

E 2<br />

E 1


Energiezustände des Wasserstoffsatoms (Bohr 1913)<br />

E<br />

n<br />

0<br />

4<br />

mee<br />

Z<br />

= −<br />

2<br />

2( 4πε<br />

h)<br />

n<br />

E[eV]<br />

0.0<br />

Mögliche<br />

angeregte<br />

Energiezustände<br />

Gr<strong>und</strong>zustand<br />

2<br />

2<br />

mit<br />

8<br />

mee = 13.<br />

6 2<br />

2(<br />

4πε<br />

h)<br />

0<br />

4<br />

n: Hauptquantenzahl<br />

-13.6<br />

Weitere Quantenzahlen:<br />

Bahndrehimpuls L = 0,1,2,...,n-1<br />

magnetische Quantenzahl M = -L,-L+1,..,L-1,L<br />

eV<br />

n<br />

:<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1


Eine genaue Beschreibung zeigt, dass Elektronen einen<br />

inneren Drehimpuls, Spin genannt, besitzen. Der<br />

Elektronenspin hat der Wert:<br />

<strong>Atom</strong>e mit mehreren Elektronen müssen außerdem das<br />

Pauli-Prinzip erfüllen.<br />

Pauli-Prinzip: Zwei Fermionen können nicht denselben<br />

Quantenzustand besetzen.<br />

<strong>Atom</strong>radien in 10 -12 m<br />

1<br />

s = h<br />

2<br />

Teilchen mit halbzahligem Spin nennt man Fermionen.<br />

Dies ergibt eine Schalenstruktur mit den Edelgasen<br />

als <strong>Atom</strong>e mit volle Schalen <strong>und</strong> erklärt das periodische<br />

System der Elemente (Tabelle von Mendeljev)<br />

Ordnungszahl Z<br />

9


Die Quantentheorie erklärt die Spektrallinien <strong>und</strong><br />

liefert die Ionisierungsenergien (notwendig Energien<br />

um Elektronen aus dem <strong>Atom</strong> herauszulösen).<br />

E Ion<br />

E Ion<br />

hν<br />

hν<br />

kl<br />

kl<br />

= 13.<br />

6<br />

=<br />

E<br />

K-Linien<br />

1 1<br />

= 13. 6(<br />

− ) 2 2<br />

l k<br />

eV<br />

M-Linien<br />

k<br />

−<br />

10<br />

E<br />

l<br />

für Wasserstoff bis zu<br />

N-Elektronen<br />

M-Elektronen<br />

K-Elektronen<br />

= 115.<br />

6 keV für K-Elektronen in Uranium


Der <strong>Atom</strong>kern<br />

1932: Entdeckung des Neutrons<br />

Ladung Spin Masse (kg) Lebensdauer (s)<br />

Proton: + e 1/2 1.672649 10 -27 >10 33<br />

Neutron: 0 1/2 1.674955 10 -27 887<br />

<strong>Atom</strong>kerne bestehen aus N Neutronen <strong>und</strong> Z Protonen.<br />

7<br />

3 4<br />

-e<br />

Li<br />

A: Nukleonenzahl (Massenzahl)<br />

chemisches<br />

Element<br />

N: Neutronenzahl<br />

Z: Protonenzahl<br />

Ordnungszahl<br />

11<br />

-e<br />

+3e<br />

Zu den meisten chemischen Elementen existieren<br />

sogenannte Isotope. Das sind Kerne gleicher Protonenzahl<br />

(also dasselbe Element), aber unterschiedlicher<br />

Neutronenzahl.<br />

Wichtig: Isotope reagieren chemisch identisch.<br />

-e


Es gibt stabile <strong>und</strong> instabile (radioaktive) Isotope.<br />

Z<br />

Stabile Isotope<br />

z.B.:Wasserstoff:<br />

Kupfer:<br />

N<br />

12<br />

1<br />

1<br />

stabil<br />

instabil<br />

2<br />

1<br />

65<br />

29<br />

99. 985%<br />

H 0 + 0.<br />

015%<br />

H1<br />

63<br />

69. 17%<br />

Cu + 30.<br />

83%<br />

Cu<br />

29<br />

34<br />

Isotope zeigen auch eine Schalenstruktur<br />

Protonenzahl<br />

28<br />

50<br />

82<br />

Neutronenzahl<br />

36


Im <strong>Atom</strong>kern existieren zwei neue Kräfte:<br />

die stärke Wechselwirkung<br />

die schwache Wechselwirkung<br />

V NN<br />

Sehr kleine Reichweite um die 10 -15 m (bei<br />

schwacher Wechselwirkung nur 10 -17 m ).<br />

Repulsiv bei kleinem Abstand.<br />

CHEMIE<br />

ATOM<br />

10 -5 10 0 10 5 10 10 eV<br />

1K 300K Sonne<br />

13<br />

Abstand<br />

Protonrestmasse<br />

10 -15 m<br />

Wie das <strong>Atom</strong> stellt der <strong>Atom</strong>kern ein rein quantenmechanisches<br />

System dar, aber mit sehr hohen<br />

Anregungsenergien.<br />

ATOMKERN


Bindungsenergien im <strong>Atom</strong>kern.<br />

Wichtig im <strong>Atom</strong>kern ist die Masse-Energie-<br />

Äquivalenz von Einstein:<br />

E =<br />

2<br />

mc<br />

weil Bindungsenergien von <strong>Atom</strong>kernen fast im<br />

prozentualen Bereich ihrer Massenenergie liegen.<br />

Beispiel: 4He hat eine Masse von 6,645 10-27 kg aber<br />

die Masse von zwei Protonen <strong>und</strong> zwei Neutronen ist:<br />

2mp<br />

+ 2mn<br />

=<br />

6.<br />

69510<br />

14<br />

−27<br />

kg<br />

Also muss der Energiesatz im <strong>Atom</strong>kern lauten:<br />

E( N,<br />

Z)<br />

= Zmpc<br />

+ Nmnc<br />

2<br />

2<br />

− B(<br />

N,<br />

Z)<br />

Die Bindungsenergie B(N,Z) ist für verschiedene Kerne<br />

sehr unterschiedlich <strong>und</strong> erlaubt den radioaktiven<br />

Zerfall bestimmter Kerne.<br />

B(N,Z)<br />

A<br />

[MeV]<br />

Fusion<br />

Spaltung<br />

A


Instabile <strong>Atom</strong>kerne zerfallen auf unterschiedliche<br />

Arten.<br />

α-Zerfall: Emission eines 4 He <strong>Atom</strong>kerns,<br />

A<br />

Z<br />

A−4<br />

X N →Z −2<br />

YN<br />

−2<br />

15<br />

+<br />

4<br />

2<br />

He<br />

β−-Zerfall: Umwandlung eines Neutrons in ein<br />

Proton<br />

A<br />

Z<br />

A<br />

→ + 1 −1<br />

X N Z YN<br />

2<br />

+ Elektron +<br />

Antineutrino<br />

β + -Zerfall: Umwandlung eines Protons in ein<br />

Neutron<br />

A<br />

Z<br />

A<br />

→ −1 + 1<br />

X N Z YN<br />

+<br />

Positron<br />

+<br />

Neutrino<br />

Spaltung: Zerfall eines <strong>Atom</strong>kerns in zwei Teile.


Übung<br />

Berechnen Sie die Wellenlänge des Photons, das<br />

emitiert wird, wenn ein Elektron des Wasserstoff-<br />

<strong>Atom</strong>s vom Zustand mit n=2 in der Gr<strong>und</strong>zustand<br />

übergeht.<br />

16


Positronen-Emissions-Tomographie<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!