2. Ausgangssituation - Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald
2. Ausgangssituation - Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald
2. Ausgangssituation - Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Grußwort<br />
Dr. Benno Kaufhold<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ich bin sehr erfreut, Sie heute zu dieser<br />
Fachtagung im „Berghotel Stutenhaus“<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Die Veranstaltung findet im Rahmen der<br />
Tagungsreihe „Naturschutz im Naturpark<br />
<strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong> und im <strong>Biosphärenreservat</strong><br />
<strong>Vessertal</strong>-<strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong>“ statt.<br />
Die Durchführung dieser nunmehr seit<br />
2003 im <strong>Biosphärenreservat</strong> durchgeführten<br />
Naturschutz-Tagungen sind zu einer<br />
guten Tradition geworden. Ich möchte<br />
mich deshalb bei den Mitarbeitern der<br />
Verwaltung des <strong>Biosphärenreservat</strong>es und<br />
ihrem Leiter, Herrn Johannes Treß, sehr<br />
herzlich für die Vorbereitung und Durchführung<br />
der Konferenz bedanken. Mein<br />
Dank gilt auch allen Vortragsreferenten,<br />
die mit ihren interessanten Beiträgen zum<br />
Gelingen der Tagung beitragen werden.<br />
Die heutige Tagung steht unter der Thematik<br />
„Perspektiven der Grün landbewirtschaftung<br />
im <strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong>“.Als<br />
Vizepräsident des Regionalverbundes<br />
<strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong> e. V. und Vorstandsmitglied<br />
des Verbandes „Naturpark <strong>Thüringer</strong><br />
<strong>Wald</strong> e. V.“ sehe ich bei der Erhaltung,<br />
Nutzung und Pflege des Grünlandes neben<br />
der naturschutzfachlichen Bedeutung<br />
auch wesentliche touristische Gesichtspunkte,<br />
da die Erhaltung von blühenden<br />
Bergwiesen nicht nur für das<br />
Landschaftsbild und den Arten- und Biotopschutz<br />
von Bedeutung ist, sondern<br />
diese auch den Erholungswert des Naturparks<br />
„<strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong>“ wesentlich<br />
mitbestimmen.<br />
Seit einigen Jahren müssen wir leider die<br />
zunehmende Verbrachung von schwer<br />
zu bewirtschaftenden Berg- und Feuchtwiesen<br />
im <strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong> registrieren.<br />
Die Nutzungsauflassung des Grünlandes<br />
führt letztendlich zu einer Wiederbewaldung<br />
und damit zum Verlust landschaftsprägender<br />
Elemente dieser Kulturlandschaft.<br />
Auch die Reduzierung der Mahd<br />
von Bergmähwiesen und Feuchtwiesen<br />
zugunsten einer Zunahme der Beweidung<br />
führt zu einer nachhaltigen Veränderung<br />
des Arteninventars dieser Lebensräume.<br />
Deshalb muss es unser Ziel sein,<br />
Wege zu finden, um diese negative Entwicklung<br />
aufzuhalten.<br />
So wurden in den vergangenen Jahren<br />
große Anstrengungen des staatlichen und<br />
ehrenamtlichen Naturschutzes im Ilm-<br />
Kreis unternommen, die Bergwiesen im<br />
<strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong> mit Hilfe der Landschaftspflege-Förderprogramme<br />
zu pflegen.<br />
Neben dem bekannten durch die<br />
EU kofinanzierten „Programm zur Förderung<br />
von umweltgerechter Landwirtschaft,<br />
Erhaltung der Kulturlandschaft,<br />
Naturschutz und Landwirtschaft in Thüringen<br />
(KULAP 2000)“, das vorwiegend<br />
von Landwirtschaftsbetrieben genutzt<br />
wird, hat das Programm „Förderung<br />
von Maßnahmen des Naturschutzes<br />
und der Landschaftspflege in Thüringen“<br />
(NALAP) eine große Bedeutung für die<br />
Umsetzung artenschutzfachlicher Ziele.<br />
Beide Förderprogramme sind auch eine<br />
wichtige Grundlage für die Pflege und Erhaltung<br />
der Lebensraumtypen des Anhanges<br />
I der FFH-Richtlinie in den Natura<br />
2000-Gebieten.<br />
Im Ilm-Kreis treten zunehmend Probleme<br />
bei der Grünland bewirt schaf tung<br />
auf, die durch die Verringerung der Tierbestände<br />
und den damit verbundenen<br />
geringeren Bedarf an Futter bedingt sind.<br />
Weiterhin stellt sich insbesondere bei der<br />
Mahd der Bergwiesen durch Vereine, die<br />
Verbringung des anfallenden Mahdgutes<br />
als ein Problem dar, da die Ablagerung<br />
im <strong>Wald</strong> durch die Forstbehörden nicht<br />
mehr toleriert werden kann. Als Alternative<br />
verbleibt hier nur eine kostengünstige<br />
Kompostierung des Mahdgutes, die aber<br />
unter den Bedingungen des gegenwärtigen<br />
NALAP-Finanzförderrahmens nicht<br />
realisierbar ist. Auch sollte die Unterstützung<br />
der Biotoppflege durch Träger des <strong>2.</strong><br />
Arbeitsmarktes verstärkt erfolgen. Gute<br />
Beispiele gibt es im Ilm-Kreis durch den<br />
Einsatz von Mitarbeitern des Arnstädter<br />
Bildungswerkes e. V., des Christlichen Jugenddorfwerkes<br />
Ilmenau e. V. und des Bildungswerkes<br />
Großbreitenbach e. V.<br />
Das neue KULAP 2007 ist ein Schwerpunkt<br />
der „FörderInitiative Ländliche<br />
Entwicklung Thüringen 2007 bis 2013“<br />
(FILET) gemäß der ELER-Verordnung<br />
der Europäischen Gemeinschaft.<br />
Ich bin der festen Überzeugung, dass die<br />
Umsetzung der neuen Förderrichtlinien<br />
durch die verantwortlichen Fachbehörden<br />
gemeinsam mit den Landwirten, den Naturschutzverbänden<br />
und dem Landschaftspflegeverband<br />
<strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong> e. V. zu einer<br />
Verbesserung der Grünlandpflege im<br />
Naturpark <strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong> führen wird.<br />
Die Referenten dieser Fachtagung werden<br />
die neuen Rahmenbedingungen des<br />
neuen KULAP 2007 vorstellen und die<br />
anwesenden Landwirte, Vertreter der<br />
Fachverwaltungen und ehrenamtlichen<br />
Naturschützer kompetent über die Neuerungen<br />
des KULAP-Förderprogramms<br />
informieren.<br />
Ich wünsche der Fachtagung einen guten<br />
Verlauf und eine angeregte Diskussion.<br />
Dr. Benno Kaufhold<br />
Landrat des Ilm-Kreises<br />
grussWorT<br />
<strong>Biosphärenreservat</strong> <strong>Vessertal</strong>-<strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong>, Verwaltung, Hrsg. (2008):<br />
Perspektiven der Grünlandbewirtschaftung im <strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong> – Tagungsband 2007<br />
5