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Lebensraum Bergwald - Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald

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<strong>Lebensraum</strong> <strong>Bergwald</strong><br />

Das Gebirgsmassiv des <strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong>es erstreckt sich über<br />

eine Länge von etwa 100 km zwischen den Städten Eisenach,<br />

Sonneberg und Saalfeld. Kennzeichnend für den <strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong><br />

ist die Vielfalt von Gesteinsarten. Porphyr, Schiefer und Granit<br />

zählen zu den Hauptgesteinen. Porphyre bilden heute die höchsten<br />

Erhebungen, wie den Großen Beerberg (982 m. ü. NN) oder den<br />

Großen Inselsberg (916 m. ü. NN).<br />

Aus den vorhandenen Gesteinen entstanden unter dem Einfluss der verschiedenen klima­<br />

tischen Bedingungen, unterschiedliche, überwiegend saure (kalkarme) Böden mit geringem bis<br />

mittlerem Nährstoffgehalt.<br />

In den unteren Lagen des natürlichen <strong>Bergwald</strong>es dominieren Laubwälder mit Buchen und<br />

Eichen. Mischwälder mit Weißtanne und Fichte und je nach Standort mit Esche und Ulme,<br />

Spitz­ und Bergahorn sowie Zitterpappeln bestimmen das Bild in den mittleren und oberen<br />

Lagen, am Kamm sind Fichtenwälder typisch.<br />

88 Prozent der Fläche des Biosphären reser­<br />

vats sind von <strong>Wald</strong> bedeckt.<br />

In der Geschichte spielten die Abholzung von<br />

Buchenbeständen, z. B. für die Köhlerei, die<br />

Rodung von Wäldern für Ansiedlungen und<br />

<strong>Wald</strong>weide und die Aufforstung mit schnell<br />

wachsenden Fichten eine große Rolle für<br />

die Situation des heutigen <strong>Wald</strong>es. Das Ziel<br />

einer nachhaltigen <strong>Wald</strong>wirtschaft ist es, die<br />

natürlichen Funktionen des <strong>Wald</strong>es wieder<br />

zur Geltung zu bringen: Wasser­, Boden­<br />

und Naturschutz, Holzproduktion und<br />

Erholungsfunktion.<br />

Weitere Arten im <strong>Lebensraum</strong> <strong>Wald</strong>:<br />

Buschwindröschen und <strong>Wald</strong>meister,<br />

Heidelbeere, Himbeere, Brombeere,<br />

Hexenkraut, Schwarzspecht, Hohltaube und<br />

Raufußkauz, <strong>Wald</strong>eidechse und Habicht.<br />

Feuersalamander<br />

Er führt ein unter Wurzeln und Steinen verborgenes<br />

Leben im <strong>Wald</strong>. Trockenes Wetter meidet er. Nur nach<br />

Regen und bei feuchter Luft ist er auch am Tag häufiger<br />

zu beobachten. Deswegen wird er auch Regenmännchen<br />

genannt. Seine orangefarbene Zeichnung ist individuell<br />

unterschiedlich, in Abständen häuten sich die Tiere.<br />

Feuersalamander werden in freier Wildbahn bis zu<br />

20 Jahre alt. Obwohl das Weibchen Larven ablegt, sind<br />

Feuersalamander lebend gebärend, denn die Eihülle<br />

platzt im Moment des Ablegens im Gewässer. Als<br />

Kiemen tragende Larven verbringen die Salamander<br />

das erste Jahr in klaren Quellbächen. Erwachsene Tiere<br />

ernähren sich von Spinnen, Käfern, Schnecken und<br />

Regenwürmern.<br />

Wikimedia Commons<br />

Kugelspinne (Paidiscura pallens)<br />

Diese kleinen bis mittelgroßen Spinnen haben einen kugeligen<br />

Hinterleib, dünne, lange Beine und bauen Haubennetze.<br />

Ein besonderes Kennzeichen ist eine kammartige<br />

Ausprägung von Borsten am vierten Beinpaar, mit denen<br />

die Beute gefesselt wird. Haubenspinnen sind sesshafte<br />

Fallensteller. Kopfüber hängen sie unter einem losen<br />

Labyrinth aus Fäden und warten auf Beute. Häufig weben<br />

sie ein Schutzdach, in dem auch fremde Materialien wie<br />

Blätter verwendet werden. Die Beute ist oft größer als sie<br />

selbst. Die Jungen werden mit Nahrungsbrei gefüttert;<br />

später mit Beute versorgt.<br />

Steifes Widertonmoos Weißtanne Birnmoos Bunter Eisenhut Rosmarinheide<br />

Nordfledermaus Kreuzkröte Gewöhnliches Katzenpfötchen Zauneidechse<br />

Flussuferläufer Eisvogel Echte Mondraute Torf­Segge Entfernt ährige<br />

Segge Köcherfliegen Groppe Bachneunauge Wenigblütige Segge Guter<br />

Heinrich Saat­Wucher blume Grüne Hohlzunge Mauswiesel Breitblättriges<br />

Knabenkraut Holunder­Knaben kraut Breitblättrige Glucke Rundblättriger<br />

Sonnen tau Zwerg schnäpper Zitronengelber Saftling Sumpf­Stendelwurz<br />

Scheiden­Wollgras Feld­Enzian Tannen­Bärlapp Grauspecht Sibirische<br />

Schwertlilie Pechnelke Straußfarn Haselmaus Fieberklee Bachforelle<br />

Quellkraut Mehl­Wiesenkoralle Gemeine Natternzunge Libellen Wasseramsel<br />

Maulwurf Stattliches Knabenkraut Braunes Langohr Sumpf­Läusekraut<br />

Kugelige Teufelskralle Wasserfleder maus Gewöhnliches Fettkraut Weiße<br />

<strong>Wald</strong>hyazinthe Quendelblättrige Kreuzblume Gemeine Geburtshelferkröte<br />

Alpen­Laichkraut Schlingnatter Vielblütiger Hahnenfuß Baummarder Zäher<br />

Saftling Sumpfspitzmaus Fadenmolch Feuer salamander Großer Klappertopf<br />

Behaarte Fett henne Ringelnatter Uhu Große Bartfledermaus Garten rotschwanz<br />

Tannen­Feuerschwamm Kolkrabe Ledertäubling Käfer Wundroter Spei­<br />

Täubling Schöne Wiesen koralle Wiesen­Leinblatt Adonis­Helmling Rotmilan<br />

Wasserspitzmaus Feldspitzmaus Moor­Klee Gerad flügler Sperlingskauz<br />

Kirschroter Saftling Muschelförmiger Feuerschwamm Wohlriechender<br />

Schneckling Krickente Trollblume Wanderfalke Krummstielmoos Zikaden<br />

Sumpf­Kleingabelzahnmoos Juchten­Ellerling Birken zeisig Fichten schneckling<br />

Sumpf­Gabelzahnmoos Alpen­Widertonmoos Grünspecht Gedrehtes<br />

Torfmoos Warnstorfs Torfmoos Kurzröhriger Weißporling Grun schuppiger<br />

Täubling Braunkehlchen Riesen­Scheidenstreifling Bergporling Braunbrustigel<br />

Orange­Ellerling Babingtons Dickbecherling Elritze Habicht Grauvioletter<br />

Täubling Steinfliegen Kreuzotter Bekassine <strong>Wald</strong>schnepfe Echter Pfifferling<br />

Gelbweiße Keule Zitronengelber Raukopf Violettblättriger Birken­Klumpfuß<br />

Hohltaube Schwarz kehlchen Moorfrosch Dorniger Stachelbart Sumpf­<br />

Häubling Klebrigschwarze Erdzunge Schwarzspecht Wirbellose Großes<br />

Mausohr Hasen­Röhrling Kornblumen­Röhrling Sperber Zweifarbfledermaus<br />

Tannen­Stachelbart Gebrechlicher Saftling Kleiner Wasserfrosch Hermelin<br />

Rebhuhn Schwarzstorch Rötender Saftling Birkhuhn Moder lieschen Granat­<br />

roter Saftling Bitterer Saftling Moor­Schwefelkopf Blaufüßiger Risspilz<br />

Schiller porling Brätling Espen­Rotkappe Schmetterlinge Sumpf­Haubenpilz<br />

<strong>Wald</strong>­Läusekraut Orange­Seitling Gold gelbe Wiesen koralle Grüner Gabel­<br />

Netzwerk<br />

der Lebensräume<br />

<strong>Biosphärenreservat</strong><br />

<strong>Vessertal</strong>üringer<br />

<strong>Wald</strong>


<strong>Lebensraum</strong> Bergwiese<br />

Die Bergwiesen entstanden durch die menschliche Nutzung.<br />

Durch Beweidung und Mahd entwickelten sich über die Jahrhun­<br />

derte jene attraktiven Bergwiesen, ohne die wir uns den <strong>Thüringer</strong><br />

<strong>Wald</strong> heute kaum vorstellen können. Neun Prozent des Bio­<br />

sphärenreservats sind von Bergwiesen bewachsen.<br />

Am Anfang war nur <strong>Wald</strong>. Die Rodung und Abholzung von Wäldern für Siedlungen und<br />

Holzverwertung führte dazu, dass lichtliebende Pflanzen aus dem Ökosystem <strong>Wald</strong> nun<br />

gute Ansiedlungsbedingungen auf den freien Flächen fanden. Da es so viele verschiedene<br />

Wiesenarten wie Lebensbedingungen gibt, sind auch die charakteristischen Wiesen im<br />

<strong>Biosphärenreservat</strong> sehr unterschiedlich.<br />

Verschiedene Wiesentypen<br />

Der häufigste Typ ist die Goldhaferwiese mit<br />

über 50 Pflanzenarten. Dazu gehören z. B.<br />

Perückenflockenblume, Kantenjohanniskraut<br />

und Wiesenmargarite. Auf nassen, nährstoff ­<br />

reichen Wiesen sind Trollblume, Breitblätt­<br />

riges Knabenkraut, Sumpfdotterblume,<br />

Pestwurz und Mädesüß anzutreffen, in<br />

Höhenlagen Borstgras und Arnika.<br />

Tierarten<br />

Vielfältig sind auch die Tierarten, die auf<br />

den Wiesen leben: Maulwürfe, Nage­ und<br />

Spitzmäuse sowie Blindschleichen unter<br />

und auf dem Gras, die seltenen Vögel<br />

Bekassine, Wiesenpieper und Braunkehlchen<br />

sowie die Vielzahl der Insektenarten und<br />

Schmetterlinge, wie Admiral, Kleiner Fuchs,<br />

Schwalbenschwanz und Tagpfauenauge.<br />

Wiesenpieper<br />

Sein weit tragender Ruf gibt ihm den Namen; vor<br />

allem in der Brutzeit fällt der äußerlich einem Sperling<br />

ähnliche Vogel durch seinen Gesang auf, der im Flug<br />

ertönt und deshalb Singflug heißt.<br />

Wiesenpieper brüten am Boden in einem Nest, das sie<br />

mit Halmen und Moos auspolstern und so gut es geht<br />

verbergen. Er gehört zu den Wirtsvögeln des Kuckucks<br />

und ernährt sich hauptsächlich von Insekten und<br />

Spinnentieren, im Winter auch von Schnecken und<br />

Samen.<br />

Er gehört zur Familie der Stelzen und Pieper.<br />

Wikimedia Commons<br />

Vierfleckige Kreuzspinne<br />

(Araneus quadratus)<br />

Vier trapezförmig angeordnete helle Flecken auf dem Hinterleibsrücken<br />

kennzeichnen diese verbreitete Kreuz spinnenart,<br />

die mit bis zu 2,5 cm großen Weibchen zu den größten in<br />

Mitteleuropa zählt. Die Vierfleck­Kreuzspinne findet man<br />

auf offenen und feuchten Wiesen. Die Netze befinden sich<br />

meist knapp über dem Erdboden bzw. in Höhe von Gräsern<br />

oder Büschen. Mit dem Netz ist die Spinne über einen Signal­Faden<br />

verbunden. Netzdurchmesser von mehr als einem<br />

Meter sind nicht selten. Im Abstand von einigen Tagen wird<br />

das Netz neu gebaut, das alte zuvor aufgefressen. Gefangene<br />

In sekten werden mit einem Giftbiss gelähmt und dann mit<br />

Spinnen netzmaterial eingewickelt, wobei die Spinne ihr Opfer<br />

dreht. In der sicheren Rückzugsecke wird die Beute verspeist.<br />

<strong>Lebensraum</strong><br />

Bergwiese<br />

<strong>Biosphärenreservat</strong><br />

<strong>Vessertal</strong>üringer<br />

<strong>Wald</strong>


<strong>Lebensraum</strong> Bergbach<br />

Die reichen Niederschläge und die undurchlässigen Gesteine<br />

machen den <strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong> zu einem bedeutenden Quellgebiet<br />

mit einem dichten Fließgewässernetz. Die Bäche sind Teil des<br />

Wasserkreislaufs der Erde. Die Berg bäche, die das Biosphären­<br />

reservat durchziehen, prägen die typische Landschaft. Gewässer<br />

abseits von Siedlungen werden für die Trinkwassergewinnung<br />

genutzt, da sie über eine gute Wasserqualität verfügen.<br />

Entlang der Bachläufe ist eine sehr vielfältige Flora und Fauna anzutreffen. Der obere Bach­<br />

abschnitt mit seiner stärkeren Strömung ist <strong>Lebensraum</strong> von Arten, die unter Steinen leben<br />

oder sich an Steinen festhalten, z. B. Strudelwürmer, Napfschnecken und Köcherfliegen.<br />

An mittleren Bachabschnitten mit größeren Ruhigwasserbereichen ist variantenreiches Leben<br />

anzutreffen. Libellen und Bachforellen, die seltene Westgroppe und die Wasseramsel teilen<br />

sich diesen <strong>Lebensraum</strong>.<br />

Fließgewässer, die das Biosphären reservat<br />

zur Saale hin verlassen:<br />

• Wohlrose<br />

• Schobse<br />

• Schorte<br />

Fließgewässer, die das Biosphären reservat<br />

zur Werra hin verlassen:<br />

• Schleuse<br />

• Nahe<br />

• Vesser<br />

• Breitenbach<br />

• Erle<br />

Wasseramsel<br />

Der starengroße, dunkelgraue Singvogel mit der weißen<br />

Brust ist an das Leben an klaren, sauerstoffreichen<br />

Fließ gewässern gebunden. Sein auffälliges „Knicksen“<br />

dient der Kommunikation. Er frisst Fliegen­, vor allem<br />

Köcher fliegen larven, Mücken und Würmer und kann<br />

schwimmen und tauchen.<br />

Prof. Dr. U. Heitkamp<br />

Gesprenkelte Netz-Köcherfliege<br />

(Plectrocnemia conspersa)<br />

Die Larven dieser Köcherfliegenart leben als Fangnetzbauerinnen<br />

im Bach.<br />

Der Name Köcherfliege verweist auf ein röhrenförmiges<br />

Gehäuse, mit dem die Larven ihren Hinterleib schützen. Viele<br />

Arten bauen Köcher, die Netz­Köcherfliege allerdings nicht.<br />

Die verhornten Teile ihres Körpers sind hellbraun mit dunklen<br />

Punkten. Sie kommt häufig in schlammigen Buchtbereichen von<br />

<strong>Wald</strong>bächen vor und ernährt sich räuberisch von Zooplankton<br />

und kleinsten Wasserinsekten, die in ihrem reusenartigen<br />

Fangnetz im Bachlauf hängen bleiben. Die Köcherfliegenlarve<br />

ist ihrerseits Nahrung für Vögel, Libellen, Spinnenarten sowie<br />

Fledermäuse.<br />

<strong>Lebensraum</strong><br />

Bergwiese<br />

<strong>Biosphärenreservat</strong><br />

<strong>Vessertal</strong>üringer<br />

<strong>Wald</strong>


<strong>Lebensraum</strong> Moor<br />

Vor mehreren tausend Jahren entstanden in den Kammlagen<br />

in wasserundurchlässigen Senken <strong>Wald</strong>sümpfe. Aus ihnen ent­<br />

wickelten sich, durch reiche Niederschläge gespeist, die Moore.<br />

Moore sind Ablagerungen organischer Substanz ab einer Mächtig­<br />

keit von 30 cm, die durch Wasserüberschuss konserviert werden.<br />

Moore sind Wasserspeicher, aber auch CO 2­Speicher und deshalb<br />

wichtige Klimafaktoren.<br />

Die Erhaltung und die Renaturierung von Moorgebieten ist ein wichtiger Aspekt des Klima­<br />

und Naturschutzes. Intakte Hoch moore gehören zu den wenigen natur nahen Ökosystemen in<br />

Mitteleuropa.<br />

Die bekanntesten Moorpflanzen sind Torf moose. An weniger nassen Stellen wachsen Moos,<br />

Krähen­ und Rauschbeeren sowie die Besen heide. Armblütige Segge und Ros ma rinheide<br />

gelten als eiszeitliche Relikte der Moorflora.<br />

Im Moor leben auch die Alpen­Smaragd­<br />

libelle und die Kleine Moosjungfer. Gelegent­<br />

lich sind die Kreuz otter, das Birkhuhn, der<br />

Alpen bir ken zeisig und die Ringdrossel zu<br />

beobachten.<br />

Als Spezialist im Moor gilt der Rundblättrige<br />

Sonnentau, eine Pflanze, in deren klebrigen<br />

Drüsen ten takeln sich Insekten fangen. Diese<br />

werden von der Pflanze zersetzt, die daraus<br />

Stickstoff gewinnt, der den armen Moorböden<br />

fehlt.<br />

Alpen-Smaragdlibelle<br />

Libellen zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, ihre<br />

beiden Flügelpaare auch unabhängig voneinander<br />

bewegen zu können. Dadurch ist es ihnen möglich,<br />

abrupte Richtungswechsel zu vollziehen und in der Luft<br />

stehen zu bleiben. Die Frequenz des Flügelschlages liegt<br />

dabei bei ca. 30 Schlägen pro Sekunde. Die Funktion<br />

der borstenartig kurzen Fühler besteht vor allem in der<br />

Ermittlung der Fluggeschwindigkeit. Auffällig sind die<br />

großen Facettenaugen, die ihnen in Verbindung mit<br />

feinen Gleichgewichtsorganen die höchste Sehfähigkeit<br />

unter den Insekten sichern. Die Mundwerkzeuge sind<br />

bezahnt. Die Länge der durch Haut verbundenen<br />

Hinterleibsegmente stabilisiert den Flug.<br />

Libellen sind vor allem in der Nähe von Gewässern<br />

zu finden, da ihre Larven auf Wasser als <strong>Lebensraum</strong><br />

angewiesen sind.<br />

Feldspinne (Agroeca proxima)<br />

Diese Feldspinne kommt in Moorgebieten vor und überrascht<br />

durch einen charakteristischen Eikokon, den sie mit<br />

einem Stiel z. B. an Zweigen befestigt und manchmal durch<br />

Erdklümpchen und Steinchen tarnt. Diesen zarten und ebenmäßigen<br />

Kokon nennt man auch Feenlämpchen. Die Spinne<br />

erreicht die Gleichmäßigkeit des Kokons dadurch, dass sie<br />

sich vom Stiel herablässt und sich beim Spinnen im mer im<br />

Kreise dreht, so dass die runde, lampen ähnliche Form zustande<br />

kommt. In diesem Kokon gibt es zwei Kammern. In der einen<br />

werden die Eier abgelegt. Nach drei bis vier Wochen ziehen<br />

die geschlüpften Jungtiere in die andere Kammer um, in der sie<br />

weitere zwei bis drei Wochen verbleiben, bevor sie die Kokonhaut<br />

durchbeißen und ins Freie schlüpfen. Den Tag ver bringt die<br />

nachtaktive Spinne in einem versteckten Wohnko kon.<br />

<strong>Biosphärenreservat</strong><br />

<strong>Vessertal</strong>üringer<br />

<strong>Wald</strong>

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