25.10.2012 Aufrufe

2. Ausgangssituation - Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald

2. Ausgangssituation - Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald

2. Ausgangssituation - Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6<br />

zopf, i.: das neue kulap 2007 – ein üBerBlick<br />

Das neue KULAP 2007 – ein Überblick<br />

Dr. Ingo Zopf<br />

1. Überblick über die<br />

Agrarumweltmaßnahmen<br />

in Thüringen<br />

Die Agrarumweltmaßnahmen haben<br />

sich in Thüringen zu einem wichtigen<br />

Instrument der Agrarpolitik entwickelt.<br />

Sie werden von allen Akteuren<br />

grundsätzlich positiv bewertet. Trotzdem<br />

wurde gerade von Seiten der Wissenschaft<br />

und der NGO‘s immer wieder<br />

darauf verwiesen, dass eine stärkere<br />

Orientierung an spezifischen Problemen,<br />

klaren Zie len und konkreten Standorten<br />

/ Re gi o nen für eine weitere Schärfung<br />

der Agrar umweltmaßnahmen notwendig<br />

sei. Darüber hinaus sind den<br />

Agrar umweltmaßnahmen von der Agrar-<br />

und Umweltpolitik immer mehr Aufgaben<br />

und Problemfelder zugewiesen<br />

worden. Mit der Programmierung der<br />

Agrar umweltmaßnahmen in Form des<br />

<strong>Thüringer</strong> KULAP 2007 wurde ein stärkerer<br />

Bezug auf Probleme, Ziele, Kulissen<br />

und die Breite des Aufgabenspektrums<br />

geschaffen. Der Kanon der Leistungs bereiche<br />

des KULAP 2007 gliedert sich in:<br />

• die Unterstützung des ökologischen<br />

Landbaus als besonders umweltverträgliche<br />

Wirtschaftsweise,<br />

<strong>Biosphärenreservat</strong> <strong>Vessertal</strong>-<strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong>, Verwaltung, Hrsg. (2008):<br />

Perspektiven der Grünlandbewirtschaftung im <strong>Thüringer</strong> <strong>Wald</strong> – Tagungsband 2007<br />

• die Extensivierung der landwirtschaftlichen<br />

Produktion, die sowohl die Intensität<br />

der Produktion und die damit<br />

verbundenen Umwelteinflüsse regulieren<br />

als auch gefährdete Mar gi nalstandorte<br />

oder traditionelle Be wirtschaftungsformen<br />

erhalten soll,<br />

• die Unterstützung der Erhaltung<br />

und Entwicklung von Natura 2000-<br />

Gebieten,<br />

• einen Beitrag zur Erfüllung der Ziele<br />

der Wasserrahmenrichtlinie und<br />

• Maßnahmen zum Erhalt genetischer<br />

Ressourcen.<br />

Die <strong>Thüringer</strong> Agrar- und Umweltpolitik<br />

legt zudem großen Wert auf einen kooperativen<br />

Ansatz bei der Umsetzung<br />

der Politikziele. So soll den Landwirten<br />

als den größten Flächennutzern über ein<br />

ökonomisch tragfähiges Angebot die Mitwirkung<br />

bei der Verbesserung der Biodiversität<br />

und der Qualität der Umweltmedien<br />

ermöglicht werden.<br />

Für das KULAP 2007 bestehen klare<br />

Vorgaben zu den angestrebten Wirkungen.<br />

Für jede einzelne Maßnahme<br />

sind die Ziele anhand quantifizierter Indikatoren<br />

benannt worden. Die Agrarumweltmaßnahmen<br />

sind in der Regel<br />

handlungsorientiert ausgerichtet. Die<br />

Landwirte verpflichten sich zu bestimmtem<br />

Tun oder Unterlassen – daraus werden<br />

dann bestimmte Umweltwirkungen<br />

erwartet. Diese Regel wird mit dem<br />

KULAP 2007 aufgebrochen. Mit zwei<br />

großen Maßnahmen wird ein zielorientierter<br />

Ansatz verfolgt. Die Landwirte<br />

verpflichten sich zur Erreichung eines<br />

konkreten Ziel zustands, ohne dass Vorgaben<br />

zum Weg dahin gemacht werden.<br />

Darüber hinaus verstärken wir den regionalen<br />

Ansatz durch Konzentration der<br />

Agrar umweltmaßnahme auf Regionen<br />

mit Pro blemen oder Regionen mit besonderer<br />

Ausstattung.<br />

Für das KULAP 2007 steht ein Betrag<br />

von 263 Mio. € für den Zeitraum bis<br />

2013 zur Verfügung. Dieser Betrag entspricht<br />

der Fördersumme, die auch in<br />

den letzten sieben Jahren zur Verfügung<br />

stand. Anders als für die anderen großen<br />

Förderprogramme des TMLNU ist<br />

die Förderung der Agrarumweltmaßnahmen<br />

nicht gekürzt worden. Das konnte<br />

aber nur durch eine sehr viel stärkere<br />

Bindung an die Gemeinschaftsaufgabe erreicht<br />

werden.<br />

Das KULAP 2007 gliedert sich in vier<br />

Programmteile:<br />

• L –landwirtschaftliche Maßnahmen,<br />

• N–Maßnahmen des Naturschutzes,<br />

• W–Maßnahmen des Gewässerschutzes<br />

und<br />

• T–Maßnahmen zum Schutz genetischer<br />

Ressourcen (Tiere).<br />

Unter dem Programmteil L (= Landwirtschaft)<br />

finden sich fünf Maßnahmen:<br />

• die Förderung des ökologischen Landbaus<br />

– Thüringen fördert auch zukünftig<br />

die Einführung und Beibehaltung<br />

mit differenzierten Fördersätzen;<br />

für das Grünland beträgt die Beibehaltungsförderung<br />

160 € / ha,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!