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Senioren als Fussgänger - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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IV. Prävention<br />

Die Unfallprävention <strong>für</strong> ältere <strong>Fussgänger</strong> ist nahezu identisch mit der Prävention <strong>für</strong> <strong>Fussgänger</strong> allgemein.<br />

Es gibt nur wenige Interventionen, die speziell <strong>für</strong> <strong>Senioren</strong> nützlich sind.<br />

Nach Shinar [2] gibt es drei Präventionsansätze <strong>für</strong> <strong>Fussgänger</strong>unfälle:<br />

1. organisatorische<br />

2. verhaltensmässige<br />

3. technische<br />

1. Organisation<br />

Wichtig ist die Planung der <strong>Fussgänger</strong>netzwerke im Hinblick auf die Bedürfnisse der (älteren) <strong>Fussgänger</strong>.<br />

Eine sorgsame Analyse der Bewegungsströme sowie die Optimierung der Infrastruktur aus Sicht der <strong>Fussgänger</strong><br />

(wenig potenzielle Konfliktstellen mit motorisierten Verkehrsteilnehmern, wenig Umwege, wenig<br />

Wartezeiten, möglichst wenige und flache Stufen sowie möglichst wenige Steigungen oder Gefälle) können<br />

die Wege insbesondere der älteren <strong>Fussgänger</strong> steuern.<br />

2. Verhalten<br />

Auf der Ebene der Verhaltensänderungen gibt es einige Erfolg versprechende Ansätze:<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) äusserte sich 2004 hinsichtlich der Verkehrserziehung von älteren<br />

<strong>Fussgänger</strong>n skeptisch: «There was a lack of good evidence for adults, particularly in the case of older<br />

people» [8]. Eine neuere Arbeit zeigt jedoch auf, dass das Problem der Sicherheit älterer <strong>Fussgänger</strong> möglicherweise<br />

mit einem <strong>Fussgänger</strong>training verbessert werden kann [9]. Erfolgreich geschult wurden sicherere<br />

Entscheidungskriterien <strong>für</strong> eine Strassenquerung.<br />

Gesundheitsfördernde Massnahmen wie Kraft- und Ausdauertraining sowie das Training von funktionaler<br />

Leistungsfähigkeit (z. B. Gleichgewicht) können möglicherweise einen Beitrag zur <strong>Fussgänger</strong>sicherheit<br />

leisten. Solche Programme werden allerdings meist zur Sturzprävention entwickelt. Ein Wirksamkeitsnachweis<br />

<strong>für</strong> die <strong>Fussgänger</strong>sicherheit ist dem Autor nicht bekannt, scheint aber plausibel.<br />

Die Kontrolle des Autofahrerverhaltens durch die Polizei hat sich <strong>als</strong> schwierig erwiesen. Geschwindigkeitskameras<br />

können zu einer grösseren Sicherheit <strong>für</strong> die <strong>Fussgänger</strong> beitragen, da sie – räumlich begrenzt<br />

– die gefahrenen Geschwindigkeiten drosseln, was hilft, Unfälle zu vermeiden und deren allfällige<br />

Schwere zu vermindern. Eine spezielle Anwendung von Geschwindigkeitskameras <strong>für</strong> <strong>Fussgänger</strong> wurde<br />

12 Prävention bfu-Faktenblatt Nr. 08

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