Senioren als Fussgänger - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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Die Analyse der schwer verletzten und getöteten <strong>Fussgänger</strong> nach Alter zeigt auf, dass der Schwerpunkt<br />
der getöteten <strong>Fussgänger</strong> bei den <strong>Senioren</strong> liegt (Abbildung 2). Über 50 % der getöteten <strong>Fussgänger</strong> seit<br />
1992 waren 65 Jahre und älter. Bei den Schwerverletzten hingegen liegt das Medianalter bei 45. Dieser<br />
Unterschied ist bedingt durch die unterschiedlichen Sterbewahrscheinlichkeiten der <strong>Fussgänger</strong> in Abhängigkeit<br />
vom Alter (Abbildung 4). In der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen stirbt nur<br />
ein <strong>Fussgänger</strong> auf etwa 15 Schwerverletzte. Bei den 65- bis 69-Jährigen beträgt dieses Verhältnis 1 zu 7<br />
und bei denjenigen über 80 sogar 1 zu 4. Die Letalität nimmt <strong>als</strong>o mit dem Alter deutlich zu.<br />
Angesichts des zunehmenden Anteils der Älteren an der Bevölkerung (Anstieg von 14,6 % auf 16,9 %<br />
von 1992 bis 2010) wäre auch mit einem steigenden Anteil <strong>Senioren</strong> bei den getöteten <strong>Fussgänger</strong>n zu<br />
rechnen gewesen. Dies ist aber nicht der Fall. Vielmehr sinkt der Anteil der <strong>Senioren</strong> an allen getöteten<br />
<strong>Fussgänger</strong>n leicht um etwa 1 Prozentpunkt alle drei Jahre. Gründe da<strong>für</strong> können Verbesserungen der<br />
Infrastruktur und verbesserte Fahrzeugfronten sein oder auch, dass ein grösserer Anteil der <strong>Fussgänger</strong><br />
einen Führerausweis hat bzw. hatte und somit die Perspektive des Autofahrenden besser kennt [1].<br />
Neben den absoluten Zahlen kann man auch Getötetenraten berechnen. Sie können sich auf verschiedene<br />
Nenner beziehen. Das beste Expositionsmass wäre nach Shinar [2] die Anzahl Strassenquerungen, die aber<br />
nicht zur Verfügung steht. In Abbildung 3 sind drei Varianten dargestellt. Getötete pro<br />
100 000 Einwohner dieser Altersgruppe<br />
1 Mio. Kilometer zu Fuss gehen<br />
10 Mio. Stunden zu Fuss gehen<br />
Unabhängig von der Art des Nenners zeigt sich ab 65 Jahren zunächst ein leichter Anstieg des Risikos, <strong>als</strong><br />
<strong>Fussgänger</strong> ums Leben zu kommen, der sich dann ab 75 Jahren schnell verstärkt. Der Anstieg ist am steilsten<br />
in Bezug auf die zu Fuss gegangene Strecke, gefolgt von der Dauer. Letzteres, weil ab 75 Jahren die<br />
Gehgeschwindigkeiten nachlassen (Kap. III.3.1).<br />
Abbildung 2<br />
Anzahl getötete und schwer verletzte <strong>Fussgänger</strong> nach Alter,<br />
∑ 1992–2010<br />
Getötete<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />