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Mahnwache in Altenkirchen seit 1988 - Fleischer-amteroth.de

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© Sept.2013 www.fleischer-<strong>amteroth</strong>.<strong>de</strong>/7.html<br />

Seit <strong>1988</strong> f<strong>in</strong><strong>de</strong>t je<strong>de</strong>s Jahr <strong>in</strong> <strong>Altenkirchen</strong> zum Ge<strong>de</strong>nken an die Reichspogromnacht e<strong>in</strong>e <strong>Mahnwache</strong> statt:<br />

"<strong>Mahnwache</strong>"<br />

<strong>in</strong> <strong>Altenkirchen</strong><br />

Vor 75 Jahren brannten die Synagogen<br />

<strong>in</strong> Deutschland - auch <strong>in</strong> <strong>Altenkirchen</strong>!<br />

Samstag, 9. Nov. 2013<br />

ab 17.00 Uhr<br />

Beg<strong>in</strong>n auf <strong>de</strong>m Platz <strong>de</strong>r ehem.Synagoge von <strong>Altenkirchen</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Frankfurter Str. 9 mit Schweigemarsch zum Wortelkamp-Denkmal<br />

und zur Ev. Christuskirche <strong>Altenkirchen</strong> (mit Musikbeitrag)<br />

Diese Denkmäler wer<strong>de</strong>n vorgestellt:


Samstag, 9. Nov. 2013, ab 17.00 Uhr<br />

"<strong>Mahnwache</strong>" auf <strong>de</strong>m Platz <strong>de</strong>r ehem.Synagoge,<br />

1) Vorstellung <strong>de</strong>s Ge<strong>de</strong>nkplatzes und <strong>de</strong>s Synagogenmo<strong>de</strong>lls<br />

2) Schweigemarsch zum "Flammenmal"<br />

von Erw<strong>in</strong> Wortelkamp - Vorstellung<br />

<strong>de</strong>s Denkmals durch <strong>de</strong>n Künstler selbst.<br />

3) Oberhalb <strong>de</strong>r Treppe zur Ev. Christuskirche betrachten<br />

wir die Ge<strong>de</strong>nkplakette für Theodor Maas. Se<strong>in</strong> Enkel,<br />

Pfarrer Theodor Maas aus Aachen, erzählt vom Lei<strong>de</strong>nsweg<br />

se<strong>in</strong>es Großvaters.<br />

4) Pfarrer Johannes Nattland aus Wuppertal stellt das Kreuzbildwerk<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Ev. Kirche vor, das während <strong>de</strong>r Amtszeit se<strong>in</strong>es Vaters entstand.<br />

5) Konzert <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Ev. Christuskirche:<br />

Ausgewählte Psalmvertonungen für Chor und Orgel von LOUIS LEWANDOWSKI, <strong>de</strong>r als Kantor im<br />

19. Jahrhun<strong>de</strong>rt an <strong>de</strong>r Berl<strong>in</strong>er Synagoge tätig war, musizieren <strong>de</strong>r neu gegrün<strong>de</strong>te "Kammerchor <strong>de</strong>s<br />

Ev. Kirchenkreises", begleitet von N. Nazarenus (Orgel), unter <strong>de</strong>r Leitung von Kreiskantor Alexan<strong>de</strong>r<br />

Kuhlo (ca. 30 m<strong>in</strong>. mit E<strong>in</strong>führung).<br />

Weitere Veranstaltungen im Oktober und November 2013:<br />

(Auf e<strong>in</strong>em geson<strong>de</strong>rten Faltblatt ausführlich beschrieben!)<br />

Dienstag, 8. Okt. 2013, 19.00 Uhr<br />

im Forum <strong>de</strong>r Ev. Kirchengeme<strong>in</strong><strong>de</strong> <strong>Altenkirchen</strong>, E<strong>in</strong>gang Schlossplatz<br />

R e c h t s e x t r e m i s t e n i m I n t e r n e t – H ä m e u n d H a s s<br />

Vortrag von Michael Nolte, Rechtsextremismusexperte<br />

Donnerstag, 24. Okt. 2013, 19.00 Uhr<br />

im Forum <strong>de</strong>r Ev. Kirchengeme<strong>in</strong><strong>de</strong> <strong>Altenkirchen</strong>, E<strong>in</strong>gang Schlossplatz<br />

E u t h a n a s i e i n H a d a m a r<br />

Vortrag von Dr. Georg Lilienthal, Leiter <strong>de</strong>r Ge<strong>de</strong>nkstätte Hadamar<br />

Sonntag,10. Nov. 2013, 19.00 Uhr<br />

Studiobühne <strong>de</strong>s Step-In, Studio für TANZ und FITNESS Frankfurter Str. 3-5<br />

Jiddische Geschichten, Ausdruck e<strong>in</strong>er beson<strong>de</strong>ren Erzählkultur<br />

am Beispiel vom Werk Scholem Alejchems


Mehr als 100 Personen gedachten am 9.11.12 <strong>de</strong>r Zerstörung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Altenkirchen</strong>er Synagoge vor 74 Jahren.<br />

Unter <strong>de</strong>n Teilnehmern war auch Landrat Michael Lieber<br />

und Landtagsabgeordneter Thorsten Wehner. -<br />

Ulrich Seim vom "Arbeitskreis <strong>Mahnwache</strong> <strong>Altenkirchen</strong>"<br />

sprach e<strong>in</strong>führen<strong>de</strong> Worte:<br />

"Wir haben uns heute hier zusammen-gefun<strong>de</strong>n im<br />

Ge<strong>de</strong>nken an die <strong>Altenkirchen</strong>er Mitbürger jüdischen<br />

Glaubens, die <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Nacht <strong>de</strong>s 9. November 1938 ge<strong>de</strong>mütigt,<br />

beraubt, misshan<strong>de</strong>lt und e<strong>in</strong>gesperrt wur<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>ren Gotteshaus, ihre Synagoge, abgebrannt und<br />

<strong>de</strong>ren Heiligtümer zerstört wur<strong>de</strong>n. Diejenigen, die nicht rechtzeitig entkommen<br />

konnten, wur<strong>de</strong>n später ermor<strong>de</strong>t.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n schweigend ge<strong>de</strong>nken, weil uns auch heute noch nach über<br />

siebzig Jahren angemessene Worte fehlen angesichts dieses Geschehens.<br />

Wir mögen sehr unterschiedlicher Auffassung se<strong>in</strong> <strong>in</strong> vielen D<strong>in</strong>gen. Aber <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em s<strong>in</strong>d wir uns, <strong>de</strong>nke ich, e<strong>in</strong>ig:<br />

Wir wollen und können es nie mehr zulassen, dass sich so etwas bei uns<br />

wie<strong>de</strong>rholt. Und wir wer<strong>de</strong>n uns Entwicklungen entgegenstellen, die dazu<br />

führen können, sei es rassistisches Gere<strong>de</strong>, sei es die Vertuschung nazistischer<br />

Untaten, sei es die Ausgrenzung von Mitmenschen auf Grund ihrer<br />

Religion o<strong>de</strong>r Herkunft. - Dafür stehen wir hier für die nächsten 20 M<strong>in</strong>uten<br />

und schweigen."<br />

(E<strong>in</strong>führungsworte zur <strong>Mahnwache</strong> 2012 von Ulrich Seim)<br />

Danach wur<strong>de</strong> ca. 20 M<strong>in</strong>uten lang geschwiegen.


<strong>Mahnwache</strong> <strong>in</strong> <strong>Altenkirchen</strong> <strong>seit</strong> <strong>1988</strong><br />

Ge<strong>de</strong>nkplakette am Platz <strong>de</strong>r ehemaligen Synagoge<br />

Foto aus <strong>de</strong>m Jahr 2008:<br />

Im Jahr <strong>1988</strong> wur<strong>de</strong> am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Platzes, auf <strong>de</strong>m bis 1938 die Synagoge<br />

<strong>de</strong>r Jüdischen Kultusgeme<strong>in</strong><strong>de</strong> <strong>Altenkirchen</strong><br />

stand und heute zu e<strong>in</strong>er Kfz-<br />

Werkstatt gehört, von <strong>de</strong>r evangelischen<br />

Kirchengeme<strong>in</strong><strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Stadt<br />

<strong>Altenkirchen</strong> e<strong>in</strong>e Ge<strong>de</strong>nkplakette <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>gelassen.<br />

Zur Er<strong>in</strong>nerung an die Reichspogromnacht<br />

von 1938 treffen sich hier<br />

je<strong>de</strong>s Jahr am 9.November Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger zu e<strong>in</strong>er <strong>Mahnwache</strong>.


Beson<strong>de</strong>rheiten bei früheren <strong>Mahnwache</strong>n:<br />

"<strong>Mahnwache</strong>" am ehemaligen Synagogenplatz <strong>in</strong><br />

<strong>Altenkirchen</strong> am 9. November 2001<br />

(Foto: Rhe<strong>in</strong>-Zeitung v.10.11.1001)<br />

Am 9. November 2001 wur<strong>de</strong><br />

während <strong>de</strong>r <strong>Mahnwache</strong> die<br />

Nationalflagge <strong>de</strong>s Staates Israel<br />

gezeigt. Am nächsten Tag war <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>r Lokalzeitung das nebenstehen<strong>de</strong><br />

Foto abgedruckt, auf <strong>de</strong>m<br />

e<strong>in</strong>ige <strong>de</strong>r Teilnehmer zusammen<br />

mit dieser Flagge abgebil<strong>de</strong>t waren.<br />

E<strong>in</strong>e größere Öffentlichkeit<br />

konnte sehen, dass diese Flagge<br />

von e<strong>in</strong>em <strong>de</strong>r <strong>Altenkirchen</strong>er ev.<br />

Pfarrer und se<strong>in</strong>er Tochter gehalten<br />

wur<strong>de</strong>. 1 E<strong>in</strong>ige Bürger und<br />

Bürger<strong>in</strong>nen beanstan<strong>de</strong>ten, dass<br />

die <strong>Mahnwache</strong> auf diese Weise<br />

mit e<strong>in</strong>er Demonstration für <strong>de</strong>n<br />

Staat Israel gleichgesetzt wer<strong>de</strong>n<br />

könnte. Die Regierung <strong>in</strong> Israel<br />

machte zu jener Zeit gera<strong>de</strong><br />

Schlagzeilen durch ihr hartes<br />

E<strong>in</strong>greifen gegenüber <strong>de</strong>n Paläst<strong>in</strong>ensern. Mit e<strong>in</strong>em Leserbrief <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Lokalzeitung 2 wur<strong>de</strong><br />

nachdrücklich Unmut gegen das Zeigen e<strong>in</strong>er Nationalflagge bekun<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>nn schließlich wer<strong>de</strong><br />

an diesem Platz <strong>seit</strong> vielen Jahren <strong>de</strong>r <strong>Altenkirchen</strong>er Ju<strong>de</strong>n gedacht, die die Nazidiktatur nicht<br />

überlebt haben. Man wolle dafür <strong>de</strong>monstrieren, dass sich Unrecht gegenüber M<strong>in</strong><strong>de</strong>rheiten <strong>in</strong><br />

unserem Land nicht wie<strong>de</strong>rholen dürfe.<br />

Im Jahr darauf, am 9. November 2002 erschien dieser Pfarrer ohne Flagge. Doch e<strong>in</strong>ige Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r charismatisch orientierten Gruppe "Friends of Jesus e.V." stellten sich mit<br />

4 israelischen Staatsflaggen <strong>in</strong> die schweigen<strong>de</strong> Run<strong>de</strong>. E<strong>in</strong>ige an<strong>de</strong>re Teilnehmer sprachen diese<br />

Flaggenträger an und fragten, warum sie zur <strong>Mahnwache</strong> e<strong>in</strong> Nationalsymbol mitgebracht hätten.<br />

Sie erwi<strong>de</strong>rten, dass sie mit <strong>de</strong>n Flaggen ihre Liebe zu Israel bekun<strong>de</strong>n wollen, weil Jesus<br />

doch e<strong>in</strong> Ju<strong>de</strong> gewesen sei. E<strong>in</strong>e Teilnehmer<strong>in</strong> unterstützte die Argumente mit e<strong>in</strong>em Flugblatt.<br />

Die Lokalzeitung<br />

veröffentlichte wie<strong>de</strong>r<br />

e<strong>in</strong> Bild von<br />

dieser <strong>Mahnwache</strong><br />

auf <strong>de</strong>m zwei <strong>de</strong>r<br />

vier Israel-Flaggen<br />

zu sehen waren. 3<br />

Was enthielt das<br />

Flugblatt, von <strong>de</strong>ssen<br />

Inhalt sich die<br />

"Friends of Jesus"<br />

und <strong>de</strong>r ev. Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>pfarrer<br />

<strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n späteren Gesprächen<br />

nicht distanzierten?


Hier das Flugblatt aus <strong>de</strong>m Jahr 2002:<br />

Dieses Flugblatt wur<strong>de</strong> während <strong>de</strong>r <strong>Mahnwache</strong> am 9. November 2002 auf <strong>de</strong>m Platz <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

<strong>Altenkirchen</strong>er Synagoge an Teilnehmer verteilt. -<br />

Während <strong>de</strong>s Gesprächs am 12.11.2002 im Vere<strong>in</strong>shaus <strong>de</strong>r "Friends of Jesus" wur<strong>de</strong> das Fehlen e<strong>in</strong>es<br />

H<strong>in</strong>weises auf <strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die VerfasserIn(nen) dieses Flugblattes beanstan<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r H<strong>in</strong>weis<br />

"V.i.S.d.P." (Verantwortlich im S<strong>in</strong>ne <strong>de</strong>s Presserechts) ist gesetzlich vorgeschrieben. Die anwesen<strong>de</strong>n<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r "Friends of Jesus" distanzierten sich nicht von diesem Flugblatt.<br />

(Erst im November 2008 bekannte sich e<strong>in</strong>e junge Frau als alle<strong>in</strong>ige Verfasser<strong>in</strong> dieses Flugblattes.)


"Alijah - Heimkehr <strong>in</strong>s gelobte Land" - Christlicher Zionismus<br />

Folgen<strong>de</strong> Argumente s<strong>in</strong>d auf <strong>de</strong>m Flugblatt zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n:<br />

(1) "Das Volk <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n wird von Gott auch Israel genannt." Mit <strong>de</strong>m Zeigen <strong>de</strong>r Flagge wird<br />

die I<strong>de</strong>ntifikation aller Ju<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Staat Israel unterstützt.<br />

(2) Die nächste Frage auf <strong>de</strong>m Flugblatt lautete: "Was <strong>de</strong>nkt Gott über das Land Israel? 'Das ist<br />

me<strong>in</strong> Land!' Was gehört dazu? ... siehe Josua 1,4 u.a." Bei Josua 1,4 steht (Lutherbibel v.1985): Von<br />

<strong>de</strong>r Wüste bis zum Libanon und von <strong>de</strong>m großen Strom Euphrat bis an das große Meer gegen Sonnenuntergang,<br />

das ganze Land <strong>de</strong>r Hetiter, soll euer Gebiet se<strong>in</strong>. Und durch Querverweise <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Bibel<br />

wird man zu 2.Mose 23,31 geführt: "Und ich will <strong>de</strong><strong>in</strong>e Grenze festsetzen von <strong>de</strong>m Schilfmeer bis<br />

an das Philistermeer und von <strong>de</strong>r Wüste bis an <strong>de</strong>n Euphratstrom. Denn ich will dir <strong>in</strong> <strong>de</strong><strong>in</strong>e Hand<br />

geben die Bewohner <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, dass du sie ausstoßen sollst vor dir her". Im Flugblatt wird also<br />

(versteckt im H<strong>in</strong>weis auf Josua 1,4 u.a.) e<strong>in</strong> sehr großes Land für Israel beansprucht.<br />

(3) Weiterh<strong>in</strong> for<strong>de</strong>rten die "Friends of Jesus" auf ihrem Flugblatt, dass das Volk <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n sich im<br />

verheißenen Land sammeln müsse: "Er, <strong>de</strong>r Israel zerstreut hat, wird es sammeln und hüten wie<br />

e<strong>in</strong> Hirt se<strong>in</strong>e Her<strong>de</strong>.' Jeremia 31,10 'Ihr wer<strong>de</strong>t zusammengelesen wer<strong>de</strong>n, e<strong>in</strong>er nach <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren,<br />

ihr Söhne Israel.' Jesaja 27,10 (...) GENAU das geschieht heute!!! (Informationen anfor<strong>de</strong>rn<br />

unter Ebenezer Hilfsfonds)" Der Ebenezer Hilfsfond (<strong>de</strong>r sich im Untertitel "Operation Exodus"<br />

nennt), bezeichnet die "Wie<strong>de</strong>rherstellung Israels - e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>de</strong>rung für uns Christen. (...) Israel<br />

wird wie<strong>de</strong>r hergestellt, weil es GOTTES Plan ist. E<strong>in</strong> Teil davon ist die Alijah, die Rückwan<strong>de</strong>rung<br />

nach Israel. Die Herausfor<strong>de</strong>rung ist nicht nur geistlicher - d.h. wie gehe ich mit unerfüllter<br />

Prophetie um - son<strong>de</strong>rn praktischer Art. (...) Der 'Fischerdienst' von Ebenezer richtet sich noch<br />

vorwiegend auf die GUS-Staaten; aber auch hier bahnen sich neue Wege an, aus welchen Richtungen<br />

<strong>de</strong>r E<strong>in</strong>wan<strong>de</strong>rerstrom nach Israel fließen wird. Denn <strong>de</strong>r HERR wird alle (!) SEINE K<strong>in</strong><strong>de</strong>r<br />

von <strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Welt zurückführen. Das gilt auch für Nord- und Südamerika, Kanada, Afrika<br />

und Europa. (...) 'Und ich wer<strong>de</strong> sie herausführen aus <strong>de</strong>n Völkern und sie aus <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn<br />

sammeln und sie <strong>in</strong> ihr Land kommen lassen'. (Hes.34,13)" 4 Ehrenamtliche Helfer sprechen mit<br />

jüdischen Menschen <strong>in</strong> <strong>de</strong>r ehemaligen Sowjetunion über die Auswan<strong>de</strong>rung nach Israel und begleiten<br />

sie bis O<strong>de</strong>ssa. Von dort fahren <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel wöchentlich vom Ebenezer Hilfsfond gecharterte<br />

Schiffe nach Haifa (von 1991 bis 2004 bereits 165 Schifffahrten mit jeweils 350 - 375 "Olim"<br />

= ca. 60.000 "Heimkehrern") 5 . E<strong>in</strong>e fast gleich große Zahl von jüdischen Ausreisewilligen wird mit<br />

Flugzeugen nach Israel gebracht. 6 Auch <strong>in</strong> Deutschland werben die "Fischer-Teams von Ebenezer"<br />

für die "Alijah aus Deutschland". 7 Im Spen<strong>de</strong>naufruf "Auswan<strong>de</strong>rung jüdischer Menschen aus<br />

Deutschland nach Israel" zeigt <strong>de</strong>r Ebenezer-Hilfsfond die Brisanz, die <strong>in</strong> ihren Aufrufen verborgen<br />

liegt: "Wir beten dafür, dass Ju<strong>de</strong>n von sich aus kommen und an<strong>de</strong>re jüdische Menschen <strong>in</strong><br />

Deutschland ermutigen, schon jetzt nach Israel weiterzuziehen. Wenn Deutsche sie dazu auffor<strong>de</strong>rn,<br />

könnte das zu Missverständnissen vor <strong>de</strong>m dunklen H<strong>in</strong>tergrund unserer Geschichte führen." 8<br />

(4) E<strong>in</strong>e weitere Aussage im o.g. Flugblatt <strong>de</strong>r lautete: "Gott steht zu Israel ... 'Wer dich angreift,<br />

<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong> ich angreifen, und <strong>de</strong><strong>in</strong>e Söhne wer<strong>de</strong> ich retten. ... Ich, <strong>de</strong>r Herr, b<strong>in</strong> <strong>de</strong><strong>in</strong> Retter, <strong>de</strong>r<br />

Mächtige Jakobs, <strong>de</strong><strong>in</strong> Erlöser." Jesaja 49,26"<br />

(5) Das Flugblatt en<strong>de</strong>te mit <strong>de</strong>r Auffor<strong>de</strong>rung, "Augen und Ohren offenzuhalten", wenn man sich<br />

über Israel <strong>in</strong>formiere. Es folgten zwei Internet-Adressen: www.nai-israel.com (Nachrichten aus<br />

Israel) und www.ICEJ.<strong>de</strong> (International Christian Embassy Jerusalem = Internationale Christliche<br />

Botschaft Jerusalem). 9 "Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) wur<strong>de</strong><br />

1980 als Zeichen <strong>de</strong>s Trostes und als Akt <strong>de</strong>r Solidarität zu Jerusalem als <strong>de</strong>r ungeteilten Hauptstadt<br />

Israels gegrün<strong>de</strong>t. - Heute steht sie an vor<strong>de</strong>rster Front e<strong>in</strong>er weltweit wachsen<strong>de</strong>n Zahl von<br />

Christen, die e<strong>in</strong>e tiefe Liebe und Sorge für Israel verb<strong>in</strong><strong>de</strong>t und welche die prophetische Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Staates Israel erkennen." 10 Die Titel<strong>seit</strong>e e<strong>in</strong>er Ausgabe<br />

<strong>de</strong>r ICEJ- Zweimonatsschrift "Wort aus Jerusalem" zeigte beispielsweise ganz<strong>seit</strong>ig das<br />

"Capitol" <strong>in</strong> Wash<strong>in</strong>gton, vor <strong>de</strong>m zwei Ju<strong>de</strong>n stan<strong>de</strong>n. Die Schlagzeile brachte folgen<strong>de</strong> Erklärung:<br />

"Aliyah aus Amerika - ICEJ hilft US-Ju<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Heimkehr". 11 "Durch ihre <strong>in</strong>tensive<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Jewisch Agency leistet die Alijah-Abteilung <strong>de</strong>r ICEJ bei <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>wan<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r jungen Menschen wichtige Hilfe." 12 Die ICEJ unterstützt die Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Messianischen<br />

Ju<strong>de</strong>n und lädt je<strong>de</strong>s Jahr weltweit zum "Christlichen Laubhüttenfest" nach Jerusalem e<strong>in</strong>.<br />

Der Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ICEJ ist heute Direktor <strong>de</strong>s "International Christian Zionist Center" (ICZC) <strong>in</strong> Israel.<br />

13


Die ICEJ, zusammen mit zwei weiteren christlichen Organisationen, veröffentlichten im April<br />

2002 <strong>in</strong> <strong>de</strong>r "Jerusalem Post" e<strong>in</strong>en offenen Brief an <strong>de</strong>n US-Außenm<strong>in</strong>ister Col<strong>in</strong> Powell. Zuerst<br />

wiesen sie darauf h<strong>in</strong>, dass sie Organisationen seien, "die <strong>in</strong> Jerusalem Millionen von<br />

Christen aus vielen Län<strong>de</strong>rn vertreten", danach baten sie: "Herr M<strong>in</strong>ister Powell, die Welt<br />

braucht Amerikas mo<strong>de</strong>rne Waffen, se<strong>in</strong>e Geheimdienstquellen und se<strong>in</strong>e wirtschaftliche Stärke,<br />

um <strong>de</strong>n Kampf gegen <strong>de</strong>n globalen Terrorismus führen zu können. Aber am dr<strong>in</strong>gendsten<br />

benötigt die Welt aus Wash<strong>in</strong>gton e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong><strong>de</strong>utige moralische Führung. Viele Politiker <strong>in</strong> Europa<br />

und an<strong>de</strong>rswo sche<strong>in</strong>en lei<strong>de</strong>r die Orientierung verloren zu haben und s<strong>in</strong>d unfähig, die<br />

böse Natur <strong>de</strong>s paläst<strong>in</strong>ensischen Terrorismus zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren."<br />

14 Die nach Arafats Tod wie<strong>de</strong>r begonnenen Frie<strong>de</strong>nsverhandlungen zwischen Israelis und<br />

Paläst<strong>in</strong>ensern Anfang 2005 und die angekündigten Rückzugspläne <strong>de</strong>r israelischen Siedler aus<br />

<strong>de</strong>m Gaza-Streifen und <strong>de</strong>m Westjordanland kommentiert das Nachrichtenmagaz<strong>in</strong> "i<strong>de</strong>a-<br />

Spektrum" 15 : "Frie<strong>de</strong>n für Israel wird nur <strong>de</strong>r br<strong>in</strong>gen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Höhe schafft.<br />

Und <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong> von oben kommt nur, wenn das Wort Gottes Richtschnur für das Verhalten <strong>de</strong>r<br />

Menschen ist. Deshalb betonen orthodoxe Rabb<strong>in</strong>er, dass das Volk Israel nach <strong>de</strong>r Tora ke<strong>in</strong><br />

Recht hat, das Land, das Gott ihm anvertraut hat, an Hei<strong>de</strong>n abzugeben." 16 Der israelische<br />

Frie<strong>de</strong>nsaktivist Uri Avnery bestätigte diese letzte Aussage: "Es gibt genügend Rabb<strong>in</strong>er, die<br />

die Aufgabe <strong>de</strong>r Siedlungen als Sün<strong>de</strong> betrachten." 17<br />

Die christlichen Organisationen, die sich <strong>de</strong>n Christlichen Zionismus auf ihre Fahnen geschrieben<br />

haben, kämpfen vere<strong>in</strong>t mit <strong>de</strong>n ultraorthodoxen Ju<strong>de</strong>n für e<strong>in</strong> Groß-Israel, wie es<br />

im Alten Testament prophezeit wor<strong>de</strong>n ist. Sie for<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>r israelischen Regierung e<strong>in</strong> härteres<br />

Durchgreifen gegenüber <strong>de</strong>n Paläst<strong>in</strong>ensern und unterstützen die Siedlungspolitik. "Die<br />

'Christlichen Freun<strong>de</strong> Israelischer Siedlungen' bieten im Rahmen <strong>de</strong>s Programms 'Adoptiere<br />

e<strong>in</strong>e Siedlung' Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>n und christlichen Organisationen die Möglichkeit, sich ganz praktisch<br />

an die Seite e<strong>in</strong>er jüdischen Siedlung zu stellen." 18 Auch die "christlichen Israelfreun<strong>de</strong>"<br />

aus <strong>Altenkirchen</strong>, die mit <strong>de</strong>n israelischen Staatsflaggen auf <strong>de</strong>n <strong>Altenkirchen</strong>er <strong>Mahnwache</strong>n<br />

<strong>de</strong>monstrierten, unterstützten diese Politik und betonten die biblische Prophezeiung, dass alle<br />

Ju<strong>de</strong>n nach Paläst<strong>in</strong>a "heimkehren" müssten. Erst dann könne <strong>de</strong>r für das Seelenheil ersehnte<br />

Messias wie<strong>de</strong>rkommen. 19<br />

Der Soziologe Mart<strong>in</strong> Riesebrodt untersuchte <strong>in</strong> <strong>de</strong>n USA die evangelikalen Publikationen<br />

zwischen 1910 und 1928 und "stellte kaum antisemitische Ten<strong>de</strong>nzen fest. Vielmehr wird ... die<br />

Rückkehr von Ju<strong>de</strong>n nach Paläst<strong>in</strong>a als 'Zeichen <strong>de</strong>r Zeit', als Erfüllung <strong>de</strong>r Prophetie, als<br />

Signal für die Rückkehr Christi ... ge<strong>de</strong>utet. ... Dennoch f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich dort Passagen, die <strong>de</strong>utlich<br />

machen, dass diese Haltung an die Erwartung gebun<strong>de</strong>n ist, dass die Ju<strong>de</strong>n - auch die<br />

amerikanischen - 'die Prophetie erfüllen'. Dies be<strong>de</strong>utet vor allem zweierlei. Zunächst sollten<br />

sie <strong>in</strong>s 'Gelobte Land' zurückkehren, später dann zum Christentum konvertieren. Daraus kann<br />

man schließen, dass sie weniger als amerikanische Mitbürger willkommen s<strong>in</strong>d, <strong>de</strong>nn als Auswan<strong>de</strong>rer<br />

nach Paläst<strong>in</strong>a." 20<br />

Der Historiker und Schriftsteller Arno Lustiger, <strong>de</strong>r am 27.01.2005 vor <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>stag die<br />

Festre<strong>de</strong> anlässlich <strong>de</strong>s 60. Jahrestages <strong>de</strong>r Befreiung <strong>de</strong>s Konzentrationslagers von Auschwitz<br />

hielt, drückte se<strong>in</strong>e Freu<strong>de</strong> über die christlichen Zionisten so aus: "Tausen<strong>de</strong> von Jugendlichen<br />

und Erwachsenen haben Israel bereist, manche von ihnen - darüber freue ich mich sehr -<br />

wur<strong>de</strong>n sogar christliche Zionisten." 21 Für <strong>de</strong>n US-Sicherheitsexperten im Weißen Haus Elliot<br />

Abrams ist es wichtig, dass Ju<strong>de</strong>n verstehen lernen," dass künftig konservative Christen Israels<br />

Lobby se<strong>in</strong> müssen, weil es dafür (für die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Zionismus - d.V.) nicht genug Ju<strong>de</strong>n geben<br />

wird." 22


Europäische Ju<strong>de</strong>n wünschen Aussöhnung mit Paläst<strong>in</strong>ensern<br />

Viele Ju<strong>de</strong>n, die <strong>in</strong> Europa leben, s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Zionisten. Europäische Ju<strong>de</strong>n, die sich im September<br />

2002 <strong>in</strong> Amsterdam zur EJJP (European Jews for a Just Peace) zusammengeschlossen<br />

hatten, sowie israelische Frie<strong>de</strong>nsgruppen for<strong>de</strong>rten damals die israelische Regierung zur Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r gegenwärtigen Politik auf und verlangten u.a. e<strong>in</strong> sofortiges En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Besetzung<br />

von <strong>de</strong>r Westbank, vom Gazastreifen und von Ost-Jerusalem und die "Anerkennung von Israels<br />

Anteil an <strong>de</strong>r Schaffung <strong>de</strong>s Problems <strong>de</strong>r paläst<strong>in</strong>ensischen Flüchtl<strong>in</strong>ge." 23 Auch <strong>de</strong>r israelische<br />

Frie<strong>de</strong>nsaktivist Uri Avnery for<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>n Rückzug <strong>de</strong>r Israelis aus Westjordanien,<br />

Gaza und Ost-Jerusalem. "Die Paläst<strong>in</strong>enser verzichten dann immer noch auf 77 % <strong>de</strong>s Gebiets,<br />

das sie bis 1948 besie<strong>de</strong>lten und das <strong>de</strong>n Namen Paläst<strong>in</strong>a trug." 24 Das hieße, <strong>de</strong>n Paläst<strong>in</strong>ensern<br />

bliebe weniger als e<strong>in</strong> Viertel ihres <strong>seit</strong> 2000 Jahren angestammten Lan<strong>de</strong>s. Die<br />

Europäischen Ju<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r EJJP rufen sogar alle israelischen Soldaten dazu auf, ihre "Teilnahme<br />

an <strong>de</strong>n brutalen illegalen Aktionen" im Gazastreifen zu verweigern. 25<br />

Über die jüdischen Frie<strong>de</strong>nsgruppen <strong>in</strong> Israel und <strong>in</strong> <strong>de</strong>r ganzen Welt wird <strong>in</strong> <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Medien<br />

sehr wenig berichtet. Ebenso sucht man <strong>in</strong> "i<strong>de</strong>a-Spektrum" vergebens nach Berichten über<br />

<strong>de</strong>ren Aktionen. Diese Gruppen können selbstverständlich nicht zu <strong>de</strong>n Zionisten gerechnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Sie haben, wie die Zionisten, ebenfalls Sympathisanten <strong>in</strong> <strong>de</strong>r weltweiten nichtjüdischen<br />

Bevölkerung, auch hier <strong>in</strong> Deutschland. Genau das war <strong>de</strong>r Anlass für die Diskussion um die "Zionistenflagge"<br />

bei <strong>de</strong>r <strong>Altenkirchen</strong>er <strong>Mahnwache</strong>. 26 Die meisten Teilnehmer an <strong>de</strong>r <strong>Mahnwache</strong><br />

wollen an diejenigen Ju<strong>de</strong>n er<strong>in</strong>nern, die trotz aller Schikanen <strong>Altenkirchen</strong> nicht verlassen hatten<br />

und <strong>de</strong>shalb verfolgt, gequält und umgebracht wur<strong>de</strong>n. Festzustellen ist, dass die Zionisten unter<br />

<strong>de</strong>n jüdischen Mitbürgern noch vor <strong>de</strong>r "Reichspogromnacht" <strong>Altenkirchen</strong> verlassen hatten. -<br />

Die meisten Teilnehmer <strong>de</strong>r <strong>Mahnwache</strong>n wünschen, dass die <strong>de</strong>utschen Ju<strong>de</strong>n nunmehr ohne<br />

Angst <strong>in</strong> Deutschland leben können. 27 Man möchte mit <strong>de</strong>r <strong>Mahnwache</strong> daran er<strong>in</strong>nern, woh<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Ausgrenzung von An<strong>de</strong>rs<strong>de</strong>nken<strong>de</strong>n geführt hatte und wie<strong>de</strong>r führen könnte. 28<br />

Das <strong>de</strong>monstrative Zeigen <strong>de</strong>r israelischen Staatsflagge während <strong>de</strong>r <strong>Altenkirchen</strong>er <strong>Mahnwache</strong><br />

erfolgte erstmals im Jahr 2001. Das sahen manche Teilnehmer, die Kritik an <strong>de</strong>r Politik Israels als<br />

notwendig und nicht als antisemitisch ansehen, als Solidaritätsbekundung mit <strong>de</strong>r Politik <strong>de</strong>r israelischen<br />

Regierung unter Ariel Sharon. - Sogar <strong>de</strong>r neue Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Zentralrates <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n<br />

<strong>in</strong> Deutschland (ab Nov.2010), Dieter Graumann, bezeichnete "Kritik an <strong>de</strong>r Politik Israels als<br />

völlig legitim." Wer Israel jedoch die Existenzberechtigung abspreche und pauschal diffamiere,<br />

bei <strong>de</strong>nen habe <strong>de</strong>r Antisemitismus längst begonnen. 29<br />

Die Flaggen-Kritiker befürchteten auch das Missverständnis,<br />

dass "Ju<strong>de</strong>nliebe" nur <strong>de</strong>njenigen Ju<strong>de</strong>n gelten könne,<br />

die jetzt im Staate Israel leben. - Am 27.01.2003 erfolgte<br />

e<strong>in</strong> "<strong>Mahnwache</strong>n-Planungsgespräch", an <strong>de</strong>m die Organisatoren<br />

<strong>de</strong>r <strong>Mahnwache</strong>, die Pfarrer <strong>de</strong>r Kirchengeme<strong>in</strong><strong>de</strong>,<br />

e<strong>in</strong>ige Presbyteriumsmitglie<strong>de</strong>r und diejenigen, die sich<br />

durch das Zeigen <strong>de</strong>r Israelflaggen während <strong>de</strong>r <strong>Mahnwache</strong><br />

manipuliert gefühlt hatten, teilnahmen. Man e<strong>in</strong>igte<br />

sich darauf, zukünftig während <strong>de</strong>r <strong>Mahnwache</strong>n am<br />

9. November ke<strong>in</strong>e Flaggen, Transparente o<strong>de</strong>r Plakate<br />

mehr zeigen zu wollen.<br />

Nur e<strong>in</strong> großes H<strong>in</strong>weisschild <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Davidsterns<br />

mit <strong>de</strong>m Datum 9.11.1938 soll Vorbeigehen<strong>de</strong> und Vorbeifahren<strong>de</strong><br />

über <strong>de</strong>n Anlass <strong>de</strong>r Versammlung Auskunft<br />

geben.


Der Davidstern<br />

Ursprünglich ist <strong>de</strong>r Davidstern e<strong>in</strong> universales religiöses Zeichen, gebil<strong>de</strong>t aus zwei verwobenen<br />

Dreiecken. Kam im Mittelalter über <strong>de</strong>n Islam zum Ju<strong>de</strong>ntum. (Großer Brockhaus<br />

2001) Die bei<strong>de</strong>n Dreiecke vers<strong>in</strong>nbildlichen die Durchdr<strong>in</strong>gung <strong>de</strong>r sichtbaren mit<br />

<strong>de</strong>r unsichtbaren Welt. (Großer Brockhaus 1953)<br />

Für <strong>de</strong>n oben abgebil<strong>de</strong>ten Davidstern wur<strong>de</strong> die blaue Farbe für die unsichtbare göttliche<br />

Welt und die grüne Farbe für die sichtbare irdische Welt gewählt.<br />

Ehemalige jüdische Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>Altenkirchen</strong>, Hamm, Hachenburg<br />

und Umgebung<br />

Mehr dazu unter: http://fleischer-<strong>amteroth</strong>.<strong>de</strong>/resources/Synagogengeme<strong>in</strong><strong>de</strong>n.pdf<br />

Aufarbeitung <strong>de</strong>r Nazi-Vergangenheit <strong>in</strong> <strong>Altenkirchen</strong><br />

Mehr dazu unter: http://fleischer-<strong>amteroth</strong>.<strong>de</strong>/resources/Nazi-Vergangenheit.pdf<br />

1<br />

Foto im Lokalteil von <strong>Altenkirchen</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Rhe<strong>in</strong>-Zeitung vom 10./11.Nov.2001<br />

2<br />

Leserbrief im Lokalteil von <strong>Altenkirchen</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Rhe<strong>in</strong>-Zeitung vom 21.11.2001<br />

3<br />

Foto im Lokalteil von <strong>Altenkirchen</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Rhe<strong>in</strong>-Zeitung vom 11.11.2002<br />

4<br />

Ebenezer Report, Hamburg W<strong>in</strong>ter 2004, S.12<br />

5<br />

Ebenezer Report, Hamburg W<strong>in</strong>ter 2004, S.2 und Ebenezer-Dokumentation, Flugblatt vom Herbst 2003<br />

6<br />

Ebenezer-Dokumentation vom Herbst 2003: "... die <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Jewish Agency und auch EXODUS sowie<br />

an<strong>de</strong>ren christlichen Werken durchgeführt und f<strong>in</strong>anziert wer<strong>de</strong>n."<br />

7<br />

Ebenezer Report, Hamburg Sommer 2004, S.4 und Frühjahr 2005, S.6 f.<br />

8<br />

Beilage im Ebenezer Report, Hamburg Frühjahr 2005 "Alijah aus Deutschland"<br />

9<br />

Die ICEJ (International Christian Embassy Jerusalem) hat ke<strong>in</strong>en diplomatischen Status<br />

10<br />

Zweimonatsschrift <strong>de</strong>r ICEJ "Wort aus Jerusalem", Jerusalem/Stuttgart Sept./Okt.2004,, S.2<br />

11<br />

ebenda, Titel<strong>seit</strong>e (auf S.14 mit <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>weis, dass die Zuwan<strong>de</strong>rer aus Russland geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d)<br />

12<br />

"Wort aus Jerusalem" Nr.3/2008, S.16<br />

13<br />

Die ICEJ trägt <strong>in</strong> ihrer Zeitschrift "Wort aus Jerusalem" bis zu <strong>de</strong>n Jahrgängen <strong>de</strong>s Jahres 2003, jeweils S.2 und und auf<br />

ihrer Website das Logo ICZC <strong>de</strong>s Internationalen Christlichen Zionistenkongresses<br />

14<br />

www.icej.<strong>de</strong>/archiv/powellbrief 20020412.html (Deutscher Zweig).<br />

15<br />

"i<strong>de</strong>a" ist die Abkürzung für "Informatonsdienst <strong>de</strong>r Deutschen Evangelischen Allianz"<br />

16<br />

i<strong>de</strong>a-Spektrum Nr. 7/2005 vom 16.02.2005, S.3 "Noch ke<strong>in</strong> Frie<strong>de</strong>n, aber ..."<br />

17<br />

Uri Avnery <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interview mit <strong>de</strong>r Rhe<strong>in</strong>-Zeitung vom 21.02.2005, S.2<br />

18<br />

Zeitschrift "Sehet <strong>de</strong>n Feigenbaum", Korntal bei Stuttgart, Jan./Febr.2003, S.7 (Diese Zeitschrift war im Neues-Leben-<br />

Zentrum bei <strong>Altenkirchen</strong> ausgelegt)<br />

19<br />

Diese Begründung gaben die "Flaggenträger" während <strong>de</strong>r "<strong>Mahnwache</strong>" am 09.11.2002 und <strong>de</strong>m Gespräch am<br />

17.11.2002 <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Räumen <strong>de</strong>r "Friends of Jesus".<br />

20<br />

Mart<strong>in</strong> Riesebrodt, Fundamentalismus als patriarchalische Protestbewegung - Amerikanische Protestanten (1910-28) und<br />

iranische Schiiten (1961-79) im Vergleich, Tüb<strong>in</strong>gen 1990, S. 65<br />

21<br />

Deutscher Bun<strong>de</strong>stag, Pressereferat, DVD-Diskette über die Ge<strong>de</strong>nkveranstaltung vom 27.01.2005. Se<strong>in</strong> Manuskript<br />

ergänzte Arno Lustiger während <strong>de</strong>r Re<strong>de</strong> mit "darüber freue ich mich sehr"<br />

22<br />

Zitiert nach Josef Braml, Die theo-konservative Politik Amerikas, <strong>in</strong>: Aus Politik und Zeitgeschichte Nr. 7/2005, S.30-<br />

38, hier S.36<br />

23<br />

www.ejjp.org/ Presseerklärung <strong>de</strong>r EJJP vom 05.10.04<br />

24<br />

Uri Avnery <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interview mit <strong>de</strong>r Rhe<strong>in</strong>-Zeitung vom 21.02.2005, S.2<br />

25<br />

www.ejjp.org/ Presseerklärung <strong>de</strong>r EJJP vom 05.10.04<br />

26<br />

Die Zionistenflagge wur<strong>de</strong> zur Flagge <strong>de</strong>s Staates Israel<br />

27<br />

Selbstverständlich bestreitet ke<strong>in</strong> Teilnehmer das Existenzrecht Israels.<br />

28<br />

Rhe<strong>in</strong>-Zeitung vom 06.11.1998, im Lokalteil e<strong>in</strong> Interview zur Ge<strong>de</strong>nkveranstaltung zum 60.Jahrestag <strong>de</strong>r Reichspogromnacht<br />

<strong>in</strong> <strong>Altenkirchen</strong>: "E<strong>in</strong> Appell für <strong>de</strong>n toleranten Umgang mit M<strong>in</strong><strong>de</strong>rheiten"<br />

29<br />

Dieter Graumann <strong>in</strong> Publik-Forum Nr.14/2011 v.17.12.2010, S.7<br />

© Sept.2013 www.fleischer-<strong>amteroth</strong>.<strong>de</strong>/7.html

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