27.10.2013 Aufrufe

Automatisierungstechnik - fs fachbuch

Automatisierungstechnik - fs fachbuch

Automatisierungstechnik - fs fachbuch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bibliothek des technischen Wissens<br />

<strong>Automatisierungstechnik</strong><br />

mit Informatik und Telekommunikation<br />

Grundlagen, Komponenten<br />

und Systeme<br />

9., erweiterte Auflage<br />

mit CD für Bilder, Übungen, Aufgaben und Simulationen<br />

Bearbeitet von Lehrern und Ingenieuren (s. Rückseite)<br />

Lektorat: Prof. Dr.-Ing. Dietmar Schmid, Essingen<br />

VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL · Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG<br />

Düsselberger Straße 23 · 42781 Haan-Gruiten<br />

Europa-Nr.: 51518


2<br />

Die Autoren des Buches<br />

Dietmar Schmid Dr.-Ing., Professor Essingen<br />

Hans Kaufmann Dipl.-Ing. (FH), Studiendirektor Aalen<br />

Alexander Pflug Dipl.-Ing., Studienrat Schwäbisch Gmünd<br />

Peter Strobel Dipl.-Ing. (FH), Geschäftsführer Aalen<br />

Jürgen Baur Dipl.-Ing. (FH), wiss. Lehrer Aalen<br />

Lektorat und Leitung des Arbeitskreises:<br />

Prof. Dr.-Ing. Dietmar Schmid, Essingen<br />

Bildbearbeitung:<br />

Zeichenbüro des Verlags Europa-Lehrmittel, Ostfildern<br />

Das vorliegende Buch wurde auf der Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln erstellt.<br />

9., Auflage 2011<br />

Druck 5 4 3 2 1<br />

Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da sie bis auf die Behebung von Druckfehlern<br />

untereinander unverändert sind.<br />

ISBN 978-3-8085-5159-2<br />

Diesem Buch wurden die neuesten Ausgaben der DIN-Blätter und der VDE-Bestimmungen zugrunde gelegt.<br />

Verbindlich sind jedoch nur die DIN-Blätter und VDE-Bestimmungen selbst.<br />

Die DIN-Blätter können von der Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin, und Kamekestraße 2 – 8,<br />

50672 Köln, bezogen werden. Die VDE-Bestimmungen sind bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstraße 33,<br />

10625 Berlin, erhältlich.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich<br />

geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.<br />

© 2011 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruiten<br />

© 2001 by http://www.europa-lehrmittel.de<br />

Umschlaggestaltung: Braunwerbeagentur, 42477 Radevormwald & Grafik u. Sound, 50679 Köln, unter<br />

Verwendung von Fotos des Lektors.<br />

Satz: rkt, 42799 Leichlingen, www.rktypo.com<br />

Druck: M. P. Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn


Vorwort zur 9. Auflage<br />

Die <strong>Automatisierungstechnik</strong>, eingebettet in die Informatik und Kommunikationstechnik oder auch<br />

Telematik, ist der Motor unserer heutigen modernen Gesellschaft. Vorgänge können aus der Ferne<br />

gesteuert und beobachtet werden. Die Komponenten dazu sind mechanische, elektrische, elektronische<br />

und optische Elemente der Steuerungstechnik, der Antriebstechnik, der Sensortechnik und der Kommunikationstechnik.<br />

Hinzu kommen Software-Bausteine und die Anwendung von Programmsystemen, wie<br />

z. B. LabVIEW sowie das Programmieren z. B. in C++, Java oder VBA.<br />

Dieses Lehrbuch gibt zunächst eine Einführung in die modernen Geschäftsprozesse des Produkt-Daten-<br />

Managements (PDM) und führt den Nutzer in ein ganzheitliches Denken ein: Von den Komponenten über<br />

die Methoden zu den Systemen. Zu den Komponenten der <strong>Automatisierungstechnik</strong> gehören einerseits<br />

die mechanische, elektrische, elektronische und optische Hardware und andererseits die Software.<br />

Mit diesem Buch werden die technisch-physikalischen Grundlagen der Steuerungs- und Regelungstechnik<br />

vermittelt. Es werden Hard- und Softwarekomponenten der Automatisierung behandelt und es folgt<br />

die Einordnung in die moderne Systemwelt der Produktion und der Kommunikation.<br />

Die Hauptabschnitte sind:<br />

● Produkt-Daten-Management und Einführung in die Automatisierung;<br />

● Grundlagen der Automatisierung mit Steuerungstechnik und Regelungstechnik;<br />

● SPS-Technik;<br />

● Pneumatische, hydraulische und elektrische Aktoren;<br />

● Sensortechnik;<br />

● Computergesteuerte Maschinen: CNC-Werkzeugmaschinen, Koordinaten-Messanlagen, Rapid-Prototyping-Anlagen,<br />

Roboter;<br />

● Montage und Demontage, VE-Systeme;<br />

● Qualitätsüberwachung und Prozesslenkung;<br />

● Informationstechnik, Kommunikationstechnik und Telematik;<br />

● Aufgaben und Übungen.<br />

Das vorliegende Buch vermittelt den Lehrstoff, wie er im Bereich der <strong>Automatisierungstechnik</strong> und<br />

Mechatronik in den Fachschulen für Technik gefordert wird, aber auch wie er notwendig ist im Bereich der<br />

beruflichen Weiterbildung. Für Studenten der Hochschulen dient dieses Buch als eine leicht lesbare<br />

Einführung. Über 1200, meist mehrfarbige Bilder oder Tabellen erleichtern das Begreifen der komplexen<br />

Zusammenhänge.<br />

Eine Vielzahl von Übungen und Beispielen fördert das selbstständige Einarbeiten in die <strong>Automatisierungstechnik</strong><br />

und erleichtert die Gruppenarbeit bei der gemeinsamen Problemlösung. Wiederholungsfragen<br />

am Ende einzelner Abschnitte ermöglichen die Selbstkontrolle und dienen der Vertiefung.<br />

Die 9. Auflage wurde um ein Kapitel Aufgaben und Übungen erweitert. Mit der beigefügten CD werden<br />

den Lehrenden und Lernenden alle Bilder, Lösungen zu den Aufgaben und eine Vielzahl von Softwaretools,<br />

Simulationen und animierbaren Objekten zur Verfügung gestellt. Damit gelingt es Bewegungs-<br />

und Steuerungsvorgänge lebendig werden zu lassen. Es können Teilprozesse oder vollständige<br />

Anlagen virtuell dargestellt und beobachtet werden. Auch ist es zum Teil möglich, die virtuellen Vorgänge<br />

in realen Anlagen „laufen zu lassen”. Lernende können damit in sehr kreativer Weise Wissen und Erfahrungen<br />

schöpfen.<br />

Hinweise und Verbesserungsvorschläge können dem Verlag und damit den Autoren unter der E-Mail-<br />

Adresse lektorat@europa-lehrmittel.de mitgeteilt werden.<br />

Sommer 2011 Die Autoren<br />

3


4<br />

1 Grundlagen der <strong>Automatisierungstechnik</strong> 9<br />

1.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

1.2 Steuerungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

1.2.1 Steuerungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

1.2.2 Programmsteuerungen . . . . . . . . . . . 18<br />

1.2.3 Elektrische Bauelemente . . . . . . . . . . 19<br />

1.2.4 Schutzmaßnahmen, Schutzarten<br />

und Gefahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

1.2.5 Grundschaltungen elektrischer<br />

Kontaktsteuerungen . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

1.2.6 Sicherheitsfunktionen . . . . . . . . . . . . 35<br />

1.2.7 Integrierte Schaltkreise (IC) und<br />

Grundverknüpfungen . . . . . . . . . . . . . 36<br />

1.2.8 Schaltalgebra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

1.2.9 Kombinatorische Steuerungen . . . . . 38<br />

1.2.10 Sequentielle Steuerungen . . . . . . . . 42<br />

1.2.10.1 GRAFCET . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

1.2.10.1 Sequentielle Steuerungen<br />

42<br />

mit Flip-Flop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

1.2.11 Zustandsfolgediagramm (Graph) . . . 50<br />

1.3 Digitale Speicher . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

1.3.1 Mechanische Speicher . . . . . . . . . . . . 51<br />

1.3.2 Optische Datenspeicher . . . . . . . . . . 52<br />

1.3.2.1 Barcodes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

1.3.2.2 2D-Codes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

1.3.3 Elektronische Speicher . . . . . . . . . . . 54<br />

1.3.4 Magnetische Speicher . . . . . . . . . . . . 56<br />

1.4 Speicherprogrammierbare<br />

Steuerungen (SPS) . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

1.4.1 Aufbau und Funktionsweise . . . . . . . 57<br />

1.4.2 Systemaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

1.4.3 Programmierung . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

1.4.4 Programmabarbeitung,<br />

Organisationsbausteine . . . . . . . . . . . 62<br />

1.4.5 Adressierung und Datentypen . . . . . 63<br />

1.4.6 Grundverknüpfungen . . . . . . . . . . . . . 64<br />

1.4.7 Speicher (Merker) . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

1.4.8 Flankenauswertung . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

1.4.9 Zähloperationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

1.4.10 Programmieren von Zeiten . . . . . . . . 73<br />

1.4.11 Digitale Grundoperationen . . . . . . . . 76<br />

1.4.12 Analogwertverarbeitung . . . . . . . . . . 79<br />

1.4.13 Funktionen (FC) und Funktionsbausteine<br />

(FB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

1.4.14 Datenbautsteine . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

1.4.15 Ablau<strong>fs</strong>teuerungen . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />

1.4.16 Betriebsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

1.4.17 Bedienen und Beobachten von<br />

Prozessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1.4.18 Simulieren von SPS-Programmen . . 97<br />

1.4.19 IEC 1131 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />

1.4.20 Zuverlässigkeit und Sicherheit . . . . . 100<br />

1.5 Grundlagen der Analogsignalverarbeitung<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101<br />

1.5.1 Operationsverstärker (OP) . . . . . . . . . 101<br />

1.5.2 Grundschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />

1.5.3 Analog-Digital-Umsetzer und<br />

Digital-Analog-Umsetzer . . . . . . . . . . 105<br />

1.6 Regelungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . 107<br />

1.6.1 Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107<br />

1.6.2 Regelungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108<br />

1.6.3 Regelkreisglieder . . . . . . . . . . . . . . . . 110<br />

1.6.3.1 Proportionalglied ohne Verzögerung<br />

(P-Glied) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110<br />

1.6.3.2 Proportionalglied mit Verzögerung<br />

1. Ordnung (P-T1-Glied) . . . . . . . . . . . 111<br />

1.6.3.3 Proportionalglied mit Verzögerung<br />

2. Ordnung (P-T2-Glied)<br />

und Schwingungsglied . . . . . . . . . . . 112<br />

1.6.3.4 Integralglied (I-Glied) . . . . . . . . . . . . . 115<br />

1.6.3.5 Differenzierglied (D-Glied) . . . . . . . . . 116<br />

1.6.3.6 Totzeitglied (Tt-Glied) . . . . . . . . . . . . . 116<br />

1.6.3.7 Zusammenwirken mehrerer<br />

Regelkreisglieder . . . . . . . . . . . . . . . . 118<br />

1.6.4 Regler und Regelkreise . . . . . . . . . . . 119<br />

1.6.4.1 Schaltende Regler . . . . . . . . . . . . . . . . 119<br />

1.6.4.2 Analoge Regler . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120<br />

1.6.4.3 Digitale Regler (Software-Regler) . . . 122<br />

1.6.4.4 Regelung von P-Strecken . . . . . . . . . . 125<br />

1.6.4.5 Regelung von I-Strecken . . . . . . . . . . 126<br />

1.6.4.6 Einstellen eines Reglers . . . . . . . . . . . 128<br />

1.6.4.7 Selbstoptimierende Regler . . . . . . . . 129<br />

2 Aktoren 130<br />

2.1 Pneumatische Aktoren . . . . . . . . . . . . 130<br />

2.1.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130<br />

2.1.2 Komponenten der Pneumatik . . . . . . 131<br />

2.1.2.1 Wartungsgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . 131<br />

2.1.2.2 Aktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132<br />

2.1.2.3 Ventile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135<br />

2.1.2.4 Signalgeber und Signalwandler . . . . 139<br />

2.1.3 Pneumatische Steuerungen . . . . . . . 140<br />

2.1.3.1 Schaltplanaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . 140<br />

2.1.3.2 Pneumatische Verknüpfungssteuerungen<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142<br />

2.1.3.3 Pneumatische Ablau<strong>fs</strong>teuerungen<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144


Inhaltsverzeichnis 5<br />

2.1.3.4 Elektrische Ansteuerung<br />

von Aktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145<br />

2.1.3.5 Beispiele für<br />

Ablau<strong>fs</strong>teuerungen . . . . . . . . . . . . . . . 146<br />

2.1.3.6 Randbedingungen für Ablau<strong>fs</strong>teuerungen<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147<br />

2.1.3.7 Elektropneumatische<br />

Taktstufensteuerung . . . . . . . . . . . . . . 149<br />

2.1.3.8 Rundtisch mit pneumatischem<br />

Prägezylinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150<br />

2.2 Hydraulische Aktoren . . . . . . . . . . . . . 152<br />

2.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152<br />

2.2.2 Physikalische Grundlagen . . . . . . . . . 152<br />

2.2.2.1 Hydrostatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152<br />

2.2.2.2 Hydrodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154<br />

2.2.3 Hydraulikflüssigkeiten . . . . . . . . . . . . 155<br />

2.2.4 Aufbau hydraulischer<br />

Steuerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157<br />

2.2.5 Hydraulikpumpen . . . . . . . . . . . . . . . . 158<br />

2.2.6 Hydraulikspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . 160<br />

2.2.7 Antriebselemente . . . . . . . . . . . . . . . . 162<br />

2.2.8 Hydraulikventile . . . . . . . . . . . . . . . . . 165<br />

2.2.8.1 Druckventile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165<br />

2.2.8.2 Wegeventile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168<br />

2.2.8.3 Sperrventile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169<br />

2.2.8.4 Stromventile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170<br />

2.2.9 Stetigventile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172<br />

2.2.10 Proportionaltechnik . . . . . . . . . . . . . . 173<br />

2.2.11 Servoventile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180<br />

2.3 Elektrische Aktoren . . . . . . . . . . . . . . 183<br />

2.3.1 Rechnerische Grundlagen . . . . . . . . . 184<br />

2.3.2 Gleichstromantriebe (DC-Antriebe) . 187<br />

2.3.3 Elektromagnete und Kupplungen . . . 193<br />

2.3.4 Netzbetriebene Drehstrommotoren<br />

(AC-Motoren) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193<br />

2.3.5 Drehstromsynchronantrieb mit<br />

Drehzahlregelung (AC-Antrieb) . . . . . 202<br />

2.3.6 Drehstromasynchronantrieb mit<br />

felderorientierter Kommutierung . . . 206<br />

2.3.7 Elektrische Linearantriebe . . . . . . . . . 209<br />

2.3.8 Schrittmotorantriebe . . . . . . . . . . . . . 211<br />

2.3.9 Piezoaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212<br />

2.3.10 Magnetostriktive Aktoren . . . . . . . . . 212<br />

2.3.11 Memory-Metall-Aktoren . . . . . . . . . . 213<br />

2.4 CNC-Achsantriebssysteme . . . . . . . . 214<br />

2.4.1 Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214<br />

2.4.2 Art der Wegmessung . . . . . . . . . . . . . 214<br />

2.4.3 Antriebsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216<br />

2.4.4 Mechanische Übertragungsglieder . . 217<br />

2.4.5 Lageregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219<br />

2.4.6 SERCOS-Interface . . . . . . . . . . . . . . . . 223<br />

3 Sensoren 224<br />

3.1 Allgemeines zur Sensortechnik . . . . 224<br />

3.2 Sensoren für Wege,<br />

Winkel und Abstände . . . . . . . . . . . . . 226<br />

3.2.1 Sensorsignalerzeugung durch<br />

Widerstandsänderung . . . . . . . . . . . . 229<br />

3.2.2 Sensorsignale durch magnetische<br />

Kopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231<br />

3.2.3 Sensorsignale mittels magnetischer<br />

und elektrischer Felder . . . . . . . . . . . . 232<br />

3.2.4 Sensoren zur Füllstandsmessung . . . 233<br />

3.2.5 Optische Sensoren . . . . . . . . . . . . . . . 234<br />

3.2.6 Sensorsignale durch<br />

Laufzeitmessung . . . . . . . . . . . . . . . . 238<br />

3.2.7 Näherungsempfindliche Schalter<br />

(binäre Sensoren) . . . . . . . . . . . . . . . . 240<br />

3.2.8 Digitale Weg- und Winkelmessung<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241<br />

3.2.8.1 Inkrementale Weg- und<br />

Winkelmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . 241<br />

3.2.8.2 Absolute Weg- und Winkelmessung<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245<br />

3.2.8.3 Zyklisch analoge Weg- und<br />

Winkelmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . 247<br />

3.3 Geschwindigkeitssensoren . . . . . . . . 249<br />

3.4 Sensoren für Dehnungen, Kräfte,<br />

Drehmomente und Drücke . . . . . . . . 250<br />

3.5 Beschleunigungssensoren . . . . . . . . 254<br />

3.6 Temperatursensoren . . . . . . . . . . . . . 255<br />

3.7 Sensoren für elektrische Größen<br />

(Messumformer) . . . . . . . . . . . . . . . . . 258<br />

3.8 Störungen in Sensorleitungen . . . . . 259<br />

4 Computergesteuerte Maschinen 261<br />

4.1 CNC-Werkzeugmaschinen . . . . . . . . . 261<br />

4.1.1 Der Produktionsprozess . . . . . . . . . . . 261<br />

4.1.2 NC-Achsen und deren Steuerung . . . 264<br />

4.1.3 CNC-Programmierung . . . . . . . . . . . . 266<br />

4.1.3.1 DIN-Programmierung . . . . . . . . . . . . 266<br />

4.1.3.2 Werkstattorientiertes Produzieren . . 276<br />

4.1.4 Interpolation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278<br />

4.1.5 Leistungsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . 280<br />

4.1.6 Offene CNC-Steuerung . . . . . . . . . . . 282<br />

4.2 Rapid Prototyping (RP) . . . . . . . . . . . 283<br />

4.2.1 Allgemeines und Anwendung . . . . . . 283<br />

4.2.2 Verfahren des RP . . . . . . . . . . . . . . . . 283<br />

4.2.3 Die Informationskette und<br />

die Prozesskette . . . . . . . . . . . . . . . . . 286


6 Inhaltsverzeichnis<br />

4.3 Messen und Prüfen . . . . . . . . . . . . . . 287<br />

4.3.1 Koordinatenmessgeräte . . . . . . . . . . 287<br />

4.3.1.1 Aufbau und Wirkungsweise . . . . . . . 288<br />

4.3.1.2 Bauarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289<br />

4.3.1.3 Messsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289<br />

4.3.1.4 Tastsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290<br />

4.3.1.5 Zusatzausstattungen . . . . . . . . . . . . . 292<br />

4.3.1.6 Steuerungen und Antriebe . . . . . . . . 293<br />

4.3.1.7 Messwertauswertung . . . . . . . . . . . . . 293<br />

4.3.1.8 Tastelementkalibrierung . . . . . . . . . . 296<br />

4.3.1.9 Durchführung eines Messauftrags . . 296<br />

4.3.2 Lasertracking . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301<br />

4.3.3 Optische Formerfassung . . . . . . . . . . 302<br />

4.3.4 Röntgen-Computer-Tomographie<br />

(CT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304<br />

4.4 Robotertechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . 305<br />

4.4.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305<br />

4.4.2 Einteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306<br />

4.4.3 Kinematischer Aufbau . . . . . . . . . . . . 307<br />

4.4.4 Greifer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311<br />

4.4.5 Roboterprogrammierung . . . . . . . . . 312<br />

4.4.6 Koordinatensysteme . . . . . . . . . . . . . 315<br />

4.4.7 Die Bewegungserzeugung . . . . . . . . . 319<br />

4.4.8 Koordinatentransformation . . . . . . . . 321<br />

4.4.9 Interpolation und Betriebsarten . . . . 322<br />

4.4.10 Schleppabstand und<br />

Bahngeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . 324<br />

4.4.11 Sensorführung von Robotern . . . . . . 326<br />

4.4.12 Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . 334<br />

4.5 Montage und Demontage . . . . . . . . . 335<br />

4.5.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335<br />

4.5.2 Der Materialfluss . . . . . . . . . . . . . . . . 336<br />

4.5.3 Maschinelle Montage . . . . . . . . . . . . . 338<br />

4.5.4 Montageorganisation . . . . . . . . . . . . . 339<br />

4.6 Schnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341<br />

4.6.1 IGES, VDAIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342<br />

4.6.2 JT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343<br />

4.6.3 VDAFS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343<br />

4.6.4 DXF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344<br />

4.6.5 STEP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344<br />

4.6.6 STL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345<br />

4.7 Virtual Environments (VE) . . . . . . . . . 346<br />

4.7.1 Stereokopisches Sehen . . . . . . . . . . . 346<br />

4.7.2 Cave und Immersion . . . . . . . . . . . . . 347<br />

4.7.3 Szenensteuerung und Tracking . . . . . 348<br />

4.7.4 Mixed Reality und<br />

Augmented Reality . . . . . . . . . . . . . . . 350<br />

5 Qualitätsüberwachung und<br />

Prozesslenkung 351<br />

5.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 351<br />

5.2 Statistische Qualitätsüberwachung . 352<br />

5.2.1 Prüfdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352<br />

5.2.2 Normalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . 353<br />

5.2.3 Wahrscheinlichkeitsnetz . . . . . . . . . . . 354<br />

5.2.4 Auswertung einer Stichprobe . . . . . . 354<br />

5.2.5 Qualitätsregelkarten . . . . . . . . . . . . . . 358<br />

5.3 Maschinen- und Prozessfähigkeit . . . 362<br />

5.4 Betriebsdatenerfassung (BDE) . . . . . 363<br />

5.4.1 Codeleser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 364<br />

5.4.2 Mobile Datenspeicher . . . . . . . . . . . . 365<br />

5.4.3 Chipkarten, Chipmünzen, RFIDs . . . . 366<br />

5.4.4 Funkterminals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 367<br />

6 Informationstechnik 368<br />

6.1 Programmierung . . . . . . . . . . . . . . . . 368<br />

6.1.1 Programmiersprachen . . . . . . . . . . . . 368<br />

6.1.2 Software Engineering . . . . . . . . . . . . 369<br />

6.1.3 Qualität der Software . . . . . . . . . . . . . 370<br />

6.1.4 Sicherung gegen unberechtigte<br />

Nutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 370<br />

6.1.5 Betriebssystem Windows . . . . . . . . . 371<br />

6.1.6 Objektorientierte Programmierung<br />

(OOP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374<br />

6.1.7 Algorithmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 376<br />

6.1.8 Strukturierte Programmierung . . . . . 377<br />

6.1.9 Rechnerinterne Datendarstellung . . . 378<br />

6.1.10 Progammaufbau und<br />

Progammkomponenten . . . . . . . . . . . 381<br />

6.1.11 Strukturierte Anweisungen . . . . . . . . 383<br />

6.1.12 Strukturierung mit Funktionen . . . . . 385<br />

6.1.13 Fallbeispiel: Steuerkurve . . . . . . . . . . 386<br />

6.1.14 Externe Speicher . . . . . . . . . . . . . . . . 392<br />

6.1.15 Serielle Datenübertragung . . . . . . . . 394<br />

6.1.16 Grafische Programmierung . . . . . . . . 397<br />

6.2 Steuern mit dem Computer . . . . . . . 403<br />

6.2.1 Aufbau der Systeme . . . . . . . . . . . . . 403<br />

6.2.2 Die Schnittstellenkarte . . . . . . . . . . . . 403<br />

6.2.3 Verknüpfungssteuerung<br />

ohne Speicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 406<br />

6.2.4 Verknüpfungssteuerung<br />

mit Speicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 407<br />

6.2.5 Analogwerte einlesen . . . . . . . . . . . . 407<br />

6.2.6 Ansteuerung über OPC-Server . . . . . 409<br />

6.3 Regelung mit PC und SPS . . . . . . . . . 410<br />

6.3.1 Hardware und Software . . . . . . . . . . . 410<br />

6.3.2 Grafische Ausgabe . . . . . . . . . . . . . . . 411<br />

6 3.3 Regelkreisglieder . . . . . . . . . . . . . . . . 412<br />

6.3.3.1 Proportionalglied ohne Verzögerung<br />

(P-Glied) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412<br />

6.3.3.2 Integralglied (Û-Glied) . . . . . . . . . . . . 413<br />

6.3.3.3 Totzeitglied (Tt-Glied) . . . . . . . . . . . . . 414


Inhaltsverzeichnis 7<br />

6.3.3.4 Proportionalglied mit Verzögerung<br />

1. Ordnung (P-T1-Glied) . . . . . . . . . . . 415<br />

6.3.3.5 Proportionalglied mit Verzögerung<br />

2. Ordnung (P-T2-Glied)<br />

und Schwingungsglied . . . . . . . . . . . 416<br />

6.3.4 Regelkreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417<br />

6.3.4.1 P-Regelung und P-T1-Strecke . . . . . . . 417<br />

6.3.4.2 P-Regelung und P-T1-Strecke<br />

(SPS-Simulation) . . . . . . . . . . . . . . . . 418<br />

6.3.4.3 I-Regelung und P-T1-Strecke . . . . . . . 419<br />

6.3.4.4 Drehzahlregelung mit PI-Regler . . . . 420<br />

6.3.4.5 Optimierung der Reglerparameter<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 421<br />

6.3.4.6 P-Regler und P-T1-I-Strecke<br />

(Lageregelung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422<br />

6.3.4.7 Lageregelung mit Totzeit . . . . . . . . . . 424<br />

6.3.4.8 Geschwindigkeitsvorsteuerung . . . . 425<br />

6.3.5 Fuzzy-Logic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426<br />

6.3.5.1 Grundlagen der Fuzzy-<br />

Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426<br />

6.3.5.2 Fuzzy-Regelung<br />

einer Bandsägemaschine . . . . . . . . . 427<br />

6.4 Programmiersprache Java . . . . . . . . . 429<br />

6.4.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429<br />

6.4.2 Erstellen einer einfachen<br />

Applikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 430<br />

6.4.3 HTML<br />

(Hyper Text Markup Language . . . . . 430<br />

6.4.4 Erstellen von Grafiken . . . . . . . . . . . . 432<br />

6.4.5 Animationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433<br />

6.4.6 Multithreading . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433<br />

6.4.7 Java-Script . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434<br />

6.5 Visual Basic für Excel . . . . . . . . . . . . . 435<br />

6.5.1 Aufbau eines VBA-Programms . . . . . 435<br />

6.5.2 Aufruf von VBA . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436<br />

6.5.3 Erstellen von Funktionen . . . . . . . . . . 437<br />

6.5.4 Variable und Zugriff auf Zellen . . . . . 438<br />

6.5.5 Projekt: SPC-Maschinenregelung . . . 440<br />

6.5.6 Erstellen eines Formulars als<br />

Unterprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . 441<br />

6.5.7 Kommunikation: Excel mit S7 . . . . . . 442<br />

6.6 Relationale Datenbanken . . . . . . . . . 443<br />

6.6.1 Datenbankobjekte . . . . . . . . . . . . . . . . 444<br />

6.6.2 Entwerfen einer Datenbank . . . . . . . . 446<br />

6.7 Bildverarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . 449<br />

6.7.1 Grauwertbildverarbeitung . . . . . . . . . 449<br />

6.7.2 Binärbildverarbeitung . . . . . . . . . . . . 454<br />

6.7.3 Farbbildverarbeitung und<br />

Farbbildcodierung . . . . . . . . . . . . . . . 455<br />

7 Kommunikationstechnik 457<br />

7.1 ISDN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 457<br />

7.2 ADSL/DSL und PLC . . . . . . . . . . . . . . 458<br />

7.2.1 ADSL/DSL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 458<br />

7.2.2 PLC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459<br />

7.3 Internet und Intranet . . . . . . . . . . . . . 460<br />

7.4 Telematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462<br />

7.5 Lokale Kommunikationstechnik . . . . 464<br />

7.5.1 Ethernet-LAN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466<br />

7.5.1.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466<br />

7.5.1.2 Peer-to-peer-Netzwerke . . . . . . . . . . . 469<br />

7.5.1.3 Client-Server-Netzwerke . . . . . . . . . . 469<br />

7.5.1.4 Aufbau eines Peer-to-peer-Netzwerks<br />

mit zwei PCs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470<br />

7.5.1.5 Erweiterung zu einem<br />

Client-Server-Netzwerk . . . . . . . . . . . 473<br />

7.6 Feldbus-Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . 475<br />

7.6.1 CAN-Bus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475<br />

7.6.2 PROFIBUS, PROFIBUS-DP . . . . . . . . . 475<br />

7.6.3 Aktor-Sensor-Interface (AS-I) . . . . . . . 480<br />

7 6.4 PROFINET . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482<br />

7.7 Schnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 483<br />

7.7.1 Serielle Schnittstelle V.24 . . . . . . . . . . 484<br />

7.7.2 Serielle Schnittstelle RS 485 . . . . . . . 486<br />

8 Aufgaben und Übungen 368<br />

8.1 Aufgaben und Übungen<br />

zur Pneumatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487<br />

8.2 Aufgaben und Übungen<br />

zur Hydraulik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 492<br />

8.3 Aufgaben und Übungen<br />

zu GRAFCET . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 494<br />

8.4 Aufgaben und Übungen zur SPS . . . 495<br />

8.5 Aufgaben und Übungen<br />

zur Regelungstechnik . . . . . . . . . . . . 508<br />

8.6 Aufgaben und Übungen<br />

zum Programmieren . . . . . . . . . . . . . 512<br />

8.7 Aufgaben und Übungen<br />

zur Antriebstechnik . . . . . . . . . . . . . . 515<br />

8.8 Aufgaben und Übungen<br />

zu CNC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 517<br />

Fachwörterbuch: Deutsch – Englisch,<br />

Sachwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 519<br />

Professional Dictionary: English – German,<br />

Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 531<br />

Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543


Automaten und Roboter<br />

Automaten für schwere Arbeit, für Spiele,<br />

für Expeditionen, für den Weltraum, zum<br />

Denken und zum Fühlen – die Visionen sind<br />

seit Menschheitsgedenken vielfältig. Waren<br />

es zunächst mechanische Automaten für<br />

Kultstätten (Seite 9), so bekamen in der<br />

Neuzeit die Geräte auch oft ein mensch -<br />

liches Antlitz, z. B. in Form von Spielautomaten.<br />

Mit dem Schauspiel R.U.R. (Rossum’s<br />

Universal Robots) schuf 1920 Karel Capek<br />

den Begriff des Roboters und der Robo -<br />

terin. Die Roboter sind hier menschen -<br />

ähnliche Wesen, mit starrem Blick und<br />

geschaffen als billige Arbeitskräfte zum<br />

Einsatz in der Serienproduktion.<br />

„Sie erinnern sich an alles, denken aber<br />

nichts Neues. Sie haben keine Seele und<br />

keine Gefühle“, so steht es in der Regie -<br />

anweisung.<br />

Industrieroboter (Seite 305) sind in diesem<br />

Sinne Realität geworden und verrichten,<br />

meist als einarmige Gebilde, schwere<br />

Arbeit. Sie sind in der Produktion als Mittel<br />

zur Automatisierung nicht mehr wegzu -<br />

denken. Es sind Bewegungsmaschinen, die<br />

mit künstlicher Intelligenz (KI) und mit<br />

unterschiedlichster Sensorik ausgestattet<br />

sind. So können sie auch sehen, hören und<br />

fühlen. Sie sind auch kooperativ, d. h., sie<br />

arbeiten zusammen, z. B. während der eine<br />

Roboter das Bauteil hält, wird es vom<br />

anderen Roboter bearbeitet.<br />

Man setzt Roboter auch ein, wenn die<br />

Umwelt für den Menschen gefährlich oder<br />

feindlich ist, z. B. bei Expeditionen im<br />

Weltall (Seite 306), beim Au<strong>fs</strong>püren von<br />

Minen. Es gibt Roboter für viele Anwen -<br />

dungen, z. B. zum Ballspielen, zum Saubermachen,<br />

zum Fensterputzen oder zum<br />

Rasenmähen.<br />

In der Kunst, in der Literatur, in Filmen und<br />

natürlich auch in Videospielen begegnen<br />

wir häufig einer Roboter-Fiktion, den<br />

Androiden, also künstlichen Menschen. Sie<br />

beflügeln unsere Fantasie.<br />

Roboter als Spielzeug<br />

Roboter in der Kantine<br />

Kooperierende Roboter<br />

© Honda Motor Europe GmbH<br />

Roboter im Film „Der 200-Jahre-Mann“


1.1 Einführung 9<br />

1 Grundlagen der <strong>Automatisierungstechnik</strong><br />

1.1 Einführung<br />

Die Automatisierung ermöglicht eine weitgehend<br />

selbsttätige, nämlich automatische Wirkung, also<br />

ohne den ständig steuernden Eingriff des Menschen.<br />

Die <strong>Automatisierungstechnik</strong> hat ihren Ursprung<br />

schon in vorchristlicher Zeit als sich z. B. mit dem<br />

Entzünden eines Altarfeuers die Tempeltüren automatisch<br />

öffneten (Bild 1).<br />

Heron von Alexandrien entwickelte um 100 v. Chr.<br />

einen Automaten (Bild 1) zum selbsttätigen öffnen und<br />

schließen von Tempeltüren.<br />

Er soll so funktioniert haben: Durch das Tempelfeuer erwärmte<br />

sich die Luft in einem geschlossenen Behältnis.<br />

Über einen Druckbehälter wurde Wasser in ein zweites<br />

Gefäß gedrückt, das auf Grund der Schwerkraft sich<br />

senkte und dabei die Tempeltüren öffnete. Bei zurückgehender<br />

Temperatur strömte durch die wassergefüllte<br />

kommunizierende Röhre das Wasser zurück und die<br />

Türen haben sich wieder geschlossen.<br />

Bis zum Anfang dieses Jahrhunderts waren die<br />

Automaten mechanische Geräte. Beispiele sind<br />

Musikautomaten. Die Steuerungsinformation ist<br />

mechanisch auf Steuerwalzen oder Lochbändern<br />

gespeichert. Die moderne Form der Steuerwalzen<br />

oder der Lochbänder sind die CD-ROMs. Hier gibt<br />

es mikroskopisch feine Erhebungen (lands) und<br />

Vertiefungen (pits) in denen die Schaltinformation<br />

gespeichert ist (Bild 2).<br />

Elektrische Antriebe und Elektronik ermöglicht eine<br />

Fertigungsautomatisierung mit weitgehend auto -<br />

matisch arbeitenden Maschinen. Die Arbeitsvorgänge<br />

sind programmiert und werden Schritt für<br />

Schritt ausgeführt. Mit hoher Perfektion wird dies<br />

in der Automobilindustrie gemacht (Bild 3).<br />

Die Werkstücke, z. B. Motorblöcke oder Karosserien<br />

kommen über ein Transportband in die Arbeits -<br />

stationen, werden identifiziert und entsprechend<br />

dem Kundenwunsch und der Typklasse bearbeitet<br />

oder montiert. Die Fertigung ist weitestgehend automatisiert.<br />

Der Durchlauf von der „Geburt“ eines<br />

Autos bis zu seiner Auslieferung dauert nur einige<br />

Stunden. Die eigentlichen Fertigungsprozesse, wie<br />

z. B. das Herstellen der Blechteile, das Fertigen des<br />

Motorblocks und der Getriebe erfolgt mit automatisierten<br />

Maschinen und Robotern. Auch die Montage<br />

wird zunehmend mit Robotern oder Spe -<br />

zialmaschinen gemacht.<br />

Tempelfeuer<br />

Hohlraum<br />

mit Überdruck<br />

bei Befeuerung Altar<br />

Wasser<br />

Wasser<br />

Bild 1: Automatisches Schließen und Öffnen von<br />

Tempeltüren, etwa 100 v. Chr.<br />

CD-ROM<br />

Bild 2: CD-ROM<br />

Land<br />

Pit<br />

Ausschnitt<br />

aus der CD-ROM<br />

Tempeltür<br />

Gewicht<br />

kommunizierende Röhre<br />

Laserstrahl<br />

zur Abtastung<br />

der Seite 1<br />

Laserstrahl<br />

zur Abtastung<br />

der Seite 2<br />

0,6 μm<br />

© Comau S.p.A.<br />

Bild 3: Automatisierung mit Robotern<br />

© Panasonic GmbH


10 1 Grundlagen der <strong>Automatisierungstechnik</strong><br />

Damit dies alles „reibungslos“, d. h. ohne Störungen<br />

abläuft, benötigt man eine ausgeklügelte<br />

Organisation. Man sagt dazu Logistik1 . Bewältigt<br />

wird dies mit einer Computerunterstützung in<br />

Form von Produktionsplanungs- und -steuerungs-<br />

Systemen (PPS).<br />

Durch Automatisierung können Vorgänge mit geringeren<br />

Kosten, besserer Qualität und schneller<br />

ausgeführt werden als bei manueller Tätigkeit.<br />

Die Automatisierung wird jetzt vor allem durch die<br />

Telematik 2 und durch die Virtualisierung3 aller Geschehnisse<br />

geprägt. Unter Telematik versteht man<br />

die Fernwirkung automatischer und informationstechnischer<br />

Systeme mit den Aufgaben des Teleservice,<br />

der Telecontrol, der Television, der Tele -<br />

arbeit. Träger dieser Telematik ist das Internet. Es<br />

erlaubt die weltweite Verkopplung von Computern<br />

und computerisierter Maschinen und Anlagen<br />

(Bild 1).<br />

Die Virtualisierung ist eine Methode reale, also<br />

wirkliche Geschehnisse durch Simulation vorweg<br />

zunehmen. So können Produkte in allen Phasen,<br />

von der Entstehung über die Produktion bis hin zur<br />

Nutzung und Verschrottung getestet werden bevor<br />

sie wirklich in Produktion gehen. Notwendig ist<br />

eine datentechnische Aufbereitung eines solchen<br />

Produktlebenszyklusses. Man spricht von Produkt-<br />

Daten-Management (PDM).<br />

Die Lebenszeit eines Produktes wird von seiner Entstehung<br />

bis zu seiner Entsorgung durch das PDM begleitet<br />

(Bild 2).<br />

Die Geschäftsprozesse der Unternehmen, das sind<br />

die Aufgaben, welche Unternehmen wahrnehmen,<br />

werden mit dem Produkt-Daten-Management so<br />

strukturiert, dass der gesamte Produklebenszyklus<br />

durch die betriebliche Informationstechnik begleitet<br />

wird.<br />

Das Produktdatenmodell beschreibt das Produkt durch<br />

Dateien für:<br />

● die Geometrie insgesamt und die der Einzel teile<br />

(Bild 3),<br />

● die Stücklisten,<br />

● die Fertigungsvorgänge mit NC-Daten und Roboter -<br />

programmen,<br />

● die Werkstoffe und Prüfprogrammen,<br />

● die Montagevorgänge.<br />

1<br />

griech. logistike = Rechenkunst, hier: „berechneter organisato -<br />

rischer Ablauf;<br />

2 griech. tele = fern, weit<br />

3<br />

lat. virtus = der Möglichkeit nach, hier: mit Hilfe des Computers<br />

bildlich dargestellt<br />

Telearbeit<br />

Telebearbeitung<br />

Internet<br />

Telebeobachtung<br />

Bild 1: Telematik mit Internet<br />

Design,<br />

Konstruktion<br />

Service,<br />

Tele-Service<br />

Vermarktung<br />

Berechnung,<br />

Bauteilsimulation<br />

Produkt-Daten-<br />

Modell<br />

PDM<br />

Vertrieb<br />

Bild 2: Produkt-Daten-Management<br />

Basisdaten<br />

„Kipphebel“<br />

Länge, Gewicht<br />

Funktion<br />

Daten für<br />

Transport der<br />

• Rohteile<br />

• Rohstoffe<br />

• Fertigteile<br />

• Werkzeuge<br />

...<br />

Daten zu den<br />

Fertigungsverfahren<br />

Bild 3: Produktdatenmodell<br />

Telekonferenz und<br />

Telelearning<br />

Daten für<br />

Werkzeuge<br />

Ein-/Ausbausimulation,Bauraumsimulation<br />

(Digital Mock Up)<br />

Telecontrol<br />

Teleservice<br />

virtuelle Produktion,<br />

Fertigung<br />

Digital Mock up,<br />

Montage<br />

Kalkulation<br />

Daten der<br />

Werkstoffe<br />

und<br />

Lieferanten<br />

Berechnung<br />

der Kosten<br />

Daten für die<br />

Oberflächenbehandlung<br />

Berechnung von<br />

Festigkeiten,<br />

Verformungen<br />

(statisch/dynamisch)


1.1 Einführung 11<br />

● die Produktpräsentation gegenüber Kunden,<br />

● die Kostenrechnung,<br />

● die Vertriebs- und Marketingvorgänge,<br />

● die Wartung und den Service,<br />

● das Recycling.<br />

Das Produkt-Daten-Management (PDM) ermöglicht<br />

eine ganzheitliche Darstellung aller produktrelevanten<br />

Eigenschaften.<br />

Die Kommunikationstechnik vor allem mit dem Internet<br />

ermöglicht für alle Beteiligte einen Zugriff<br />

auf diese Produktdaten, also auf das Produktmodell<br />

sofern für den Betreffenden eine Berechtigung<br />

dafür vorliegt. Diese Dateien müssen und sollen<br />

nicht an einem einzigen Ort gespeichert sein. Über<br />

das Internet können sich weltweit verteilte Computer-Systeme<br />

und damit auch weltweit verteilte<br />

Produktionsstätten als ein Unternehmen darstellen.<br />

Man spricht von virtuellen Unternehmen und<br />

Märkten. Die Automatisierung spielt dabei eine<br />

sehr große Rolle.<br />

Mit Hilfe der automatisierten Informationsverteilung<br />

gelangen die Informationen dorthin wo sie<br />

benötigt werden und zwar fehlerfrei und termingerecht.<br />

● Mit Hilfe automatisierter Transportsysteme gelangen<br />

die Waren termingerecht zu den Kunden.<br />

● Mit Hilfe automatisierter Fertigungsprozesse werden<br />

aus Rohteilen oder Rohstoffen Fertigteile und<br />

Produkte.<br />

● Mit Hilfe automatisierter Qualitätsprüfung wird eine<br />

fehlerarme und damit eine wirtschaftliche Produktion<br />

sichergestellt.<br />

● Mit Hilfe automatisierter Entwur<strong>fs</strong>verfahren und<br />

der Technik des Rapid Prototypings werden Produkte<br />

beschleunigt entwickelt.<br />

● Mit Hilfe der Teleservice-Technik werden Produkte<br />

weltweit automatisch oder teilautomatisch gewartet<br />

und betreut (Bild 1).<br />

● Durch Videokonferenzen über das Internet werden<br />

Geschäftsprozesse weltweit getätigt (Bild 2).<br />

Die Geschäftspartner sehen sich und sie können<br />

die Objekte über Kameraaufnahmen zeigen oder<br />

am Whiteboard (weiße Tafel) mit Hand bzw. mit<br />

Hilfe der Maus zeichnen oder Dateien, Zeichnungen<br />

und Diagramme austauschen (Bild 3).<br />

Internet<br />

Service -<br />

Werkzeuge<br />

Service-Box<br />

Webcam<br />

Bild 1: Teleservice<br />

Bild 2: Videokonferenz<br />

Bild 3: Das Whiteboard<br />

Prüfgerät<br />

Video der<br />

Teilnehmer<br />

Whiteboard<br />

Videokamera<br />

Experte/<br />

Expertin<br />

Mikrofon<br />

Teilnehmer mit Zugriff auf das Whiteboard<br />

Whiteboard


12 1 Grundlagen der <strong>Automatisierungstechnik</strong><br />

Produktionsfaktoren<br />

Die Automatisierungssysteme steuern und regeln<br />

die Produktionsvorgänge, das Qualitätswesen, die<br />

Telekommunikation und die innerbetrieblichen<br />

Transportsysteme.<br />

Die wichtigsten technischen Produktionsfaktoren sind:<br />

● Energie,<br />

● Werkstoffe,<br />

● Werkzeuge,<br />

● Information,<br />

● Telekommunikation,<br />

● Transportsysteme (Bild 1).<br />

Die wichtigsten, nicht technischen Produktionsfaktoren<br />

sind:<br />

● Kapital,<br />

● menschliche Arbeitskraft mit hohem Bildungsstand<br />

und<br />

● politisch/wirtschaftliche Stabilität.<br />

Bevor ein Produkt wirklich hergestellt wird, kann<br />

man den vollständigen Produktionsprozess mit<br />

allen Werkstücken und Bearbeitungsmaschinen<br />

durch Simulation mit dem Computer durchführen,<br />

am Bildschirm betrachten und optimieren. Nicht<br />

nur, dass ausgehend von der Konstruktion die<br />

eigentlichen Bearbeitungsvorgänge, wie z. B. das<br />

Zerspanen an der Fräsmaschine simuliert werden,<br />

sondern auch die Transportvorgänge, das Prüfen,<br />

das Ein- und Auslagern, die Montageschritte (Bild<br />

2) und die Montage selbst (Bild 3).<br />

Energie<br />

globaler Transport<br />

Bild 1: Produktionsfaktoren<br />

Werkstoffe Werkzeuge<br />

Produkt<br />

Bild 2: Virtuelles Prüfen einer Montagefolge in einer<br />

3D-Umgebung<br />

Bild 3: Virtuelle Radmontage<br />

Information<br />

globale Kommunikation


1.1 Einführung 13<br />

Systeme der Automatisierung<br />

Die Integration (Einbindung) von Computern in die<br />

Fertigung (Computer Integrated Manufacturing,<br />

CIM) hat einen Wandlungsprozess in den Fabriken<br />

eingeleitet.<br />

Zur Herstellung von Produkten sind neben Werkstoffen,<br />

Energie und Werkzeugen auch Informationen<br />

notwendig (Bild 1).<br />

Informationen benötigt man beim Entwurf der<br />

Werkstücke. Wenn dieser Entwurf mit Hilfe des<br />

Computers erfolgt, spricht man von CAD (Computer<br />

Aided Design = computerunterstützte Konstruktion).<br />

Dabei können Teile einer Konstruktion<br />

auch automatisiert strukturiert werden, z. B. in dem<br />

man natürliche Wachstumsprozesse nachbildet (Bionik)<br />

und dabei ein Bauteil, abhängig von seinen<br />

Belastungen „wachsen lässt“ (Bild 2).<br />

Zur Herstellung eines Produkts werden mit Hilfe<br />

des Computers Arbeitspläne erstellt. Dies bezeichnet<br />

man als CAP (Computer Aided Planning = computerunterstützte<br />

Planung). Die Herstellung der<br />

Produkte selbst geschieht mit computergesteuerten<br />

Maschinen CAM (Computer Aided<br />

Manufacturing = computerunterstützte Fertigung).<br />

Zur Sicherung der Fertigungsqualität werden zum<br />

Prüfen computergesteuerte Messmaschinen eingesetzt<br />

und die Prüfergebnisse mit Computern<br />

verarbeitet.<br />

CAD<br />

Bild 1: Automatisierungssysteme in der Produktion<br />

CAP CAM<br />

Mit CAQ umschreibt man die computerunter -<br />

stützte Qualitätssicherung (Computer Aided<br />

Quality Assurance).<br />

Der gesamte Produktionsablauf muss geplant und<br />

gesteuert werden. Es müssen zur richtigen Zeit an<br />

den betreffenden Maschinen die Werkstoffe, Werkzeuge<br />

und Zukaufteile vorhanden sein.<br />

Für diese Planung und Steuerung gibt es<br />

Programmsysteme, die auf Computern laufen.<br />

Man bezeichnet dies als Produktionsplanung und<br />

-steuerung, abgekürzt PPS. Diese PPS-Systeme<br />

müssen laufend mit Daten über den Stand der<br />

Produktion versorgt werden.<br />

Kräfte<br />

Gestaltfindung<br />

Aufgabenstellung<br />

Bild 2: Automatisierte Bauteilentwicklung<br />

Intranet, Extranet und Internet<br />

mit verteilten Datenbanken<br />

Bauteilkonstruktion<br />

CAQ<br />

© Sachs-Engineering GmbH


14 1 Grundlagen der <strong>Automatisierungstechnik</strong><br />

Automatisierungskomponenten<br />

Die Fertigungsautomatisierung ermöglicht eine<br />

weitgehend selbsttätige, nämlich automatische<br />

Fertigung, also ohne den ständig steuernden Eingriff<br />

des Menschen.<br />

Der Automatisierungsgrad ist um so größer je weniger<br />

der Mensch in den Fertigungsprozess eingreifen<br />

muss. Die vollautomatisierte Werkzeugmaschine<br />

führt sowohl alle Arbeitsschritte hinsichtlich<br />

des räumlichen Bewegungsvorganges als auch<br />

hinsichtlich ihrer Ablauffolge selbsttätig aus. Der<br />

Mensch ist hauptsächlich überwachend tätig. Bei<br />

Teilautomaten werden Teilaufgaben, wie z. B. das<br />

Einspannen von Werkstücken, von Hand ausgeführt.<br />

Die Vorteile der Automatisierung sind: Senkung der<br />

Kosten, Erhöhung der Qualität und Humanisierung der<br />

Arbeit.<br />

Unseren heutigen hohen Lebensstandard, mit der<br />

gleichfalls hohen Lebenserwartung, verdanken wir<br />

im wesentlichen der Automatisierung in der Fertigung.<br />

Durch die Automatisierung der Fertigung<br />

können mehr Waren bei geringer werdendem Zeitaufwand<br />

produziert werden, sodass mehr Menschen<br />

im Bereich der Dienstleistungsaufgaben, im<br />

Steuerung<br />

Bild 1: Komponenten der Fertigungsautomatisierung<br />

Bereich der Wissenschaft und Forschung tätig<br />

werden können. Die Automatisierung ermöglicht<br />

ferner eine Gestaltung der Arbeitsplätze, die weitgehend<br />

frei sind von schweren Arbeitsbelastungen.<br />

Die Muskelkraft wird durch Motoren ersetzt und<br />

die Steuerungsaufgaben, die für den Menschen<br />

besonders durch Stress belastend sind, werden<br />

von automatisch arbeitenden elektronischen<br />

Steuerungen wahrgenommen.<br />

Die Komponenten (Bild 1) der Fertigungsautomatisierung<br />

sind:<br />

● Steuerungen, häufig in Form von Computern zur<br />

Steuerung des Fertigungsprozesses mit Bedienfeld<br />

und Anschluss zu übergeordneten Automatisierungssystemen.<br />

● Antriebe (Aktoren) zur Bewegung von Werkstücken<br />

und Werkzeugen.<br />

● Sensoren zur ständigen Kontrolle des Fertigungsprozesses<br />

und zur Signalgebung für den Fertigungsablauf.<br />

● Software-Bausteine zur Steuerung, Regelung und<br />

Simulation des Fertigungsprozesses.<br />

● Telekommunikations-Systeme zur Informa -<br />

tionsübertragung, zur Fernsteuerung, zur Fernwartung<br />

und zur Fernbeobachtung.<br />

Steuerungen Computer Aktoren Sensoren<br />

Programmiergerät<br />

Tachogenerator<br />

Scheibenläufermotor Inkrementalgeber<br />

© Hübner Elektromaschinen AG


1.2 Steuerungstechnik 15<br />

1.2 Steuerungstechnik<br />

Eine Steuerung erzeugt aufgrund von Eingangssignalen<br />

und aufgrund seiner inneren Gesetzmäßigkeit,<br />

z. B. einer Schaltung oder eines Programms,<br />

Ausgangs signale für die Aktoren, für das<br />

Anzeigefeld und für andere Steuerungen.<br />

Die innere Gesetzmäßigkeit bestimmt die Ausgangssignale<br />

in Abhängigkeit von der Information<br />

der Eingangssignale und in Abhängigkeit von dem<br />

bisherigen Prozessgeschehen. Demnach enthalten<br />

Steuerungen Bausteine oder Funktionen zur Entschlüsselung<br />

und Bewertung von Eingangs -<br />

signalen und Speicher (Gedächtnisse, Merker) für<br />

vorangegangene Ereignisse (Bild 1).<br />

1.2.1 Steuerungsarten<br />

Nach Art der Signalverarbeitung unterscheidet<br />

man zwischen analogen Steuerungen, binären<br />

Steuerungen und digitalen Steuerungen (Tabelle<br />

1).<br />

Analoge Steuerungen<br />

Bei analog arbeitenden Steuerungen werden die<br />

Ausgangssignale mit Hilfe eines analogen Signalumformers<br />

gebildet, z. B. wird die Vorschubbewegung<br />

für ein Werkzeug über eine Kurvenscheibe<br />

(Bild 2) gesteuert. Das Eingangssignal ist der Drehwinkel<br />

der Kurvenscheibe. Die Kurvenscheibe wird<br />

z. B. mit einem langsam laufenden Motor gleichmäßig<br />

gedreht. Ausgangsgröße ist die Vorschubbewegung<br />

des Werkzeugs, entsprechend der Steigung<br />

der Kurvenscheibe.<br />

Analoge Steuerungen werden immer weniger zur Automatisierung<br />

der Fertigung eingesetzt, da die Veränderung<br />

der inneren Gesetzmäßigkeit nur durch Austausch<br />

von Bauelementen, z. B. Kurvenscheiben,<br />

vorgenommen werden kann und somit teuer und zeitaufwendig<br />

ist.<br />

Binäre Steuerungen<br />

Binäre Steuerungen arbeiten mit Binärsignalen.<br />

Binärsignale sind zweiwertige Signale, also Schaltsignale<br />

mit den Eigenschaften EIN/AUS bzw. mathematisch<br />

ausgedrückt mit den Werten 1 und 0.<br />

Beispiel: Der Vorschubtisch einer Schleifmaschine soll<br />

ständig hin- und herfahren (Bild 3). Über einen Umschalter<br />

kann durch eine positive Motorspannung der<br />

Tisch nach rechts gesteuert werden. Trifft der am Tisch<br />

befestigte Nocken 1 auf den Umschalter, wird der Tisch<br />

über die negative Motorspannung nach links bewegt,<br />

bis der Nocken 2 wieder auf die Gegenbewegung umschaltet.<br />

Eingangssignale<br />

Steuerung<br />

innere Gesetzmäßigkeit<br />

mit Funktionen zur<br />

• Entschlüsselung<br />

• Bewertung<br />

• Speicherung<br />

Bild 1: Struktur einer Steuerung<br />

Tabelle 1: Steuerungsarten<br />

Art Signaldarstellung Beispiel<br />

Analoge Ausgang<br />

Steuerung mit<br />

Steuerung<br />

Zeit<br />

Kurvenscheibe<br />

Binäre 1 0 101 0 1 Steuerung mit<br />

Steuerung Schaltern und<br />

Zeit Relais<br />

Digitale 0 13 2 4 10 4 9 Numerische<br />

Steuerung Steuerung<br />

0 0 0 0<br />

1 1 0 1<br />

0 0 1 0<br />

0 1 0 0<br />

1 0 1 0<br />

0 1 0 0<br />

1 0 0 1<br />

Bild 2: Analoge Steuerung<br />

Motor<br />

Maschinentisch<br />

Kurvenscheibe<br />

Bild 3: Binäre Steuerung eines Vorschubantriebs für<br />

eine Schleifmaschine<br />

Ausgangssignale<br />

nach rechts nach links<br />

L+ L–<br />

Nocken 2 Nocken 1


16 1 Grundlagen der <strong>Automatisierungstechnik</strong><br />

Werden aus der Kombination mehrerer Eingangssignale<br />

die Steuerungssignale erzeugt, so spricht<br />

man von kombinatorischen Steuerungen oder von<br />

Verknüpfungssteuerungen.<br />

Beispiel für eine kombinatorische Steuerung<br />

Voraussetzung für das Zünden des Schweißbrenners in<br />

einer Roboterarbeitszelle ist, dass die Zellentüre geschlossen<br />

ist, dass die Kühlwasserpumpe läuft, dass<br />

der Roboter „betriebsbereit“ meldet und dass die<br />

Überwachung für den Drahtvorschub keine Störung<br />

meldet. Erst die vollständige Kombination dieser einzelnen<br />

Bedingungen führt zur Zündfreigabe (Bild 1).<br />

Häufig ist ein schrittweiser Ablauf zu steuern.<br />

Dann wird abhängig von dem vorhergehenden<br />

Schritt und nach Erfüllung von Weiterschaltbedingungen<br />

der Folgeschritt ausgelöst. Man spricht<br />

von Ablau<strong>fs</strong>teuerungen. Hängen die Weiterschaltbedingungen<br />

nur von der Zeit ab, heißen diese<br />

Steuerungen zeitgeführte Ablau<strong>fs</strong>teuerungen. So<br />

ist z. B. die Steuerung für das langsame Hochlaufen<br />

großer Motoren zeitgeführt, wenn abhängig<br />

von einer Zeitschaltuhr (Bild 2) die Motorspannung<br />

schrittweise erhöht wird. Erfolgt die Steuerung<br />

der Motorspannung jedoch abhängig von der<br />

jeweils erreichten und gemessenen Drehzahl, so<br />

spricht man von einer prozessabhängigen Ablau<strong>fs</strong>teuerung<br />

(Bild 3).<br />

Digitale Steuerungen<br />

In digitalen Steuerungen erfolgt die Signalverarbeitung<br />

vorwiegend mit Zahlen. So gehören alle<br />

numerischen Werkzeugmaschinensteuerungen zu<br />

den digitalen Steuerungen (Bild 4). Die Verschlüsselung<br />

der Zahlen und das Verarbeiten der Zahlen<br />

erfolgt meist in Form binärer Codes mit Mikroprozessoren<br />

und Computern.<br />

In digitalen Steuerungen erfolgt die Signalverarbeitung<br />

mit Zahlen.<br />

digitale<br />

Steuerung<br />

Schrittimpuls<br />

Schrittmotor<br />

vorwärts rückwärts<br />

Bild 4: Digital gesteuerter Vorschubantrieb<br />

Weg<br />

Zellentüre geschlossen<br />

Kühlwasserpumpe EIN<br />

Roboter betriebsbereit<br />

Störung<br />

&<br />

UND-Verknüpfung<br />

Negation keine Störung<br />

Bild 1: Kombinatorische Steuerung<br />

Transitionen<br />

(Weiterschaltbedingungen)<br />

Motor EIN<br />

Wartezeit<br />

t1 abgelaufen<br />

Wartezeit<br />

t2 abgelaufen<br />

Motor AUS<br />

Bild 2: Zeitgeführte Ablau<strong>fs</strong>teuerung<br />

Transitionen<br />

(Weiterschaltbedingungen)<br />

Motor EIN<br />

Drehzahl<br />

n = 500 min –1<br />

erreicht<br />

Drehzahl<br />

n = 1000 min –1<br />

erreicht<br />

Motor AUS<br />

Schritte Aktionen<br />

T4<br />

S1<br />

S2<br />

S3<br />

S4<br />

Schritte Aktionen<br />

T4<br />

S1<br />

Motor<br />

betriebsbereit<br />

S2<br />

S3<br />

T1<br />

T2<br />

T3<br />

T4<br />

S1<br />

Initialschritt (Grundschritt)<br />

T1<br />

T2<br />

T3<br />

Motor<br />

betriebsbereit<br />

Motor<br />

anfahren mit 50 V<br />

Wartezeit t1 = 2 s<br />

Motor<br />

anfahren mit 100 V<br />

Wartezeit t2 = 3 s<br />

Motor<br />

in Betrieb mit 230 V<br />

Motor<br />

anfahren mit 50 V<br />

Motor<br />

anfahren mit 100 V<br />

Motor<br />

S4<br />

in Betrieb mit 230 V<br />

T4<br />

Schritt 1 zurück zum Grundschritt<br />

Bild 3: Prozessabhängige Ablau<strong>fs</strong>teuerung<br />

&<br />

Zünden des<br />

Schweißbrenners


1.2 Steuerungstechnik 17<br />

Codierungen in digitalen Steuerungen<br />

Der meistbenützte Code ist der Dualcode (BCN von<br />

Binary Coded Natural = natürlicher Binär code). Der<br />

Dualcode ist ein Zahlencode mit der Basis B = 2.<br />

Alle Zahlenwerte können durch eine Folge mit<br />

Ziffern 1 und 0 ausgedrückt werden, wobei der<br />

Stellenwert der 1-Ziffern Potenzen von 2 entspricht<br />

und zwar links vom Komma 2 0 , 21 , 22 … und rechts<br />

vom Komma 2 –1 , 2 –2 , 2 –3 … Wenn eine solche 2er-<br />

Potenz berücksichtigt wird, schreibt man in die jeweilige<br />

Stelle eine 1 sonst eine 0. Diese Ziffern<br />

nennt man Binärziffern (binary digit) oder abgekürzt<br />

Bit (Mehrzahl: Bits).<br />

Beispiel: Bestimmen Sie die zur Dualzahl 1101,01<br />

gleichwertige Dezimalzahl!<br />

Lösung:<br />

1101,01 ≠ 1 · 2 3 + 1 · 2 2 + 0 · 2 1 + 1 · 2 0 + 0 · 2 –1 + 1 · 2 –2<br />

= 8 + 4 + 1 + 0,25<br />

= 13,25<br />

Das Rechnen mit Dualzahlen geschieht ähnlich wie<br />

im Dezimalzahlensystem (Tabelle 1).<br />

Man kann mit n Bits 2 n Zeichen darstellen.<br />

Mit 4 Bits kann man 2 4 = 16 verschiedene Zeichen<br />

darstellen, z. B. die Zahlen 0 bis 15. Will man positive<br />

und negative Zahlen darstellen, dann benötigt<br />

man ein weiteres Bit. Die Darstellung negativer<br />

Zahlen geschieht durch Komplementbildung. Die<br />

Zahlen in der linken Hälfte des Zahlenrings (Bild 1)<br />

sind die negativen Zahlen.<br />

Neben dem Dualcode gibt es eine Vielzahl weiterer<br />

Codierungen. Im Gray-Code 1 wechselt von einer<br />

Ziffer zur nächsten immer nur 1 Bit (Tabelle 2). Der<br />

Gray-Code ist daher gut geeignet zur Zahlendarstellung<br />

auf Codelinealen und Codescheiben.<br />

Will man Dezimalzahlen direkt binär darstellen,<br />

dann verschlüsselt man jede einzelne Ziffer durch<br />

einen BCD-Code (binary coded decimal = binäre<br />

Dezimalverschlüsselung). Man benötigt für jede<br />

Ziffer einer Dezimalzahl eine binäre Zahl mit mindestens<br />

4 Bits.<br />

Bei der 8-4-2-1-Codierung (Tabelle 2) wird jede<br />

Dezimalziffer durch die entsprechende Dualzahl<br />

ausgedrückt. Es gibt eine Vielzahl von BCD-Codes.<br />

Beim 2-aus-5-Code (Tabelle 2) müssen z. B. immer<br />

2 Bits mit dem Wert 1 vorhanden sein. Codes die<br />

mehr Bits für eine Verschlüsselung verwenden<br />

als notwendig sind heißen weitschweifig (redundant).<br />

1 E. Gray, amerik. Wissenschaftler (1835 – 1901)<br />

Tabelle 1: Rechnen mit Dualzahlen<br />

Grundregeln:<br />

0 + 0 = 0 0 – 0 = 0 0 · 0 = 0 0 : 1 = 0<br />

1 + 0 = 1 1 – 0 = 1 0 · 1 = 0 1 : 1 = 1<br />

0 + 1 = 1 1 – 1 = 0 1 · 0 = 0<br />

1 + 1 = 0 0 – 1 = 1 1 · 1 = 1<br />

plus Übertrag 1 und belaste<br />

in die nächste die nächste<br />

Stelle Stelle mit 1<br />

Beispiele:<br />

6 + 5 = 11<br />

110<br />

+ 101<br />

1011 ≠ 11<br />

-8<br />

-10<br />

-9<br />

-7<br />

-6<br />

-11<br />

1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

-5<br />

11 – 5 = 6<br />

1011<br />

– 1 101<br />

110 ≠ 6<br />

-13<br />

-12<br />

-14 -15 -16 15<br />

0<br />

0<br />

0 1<br />

0<br />

1<br />

0 11<br />

6 · 5 = 30<br />

110 · 101<br />

110<br />

000<br />

110<br />

11110 ≠ 30<br />

Bild 1: Zahlenring für 4-Bit-Zahlendarstellung<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

11<br />

1<br />

0 1<br />

1<br />

0 1<br />

1<br />

0<br />

111<br />

1<br />

1<br />

0 01<br />

-4<br />

0 0<br />

1<br />

1<br />

0 11<br />

0<br />

-3<br />

1<br />

0 1<br />

1 1<br />

1 1<br />

1<br />

-2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

1<br />

1 1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

-1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0 1111<br />

0<br />

0<br />

0 111<br />

0<br />

0<br />

0 1<br />

0 11<br />

0<br />

0 11<br />

negative positive<br />

Zahlen Zahlen<br />

0<br />

1<br />

0<br />

11<br />

0 0<br />

0<br />

0 10<br />

0<br />

1<br />

0 1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

01<br />

0<br />

0 011<br />

0 0<br />

14 13<br />

0 0100<br />

0 11<br />

Tabelle 2: Codierungen (Beispiele)<br />

Dezimalzahl<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

Stellenwert<br />

Dualcode<br />

Graycode<br />

1<br />

2<br />

0 0<br />

0 1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0 101<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

0<br />

0<br />

0<br />

3<br />

8-4-2-1-<br />

Code<br />

1 1<br />

1<br />

0<br />

2-aus-5-<br />

Code<br />

8 4 2 1 kein 8 4 2 1 7 4 2 1 0


18 1 Grundlagen der <strong>Automatisierungstechnik</strong><br />

1.2.2 Programmsteuerungen<br />

Bei Steuerungen für automatisch ablaufende Fer -<br />

tigungsvorgänge unterscheidet man zwischen<br />

verbindungsprogrammierten Steuerungen, speicherprogrammierten<br />

Steuerungen und frei programmierten<br />

Steuerungen (Tabelle 1).<br />

Verbindungsprogrammierte Steuerung (VPS)<br />

Bei einer verbindungsprogrammierten Steuerung<br />

ist das Programm durch die Wahl der Bauelemente<br />

und deren Verdrahtung (Verbindung) festgelegt<br />

(Bild 1).<br />

Die Steuerung wird z. B. für einen ganz bestimmten<br />

Fertigungsprozess entwickelt und in Form einer<br />

Elektronikplatine hergestellt. Eine solche<br />

Steuerung hat Einzweckcharakter und kann nicht<br />

für andere Aufgaben verwendet werden.<br />

Bei der VPS werden die Steuerungseigenschaften<br />

durch die Bauelemente und ihre Verbindung festgelegt.<br />

Speicherprogrammierte Steuerung (SPS)<br />

Eine speicherprogrammierte Steuerung enthält<br />

intern Mikroprozessoren und erzeugt die Steuersignale<br />

abhängig von einem Programm, das in<br />

einem Programmspeicher gespeichert ist. Der<br />

Steuerungsaufgabe muss somit nur das Programm<br />

angepasst werden, jedoch nicht die Steuerungshardware.<br />

Diese ist universell verwendbar.<br />

Speicherprogrammierte Steuerungen können also<br />

leicht an unterschiedliche Anforderungen angepasst<br />

werden, nämlich einfach durch Austausch<br />

der Programme. Die meisten Steuerungen zur Fertigungsautomatisierung<br />

sind speicherprogrammierte<br />

Steuerungen.<br />

Bei der SPS werden die Steuerungseigenschaften<br />

durch ein Programm in einem elektronischen Programmspeicher<br />

festgelegt.<br />

Freiprogrammierbare Steuerungen<br />

Eine freiprogrammierbare Steuerung enthält im<br />

Unterschied zur speicherprogrammierten Steuerung<br />

einen Schreib-Lese-Speicher, dessen gesamter<br />

Inhalt stets ohne mechanischen Eingriff auch in<br />

beliebig kleinem Umfang schnell verändert<br />

werden kann.<br />

Freiprogrammierbare Steuerungen sind meist Steuerungen<br />

mit Mikrocomputern oder Indus trie-PCs.<br />

Tabelle 1: Programmverwirklichung<br />

Art Beispiel<br />

Verbindungs- fest- Relaisprogrammiert<br />

programmierbar steuerung<br />

VPS um- Programm<br />

programmierbar steuerung mit<br />

Steckerfeld<br />

Speicherpro- austausch- SPS mit<br />

grammiert SPS programmierbar EPROM1 engl. frei- SPS mit<br />

Programmable programmierbar EEPROM 2 oder<br />

Logic Controller mit RAM 3<br />

PLC<br />

1<br />

EPROM von Erasable Programmable Read Only Memory =<br />

löschbarer Nur-Lese-Speicher<br />

2<br />

EEPROM von Electrically EPROM = elektrisch löschbarer<br />

Nur-Lese-Speicher<br />

3<br />

RAM von Random Access Memory = Speicher mit wahl -<br />

freiem Zugriff<br />

Schütz<br />

Bild 1: Verbindungsprogrammierte Steuerung (VPS)<br />

Programmspeicher Lageregelkreiskarte<br />

Zusatz - PC<br />

Stromversorgung<br />

Verdrahtung<br />

CPU-<br />

Karte<br />

Zeitrelais<br />

Ein-/Ausgabebaugruppen<br />

Motorschutzschalter<br />

Kabelkanal Transformator<br />

Kommunikationsbaugruppen<br />

Bild 2: Speicherprogrammierte Steuerung (SPS)


1.2 Steuerungstechnik 19<br />

1.2.3 Elektrische Bauelemente<br />

Die wichtigsten Bauelemente elektrischer Kontaktsteuerungen<br />

sind Schalter, Schütze, Relais, Sicherungen<br />

und Schutzeinrichtungen, sowie Meldeeinrichtungen<br />

(Bild 1).<br />

Die wichtigsten Bauelemente der elektronischen<br />

(kontaktlosen) Steuerungen sind integrierte Schaltkreise<br />

mit Verknüpfungsgliedern, Kippgliedern<br />

(Flipflops) und Speicherelementen.<br />

Schaltgeräte<br />

Bei den Schaltkontakten der Schaltgeräte gibt es<br />

Schließer und Öffner (Bild 2). Schließer-Kontakte<br />

sind solche, die bei Betätigung einen Stromkreis<br />

schließen. Öffner-Kontakte unterbrechen bei Be -<br />

tätigung den Stromkreis. Die Schaltzeichen symbolisieren<br />

stets den unbetätigten Zustand.<br />

Mechanisch betätigte Schalter<br />

Der Druckknopftastschalter (Bild 2), kurz Taster genannt,<br />

schließt mit dem Schließer-Kontakt nur<br />

während der Betätigung den Stromkreis und geht<br />

nach der Betätigung wieder selbsttätig in seine<br />

Ausgangslage zurück.<br />

Tastschalter kehren nach ihrer Betätigung in die Ausgangslage<br />

zurück.<br />

Tastschalter werden häufig durch Nocken über einen<br />

Stößel betätigt. Bild 3 zeigt einen, über eine<br />

Rolle betätigbaren, Nockenschalter mit Wechselkontakt.<br />

Bei Betätigung kann mit dem Öffner ein<br />

Stromkreis ausgeschaltet und mit dem Schließer<br />

ein Stromkreis eingeschaltet werden.<br />

Alle Schalter haben eine Schaltdifferenz, d. h. der<br />

Einschaltpunkt wird bei einem anderen Betätigungsweg<br />

erreicht als der Rückschaltpunkt (Bild 3).<br />

Bei Nockensteuerungen muss dies immer beachtet<br />

werden. Häufig haben Nockenschaltwerke (Bild 4)<br />

daher direkt am Schalter eine Leuchtdiodenan -<br />

zeige für den Schaltzustand, sodass die Justage<br />

der Nocken exakt vorgenommen werden kann.<br />

Schalter haben stets eine Schaltdifferenz.<br />

Nockenschaltwerke verwendet man z. B. zur Synchronisation<br />

1 von Hil<strong>fs</strong>antrieben bei Verpackungsmaschinen.<br />

Mit jeder Umdrehung wird ein Paket<br />

hergestellt und bei verschiedenen Drehpunkten<br />

werden mit Hilfe der Nocken Abfüllvorgänge und<br />

Schließvorgänge eingeleitet.<br />

1 synchron = gleichzeitig, von griech. syn = mit und griech.<br />

chronos = Zeit<br />

Nockenschalter<br />

mit Rolle<br />

Wahlschalter<br />

Leuchttaster<br />

EIN/AUS-<br />

Tastschalter<br />

Hauptschalter<br />

Bild 1: Wichtige Bauelemente für Kontaktsteuerungen<br />

Betätigungsrichtung<br />

Taste<br />

Schaltzeichen<br />

Bild 2: Druckknopftastschalter (Taster)<br />

Schaltdifferenz<br />

Schaltdifferenz<br />

AUS<br />

Schaltpunkt<br />

Weg<br />

Schaltstücke Rückstellfeder<br />

Öffner Schließer<br />

Anschlüsse<br />

EIN<br />

Öffner Schließer<br />

Bild 3: Schaltdifferenz bei Nockenschaltern<br />

Funktionsanzeige<br />

Rückschaltpunkt<br />

Schaltzeichen<br />

Sensor Nocken<br />

Bild 4: Nockenschaltwerk mit berührungslosen<br />

Näherungsschaltern


20 1 Grundlagen der <strong>Automatisierungstechnik</strong><br />

Positionsschalter, auch Grenzschalter bzw. Grenztaster<br />

genannt (Bild 1), sind wie Nockenschalter<br />

aufgebaut. Sie verwendet man zur Endbegrenzung,<br />

z. B. von Werkzeugmaschinenschlitten.<br />

Neben der Betätigung der Schaltkontakte durch<br />

Hand oder auch durch Nocken gibt es eine Vielzahl<br />

weiterer Betätigungsmöglichkeiten (Tabelle 1).<br />

Stellschalter<br />

Stellschalter haben eine Raste (Bild 2). Sie verharren<br />

in der zuletzt geschalteten Stellung. Bei Drehschaltern<br />

(Bild 3) gibt es häufig Schalter mit zwei<br />

mittleren Schaltstellungen als Stellschalter und<br />

den äußeren Schaltstellungen als Tastschalter.<br />

In Schaltstellung 2 wird z. B. eine Vorschubbewegung<br />

vorwärts und in Schaltstellung 3 eine Vorschubbewegung<br />

rückwärts eingeschaltet, während<br />

mit den Schaltstellungen 1 und 4 der jeweilige Eilgang<br />

ausgelöst wird.<br />

Hauptschalter<br />

Jede Maschine und Anlage in der Industrie muss<br />

mit einem Hauptschalter ausgestattet sein (Bild 4).<br />

Dieser muss die gesamte Maschine oder Anlage<br />

vom Stromversorgungsnetz abtrennen, z. B. damit<br />

Reinigungsarbeiten ohne Gefahr vorgenommen<br />

werden können.<br />

Der Hauptschalter ist üblicherweise handbetätigt<br />

und hat eine „AUS“-Stellung und eine „EIN“-Stellung.<br />

AUS wird mit „O“ gekennzeichnet (Out) und<br />

EIN mit „I“ (In).<br />

Die AUS-Stellung ist abschließbar. Die stromführenden<br />

Anschlussklemmen müssen gegen<br />

Berührung abgedeckt sein und der Schaltzustand<br />

muss sichtbar sein oder zwangs läufig angezeigt<br />

werden.<br />

Stellschalter verharren in der jeweiligen Schaltstellung<br />

bis diese verändert wird.<br />

1<br />

2<br />

3 4<br />

2,3<br />

Schaltstellung 2 und 3 rastend<br />

Bild 3: Drehschalter mit vier Schaltstellungen<br />

Bild 1: Positionsschalter (Grenztaster)<br />

von Hand<br />

allgemein<br />

Drücken<br />

Ziehen<br />

Drehen<br />

Kippen<br />

Stößel<br />

bewegliches Schaltstück Anschlusszungen<br />

Tabelle 1: Betätigungsarten<br />

Betätigungsblech<br />

Gummimembran<br />

Bild 4: Hauptschalter<br />

Fußantrieb<br />

abnehmbarer<br />

Antrieb<br />

Nockenantrieb<br />

Kraftantrieb<br />

allgemein<br />

Bild 2: Stellschalter (handbetätigt)<br />

Schieber<br />

Kontaktwippe<br />

1<br />

3 1 2<br />

Einschalten<br />

Schaltzeichen<br />

Schaltzeichen<br />

2<br />

3<br />

© GE-Fanuc

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!