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PDF 3 MB - Signatur der Liebe

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Das Gästebuch <strong>der</strong><br />

<strong>Liebe</strong><br />

Johannes Broinger


Das Gästebuch <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong><br />

„Was bedeutet <strong>Liebe</strong> für mich?“<br />

Diese zentrale Frage bildet den Inhalt dieses Buchs.<br />

Mitwirkende des Projekts „<strong>Signatur</strong> <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong>“ drücken<br />

hier ihre Gedanken, Gefühle und Emotionen auf<br />

verschiedenste Art und Weise aus.<br />

Verbunden mit Statements und Beiträgen aus Wissenschaft,<br />

Medizin, Philosophie, Theologie und Kunst spannt<br />

sich hier ein großer Bogen.<br />

Naturwissenschaft, Religion und Kunst geben sich die<br />

Hand und beschreiben aus ihrer jeweiligen Sicht das<br />

Thema <strong>Liebe</strong>.<br />

Einfaches, Herzliches steht neben Hochwissenschaftlichem<br />

und Künstlerischem. Eine neue Kultur des<br />

verbindenen Elements steht im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Johannes Broinger<br />

Das Schöne an dem Projekt „<strong>Signatur</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Liebe</strong>“ ist, mit Menschen harmonisch<br />

verbunden zu sein, obwohl man sie nicht<br />

kennt. Als würde man an einen fremden<br />

Ort kommen, den man auf Anhieb ins<br />

Herz schließt.<br />

Renate Kummer, Gresten NÖ<br />

- 4 -


Mag. Claudia Langer, Enns OÖ<br />

geb. 1973 in Linz<br />

Ring | 1997 | Silber | 3 x 17 x 78 mm<br />

Claudia Aichhorn beschäftigt sich intensiv mit <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong><br />

Geschlechterverhältnisse und des Begehrens.<br />

Diesem Themenkomplex näherte sie sich, durch die Gestaltung<br />

von Schmuck-Objekten u.a. in Form von Ringen.<br />

Ringe waren schon immer Ausdrucksmittel für <strong>Liebe</strong> und Begehren.<br />

„Du weisst ... meine Blume ...<br />

ich bin für Sie verantwortlich!.“<br />

Zitat aus: Der Kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry<br />

- 5 -


- 6 -


Marta Bondy, Dietikon Schweiz<br />

geb. 1952 in Vis/Kroatien, lebt in <strong>der</strong> Schweiz<br />

Fotografien, Texte<br />

Ich suchte im Außen und fand im Inneren…<br />

Von diesem Projekt „<strong>Signatur</strong> <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong>“ inspiriert,<br />

hatte ich an einem Tag anfangs April die Idee,<br />

weitere Herzformen in <strong>der</strong> Natur zu fotografieren.<br />

Fröhlichen, leichten Schrittes gehe ich in den Wald…<br />

Unterwegs bat ich Erde, Feuer, Wasser, Luft, Bäume, mir ein<br />

Herz zu zeigen, welches ich dann fotografieren würde.<br />

Ständig schaute ich mich nach einem Herzen um…<br />

…es war nichts zu sehen…<br />

Nicht in <strong>der</strong> Erde,<br />

Nicht in den Steinen,<br />

Nicht in den Wolken,<br />

Nicht im Wasser,<br />

Nicht in den Bäumen…<br />

Ich sah nichts – spürte aber die stets wachsende <strong>Liebe</strong><br />

und Wärme in meinem Herzen…<br />

Sie breitete sich aus und erfüllte mein ganzes Wesen…<br />

Ich suchte im Außen und fand im Inneren…<br />

- 7 -


Der Tod und die <strong>Liebe</strong>: naturwissenschaftliche Betrachtung<br />

Dr. Ferry Kienberger, Biophysik Institut Universität Linz<br />

Der Tod wird in <strong>der</strong> klassischen Medizin als unumkehrbares<br />

Erlöschen <strong>der</strong> körperlichen und <strong>der</strong> aktiven geistigen<br />

Existenz eines Lebewesens beschrieben. Die Naturwissenschaft<br />

versucht auf verschiedenen Wegen dem<br />

Rätsel des Todes näher zu kommen. Um in <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Forschung neue Erkenntnisse zu gewinnen,<br />

war schon häufig die Erfindung neuer Methoden die wichtigste<br />

Voraussetzung zum Erfassen, Messen o<strong>der</strong> Beobachten.<br />

In <strong>der</strong> physikalischen Untersuchung des Todes<br />

spielt ein neu entwickeltes Hochleistungsmikroskop die<br />

Rolle eines Miniaturplattenspielers, mit dem man u.a. biologische<br />

Zellen und einzelne DNA Moleküle abbilden<br />

kann (siehe Abbildung 1). Eine kürzlich von Biophysikern<br />

erarbeitete Methode basiert auf <strong>der</strong> mikroskopischen<br />

Untersuchung von Zellen auf <strong>der</strong> Nanometerebene (ein<br />

Nanometer ist ein Milliardstel Meter) und erlaubt den<br />

Übergang von Leben und Tod von einzelnen Zellen mit<br />

wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen und sogar<br />

hörbar zu machen.<br />

Indem die Zell-Schwingungen hoch auflösend mit dem<br />

Mikroskop gemessen werden, können diese Schwingungen<br />

für menschliche Ohren hörbar gemacht werden.<br />

Wird nun <strong>der</strong> Zelle kontinuierlich die Nahrung aus dem<br />

Nährmedium (etwa Zuckermoleküle) entzogen, än<strong>der</strong>n<br />

sich <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Zelle und <strong>der</strong>en Schwingungs-<br />

frequenz bzw. die Intensität; die Zelle verän<strong>der</strong>t dabei ihren<br />

Ton, <strong>der</strong> ihre ‚Zufriedenheit’ ausdrückt. Entzieht man<br />

nun <strong>der</strong> Zelle die Nahrung komplett, dann stirbt diese innerhalb<br />

weniger Minuten, und das Sterben <strong>der</strong> Zelle wird<br />

hörbar - ein „Schreien“ <strong>der</strong> Zelle. Nach dem Tod <strong>der</strong> Zelle<br />

ist nichts mehr zu hören, und nur vereinzelt tauchen<br />

Schwingungen auf, Reste von versteckten Energien <strong>der</strong><br />

Zelle. So wird <strong>der</strong> Übergang von Leben und Tod von Biophysikern<br />

im Detail untersucht, und sie versuchen dann,<br />

Rückschlüsse auf das Sterben des Menschen zu ziehen.<br />

Vor allem religiöse und psychologische Denkansätze<br />

kommen zu dem Schluss, dass es ein Weiterleben<br />

nach dem Tod gibt. Im Speziellen wird von einer <strong>Liebe</strong><br />

gesprochen, die durch den Tod nicht einfach verschwindet,<br />

von einer <strong>Liebe</strong>, die uns den Weg zu einer gütigen<br />

Ewigkeit, dem Göttlichen, aufzeigt. Verbindet sich naturwissenschaftliches<br />

Denken mit psychologischen und religiösen<br />

Quellen, ergibt sich <strong>der</strong> Schluss: Ja, es gibt ein<br />

- 8 -<br />

Weiterleben nach dem Tod, es gibt eine Ewigkeit, und<br />

wir können sie schon in diesem Leben erfahren. Diese<br />

Erfahrungen sind existenzieller Natur – Augenblicke, in<br />

denen sich <strong>der</strong> Mensch plötzlich von einer an<strong>der</strong>en Kraft<br />

getragen fühlt. Diese wird beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> größten Angst<br />

spürbar, beson<strong>der</strong>s dann, wenn man sich selbst aufgegeben<br />

hat. Plötzlich fühlt dieser Mensch, dass etwas in<br />

ihm selbst lebendig ist, an das keine Vernichtung herankommt.<br />

Das materielle Leben selbst geht aber zu Ende, so wie<br />

wir es an den biologischen Zellen sehen. Was bleibt dann<br />

aber nach dem Tod? Um das zu erfahren, müssen wir uns<br />

selbst, unsere Mitmenschen und die Natur erkunden. Auf<br />

dieser Lebensreise werden wir feststellen, dass es etwas<br />

Unzerstörbares gibt, dass die Welt von <strong>Liebe</strong> getragen<br />

ist, <strong>der</strong> Mensch an sich gut ist und dass diese <strong>Liebe</strong> nicht<br />

einfach verschwindet. Weiterleben im Jenseits erfahren<br />

wir, wenn wir schon im diesseitigen Leben demütig, gerecht<br />

und wahrhaftig zu sein versuchen, etwa dadurch,<br />

dass wir an<strong>der</strong>en Menschen helfen und uns um Arme und<br />

Leidende kümmern. Um das „Jenseits“ zu erfahren, müssen<br />

wir uns schon im „Diesseits“ auf den Weg machen:<br />

Den Tod gilt es schon im Leben zu überwinden, den Weg<br />

dorthin zeigt uns die <strong>Liebe</strong>. Alles hängt zusammen mit<br />

<strong>Liebe</strong> und geliebt werden. Wer niemals geliebt wurde,<br />

wer niemals <strong>Liebe</strong> erfahren hat, für den ist es schwer, an<br />

einen Gott zu glauben, <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong> ist. Denn allein in <strong>der</strong><br />

<strong>Liebe</strong> wird Gott fühlbar und erfahrbar, allein in <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong><br />

können Menschen zum Glauben kommen und so den Tod<br />

überwinden.<br />

Aus dem Buch: ‚Der Tod und seine Spuren im Leben’;<br />

Autor: Dr. Ferry Kienberger; BoD Verlag 2009.<br />

Dr. Ferry Kienberger, Linz OÖ<br />

geb. 1975, studierte Technische Physik an den Universitäten Wien und<br />

Linz, Doktoratsabschluss 2002 am Biophysik Institut <strong>der</strong> Universität Linz.<br />

Postdoktorale Ausbildung in Bioinformatik 2002-2004 in Salzburg, seit<br />

2007 Wissenschaftler bei Agilent Technologies Inc. und Berater für die<br />

Europäische Kommission in Fragen von Zukunftstechnologien, zahlreiche<br />

Preise und Auszeichnungen auf dem Gebiet <strong>der</strong> molekularen Biophysik,<br />

ausgebildeter Krankenhausseelsorger.


3<br />

4<br />

5<br />

- 9 -<br />

Aufnahmen von biologischen Proben<br />

mit einem Hochleistungsmikroskop<br />

Abb. 1<br />

Sktech einer feinen Nadel eines Rasterkraftmikroskops<br />

und einer Zellmembrane mit einzelnen Zellrezeptoren<br />

Abb. 2<br />

3D-Mikroskopie-Aufnahme eines einzelnen Antikörpers<br />

auf einer Zellmembran<br />

Abb. 3<br />

Lebende Zellen (Endothelzellen)<br />

(Ultramicroscopy Vol. 106, p. 645, 2006)<br />

Abb. 4<br />

Einzelne DNA Moleküle eines<br />

Zell-Genoms (Biomaterials Vol. 28, p. 2403, 2007)<br />

Abb. 5<br />

Schwingungen und Oberschwingungen werden von<br />

einzelnen Zellen gemessen (Physical Review Letters<br />

Vol. 99, p. 046102, 2007) und so <strong>der</strong> Übergang von<br />

Leben und Tod einer einzelnen Zelle studiert<br />

1<br />

2


Andreas Böhmdorfer, Linz OÖ<br />

Ohne Titel | 2006 | Öl auf Leinwand | 60 x 70 cm<br />

Die Natur ist die große Verwandlerin<br />

und so durchlebt die <strong>Liebe</strong> viele Formen.<br />

Der Traum von <strong>der</strong> ewigen <strong>Liebe</strong> ist ein guter Anfang.<br />

Die Erfahrung einer beständigen <strong>Liebe</strong> verleiht dem Leben Würde<br />

auch wenn die Seele des Liebsten schon beinahe ihr Haus verlassen hat.<br />

- 10 -


Dir. Elisabeth Ertl<br />

Georg Erber Landesschule, St. Isidor OÖ<br />

Schulprojekt<br />

Was “<strong>Liebe</strong>“ für mich bedeutet<br />

Benjamin Baier 15 J., Traun OÖ<br />

Wenn ich meiner Mama das Geschirr wegräume und die Schuhe ordentlich platziere,<br />

dann mache ich ihr eine Freude. Wenn ich mein Zimmer aufräume dann liebe ich<br />

es auch. Wenn ich den Wohnzimmertisch aufdecke, mache ich meiner Mama eine<br />

Freude und wenn ich den Müll runter bringe mache ich ihr auch eine Freude.<br />

Wenn ich meine Wäsche bügeln tue, mache ich ihr eine Freude. Ich tue staubsaugen<br />

und das mag meine Mama sehr. Wenn ich ihr beim Kuchen backen o<strong>der</strong> Geschenke<br />

einpacken helfe, freut sie sich. Wenn ich meiner Mama was zum Muttertag schenke<br />

mache ich ihr eine Freude. <strong>Liebe</strong> bedeutet das man jemanden eine Freude macht.<br />

Wenn ich die Wohnung sauber mache, freut sie sich.<br />

Daniel Klambauer 17 J., Linz OÖ<br />

<strong>Liebe</strong> ist für mich ,dass ich jemanden helfen kann und hilfsbereit bin.<br />

Ich tue gerne Reisen das gefällt mir gut und weil es mir dabei gut geht.<br />

Ich tue gerne mit meine Familie Rad fahren weil ich meine Familie mag.<br />

Mein Vater mag ich so gern weil er ein cooler Typ ist.<br />

Meiner Mutter hilf ich gerne beim Geschirrspüler einräumen und wegräumen.<br />

Ich tue mein Kin<strong>der</strong>zimmer zusammenräumen und mein Vater freut sich sehr.<br />

Meine Tante kommt zu Besuch und ich helfe meiner kleinen Schwester umwickeln.<br />

<strong>Liebe</strong> ist für mich das Beste weil ich manchmal mein Zimmer sauge.<br />

Vanessa Kraml 16 J., Linz OÖ<br />

Ich helfe meiner Mama beim Kochen und das Geschirr in den Geschirrspüler ein und<br />

ausräumen. Ich räume mein Zimmer auf und überrasche meine Mama und meinem<br />

Papa. Ich helfe meiner Mama auch den Müll hinaus zu tragen. Ich mache meiner<br />

Mama eine Freude und hänge die frisch gewaschene Wäsche auf die Wäschespinne.<br />

Meine Mama freut sich wenn ich ihr helfe. Ich bringe ihr alles zum Bespiel:<br />

ihren Tee, ihr Handy und ihre Brille. Ich helfe auch ab und zu meinen Papa beim<br />

Einkaufen und beim Hineintragen von eingekauften Lebensmitteln. Ich nehme den<br />

Behälter und leere ihn in den Mistkübel und stecke den Behälter wie<strong>der</strong> hinein.<br />

Ich stelle meine Schuhe ordentlich in die Gar<strong>der</strong>obe, und meine Mama freut sich.<br />

Axel Pranger 15 J., Hörsching OÖ<br />

Weiß nicht, ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, aber ich habe schon<br />

sehr viel Erfahrung mit ihr. Also im Laufe meines Lebens habe ich erfahren was es<br />

bedeutet zu lieben und los zu lassen, dabei ist beides nicht einfach, vor allem los zu<br />

lassen. Also, was das Wort <strong>Liebe</strong> für mich bedeutet - <strong>Liebe</strong> ist, wenn man jemanden<br />

vermisst, wenn er nicht bei dir ist, o<strong>der</strong> wenn man gerne in seiner Nähe ist und aus<br />

Freude etwas für ihn macht o<strong>der</strong> auch immer wie<strong>der</strong> verzeiht und man je<strong>der</strong> Zeit für<br />

jemanden da ist.<br />

- 11 -


Dr. Welf Ortbauer (W11), Linz OÖ<br />

geb. 1947, zeitlos ... wenn nicht auf Wiesen,<br />

Waldlichtungen o<strong>der</strong> fernen Län<strong>der</strong>n anzutreffen,<br />

dann zu Hause in Linz<br />

Spuren von <strong>Liebe</strong>...<br />

Was suchen wir eigentlich?<br />

Die von <strong>Liebe</strong> sprechen, meinen Bedürfnisbefriedigung; Besitz; Herrschaft.<br />

Es gibt eine <strong>Liebe</strong> zur Macht, zum Geld, zu Dingen, zum Haben, die alles überwuchert.<br />

Sie hinterlässt Spuren wie Kriegsmonumente und Ölfel<strong>der</strong>. Und es gibt <strong>Liebe</strong> zu<br />

Lebewesen, zum Leben, zum Lebenlassen, zum Sein. Sie scheint manchmal<br />

Verzweiflung, Resignation, Entwürdigung, Unverständnis anzuziehen.<br />

Aber täuschen wir uns nicht. Vielleicht sind gerade das Zeichen, auf <strong>der</strong> richtigen<br />

Spur zu sein.<br />

Auf unserer Reise durch die Wüste, auf <strong>der</strong> Suche nach Oasen <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong> treffen wir<br />

Meister, Weise, Erschöpfte, Verirrte, Unermüdliche und je<strong>der</strong> beschreibt dir seinen<br />

Weg und erzählt dir seine <strong>Liebe</strong>sgeschichte, die ein geheimer Garten ist.<br />

Sobald du deine Geschichte weißt, findest du dich in deinem Garten;<br />

und wenn in ihm nur eine einzige Rose blüht: Gib sie weiter, ohne sie zu brechen!<br />

Haben und Sein<br />

Ich möchte dich nicht HABEN,<br />

drum lasse ich dich SEIN.<br />

nur eine Spur von Gaben<br />

hauch ich in dich hinein:<br />

die Freude um dein Leben,<br />

mein Wissen um dein Ich<br />

sind’s , die ein Licht ergeben,<br />

das Sonne sei für dich!<br />

Ohne nach dir zu greifen,<br />

so will ich dich berühren;<br />

du sollst wachsen und reifen,<br />

ohne Bande zu spüren.<br />

Spiegelung<br />

Wir sind zwei Spiegel, die sich gegenüberstehen,<br />

und einer kann sich selbst nur durch den an<strong>der</strong>en sehen.<br />

Und spiegeln meine Augen dein Gesicht,<br />

so glänzt in deinem Blick mein Augenlicht.<br />

Es ist dies unverwandte Ineinan<strong>der</strong>schauen,<br />

dies gegenseitige in sich Hineinvertrauen,<br />

das für- und wi<strong>der</strong>gebende Geleit,<br />

das unser Fenster ist in die Unendlichkeit.<br />

- 12 -


Und immer noch . . .<br />

Und immer noch suche ich Blumen für dich<br />

und sammle Muscheln und Steine,<br />

und dabei ist es als legte sich<br />

meine findende Hand in deine.<br />

Und immer noch rede ich Wolken an<br />

und spreche zu Sternen und Flüssen,<br />

und immer noch glaube ich fest daran,<br />

du merkst, wenn sie dich von mir grüßen.<br />

Und immer noch kritzle ich’s an die Wand,<br />

an beschlagene Spiegel und Scheiben;<br />

und immer noch drängt es mich, in den Sand<br />

„ich liebe dich“ zu schreiben.<br />

Und immer noch lieb ich dich jeden Tag mehr,<br />

finde an dir neue Seiten.<br />

Und immer noch ist ein Tag ohne dich leer,<br />

wie ein Jahr ohne Jahreszeiten.<br />

Und immerfort werd ich den Blumen um mich<br />

leis deinen Namen sagen,<br />

und immerfort soll <strong>der</strong> Wind ihn für mich<br />

behutsam zur Sonne tragen.<br />

- 13 -


- 14 -


Abb. links<br />

Mag. Ernst Hager, Neumarkt OÖ<br />

geb. 1958<br />

JETZT TANZT SIE | 2007 | 50 x 70 cm<br />

Studium <strong>der</strong> Malerei und Graphik in Linz und bei<br />

Théo Kerg in Paris. Ausstellungen u.a. in<br />

Österreich, Italien, Deutschland, Schweiz und<br />

New York. Seit rund zwanzig Jahren als Künstler<br />

und Kunstvermittler tätig.<br />

- 15 -<br />

Gertrud Hager, Neumarkt OÖ<br />

geb. 1958 in Wien<br />

Lebt im Mühlviertel mit ihrem Mann und den drei Kin<strong>der</strong>n.<br />

Sie arbeitet mit Holz und lebt mit dem Wort<br />

Komm in meinen garten geliebter<br />

Komm in meinen garten geliebter die blätter warten<br />

schon. komm laß mich nicht warten. ich sing dir das lied<br />

<strong>der</strong> mutter. mit leisen tönen streichen die blätter über dich<br />

hin. ich will tanzen mit dir über hügel und beete bis wir<br />

versinken ins erdenreich um neu geboren zu werden. <strong>der</strong><br />

strahl <strong>der</strong> monde ist unsere wiege in <strong>der</strong> wir uns finden<br />

versinken berauscht vom frühlingsduft. es ist nacht geliebter<br />

die stunde ist unser. nacht um zu träumen in dir<br />

vergessen was <strong>der</strong> tag uns war und kommen wird am<br />

nächsten morgen. komm gleite streiche die töne deiner<br />

harfe. ich will hören dein lied <strong>der</strong> liebe. komm – so lange<br />

schon liegt es vergessen in deiner brust. <strong>der</strong> garten liegt<br />

vor dir geliebter. komm die blätter warten.<br />

Die neun w. <strong>der</strong> frau<br />

weich im wollen<br />

wach die sinne<br />

wissen wie wasser<br />

warm <strong>der</strong> same<br />

weiß ist <strong>der</strong> tod<br />

Was gibt wort liebe<br />

eine blume im blau<br />

dem schmetterling <strong>der</strong> rose<br />

meine fe<strong>der</strong> in schwarz getaucht<br />

und stimme des zigeuners<br />

in <strong>der</strong> flöte<br />

meinem blick in deinem<br />

zur entfernung <strong>der</strong> schleier<br />

des nebels<br />

<strong>der</strong> krieg in fernen län<strong>der</strong>n<br />

laß ihn uns umschiffen<br />

und eines noch<br />

rot brennen meine lippen<br />

nach deinem gelb


Haya Molcho: Wenn du Kin<strong>der</strong> gebärst, ist <strong>Liebe</strong> da<br />

Samy Molcho: <strong>Liebe</strong> ist Beziehung<br />

Zusammenfassung Interview mit Johannes Broinger<br />

am 29. 5. 2009 in Wien<br />

Frage an Haya:<br />

Was bedeutet <strong>Liebe</strong> für dich?<br />

„Wenn du Kin<strong>der</strong> gebärst, ist <strong>Liebe</strong> da“.<br />

Und – mit dem Partner über 30 Jahre einen gemeinsamen<br />

Weg zu gehen, durch alle Höhen und Tiefen, aber immer<br />

mit einer gemeinsamen Basis, erzeugt eine <strong>Liebe</strong>, die nur<br />

annähernd mit dem Gefühl <strong>der</strong> Vertrautheit beschrieben<br />

werden kann, aber es ist viel mehr, es ist unbeschreiblich.<br />

Haya Molcho, Wien<br />

seit 1978 verheiratet mit Samy Molcho<br />

Mutter von 4 Söhnen: Nouriel, Elior, Nadiv und Ilan,<br />

sie sind die Namensgeber (jeweils erster Buchstabe)<br />

ihres Lokals „NENI“ am Naschmarkt.<br />

Fragen an Samy:<br />

Was bedeutet <strong>Liebe</strong> für dich?<br />

An erster Stelle ist es wichtig, das du eine Beziehung hast.<br />

Es gibt Fakten, Fakten sind tote Materie, du kannst sie<br />

registrieren, du kannst sagen, das ist etwas. Beziehung<br />

bedeutet etwas an<strong>der</strong>es – nämlich, wenn etwas in dir ein<br />

Bedürfnis entwickelt, wenn es dich im Inneren bewegt,<br />

mit etwas an<strong>der</strong>em in Beziehung zu treten. Das kann die<br />

Schönheit einer Sache sein. Das kann die Schönheit einer<br />

Blume bewirken. Die <strong>Liebe</strong>sbeziehung zur Schönheit<br />

einer Blume ist seelischer Natur. Eine Teilung, ohne das<br />

ich die Blume ausnütze o<strong>der</strong> die Blume mich ausnützt. Es<br />

entsteht etwas zwischen ihr und mir. In diesem Prozess ist<br />

immer eine dynamische Bewegung.<br />

Bei einer <strong>Liebe</strong>sbeziehung ist es wichtig, dass keine Verzerrung<br />

durch ein Bedürfnis entsteht. Aspekte, wie Leidenschaft<br />

und Besitzergreifung mischen sich mit <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong><br />

und stören die <strong>Liebe</strong> auch, aber in <strong>der</strong> Essenz muss<br />

immer <strong>Liebe</strong> vorhanden sein, die in <strong>der</strong> Beziehung entstanden<br />

ist – und erst anschließend kommen diese an<strong>der</strong>en<br />

Aspekte zum Tragen. <strong>Liebe</strong>, gemischt mit sachlichem<br />

wie Hunger, ist auch Beziehung. <strong>Liebe</strong> ist aber eine Eigenschaft<br />

ohne Besitz.<br />

- 16 -<br />

Man kann <strong>Liebe</strong> – eine so abgerundete Empfindung<br />

– nicht in Worte fassen. Kein Gefühl kann in Worte gefasst<br />

werden. Deswegen versuchen es Poeten, Dichter, Künstler<br />

usw. auf an<strong>der</strong>e Art zu vermitteln. Worte sind immer<br />

eine Verkleinerung, haben immer Grenzen. Gefühle ergeben<br />

sich immer aus einem dynamischen, grenzenlosen<br />

Prozess. Gefühle vibrieren, ergeben Wellen, sind kosmischer<br />

Natur. Wir wissen nicht, wo diese Schwingungen<br />

hingehen, sie sind nicht begrenzt.<br />

Versuchen wir es trotzdem, <strong>Liebe</strong> zu beschreiben: Tagore,<br />

<strong>der</strong> indische Dichter sagte es so schön: „Nur jemand <strong>der</strong><br />

liebt, weiß, wie viel er geliebt wird“. Nur wer seine Poren<br />

für die <strong>Liebe</strong> öffnet, kann <strong>Liebe</strong> empfangen.<br />

Ich kann <strong>Liebe</strong>sbeziehungen eingehen, mit <strong>der</strong> Natur,<br />

mit einem schönen Sonnenuntergang. Ein Blick <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong><br />

streichelt mich. <strong>Liebe</strong>volle Momente, sie sind einfach<br />

da und erwecken Empfindungen – Integrationsempfindungen.<br />

Umso mehr ich Schönes genieße, umso stärker<br />

wird die Beziehung. Was zwischen den Dingen entsteht,<br />

ist ein magnetisches Feld, nicht fassbar. Die Schönheit<br />

<strong>der</strong> Blume ist da – und ich bin da. Die Schönheit ist nicht<br />

da, sie entsteht zwischen <strong>der</strong> Blume und mir als unsichtbares<br />

Feld, nicht existent, nicht messbar, nicht teilbar.<br />

Macht <strong>Liebe</strong> abhängig?<br />

<strong>Liebe</strong> ist mächtig und wird aus diesem Grund natürlich<br />

auch ausgenützt. Eine so ungeheure Energie, am Anfang<br />

winzig und unsichtbar, wie ein Atomkern, doch wenn sie<br />

sich in <strong>der</strong> Beziehung öffnet, teilt und spaltet, entsteht Unglaubliches<br />

und Überwältigendes.<br />

Im Menschlichen, wenn sich <strong>Liebe</strong> mit sachlichen Bedürfnissen<br />

vermischt, kann Sie zerstören, im göttlichen Sinn<br />

kann Sie zur Fusion und zur Einheit führen.<br />

Ich borge meinen Freunden, die ich liebe, niemals Geld.<br />

Ich mache sie damit abhängig und damit verliert sich die<br />

pure Form <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong>. Rot ist pure Form, eine rote Ampel<br />

ist ein Ding und nicht mehr pure Form.<br />

Reine <strong>Liebe</strong> ist Empfindung, pure Form. Ich muss nichts<br />

machen, nicht aktiv werden.


Bedeutet <strong>Liebe</strong> Harmonie?<br />

Wir haben ein großes Bedürfnis nach Gewohnheiten, Geborgenheit<br />

und Harmonie. Diese Eigenschaften bedeuten<br />

für uns Schutz. Wir können aber nicht immer in Harmonie<br />

leben, dann passiert nichts. Wie lange kann man in einem<br />

Glücksgefühl verweilen? Wer daraus nicht zurückkommt,<br />

nimmt Abschied von <strong>der</strong> Lebendigkeit. Harmonie ist etwas<br />

für kurze Zeit, um Kraft zu schöpfen, vielleicht auch<br />

für die <strong>Liebe</strong>.<br />

Der Gegensatz von <strong>Liebe</strong> bedeutet für mich „Gleichgültigkeit“.<br />

Also keine Beziehung zu haben. Eine Beziehung<br />

bedeutet immer, eine innere Bewegung zu einem Gegenüber<br />

zu haben, lebendig zu sein. Solange das Leben da<br />

ist, gibt es den Rhythmus des Pendels.<br />

Wissenschaft und <strong>Liebe</strong><br />

Zeit ist messbar, <strong>Liebe</strong> nicht. Wenn ich die Augen einer<br />

schönen Frau sehe, verschwindet die Zeit. Sie ist nicht<br />

mehr existent, nicht mehr messbar, nicht teilbar, ein Zustand.<br />

Die Wissenschaft versucht fassbar und messbar<br />

zu machen. Dadurch entsteht Reduktion und damit ist<br />

das Ganze nicht mehr sichtbar, nicht mehr fassbar. Doch<br />

das Unfassbare führt zur Religion. Einstein hat eine interessante<br />

Aussage getroffen: „Wir wissen nie, wie es in<br />

sich ist, son<strong>der</strong>n nur, wie es reagiert. Wahrnehmung ist<br />

dual, <strong>Liebe</strong> ist Fusion, also das Gegenteil. Ich öffne mich,<br />

fusioniere mich.<br />

Kabbala, Religion und Nächsten-<strong>Liebe</strong><br />

Die Grundphilosophie <strong>der</strong> Kabbala besteht in <strong>der</strong> Erklärung<br />

<strong>der</strong> gesamten Schöpfungsgeschichte – <strong>der</strong> Schöpfung<br />

mittels Buchstaben, Zahlen, <strong>der</strong> Geometrie, Farben<br />

und Formen. Es heißt: „Am Anfang schuf Gott die Buchstaben<br />

und aus diesen entstand die Schöpfung“. Die<br />

Kabbala war den Mystiker vorbehalten und wurde von<br />

den Institutionen immer bekämpft, daher sind nur Fraktale<br />

vorhanden.<br />

Eine interessante Grundsatzfrage philosophischer Natur,<br />

die sich zur Kabbala immer wie<strong>der</strong> stellt, lautet: Wenn<br />

Gott Alles ist, wo gibt es dann Platz für Alles?<br />

Noch etwas zur Nächstenliebe: Helfen ist nicht <strong>Liebe</strong>.<br />

Helfen entsteht aus Moral und Notwendigkeit. <strong>Liebe</strong> ist<br />

einfach da und urteilt nicht. Urteil grenzt ab, <strong>Liebe</strong> ist<br />

- 17 -<br />

grenzenlos. <strong>Liebe</strong> ist eine Quelle, eine Beziehung ohne<br />

sachlichen Wert o<strong>der</strong> Gewinn.<br />

Die christliche Religion spricht von <strong>Liebe</strong>, die jüdische<br />

von Gerechtigkeit. „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie<br />

dich selbst“ – Thora. Dieses Gebot soll uns auch daran<br />

erinnern, nicht selbstlos zu sein, uns nicht zu isolieren und<br />

den Nächsten nicht weniger aber auch nicht mehr zu lieben,<br />

als uns selbst.<br />

Samy Molcho, Wien<br />

geb. 1936, einer <strong>der</strong> bedeutendsten Pantomimen des<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>ts, hat die Kunst <strong>der</strong> Pantomime erstmals um rein<br />

psychologische und dramatische Elemente erweitert.<br />

Seit seinem 10. Lebensjahr steht Samy Molcho auf <strong>der</strong> Bühne.<br />

Er studierte klassischen, mo<strong>der</strong>nen, und fernöstlichen Tanz sowie die<br />

Technik <strong>der</strong> Pantomime in Israel. Er absolvierte die Schauspielschule sowie<br />

ein Seminar für Regisseure und Dramalehre und war ab 1952 Tänzer<br />

am Jerusalemer Stadttheater von Rina Nikowa.<br />

Von 1956 an war er Solotänzer für mo<strong>der</strong>nen Tanz in Tel Aviv.<br />

Samy Molcho erlangte internationalen Ruhm an den großen Theatern<br />

<strong>der</strong> ganzen Welt.<br />

Er hält Köroersprache-Seminare und Personal-Coachings für<br />

Führungspersönlichkeiten.<br />

Bei einer <strong>Liebe</strong>sbeziehung ist es wichtig, dass<br />

keine Verzerrung durch ein Bedürfnis entsteht.<br />

Was zwischen den Dingen entsteht,<br />

ist ein magnetisches Feld, nicht fassbar.<br />

Der Gegensatz von <strong>Liebe</strong> bedeutet für mich<br />

„Gleichgültigkeit“.<br />

. . . wir sollten unseren Nächsten nicht<br />

weniger aber auch nicht mehr lieben,<br />

als uns selbst.


- 18 -


Karin Ulrike Soika, München, BRD<br />

Koan Text und Bild | 2006<br />

1966 geboren in München, BRD – 1989 ESA Diplom – 1991 Umzug in die Karibik; Reisen durch Italien, Indien, Nepal<br />

1993 - 1995 Studium an <strong>der</strong> Art Stuents League, New York City, NY, U.S.A. – 2003 Rückkehr nach München, BRD<br />

Koan<br />

[TU MI TU Y YO TU TU]<br />

„TU MI TU Y YO TU TU“ - Aus dem Nichts hatte ich plötzlich dieses Wortspiel im Kopf, eine Art<br />

persönliches Koan. Es klingt fast wie ein exotisches Mantra, ist aber Spanisch: „Du mein Du und ich<br />

dein Du“.<br />

[1st Movement]<br />

„Jemanden brauchen“ ist an<strong>der</strong>s als „jemanden vermissen“. Ich habe dir gefehlt, denn ich teile...<br />

dein poetisches Blut. Du brauchst mich nicht.<br />

„Jemanden brauchen“ und „jemanden vermissen“ sind verschieden. Verstehst du es jetzt?<br />

Jemanden lieben ist ebenfalls an<strong>der</strong>s: LIEBEN bedeutet: ich-akzeptiere-dich-so-wie-du-bist...<br />

Aber LIEBEN und JEMANDEN VERMISSEN haben etwas gemeinsam: man kennt das Objekt. Ich kann<br />

niemanden lieben, den ich nicht kenne und verstehe (wenn dich jemand gar nicht kennt, wie kann er<br />

dich dann lieben, wenn lieben bedeutet, dich ganz so zu akzeptieren wie du bist?).<br />

JEMANDEN VERMISSEN verlangt ebenfalls, dass man das Objekt kennt. Etwas das ich nicht kenne,<br />

wird mir niemals fehlen... (BRAUCHEN - erfor<strong>der</strong>t lediglich sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse<br />

zu kennen. BRAUCHEN ist... ein Akt in vollkommener Einsamkeit.)<br />

[2nd Movement]<br />

„Wenn du jemanden liebst, lass ihn frei. Wenn er zu dir zurückkommt, ist er dein...“<br />

Warum kehrt er zurück? Weil du ihm gefehlt hast...<br />

Warum geht er überhaupt fort? Ich glaube: weil er dir in diesem Moment etwas nicht verzeihen kann.<br />

Und eines Tages ist dein Mangel größer als sein Groll... die LIEBE größer als die Wunde (Wunde?<br />

o<strong>der</strong>: Mangel an LIEBE?)<br />

[Epilog]<br />

Zurückkehren bedeutet: dass die <strong>Liebe</strong> gewonnen hat... und Bleiben: dass die <strong>Liebe</strong> regiert...<br />

[Ist das: zu viel verlangen, dass du meine Hand hältst, auch wenn ich von dir weggehe... um meine<br />

eigenen Erfahrungen zu machen... für eine kleine Weile? Zu wünschen, dass du mich im Geiste...<br />

begleitest?]<br />

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Christine Stangl, OÖ<br />

Autodidaktin, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin im Mühlviertel<br />

Skulptur „Sing a Song“ | Ton, glasiert im Einbrandverfahren und patiniert | Höhe 62 cm<br />

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Helene Walterskirchen, Wolfrazshausen D<br />

Autorin, Publizistin, Kultur-Mentorin und<br />

Adma-Organisations-Head<br />

Die <strong>Liebe</strong> von heute ist wie die Natur:<br />

sie wurde zurechtgebogen, verdreht,<br />

verkünstlicht, vergiftet,<br />

ausgebeutet, vermüllt,<br />

missbraucht, zerstört,<br />

abgeholzt, verkauft,<br />

zubetoniert, zugebaut.<br />

Was wir heute als „Natur“ verstehen,<br />

ist oft nicht viel mehr als ein künstlicher Park,<br />

<strong>der</strong> von Menschenhand geschaffen wurde,<br />

aber keine ursprüngliche Natur mehr ist.<br />

So ist es auch mit <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong>.<br />

Die ursprüngliche <strong>Liebe</strong> hat mit <strong>der</strong> heutigen <strong>Liebe</strong><br />

nicht mehr viel gemeinsam.<br />

Die Natur folgt ihren eigenen Gesetzen,<br />

den Gesetzen <strong>der</strong> Schöpfung,<br />

des Rhythmus, <strong>der</strong> Zyklen,<br />

<strong>der</strong> Elemente, des Kosmos.<br />

So war es einst auch mit <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong>.<br />

Die <strong>Liebe</strong> von heute ist eine unnatürliche <strong>Liebe</strong>,<br />

die Menschen- und Ego-Gesetzen folgt.<br />

So wie die Natur kränkelt,<br />

kränkelt auch die <strong>Liebe</strong><br />

in unserer Welt.<br />

Unzählige Menschen leiden an „<strong>Liebe</strong>s-Krebs“,<br />

eine Krankheit, in <strong>der</strong> die positive, aufbauende <strong>Liebe</strong><br />

sich umgedreht hat in eine negative, destruktive,<br />

die den Menschen zerstört<br />

und seinen ursprünglichen „<strong>Liebe</strong>skörper“ tötet.<br />

Es gibt nur einen Ausweg<br />

aus dieser destruktiven Situation:<br />

Wir müssen wie<strong>der</strong> in die natürliche<br />

und ursprüngliche <strong>Liebe</strong> zurück.<br />

Der künstliche Park in uns<br />

muss wie<strong>der</strong> renaturiert werden,<br />

die Betonmauern, die wir errichtet haben,<br />

müssen abgerissen und entfernt werden.<br />

Wir müssen uns wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Einen Quelle,<br />

aus <strong>der</strong> <strong>der</strong> universelle Strom <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong> fließt,<br />

verbinden und lernen,<br />

was wahrhafte und natürliche <strong>Liebe</strong> ist,<br />

was bedingungsloses Annehmen und Akzeptieren heißt,<br />

was „Wir“ bedeutet und „Einheit“<br />

mit allen Wesen,<br />

mit <strong>der</strong> Erde, mit dem Universum.


Klaudia Koll, Vöcklabruck OÖ<br />

geb. 1965 in Linz<br />

Auszug aus dem eBook „Sonnenstrahlen“<br />

Hingabe<br />

Der Vorplatz <strong>der</strong> Höhle ist mein momentaner „Spielplatz“.<br />

Ich erfahre gerade die Kunst, mein Schwert einzusetzen, meine Kraft zu erproben.<br />

Übungsstunden im Schwertkampf.<br />

Ich habe Lust, mich mit meinem Inneren Mann zu messen, zu „duellieren“.<br />

Ich möchte meine, seine Kraft erspüren.<br />

Wir haben Freude an diesem „Spiel“.<br />

Ein liebevoller Austausch an Gewandtheit und Geschicklichkeit.<br />

Ich lache viel.<br />

Lebendigkeit durchdringt mein Wesen.<br />

Wie<strong>der</strong> spüre ich diese Dankbarkeit über sein Da-sein.<br />

Schließlich bin ich müde, die Kampfeslust ist vorüber.<br />

Ich spüre Sehnsucht nach Nähe, nach Verbindung.<br />

Ich lege mich in seine Arme.<br />

Immer näher möchte ich. Ganz hinein.<br />

Tränen fließen über meine Wangen.<br />

Ich lasse ihn ganz nahe sein.<br />

Ich lege mich hin und lasse geschehen. Ich gebe mich hin.<br />

Hingabe.<br />

Hingabe an das Feuer in meinem Herzen.<br />

Ein Verbrennen, Verschmelzen.<br />

Ich kann dem nicht Einhalt gebieten.<br />

Ich lasse es zu. Lasse brennen. Lasse geschehen.<br />

Tränen fließen.<br />

Kein Wi<strong>der</strong>stand ist da.<br />

Hingabe.<br />

<strong>Liebe</strong> berührt mein Herz.<br />

<strong>Liebe</strong> durchströmt mein Herz.<br />

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Monika Klinger, Wien<br />

geb. 1947 in Salzburg<br />

Roter Akt | 1997 | Fotografie<br />

Meisterklasse Fotografie Wien<br />

Preise:<br />

World Exhibition of Photographie<br />

4 Kodak Gold Awards


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Gabriele Rhomako, Wels OÖ<br />

geb. 1956<br />

Akt | Acryl auf Leinwand | 145 x 120 cm<br />

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Dr. Josef Pühringer, Linz OÖ<br />

geb. 1949<br />

Landeshauptmann von Oberösterreich<br />

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Mag. Alexandra Steiner, NÖ<br />

geb. 1970 in Amstetten NÖ<br />

Moonflower #1 | 2009 | Mischtechnik (Öl /Pigmente /Erden aus allen Teilen<br />

<strong>der</strong> Erde/Ruß/ Blattgold, -silber/ Menstruationsblut/ Meer-, Quellwasser)<br />

Studien <strong>der</strong> Malerei und Biologie (Ethnobotanik) in Mexiko (Universidad<br />

de Mexico, S.C.d.l.C.) Guatemala ( Universidad del Valle) und Wien (Universität<br />

Wien). Weiterführende Beschäftigung mit Ethnobotanik und ethnomythologischer<br />

Malerei. Studienreisen nach Mittelamerika, Asien, Europa.<br />

Dozentin <strong>der</strong> NÖ. Malkakademie (Zwettl). Leitung von Seminaren, Kursen,<br />

Kunstprojekten für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene (Konzept „animArt“)<br />

„Ich male, weil es mich ruft. Es ist die Sehnsucht, mich wie<strong>der</strong> zu verbinden<br />

mit meiner Seele. Dabei komme ich in Prozesse, die mich tief eintauchen<br />

lassen in das kollektive Unterbewusste <strong>der</strong> Menschheit. Es sind schamanische<br />

Reisen in Welten, die einsam, magisch, furchteinflössend, mächtig<br />

sind. Doch jedes Mal finde ich mich am Ende einer solchen Seelenreise<br />

an einem Platz tiefer Zuversicht und Gelassenheit wie<strong>der</strong>. Ein Ort/Zustand<br />

<strong>der</strong> Ruhe und <strong>der</strong> Gewissheit, dass es diesen Ort in jedem einzelnen von<br />

uns gibt. Eine Quelle, die unaufhörlich Heilung aussendet. Die Bil<strong>der</strong>, die<br />

ich von diesen Reisen „mitbringe“, sind somit Abbil<strong>der</strong> und „Mitbringsel“<br />

dieser Quelle, die uns daran erinnern will, was zu tun ist, um individuell<br />

und kollektiv zu heilen.<br />

Die Bil<strong>der</strong> wirken somit heilend auf den Betrachter ein, sie „arbeiten“ auf<br />

einer ganz subtilen Ebene und verbinden magisch, was abgetrennt ist<br />

– was auch immer es sein mag, das einer Heilung/Integration bedarf.<br />

Ich bin Kanal für das magische Geschehen, ich bin offen und leer und<br />

unbedarft wie ein Kind und staune über die kraftvollen Botschaften, die<br />

sich vor mir auf <strong>der</strong> Leinwand formieren….“<br />

„In einer Gesellschaft, die seit langer Zeit dem (männlichen) Intellekt den<br />

absoluten Vorrang gibt, ist es mir eine innere Notwendigkeit, mich mit allen<br />

Mitteln um die abgetrennte und dominierte Anima anzunehmen. Der Kopf<br />

ist müde und sehnt sich nach dem Bauch, verbunden durch das Herz. So<br />

greife ich immer wie<strong>der</strong> äußerst weibliche Motive, Symbole und Elemente/<br />

Materialien auf, um sie wie<strong>der</strong> in Erinnerung zu rufen – auf kognitiver, auf<br />

haptischer und auf unbewusster Ebene.<br />

Im Sinne von: man kann über ein Bild reden, man kann ein Bild aber auch<br />

wahrnehmen, es spürend aufnehmen, es be-greifen und es dadurch ganz<br />

in sich einlassen. Dann macht es was mit einem, führt einen auf die eigene<br />

innere Reise bis hin zum Wesenskern, wenn man mutig genug ist…..“<br />

Hinter dem dünnen Schleier des Vergessens spüre ich eine Welt <strong>der</strong> Verbundenheit<br />

mit Mutter Erde und dem Universum. Dieser Ein-Klang echot<br />

in meine Träume und erzählt Geschichten, die ihre Gültigkeit haben jenseits<br />

von Raum und Zeit. Geschichten, die keiner Schrift und keiner Sprache<br />

bedürfen, die sich durch Farben, Formen und Symbole von alleine<br />

erzählen und in jedem von uns abrufbar sind. Wir haben uns selbst das<br />

schwere, erdrückende Gefühl <strong>der</strong> Abgetrenntheit auferlegt und laufen uns<br />

tot an <strong>der</strong> Sinnlosigkeit des Funktionierens. Wir laufen uns tot am Davonlaufen<br />

und haben gleichzeitig Todesangst, innezuhalten. Langsamer zu<br />

werden und uns in den Rhythmus <strong>der</strong> Erde – in unseren ureigenen Rhythmus!<br />

– einzuschwingen, <strong>der</strong> uns zu (mit)fühlenden und mit All-em* verbundenen<br />

Wesen macht. Der Grenzen überwindet und Unterschiede und<br />

(Vor-)Urteile. Der uns zu wahren Menschen macht, die erkennen, dass sie<br />

in ihrer Verschiedenheit eins und Kin<strong>der</strong> dieser wun<strong>der</strong>-vollen Erde sind.<br />

Die einan<strong>der</strong> wahr-nehmen als unendliche Variationen eines Urrhythmus,<br />

eingewoben in die Aura dieser wun<strong>der</strong>-vollen Welt.<br />

Wir sind Teil von All-em. All-Es ist Schwingung.<br />

So ist es.“<br />

*All-es bedeutet in diesem Kontext alles, was uns aus unserer überhöhten<br />

Meinung nach als „Um-welt“ umgibt – Menschen, Tiere, Steine, Berge,<br />

Orte, Landschaften. In Wahrheit sind wir in ihre Kraftfel<strong>der</strong>/Schwingungen<br />

eingewoben, es ist unsere Ratio, die uns seit langer Zeit das Gegenteil<br />

vorgaukelt.<br />

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Prof. Mag.a Maria Birklbauer<br />

HLW-Steyr OÖ<br />

Schulprojekt<br />

mit über 100 SchülerInnen zwischen 14 - 19 Jahren<br />

<strong>Signatur</strong>enbeispiele<br />

Nach einer geführten Einstimmung durch Lehrkräfte zum<br />

Thema <strong>Liebe</strong> wurden u. a. diese <strong>Signatur</strong>en gezeichnet.


Das Leben ist schön.<br />

Beson<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong>, beson<strong>der</strong>e Familien“.<br />

Die Vorarlberger Simone Fürnschuß-Hofer hat sich für ein Wunschkind <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Art entschieden: Sie hat ein Kind mit Down-Syndrom zur Welt<br />

gebracht - entgegen <strong>der</strong> heutzutage üblichen Praxis.<br />

Denn mehr als 90 Prozent aller Schwangerschaften, bei denen das Down-<br />

Syndrom diagnostiziert wird, werden abgebrochen. Am 21. März 2007,<br />

dem Welt-Down-Syndrom-Tag, präsentierte Simone Fürnschuß-Hofer ihr<br />

Buch zum Thema. Der Titel: „Das Leben ist schön. Beson<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong>, beson<strong>der</strong>e<br />

Familien“.<br />

Simone Fürnschuß, Lustenau – Vlbg<br />

Text<br />

LIEBE<br />

Um zu lieben und geliebt zu werden, darum – so glaube<br />

ich – sind wir auf dieser Welt. Was und wie viel an <strong>Liebe</strong> in<br />

ihren verschiedensten Formen zwischen uns und unseren<br />

Mitmenschen geflossen ist, das ist es, was in <strong>der</strong> schlussendlichen<br />

Bilanz wirklich zählt.<br />

Den An<strong>der</strong>en seines Soseins wegen zu lieben, ihn nicht<br />

an<strong>der</strong>s haben wollen, als er ist und selbst geliebt zu werden,<br />

weil man so ist, wie man ist, darin liegt ein großes<br />

Lebensglück.<br />

Maria Danzinger, Perchtoldsdorf Wien<br />

... als würde ich in einem Meer von <strong>Liebe</strong> eintauchen ...<br />

Heidemarie Stadlbauer, Regau OÖ<br />

Den Regen lieben<br />

das Wasser meine Gefühle<br />

die mich leiten zu Dir<br />

dem Grund meines Herzens.<br />

Ein Lächeln, ein Strahlen<br />

eine Weite und Tiefe<br />

ohne Ende<br />

kein Urteil, vor allem.<br />

Silvia Ehiszee, Linz OÖ<br />

Wann wird es wie<strong>der</strong> <strong>Liebe</strong> auf Erden?<br />

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Barbara Buttinger-Förster, Hagenberg OÖ<br />

Malerin, Bildhauerin und Bewegungsanalytikerin<br />

Ohne Titel | 2009 | Kohle und Acryl auf Papier | 21 x 14,5 cm<br />

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L(i)eben<br />

Wolfgang Victor, Linz OÖ<br />

Geb. 1955<br />

Adam&Eva | Fotografie<br />

Werbegrafiker, Fotodesigner,<br />

Objekt- und Lebenskünstler.<br />

Zahlreiche nationale und<br />

internationale Auszeichnungen,<br />

Ausstellungen und<br />

Veröffentlichungen.<br />

Lomografie-Weltmeister.<br />

„Ob Fotografie o<strong>der</strong> Kunst:<br />

Am Ende ist man immer auf<br />

<strong>der</strong> Suche nach sich selbst.<br />

Meine Augen sind das Fenster<br />

zu meiner Seele.<br />

Meine Fotografie ihre Sprache.<br />

In meinen Bil<strong>der</strong>n spüre ich die<br />

Sehnsucht nach dem L(i)eben.“


Mag. Heidrun Wurm, St. Georgen OÖ<br />

geb. 1972<br />

Parapsychologin, Energethikerin<br />

„ . . . Meine Unzufriedenheit mit diesem Leben nach Normen und<br />

Strukturen, hat mich aber trotz vieler Tiefen auf meinen Weg des<br />

Herzens gebracht . . . „<br />

Vom Tun <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong><br />

Was ist <strong>Liebe</strong>? Was bedeutet dieses Wort, das die meisten<br />

Menschen in mehreren Sprachen sagen können? Es<br />

ist das Wort, mit <strong>der</strong> größten Anziehungskraft – mit <strong>der</strong><br />

höchsten Energie – und doch ein Wort, wie eine Lüge. Es<br />

ist nur ein kleiner Schritt von <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong> zum Hass. Aber<br />

wie kann ein Wort, das so viel Kraft und Energie besitzt,<br />

so eng mit dem Hass verbunden sein? – Das ist so, weil<br />

das Wort allein unbedeutend ist. Der Zauber liegt in dem<br />

Gefühl, das dahinter steckt!<br />

Und um dieses Hochgefühl erleben zu können, tun die<br />

Menschen fast alles. Das hört sich doch ziemlich anstrengend<br />

an! Man „tut“ alles für die <strong>Liebe</strong>? Hab ich denn<br />

genug für die <strong>Liebe</strong> getan, wenn ich mich für jemanden<br />

än<strong>der</strong>e? Wenn ich faule Kompromisse eingehe? O<strong>der</strong><br />

wenn ich den Erwartungen an<strong>der</strong>er entspreche? Menschen<br />

sterben für die <strong>Liebe</strong> – viele geben sich selbst auf.<br />

Sehr viele verzichten für die <strong>Liebe</strong> auf Träume und Wünsche<br />

– und vergessen die Ziele, die sie erreichen wollten.<br />

Haben diese Menschen dann also genug für die <strong>Liebe</strong><br />

getan? Wie fühlt sich diese <strong>Liebe</strong> an? – Sie ist stumpf und<br />

leer – genau wie das Wort, das wir doch in so vielen Sprachen<br />

sagen können!<br />

<strong>Liebe</strong> ist etwas an<strong>der</strong>es. <strong>Liebe</strong>, wenn es nicht nur ein<br />

leeres, bedeutungsloses Wort sein soll, ist ein Gefühl,<br />

das man ganz tief im Herzen spürt. Und <strong>der</strong> Zauber liegt<br />

darin, dass du überhaupt nichts für die <strong>Liebe</strong> tun musst!<br />

Wenn du eine angenehme Wärme in dir fühlst, eine innere<br />

Größe. Wenn dein Strahlen meterweit sichtbar und fühlbar<br />

wird. Wenn du zutiefst dankbar bist und dieses Gefühl so<br />

unbeschreiblich großartig ist. - So, als könntest du wie ein<br />

Adler durch die Lüfte gleiten – dann spürst du die <strong>Liebe</strong>.<br />

Aber Vorsicht! Viele erleben zwar dieses Hochgefühl –<br />

doch sie erleben es nur kurzfristig. Und wenn das Gefühl<br />

und die damit verbundene Energie schwinden, stürzen sie<br />

ab, wie eine Ente nach ihren ersten Flugversuchen. Dann<br />

versuchen sie dem an<strong>der</strong>en zu gefallen – sie än<strong>der</strong>n sich<br />

und erfüllen die Erwartungen des an<strong>der</strong>en. – Sie sind wie<strong>der</strong><br />

im Begriff zu „tun“.<br />

Das Tun wird dich nicht weiterbringen! Lass das Gefühl<br />

los – lass es fliegen! Lerne, auf Bewertungen zu verzichten<br />

– verzichte auf Bedingungen! Und lerne geduldig zu<br />

warten und den Lauf <strong>der</strong> Dinge gelassen zu akzeptieren.<br />

Erst dann wirst du erkennen und erleben, was wahre, unendliche<br />

<strong>Liebe</strong> ist!<br />

- 34 -<br />

Heidelinde Koller, Linz OÖ<br />

LIEBE IST IN DEM,<br />

DER LIEBT,<br />

NICHT IN DEM,<br />

DER GELIEBT WIRD.<br />

(Plato)<br />

Karin Angela Hofstetter, Dietach OÖ<br />

geb. 1963<br />

Psychotherapeutin<br />

Vielleicht ist es an <strong>der</strong> Zeit das<br />

Märchen über die <strong>Liebe</strong> neu zu<br />

schreiben.<br />

Es gab da die Geschichte <strong>der</strong> zwei<br />

Hälften, die zusammen ein Ganzes<br />

bilden. Eine Geschichte von Abhängigkeit<br />

und Mangel. Das neue<br />

Märchen <strong>der</strong> <strong>Liebe</strong> beginnt mit einer<br />

<strong>der</strong> wichtigsten Erkenntnisse.<br />

Die 1. Erkenntnis:<br />

„Wenn Du für Dich selbst bestens<br />

sorgst und Dich lebst, darf dein<br />

Partner <strong>der</strong> sein, <strong>der</strong> er ist und er ist<br />

frei sich selbst zu leben, anstatt Deine<br />

Bedürfnisse zu befriedigen...“<br />

Maria Wall, Luftenberg OÖ<br />

LIEBE . . .<br />

ist für mich die gesamte Schöpfung.<br />

Das volle Verständnis eines an<strong>der</strong>en<br />

Menschen für mich.<br />

Musik-Balsam für mein Innerstes und<br />

vor allem die volle Zusage Gottes –<br />

die Geborgenheit in seiner Hand.


Beitrag von Sam<br />

inhaftiert in <strong>der</strong> Justizanstalt Mittersteig in Wien<br />

Beilage ein kariertes Blatt Papier mit dem Inhalt:<br />

„<strong>Liebe</strong>r Johannes, kann dir lei<strong>der</strong> meine Handynummer<br />

nicht geben, da ich gerade im Gefängnis wohne.<br />

Sende mir bitte weitere Projektflyer zum mitmachen“.<br />

- 35 -


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Rosie Jackson 2007, München, Deutschland<br />

geb. 1960 in St. Annes-on-the-Sea, Lancashire, England<br />

Path of Love<br />

Acryl und Ölkreide auf Leinwand, 50 x 60 cm<br />

THE SPIRITUAL REVOLUTION PROJECT - THE WORLD:<br />

REALITY AND VISION<br />

<strong>Liebe</strong> ist das Einzige, womit wir gegen die Zerstörung<br />

unserer Erde steuern können. Stattdessen folgen wir auf<br />

diesem wun<strong>der</strong>vollen Planeten einem Pfad <strong>der</strong> völligen<br />

Selbstzerstörung. Umgeben von Krieg, Hungernot, Ausnützung,<br />

Umweltkatastrophen, Menschenrechtsverletzungen<br />

und Armut verzweifeln wir, beklagen uns empört<br />

über „die An<strong>der</strong>en“ und resignieren mit den Wörtern „Da<br />

kann man halt nichts machen“. Aber das äußere Chaos<br />

wi<strong>der</strong>spiegelt das Innere. Der Krieg ist in uns, und die<br />

„An<strong>der</strong>en“ sind wir. Je<strong>der</strong> Einzelne verän<strong>der</strong>t das Gesamtbild<br />

durch die Bereitschaft, seine eigene wunden Stellen,<br />

Aggressionen und Projektionen anzuschauen und zu bearbeiten.<br />

Wie würde die Welt ausschauen, wenn sich alle<br />

an den Path of Love halten, wenn jede Entscheidung aus<br />

<strong>Liebe</strong> entsteht?<br />

Am Anfang vom Path of Love steht eine dunkelhäutige<br />

Frau, die ein Geschenk in ihrer Hand hält. Sie ist die Göttin,<br />

die gebärt, die Leben schenkt, die ihren eigenen Körper<br />

dafür zur Verfügung stellt. Hinter ihr ist <strong>der</strong> Gott, <strong>der</strong><br />

befruchtet, unterstützt und schützt. Der Path of Love folgt<br />

einer goldenen Linie und fließt vorwärts wie ein Fluss,<br />

ohne Hast, ohne Angst, in Richtung Herz. Den Path of<br />

- 37 -<br />

Love zu begehen heißt <strong>der</strong> Intuition folgen, Dankbarkeit<br />

spüren, positive Gedanken entwickeln, alte Verhaltensmuster<br />

erkennen, das Ego überwinden und unmittelbar<br />

aus dem Herzen reagieren wie ein kleines Kind. Hier wird<br />

alles ohne Ausnahme geliebt: Menschen, Bäume, Blumen,<br />

Probleme, Kriminelle im Gefängnis und sich selber.<br />

Die kleine weiße Figur gibt sich eine Selbstumarmung.<br />

Reisende werden durch Entscheidungen aus Angst vom<br />

Path of Love herunter geworfen in die dunklen Löcher des<br />

Verzweifelns und Passivität. Hier ist das Wasser still – die<br />

Flaschenpost mit Hilferuf kommt nicht weiter. Der Mann<br />

auf <strong>der</strong> Leiter, die zum Path of Love wie<strong>der</strong> hinaufführt,<br />

wird durch ein Schild (Danger: “Do not proceed“) gewarnt.<br />

<strong>Liebe</strong> wird als etwas Gefährliches und Unvernünftiges<br />

präsentiert. Abseits vom Path of Love ist das Leben<br />

monoton und unausgelebt, symbolisiert durch den einseitig<br />

gewachsenen Schmetterling. Der Reisende, <strong>der</strong> sein<br />

Ego nicht loslassen konnte, hat auch den Path of Love<br />

verlassen. Er sitzt unglücklich und isoliert wie ein König<br />

auf seinem Thron.

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